Prinzessin Lu und der Papa-König - hedwig Munck - E-Book

Prinzessin Lu und der Papa-König E-Book

Hedwig Munck

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Beschreibung

Lucrezia und ihr Papakönig wissen beide genau was sie wollen - und das ist meistens nicht das gleiche. Während der König tagsüber seiner Regierungsarbeit nachgehen will - ist die Prinzessin eine Nervensäge, die versucht, ihn davon abzuhalten. Wie sie sich zusammenraufen ist witzig und überzeichnet beschrieben, aber immer begleitet mit liebevollem Verständnis für beide Seiten. 13 Kapitel-Geschichten bringen Kinder, Mütter und Väter auf jeder Seite zum Lachen. Wenn auch nicht immer an den gleich Stellen.

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Inhalt

1. Lucrezia und der Papakönig

2. Das königliche Frühstück

3. Der Vaterkönig bei der Arbeit

4. Wie lange noch, Papakönig?

5. Endlich Urlaub

6. Kann ich bei dir schlafen, Papakönig?

7. Der Vaterkönig kocht

8. Ein Haustier im Schloss

9. Der Papakönig baut ein Aquarium

10. Der Sonntagsausflug

11. Abenteuer im Autoscooter

12. Lucrezia und der Papakönig als Hundesitter

13. Sternschnuppen für Lucrezia

1. Lucrezia und der Papakönig

Das ist Lucrezia, genannt Lu oder Prinzessin Lu.

Sie wohnt mit ihrem Papakönig in einem großen Schloss.

Heute ist Montag.

„Der Papakönig findet, ich bin lustig, aber eine Nervensäge. Das ist natürlich Quatsch! Schon morgens, wenn ich aufstehe, bin ich still und leise wie ein Mäuschen..“ Mit diesen Worten flitzt Lucrezia quirlig im Kinderzimmer herum und küsst alle Puppen, Stofftiere und Lieblingsspielsachen. Morgens hat sie fast immer gute Laune. Jetzt muss sie sich aber beeilen, denn sie hat ja so viel zu tun.

Zuerst zieht sie die Vorhänge auf, schaut hinauf in den Himmel und verabschiedet sich vom Mond. „Tschüüühüüs, lieber Mond, bis heute Abend!“ Dann geht sie in die Küche, frühstückt Schokolade mit Keksen und stellt … „Damit der Vaterkönig sich freut,!“ … die Haferflocken an ihren Platz am Tisch. Danach begrüßt sie die liebe Sonne und zieht sich an. Und nun geht’s noch hoppla-hopp ins Badezimmer. Dort macht Lucrezia das Übliche. „Damit der Vaterkönig denkt, ich bin sauber.“

Fertig. Für Lucrezia könnte der Alltag nun endlich losgehen. Sie schaut nachdenklich in Richtung des väterlichen Schlafgemachs. Soll sie ihn wecken?„Nein, jetzt noch nicht“, beschließt sie. „Ich bin nett und lasse meinem Papakönig noch ein kleines bisschen Ruhe. Hm, was mach ich solange? Ich les ein Bilderbuch.“ Ein kurzes Bilderbuch. Denn schon wenig später ist Lu wieder unterwegs.

Leise schleicht die Prinzessin durch den langen Flur und bleibt vor der letzten Tür stehen. Sie lauscht. Ein deutliches „Chhhrrrr“ verrät, dass hier noch geschlafen wird. Sie achtet aber nicht weiter darauf und drückt die Türklinke herunter. „Jetzt ich gucke ich mal voooorsichtig nach, ob mein Papakönig schon aufstehen will.“ Auf Zehenspitzen schleicht sich Lucrezia an.

„Eigentlich will er aufstehen, er weiß es nur noch nicht. Oh, ich hab´s: Sicher wacht er auf, wenn er das Frühstück riecht!“

Lucrezia flitzt in die Küche und bereitet alles vor. Schon wenig später stellt sie das Tablett mit Kaffee und Brötchen auf das Bett. Der Papakönig stöhnt unruhig auf, wälzt sich im Schlaf, es klirrt und kracht und das Tablett stürzt ab. KLIRRRRR RUMMMS BANGGG.

„Heee, Papakönig, willst du auf dem Fußboden frühstücken?", ruft Lucrezia zornig. Aber der König schläft schon wieder friedlich weiter. „Jetzt hab ich aber bald genug!“ Lucrezia stellt sich neben das Bett und zieht ihrem Papakönig die Bettdecke weg. Doch auch das ist sinnlos. Denn nun schläft er eben ohne Decke weiter.

„Hier kann nur noch das Schlossgespenst helfen", grollt Lucrezia und flitzt davon, um es zu holen. „Da bin ich schon. Huuhuuuuuu huuu", heult es vom Flur aus und eine weiße, wehende Gestalt betritt mit ausgestreckten Armen den Schlafraum.

„Hu huuuuuuuu, ich hab zwei eiskalte Händchen, hu huuuuu." Und das wirkt! Na bitte! Der Papakönig blinzelt mit halb geschlossenen Augen.„W´s ist dnn d´s für ein Krach, hier schläft der König, Gähn, also Ruhe bitte …" „Huuuhuuuu", wiederholt das Gespenst eigensinnig. Endlich hebt der König den Kopf.

„Nanu? Ein Geist im Schloss?!“, ächzt er und lässt sich erschöpft wieder in die Kissen fallen. „Geschieht ihm recht, wenn er sich jetzt so richtig doll erschrocken hat“, denkt Lucrezia und beugt sich kichernd über ihren Vater.

Der flüstert ihr ins Ohr: „Ist jetzt etwa schon Zeit zum Aufstehen? Ach nö. Es ist ja erst Geisterstunde, also noch mitten in der Nacht! Prima, dann kann ich ja noch ein paar Stündchen dösen." Und dann zieht er Lucrezia das Gespensterleintuch vom Kopf, kuschelt sich darin ein – und schläft weiter.

„Was soll das, Papakönig?“, ruft seine Tochter zornig. „Es ist überhaupt keine Geisterstunde, sondern heller Tag!“ Lucrezia springt auf das riesige Königsbett und hopst wild wie auf einem Trampolin darauf herum. Und dann – hat sie noch eine allerletzte Idee: Mit einer Angel lässt sie dem Vaterkönig etwas vor der Nase baumeln. Dieser Geruch wird ihn entgültig wecken.

Und wirklich, der König setzt sich zum ersten Mal im Bett auf. „Mhm, was riecht denn da so köstlich? Wie lieb von dir, mein Schatz, mir das Frühstück ans Bett zu bringen. Sind das Käsebrötchen?", fragt er und schnuppert.

„Na ja, also, ähm, Käse ist fast richtig … es sind deine Socken von gestern." „Meine So … oh … bäääh … aghgr." Und schon fällt der betäubte Papakönig wieder ins Kissen. Lucrezia ist sprachlos. Dann stampft sie mit dem Fuß auf: „Nein, bleib wach!“ Voller Zorn reißt sie das Gespenster-Leintuch vom königlichen Bett herunter. Sie knotet es an einen Besenstiel und beschriftet es mit schwarzer Farbe.

Und mit dieser Protestfahne trampelt sie im Schlafzimmer umher und singt lautstark: „Schlafen macht nur schlapp, drum schafft die Betten ab.“ Sie will erst wieder damit aufhören, wenn der Vaterkönig aufsteht. Der versucht inzwischen vergeblich, sich mit seinen alten Socken die Ohren zuzustopfen. Er seufzt tief und murmelt im Rhythmus mit: „Was ist das für ein Krach, ich bin ja noch so schwach …“ Und dann, endlich, klingelt der Wecker auf dem Nachttisch. RIIIINGGGG. Es ist jetzt Montag. Sechs Uhr. Zeit zum Aufstehen. Die Arbeit wartet.

2. Das königliche Frühstück

Es ist immer noch Montag.

Lucrezia und der Papakönig freuen sich auf ein „königliches“ Frühstück. Für Lu ist es ja schon das zweite. Den Tisch hat die Köchin Elsbeth mit allem gedeckt, was man sich wünschen könnte.

Da stehen frische Brötchen, Butter, Wurst, Käse, Marmelade, Eier und Obst. Prinzessin Lucrezia freut sich fast so sehr wie der Papakönig darauf, aber während der schweigend seinen Teller füllt, plappert sie ununterbrochen vor sich hin.

„Mhm, wie du lecker duftest, liebes Hörnchen! Und du – du kannst mich ja richtig schön anlachen, kleines Äpfelchen. Wie? Was meinst du, Käsescheibchen? Du riechst ein bißchen streng? Ach nein, ich finde, es geht noch!“ Der Papakönig wirft einen kritischen Blick auf seine Tochter. Was treibt sie denn jetzt schon wieder? „Lucrezia. Was soll das? Du sprichst mit den Dingen? Wieso denn das?“

„Bitte entschuldige, du kleines Würstchen, aber der Papakönig will nicht, dass wir uns unterhalten. Er möchte viel lieber …“ „Lucrezia. Hast du mich nicht gehört? Die Wurst hat keine Ohren. Wenn du dich unterhalten möchtest, dann rede mit mir.“ „Gerne, Papakönig. Schmeckt dir der Kaffee, ja?“ „Ja, sicher.“ „Mein Kakao ist auch lecker … oh, hups, oje, jetzt hab ich alles vollgekleckert – ach, entschuldige, liebes Tischtuch!“

Der Vaterkönig schielt, sagt aber nichts und schält sich eine Banane. Er beschließt, einfach nicht mehr hinzuhören, wenn seine Tochter Fantasiegespräche führt. „Bitte, gib mir doch mal ein Brötchen, Lucrezia..“ Die Prinzessin greift nach dem Brotkorb und wählt sorgfältig ein Mohnbrötchen aus. Sie hält es an ihr Ohr. „Möchtest du gerne vom Papakönig aufgegessen werden?“, fragt sie. „Wie, er soll vorsichtig in dich reinbeißen?! Gut, ich sag’s ihm. Papakönig, du …“ „Lass doch die Albernheiten, Kind. Backwerk kann weder reden noch hören.“

Kopfschüttelnd greift er nach dem Butterschälchen. Er scheidet ein Stückchen Butter ab und streicht es genussvoll auf die untere Hälfte seines aufgeklappten Frühstücksbrötchens. „Ihh, ist das Metall aber kalt“, ächzt da plötzlich ein feines Stimmchen. Vor Schreck wäre dem König fast das Messer aus der Hand gefallen. „Lucrezia, hör auf damit. Auch Brötchen können nicht sprechen.“ „Das Brötchen hat ja auch gar nichts gesagt“, mault Lucrezia beleidigt. „Na, dann ist ja gut.“ „Nein. Es war nämlich die Butter“, erklärt die Prinzessin streng und nimmt sich ihr Frühstücksei.

Vorsichtig klopft sie an und fragt: „Darf ich reinkommen?“ „Ja, komm nur, ich bin heute auf Besuch eingestellt.“, fiept es zurück.

Der König seufzt tief und dann klopft auch er sein Ei auf. Er schaut sich suchend um. Auf dem Tisch fehlen noch Salz und Pfeffer, und mit beidem würzt er gerne nach. „Holst du das Gewürz-Set bitte mal aus der Küche, Lu?“ „Na klar, Papakönig,“, ruft Lu und bringt ihm das Gewünschte. Mit krauser Nase beobachtet sie, wie der König zuerst Salz und dann das scharfe Gewürz auf sein leckeres Ei streut.

Angeekelt starrt Lucrezia den Pfefferstreuer an und flüstert: „Dich mag ich überhaupt nicht! Du schmeckst total scheußlich.“ „Wie bitte?“, fragt der Papakönig. „Der Pfeffer da, ich hab´s zu dem gesagt.“ „Ach so. Na, das macht nichts. Der Pfeffer hat es nämlich bestimmt nicht gehört.“ „Natürlich nicht, Papakönig.“ „Oh, halle-Lu-ja, du gibst es also endlich zu.“ „Aber klar, Papakönig. Der Pfeffer sollte es ja auch gar nicht verstehen. Sonst wär er noch beleidigt! Deshalb hab ich´s ja auch nur ganz, ganz leise gesagt, kchichiii.“

3. Der Vaterkönig bei der Arbeit

Heute ist Dienstag

und Lucrezia spielt in den Gängen des Schlosses. Die kleine Prinzessin und ihr getupfter Ball hüpfen wie zwei junge Kängurus durch alle Zimmer, Flure und Salons. Miezemusch, ihr Plüschkönigstiger, hüpft dabei mit. Er sitzt nämlich wie ein Babykänguru in der Bauchbeutel-Tasche ihres Shirts.