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Der Countdown läuft. Schon jetzt sorgt das Jahr 2012 für viele, oft abenteuerliche Spekulationen: Wird es zu Katastrophen kommen? Steht ein Weltuntergang bevor? Oder haben wir Anlass, mit großen Hoffnungen eine Zeitenwende zu erwarten? Der Biophysiker Dieter Broers nahm zunehmend Anstoß an den apokalyptischen Szenarien, die Bücher und Filme zurzeit über das magische Datum 2012 verbreiten. Jenseits platter Untergangsfantasien führt er seine Leser stattdessen in die faszinierende Welt von Mythos und Wissenschaft. Von den legendären Maya-Kalendern bis zu modernster Astroforschung reicht das Spektrum seiner Recherchen, die er mit eigenen Forschungsergebnissen ergänzt. Sein Fazit ist wahrhaft revolutionär: Wir stehen an der Schwelle eines umfassenden Transformationsprozesses. Doch wir sollten vorbereitet sein, sagt Dieter Broers. Und präsentiert in diesem Buch alles, was man über 2012 wirklich wissen sollte.
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Seitenzahl: 290
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Dieter Broers
Warum die Menschheit
vor einem Evolutionssprung steht
1. eBook-Ausgabe
© 2011 Scorpio Verlag GmbH & Co. KG, Berlin · München
Umschlaggestaltung: Hauptmann & Kompanie
Werbeagentur, Zürich, unter Verwendung
eines Motivs von Public Lounge Entertainment
Satz: BuchHaus Robert Gigler, München
Konvertierung: Brockhaus/Commission
ePub-ISBN: 978-3-942166-67-6
Das eBook einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Der Nutzer verpflichtet sich, die Urheberrechte anzuerkennen und einzuhalten.
www.scorpio-verlag.de
Ich widme dieses Buch meinen wunderbaren Eltern,
Prof. Dr. Gunda Kraepelin, Prof. Dr. Ingolf Lamprecht,
Dr. Michael König, Burkhard Heim und Jiddu Krishnamurti,
die mir geholfen haben, meinen Weg zu finden, sowie
Bärbel, die den Großteil dieses Weges mit mir gegangen ist.
Ob nicht die Natur zuletzt sich doch ergründe?
JOHANN WOLFGANGVON GOETHE
Menschen ohne Kreativität schaffen tote Institutionen.
JIDDU KRISHNAMURTI
Wache auf, erhebe dich, jetzt, da du dich dem großen
Lehrer näherst, lerne. Der Weg ist beschwerlich und der
Übergang wie die scharfe Klinge eines Rasiermessers.
KATHA UPANISCHADE III
Realität ist anders, als wir denken!
STANISLAV GROF
Vorwort
1 Die Sonne – Herz und Geist unserer Galaxis
2 Was geschieht mit unserer Sonne?
3 Ist die Sonne unser Schicksal?
4 Die Entstehung neuer Strukturen
5 Der kosmische Erlebnisraum des Menschen
6 Der zeitlose Webstuhl der Zeit
7 Die Akteure der Evolution
8 Das Erwachen der Träumer
Nachbemerkung des Autors
Anhang
Anmerkungen
Literaturverzeichnis
2012 – kaum jemand kann sich der Magie dieser Jahreszahl entziehen. Der Countdown ist angezählt. Was an seinem Ende stehen wird, gehört zu den faszinierendsten Rätseln der Gegenwart. Hoffnungen und Ängste verbinden sich mit diesem Datum. Düstere Prophezeiungen kursieren, Visionen einer Katastrophe, die die Menschheit vernichten könnte. Spektakuläre Spielfilme beschwören die Apokalypse, selbst ernannte Fachleute sprechen von der Auslöschung allen Lebens auf der Erde. Andere wiederum erwarten einen positiven Phasensprung, eine spirituelle Erneuerung. Woher kommen diese Spekulationen? Sind es reine Vermutungen, oder gibt es Fakten, die tatsächlich auf Umwälzungen von höchster Brisanz hindeuten? Sind gar Phänomene wie Finanzkrise und Klimawandel erste Vorboten einer fatalen Entwicklung?
Als Biophysiker störte mich immer häufiger die panische, zuweilen sogar hysterische Stimmung, die neuerdings durch zahlreiche Bücher und Filme zum Thema 2012 verbreitet wird. Besonders in den Hollywoodstudios ging es offenbar nur darum, unseren angeblichen Untergang als schockierenden Thriller zu inszenieren. Das war für mich der Anlass, dieses Buch zu schreiben. Denn Grund zur Panik besteht nicht. Doch Sie sollten vorbereitet sein – deshalb habe ich für Sie alles Entscheidende über das Jahr 2012 zusammengetragen und durch meine eigenen Forschungsergebnisse ergänzt. Es könnte sein, dass Sie nach der Lektüre die Welt mit neuen Augen sehen.
Sicherlich fragen Sie sich jetzt, welche Auswirkungen das Jahr 2012 auf Ihr ganz persönliches Leben haben wird. In diesem Buch erfahren Sie alles, was Sie darüber wissen sollten. Jenseits platter Weltuntergangsphantasien gibt es nämlich tatsächlich Anlass, dem Jahr 2012 besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Eines steht fest: Danach wird unsere Welt nicht mehr dieselbe sein. Aber in jeder Instabilität verbirgt sich auch eine Chance. Vielleicht werden wir schon bald erkennen, dass unsere alten Strategien untauglich geworden sind. Dass wir uns ändern müssen. Dass unserer Zivilisation eine notwendige Katharsis bevorsteht.
Die Faszination des Jahres 2012 rührt vor allem daher, dass sich uralter Mythos und modernste Wissenschaft auf einzigartige Weise verknüpfen lassen, wenn man sich dem Rätsel dieses Datums nähert. Es sind die Mythen der Maya, die diesem Jahr eine besondere Bedeutung zusprechen. Das Volk der Maya entwickelte in Mittelamerika eine hochstehende Kultur, deren Blütezeit auf das vierte bis neunte Jahrhundert nach Christus datiert wird. Sie erfanden eine komplexe Hieroglyphenschrift, hatten ausgezeichnete mathematische Kenntnisse und ein verblüffend exaktes astronomisches Wissen. All diese Erkenntnisse gipfelten in mehreren Kalendersystemen. Für das Jahr 2012 sagten die Maya einen letzten, umfassenden Wandel voraus. Was für ein Wandel wird das sein? Und welch einen Zusammenhang gibt es zwischen dieser Prophezeiung und den aktuellen naturwissenschaftlichen Forschungsergebnissen?
Der Zusammenhang ist in der Tat überraschend. Hochspezialisierte Wissenschaftler auf der ganzen Welt arbeiten seit Jahren fieberhaft daran, messbare physikalische Veränderungen auf der Erde zu analysieren und ihre Ursachen und Auswirkungen zu beschreiben. Im Zentrum der Forschungen steht die Sonne. Ihre Aktivitäten beeinflussen in ungeahnter Weise unser gesamtes Dasein, weil sie das elektromagnetische Feld der Erde verändern. Erhöhte Sonnenaktivitäten führen dazu, dass sich sogar Kompassnadeln bewegen, ein Indiz dafür, wie stark der Einfluss ist. Seit vielen Jahren beschäftige ich mich mit dem elektromagnetischen Feld. Es steuert unsichtbar alles Leben auf unserem Planeten. Zugvögel und Meerestiere orientieren sich auf ihren Wanderungen daran, und auch wir Menschen sind wesentlich von ihm beeinflusst.
Unstrittig ist, dass die Erde seit einigen Jahren veränderten kosmischen und terrestrischen Feldern ausgesetzt ist. Forscher rund um den Globus sind sich einig, dass dies auf auffällig veränderte Sonnenaktivitäten zurückzuführen ist. Diese werden weiter anhalten, sich sogar steigern, mit einem Höhepunkt im Jahr 2012 – also in genau jenem Jahr, das auch im Mayakalender eine so große Rolle spielt. Die Wissenschaftler der NASA gehen so weit, dass sie aufgrund ihrer Hochrechnungen einen Kollaps für 2012 prognostizieren: weltweite Naturkatastrophen wie Erdbeben und Überschwemmungen, Stromausfälle mit verheerenden Folgen. Ihr Szenario beschreibt einen finalen Zusammenbruch.
Genau hier setze ich an. So verständlich es sein mag, dass derartige Prognosen Ängste hervorrufen, so einseitig ist bei näherem Hinsehen die Interpretation der Fakten. Die sehr wahrscheinliche Bedrohung durch Naturkatastrophen mag erschreckend wirken, doch sie wird nicht die einzige Auswirkung des veränderten elektromagnetischen Felds sein. Aufgrund meiner umfangreichen Forschungen bin ich überzeugt, dass sich weit mehr ereignen wird als ein Zusammenbruch. Ich spreche daher nicht von einer Apokalypse, sondern von einer fundamentalen Transformation.
Meine Thesen beruhen auf intensiver wissenschaftlicher Arbeit. Seit rund fünfzehn Jahren widme ich mich der Erforschung elektromagnetischer Felder und der Frage, welche Auswirkungen sie auf uns Menschen haben. Meine Ergebnisse erschienen mir anfangs derart ungewöhnlich, dass ich sie zunächst verwarf. Konnte es wirklich sein, dass die Sonnenaktivitäten unsere Psyche, unsere gesamte Stimmungs- und Bewusstseinslage so stark beeinflussten? Stärker als gemeinhin angenommen? Aus der medizinischen Forschung erfuhr ich dann, dass bestimmte elektromagnetische Felder eine nachweisbare Wirkung auf die Gehirnaktivitäten von Versuchspersonen ausübten. Es war sogar möglich, die Gehirnleistungen zu erhöhen, wenn diese Personen spezifischen Feldern bzw. Frequenzen ausgesetzt wurden.
Ausgehend von diesen Erkenntnissen stellte ich meine ersten Recherchen an, um die Zusammenhänge zwischen psychischen Auffälligkeiten und elektromagnetischen Feldern genauer zu untersuchen. Die Konsequenzen waren eindeutig: Es gab diese Zusammenhänge, und sie waren zweifelsfrei messbar. Mehr noch: Auch andere wissenschaftlich seriöse Studien, die allesamt auf soliden Statistiken beruhten, bestätigten meine Erkenntnisse.
Es war der 13. Oktober 1995. In diesem Moment traf ich die Entscheidung, mich fortan ganz dieser Thematik zu widmen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den Sonnenaktivitäten, da sie verantwortlich für viele Phänomene sind, die uns direkt betreffen, von den neurophysiologischen und biochemischen Gegebenheiten des Gehirns bis hin zu spezifischen Erkrankungen. Kurzzeitige Schwankungen des Erdmagnetfeldes sind es, die beispielsweise zu einem signifikanten Anstieg von Depressionen und Herzinfarkten führen. Auf der anderen Seite kann man auch äußerst positive Auswirkungen beobachten: Erhöhte Kreativität und telepathische Fähigkeiten sind unmittelbare Folgen. Wissenschaftler konnten sogar nachweisen, dass bedeutende musikalische und literarische Werke unter beschreibbaren Feldveränderungen entstanden.
Neben der Auseinandersetzung mit elektromagnetischen Feldern rückte zunehmend ein weiteres Thema in mein Blickfeld: die kosmische Strahlung. Man muss wissen, dass unser Sonnensystem nicht örtlich fixiert ist; es reist quasi durch unsere Galaxis. Zurzeit nähert sich unser Sonnensystem einem ganz speziellen Einflussbereich unseres galaktischen Zentrums und ist hierdurch einer extremen Strahlung ausgesetzt. Wir alle spüren, dass der Countdown begonnen hat. Was sich 2012 ereignen wird, kündigt sich bereits jetzt wirkmächtig an. Nahezu sämtliche Anomalien, die wir gegenwärtig auf der Erde beobachten, ob sie das Klima, die Ökonomie oder die Psyche betreffen, stehen nicht nur im Zusammenhang mit veränderten elektromagnetischen Feldern, sondern auch mit der erhöhten kosmischen Strahlung. Dieser Prozess wird sich in den kommenden Monaten weiter steigern – zusehends schneller und intensiver. Den astronomischen Berechnungen nach werden wir um das Jahr 2012 den kritischen Punkt unserer Galaxis erreicht haben. Genau dann wird unsere Sonne ein Aktivitätsmaximum erzielen, das in der Tat zu verheerenden Naturkatastrophen führen könnte, ganz so, wie es die NASA-Forscher erwarten.
Wie bedrohlich die sich andeutenden Veränderungen für uns sein werden, hängt allerdings wesentlich davon ab, über welche Informationen wir verfügen. Wenn wir uns von den panischen Warnungen einiger Wissenschaftler und effekthascherischer Populisten einschüchtern lassen, werden wir den Ereignissen des Jahres 2012 hilflos ausgeliefert sein. Wenn wir jedoch verstehen, dass wir uns an der Schwelle eines gewaltigen Transformationsprozesses befinden, können wir den großen Veränderungen sehenden Auges begegnen. Ohne Angst. Ohne Hysterie.
Das Jahr 2012 wird uns mit Grenzerfahrungen konfrontieren. Das gilt auch für die Wissenschaftler. Gerade Physiker neigen dazu, Messdaten mit vorgefertigten Theorien abzugleichen. So werden neue Erkenntnisse einer begrenzten Vorstellungskraft unterworfen und häufig missdeutet. Am Anfang jeder bahnbrechenden Forschung dagegen steht die intuitive Vision. Unser Verstand reicht bei aller intellektuellen Geschultheit nicht immer aus, Neues wirklich zu erfassen. Insofern bedarf es mehr als der ordnenden Vernunft, um die überwältigenden Erkenntnisse der letzten Jahre zu interpretieren. Meine Conclusio ist eine andere als die der NASA-Spezialisten und Hollywoodregisseure: Das Jahr 2012 wird uns einen Evolutionssprung bescheren, der eine neue Form des Bewusstseins und des Zusammenlebens mit sich bringt.
Warum ich von einem Evolutionssprung spreche? Nun, niemand wird bestreiten, dass die Evolution ein Prozess ist, der niemals abgeschlossen sein wird. Das Prinzip allen Lebens ist Veränderung, im Werden und Vergehen reproduziert sich die Natur nicht einfach, sondern folgt den Gesetzen der Evolution. Und die verläuft oft in Sprüngen, nicht als allmähliche Entwicklung. Neuerdings mehren sich die Anzeichen, dass ein solcher Sprung unmittelbar bevorsteht.
Natürlich bin ich mir bewusst, dass es Ihnen möglicherweise nicht immer leichtfallen wird, meinen Ausführungen zu folgen. Einerseits geht es um hochkomplexe wissenschaftliche Zusammenhänge, andererseits wirken schon die reinen Fakten bisweilen recht phantastisch. Doch meine Forschungen entstammen nicht dem Reich der Phantasie, sie basieren auf empirischen Studien und jahrzehntelanger Recherche. Auch mit Verschwörungstheorien kann und will ich nicht aufwarten. Mir geht es um Aufklärung, um Information und um Erkenntnis. Deshalb habe ich versucht, auch komplizierte Sachverhalte so klar wie möglich zu formulieren. Mein Anliegen ist es, dass Sie das Jahr 2012 als Ihre ganz persönliche Chance begreifen, in der Gewissheit, dass es kein Ende gibt, sondern nur neue Anfänge. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine ebenso spannende wie aufschlussreiche Lektüre.
1
Beginnen wir unseren Weg der Erkenntnis mit einer Reise in die Vergangenheit, zum legendären Volk der Maya. Sicherlich haben Sie von ihnen gehört, von ihrer einzigartigen Kultur, von ihrer Kriegskunst und ihren Opferritualen. Die Maya stammen von Nomaden ab, die während der letzten Eiszeit über die Beringstraße auf den amerikanischen Kontinent wanderten. Früheste Funde in Mittelamerika zwischen 9000 und 7000 v. Chr. weisen auf steinzeitliche Jäger und Sammler hin, die sich um 5000 v. Chr. dem Maisanbau widmeten und um 2000 v. Chr. dauerhafte Siedlungen gründeten. Ihre grandiosen Steinpyramiden in Mexiko, Belize und Guatemala zeugen von einer beeindruckenden Hochkultur, ihr differenziertes Schriftsystem sowie ihr astronomisches und mathematisches Wissen sorgen bis heute für Staunen.
Für die Maya waren Sonne und Mond keine leblosen Gestirne, sondern Götter. Mit bloßem Auge beobachteten sie den Nachthimmel und errichteten schneckenförmige Bauten, deren Fensterkanten ihnen als Orientierungslinien dienten. So konnten sie etwa Sonnen- und Mondfinsternisse exakt voraussagen. In ihrer Vorstellung war die Sonne bedroht von großen Ameisen, die sie aufzufressen drohten. Dieses Bild war offenbar aus der Beobachtung gewonnen, dass bei einer Sonnenfinsternis Eruptionen glühender Gasmassen sichtbar wurden.
Der Mythos des u chibal k’in, des »Verschluckens der Sonne«, löste große Angst unter den einfachen Menschen aus. Das ist leicht nachvollziehbar, wenn man sich den intensiven Bezug zur Sonne vor dem Lebenshintergrund eines Volkes vergegenwärtigt, das im Einklang mit, aber auch in Abhängigkeit von der Natur lebte. Die wachsame Beobachtung des Himmels war für sie eine Frage des Überlebens. Sonne und Regen, Kälte und Hitze konnten über gute und schlechte Ernten entscheiden. Die Maya glaubten, dass das Wetter schicksalhaft sei und wesentlich von den Bewegungen der Gestirne abhänge. Deshalb fertigten sie detaillierte Aufzeichnungen an, in denen sie ihre astronomischen Beobachtungen festhielten.
So entstanden Kalenderwerke, die fortan das Alltagsleben, aber auch den Rhythmus ritueller Handlungen strukturierten. Das bekannteste Beispiel ist der Tzolkin, der Ritualkalender der Maya. Der Tzolkin beruht auf astronomischen Daten, aus denen die Maya Tagesreihen und Zyklen ableiteten, die sich wiederholten und miteinander verwoben waren. Jedem einzelnen Tag war ein schicksalhafter Charakter zugeordnet. Das entsprach dem Glauben der Maya, sie seien höheren Mächten ausgeliefert. Um diese zu besänftigen und freundlich zu stimmen, wurden regelmäßig Zeremonien abgehalten. Nur auf diese Weise, so die Überzeugung, könne man ein feindliches Schicksal abwenden.
Neben den Gestirnen waren auch die Zahlen und die Zeit in der Wahrnehmung der Maya belebt – allesamt Götter, die in Beziehungen zueinander standen und das Leben der Menschen auf unterschiedliche Weise beeinflussten. Heute neigen viele Forscher dazu, die Götterwelt der Maya und ihre Macht über die Menschen als interkosmische Eingriffe zu bezeichnen, die in den Maya-Kalendern ihren bildhaften Ausdruck fanden. Der Entdecker des Tzolkin, José Argüelles, beschreibt den Kalender in seiner grundlegenden Untersuchung Der Maya-Faktor denn auch als ein Regelwerk, in dem sich Astronomie und Mythos zu einem spirituellen Welterklärungsmodell verknüpfen. Demnach verstanden die Maya die Sonne als Verbindung zum »Herzen« des Universums. Sie waren davon überzeugt, dass der Kosmos »Absichten« habe und dass aus dem Zentrum des Universums sämtliche Abläufe der sichtbaren Welt gesteuert würden.
Erst mit modernsten wissenschaftlichen Methoden war es möglich, die verblüffende Exaktheit des Mayakalenders zu entdecken. Anlass war die Beobachtung der Sonnenflecken, jener dunklen Stellen auf der Oberfläche der Sonne, die zu bestimmten Zeiten in bestimmten Regionen der Sonne erscheinen. Bis vor kurzem meinten Astrophysiker noch, dass es sich um rein zufällige Phänomene handele. Mithilfe von Großrechnern wurden dann in den letzten Jahren periodische Muster entdeckt. Das Besondere dieser Muster: Sie sind identisch mit den Perioden der Maya-Kalender.
Neben dem Tzolkin, dem ein 260-Tage-Rhythmus zugrunde liegt, hatten die Maya das Haab, das mit seinen 360 Tagen und fünf Ruhetagen unserem Mondkalender entspricht. Das Haab wurde vor allem zur Bestimmung des besten Zeitpunkts für Aussaat und Ernte zurate gezogen. Ein weiteres Maya-Kalendarium ist die sogenannte »Lange Zählung«. Sie beruht auf astronomischen Berechnungen des Sonnenjahres und reicht, auf unser Kalendersystem umgerechnet, vom Jahr 3114 v. Chr. bis zum 21. Dezember 2012. Auch der Tzolkin endet am 21. Dezember 2012. Da er – ähnlich wie das I Ging und die Kabbala – ein Zusammenspiel zwischen kosmischen Konstellationen und Bewusstseinsepochen beschreibt, gibt es nur eine Erklärung für das geheimnisvolle Abbrechen des Kalenders: Die Maya erwarteten ein bewusstseinsveränderndes Ereignis, das an diesem Datum stattfinden soll. Ein Ereignis von solch immenser Tragweite, dass sie es offenbar sinnlos fanden, über 2012 hinaus weitere Berechnungen anzustellen.
Das alles lässt nur den Schluss zu: Nichts wird sein, wie es war, weder der Lauf der Gestirne, noch das Leben auf der Erde. Eine Prophezeiung, in der sich bis heute Furcht und Erwartung mischen. Auch Sie werden sich fragen: Was wird mit uns passieren? Wie werden wir die alles sprengende Kraft dieser Verwandlung erleben? Als Bedrohung? Als Erlösung?
Längst haben sich selbst hartgesottene Naturwissenschaftler in den Bann dieser Vorhersagen ziehen lassen. Denn es spricht alles dafür, dass es eine zeitliche Koinzidenz von Maya-Mythos und astrophysikalischen Prognosen gibt. Vergleicht man nämlich die Sonnenfleckenaktivität mit dem Tzolkin und dem gregorianischen Kalender, so lässt sich ein besonderes Ereignis für den 21. Dezember 2012 sicher vorhersagen. In dieses Zeitfenster passt eine alarmierende Beschreibung der US-Weltraumbehörde NASA: »Der ›perfekte‹ Sonnensturm könnte über das Erdmagnetfeld hereinbrechen, wenn es auf der Sonne zu den Tagundnachtgleichen im Frühjahr oder Herbst 2012 eine Eruption von Carrington-Stärke gäbe. Zu diesen Zeiten macht die Orientierung des Erdmagnetfeldes zur Sonne hin unseren Planeten besonders angreifbar durch das Teilchenbombardement.«
Mit dem Begriff der »Carrington-Stärke« bezieht sich die NASA auf einen Astronomen des 19. Jahrhunderts. Der Brite Richard Carrington beobachtete im Jahr 1859 in seiner Sternwarte einen heftigen Sonnensturm, der weitreichende Wirkungen hatte: Nordlichterscheinungen waren – gegen jede Regel – von den Rocky Mountains bis Kuba zu sehen, vor allem aber brach das Telegrafennetz zusammen. Dieses sogenannte »Weißlicht-Ereignis« ist das stärkste bekannte Ereignis dieser Art. Inmitten eines durchschnittlichen Aktivitätszyklus war der Sonnensturm plötzlich aufgetreten, seine katastrophalen Auswirkungen brachen wie aus dem Nichts über die Erde herein. Die NASA-Forscher sind sicher, dass noch viel heftigere Ausbrüche als der von 1859 denkbar sind. Und angesichts dieser Tatsache sei es kaum nachvollziehbar, dass sich weder die Öffentlichkeit noch verantwortliche Politiker dieser Gefahr bisher bewusst seien.
Das könnte sich durch das NASA-Szenario, das vor Millionen potenzieller Todesopfer warnt, nun ändern. Schließlich, so betonen es die Spezialisten der amerikanischen Weltraumbehörde, handele es sich um die größte denkbare Naturkatastrophe.1 Es ist noch nicht lange her, dass vergleichbare, wenn auch schwächere Sonnenstürme auch unsere moderne Zivilisation empfindlich trafen. Vielleicht erinnern Sie sich: 1989 gab es in der kanadischen Provinz Quebec einen spektakulären Stromausfall, der sofort das gesamte öffentliche Leben erlahmen ließ. Weder Computer noch Verkehrsleitsystem funktionierten mehr, die Mobilfunknetze brachen zusammen, ein Chaos drohte auszubrechen. Ohne Strom, das zeigte das Beispiel Quebec, lässt sich nichts mehr aufrechterhalten, was wir als normales Alltagsleben bezeichnen. Aufzüge blieben stecken, nachts versank alles im Dunkeln, Flugzeuge konnten nicht mehr starten, weil der Tower keine Daten mehr hatte. Die Ursache war ein heftiger Sonnensturm. Ähnliches ereignete sich 2003 in Schweden. Von einem Moment auf den anderen fiel der Strom aus. Später verkündete der Stromversorger, ein Sonnensturm habe das Elektrizitätssystem torpediert. Dieses beiden Vorfälle gaben einen ersten bitteren Vorgeschmack auf das, was ein noch intensiverer Sonnensturm auslösen könnte: Chaos, Panik, das Erliegen des urbanen Lebens. Folgt man den Berechnungen der NASA, so wird sich all das 2012 ereignen.
Noch heute ist es ein Rätsel, wie die Maya in der Lage waren, mit ihrem Kalendarium ein Präzisionswerkzeug von derartiger Aussagekraft für zukünftige astronomische Ereignisse zu erstellen. Ebenso spannend ist die Frage, was nach dem Ende der Maya-Zeitrechnung geschehen wird. Die Formulierungen, mit denen sie das Ereignis beschreiben, klingen geheimnisvoll: Am 21. Dezember 2012 werde ein neues Licht auf der Erde erscheinen und eine Zeitenwende einleiten, heißt es da.
Von welchem Licht ist die Rede? Ist es ein Hinweis auf das, was Carrington das »Weißlicht-Ereignis« nannte? Und welche Vorstellungen verbinden sich mit dem Begriff der Zeitenwende? Sie werden es schon bemerkt haben: Offenbar geht es hier um mehr als um Naturereignisse. Vielmehr wird eine spirituelle Dimension angedeutet, die aufhorchen lässt. Doch wo genau liegt die Schnittstelle zwischen Astrophysik und Mythos? Können wir einer spirituellen Deutung überhaupt Glauben schenken in unserer rationalen Kultur?
In der westlichen Wissensgesellschaft neigen wir bekanntlich dazu, eher auf messbare, beweisbare Fakten zu vertrauen als auf die Beobachtungen alter Kulturen. Und das, obwohl die Maya sogar ihren eigenen Untergang vorhergesehen haben. Immerhin: In den Naturwissenschaften sind die Zusammenhänge zwischen Sonnenaktivitäten und menschlichem Verhalten mittlerweile bekannt. Zwei kanadische Autoren, Maurice Cotterell und Adrian Gilbert, schrieben einen vielbeachteten Bestseller über dieses Thema. Darin belegen sie eindeutige Korrelationen zwischen Aufstieg und Untergang von Weltreichen und Sonnenzyklen. Vom Babylonischen Reich bis zur Maya-Kultur und zum Römischen Reich fanden sie einen direkten zeitlichen Bezug zwischen spezifischen Sonnenaktivitäten und politischen Umwälzungen.
José Argüelles gibt in seiner Untersuchung über den Maya-Kalender einen wichtigen Hinweis dazu. Sein Augenmerk liegt dabei auf der Bedeutung der Sonne für die Maya.
Offenbar wussten sie bereits, dass unsere Sonne nur eine von vielen ist und sich um andere Sonnen bewegt. Sie wussten darüber hinaus, dass alle Sonnen gemeinsam um ein Zentrum kreisen, genau jenes bereits erwähnte »Herz des Kosmos« – Hunab-Ku. Von hier aus, meinten sie, würden die Menschen um das Jahr 2012 einer ungeheuren Energie ausgesetzt, die sie als »Synchronisationsstrahl« bezeichneten. Damit Sie diese These nachvollziehen können, sollten wir uns das galaktische System etwas näher anschauen.
Seit längerem gehen Astrophysiker davon aus, dass unsere Sonne um eine weit größere Sonne mit dem Namen Sirius kreist. Auch die Behauptung des Maya-Codes, es gebe eine weitere, eine eigentliche »Zentralsonne« in unserer Galaxis, ist nach heutigem Wissensstand plausibel. Nach den Erkenntnissen der aktuellen Astrophysik handelt es sich hierbei um das jüngst entdeckte schwarze Loch, das sich im Zentrum unserer Galaxis befindet. Unser gesamtes Sonnensystem bewegt sich um dieses Zentrum, in schier unvorstellbaren Zeitdimensionen: Für eine Umkreisung benötigt unser Sonnensystem etwa 225 Millionen Jahre.
In letzter Zeit wurden außerordentliche Aktivitäten in diesem Zentrum beobachtet, die zur großen Irritation der Wissenschaftler nicht in ihr bisheriges Bild des Universums passten. So wurden in immer kürzeren Abständen Strahlen gemessen, die »wie mit dem Autoscheinwerfer auf die Erde gerichtet« waren.2 Diese Strahlen werden Gamma Ray Bursts, kurz GRBs, genannt und kommen zum großen Teil aus den tiefsten Bereichen unseres galaktischen Zentrums, aus dem schwarzen Loch.
Hier nun korrespondieren die wissenschaftlichen Daten mit dem Maya-Code: Die Maya beschreiben einen galaktischen Synchronisationsstrahl, der von der Zentralsonne aus zu bestimmten Zeiten auf die Menschen einwirkt. Allgemein gesprochen, wird in dieser Vorstellung der Mensch über die Erde, die Sonne und die Zentralsonne in Schwingungen versetzt, gleichsam kalibriert. Was zunächst wie eine esoterische Hypothese klingt, steht durchaus im Einklang mit den Erkenntnissen der Astrophysik. Nach Sonneneruptionen werden ungeheure Mengen von Gasen ins All geschleudert, Plasma genannt. Dies findet in der äußeren Schicht der Sonnenatmosphäre statt, der Korona. Sie ist bei Sonnenfinsternissen sichtbar als ein transparenter Strahlenkranz. Die »koronaren Massenauswürfe«, wie Fachleute sie nennen, schleudern das Plasma mit ungeheuren Geschwindigkeiten von Millionen von Stundenkilometern in den Weltraum. Dieses Plasma hat eine besondere Eigenschaft: Die Gase, die herausgeschleudert werden, sind elektrisch aufgeladen. Treffen die aufgeladenen Teilchen auf die Erdatmosphäre, führt das zu magnetischen Stürmen und Polarlichtern. So verändern sie das elektromagnetische Feld der Erde und damit auch alles Leben, bis in die Zellstruktur.
Auch wenn Sie das erstaunen wird: Wir sind außerordentlich empfänglich für kosmische Einflüsse. Das betrifft sowohl die elektromagnetischen Kräfte als auch die Gammastrahlung. Die menschliche DNA hat offenbar die Eigenschaft, als »Antenne« für Gammastrahlen zu fungieren. In unserer DNA existieren Kohlenstoffmoleküle, Kristalle also, die wie Resonanzkörper auf Strahlung reagieren. Außerdem sind sämtliche atomaren Bestandteile unserer DNA geeignet, wie eine Rundfunkantenne auch elektromagnetische Energien aufzunehmen. Die Kohlenstoffatome haben als Kristalle nun die bemerkenswerte Eigenschaft, eingehende elektromagnetische Signale zu verstärken – ein Mechanismus, den wir aus der Nachrichtentechnik kennen. Ganz ähnlich verhält es sich mit unseren Zellen: Durch ihre Struktur sind sie in der Lage, elektromagnetische Signale aus dem Kosmos zu empfangen.
Die Resonanzfrequenzen der GRBs entsprechen sogar jenen der Elementarteilchen unserer Atome. Physikalisch gesehen, ist das die Voraussetzung dafür, weitreichende Veränderungen unseres Körpers und unseres Gehirns auszulösen, sehr wahrscheinlich bis hin zur völligen Neustrukturierung.
Dies sind die Fakten, die der Maya-Prophezeiung eines bewusstseinsverändernden Synchronisationsstrahls ihre wissenschaftlich fundierte Brisanz geben. Solch ein mit dem Sonnenzyklus synchronisierter Strahl könnte die Doppelhelix unserer DNA tatsächlich neu codieren.
Es war der Quantenphysiker Brian Swimme, der im Rahmen seiner Auseinandersetzung mit der Arbeit José Argüelles als einer der Ersten den gedanklichen Bogen schloss. Swimme gibt Argüelles recht, wenn der darlegt, »dass Handlungen und Weltanschauungen, also Bewusstseinslagen ganzer Kulturen von der jeweiligen Beschaffenheit galaktischer Gezeiten bestimmt werden, deren Code von den Maya sowohl mathematisch wie symbolisch festgehalten wurde«. Anschließend resümiert Swimme: »Wir können in der Sprache der Quantenphysik sagen, dass ein elektrodynamischer Austausch zwischen den Elektronen der Sonne und den menschlichen Elektronen stattfindet.«3
Mit diesem Wissen lassen sich einige Phänomene erschließen, die Medizinern lange Kopfzerbrechen bereiteten. Warum häufen sich beispielsweise zu bestimmten Zeiten psychische Erkrankungen, die ja weder bakteriell noch viral übertragen werden? Eine Antwort gab bereits 1963 Dr. R. Becker vom Albert-Einstein-Hospital in New York. Er stellte einen direkten Zusammenhang von Krankheit und Kosmos her. Die Quote von Patienten, die in psychiatrische Kliniken eingeliefert wurden, erhöhte sich signifikant, wenn besonders intensive Sonneneruptionen beobachtet wurden. Aus seiner klinischen Arbeit berichtete Becker außerdem von einer punktgenauen Gleichzeitigkeit solcher Eruptionen, den dadurch ausgelösten erdmagnetischen Veränderungen und extremen Auffälligkeiten bei Patienten in psychiatrischen Kliniken.
Die Konsequenz aus den gesamten Forschungsergebnissen ist ebenso plausibel wie aufrüttelnd: Ganz offensichtlich befindet sich die Menschheit inmitten eines Umwandlungsprozesses, dessen Folgen noch kaum absehbar sind. Sicher aber ist, dass es um weit mehr gehen wird als um kulturelle Paradigmenwechsel oder neue politische Systeme. Die Transformation wird umfassend sein und eine Dynamik entwickeln, die alles hinwegfegt, was sich an gewohnten Lebensformen auf der Erde entwickelt hat.
In der Gedankenwelt der Maya finden sich zahlreiche Hinweise, was das konkret bedeuten könnte. Ihre Sprachbilder und Metaphern lassen keinen Zweifel über eine kathartische Funktion des Jahres 2012 zu: Sie sprechen von »erwachten Menschen« die eine »heilige Mission« vollenden würden, eine »Reinigung der Erde«. Am 21. Dezember 2012 würden die Menschen in eine neue Bewusstseins- und Zivilisationsform eintreten.
Die Maya sind nicht das einzige Volk, das zu solchen Schlussfolgerungen kommt. Auch die afrikanische Volksgruppe der Dogon meint, dass sich bald ein Zeitenwechsel ereignen werde. Die Dogon leben heute im Osten Malis. Sie entwickelten einen Kalenderzyklus, der offenbar kurz vor seinem Abschluss steht. Ihrem überlieferten Glauben zufolge erschuf der Gott Nommo die Welt vor 25 000 Jahren. Von damals bis heute habe sich der Urmensch zum Homo sapiens entwickelt und würde nun, am Ende des Zyklus, selbst zum unsterblichen Nommo transformiert. Die Dogon stützen ihre Voraussagen auf einen Tierkreiskalender. Er endete bereits im Jahr 1999, doch es liegt auf der Hand, dass eine Abweichung von wenigen Jahren kaum eine Rolle spielt angesichts eines Zeitrahmens von 25 000 Jahren.
Die Dogon teilen den Kalender in einen inneren und einen äußeren Kreis. Der innere Kreis – 23970 v. Chr. bis 1950 – zeigt die gesamte Menschheitsgeschichte, der äußere Kreis – 1975 bis 1999 – repräsentiert ihre letzte Wiederholung, an deren Ende ein geistiger Wandlungsprozess des Menschen steht, symbolisiert im Aufstieg zum göttlichen Nommo. Interessant ist in diesem Zusammenhang die Warnung, dass jeder, der sich dem Bewusstseinswandel verweigert, sterben wird. Ahnten die Dogon, dass sie ein Szenario schufen, welches vor dem Hintergrund modernster Forschung durchaus realistisch sein könnte? Es wäre durchaus möglich, dass bei einer sprunghaft ansteigenden Strahlung, ausgelöst durch eklatant zunehmende Sonnenaktivitäten, der Schutzschild der Erde versagt, was tödlich für alles Leben wäre.
Kann man daraus folgern, dass nur diejenigen überleben werden, die den Bewusstseinswandel aktiv annehmen und solcherart geschützt sind? Diese Frage ist der entscheidende Schlüssel zur Deutung des Jahres 2012. Und eine Überlebensfrage für Menschen wie Sie, die mehr wissen wollen über die Hintergründe.
Schon immer hat sich die Menschheit mit apokalyptischen Gedanken auseinandergesetzt und versucht zu ergründen, wie man einem drohenden Untergang entfliehen könnte. In der christlich-abendländischen Tradition findet sich der Gedanke, dass das Jüngste Gericht über Leben und Tod entscheiden werde. In der biblischen Apokalypse des Johannes werden Visionen einer schrecklichen Katastrophe geschildert, die diesem letzten Schiedsgericht vorausgehen. Am Ende werden dieser Vorstellung nach nur jene überleben, die ihre schlechten Taten bereuen und fortan nach den Gesetzen Gottes leben. Betrachtet man die Weissagungen eines Nostradamus und anderer Propheten, so finden sich bei den meisten ebenfalls Hinweise auf einen notwendigen Umwandlungsprozess.
Auch Philosophen und Kulturtheoretiker haben sich immer wieder mit solchen Ideen auseinandergesetzt. Zugrunde liegt häufig eine kulturpessimistische Diagnose: Sie folgt dem Gefühl, dass die Menschheit unheilvoll verstrickt ist in Kampf und Zerstörung. Eine Entwicklung, die zwangsläufig in einen finalen Höhepunkt münden müsse. Der österreichische Kunsthistoriker Hans Sedlmayr schrieb 1964 in Verlust der Mitte: »So verdächtig es erscheint, die eigene Zeit als den Wendepunkt der Geschichte zu erklären, so kann man sich doch des Eindrucks nicht erwehren, dass nach 1920 Extremzustände erreicht worden sind, jenseits welcher man sich kaum etwas anderes vorzustellen vermag als die totale Katastrophe – oder den Beginn der Regeneration. Das scheint nicht eine der vielen Krisen zu sein ... sondern die Krise des Menschen schlechthin.«4
Etwa zur gleichen Zeit veröffentlichte der französische Schriftsteller Jules Romains eine ähnlich eindringliche Warnung. Romains fordert, es sei an der Zeit, jenseits der Faktenwissenschaft eine neue geistige Dimension zu erschließen: »Ich bin keineswegs der Ansicht, dass die moderne Wissenschaft, die man oft eines platten Materialismus beschuldigt, von einer Revolution bedroht ist, die ihre sicheren Ergebnisse zunichtemachen wird. Aber möglicherweise steht sie eines Tages Resultaten gegenüber, die durch sogenannte ›psychische Methoden‹ erzielt wurden und die so zwingend und entscheidend sind, dass es ihr nicht mehr möglich ist, sie wie bisher zu ignorieren oder für nichtig zu erklären.«
Ganz in der Logik eines Bewusstseinssprungs mahnt er an: »Einige der wichtigsten Ergebnisse der experimentellen psychischen Forschung werden, sobald sie offiziell bestätigt und als Wahrheiten erkannt sind – und dieser Tag wird unausweichlich kommen –, die positive Wissenschaft innerhalb ihrer eigenen Grenzen angreifen. Dann aber muss der menschliche Geist, der bisher aus Angst vor Verantwortung so tut, als bemerke er diesen Konflikt nicht, sich entscheiden und einen Schiedsspruch fällen. Damit wird er eine schwere Krise heraufbeschwören, ebenso schwer wie jene, die durch die Anwendung der physikalischen Entdeckungen in der industriellen Technik entstand. Das Leben der Menschheit selbst wird durch sie eine Veränderung erfahren. Ich halte diese Krise für möglich, für wahrscheinlich, und ich glaube, dass sie uns binnen kurzem erreicht.«5
Romains Krisenvorhersage scheint sich zurzeit in allen relevanten Bereichen zu bestätigen, vom Zusammenbruch des internationalen Finanzsystems bis zum Schmelzen der Gletscher. Sie wissen es: Es sind zum großen Teil menschengemachte Desaster. Der Präsident des Club of Rome, Aurelio Pecei, prophezeit denn auch eine gewaltige Sintflut, hervorgerufen durch die fahrlässigen Eingriffe des Menschen in das natürliche Gleichgewicht der Natur. Er fordert, dass nicht nur das Wirtschaftssystem geändert werden müsse, sondern die gesamte Denkweise des Menschen.6
Insofern stimmt er mit Hans Sedlmayrs Fazit überein, dass die konstatierte Krise nicht nur im äußeren Handeln, sondern vor allem im Inneren des Menschen ihren Anfang genommen habe – und nur dort zum Guten gewendet werden könne. Wie aber ist es möglich, komplexe geistige und psychische Abläufe zu verändern, wenn die Menschen in ihrem gewohnten Umfeld verharren? Ein Bewusstseinssprung kann sich nicht in der Reparatur selbst erzeugter Defekte erschöpfen. Auch wenn viele von einem Umdenken sprechen, wirken sie gleichzeitig wie blockiert von tradiertem Wissen und unverrückbaren Vorurteilen.
Sind also die erwarteten Sonnenstürme und die Steigerung der Gammastrahlung möglicherweise rettende Eingriffe? Kann man überhaupt so weit denken, dem Kosmos »Absichten« zu unterstellen, wie es die Maya ganz selbstverständlich taten? Könnten Sie es?
Ich neige dazu, oder, radikaler: Ich bin davon überzeugt. Zu erdrückend sind die Indizien, dass der geistige Wandel de facto von außen gesteuert werden wird, ebenso wie es auf der Hand liegt, dass der Mensch ohne eine solche Unterstützung die Transformation nicht aus eigener Kraft bewältigen kann. Dies ist der Grund, warum die innere Vorbereitung auf das Jahr 2012 höchste Dringlichkeit hat. Wer die jetzt schon spürbaren Entwicklungen ignoriert, wer sich weigert, bereits jetzt einen Weg der rettenden Transformation zu suchen, wird mit großer Sicherheit von den Ereignissen des Jahres 2012 tragisch überrascht werden.
Ich sage das in aller Deutlichkeit, wenn mir auch nichts ferner liegt, als mich der allgemeinen Panikmache anzuschließen. Ich weiß, dass jeder es selbst in der Hand hat, Strategien zu entwickeln, die ihn schützen. Deshalb möchte ich Ihnen nahelegen, nicht zu resignieren. Erwecken Sie die Kräfte in sich, die Ihnen helfen werden. Sie sind in uns und warten darauf, aktiviert zu werden.
Dafür wird es nötig sein, dass Sie im wahrsten Sinne des Wortes »umdenken«. Es geht darum, dass jeder von uns lernt, seine Intuition wiederzuentdecken, die innere Stimme, die nur zu oft vom Verstand überdeckt wird. So großartig auch die intellektuellen Leistungen unserer Zivilisation sein mögen, so wenig sind sie doch geeignet, uns das enorm wichtige intuitive Wissen zugänglich zu machen. Sie kennen Shakespeares Satz, es gebe mehr zwischen Himmel und Erde, als die Schulweisheit sich träumen lasse. Darin liegt eine tiefe Weisheit und zugleich der Konflikt zwischen Intuition und Intellekt. Aber wer traut sich schon, seine Intuition sprechen zu lassen? Wer hört schon auf die warnende Stimme des Unterbewusstseins, auf Gefühle und Visionen, wenn er sich in einer Kultur des Verstandes behaupten muss?
Was wir dringend brauchen, ist genau jenes intuitive Wissen, das uns lehren kann, die bahnbrechenden Veränderungen des Jahres 2012 zu verstehen und anzunehmen. Eine Voraussetzung dafür wäre, die Mythen der Maya ernst zu nehmen und nicht als abenteuerliche Spekulationen einer untergegangenen Kultur abzuwerten. Geisteswissenschaftler wie C. G. Jung haben uns mit dem Hinweis auf das kollektive Unbewusste einen Schlüssel zur Übersetzung der archetypischen Menschheitsmythen in die Hand gegeben. Betrachten wir die großen mystischen Strömungen der Vergangenheit, so stoßen wir immer wieder auf korrespondierende Vorstellungen einer Verwandlung des Menschen zu Wesen einer höheren Daseinsform.
Der Weg dahin mag manchmal beschwerlich sein. Wir werden ihn gehen können, wenn wir bereit sind, scheinbar von außen kommende Krisen und Schicksalsschläge wie Krankheit, Verlust oder Katastrophen als Chance zur Weiterentwicklung zu begreifen. Oft scheint es geradezu solcher Krisen zu bedürfen, damit wir nach einem tieferen Sinn unserer Existenz suchen. Diese Erfahrung haben vermutlich auch Sie schon einmal gemacht. Menschen, die durch die »dunkle Nacht der Seele« gegangen sind, berichten übereinstimmend, dass sie erst auf diese Weise das Licht sehen konnten und buchstäblich »erleuchtet« aus schwierigen Phasen hervortraten. Zweifellos ist es höchste Zeit, dass wir uns mit den ungeheuren Energien befassen, die schon jetzt auf uns wirken und sich bis 2012 steigern werden. Andernfalls werden wir ihnen ohnmächtig ausgeliefert sein und an ihnen zugrunde gehen.
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Vielleicht sind Ihnen in den letzten Monaten Schlagzeilen aufgefallen, die sich aus der Nachrichtenroutine beunruhigend heraushoben. Manche hatten einen sensationslüsternen Beigeschmack, andere waren nüchterner formuliert. Immer ging es um die Sonne und um auffällige Veränderungen, was ihre Aktivitäten betrifft. Mitten zwischen Meldungen über Wirtschaftskrisen und Steuerreformen tauchten plötzlich Warnungen auf: Von Sonnenstürmen war da die Rede, gar von einem bevorstehenden Sonnen-Tsunami. Das klang für viele irritierend, wenn nicht beängstigend. Jeder, der so etwas liest, fragt sich auf der Stelle: Ist das wichtig für mich? Hat es Bedeutung für mein persönliches Leben? Oder wird da fahrlässig übertrieben?
In der Tat: Wenn es Neuigkeiten aus den wissenschaftlichen Nischen der Forschung in das Portfolio der Agenturen schaffen, muss es um Vorgänge von größter Wichtigkeit gehen. Unsere Informationsgesellschaft etabliert Themen nicht von ungefähr. Deshalb gehen diese Meldungen alle an, Sie, mich, jeden. Wenn Sie die folgenden Artikel lesen, werden Sie schnell erkennen, dass sie ausnahmslos von kosmischen Einflüssen handeln, die unsere Erde bedrohen.
Die Lage ist ernst. Bisher waren die Anomalien der Sonnenaktivitäten eher ein Spezialthema für einschlägig Interessierte, jetzt aber gehen Naturwissenschaftler und selbst Politiker so weit, dass sie öffentliche Warnungen ausrufen. Der Damm ist gebrochen. Was auch in der Wissenschaftsszene lange nur hinter vorgehaltener Hand kolportiert wurde, hat den Weg in die Öffentlichkeit gefunden. Es war höchste Zeit dafür. Offensichtlich steht der Erde etwas so Unvorstellbares bevor, dass selbst Experten Alarm schlagen. Im Folgenden eine kleine Auswahl der Schlagzeilen:
2012 droht ein Sonnen-Tsunami
Düsseldorf (RP) – Ist das die Ruhe vor dem Sturm? Auf der Sonnenoberfläche zeigen sich zurzeit keine Flecken. Dabei sollten ihre Zahl und ihre Größe nun langsam zunehmen. Denn die Flecken folgen einem Rhythmus: Etwa alle elf Jahre erreichen sie ihr Maximum. Das nächste wird für 2012 erwartet.7
Sonnensturm 2012: NASA-Studie über soziale und ökonomische Auswirkungen einer Super-Sonneneruption