Praxiswissen Overlock - Katrin Lünnemann - E-Book

Praxiswissen Overlock E-Book

Katrin Lünnemann

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Beschreibung

Sie haben eine Overlock-Maschine erstanden und möchten nur lernen, wie man mit so einem wunderbaren Gerät umgeht? Sie wollen wissen, was diese Maschine alles kann? Oder Sie haben schon einige Erfahrung und suchen jetzt nach Profitricks, Tipps und ausgefallenen Kniffen? In jedem Fall finden Sie in diesem Buch die passenden Antworten. Schritt für Schritt werden Einsteiger an die Funktionsweise einer Overlock-Maschine herangeführt. Hier erfahren Sie alles von den verschiedenen Sticharten, ihrer Verwendung, über das richtige Einfädeln und Einstellen bis hin zur Pflege der Maschine. Für Fortgeschrittene hält das Buch eine Vielzahl von Nähten bereit, die alle Maschinentypen ausführen können. Schöne Nähprojekte dienen als Anwendungsbeispiele. Ein Sachregister führt alle erläuterten Techniken und Funktionen nochmals auf. So wird das Buch zum idealen Lehr- und Nachschlagewerk für alle Overlock-Begeisterten.

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Katrin Lünnemann

Praxiswissen

Overlock

Ein Lernprogramm und Nachschlagewerk

Liebe Leserin, lieber Leser,

Katrin Lünnemann ist Ihnen vielleicht schon auf diversen Messen oder Workshops begegnet. Die Repräsentanz eines bekannten Maschinenherstellers und zahlreiche Kundenschulungen haben sie zu einer Expertin im Umgang mit der Overlock-Maschine werden lassen.

Overlock-Maschinen werden immer beliebter und das aus gutem Grund: Sie bieten fantastische Möglichkeiten, schnell und perfekt wunderbare Modelle zu nähen. Auch wenn diese Maschine mit ihren vielen Fäden und Einstellrädern zunächst verwirrend aussieht… das Nähen mit ihr ist kein Hexenwerk!

Dieses Buch zeigt Ihnen Stück für Stück den Umgang mit Ihrer Overlock-Maschine. Die ergänzenden Tipps- und Tricks aus der Praxis erleichtern Ihnen auch das Verarbeiten von schwierigen Stoffen.

Anhand vieler Projekte, die Sie einfach nacharbeiten können, lernen Sie Ihre Maschine besser kennen.

Viele Detailaufnahmen der verschiedenen Nähte zeigen Ihnen, worauf es bei einer Naht ankommt und wie Sie die Maschine einstellen müssen. Schnell werden Sie Nähte zaubern, die professionell und sauber aussehen.

Das haben Ihre eigenen Nähprojekte schliesslich verdient!

Viel Spaß dabei und gutes Gelingen wünscht Ihnen

Inhalt

Aufbau einer Overlock-Maschine

Einfädeln der Overlock-Maschine

Nadeln und Zubehör

Garne

Hilfsmittel

Stoffe

Alle Overlockstiche im Überblick

Alles klar zum Start

Nahtanfang und -ende

4-Faden-Overlocknaht

Projekt: Schal aus feinem Jersey

Quadratisch, praktisch, eckig

Ecken nähen

Projekt: Kissenbezug

Krönender Abschluss

3-Faden-Rollnaht

Projekt: Stola

Eine enge Verbindung

Breite 3-Faden-Flachnaht in dicken Stoffen

4-Faden-Overlocknaht mit Wollgarn in dicken Stoffen

Projekt: Rock aus Walkstoff

Eine runde Sache

2-Faden-Kantenumschlinger

Projekt: Kleid aus Walkstoff

Extrem anschmiegsam

3-Faden-Flachnaht in dünnen Stoffen

Projekt: Pulswärmer und passende Stulpen/Overknees

Perfekte Linien

2-Faden-Flachnaht, breit

Rundungen mit dem 2-Faden-Kantenumschlinger nähen

Projekt: Patchwork-Kuscheldecke

Aller guten Dinge sind 3

3-Faden-Overlock, breit

Projekt: Schal und Mütze

Rolle rückwärts

3-Faden-Rollsaum

Projekt: T-Shirt mit Rollsaumverzierung

Die macht alles mit!

3-Faden-Superstretchnaht

Projekt: Zauberrolle (Korsage, Rock, Schal, Gürtel…)

Freier Fall

2-Faden-Rollsaum

Projekt: 10-Bahnen-Rock

Die richtige Kragenweite

Halsausschnitt am T-Shirt

Naht verstärken

Projekt: 2-Lagen-T-Shirt

Dezente Streifen

Blindsaum (Leiterstich)

Halsbund mit 3-Faden-Flachnaht

Projekt: T-Shirt

Artenvielfalt

Dekoband einziehen (Leiterstich)

Kräuseln

Projekt: Nackenrolle

Tipps und Tricks

Pflege Ihrer Overlock-Maschine

Maßtabelle

Index

Impressum/Hersteller

Aufbau einer Overlock-Maschine

1. Die verschiedenen Greifer

Die 4-Faden-Overlock-Maschine hat zwei Greifer, einen Obergreifer (1a) und einen Untergreifer (1b), die die Kanten umschlingen und zusammen mit den Nadelfäden die Stiche bilden.

Effektgarne, z. B. Bauschgarne und dicke Stick- oder Metallicgarne, sollten nur in die Greifer eingefädelt werden.

2. Differential

Die Overlock-Maschine hat einen vorderen und einen hinteren Transporteur. Der vordere führt den Stoff unter den Nähfuß, der hintere führt den Stoff hinter den Nadeln wieder unter dem Nähfuß heraus.

Steht das Differential auf der Standardeinstellung, bewegen sich beide Transporteure gleich schnell.

Ist das Differential kleiner eingestellt, wird der vordere Transporteur langsamer und der Stoff wird beim Nähen etwas gedehnt – dehnbarer Stoff wird wellig.

Wird das Differential höher eingestellt, läuft der vordere Transporteur schneller als der hintere – so wird auch feiner oder dehnbarer Stoff beim Nähen nicht gedehnt und bleibt glatt.

Wird das Differential in die höchste Stellung gebracht, kann feiner oder dünner Stoff eingehalten oder gekräuselt werden.

3. Fadenspannung

Die 4-Faden-Overlock-Maschine hat für jeden Faden eine Spannvorrichtung in Form von Spannungsscheiben, durch die der einzelne Faden läuft. Farbige Markierungen erleichtern die Zuordnung.

Jeder einzelne Faden kann also entsprechend des gewünschten Stiches und der Garnstärke eingestellt werden. Genaue Angaben zur Fadenspannung bei den verschiedenen Stichen finden Sie in der Tabelle auf Seite 14 und 15.

Durch das Heben des Nähfußes werden alle Fadenspannungen gelöst.

4. Messer und Schnittbreite

Die Overlock-Maschine hat ein Ober- und ein Untermesser.

4a. Das Obermesser schneidet von oben in den Stoff. Dieses Messer kann man wegdrehen – deaktivieren – falls man nähen möchte, ohne die Stoffkante zu beschneiden.

4b. Das Untermesser ist unterhalb der Stichplatte befestigt. Dieses Messer kann auf verschiedene Schnittbreiten eingestellt werden.

Bei einer schmalen Schnittbreite (= niedrige Zahl/schmale Naht) ist das Messer nahe an den Nadeln und schneidet mehr Stoff ab.

Ist die Schnittbreite höher eingestellt, befindet sich das Messer weiter von den Nadeln entfernt und schneidet weniger Stoff weg. Die Naht wird breiter.

Stichlänge

Bei der Overlock-Maschine wird die Stichlänge durch die Bewegung des Transporteurs geregelt. Die meisten Maschinen können die Stichlänge zwischen 1 und 4 mm variieren.

Einfädeln der Overlock-Maschine

Bei jeder Overlock-Maschine gibt es eine bestimmte Reihenfolge, in der die verschiedenen Fäden eingefädelt werden müssen. Schauen Sie daher genau in Ihre Anleitung.

In oder an der Maschine ist oft eine schematische Abbildung, auf der die Einfädelwege in der richtigen Reihenfolge farblich dargestellt sind.

Erleichtern Sie sich das Einfädeln, indem Sie eine Pinzette verwenden.

Beim Einfädeln sollte der Nähfuß immer angehoben sein, damit die Spannungen gelöst sind und der Faden sich gut zwischen die Spannungsscheiben legen kann. Bei einigen wenigen Maschinen soll die Spannung beim Einfädeln auf 1 gestellt werden. Lesen Sie bitte in der Bedienungsanleitung nach, ob Ihre Maschine dazugehört.

Bei der hier abgebildeten Overlock-Maschine wird zuerst der Obergeifer eingefädelt. Er hat die Kennungsfarbe Blau und trägt die Nr. 1. Fädeln Sie den Faden entlang der Markierungen ein.

Der 2. Faden ist der Untergreiferfaden, in Rot und mit Nr. 2 gekennzeichnet (Abb. 1).

Bei dieser Overlock-Maschine gibt es eine Untergreifereinfädelhilfe, die das Einfädeln sehr erleichtert.

Fädeln Sie den Untergreiferfaden ebenfalls entlang des markierten Weges ein.

Als Drittes wird der rechte Nadelfaden entlang des markierten Weges, hier in Grün gekennzeichnet, eingefädelt (Abb. 2). Auch für den Nadelfaden besitzen manche Maschinen eine Einfädelhilfe.

Der letzte Faden ist der linke Nadelfaden, hier in gelb markiert (Abb. 3). Falls Ihre Maschine einen Nadeleinfädler besitzt, stellen Sie ihn bitte auf die linke Nadel um und fädeln den Nadelfaden ein. Ohne Einfädler fädeln Sie den Faden mithilfe der Markierungen ein.

Knotenmethode

Falls die Maschine schon eingefädelt ist und Sie die Fäden wechseln möchten, können Sie die Fäden einfach anknoten und bei gehobenem Nähfuß durch die Fadenwege ziehen. Schneiden Sie die Fäden über den Garnrollen ab, setzen die neuen Rollen auf und knoten die Fäden an.

An den Nadelfäden die Knoten nur bis kurz vor die Nadeln ziehen, dann die Knoten abschneiden und die Fäden mit der Pinzette oder dem Nadeleinfädler einfädeln (Abb. 4).

Kontrollieren Sie vor dem Nähen, ob alle Fäden korrekt eingefädelt sind.

Tipp:

Die Standardeinstellungen der Overlock-Maschine sind für die üblichen Overlock-Garne optimal ausgelegt. Wenn Sie aber verschiedene Garne benutzen oder Dekorgarne in den Greifern verwenden, müssen Sie die Spannungen eventuell neu justieren. Für dickere oder elastische Fäden muss die Spannung immer leicht verringert werden.

Einfädeln von Bauschgarn

Binden Sie einen Knoten in den Anfang des Bauschgarns, fassen den Faden mit der Pinzette und schneiden den Faden dann kurz vor dem Knoten ab. So ist der Fadenanfang gebündelt und verstärkt und Sie können ihn mit der Pinzette leicht durch den Greifer führen (Abb. 5).

Dickes Garn einfädeln

Dickes Dekorgarn können Sie mithilfe einer Fadenschlaufe aus dünnerem Garn in die Greifer einfädeln. Nehmen Sie ein Stück Nähgarn bilden eine Schlaufe und legen in diese Schlaufe den dicken Dekorfaden. Fädeln Sie zuerst die Schlaufenfäden mit der Pinzette ein und ziehen dann den dicken Faden durch das Greiferloch (Abb. 6).

Nadeln und Zubehör

Für die meisten Overlock-Maschinen können Sie die gleichen Nadeln verwenden wie an Ihrer Nähmaschine. Genaueres über die benötigten Nadeln finden Sie in der Bedienungsanleitung Ihrer Overlock.

Universalnadeln eignen sich für alle gängigen Verbindungs- oder Overlocknähte in Webstoffen.

Stretch-Nadeln haben eine spezielle Form, durch die eine größere Fadenschlinge gebildet wird, die für den Greifer sicherer zu fassen ist. So werden Fehlstiche bei Stretchstoffen vermieden.

Die Nadelspitze ähnelt der Spitze einer Jersey-Nadel.

Jersey- oder Kugelkopfnadeln haben abgerundete Spitzen, sodass sie besser durch das Gestrick gleiten können, ohne die Fäden zu verletzen. Dadurch werden z. B. Laufmaschen verhindert.

Jeans-Nadeln haben extra lange und scharfe Spitzen. So stechen sie sicher durch dicke Stoffe mit Köperbindung wie z. B. Jeans.

Stick-Nadeln haben ein größeres Öhr und eine tiefere Rille, damit der dickere Stickfaden besser hindurchgleiten kann.

Achten Sie bei Ihren Näharbeiten immer auf die richtige Nadelart und Nadelstärke. Für dicke Stoffe wählen Sie bitte die Nadelstärke 90–100, für dünnere Stoffe Stärke 70–80.

Nähfüße

2-Nadel-Overlockfuß Standard

In der Mitte des Fußes ist eine Aussparung für die beiden Nadeln.

2-Nadel-Overlockfuß mit Bandführung

Dieser Nähfuß besitzt eine verstellbare Bandführung und die Nadelpositionen sind an der Nähfußkante markiert, damit das Band besser positioniert werden kann. Bei einigen Herstellern gehört dieser Fuß zur Standardausstattung.

Sonderfüße

Alle Hersteller bieten Sonderfüße für die Overlock-Maschinen an. Spezielle Näharbeiten werden dadurch wesentlich vereinfacht bzw. erst ermöglicht.

Hier einige Beispiele:

Blindstichfuß: für Blindstiche an Säumen, siehe auch Seite 64. Der Fuß besitzt eine Führung, an der die Bruchkante entlanggeführt werden kann.

Gummibandannähfuß: Hier kann eingestellt werden, wie stark das Gummiband beim Aufnähen gedehnt werden soll. Es ist dann sichergestellt, dass das Band gleichmäßig gedehnt wird.

Schnureinnähfuß: