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Eltern von Jugendlichen mit einer Borderline-Symptomatik sind vor große emotionale Herausforderungen gestellt. Die Jugendlichen haben starke Gefühle und lösen damit auch bei Ihren Bezugspersonen starke Gefühle aus. Durch Suizidalität und selbstverletzendes Verhalten ist die Familie massiv belastet. Die Eltern sind mit Ängsten, Trauer, Selbstvorwürfen und Schmerz konfrontiert. Wie können Eltern zum eigenen Wohlbefinden und zur eigenen Stabilität beitragen? Wie können sie lernen, mit ihren eigenen starken Gefühlen gut umzugehen? Welche Strategien helfen ihnen, mit ihren Kindern in einem guten Kontakt zu bleiben und die Kinder besser zu verstehen? Wie können Eltern einen freundlichen Blick auf ihre Kinder und auf sich selbst bewahren? Dieser Ratgeber informiert über die Erscheinungsform, die Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten der Erkrankung. Er zeigt Eltern und anderen Bezugspersonen konkrete Strategien im Umgang mit den Jugendlichen und der eigenen emotionalen Belastung auf. Diese Strategien, sogenannte Familienskills, wurden speziell für Angehörige von Borderline-Patientinnen und -Patienten entwickelt. Sie sollen den Angehörigen helfen, einen guten Umgang mit sich selbst und ihren Kindern zu finden.
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Anne Kristin von Auer
Michael Kaess
Ratgeber Borderline-Persönlichkeitsstörung
Informationen für Eltern und weitere Bezugspersonen
Ratgeber Kinder- und Jugendpsychotherapie
Band 31
Ratgeber Borderline-Persönlichkeitsstörung
Dr. Anne Kristin von Auer, Prof. Dr. med. Michel Kaess
Die Reihe wird herausgegeben von:
Prof. Dr. Manfred Döpfner, Prof. Dr. Dr. Martin Holtmann, Prof. Dr. Paul Plener
Die Reihe wurde begründet von:
Manfred Döpfner, Gerd Lehmkuhl, Franz Petermann
Dr. Anne Kristin von Auer,geb. 1971. Von 2008 – 2012 und erneut seit 2019 leitende Psychologin in der Vorwerker Fachklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und -psychosomatik in Lübeck. Zwischenzeitlich in eigener Praxis tätig. DBT-A-Therapeutin, -Trainerin und -Supervisorin.
Prof. Dr. med. Michel Kaess,geb. 1979. Seit 2017 Ordinarius und Direktor der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie in Bern (Universitäre Psychiatrische Dienste). Trainer für DBT-A.
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Illustrationen: Klaus Gehrmann, Freiburg; www.klausgehrmann.net
Satz: Sabine Rosenfeldt, Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, Göttingen
Format: EPUB
1. Auflage 2022
© 2022 Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, Göttingen
(E-Book-ISBN [PDF] 978-3-8409-2776-8; E-Book-ISBN [EPUB] 978-3-8444-2776-9)
ISBN 978-3-8017-2776-5
https://doi.org/10.1026/02776-000
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Dieser Ratgeber richtet sich speziell an Eltern von Jugendlichen mit Symptomen oder dem Vollbild einer Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS). Er soll eine knappe Übersicht über Symptomatik, Diagnosekriterien und Behandlungsmöglichkeiten liefern sowie Eltern ein mögliches Entstehungsmodell erläutern. Das Hauptziel dieses Ratgebers ist jedoch, Eltern konkrete Strategien zur Unterstützung von und zum Umgang mit ihrem betroffenen Kind an die Hand zu geben. Es handelt sich hierbei vor allem auch um Strategien im Umgang mit den eigenen Gefühlen.
Wie auch im Hauptband (von Auer & Kaess, 2022), den Leitlinien für Therapeutinnen und Therapeuten, haben wir uns dazu entschieden, einmal die weibliche und einmal die männliche Form zu nutzen, sowohl in Bezug auf die Patientinnen und Patienten als auch in Bezug auf Behandlerinnen und Behandler. Wir wollten den Text damit leichter lesbar machen und dennoch niemanden ausschließen.
Jugendliche mit einer BPS haben selbst sehr starke Gefühle und Schwierigkeiten, diese zu regulieren. Daher lösen sie in ihrem Umfeld und speziell bei Menschen, die eine enge Bindung zu ihnen haben, ebenfalls starke Gefühle aus. Diese Dynamik resultiert nicht selten in zunehmenden Konflikten und einer schlechteren Qualität der Eltern-Kind-Beziehung, was oftmals für beide Seiten, Kinder und Eltern, eine schwere Belastung darstellt. Eltern von Jugendlichen mit einer BPS müssen daher selbst lernen, ihre starken Gefühle zu regulieren und freundlich und fürsorglich mit sich selbst (und dann auch ihrem Kind) umzugehen. Dieser Ratgeber soll dazu beitragen, dass es den Eltern selbst besser geht und sie damit auch eher in der Lage sind, ihre Kinder gut zu unterstützen – ganz nach dem Motto „Ziehen Sie sich die Sauerstoffmaske zuerst auf, und helfen Sie dann erst den Kindern.“ Die in diesem Ratgeber aufgezeigten Strategien nennen wir sogenannte „Family-Skills“, also Fertigkeiten für die ganze Familie. Die Family-Skills wurden von Alan Fruzzetti für Angehörige von Menschen mit BPS-Symptomen entwickelt und dienen der Selbstfürsorge und der verbesserten Interaktion innerhalb der Familie (Fruzzetti, 2006; Fruzzetti & Payne, 2015; Fruzzetti & Shenk, 2008; Fruzzetti, Shenk & Hoffmann, 2005; Fruzzetti & Worrall, 2010).
|6|Dieser Ratgeber ist Bestandteil der Reihe „Leitfaden Kinder- und Jugendpsychotherapie“ und soll den entsprechenden Band von von Auer und Kaess (2022) ergänzen, der sich primär an Fachleute richtet.
Lübeck und Bern, Frühjahr 2022
Anne Kristin von Auer und
Michael Kaess
Zielsetzung des Ratgebers
1 Woran erkenne ich, dass mein Kind Symptome einer Borderline-Persönlichkeitsstörung zeigt?
2 Wann gilt die Diagnose einer Borderline-Persönlichkeitsstörung und was bedeutet sie?
3 Das bio-soziale Modell
4 Das transaktionale Modell
5 Welche Hilfen gibt es für mein Kind?
6 Was kann ich tun, damit es mir und meinem Kind besser geht? – Family-Skills nach Fruzzetti
6.1 Grundannahmen und Rechte für Eltern
6.2 Verhaltensveränderungen unterstützen
6.3 Achtsamkeit
6.4 Beziehungsachtsamkeit
6.5 Gefühlsmanagement
6.6 Angemessener Gefühlsausdruck