2,49 €
Matt ist außer sich, als er von dem schweren Unfall seiner Halbschwester hört. Tag und Nacht drängt er Detective Kelly Dillinger, endlich herauszufinden, was wirklich geschah. Nur lässt sich die kühle Polizistin nicht gerne herumkommandieren. Also setzt Matt all seinen Charme ein - und damit ihr Herz in Flammen.
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Seitenzahl: 204
Alle Rechte, einschließlich das der vollständigen oder auszugsweisen Vervielfältigung, des Ab- oder Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten und bedürfen in jedem Fall der Zustimmung des Verlages.
Der Preis dieses Bandes versteht sich einschließlich der gesetzlichen Mehrwertsteuer.
Lisa Jackson
Glaub an meine Liebe, Kelly
Roman
Aus dem Amerikanischen von
Jutta Nickel
MIRA® TASCHENBUCH
MIRA® TASCHENBÜCHER
erscheinen in der Harlequin Enterprises GmbH, Valentinskamp 24, 20354 Hamburg
Deutsche Taschenbucherstausgabe
Titel der nordamerikanischen Originalausgaben:
The McCaffertys: Matt
Copyright © 2001 by Susan Crose erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
Published by arrangement with
HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
Konzeption/Reihengestaltung: fredebold&partner gmbh, Köln Umschlaggestaltung: pecher und soiron, Köln
Redaktion: Eva Spundflasche
Titelabbildung: Harlequin Books S.A. Autorenfoto: © by Harlequin Enterprise S.A., Schweiz
Satz: Buch-Werkstatt GmbH, Bad Aiblingy
Ebook-Herstellung und Auslieferung:
readbox publishing, Dortmund
www.readbox.net
ISBN (eBook, EPUB) 978-3-86278-675-6 ISBN (eBook, PDF) 978-3-86278-676-3
Anfang Mai
Du bist eine echte Ausgeburt des Teufels!“, brummte Matt McCafferty grimmig, als er wieder auf die Füße sprang und sich den Staub von den Jeans klopfte. Wütend musterte er das Hengstfohlen, das ihn mit wildem Blick anfunkelte. Es gab gute Gründe, weshalb das Tier Diablo Rojo hieß: Keines der zweijährigen Appaloosa-Fohlen auf der Flying-M-Ranch benahm sich so störrisch wie dieses. Eine echte Herausforderung. Matt war bereits siebenunddreißig Jahre alt, und in seinem ganzen Leben war er noch keinem Pferd begegnet, das er nicht hatte zureiten können.
Nur bei diesem roten Teufel beschlichen ihn langsam Zweifel. Sogar erhebliche Zweifel. Das Pferd besaß Temperament. Feuer. Es war nicht leicht zu zähmen. Wie so viele Frauen, denen Matt in seinem Leben schon begegnet war. „Okay, mein Junge. Lass uns von vorn anfangen.“
Er bückte sich und hob seinen Hut vom staubigen Boden auf. Während er ihn kräftig gegen seinen Schenkel schlug, blinzelte er in die Sonne, die langsam hinter den westlichen Hügeln Montanas versank. „Es ist noch lange nicht vorbei“, versicherte er dem schnaubenden Tier.
„Könnte aber genauso gut vorbei sein.“
Matt erstarrte, als er die Stimme seines Vaters hörte. Abrupt drehte er sich auf dem abgewetzten Absatz seines Stiefels um und schaute zu, wie Juanita den Rollstuhl mit John Randall von dem zweistöckigen Ranchhaus auf die Pferdekoppeln zuschob.
„Ich habe versucht, es ihm auszureden“, entschuldigte sich Juanita bei Matt. Sie parkte den Rollstuhl nahe am Zaun, wo Harold, der alte Spaniel, sich im Schatten einer einsamen Kiefer niedergelassen hatte. „Aber du weißt ja, wie er ist: einfach zu terco … zu stur.“
„Es hat mir nie geschadet“, behauptete der alte Mann, während er Juanita mit einer Handbewegung verscheuchte, die sich an den sonnengebleichten Zaunlatten zu voller Größe hochzog. „Es geht mir gut. Brauchte nur ein bisschen frische Luft. Will jetzt mit Matt reden. Er wird mich reinbringen, wenn wir fertig sind.“
Du liebe Güte, der Mann war wirklich dünn geworden. Viel zu dünn. Die Jeans und das karierte Hemd hingen ihm lose am Körper herunter, der früher einmal stark und muskulös gewesen war. John Randall verzog den Mund zu einem Lächeln, als er sich an die oberste Latte lehnte und den zweiten seiner drei Söhne betrachtete.
Matt nickte. „Ich komme mit ihm zurecht“, erklärte er der Frau, die geholfen hatte, ihn großzuziehen. Juanita eilte in das Haus zurück, in dem Matt aufgewachsen war.
Angestrengt wühlte der alte Mann in seiner Hosentasche. „Ich habe was für dich.“
„Was?“ Matt wurde sofort misstrauisch.
„Etwas, was du haben sollst … oh, da ist es ja schon.“ John Randall zog eine große, silberne Gürtelschnalle hervor, die in der Nachmittagssonne Montanas funkelte. Die flache Oberseite zeigte einen buckelnden Bronco, ein halbwildes Pferd, wie es sie im amerikanischen Westen immer noch gab. Sie glänzte noch genauso wie an jenem Tag vor fünfzig Jahren, als John Randall das Stück beim Rodeo in Kanada gewonnen hatte – eine Geschichte, die seine Söhne zur Genüge kannten. Er ließ die Schnalle in die Hand seines Sohnes fallen.
„Mein Junge, mir bleibt nicht mehr viel Zeit auf dieser Erde“, verkündete er, und bevor Matt protestieren konnte, brachte er ihn mit erhobener Hand zum Schweigen. „Wir wissen es beide. Ich habe viele Fehler gemacht in meinem Leben, und der Himmel weiß, dass ich eure Mutter nach Strich und Faden betrogen habe …“
Matt schwieg. Er weigerte sich, auch nur einen einzigen Gedanken an die trostlose Zeit zu verschwenden, als John Randall sich eine viel jüngere Frau namens Penelope Henley genommen und die Scheidung eingereicht hatte. Außerdem hatte er ihnen eine Halbschwester beschert. Allen drei Brüdern war es schwergefallen, sich damit abzufin den.
„Es tut mir alles sehr leid“, erklärte John Randall, und sein Seufzen verklang im Wind. „Aber das ist Schnee von gestern, jetzt, wo Larissa und Penny tot sind.“ Er rieb sich über den Kiefer und räusperte sich. „Wie du weißt, will ich Enkelkinder von euch. Ja, alte Männer träumen immer von Enkeln. Aber so ist es nun mal. Ich möchte in Ruhe und Frieden sterben, und das geht nur, wenn ich sicher sein kann, dass du eine gute Frau gefunden hast. Dass du dich niederlässt und eine Familie gründest. Und dass der Name unserer Familie noch ein paar Generationen überlebt … die McCaffertys.“
Wieder einmal hatte Matt den Eindruck, dass sein Vater mit aller Macht versuchte, ihn zu lenken. Sofort wollte er ihm die Gürtelschnalle zurückgeben. „Falls du versuchst, mich zu bestechen …“
„Nein, keine Bestechung.“ Angewidert spie der alte Mann in den Staub. „Ich will, dass du den Gürtel bekommst, weil er mir viel bedeutet.“ Er zeigte mit dem Finger auf die Schnalle. „Dreh sie um.“
Matt strich über das glänzende Metall und las die Gravur auf der Rückseite. „Für meinen Cowboy. In ewiger Liebe, Larissa.“ Ein paar Sekunden lang war ihm die Kehle wie zugeschnürt, als er an seine Mutter denken musste. An die Frau mit dem glänzenden schwarzen Haar und den lachenden braunen Augen, die in den Jahren nach ihrer Hochzeit immer trauriger dreingeblickt hatten. Auch die Weinflaschen, die sie heimlich geleert und nach und nach überall in dem verhassten alten Ranchhaus versteckt hatte, hatten sie nicht glücklicher gemacht.
„Larissa hat es eingravieren lassen, nachdem ich das Rodeo gewonnen hatte. Zum Teufel noch mal, damals war sie noch ganz verrückt nach mir.“ Die Falten um John Randalls Augen und Mund vertieften sich, und er klang traurig. Einen Moment lang lag so etwas wie Schuldbewusstsein in seinem Blick. „Matthew, ich möchte, dass du sie jetzt bekommst.“
Matt schloss die Finger um das scharfkantige Metall, brachte aber keinen Ton über die Lippen.
Um keinen Preis der Welt würde er heiraten. Weder heute noch morgen noch sonst irgendwann. So war es, und so sollte es auch bleiben.
Im folgenden November
S ie war ihm früher schon begegnet. Das hieß aber noch lange nicht, dass sie ihn auch mochte. Nach Meinung von Kelly Dillinger bedeutete es nichts als Scherereien, wenn Matt McCafferty auftauchte. Er war schlicht und einfach aus dem gleichen Holz geschnitzt wie seine arroganten, scheinheiligen und selbstsüchtigen Brüder. Ganz zu schweigen von ihrem Vater, der ein echter Dreckskerl war.
Aber das bedeutete natürlich nicht, dass Matt McCafferty nicht gut aussah. Wer mit raubeinigen und harten Cowboytypen etwas anfangen konnte, der war bei Matt genau richtig. Aber Kelly war stolz darauf, dass sie nicht zu denen gehörte, die beinahe in Ohnmacht fielen, wenn sie den Namen McCafferty hörten.
Ja, die Brüder sahen attraktiv aus.
Ja, sie waren sexy.
Ja, sie hatten Geld.
Na und?
Mit seiner breiten Schulter stieß Matt McCafferty die Tür zum Büro der Polizeistation in Grand Hope auf, und er brachte eine kalte Winterbrise herein. Na großartig. Auf Kellys Schreibtisch türmte sich der Papierkram, und das hatte sie einzig und allein dem Fall McCafferty zu verdanken.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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