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Während ihres Praktikums bei Dexter Medical Industries stößt die junge Jessie Colby aus Versehen auf einen Mann in Ketten, der behauptet, eine Kreuzung aus Alien und Mensch zu sein. Der mächtige Pharmakonzern nutzt die Alien Breed für geheime Experimente. Jessie bringt den Skandal an die Öffentlichkeit. Zehn Jahre später nimmt Jessie, mittlerweile als Ärztin tätig, eine neue Stelle in der West-Colony auf dem Planeten Eden an, wo man die Alien Breed nach ihrer Befreiung angesiedelt hat. All die Jahre konnte Jessie den Mann in Ketten nicht vergessen und plötzlich steht sie Rage, wie er sich seit seiner Freilassung nennt, gegenüber und er hat noch eine Rechnung mit ihr offen. Rage hat Jahre der Folter und Qualen hinter sich, doch am meisten quält in die Erinnerung an eine schöne junge Frau, die für DMI gearbeitet hat, dem Konzern, der für sein Elend verantwortlich ist. Selbst zehn Jahre später verfolgt sie ihn noch immer in seinen Träumen und dann steht sie plötzlich vor ihm. Endlich kann er sich rächen für alles, was DMI ihm angetan hat. Doch als er sie in seiner Gewalt hat, fallen ihm auf einmal ganz andere Dinge ein, die er mit der schönen Jessie anstellen könnte.
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Seitenzahl: 190
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Titel
Copyright
Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Epilog
RAGE
Alien Breed Series Buch 1
Melody Adams
Science Fiction Romance
Rage
Alien Breed Series 1
Melody Adams
Deutsche Erstausgabe 2014
Love & Passion Publishing
www.lpbookspublishing.com
copyright © 2014-2019 by Melody Adams
© Cover Art by CMA Cover Designs
Alle Rechte vorbehalten.
Alle Personen und Gegebenheiten in diesem Buch sind fiktiv. Ähnlichkeiten mit noch lebenden oder bereits verstorbenen Personen sind rein zufällig.
Während ihres Praktikums bei Dexter Medical Industries stößt die junge Jessie Colby aus Versehen auf einen Mann in Ketten, der behauptet, eine Kreuzung aus Alien und Mensch zu sein. Der mächtige Pharma-Konzern nutzt die Alien Breed für geheime Experimente. Jessie bringt den Skandal an die Öffentlichkeit.
Zehn Jahre später nimmt Jessie, mittlerweile als Ärztin tätig, eine neue Stelle in der West-Colony auf dem Planeten Eden an, wo man die Alien Breed nach ihrer Befreiung angesiedelt hat. All die Jahre konnte Jessie den Mann in Ketten nicht vergessen und plötzlich steht sie Rage, wie er sich seit seiner Freilassung nennt, gegenüber und er hat noch eine Rechnung mit ihr offen.
Rage hat Jahre der Folter und Qualen hinter sich, doch am meisten quält in die Erinnerung an eine schöne junge Frau, die für DMI gearbeitet hat, dem Konzern, der für sein Elend verantwortlich ist. Selbst zehn Jahre später verfolgt sie ihn noch immer in seinen Träumen und dann steht sie plötzlich vor ihm. Endlich kann er sich rächen für alles, was DMI ihm angetan hat. Doch als er sie in seiner Gewalt hat, fallen ihm auf einmal ganz andere Dinge ein, die er mit der schönen Jessie anstellen könnte.
Prolog
Nahe Albany, Georgia, USA
19 Juni 2023 / 05:47 p.m. Ortszeit
Jessie
„Verdammt“, murmelte ich leise vor mich hin, als ich den schwach beleuchteten Flur entlang ging. Ich hatte das dumme Gefühl, dass ich mich auf der Station geirrt hatte. Ich war erst drei Wochen bei DMI, Dexter Medical Industries, und ich fand mich noch immer nicht hier zurecht. Ich hatte eine Reihe von Blutproben zum Labor auf Station U3 bringen sollen. Zumindest war ich mir sicher, dass es U3 gewesen war, was der Laborant mir gesagt hatte. Oder war es doch U2 gewesen? Ein entsetzliches Geräusch ließ mich zusammenfahren, dass ich beinahe meine Blutproben fallen lassen hätte. Es hatte sich angehört wie das Brüllen eines wilden Tieres. Hielten die Versuchstiere auf dieser Station? Vielleicht war ich hier doch richtig. Wenn das Labor sich hier befand, dann war es auch denkbar, dass sie Versuchstiere hielten. Mir war nicht ganz wohl dabei, denn ich hielt eigentlich nichts von Tierversuchen, doch ein Unternehmen wie DMI würde wahrscheinlich welche durchführen. Leider hatte ich keine andere Praktikantenstelle bekommen. Ich war ein wenig spät dran gewesen, weil ich mich um die Beerdigung meiner Mum zu kümmern hatte. In allen umliegenden Krankenhäusern waren die Praktikumsstellen bereits weg gewesen und DMI waren die einzigen, die noch einen Platz für mich gehabt hatten. Es war nicht ganz das, was ich mir erhofft hatte. Ich wollte mit Kranken und Verletzten arbeiten, stattdessen musste ich Blutproben von Soldaten nehmen und Medikamente verabreichen, für dessen Tests die Soldaten volontierten.
Das Gebrüll erklang erneut. Ich fragte mich, von was für einem Tier das kommen mochte. Ich dachte immer, man würde Meerschweinchen, Affen oder Hunde zu Testzwecken nutzen, doch was ich da hörte, schien ein großes und wildes Tier zu sein. Ein Raubtier! Ein Schauer lief über meinen Rücken. Was auch immer es war, es klang wie eine Mischung aus Bär und Löwe. Ich hatte so einen Schrei noch nie gehört. Mit einem unguten Gefühl ging ich weiter, bis der Flur auf einen anderen Gang stieß.
„Rechts oder links?“, fragte ich mich. „Ene mene mu.“
Ich wandte mich nach rechts und jetzt hörte ich leises Knurren und das Geräusch von Ketten. Schweren Ketten. Ich schluckte schwer. Was für ein Tier mochte es sein, dass man es in Ketten legen musste?
Das ist eine ganz dumme Idee, schalt ich mich im Stillen, als ich vorsichtig weiter ging. Ich wette, dass das verdammte Labor gar nicht hier ist. Sei schlau, Jessie. Dreh um und verschwinde von hier!
Trotz meiner inneren Warnung, setzte ich einen Fuß vor den anderen. Bis ich sah, dass eine Reihe von Zellen von dem Gang abgingen. Massive Gitter, ähnlich wie in einem Gefängnistrakt kamen in Sicht. Ich ging ein paar Schritte weiter um zu sehen, was für eine Kreatur sie hier gefangen hielten. Ich erstarrte. Was dort, an die Wand gekettet, in der Zelle stand, war kein Tier. Es war ein Mann. Nein! Kein gewöhnlicher Mann! Diese Kreatur war nicht rein menschlich, auch wenn er auf den ersten Blick so wirkte. Er sah zwar aus, wie ein hünenhafter Muskelprotz, doch als er mir knurrend sein Gesicht zuwandte, sah ich, dass er lange Reißzähne besaß und seine Augen waren geformt, wie die einer Katze. Sie schienen im Dämmerlicht sogar zu leuchten wie Katzenaugen. Er hatte schwarze Haare, die in wilden Locken bis etwa zur Hälfte seines Rückens gingen. Ungewöhnlich war die Kopfform des Mannes. Die Stirn war etwas höher und der Hinterkopf lief leicht spitz zu. Auf eine unheimliche Art wirkte der Mann, das Wesen, was auch immer er war, anziehend und attraktiv. Wenn man davon absah, dass sein Gesicht eine Maske der Rage und des Hasses war. Wohl kaum verwunderlich, wenn er hier angekettet war. Ich fragte mich, warum er hier so gehalten wurde. Was war er? Gab es mehr von seiner Art?
„Ich warne dich“, sagte er plötzlich, seine Stimme mehr ein Knurren, wobei er das R rollte. „Wenn du auf die Idee kommst, mir noch mehr Blut abzuzapfen, dann breche ich dir das Genick.“
Ich schreckte zusammen. Er wirkte nicht so, als würde er nur leere Drohungen ausstoßen.
„Ich ... ich bin nicht hier, um dir wehzutun“, versicherte ich geschockt. „Ich ... ich wusste nicht, dass ...“
Er musterte mich. Seine Nasenflügel bebten, wie bei einem Tier, das eine Witterung aufnahm. Ich starrte in seine faszinierenden Augen. Sie waren bernsteinfarben, wirklich wunderschön, doch seltsam. Erst nach einigem Überlegen kam ich darauf, was so ungewöhnlich war. Seine Pupille war nicht rund, sondern länglich, wie bei einer Katze.
„Warum bist du hier?“, verlangte er zu wissen. „Du arbeitest für sie, doch ich hab dich hier unten noch nie gesehen.“
„Ich wollte ... Ich sollte ... diese Proben hier zum ... zum Labor bringen und ich dachte ...“
„Du dachtest, du wirfst einen Blick auf einen Alien Breed. Verstehe.“ Seine Stimme klang verächtlich.
„Alien Breed?“, fragte ich leise. Ich fragte mich langsam, was DMI hier wirklich tat. Menschenversuche? Aber dieser Mann war kein Mensch. Was war er? Alien Breed? Hieß dass, er war ein Alien? Ich schüttelte verwirrt den Kopf.
„MENSCH“, knurrte er und fletschte seine Zähne. „Ich hasse euch Menschen. Ihr habt uns geschaffen, nur um uns zu quälen, aber es wird eine Zeit kommen, wenn wir frei sein werden. Ich werde dich finden, Mensch, und ich breche dir deinen hübschen Hals.“
„Ich verstehe nicht“, sagte ich. „Es gibt ... mehr wie dich? Wie viele?“
„Tu nicht so unschuldig. Hat man dich geschickt, um mich glauben zu lassen, du wärst nett? Damit du mein Vertrauen gewinnen kannst? Für ... für Zuchtzwecke?“ Er spie das letzte Wort mit Verachtung.
„Zu-zuchtzwecke?“, stieß ich verwirrt aus.
„Besser, du sagst ihnen, dass ich mich nicht täuschen lasse. Ich breche dir das Genick, genauso wie den anderen Frauen, die sie in meine Zelle geschoben haben.“
„Ich wusste wirklich nichts von all dem hier“, sagte ich geschockt. „Was auch immer sie hier mit dir ... mit euch ... machen, ich finde es ... Es ist entsetzlich. Du musst mir glauben, nicht alle Menschen ...“
Sein tiefes Knurren ließ mich zusammenfahren.
„Es. Macht. Keinen. Unterschied.“
„Bi-bitte?“, stammelte ich, als er auf mich zukam, soweit seine Ketten es erlaubten.
Ich schluckte. Seine Größe und die enormen Muskeln waren wirklich einschüchternd genug, doch seine langen Eckzähne machten ihn noch viel bedrohlicher. Mein Herz hämmerte wild in meiner Brust. Erneut bebten seine Nasenflügel und er schloss für einen kurzen Moment die Augen, ehe er sie abrupt wieder öffnete und mich mit einem seltsam intensiven Ausdruck anstarrte.
„Du riechst gut“, sagte er rau. „Sie haben dich gut gewählt, wenn sie darauf ansetzen, mein Vertrauen zu gewinnen. Du wirkst beinahe überzeugend und du riechst so gut. Ich könnte mir beinahe vorstellen, mich tatsächlich mit dir zu paaren, anstatt dich gleich zu töten.“
Seine Worte stellten seltsame Dinge mit mir an. Dieser Mann ängstigte mich und ich wollte ihn ganz bestimmt nicht so nah an mich heranlassen, dass er mich berühren könnte, und doch fühlte ich eine prickelnde Erregung bei dem Gedanken an das, was er gesagt hatte. Ich konnte nicht anders, als mich zu fragen, wie diese Muskeln sich unter meinen Fingern anfühlen würden. Oder schlimmer, was er unter diesen Trainingshosen verbarg. Sie waren das einzige Kleidungsstück, das er auf dem Leib hatte. Hatte er dieselben Teile, wie ein normaler Mann? Ich schluckte erneut, als mein Blick an seiner Körpermitte hängen blieb. Oh, ja! Er hatte offensichtlich, und er schien interessiert zu sein, denn was sich unter dem Stoff seiner Hose abzeichnete, war definitiv groß, hart und beängstigend.
„Mein Körper mag auf dich reagieren, Mensch“, knurrte er und riss mich aus meinen verstörenden Gedanken. „Aber das heißt nicht, dass ich dich nicht hasse. Ich würde dich nehmen und dich trotzdem hinterher töten. Überleg es dir gut, ob du für ihre Machenschaften sterben willst!“
„Es ... es tut mir leid“, sagte ich und überlegte verzweifelt, was ich tun sollte.
Was hier geschah war nicht recht. Ich konnte nicht einfach gehen und so tun, als hätte ich nichts gesehen. Ich zog mein Handy aus meiner Kitteltasche und machte Bilder von dem Mann vor mir. Er fletschte die Zähne und knurrte, doch ich ließ mich nicht beirren. Er war angekettet und hinter Gitter. Er konnte mir nichts tun.
„Ich weiß, dass du keinen Grund hast mir zu vertrauen“, sagte ich. „Doch ich verspreche dir, dass ich dafür sorgen werde, dass dies hier aufhört. Ich schwör!“
Mit diesen Worten wandte ich mich hastig ab und eilte den Gang entlang. Sein wütendes Gebrüll verfolgte mich und ich rannte noch schneller. Ich musste hier raus. Bei der Tür blieb ich stehen und versuchte, meine Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen. Niemand durfte mir etwas ansehen. Ich musste das Gebäude verlassen und die Fotos an die Presse bringen. Ich befürchtete, dass man versuchen könnte, das Vorgehen hier zu vertuschen, wenn ich zur Polizei ging. Ich wusste nicht, in wieweit die Regierung mit drin steckte, denn immerhin waren es US Soldaten, an denen hier Medikamente getestet wurden. Die Medikamente waren fast ausschließlich für den militärischen Gebrauch. Es war nur zu wahrscheinlich, dass die Regierung von all dem wusste und es billigte. Nur die Presse konnte dafür sorgen, dass man es nicht unter den Tisch kehrte. Aber erst einmal musste ich es schaffen, hier heil rauszukommen, ohne dass jemand Verdacht schöpfte. Nachdem ich mich etwas beruhigt hatte, glättete ich meine Frisur, stellte die Blutproben in die Ecke, und steckte meine Chipkarte in den Schlitz um die Tür zu öffnen.
Ich fuhr mit dem Fahrstuhl zwei Etagen höher, wo sich die Büros und Untersuchungszimmer befanden. Mit klopfendem Herzen schritt ich auf das Büro von Adam Wright zu und klopfte an die Tür.
„Ja!“
Ich trat ein und gab mir Mühe, kränklich auszusehen. Blass war ich bestimmt ohnehin von dem Schock des Erlebten.
„Adam“, sagte ich, als mein Boss von seinen Unterlagen zu mir aufsah. „Ich fühle mich unwohl. Kann ich heute eher nach Hause gehen?“
„Du hast ohnehin in einer Stunde Schluss“, sagte er und nickte. „Geh und ruh dich aus. Ruf rechtzeitig an, falls du morgen nicht zur Arbeit kommen kannst, damit wir jemanden finden, der deine Schicht übernimmt.“
Ich nickte.
„Danke. Das mache ich. Bis dann.“
„Gute Besserung.“
Ich nickte und verließ das Büro. Erleichtert schloss ich die Tür und eilte in den Personalraum, um meine Sachen zu schnappen.
Nichts wie raus hier, dachte ich und hoffte, dass niemand etwas bemerken würde, ehe ich nicht in meinem Auto saß. Ich würde nicht nach Hause gehen. Ich musste sofort zur Presse und dann musste ich erst mal irgendwo untertauchen. Man würde sicher versuchen, mich auszuschalten. Für einen Moment schwankte ich, ob ich es wirklich wagen sollte. Doch dann dachte ich an den Mann auf Station U3 und an die anderen, die noch da unten sein sollten. Ich musste etwas tun. Man würde ohnehin herausfinden, dass ich dort gewesen war, denn ich hatte meine Karte genutzt, um die Tür zu öffnen. Das konnte man nachvollziehen. Sie würden wissen, dass ich hinter ihr Geheimnis gekommen war und dann wäre ich nicht mehr sicher. Nur ein Gang an die Öffentlichkeit konnte meinen Arsch retten.
Kapitel 1
West-Colony, Eden
22 Dezember 2032 / 07:34 p.m. Ortszeit
Rage
„Die Übergriffe werden mehr“, sagte Sturdy und sah mich an.
„Ich weiß“, erwiderte ich grimmig. „Dieser verdammte Whites ist eine Niete. Es wird an der Zeit, dass wir endlich die Befehlsgewalt über unsere Kolonie erhalten. Diese Menschen sind schwach.“
„Ich habe mit Diamond gesprochen“, sagte Sturdy grinsend. „Sie hatte Sex mit einem der Soldaten. Sie meint die Menschen sind so kümmerlich bestückt, dass sie gar nichts gespürt hat.“
Ich lachte ohne Humor.
„Schau dir ihre Frauen an“, sagte ich. „Die würden es nicht überleben, wenn einer von uns sie ficken würde. Sie sind viel zu klein und zerbrechlich.“
„Och, das geht schon“, mischte sich Happy ein.
Sturdy und ich schauten ihn an und Happy schaute verlegen auf den Boden.
„Was soll das heißen, Happy?“, fragte Sturdy. „Hast du etwa eine von ihnen ...?“
„Und wenn?“, erwiderte Happy grimmig. „Was geht euch das an? Ich bin kein Menschenfreund, aber manche ihrer Frauen sind ganz okay.“
„Welche war es denn?“, wollte ich wissen.
„Es war eine von den Krankenschwestern“, antwortete Happy.
„Und du hast sie nicht ... Ich meine, es ist nichts bei ihr kaputt gegangen oder so?“, wollte Sturdy wissen.
„Nein, sie hat gemeint, dass es toll war und das muss es wohl auch, sonst hätte sie mich nicht wieder getroffen.“
„Du triffst dich regelmäßig mit ihr?“, fragte ich.
„Naja, wir haben uns drei Mal gesehen, doch sie ist zurück zur Erde. Ihre Zeit hier war rum.“
„Bei mir würde es trotzdem nicht funktionieren“, sagte ich. „Ich bin zu sexuell aggressiv. Selbst unsere Frauen kommen nicht immer damit zurecht. Du hast weniger Alien DNA, Happy. Sturdy und ich würden eine Menschenfrau verletzen, wenn nicht gar töten. Wir bleiben besser bei Alien Breed Frauen. Ich bevorzuge Frauen wie Cat oder Blue. Sie gehören zur dritten Generation und sind nicht so leicht zu brechen. Sie wissen, wie sie uns handhaben können.“
„Ja, Blue ist mir am Liebsten“, stimmte Sturdy zu. „Ich würde sie gern zu meiner Gefährtin machen, aber sie ist zu unabhängig und will sich nicht binden.“
„Wir beide sind kein Gefährten Material, mein Freund“, sagte ich.
Ein Geräusch am Himmel ließ uns in unserem Gespräch inne halten und wir legten die Köpfe in den Nacken.
„Ich wusste gar nicht, dass heute ein Shuttle kommt“, sagte Happy.
„Ich auch nicht“, erwiderte ich und verfolgte die Landung außerhalb der Kolonie aus zusammengekniffenen Augen.
„Es wird bald dunkel“, sagte Sturdy. „Geht ihr noch eine Runde mit mir jagen?“
Ich zuckte mit den Schultern.
„Warum nicht“, sagte ich. „Und du, Happy?“
Happy schüttelte den Kopf.
„Nein, ich will noch zum Shop. Ich brauche einen neuen Akku, sonst steh ich bald im Dunklen. Aber wir könnten uns später noch im Clubhouse treffen. Ein Drink vor dem Schlafen und vielleicht können wir noch was aufreißen.“
„Ich komm auf jeden Fall“, sagte Sturdy. Beide sahen mich fragend an und ich nickte.
„Ja, von mir aus. Ich komm noch auf einen Drink vorbei.“
Die Jagd war erfolgreich gewesen. Wir hatten einen kleinen Barrgo geschossen. Die Soldaten sagten, ein Barrgo hätte Ähnlichkeit mit einem kleinen Hirsch. Da ich nach unserer Befreiung aus dem Labor nur kurze Zeit in einem Millitär-Camp in der Wüste verbracht hatte, kannte ich mich mit den irdischen Tieren nicht aus und wusste nicht, in wieweit dies stimmte. Wir brachten unseren Fang in mein Haus und schlachteten das Tier. Dann teilten wir es so, dass sowohl Sturdy und ich, als auch Happy, eine gerechte Portion hatten. Sturdy verstaute seinen und Happys Anteil in einem Sack und schlang ihn sich über die breiten Schultern. Sturdy war einer der Kräftigsten unserer Rasse, deswegen sein Name. Ich war mit zwei Meter sieben schon einer der größeren, doch Sturdy überragte mich noch um zehn Zentimeter. Auch war er noch breiter als die meisten. Gegen uns sahen die Soldaten wie Kinder aus, doch sie hatten Waffen. Wir hatten nur unsere Langbögen mit denen wir auf die Jagd gingen. Vor etwas mehr als neun Jahren hatten die Menschen uns hierher nach Eden transportiert. Sie nannten den Planeten Eden, weil er so idyllisch aussah. Doch der Schein trügt. Die Einheimischen Jinggs waren aggressiv und griffen immer wieder unsere Kolonien an. Ich konnte es ihnen nicht verübeln. Immerhin war es ihr Planet. Doch was sollte ich tun? Wir Alien Breed besaßen keinen eigenen Planeten. Die Erde war ebenso wenig unser Zuhause, wie Eden.
„Wir sehen uns später“, sagte Sturdy und öffnete die Tür.
„Ja, ich bin so in einer Stunde im Clubhouse.“
Sturdy nickte und verschwand. Ich verstaute mein Fleisch im Kühler und ging ins Bad, mir den Schweiß und das Blut abzuwaschen. Als ich frisch geduscht und angezogen war, setzte ich mich in meinen Sessel und schaltete den Fernseher ein. Die Regierung hatte uns mit allem Komfort ausgestattet, um uns für das zu entschädigen, was wir über Jahre erlitten hatten, doch es war nur ein Versuch, ihr ruiniertes Ansehen zu reparieren. Nach unserer Befreiung hatte die Regierung unter großen Druck gestanden. Viele Menschen waren empört über das, was DMI im Verborgenen getrieben hatte, doch es gab auch viele, die dafür gewesen waren, uns einfach zu eliminieren. Noch immer gab es viele Menschen, die uns hassten, weil wir gefährlich waren. Als wenn einer von uns darum gebeten hätte, von den skrupellosen Forschern der Dexter Medical Industries geschaffen zu werden.
Ich zappte durch die Kanäle. Wir hatten zwölf verschiedene Kanäle, die nach Themen sortiert waren. Ich mochte den Musikkanal und den Kanal mit Action Movies. Beim Durchschalten blieb ich beim Infokanal hängen als ich ein Gesicht sah, welches Erinnerungen in mir wachrief. In einer Kurzreportage wurde darüber berichtet, dass vier neue Beschäftigte auf Eden gelandet waren und das Team hier in der West Colony unterstützen sollten. Es waren zwei Frauen und zwei Männer. Ungläubig starrte ich auf den Bildschirm. Das konnte nicht sein. Mein Herz begann schneller zu schlagen und ein Grollen stieg in meinem Inneren auf. Was suchte SIE hier? Ich konnte es nicht glauben, dass ausgerechnet diese Frau sich hierher wagte.
Jessie
Aufgeregt sah ich mich um. Es sah eigentlich nicht so viel anders aus, als auf der Erde. Die Häuser waren schlicht, doch es hätte gut und gern auch eine Siedlung in Südamerika sein können. Der rote Sand zu meinen Füßen war zum Glück nicht staubig. Man hatte uns erklärt, dass es zu dieser Jahreszeit regelmäßig regnete, doch in zwei Monaten würde die Trockenzeit beginnen und dann würde es hier ziemlich staubig werden. Richtig kalt wurde es hier nie. In der Trockenzeit sanken die Temperaturen nachts bis kurz über dem Gefrierpunkt, doch tagsüber war es nie kälter als etwa zwanzig Grad. Im Moment war es jedoch weitaus wärmer. Obwohl es bereits Abend, und die Sonne vor zwei Stunden untergegangen war, mussten es noch beinahe dreißig Grad heiß sein. Als wir gelandet waren, waren es noch sechsunddreißig Grad gewesen. Ich hatte zwei Jahre nach meiner Ausbildung in Brasilien verbracht, und so war ich mit einem ähnlichen Klima wie hier durchaus vertraut. Nicht so Dr. Forster, der neben mir schnaufte, als wenn er gleich einen Herzinfarkt bekommen würde. Ich sah besorgt zu ihm rüber. Mit seinen neunundfünfzig Jahren war er der Älteste von uns hier. Vielleicht wäre er besser auf der Erde geblieben.
„Geht es Ihnen gut, Andreas?“, fragte ich.
„Ich bin so eine Hitze nicht gewohnt“, schnaubte er. „Aber es geht schon. Ich freu mich auf ein kühles Bier.“ Er wandte sich an Sergeant Blakes. „Ihr habt doch Bier in diesem Club, wo wir hingehen?“
„Ja, Doktor. Wir haben sogar ganz ausgezeichnete Biere. Sie werden sich wie zu Hause fühlen. Wenn man von den Jinggs absieht, dann ist dieser Planet eigentlich ein wenig wie Südamerika. Wir haben sogar erfolgreich verschiedene Obst- und Gemüsesorten hier angepflanzt. Ich selbst habe einen Mangobaum in meinem Garten, der mich mit so vielen Mangos versorgt, dass ich sie rechts und links verschenken kann“, erzählte der junge Sergeant.
„Was ist mit wilden Tieren? Kommen die ins Dorf oder bleiben die im Busch?“, wollte Julia wissen, die ebenfalls mit mir heute hier angekommen war. Wir waren vier. Dr. Forster war hier, um den derzeitigen Chefarzt abzulösen. Julia Briggs war Biologin und wollte die einheimische Fauna und Flora untersuchen und Samuel Torrentino war Lehrer und sollte eine Schule aufbauen. Es gab jetzt einige Kinder von den Soldaten und auch ein paar wenige von den Alien Breeds. Ich selbst würde im Krankenhaus als Ärztin arbeiten.
„Wir haben bisher noch keine Probleme mit den Wildtieren“, antwortete Sergeant Blakes. „Wir haben unsere Wachhunde und den Wildtiere scheint es hier etwas zu hektisch zuzugehen. Das einzige, was sie hier zu sehen bekommen werden sind Insekten, Vögel und ein paar rattenähnliche Tiere, die jedoch harmlos sind.“
„Ich kann es gar nicht erwarten, mit meinen Studien anzufangen“, sagte Julia begeistert.
„Hier sind wir schon“, sagte Sergeant Blakes. „Das hier ist unser Clubhouse. Es wird sowohl von den Soldaten als auch den Alien Breed besucht.“
Wir standen vor einen zweigeschossigen Haus aus dem gedämpft Musik zu hören war. Der Sergeant öffnete die Tür und ließ uns eintreten.
Im Inneren war die Musik deutlich lauter und ich bekam nur am Rande mit, dass Blakes etwas gesagt hatte. Ich war so sehr damit beschäftigt gewesen, mich umzusehen. Tatsächlich mischten sich Soldaten und Alien Breed in dem großen Raum, der aus einer Tanzfläche in der Mitte, einer Bar in der hinteren Ecke und mehreren Tischen bestand. Es war schon gut was los. Ich hatte noch nie andere Alien Breed live gesehen, als den einen, den ich damals bei DMI in Ketten vorgefunden hatte. Ob er auch hier war? Es gab ja noch eine Kolonie. Man hatte die Alien Breed Population begrenzen wollen, um sie besser kontrollieren zu können. Möglicherweise befand sich der Mann, der mich seit Jahren in meinen Träumen verfolgte in der anderen Kolonie.
„Was?“, fragte ich nach, da ich Blakes nicht verstanden hatte.
„Ich sagte, dass dort hinten noch ein Tisch frei ist. Setzen wir uns erst einmal.“