Raumschiff EUROPE 2 - Thorsten Reimnitz - E-Book

Raumschiff EUROPE 2 E-Book

Thorsten Reimnitz

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Beschreibung

Der Frieden im Orion-Arm der Galaxis, der gerade neu gewonnen wurde, soll durch mehrere Verträge auf einer großen Konferenz auf der Raumstation TEREKAWE in offizielle Form gegossen werden. Anlässlich der Konferenz soll der Jungfernflug der USS EUROPE, dem neuen Raumschiff der AMBASSADOR-Klasse stattfinden. Doch Hindernisse pflastern den Weg der tapferen Besatzung, sowohl vor als auch während des Jungfernflugs... "Raumschiff EUROPE" ist eine Science-Fiction-Parodie, die anlässlich des 30jährigen Jubiläums des Trekdinners Tübingen gestartet wurde und berichtet von den unglaublichen Abenteuern der Besatzung der USS EUROPE auf ihren Reisen durch die Galaxis - wenn sie denn mal dazu kommen.

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With so many light years to go And things to be found

FRIEDEN! In ungekannter Einigkeit haben die Völker des Orionarms der Galaxis beschlossen, die Zeit des „ Sich-mit-Waffen-an-einer-gedachten-Linie-mitten-im-Raum-gegenüber-stehen-undsich-bös-angucken“ zu beenden. Die Großmächte der Allianz von PACNOR und des Udessarischen Imperiums haben einen Friedensvertrag unterzeichnet, der einen seit Jahrzehnten schwelenden Konflikt beendet.

Dieses neue Zeitalter verlangt nach einigen Umstellungen. Dank der intensiven Bemühungen von Captain Felicia Betulius hat die Raumflotte die Klasse der AMBASSADOR-Raumschiffe ins Leben gerufen, die forschend und vermittelnd von Sonnensystem zu Sonnensystem reisen sollen.

Das erste Schiff dieser neuen Klasse, die USS EUROPE, soll in einem Tag von der Raumstation TEREKAWE auf seinen Jungfernflug starten. Doch gerade als die Besatzung zusammengerufen wird, gibt es einen Not fall der Alarmstufe Rot: ein Tadsyl ist am Rand des Sonnensystems gesichtet worden…

Die Besatzung der USS EUROPE

Felcia Betulius

Kapitänin

Phileas Franek

Erster Offizier

Nuotal Brassicus

Berater

T’Nooviél

Wissenschaftsoffizierin

Dr. Annika Luftström

Chief Medical Officer

Gorrrth

Astrogator

Xurya

Sicherheitschefin

COMMANDER PHILEAS FRANEK schwitzte. Deutlich zeichneten sich kleine Perlen auf seiner Stirn ab. Leider erzeugte er damit ganz ohne es zu wollen ein zweites Problem zu dem ersten, das er bereits hatte.

„Was soll das heißen,“ schimpfte er, „es ist erst die halbe Besatzung an Bord? Wir sollten eigentlich schon längst auf dem Weg sein, das Tadsyl abzufangen!“

Xurya, die ihm in einer der Gänge der EUROPE gegenüberstand, legte den Kopf schief. „Die Besatzung ist über die ganze Station verteilt. Es ist nicht so einfach, auf schnellem Weg hierher zu gelangen. Noch dazu, da die Basis selbst ja ebenfalls in Alarmbereitschaft ist. Von den Besatzungen der anderen Schiffe mal abgesehen, die sich ebenfalls…“ Sie stockte. „…ihren Weg…“, setzte sie den Satz fort, bevor sie ebenfalls zu schwitzen begann. Sie biss sich auf die Unterlippe.

Nicht schon wieder! Doch zu spät.

„Kommen…“, setzte Franek langsam an, „Sie mit mir… mit! Wir müssen sofort eine… Krisensitzung abhalten!“

Beide entfernten sich rasch in Richtung von Franeks Quartier.

Eine Ebene tiefer stand ein Terraner mit einer Tasche etwas verloren an einer der Zugangsschleusen. Er war noch nie auf diesem Schiff gewesen und wusste nicht wohin. Und die Konsole des Hauptcomputers der EUROPE war nicht hilfreich. Zum einen war der Computer durch den Rotalarm blockiert und gestattete keine Anfragen zu diesem Zeitpunkt (zumindest nicht zu so banalen Fragen wie die Örtlichkeit der Mannschaftsquartiere), zum anderen klebte auf dem Computerpaneel noch die Schutzfolie, die abzuziehen sich die Mühe offenbar niemand gemacht hatte. Der Gang roch auch noch ganz neu. Wie ein Automobil, das man gerade vom Händler abgeholt hatte. Oder wenn der Besitzer in ein altes Automobil einen Duftbaum mit dem Duft eines neuen Automobils reingehängt hatte.

Doch Rettung nahte! Ein anderer Terraner kam den Gang entlang, der die Uniform der technischen Abteilung trug. Er sah den Mann verloren dastehen und sprach ihn an.

„Ich bin Lieutenant Commander Valisant Noddre“, sagte der Offizier. „Chefingenieur dieses Schiffes. Kann ich Ihnen helfen?“

„Ich bin Officer Etee“, sagte der andere, „und ich bin neu hier.“

„Sind wir das nicht alle?“, scherzte Noddre.

„Stimmt auch wieder. Ich wollte den Computer etwas fragen, aber die Konsole ist blockiert.“

„Ja, und die Schutzfolie ist auch noch drauf. Während Rotalarm nimmt der Computer keine Anfragen entgegen. Was wollten Sie denn fragen?“

„Wo sind die Mannschaftsquartiere?“

„Decks 10 und 11, Hecksektion.“

Etee war positiv überrascht. Aber gut, Noddre hatte sich als der Chefingenieur vorgestellt, er musste sich ja auskennen.

„Und wo ist die Forschungsabteilung?“

„Deck 8.“

„Und wo sind die Toiletten?“

Noddre sah sein Gegenüber erstaunt an. Toiletten. Ja. Gute Frage. Gab es auch irgendwo, da war er sich ganz sicher. Aber wo? „Hm“, brummte er in seinen nicht vorhandenen Bart, „wo sind die Toiletten?“

„Chefingenieur von Captain Betulius, kommen!“, hörten die beiden den Ruf über Noddres Kommunikator. Noddre drückte einen Knopf an seinem Armband und bestätigte den Ruf. „Noddre hier, kommen.“

„Ich versuchte, Commander Franek zu erreichen“, sagte Betulius über den Funk, „er und die neue Sicherheitschefin sollen dringend auf die Brücke, aber er meldet sich nicht. Laut Standortbestimmung befinden sich beide in seinem Quartier. Holen Sie sie mir her!“

„Verstanden, Ende.“ Noddre drehte sich zu Etee um. „Tut mir leid, ich komme gerade nicht drauf, wo die Toiletten sind. Aber wie Sie gerade gehört haben, muss ich weiter. Noch viel Erfolg bei Ihrer Suche!“

Damit ließ er Etee stehen wie bestellt und nicht abgeholt. Doch da ging es nicht zu ihm so.

Zwar war Noddre gerade entfallen, wo sich die Toiletten befanden, aber die Mannschaftsquartiere fand er umso schneller.

Auch das Quartier, das dem Ersten Offizier zugewiesen war. Er näherte sich der Tür und wollte gerade die Klingel betätigen, als er durch ein merkwürdiges Geräusch davon abgehalten wurde.

Das Geräusch kam aus dem Innern von Franeks Quartier.

Hm, dachte der Ingenieur, ich muss mir bei Gelegenheit mal die Isolierungen der Türen genauer anschauen, man hört hier draußen ja sehr deutlich, wie… An dieser Stelle unterbrach er den eigenen Gedankengang. Was waren das für Geräusche? Das klang ja wie… Nein!

Nein, das konnte nicht sein! Nicht in der Situation! Er hatte ja schon viel über das ausschweifende Leben von Führungsoffizieren gehört und ehrlich gesagt gehofft, eines Tages ein Teil davon zu sein, aber während eines Rotalarms?

Noddre wandte sich im Zeitlupentempo von der Türe ab und schlich langsam in Richtung des nächsten Liftes, während er sich überlegte, was er wohl Captain Betulius sagen sollte.

Noddre schlich so langsam, dass er immer noch auf dem Weg zum Lift war, als Franek sich von der Bettkante erhob und die Uniform glattzog, die er sich gerade wieder angezogen hatte.

„Nun“, sagte er und räusperte sich, „das war doch eine befriedigende… Krisensitzung.“

Xurja, die noch im Bett lag, drehte sich in Richtung der anderen Kante und angelte nach ihrer Uniform. „Ja, und wenn schon sonst nichts, so haben wir jetzt wenigstens Sucalsilef abgehakt.“

„Beeilen Sie sich, wir sollten auf die Brücke.“

Doktor Annika Luftström stand mitten in der Krankenstation und war einigermaßen fassungslos. Ja, wie es sich für eine Krankenstation gehörte, standen Behandlungsbetten und medizinische Geräte herum, aber diese waren alle noch in Folie eingepackt. Ein Analysegerät, das auf einem Tisch stand, befand sich sogar noch in einem Karton. Card legte ihr von hinten die Hände auf die Schultern, nicht für eine Polonaise, sondern um sie zu beruhigen. Sie warf einen Blick auf ihr Pad und seufzte.

„Der Personalstamm reicht doch niemals“, meinte sie. „Wo ist denn der Rest des medizinischen Teams?“

„Den müssen wir wohl noch rekrutieren“, sagte Card, als sei es das natürlichste der Welt.

„Da in der Behandlungsstation neben dem Bett müsste ein Gluteusstimulator liegen“, fuhr sie fort. „Warum ist da keiner?“

„Der wird erst noch geliefert“, meinte ihr Verlobter und legte ihr die Arme von hinten um die Hüften.