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»Dumme rennen, Kluge warten, Weise gehen in den Garten« – so der berühmte indische Philosoph Tagore. Es kann kein Zufall sein, dass in vielen Kulturen der Garten als ein Ort besonderer Glückseligkeit geschildert wird. So geht etwa der Begriff Paradies auf das altpersische ›pairidaeza‹ zurück, was umzäunter Bereich und eben Garten bedeutet. Auch heute ist für viele Menschen der Garten ein kleines privates Paradies. Mehr als eine Million Hobbygärtner sind hierzulande in Kleingartenvereinen organisiert, und ein Vielfaches davon stellen jene, die ihren oft nur bescheiden bemessenen Haus- oder Ziergarten bewirtschaften, aber gerade daran besondere Freude haben. Ihnen allen gibt Bruno P. Kremer eine unterhaltsame und oft überraschende Lektüre an die Hand: In Form kleiner Geschichten, Anekdoten, Statistiken oder Gedichte versammelt er eine Menge Kurioses, Seltsames, Unbekanntes und Unvermutetes rund um den Garten und das Gärtnern. Lassen Sie sich von der Gartenlust des Autors anstecken!
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Seitenzahl: 120
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Bruno P. Kremer
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in derDeutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internetüber http://dnb.d-nb.de abrufbar.
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Der Lambert Schneider Verlag ist ein Imprint der WBG
© 2017 by WBG (Wissenschaftliche Buchgesellschaft), DarmstadtDie Herausgabe des Werkes wurde durch die Vereinsmitgliederder WBG ermöglicht.
Satz: Melanie Jungels, scancomp GmbH, WiesbadenEinbandabbildung: © nicoolay – Istockphoto.comEinbandgestaltung: Jutta Schneider, Frankfurt am Main
Besuchen Sie uns im Internet: www.wbg-wissenverbindet.deISBN 978-3-650-40192-2
Elektronisch sind folgende Ausgaben erhältlich:eBook (PDF): 978-3-650-40193-9eBook (epub): 978-3-650-40194-6
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Innentitel
Inhaltsverzeichnis
Informationen zum Buch
Informationen zum Autor
Impressum
Botschaften aus verschiedenen Gartenwinkeln
Gartenpflanzen – unsere grünen Bodenschätze
Notizen zu den Gartentieren
Gartenpraktisches: Säen, Keimen, Wachsen und Ernten
Gartenweisheiten – bemerkenswerte Einsichten für Herz und Verstand
Literatur
Bildnachweis
Es kann doch kein bloßer Zufall sein, dass in vielen alten Kulturen gerade der Garten als Ort einer besonderen Glückseligkeit geschildert wird. Tatsächlich geht der aus dem altgriechischen Wort paradeisos abgeleitete Begriff Paradies auf das altpersische pairidaeza zurück, was umzäunter Bereich und eben Garten bedeutet. In den modernen Sprachen entwickelte er sich, übrigens nicht gerade besonders klar erkennbar, bis zur Vokabel Park fort. In dieser Tradition liegt auch das Alte Testament: „Gott, der Herr, nahm also den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, damit er ihn bebaue und hüte“ (Genesis 2,15).
Bei den meisten Menschen weckt die Vorstellung an einen Garten geradezu archetypische Empfindungen. Bitten Sie bei nächster Gelegenheit Ihre (Garten-)Partygäste einmal, sich genüsslich auf ihrer Sitzgelegenheit zurückzulehnen, die Augen zu schließen und für einen Moment von ihrem jeweiligen Ideal eines Gartens zu träumen. Die anschließend berichteten Bilder werden vermutlich sehr ähnlich sein: Sie umreißen einen paradiesischen Garten mit feinem Linienspiel von Blättern und Zweigen, mit nuancenreich abgestimmtem Duft- und Farbenrausch vieler Blüten, mit verwunschenen Winkeln, verlockenden Pfaden und Überraschungen an jeder Ecke – kurz: eine Fülle unvermuteter, faszinierender und das Gemüt anrührender Bildeindrücke, wie man schon bei Annette von Droste-Hülshoff lesen kann:
Im Parke weiß ich eine Bank,Die schattenreichste nicht von allen,Nur Erlen lassen, dünn und schlank,Darüber karge Streifen wallen;Da sitz ich manchen SommertagUnd lass mich rösten von der Sonnen,Rings keiner Quelle Plätschern wach,Doch mir im Herzen springt der Brunnen.
Gärten sollten – wenn sie gestalterisch gelungen sind – immer aussehen wie Ausschnitte einer enorm fülligen und üppigst wuchernden Natur. Tatsächlich sind sie wohl eher das genaue Gegenteil – nämlich hochgradig gelenkte, nach dem Willen des Menschen zugerichtete und in ihrem Artengefüge weitgehend festgelegte Ökosysteme, auf denen die natürliche Sukzession durch gärtnerische Maßnahmen im saisonalen Rhythmus ständig unterbrochen wird.
althochdeutsch garto, mittelhochdeutsch garte, gotisch garda (Viehhürde) oder gards (Haus, Hof, Familie) mit Verwandtschaft zum englischen yard (Hof) und zum schwedischen gård (Grundstück, Gebäude) gehen auf die indogermanische Sprachwurzel ghortho (Flechtwerk, Zaun, Umfriedetes, Hürde, Umzäunung, Eingehegtes) zurück. In engem Zusammenhang mit diesen Begriffen stehen auch alle zum Wortfeld von gürten gehörenden Wörter.
Die folgende – gewiss nicht vollständige – Begriffsliste zeigt, dass das Gartenleben viele Facetten aufweist und einen bedeutenden Teil unseres (Er-)Lebens ausmacht:
Gartenarbeit
Gartenarchitekt
Gartenbahn
Gartenbank
Gartenbau
Gartenbedarf
Gartenbeet
Gartenbewohner
Gartenblume
Gartenboden
Gartenbücher
Gartendesign
Gartenfest
Gartenfreunde
Gartengemüse
Gartengerät
Gartengeschichte
Gartengestaltung
Gartengrundstück
Gartenhaus
Gartenkalender
Gartenkolonie
Gartenkunst
Gartenkurse
Gartenlabyrinth
Gartenlandschaft
Gartenlaterne
Gartenlaube
Gartenlektüre
Gartenlokal
Gartenmagazin
Gartenmöbel
Gartenparty
Gartenpflanzen
Gartenschaukel
Gartenschere
Gartenschirm
Gartenschlauch
Gartenschuppen
Gartenspaß
Gartenstuhl
Gartenteich
Gartenterrasse
Gartentisch
Gartentreppe
Gartentür
Gartenweg
Gartenzaun
Gartenzwerg
Zum Bundesverband Kleingärten gehören 19 Landesverbände mit derzeit über 15.000 Kleingärtnervereinen, die etwa 1.020.000 Kleingärten mit einer Gesamtfläche von knapp 50.000 ha bewirtschaften. Die kleinen privaten Hausgärten sind in dieser Zahl nicht enthalten. Die gesamte Gartenfläche in Deutschland wird auf über 250.000 ha geschätzt und ist damit etwa so groß wie das Saarland.
Erstmals 1984 hat der Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e. V. (BDG) den Tag des Gartens eingerichtet, um in der noch nicht allzu gartenbegeisterten Öffentlichkeit die Freude an einem Garten zu wecken. Immerhin hat schon 1965 der Frankfurter Psychoanalytiker Alexander Mitscherlich in seinem aufrüttelnden Buch Die Unwirtlichkeit der Städte auf die bedenklichen Folgen der Naturentfremdung hingewiesen. Anliegen des Tages ist es außerdem, auf die städtebauliche, ökologische und soziale Funktion des Kleingartenwesens hinzuweisen. Der Tag des Gartens findet immer am zweiten Sonntag im Juni statt.
Daneben finden bundeslandweise verschieden ein „Tag des offenen Gartens“ sowie ein „Tag der offenen Gartentür“ statt.
George Washington (1732–1799), erfolgreicher Armeebefehlshaber und erster Präsident der USA (1789–1797), war gelernter Gärtner und Tabakpflanzer. Die meisten seiner Amtsnachfolger waren Rechtsanwälte.
Alpengarten
Apothekergarten
Aromagarten
Bauerngarten
Baumgarten
Biergarten
Biogarten
Botanischer Garten
Burggarten
Dachgarten
Duftgarten
Flurgarten
Gemüsegarten
Hanggarten
Hausgarten
Kaffeegarten
Kindergarten
Kleingarten
Klostergarten
Kräutergarten
Landschaftsgarten
Lustgarten
Nutzgarten
Obstgarten
Ökogarten
Rosengarten
Schattengarten
Schlossgarten
Schmetterlingsgarten
Schrebergarten
Spielgarten
Stadtgarten
Staudengarten
Steingarten
Tastgarten
Terrassengarten
Tiergarten
Vorgarten
Wassergarten
Weingarten
Wildpflanzengarten
Wintergarten
Wohngarten
Ziergarten
Zoologischer Garten
§ 1 Bundesnaturschutzgesetz (letzte Fassung 2010) lautet:Natur und Landschaft sind aufgrund ihres eigenen Wertes und als Lebensgrundlagen des Menschen auch in Verantwortung für die künftigen Generationen im besiedelten und unbesiedelten Bereich so zu schützen, zu pflegen und, soweit erforderlich, wiederherzustellen, dass
1. die Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts,
2. die Regenerationsfähigkeit und nachhaltige Nutzungsfähigkeit der Naturgüter,
3. die Tier- und Pflanzenwelt einschließlich ihrer Lebensstätten und Lebensräume sowie
4. die Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie der Erholungswert von Natur und Landschaft
auf Dauer gesichert sind.
Setzen Sie sich auf den Gartenstuhl unter Ihren Apfelbaum.Bezogen auf den 50. Breitengrad betragen jetzt Ihr
Abstand bis zum Erdmittelpunkt
6 367 467 m
Abstand bis zur Außengrenze des festen inneren Erdkerns
4 997 467 m
Abstand bis zur Außengrenze des flüssigen äußeren Erdkerns
4 257 467 m
Abstand bis zum Beginn des Erdmantels
3 497 467 m
Abstand bis zur Untergrenze der kontinentalen Kruste
38.000 m
und Ihre
Geschwindigkeit mit der Erdumdrehung von West nach Ost
1 380,6 km/h
Geschwindigkeit mit der Bahnbewegung der Erde um die Sonne
107 301,88 km/h
altgriechisch
kepos
bretonisch
liorz
bulgarisch
gradina
dänisch
have
englisch
garden
finnisch
puutarha
f ö hringisch
guard
franz ö sisch
jardin
helgoländisch
gooar
hochdeutsch
Garten
irisch
geard
isländisch
garo-ur
italienisch
giardino
kroatisch
vrt
lateinisch
hortus
mazedonisch
bavca
neugriechisch
kipos
niederländisch
tuin
nordfriesisch
tün
norwegisch
hage
polnisch
ogród
portugiesisch
jardim
schwedisch
tomt
serbisch
bašta
spanisch
jardín
syltringisch
guart
türkisch
bahçe
tschechisch
zahrada
ungarisch
kert
westfriesisch
tun
Selbst wenn die seitliche Sicht aus einem Garten durch Nachbars Hecke oder eine gegenüberliegende Hauswand etwas eingeengt wird – der Blick nach oben reicht gigantisch weit hinaus. Der Mond ist im Durchschnitt etwa 360.000 km von Ihrem Garten entfernt, bei den im Allgemeinen gut sichtbaren Planeten sind die Distanzen noch viel größer, und bis zur untergehenden Sonne, die glutrot hinter dem Horizont versinkt und dann ausnahmslos augenschonend angeblinzelt werden darf, sind es durchschnittlich rund 150.000.000 km – so weit, dass das mit 300.000 km in der Sekunde herbeieilende Licht etwas mehr als 8 Minuten unterwegs ist, um von der Sonnenoberfläche Ihre Radieschen zu erreichen. Noch viel weiter sind die Sterne von der Erde entfernt. Die entfernteste Struktur im Weltall, die Sie aus Ihrem Garten mit bloßem Auge gerade noch als milchiges Scheibchen erkennen können, ist die Andromeda-Galaxie – sie ist etwas mehr als 2 Millionen Lichtjahre entfernt. In bürgerlichen Angaben sind das etwa 180.200.000.000.000.000.000 km.
In vielen Orten informieren besondere Apothekergärten über Herkunft und Wirkung wichtiger Heilpflanzen. Sie sind gleichsam lebendige Arzneipflanzenbücher zum Ansehen und Schnuppern. Viele Apothekergärten sind Bestandteil botanischer Gärten, andere sind im Zusammenhang mit Bundes- und Landesgartenschauen entstanden. Besuchenswerte Auswahlbeispiele sind:
• Apothekergarten Berlin, Botanischer Garten, Königin-Luise-Straße 6–8, 14195 Berlin
• Apothekergarten der Tiermedizinischen Hochschule, Bünteweg 17, 30559 Hannover
• Apothekergarten Gütersloh, Parkstraße 51, 33332 Gütersloh
• Apothekergarten Lünen, Im Seepark/Baukelweg, 44532 Lünen
• Apothekergarten Bottrop, Gesundheitspark Quellenbusch, Osterfelder Straße 159, 46242 Bottrop
• Apothekergarten Wiesbaden, An der Römerklinik, Aukammallee, 65191 Wiesbaden
• Apothekergarten Bad Liebenzell, Kurhausdamm, 75378 Bad Liebenzell
• Apothekergarten Augsburg, Dr.-Ziegenspeck-Weg 1, 86161 Augsburg
• Apothekergarten Erfurt, Am Thüringer Apothekenhaus/Thälmannstraße 6, 99085 Erfurt
• Apothekergarten Bad Marienberg, Wilhelmstraße 10, 56470 Bad Marienberg
• Arzneipflanzengarten Hof, Theresienstein, 95028 Hof/Saale
Alkaloide sind eine typenreiche Gruppe weitverbreiteter Naturstoffe von zum Teil ziemlich giftiger Wirkung und zur besonderen Freude der Naturstoffchemiker mit überaus kompliziertem molekularem Aufbau.In einigen Ihrer Gartenpflanzen sind mit großer Wahrscheinlichkeit Vertreter der folgenden Alkaloid-Stofffamilien vorhanden. Die sind meist mindestens so ungesund, wie ihre Bezeichnungen klingen: Phthalidisochinoline, Secophthalidisochinoline, Benzophenanthridine, Bicycloazanonadiene, Furochinoline, Pyrrolizidine und Indolizidine bzw. die Einzelsubstanzen Meteloidin-6-tiglinsäureester, 6-Hydroxyhyoscyamin, 3a-Phenylacetoxytropan, 2(1-Hex-5‘-enyl)-5-nonyl-pyrrolidin …
Im Alten und Neuen Testament werden in Gleichnissen zahlreiche Pflanzenarten aus dem Vorderen Orient benannt – vom Feigenbaum über diverse Disteln bis zum Weinstock. In den letzten Jahren sind an vielen Orten sogenannte Bibelgärten entstanden, in denen thematisch die Pflanzenwelt der Bibel im Vordergrund steht. Solche Einrichtungen bestehen u.a. an folgenden Kirchen, Klöstern oder Gemeindezentren (Auswahl):
Schleswig-Holstein
Nordelbisches Bibelzentrum – Ansgarkirche Kiel – Kirchengemeinde Hohenwestedt – St. Nicolai Eckernförde – St. Sixtus Werlte
Niedersachsen und Bremen
St.-Petri-Dom Bremen – St.-Petri-Gemeinde Oyten – Kirchengemeinde Holtrop – Pfarrgarten Amelunxen – Marienkirche Wendeburg – Martin-Luther-Kirche Seckenhausen – Friedenskirche Hannover – Kreuzkirche Nienburg – Kloster Lüne Lüneburg – St. Lamberti Hildesheim
Mecklenburg-Vorpommern
Bibelzentrum Barth
Hessen
Markus-Kirche Korbach – Kirchengemeinde Wolfskehlen
Nordrhein-Westfalen
Martinskirche Billigheim
Brandenburg
Evangelische Schule Neuruppin – Bibelgarten Ribbeck
Sachsen-Anhalt
Friedensau Magdeburg – St. Moritz Halberstadt
Sachsen
Klosterstift St. Marienthal-Ostritz
Rheinland-Pfalz
Klosterberg Waldbreitbach – Kaiserberg Kaiserslautern – St. Remigius Ingelheim – St. Martin Trifels
Baden-Württemberg
Kloster St. Lobia Freiburg – Meersburger Bibelgarten – Kirchengemeinde Korb/Remstal – Kirchengemeinde Löffingen – Eberhardskirche Tübingen
Bayern
Pfarrei Jägerwirth bei Fürstenzell – Michaelskirche Bamberg
Österreich
Bibelgarten Greisinghof bei Tragwein
Schweiz
Bibelgarten Gossau
Die Zeiten sind in MEZ für 50° nördlicher Breite und 10° östlicher Länge angegeben und berücksichtigen nicht die Zeitgleichung, die jahreszeitlich verschieden Abweichungen von bis zu einer Viertelstunde bringt. Für den Geltungszeitraum der mitteleuropäischen Sommerzeit (MESZ) muss man 1 h hinzuzählen.
Die Zeitkorrektur in Minuten gegen 10° östliche Länge beträgt für die folgenden größeren Städte in Mitteleuropa:
Aachen +16
Augsburg −4
Bern +10
Bonn +12
Bozen −5
Berlin −14
Bremen +5
Chemnitz −12
Dortmund +10
Frankfurt (M) +5
Frankfurt (O) −18
Freiburg +9
Genf +15
Graz −22
Halle −8
Hamburg 0
Hannover +1
Heidelberg +5
Heilbronn +3
Innsbruck −6
Karlsruhe +6
Kassel +2
Kiel −1
Koblenz +10
Köln +12
Leipzig −10
Magdeburg −7
Mainz +7
Mönchengladbach +14
München −6
Nürnberg −4
Osnabrück +8
Potsdam −12
Rostock −8
Saarbrücken +12
Salzburg −12
Stralsund −12
Stuttgart +3
Wien −25
Der Feigenbaum gedeiht in wintermilden Gebieten auch in Mitteleuropa.
alle aus dem bäuerlich-gärtnerischen Jahreskreis entwickelt:
Januar
Hartung
Februar
Hornung
März
Lenzmond, Lenzing
April
Saatmond, Ostermond
Mai
Wonnemond
Juni
Brachet, Brachmond
Juli
Heuert, Heumond
August
Ernting, Erntemond
September
Scheiding, Herbstmond
Oktober
Gilbhard, Weinmond
November
Nebelung, Nebelmond
Dezember
Julmond, Christmond
Der Wechsel der Jahreszeiten erfolgt erfahrungsgemäß nicht streng nach Kalender, sondern in Abhängigkeit vom jeweiligen Witterungsverlauf und von der Höhenlage des Beobachtungsortes. Man legt den Beginn der Jahreszeiten daher mit bestimmten Naturerscheinungen fest: Die Phänologie beschreibt die periodisch wiederkehrenden Lebensäußerungen von Pflanzen (und Tieren):
Eine der Wohltaten im Garten – ein Apfelbaum.
Je 1° nördlicher Breite und 100 m Höhenzunahme lässt sich in Mitteleuropa ein unterschiedliches tägliches süd-nördliches Fortschreiten des phänologischen Eintritts (in km/Tag) beobachten. Der Frühling zieht durch Mitteleuropa im Allgemeinen von Süden nach Norden. Um einen Breitenkreis (ca. 111 km) zu überwinden, braucht er etwa 4 Tage. Im Westen startet die Saison etwas früher als im Osten: Für die Überwindung von einem Längengrad (ca. 100 km) benötigt der Frühling ebenfalls rund 4 Tage. Auch wenn er von den Tälern auf die Berge steigt, benötigt er für je 100 m 4 Tage. Für die einzelnen Jahreszeiten hat man aus der detaillierten
Beobachtung die folgenden genaueren Werte abgeleitet:
Professionelle Wetterfrösche, nachplappernd die Medien und dann auch noch die übrige Welt reden vom Klimawandel. Die anerkannte Erd(oberflächen)erwärmung und die daraus folgenden Anstiege der Durchschnittstemperaturen haben natürlich Folgen für die Lebewesen auch in Ihrem Garten. Legen Sie sich einen phänologischen Kalender an, in dem Sie über die nächsten Jahre hinweg markante Daten festhalten, und notieren Sie zum Beispiel:
Die Jahreszeiten auch in Ihrem Garten entstehen durch die Neigung der Erdachse zur Bahnebene um die Sonne. Da die Bahngeschwindigkeit nach dem zweiten Kepler’schen Gesetz unterschiedlich ist, dauern die vier Jahreszeiten verschieden lang – ablesbar unter anderem an den Kalenderdaten:
Auf der Nordhalbkugel dauert das Sommerhalbjahr astronomisch exakt 186 Tage und 10 Stunden, das Winterhalbjahr 178 Tage und 20 Stunden. Der Grund dafür sind die Unregelmäßigkeiten der Erdbahn.
bestimmen das Wettergeschehen und damit den Rhythmus der Gartenarbeiten. Seit 1954 werden sie vom Meteorologischen Institut der Freien Universität Berlin mit besonderen Namen versehen.Früher waren die Tiefs immer weiblich. Seit 1998 wechselt die Namengebung wegen anhaltender Proteste feministischer Kreise jährlich, und zwar
• Die Sonne schickt ständig eine Strahlungsleistung von 41,86826 Joule/Sekunde ab.
• An der Außenseite der Atmosphäre kommen davon 8,123 Joule/
(cm2 und Sekunde) = 1360 Watt/m2 (= sogenannte Solarkonstante) an.
• Etwa 45 % dieser Strahlung sind sichtbares Licht der Wellenlängen 380–720 Nanometer.
• Rund 15 % davon werden an Wolken reflektiert.
• Etwa 4 % werden von kleinsten Teilchen in der Atmosphäre reflektiert.
• Bis zu 6,5 % werden in der Atmosphäre absorbiert.
• Nur etwa 30 % der Solarkonstanten erreichen demnach den Erdboden in Ihrem Garten als diffuse oder direkte Sonnenstrahlung.
Wie für fast alle anderen Lebensbereiche gibt es auch für die Gärten besondere Schutzheilige:
• St. Gertrud (626–659), Tochter von Pippin dem Älteren und Ururgroßtante von Karl dem Großen, ist die Schutzpatronin der Gärtner und gegen Mäuseplagen. Ihr Namenstag (17. März) taucht in vielen Wetterregeln auf: „Getraud führt die Kuh zum Kraut“ oder „Wer dicke Bohnen und Möhren will essen, darf St. Gertrud nicht vergessen“.
• St. Fiakrius (? – ca. 670), irischer Einsiedler in Frankreich, ist der Schutzpatron der Gärtner und Taxifahrer. Am Hotel Saint-Fiacre in Paris befand sich ein Stellplatz für Mietkutschen, die französisch immer noch „fiacre“ und davon abgeleitet in Wien „Fiaker“ heißen.
• St. Valentin (? – 269), Bischof im italienischen Terni, schenkte der Legende nach frisch verheirateten Paaren Blumen aus seinem Garten und gilt daher als Schutzpatron der Gartenblumen. Der Valentinstag (14. Februar) geht auf altes englisches Brauchtum zurück, wurde von Auswanderern nach Nordamerika mitgenommen und gelangte erst nach 1945 durch US-Soldaten nach Deutschland – heute heftig propagiert vor allem von Floristen und der Süßwarenbranche.