Ready for Success - Sabine Gromer - E-Book

Ready for Success E-Book

Sabine Gromer

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Beschreibung

Morgen ist der Tag, an dem Sie Ihren neuen Job beginnen. Eine Herausforderung auf Management-Ebene, ein Aufstieg auf Ihrer Karriereleiter, ein Umstieg in eine andere Branche. Damit dies gelingt, braucht es lange vor und nach Tag eins Antworten auf Fragen wie: • Was bringe ich für die neue Rolle mit und was noch nicht? • Wie gehe ich den Wechsel in meinem und unternehmerischen Sinne am besten an? • Auf was muss ich dringend gut vorbereitet sein? Coacherin Sabine Gromer und Personalberaterin Stephanie Schorp teilen ihr Wissen aus ihrer langjährigen Erfahrung und vermitteln pragmatisch, wie der Karriereübergang gelingt. Zahlreiche Beispiele aus ihrer Praxis und Gespräche mit erfolgreichen Manager:innen liefern zudem Einblicke hinter die Kulissen des Führungsalltags. Sabine Gromer ist Inhaberin von »MangoliaTree«, einem globalen Boutique Coaching- und Beratungsunternehmen für Top Executives mit Sitz in Wien. Nach 20 Jahren an den Finanzplätzen der Welt begleitet sie heute Menschen und Organisationen in Veränderungen und bei der beruflichen Weiterbildung. Stephanie Schorp ist Geschäftsführerin der internationalen Personalberatung »Comites, Personality Matters!« mit Sitz in München. Die diplomierte Psychologin sammelt seit über 20 Jahre Erfahrungen in der Platzierung, Auswahl, Persönlichkeitsentwicklung sowie intensiven Karrierebegleitung von Manager:innen.

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Seitenzahl: 330

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Sabine Gromer, Stephanie Schorp

Ready for Success

Das Praxisbuch für den erfolgreichen Karriereübergang

Campus Verlag

Frankfurt/New York

Über das Buch

Morgen ist der Tag, an dem Sie Ihren neuen Job beginnen. Eine Herausforderung auf Management-Ebene, ein Aufstieg auf Ihrer Karriereleiter, ein Umstieg in eine andere Branche. Damit dies gelingt, braucht es lange vor und nach Tag eins Antworten auf Fragen wie:• Was bringe ich für die neue Rolle mit und was noch nicht?• Wie gehe ich den Wechsel in meinem und unternehmerischen Sinne am besten an?• Auf was muss ich dringend gut vorbereitet sein?Coacherin Sabine Gromer und Personalberaterin Stephanie Schorp teilen ihr Wissen aus ihrer langjährigen Erfahrung und vermitteln pragmatisch, wie der Karriereübergang gelingt.Zahlreiche Beispiele aus ihrer Praxis und Gespräche mit erfolgreichen Manager:innen liefern zudem Einblicke hinter die Kulissen des Führungsalltags.Sabine Gromer ist Inhaberin von »MangoliaTree«, einem globalen Boutique Coaching- und Beratungsunternehmen für Top Executives mit Sitz in Wien. Nach 20 Jahren an den Finanzplätzen der Welt begleitet sie heute Menschen und Organisationen in Veränderungen und bei der beruflichen Weiterbildung.Stephanie Schorp ist Geschäftsführerin der internationalen Personalberatung »Comites, Personality Matters!« mit Sitz in München. Die diplomierte Psychologin sammelt seit über 20 Jahre Erfahrungen in der Platzierung, Auswahl, Persönlichkeitsentwicklung sowie intensiven Karrierebegleitung von Manager:innen.

Vita

Sabine Gromer ist Inhaberin von MangoliaTree, einem globalen Boutique Coaching- und Beratungsunternehmen für Top Executives mit Sitz in Wien. Nach 20 Jahren an den Finanzplätzen der Welt begleitet sie heute Menschen und Organisationen in Veränderungen und bei der beruflichen Weiterbildung.Stephanie Schorp ist Geschäftsführerin der internationalen Personalberatung Comites, Personality Matters! mit Sitz in München. Die diplomierte Psychologin verfügt seit über 20 Jahren über Erfahrungen in der Platzierung, Auswahl, Persönlichkeitsentwicklung sowie intensiven Karrierebegleitung von Manager:innen.

Für alle, die uns das Vertrauen schenkten, sie einen Teil ihres Weges zu begleiten, als Dankeschön für den Erfahrungsschatz, der daraus gewachsen ist. Und für all jene, die nicht nur mutig sind, sondern auch bestens vorbereitet ihren nächsten Karriereschritt angehen werden.

Übersicht

Cover

Titel

Über das Buch

Vita

Inhalt

Impressum

Inhalt

Are you »Ready for Success«?

Karriere macht man selbst, sie macht sich nicht von allein

Persönliche Einblicke

Kapitel 1

Mythen und Grundannahmen über Karriereübergänge

Ein Karriereübergang ist mehr als nur eine Veränderung

Antifragilität

Verlassen Sie die Komfortzone

Weg von oder hin zu?

Übergang ist nicht gleich Übergang

Den Übergang sichtbar machen

Das Bridges Transition Model

Die Macht der Homöostase

Glaubenssätze

Scheitern hat einen Preis – Für alle Beteiligten

Kapitel 2

Sich selbst und seinen Wert kennen ist die Basis für Erfolg

Coaching als Methode der Wahl bei Karriereübergängen

Was sollten Coaches können, worauf sollten Sie achten?

Persönlichkeit macht Karriere

Ihre Lebenslinie

Selbstbild und Selbstwert

Wie erzielen wir nun einen realistischen Selbstwert?

Imposter – Sich »nicht gut genug« fühlen

Machen Sie sich bewusst, wer Sie sind und was Sie darstellen

Schärfen Sie Ihr Profil

Personal Branding – Kennen und kommunizieren Sie Ihr Profil

Sich selbst vermarkten ist erlaubt, wenn es stimmig ist

Ihre Vision für eine erfolgreiche Karriere

Das Visionboard

Kompetenzen im Heute für morgen

Selbstführung durch unsere Kernwerte

Saboteure im Überblick

Die Bedeutung Ihres Teams

Kraftfeldanalyse – Konzentration auf positive Kräfte

Kapitel 3

So stellen Sie bewusst die Weichen für Ihren Übergang

Verfügbar? Verführbar?

Verfügbar

Verführbar

Lassen Sie sich nicht blenden – Die Edelsteingeschichte

Was passiert, wenn es zu gut ist, um wahr zu sein?

Vom Suchen und Gefundenwerden

Ihre Unterlagen

LinkedIn

Ihre Suchkriterien

Headhunter

Elegant Angebote ablehnen

Auf diese Fragen sollten Sie vernünftige Antworten haben

Fragen Sie niemals nach der Kultur

Assessments & Co – Und immer wieder sind Sie auf dem Prüfstand

Was wird gemessen?

Persönlichkeitstests

Bevor Sie unterschreiben, verhandeln Sie Ihren persönlichen Erfolg

Der professionelle Abgang

Zeit, um die Batterien aufzuladen

Übergangsplanung – Starten Sie gestärkt in die neue Rolle, dank der besten Vorbereitung

100 Tage vor dem Start: Der neue Arbeitsvertrag ist unter Dach und Fach

10 Tage vor Start

Tag 1 vor dem Start

Kapitel 4

Jetzt zählt’s – Leisten Sie in den ersten Tagen, Wochen und Monaten erfolgreiche und gut geplante Aufbauarbeit

Es geht los – Tag 1

Der erste Eindruck erzeugt Rücken- oder Gegenwind

Ihre Antrittsrede

Vertrauensbildende Maßnahmen – Wie baut man aktiv Vertrauen auf?

Die Beziehung zu Vorgesetzten

Menschentypen verstehen und dadurch Beziehungen stärken

Die ersten 10 Tage

Die ersten 100 Tage

Erzielen Sie in diesen Tagen erste Erfolge, pflücken Sie die »low hanging fruits«

Röntgenblick für das Ökosystem der Organisation

In der Kultur adäquat navigieren

Gruppendynamik dechiffrieren

Survival Task – Die Sache, an der Sie gemessen werden

Das erste halbe Jahr und darüber hinaus

Kapitel 5

Zwischen den Zeilen – Kommunikationsstrategien für erfolgreiche Karriereübergänge

Wie und wann kommuniziere ich stimmig?

Authentizität

Die sozialen Medien

Gesprächsanleitungen – Wissen, wie man wem was und warum sagt

Tiefenstrukturgespräche

Ihre direkte Führungskraft – Drei Gespräche

Gespräche mit Personen, die Ihren Job wollten

Fierce Conversations – Wenn Kommunikation schwierig wird

Storytelling – Geschichten, die Sie erzählen müssen

Reden und Präsentationen

Transformationsgeschichte

Kapitel 6

Bleiben Sie als Führungskraft im Erfolgsmodus

Moderne Führungskonzepte und -stile

Kontextuelle Intelligenz

Follower gewinnen

Generationenübergreifende Führung

Ethische Führung

Management und Leadership sind nicht das Gleiche

Netzwerke, die Sie stützen

Ihr Sicherheitsnetz

Strategische Allianzen

Community & Schattenkabinett

Stakeholder Management

In Krisenzeiten braucht es den Blick über den Tellerrand

Krisenmanagement

Kapitel 7

Transformationen – Die Eigenheiten und Stolperfallen der verschiedenen Karriereübergänge

Die Kaminkarriere: Aufstieg innerhalb einer Organisation

Was macht diesen Karriereübergang aus?

Wie positionieren Sie sich am schlauesten?

Die Platzwechselkarriere: Umstieg innerhalb einer Organisation

Was macht diesen Übergang aus?

Wie positionieren Sie sich am schlauesten?

Die Umzugskarriere: Sie steigen innerhalb einer Branche auf oder um

Was macht diesen Übergang aus?

Wie positionieren Sie sich am schlauesten?

Die neue Nachbarschaft: Auf- oder Umstieg in eine andere Branche

Was macht diesen Übergang aus?

Wie positionieren Sie sich am schlauesten?

Die Auswanderkarriere: Auf- oder Umstieg in eine andere Stadt oder gar ein anderes Land

Was macht diesen Übergang aus?

Wie positionieren Sie sich am schlauesten?

Die Umsteigerkarriere: Wechsel vom Konzern zum Mittelstand oder andersherum

Was macht diesen Übergang aus?

Wie positionieren Sie sich am geschicktesten?

Die Selfmade-Karriere: Selbstständigkeit ist immer ein Umstieg mit Risiko

Was macht diesen Übergang aus?

Wie positionieren Sie sich am geschicktesten?

Auszeiten: Elternzeit, Sabbatical und Unruhezustand

Elternzeit

Wie positionieren Sie sich geschickt?

Ausstieg auf bestimmte Zeit: Sabbatical

Wie positionieren Sie sich am geschicktesten?

Das Karriereende: Ausstieg aus dem Operativen, Einstieg in die Zeit danach

Wie positionieren Sie sich am geschicktesten?

Verpasste Chancen – Was ist, wenn ich die Transition nicht mache?

Kapitel 8

Von der Sinnhaftigkeit und Ausgewogenheit

In der Energie und Kraft bleiben

Schauen Sie auf Ihren Energiehaushalt

Psychosoziale Gesundheit und Führungskultur

Hat das alles noch einen Sinn? – Sinnkrisen und Sinnfindung

Wie finden Sie nun Ihren Sinn?

Ein herzliches Dankeschön

Leseempfehlungen

Presseartikel (Stephanie Schorp)

Anmerkungen

Die Autorinnen

Are you »Ready for Success«?

Wer sich einer neuen beruflichen Herausforderung stellt, weiß in aller Regel, dass sie kein Spaziergang wird. Ein beruflicher Übergang ist mehr als eine kurzfristige Veränderung, er ist ein tiefgreifender psychologischer und fast immer disruptiver Prozess. Sich darauf zu verlassen, dass das bislang Erlebte und Gelernte ausreicht, um den Weg hin zum Neuen erfolgreich zu meistern, ist ein Trugschluss, dem viele unterliegen.

Sicher sind Ihre Erfahrungen wertvoll, aber sie sind kein Erfolgsgarant. Es braucht vielmehr eine selbstreflektierte Vorbereitung und eine hohe Achtsamkeit für das, was relevant, wichtig und richtig ist. Das benötigt vor allem Zeit. Zeit, die Sie später nicht mehr aufholen können. Starten Sie deshalb mit der Vorbereitung Ihres beruflichen Übergangs im besten Fall viele Wochen, besser noch Monate vor dem offiziellen Antritt. Es ist die beste Grundlage, um bereits in den ersten Stunden zeigen zu können, dass man sich mit Ihnen die optimale Besetzung ins Boot geholt hat.

Seit vielen Jahren begleiten wir Menschen auf ihren Karrierewegen. Unser Fokus liegt auf Persönlichkeiten, die ins Management oder in den Vorstand aufsteigen oder schon Teil dessen sind und nun einen Um- oder Aufstieg planen – oder einen Ausstieg. Geschrieben haben wir dieses Buch jedoch für jeden Menschen, der einen beruflichen Übergang erwägt und sich hierauf vorbereiten möchte. Für den, der »Karriere machen« will. Und für alle, die für sich eine Art Reiseanleitung suchen, sich ein Coaching aber nicht leisten können oder wollen. Eine Reiseplanung, die vielseitig einsetzbar ist und die gerade auch in schwierigen Situationen Handlungsmöglichkeiten aufzeigt und Mut macht zum Weitergehen.

Wir wissen, Karriereübergänge können reibungslos und erfolgreich verlaufen, wenn man die wesentlichen Stellschrauben kennt. Wir geben Ihnen Impulse für die verschiedenen Übergänge. Ergänzt durch Vorschläge für die Tage vor dem Start, die ersten 100 Tage in der neuen Rolle und auf die Frage, welche Fähigkeiten man eigentlich in unserer schnelllebigen Welt benötigt, um langfristig erfolgreich zu sein. Wir sprechen deshalb auch allgemeine Themen wie Selbstwert und Selbstreflexion an. Denn diese unerlässliche Vorarbeit von Ihnen ist eine Grundvoraussetzung für die bestmögliche Karriereentscheidung.

In unserer täglichen Arbeit sind wir vertrauensvolle Ratgeberinnen, ehrliche Kritikerinnen und Transformationsarchitektinnen für unsere Klientinnen und Klienten. Das möchten wir mit diesem Buch auch für Sie sein. Nutzen Sie unseren Erfahrungsschatz für Ihren Werdegang. Wir wissen, dass »Karriere machen« seine Tücken hat. Doch wir können bestätigen, dass es spannend und freudvoll sein kann, wenn wir an stimmigen Orten, in passenden Rollen und an sinngebenden Zielen mitgestalten. Um das zu erreichen, braucht es mehr als die Unterschrift unter einem Vertrag.

Wir selbst waren viele Jahre in leitenden Positionen tätig, haben am Erfolg von international tätigen Unternehmen mitgewirkt und Krisen gemeistert. Wir haben Führungsteams geleitet, wir haben entwickelt und umgesetzt. Und wir haben viel gelernt. Über uns selbst und über die Unternehmensführung. Auch dass man sich eine Rolle zu eigen macht, indem man direkt darauf einwirkt – durch aktives Gestalten und selbstbewusstes Handeln.

Aber auch wir haben nicht jeden Übergang mit Bravour gemeistert. Über einige der Fallen, auf die wir im Buch hinweisen, sind wir selbst gestolpert. Wir haben manchmal schmerzhaft daraus gelernt, wie man es besser macht. Und sind daher heute kompetente und verständnisvolle Ratgeberinnen, die auf gelebte Erfahrung setzen können. Wir wünschen uns, dass dieses Wissen Sie auf Ihrem Berufsweg dabei unterstützt, die ein oder andere Hürde gekonnt zu nehmen. Achtsam und vorausschauend zu denken und zu handeln, ist die Essenz eines »Set-up for Success«. Und genau das wollen wir Ihnen mit diesem Buch auf den Weg geben.

Heute sind wir Coaches, Begleiterinnen für Transformation, Expertinnen für Leadership und Persönlichkeit und Headhunterinnen, und wir sehen täglich den Bedarf für dieses Buch. Denn viel zu häufig kommen Menschen zu uns, wenn sprichwörtlich das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Dann bleibt uns wenig anderes übrig, als einen Stellenwechsel oder Exit zu begleiten. Dieses Buch ist darum nicht nur die Quintessenz unserer langjährigen Beratungsexpertise, sondern zugleich ein Erlebnisbericht. Es werden weitere Menschen zu Wort kommen, die über ihren persönlichen Übergang berichten. Das Teilen von Beispielen soll Ihnen Mut machen und zeigen, dass Fehler und Rückschläge integraler Bestandteil jedes Wachstumsprozesses sind. Sie sind nicht das Ende des Weges, sondern Wegweiser, die uns lehren, reflektieren und letztendlich stärker und reifer werden lassen. Mit unseren Fallbeispielen möchten wir eine tiefere Ebene der Verbindung und des Verständnisses schaffen, die über Ratschläge und Tipps hinausgeht.

Aus unserer Praxis wissen wir: Der Übergang zehrt an der Kraft. Denn auf welche neue Stufe Karrieren übergehen, entscheidet sich häufig in sehr kurzer Zeit. Haben Sie in den ersten Wochen noch ein Zeitfenster, in dem Sie gestalten oder Akzente setzen können, werden die Möglichkeiten mit der Zeit immer geringer, bis Sie auf einem Pfad feststecken, auf den Sie vielleicht gar nicht wollten. Wir haben dieses Buch auch deshalb geschrieben, damit Ihnen das nicht passiert.

In unserem Beratungsformat »Set-up for Success« coachen wir bewusst eine kleine Gruppe von Menschen im Rahmen eines vertraulichen Rückzugortes. Im aktiven Miteinander erarbeiten wir für jeden Teilnehmenden einen konkreten Plan zur Gestaltung des eigenen Karriereübergangs und stellen sicher, dass alle die Zügel fest in der Hand behalten. Genau das möchten wir mit Ihnen in diesem Buch tun. Wir glauben fest daran, dass jede und jeder seine eigenen Chancen bestimmt. Wir wollen, dass Sie gestärkt starten, selbstbewusst Ihren Weg finden und gehen und erfolgreich ankommen.

Karriere macht man selbst, sie macht sich nicht von allein

Um Selbstbewusstsein und Eigenmacht in unserem Berufsweg zu erleben, müssen wir Klarheit über unseren Karrierewunsch haben. Und damit sind wir mittendrin bei einer der spannendsten Fragen, wenn es um den beruflichen Erfolg geht: Was bedeutet das eigentlich, Karriere machen? Fragt man fünf Personen, bekommt man sieben Antworten. Und darum haben wir aktuell dort nachgefragt, wo weltweit die Einzelmeinungen von Millionen Menschen wiedergegeben werden, bei GPT4.1

»Karriere machen« wird individuell unterschiedlich verstanden und hängt von persönlichen Werten, Zielen und Lebensumständen ab. Es bezeichnet den beruflichen Fortschritt in einem gewählten Feld, der sich in Aufstiegen, Gehaltserhöhungen, Kompetenzerweiterung und gesellschaftlicher Anerkennung äußern kann. Objektiv wird Karriere oft an messbaren Erfolgen wie Beförderungen und Auszeichnungen gemessen, während sie subjektiv von den persönlichen Vorstellungen und Werten der Einzelnen abhängt. Für einige bedeutet Karriereerfolg den hierarchischen Aufstieg, für andere die Verfolgung persönlicher Leidenschaften oder eine sinnstiftende Tätigkeit, die zu persönlicher Erfüllung führt und möglicherweise einen positiven gesellschaftlichen Beitrag leistet.

Karriere machen hat eine subjektive und individuelle Komponente. Für jeden Menschen hat es eine andere Bedeutung. Wenn wir die verschiedenen Aspekte und Blickwinkel beleuchten, helfen wir Ihnen, Ihre eigene und persönliche Definition zu finden. Wir sprechen deshalb allgemeine Karriere- wie auch Managementthemen an.

Ja, wir kennen sie auch, die Menschen, die behaupten, ihre Karriere ist einfach passiert. Wenn wir jedoch genau hinsehen, dann erkennen wir auch in diesen Zufallskarrieren Muster, Vorarbeit, Positionierung und den Appetit auf mehr.

Karriere ist bestenfalls ein aktiver und reflektierter Prozess. Denn darauf zu warten, dass »es sich irgendwie ergibt«, ist keine eigenmächtige Option. Wir zeigen Optionen auf, was wann und wie die besten Ergebnisse für Ihren Karriereübergang bringen kann. Damit Sie daraus Ihr individuelles Vorgehen ableiten können. Denn die Zeiten von Standardlösungen sind vorbei. Zu viele von uns haben das wirklich sehr fundierte Buch Die entscheidenden 90 Tage2 von Michael Watkins gelesen und angewandt. Leider laufen Sie Gefahr, heute belächelt zu werden, wenn auch Sie bei Ihrem Antritt von »den entscheidenden 90 Tagen« und Gesprächsleitfäden aus dem Buch sprechen. Zu viele vor Ihnen haben schon das Gleiche gesagt und es bedauerlicherweise selten erfolgreich umgesetzt. Daher entwerfen wir gemeinsam mit Ihnen einen individuellen und authentischen Fahrplan. Und wir werden dezent darauf hinweisen, was Sie wann am besten nicht tun sollten.

Dieses Buch widmet sich zunächst den Gesetzen, die über den beruflichen Erfolg entscheiden. Danach sehen wir uns an, wie Sie die Tage vor dem Start in Ihrer neuen Rolle am besten organisieren und wie Sie den optimalen Einstieg finden, um langfristig effizient und wirkungsvoll sein zu können. Zum Abschluss gehen wir gezielt darauf ein, wie Sie souverän auftreten und kommunizieren und wie Sie sich selbst trotz der Intensität der Karriereübergangszeit nicht vergessen.

Vorab noch eine unverzichtbare Zutat: Sie brauchen Lust zum Mitgestalten Ihrer neuen Rolle. Nur so werden Sie die Karriere gestalten, die Sie sich wünschen. Sicher lässt sich nicht alles vorausschauend planen und orchestrieren. Doch je selbstsicherer Sie handeln, desto größer sind die Erfolgsaussichten.

Persönliche Einblicke

Jeder erwachsene Mensch bringt eine Vielzahl an Erfahrungen und gelebtem Wissen zu Lebensübergängen mit. Wir alle waren Kinder, wurden Teenager und dann junge Erwachsene, wechselten vom Kindergarten in die Schule und in einen Beruf oder ein Studium. Wir verliebten uns, wir entliebten uns, unser Herz wurde gebrochen, und wir brachen Herzen. All dieses gelebte Wissen kann Ihnen ein guter Ratgeber sein.

Indem unsere Interviewpartner:innen ihre Geschichten mit Ihnen teilen, laden wir Sie ein, Ihre eigene zu reflektieren und die Schritte zu erkennen, die Sie auf Ihrem persönlichen und beruflichen Weg voranbringen können. Es ist ein Aufruf, sich selbst und anderen gegenüber nachsichtig zu sein, zu erkennen, dass Perfektion eine Illusion ist und der wahre Fortschritt im Streben nach Wachstum und Verständnis liegt.

Unser großer Dank gilt all den Menschen, die sich in ihrem vollen Alltag die Zeit genommen haben, um einen Beitrag zu diesem Buch zu leisten.

Und wir danken Ihnen dafür, dass Sie uns Ihr Vertrauen schenken, ein Stück Ihrer Reise mit Ihnen zu gehen und dazu beizutragen, dass Sie Ihre beruflichen Wünsche verwirklichen.

Wien & München im Sommer 2024

Sabine Gromer & Stephanie Schorp

Exkurs

BEIPACKZETTEL

Dieses Buch ist ein Standardwerk für erfolgreiche Karrieretransformationen. Es geht um Persönlichkeit, Reflexion, Kommunikation, Zielsetzungen, Strategie und Führungskompetenz. Und um ein gesundes Selbstverständnis, also das Wissen darum, wie man kraftvoll bleibt, auch wenn der Alltag durchgetaktet ist und Überraschungen die Agenda oftmals durchkreuzen. Als praxisorientiertes Macherinnen- und Macherbuch konzipiert, müssen Sie es nicht in einem Zug von der ersten bis zur letzten Seite lesen. Wir haben es so gestaltet, dass es auch in verdaulicher »Snackform« genossen werden kann.

Wir setzen da an, wo andere Bücher aufhören: in der Praxis. Dieses Buch wirkt, wenn Sie es situationsgerecht und authentisch einsetzen. Zu welcher Uhrzeit und in welcher Dosis auch immer.

Inhaltsstoffe: Jedes Kapitel enthält praktische Erfahrungen, In terviews, Anleitungen, Ideen und eine Handlungsanleitung zum Do-it-yourself. Impulse von renommierten Expertinnen und Experten belegen die Wirksamkeit von gut geplanten Karriereübergängen.

Anwendungsgebiete: Für alle Personen in Übergangsphasen ihrer Karriere, die einen Auf- oder Umstieg planen. Es ist sowohl geeignet für Führungskräfte aller Hierarchiestufen (Teamleitung bis C-Level), ambitionierte Berufseinsteigende sowie für Menschen, die das Land oder die Branche wechseln möchten.

Gegenanzeigen: Falls Sie nach einer schnellen Lösung ohne persönliches Engagement suchen, ist dieses Buch nicht geeignet.

Nebenwirkungen: Die Lektüre kann zu gesteigerter Eigenmacht, Stärkung der Selbstwahrnehmung, Verbesserung der Entscheidungsfähigkeiten und intensiverem Karriereengagement führen. Seltene Fälle von Übermotivation wurden berichtet.

Besondere Warnhinweise: Die im Buch enthaltenen Strategien erfordern aktive Umsetzung und persönliche Anpassung.

Pharmakologische Eigenschaften: Dieses Buch bietet eine detaillierte Analyse der Herausforderungen und Chancen, die mit Karriereübergängen verbunden sind. Es kombiniert theoretisches Wissen mit praktischen Anleitungen und beinhaltet bewährte Methoden zur Selbstreflexion und persönlichen Entwicklung.

Aufbewahrung: Lagern Sie es an einem trockenen, lichtgeschützten Ort. Bei Nichtgebrauch empfehlen wir, das Buch an eine Person weiterzugeben, die sich in einer Phase der beruflichen Veränderung befindet.

Kapitel 1Mythen und Grundannahmen über Karriereübergänge

Beginnen wir unsere gemeinsame Reise direkt mit der Klärung der größten Mythen über Karriereübergänge. Denn »wer an diese Mythen glaubt, übernimmt keine Verantwortung für seine Karriere«.3 Wir unterschätzen die Frequenz der Karrierewechsel und überschätzen die durchschnittliche Verweildauer in Rollen. Die Wechselbereitschaft ist höher, als viele vermuten. Laut der Jobstudie von Ernst & Young aus dem Jahr 2023 stieg die Wechselbereitschaft seit Beginn der Erhebung 2015 rasant an und war noch nie so hoch wie heute. Waren 2023 rund 63 Prozent der Beschäftigten offen für einen neuen Job, so waren das 2017 nur 17 Prozent.4 Aber wechselbereit zu sein heißt noch lange nicht, einen Karriereübergang zu wagen. Tatsächlich sehen sich 26 Prozent der Befragten gelegentlich bis aktiv nach einer neuen beruflichen Herausforderung um.5 Auch in unserer Praxis erkennen wir eine Art modernes Nomadentum in der Berufswelt. Das hat mehrere Gründe: Entlassungsprogramme in vielen Unternehmen haben das Loyalitätsgefüge zwischen Arbeitnehmenden und Arbeitgebenden gestört und die Bindung der Mitarbeitenden geschwächt.6 Der hybride Arbeitsplatz ist akzeptabler und damit die Standortflexibilität höher. Nie war es (zumindest scheinbar) leichter, Jobangebote zu finden.

Auf der anderen Seite ist es für viele Unternehmen eine große Herausforderung, weiterhin attraktiv für neue Talente zu sein. Viele gehen mit erhöhten Gehältern in den Markt und versuchen, mit kreativen Methoden auf sich als Arbeitgebende aufmerksam zu machen – mit gemischtem Erfolg. Während wir dieses Buch schreiben, haben wir in den deutschsprachigen Ländern einen Arbeitnehmendenmarkt und leiden an Fachkräftemangel. Für Sie, liebe Leserin, lieber Leser, ist das selbstverständlich ein Vorteil. Vielleicht gehören auch Sie zu den motivierten Menschen, die offen sind für gute Angebote?

Dann sind Sie in guter Gesellschaft. Trotz hoher Arbeitszufriedenheit sind laut einer Mercer-Studie 35 Prozent der Berufstätigen in Deutschland bereit für eine berufliche Veränderung.7 Das gilt auch für Menschen im Top-Management: Circa 15 bis 20 Prozent der Vorstandspositionen in den 160 DAX-, MDAX- und SDAX-Unternehmen werden pro Jahr neu besetzt. Das entspricht rund 100 Personen.8

Auf der einen Seite steht also eine hohe Wechselwilligkeit, aber auf der anderen eine ebenfalls recht hohe Misserfolgsrate bei Karriereübergängen. Bei Führungskräften liegt sie sogar bei 40 Prozent, und das sind laut Heidrick & Struggles nur solche Personen, die bereits nach 18 Monaten freiwillig oder unfreiwillig nicht mehr in ihrer Position sind.9 Die Dunkelziffer liegt höher. Wir kennen viele Beispiele von entmachteten Führungskräften, die geparkt auf einer Position ohne Einfluss ihr Dasein fristen. Wir wollen, dass Ihnen das nicht passiert!

Eigenmacht, Einflussnahme und selbstbestimmtes Handeln sind Ihr gutes Recht in der Berufswelt. Berufliches Fortkommen hat manchmal mit dem Fakt zu tun, dass man am richtigen Ort oder zur richtigen Zeit ist, das Richtige gesagt oder die richtigen Menschen getroffen hat. Zufallskarrieren sind selten, aber möglich. Doch sich aktiv und geplant auf ein Ziel zu zubewegen, ist die bessere Wahl, als darauf zu hoffen, die Ausnahme zu sein. Geben Sie niemals den Fahrersitz frei, und halten Sie das Steuer zu jeder Zeit fest in den Händen – nur so gelingt die Veränderung in Ihrem Sinne. Selbstverständnis ist die Basis für Ihre Positionierung, und damit meinen wir nicht Angeben und Selbstüberschätzung.

So, wie viele Wege nach Rom führen, gibt es auch bei einem Karriereübergang ein klares Ziel, aber nicht die eine Route.

In diesem Buch packen wir gemeinsam mit Ihnen zusammen Ihren Koffer, den Sie für einen Karriereübergang benötigen. Es geht um Ihre Persönlichkeit, den passenden Kommunikationsstil, strategisches Energiemanagement, je nach Rolle auch um Führungskompetenzen und schlussendlich um kulturelles Verständnis für die neue Umgebung.

Zudem brauchen Sie Resilienz, die Magdalena Rogl in ihrem Buch MitGefühl – Warum Emotionen im Job unverzichtbar sind wunderbar beschreibt: »Resilienz wird meist mit Widerstandsfähigkeit beschrieben. Es ist aber nicht immer hilfreich, Widerständen standzuhalten. Manchmal ist es sinnvoller, wie beim Trampolin den Druck wahrzunehmen, ihm nachzugeben, die Energie aufzunehmen und letztlich zu nutzen, um danach noch höher springen zu können.«10 Wir werden in diesem Abschnitt das Konzept von Resilienz erweitern: um Antifragilität. Das ist die Fähigkeit, aus schwierigen Lebenslagen gestärkt hervorzugehen.

Ein Karriereübergang ist mehr als nur eine Veränderung

Wir alle wissen von unseren Reiseplanungen, dass wir nicht jede Eventualität vorhersehen können. Am Ende kommt es meist anders als gedacht. So ist es auch im Job. Die neue Vorgesetzte verlässt kurz nach Ihrem Antritt das Unternehmen. Der Aufgabenbereich birgt mehr Herausforderungen als erwartet. Die Stimmung im Team ist schlechter, als der erste Eindruck vermittelte. In diesen Fällen bringt es wenig, sich stundenlang zu ärgern. Wie Sie auf diese Überraschungen reagieren, ist entscheidend für deren Auswirkung und auch für Ihr Ansehen. Der österreichische Neurologe und Psychiater Viktor Frankl sagte: »Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum. In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion. In unserer Reaktion liegen unsere Entwicklung und unsere Freiheit.«11 Oder wie er in einem seiner Bücher schreibt: »Leben heißt letztlich eben nichts anderes als: Verantwortung tragen […] für die Erfüllung der Aufgaben, die jedem Einzelnen das Leben stellt.«12

Je klarer Sie sich selbst über sich sind, desto bessere Entscheidungen treffen Sie. Weil Sie wissen, was Sie können, was Sie wollen und wo Ihre Grenzen liegen. Durchatmen und mit Abstand zu überprüfen, welche Lösungsmöglichkeiten es für die Probleme gibt, ist am besten. Handeln und denken Sie lösungsorientiert. Das wird Ihnen gelingen, wenn Sie gut vorbereitet starten und die richtigen Utensilien im Reisegepäck haben. Und dazu gehört in jeder Phase Ihres Übergangs die Beantwortung dieser drei Fragen:

Was ist nach dem Übergang möglich, was vorher nicht möglich war?

Was wird sich nicht ändern nach dem Übergang?

Was ist nach dem Übergang nicht mehr akzeptabel oder möglich?

Beantworten Sie diese Fragen möglichst breit, inkludieren Sie auch andere Lebensbereiche wie Ihre Partnerschaft, Familie, Wohnsituation. So wird die tiefgreifende Veränderung transparent und erkennbar, was Ihr Übergang in voller Selbstbestimmung mit sich bringt.

Zudem sollten Sie eine Lebenssinn-Vision haben. Es braucht dazu das Wissen um Ihre Werte, und Sie brauchen eine klare Vorstellung dessen, was Sie (sich) wert sind. Damit sind Sie auch besser gewappnet für stürmische Zeiten auf Ihrer Reise.

Wir müssen jedoch auch anerkennen, dass Karriereübergänge in den letzten Jahren nicht einfacher geworden sind. Ganz im Gegenteil, sie haben an Komplexität gewonnen, da sich die Art, wie wir arbeiten, tiefgreifend verändert hat. Manchmal geht der Wandel schneller, als man denkt. Und oft kommt die Veränderung aus einer Richtung, die niemand auf dem Radar hatte. Bestes Beispiel ist hier Corona. Die Pandemie hat nachhaltige Veränderungen mit sich gebracht: Hybrides Arbeiten, Homeoffice, die 4-Tage-Woche, flexible Arbeitszeiten – vieles davon ist heute selbstverständlich. Arbeitnehmende sind ebenso betroffen wie Arbeitgebende. Sie müssen lernen zu unterscheiden, was Sie selbst in der Hand haben und was Sie nicht ändern können und akzeptieren müssen (zum Beispiel eine Absage).

Gemeinsam mit unseren Klient:innen fokussieren wir uns auf den Fortschritt und sehen zu, so viele Spielräume wie möglich zu nutzen, um Positives und Sinnvolles mitgestalten zu können.

Sie können das verteufeln oder für sich entscheiden, die erweiterten Rahmenbedingungen für Ihren Erfolg zu nutzen:

Ihre Jobmöglichkeiten sind gestiegen, da die Globalisierung und der technische Fortschritt Ihnen Zugang zum weltweiten Arbeitsmarkt ermöglichen. Das erhöht die Chance, genau den Job zu finden, der Ihrer ist.

Werden Sie ein:e KI-Optimist:in. Der technische Fortschritt macht Ihre Arbeit produktiver. Anwendungen der künstlichen Intelligenz (KI) automatisieren Routinearbeiten und sorgen dafür, dass Sie Zeit haben, sich auf komplexere, kreative und strategische Aufgaben zu konzentrieren.

Sie erleben durch berufliche Wechsel die Welt und neue Kulturen, auch wenn Sie nicht für Stunden in ein Flugzeug steigen. Das sorgt für neue Eindrücke und trainiert Ihre Empathie. Es öffnet den Horizont und lässt Sie neue Sichtweisen kennenlernen.

Sie sind mobiler und flexibler, weil die Technik – je nach Job – Arbeiten zu jeder Zeit und an jedem Ort ermöglichen.

Sie können mehr als jemals zuvor über Ihren künftigen Arbeitsplatz erfahren. Plattformen wie Glassdoor13 oder Kununu geben tiefe Einblicke in Organisationen, ihre Kultur und Gehälter.

Eine der wichtigsten menschlichen Eigenschaften ist unsere Fähigkeit, Neues zu entdecken und uns weiterzuentwickeln. Das Zeitalter der Digitalisierung stellt diese Forderung an uns alle. Wie kann es gelingen? Wir glauben an zwei wesentliche Elemente, die uns dabei unterstützen: Das Leben von Antifragilität und die Bereitschaft, unsere Komfortzonen zu verlassen.

Antifragilität

Antifragilität ist die Fähigkeit eines Systems, sich durch Schocks und Stressoren zu verbessern und daraus Nutzen zu ziehen. Dieses Konzept ist besonders wichtig in Umgebungen, die von Unvorhersehbarkeit und Wandel geprägt sind. Es passt also genau zu der Zeitenwende, in der wir uns befinden. Nassim Nicholas Taleb unterscheidet in seinem Buch zwischen drei Kategorien: fragile, robuste und antifragile Systeme.14 Fragile Systeme werden durch Stressoren geschädigt (Glas bricht), robuste Systeme widerstehen ihnen (Diamanten nicht), und antifragile Systeme profitieren von ihnen (unsere Muskeln werden durch Gebrauch stärker). Antifragilität ist damit in unseren Augen die Weiterführung des Resilienzgedankens. Während Resilienz heißt, schwierige Zeiten robust zu überstehen, bedeutet Antifragilität, aus schwierigen Zeiten noch stärker, noch klüger oder noch erfolgreicher hervorzugehen.

Antifragile Systeme blühen in Chaos, bei hoher Volatilität und vielen Unsicherheiten auf und verlieren an Qualität, wenn sie davor geschützt werden. Lebende Ökosysteme neigen dazu, antifragil zu sein. Stress eliminiert die schwächeren Komponenten; die stärkeren überleben. Der Antifragilitäts-Test von Dr. Paige Williams erlaubt eine einfache Einordnung. Sie nennt ihn Test der Symmetrie: Alles, was bei einem zufälligen Ereignis mehr Nachteile als Vorteile erfährt, ist fragil. Alles, was mehr Vorteile als Nachteile erfährt, ist antifragil.15 Damit ist alles, was sich nicht verändert, robust. Karriereübergänge sind unserer Meinung nach ideale Momente, um von Antifragilität Gebrauch zu machen, zum Beispiel, um nach dem Stress des Interviewprozesses und der ersten Monate in einer neuen Rolle gestärkt daraus hervorzugehen.

Diese Fähigkeit ist laut dem Futuristen Matt O’Neill auch eine der wichtigsten Antidoten von Menschen und Unternehmen im Umgang mit künstlicher Intelligenz. In einer Ära, die durch immer schnelleren Wandel definiert ist, ist die Fähigkeit einer Führungskraft, effektiv mit Unsicherheit umzugehen, wichtiger denn je. Im Unternehmenskontext kann Antifragilität das Fördern von Vielfalt, das Befürworten der Dezentralisierung von Autorität und Entscheidungsfindung, die Förderung von Innovation und Anpassungsfähigkeit sowie die Begrüßung von konstruktivem Wandel umfassen – auch dann, wenn er aus unvorhersehbaren oder störenden Umständen entsteht.16

Wie es uns gelingen kann, im Berufsleben Antifragilität zu entwickeln, erklärt Dr. Paige Williams in zehn Schritten17:

Das Gute suchen: Betrachten Sie Veränderungen als Chance zur Verbesserung.

An dem arbeiten, was möglich ist: Konzentrieren Sie sich auf Ihre Einflussmöglichkeiten.

Mehr kommunizieren: Teilen Sie Ihre Gedanken mit dem Team und hören Sie zu.

Kleine Schritte machen: Setzen Sie sich erreichbare Ziele für kontinuierlichen Fortschritt.

Bereit sein, sich zu ändern: Seien Sie offen für neue Methoden und Ansätze.

Neues lernen: Nutzen Sie die Gelegenheit, Ihre Fähigkeiten zu erweitern.

Einander helfen: Fördern Sie eine Kultur, in der Fehler als Lernchancen gesehen werden.

Auf sich selbst achten: Stabilität in unsicheren Zeiten ermöglicht effektive Führung.

Nach Ideen fragen: Entwickeln Sie gemeinsam mit Ihrem Team neue Lösungen.

An Plan B arbeiten: Seien Sie flexibel und bereit, Ihre Strategie anzupassen.

Diese Schritte helfen Ihnen, aus Herausforderungen gestärkt hervorzugehen. Sollte Ihnen das zu allgemein sein, dann können Sie sich auch diese konkreten Strategien aneignen, die ebenfalls von Dr. Williams stammen.

Exkurs

WACHSTUMSSTRATEGIEN IN UNSICHERHEIT

Um sich in Zeiten des Wandels und der Unsicherheit zu behaupten und zu wachsen, ist es hilfreich, sich an folgenden Strategien zu orientieren18:

Reduzieren Sie den Negativitätsbias und Pessimismus: Herausforderungen und negativen Tendenzen bewusst begegnen. Fragen Sie sich: »Was funktioniert hier gut?« Bewegen Sie sich auf Ziele zu, statt vor Herausforderungen wegzulaufen. Unser Gehirn verarbeitet Millionen von Bits pro Sekunde, aber nur etwa 40 Bits bewusst. Aufmerksamkeit und Filterung sind entscheidend. Hinterfragen Sie Pessimismus mit einem »Ist das ganz richtig?«. Identifizieren Sie Ihre Antiheld:innen und schlimmsten Optionen. Überlegen Sie, was Sie einem Freund oder einer Freundin in einer ähnlichen Situation raten würden. Suchen Sie nach dem Nützlichen und dem, was wiederverwertet oder aufgewertet werden kann. Experimentieren Sie in kleinen Schritten. Kleine Dosen von Negativität können uns widerstandsfähiger machen.

Operieren Sie in der Realität: Das Leben ist kurz und ungewiss. Überlegen Sie sich das Worst-Case-Szenario, um herauszufinden, was in Ihrer Kontrolle liegt und was nicht. Hinterfragen Sie Ihre Annahmen: »Ist das wahr? Kann ich dieser Geschichte absolut glauben?« Unterscheiden Sie, wer Sie mit und ohne diese Geschichte sind.

Gehen Sie intelligente Risiken ein: Haben Sie einige kluge Optionen parat, die mehr Vorteile als Nachteile bieten und unabhängig voneinander sind. Rechnen Sie auch mit einem Scheitern oder der Aussicht darauf, zu scheitern. Erkennen Sie an, dass manches Wissen im Entscheidungsprozess noch nicht existiert. Setzen Sie nie alles auf eine Karte, wenn die Risiken existenziell sind.

Nutzen Sie die kollektive Weisheit: Erkennen Sie an, dass man nicht alles allein schaffen kann und muss. Suchen Sie Meinungen von Personen mit gegensätzlichen Ansichten. Fördern Sie Zusammenarbeit. Unterstützen Sie sich gegenseitig. Halten Sie Spannungen aus und lassen Sie los.

Das unendliche Spiel: Lassen Sie die Illusion der Kontrolle los. Erkennen Sie, dass wir in einem Jahrzehnt der Störungen ein unendliches Spiel spielen. Spielen Sie nicht, um zu gewinnen, sondern spielen Sie innerhalb von Grenzen.

Indem Sie diese Strategie verfolgen, können Sie nicht nur widerstandsfähiger gegenüber Herausforderungen werden, sondern auch lernen, aus ihnen gestärkt hervorzugehen und Ihre Perspektive auf Wachstum und Fortschritt zu erweitern.

Mit diesen Ansätzen ist ein Verbleib in der Komfortzone keine Option mehr, finden Sie nicht auch?

Verlassen Sie die Komfortzone

Wenn es doch nur so einfach wäre! Stattdessen ist es menschlich, sich gerade beim Beginn von etwas Neuem auf Altes zu stützen. Aber: Wenn Sie Ihrer Angst und Unsicherheit folgen, besteht die Gefahr, dass Sie nur bereits Erlebtes wiederholen. Aber wer sollte das spannend finden? Es ist absolut nachvollziehbar, dass Ihre innere Stimme Sie zu diesem Schritt motiviert. Denn wenn es schwierig wird, setzen wir auf alles, was uns Sicherheit gibt, auf das, was wir kennen und können. Die Crux: Wir schauen in einem Moment zurück, in dem wir eigentlich nach vorn blicken sollten. Weil es ein Moment voller Chancen und neuer Optionen ist. Statt über die Schwelle vom Abschied zum Neubeginn zu gehen und uns ein Stückchen neu zu erfinden, verharren wir jedoch in alten Identitäten und Mustern. Und stellen fest, dass uns das in eine neue berufliche Rolle hinein-, aber mittel- bis langfristig nicht weiterbringt. Indem wir an alten Gewohnheiten festhalten, beschränken wir uns selbst.

Wir geben Ihnen recht, wenn Sie sagen: »Aber die sprechen doch nur mit mir über die neue Rolle, weil ich bisher einen guten Job gemacht habe.« Das stimmt, aber meist ist das, was Sie hierhergebracht hat, nicht das, was Sie weiterhin erfolgreich machen muss. Und genau darum kann der Verbleib in Ihrer Komfortzone und das Festhalten an Gewohnheiten Ihren erfolgreichen Fortschritt verhindern.

Neue Situationen, Rollen und Funktionen erfordern Weiterentwicklung. Wenn es um einen effizienten, erfolgreichen und nachhaltigen Karriereübergang im beruflichen Kontext geht, funktioniert »Weitermachen wie bisher« nicht.

»Übergang« steht sinnbildlich dafür, sich von einem Punkt weg- auf einen anderen zu zubewegen. Lassen Sie uns das visualisieren. Schließen Sie dazu bitte kurz die Augen. Stellen Sie sich einen tiefen Abgrund vor, der sich direkt vor Ihnen auftut. Darüber führt eine kleine Brücke. Sie schauen hinunter, und das, was da in der Tiefe auf Sie warten könnte, gefällt Ihnen nicht. Sie wollen dennoch auf die andere Seite. Ihnen ist bewusst: Damit das gelingt, müssen Sie den festen Boden auf Ihrer Seite verlassen, um für einen kurzen Moment eine unsichere, schwankende Passage zu überqueren. Schon bei dieser Vorstellung fühlen sich viele unwohl. Andere schütteln den Kopf. »Ich bin doch nicht verrückt! Da bleibe ich doch lieber, wo ich bin!«

Der innere Aufbruch ist der wagemutige erste Schritt auf diese Brücke. Weiterentwicklung im Berufsleben erleben Sie, wenn Sie bereit sind, sich von alten Dingen zu verabschieden, um final gestärkt einen neuen Weg zu gehen. Es braucht Mut für einen Übergang und ein klares Ziel, das Sie anzieht. Fragen Sie sich: Welches Ziel will ich verfolgen? Was bringt mich weiter? Woran mache ich fest, dass ich sicher angekommen bin? Worauf kann ich mich verlassen? Was und wen will ich zurücklassen?

Menschen machen sich aus zwei unterschiedlichen Motiven auf den Weg über die Brücke: bloß weg vom Alten oder dem Wunsch hin zu etwas Neuem.

Weg von oder hin zu?

Viele kennen das: Wir machen unseren Job, gehen durch dick und dünn für andere, ertragen einiges. Wir denken, dass es sich bessern wird, und hoffen auf ein Wunder. Aber es passiert nichts. Ihre Lage bleibt misslich. Die Themen sind komplex, die Strukturen verworren oder, wie eine Klientin so schön sagte, »amorph«. Sie verschwenden Ihre Zeit, Ihre Vorgesetzten sind ausgesuchte Selbstoptimierende oder nicht ansprechbar, zerstritten, verbohrt. Sie kämpfen gegen Windmühlen, arbeiten sich ab an Menschen, Themen und/oder Prozessen. Das geht so über mehrere Monate oder gar Jahre. Irgendwann ist der berühmte Rubikon überschritten. Sie wissen, es gibt kein Zurück mehr. Sie müssen und wollen gehen.

Hier haben wir es mit einem klassischen Fall des »Weg von« zu tun. Wir haben in unserer Beratungspraxis viele Menschen, die ihre Unternehmen lieber heute als morgen verlassen möchten. Als häufigste Gründe dafür erleben wir die Unternehmenskultur und einen Führungsstil ihres Managements, der ihren Kernwerten widerspricht. Man hat ihnen Versprechungen gemacht, wie beispielsweise mehr Verantwortung oder Ressourcen. Und nichts davon ist eingetreten. Oder aber ihrer Branche geht es aufgrund der Marktlage schlecht. Das sind alles verständliche Gründe, um sich aus einem Unternehmen woandershin zu orientieren.

Hilfreich für Sie und Ihre künftige Laufbahn ist dennoch, dass Sie Ihre Wechselmotive genauer unter die Lupe nehmen und daraus lernen: Was ist Ihnen wirklich wichtig? Worauf sollten Sie bei der Wahl Ihrer nächsten Station stärker achten? Und welche Gründe für Ihre Unzufriedenheit haben mehr mit Ihnen selbst als mit den anderen zu tun? Die nehmen Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in den nächsten Job mit.

Die Gefahr bei »Weg von«-Entscheidungen ist stets, dass Sie sich zu schnell für das Neue entschließen und sich über Ihre wahren Motive deshalb nicht gründlich genug im Klaren werden.

Das »Hin zu« bei Übergängen ist anders gelagert. Vielleicht wurden Sie auf eine spannende neue Herausforderung angesprochen. Oder Sie haben eine Anzeige gelesen, sich darauf beworben und nun reelle Chancen auf den neuen Job. Das »Hin zu« hat eine viel positivere Energie. Ihre Ausgangslage ist besser. Sie könnten bleiben, wo Sie gerade sind. Zumindest gefühlt haben Sie die Wahl, das Alte weiterzumachen oder dem Neuen zu folgen. Hier gilt es zu unterscheiden zwischen echten und vorgespiegelten Vorteilen. Warum will man unbedingt Sie für den Job? Und warum wollen Sie ihn? Schauen Sie sich Ihre Motive für Ihren Übergangswunsch gut an. Seien Sie aufrichtig mit sich und ziehen Sie Schlüsse daraus für die Vorbereitung Ihrer Transition.

Kurz: Bei »Weg von«-Entscheidungen prüfen Sie bitte Ihre Optionen genauer, als Ihre Intuition es Ihnen sagt. Bei »Hin zu«-Entscheidungen lassen Sie sich nicht blenden und machen Sie sich bewusst, was Sie Gutes aufgeben. Prüfen Sie, dass Sie nicht in eine deutlich schlechtere Lage kommen.

Übergang ist nicht gleich Übergang

Lassen Sie uns einen kurzen Blick auf die verschiedenen Übergänge werfen, die Sie in Ihrem Berufsleben erwarten können. Ausführlicher werden wir gegen Ende des Buches noch unsere Tipps und Tricks für jeden Übergang mit Ihnen teilen. Aber für den Moment ist es sinnvoll, die Vielzahl der Übergangsmöglichkeiten zu betrachten und Sie für die vorherrschenden Dynamiken zu sensibilisieren.

Der Klassiker ist der Aufstieg innerhalb einer Organisation in derselben Branche – die nächste Stufe auf der Karriereleiter oder wie wir gerne sagen: die Kaminkarriere. Diese Karriereübergänge kommen am häufigsten vor. Allerdings kann es eines Tages zu einem Knick kommen.

Die Redewendung »Befördert werden bis zur Inkompetenz« kommt nicht von ungefähr. Ihre aus den vorherigen beruflichen Aufgaben erworbenen Kompetenzen können bei einer neuen Aufgabe hilfreich oder hinderlich sein. Gleiches gilt für Vorurteile oder Annahmen, die es über Sie gibt. Wenn Sie innerhalb der eigenen Organisation aufsteigen, sind Sie kein unbeschriebenes Blatt. Ein Wechsel innerhalb der eigenen Organisation bietet den Vorteil, die Interna bis zu einem gewissen Punkt zu kennen, aber auch den Nachteil, sich darauf zu verlassen, alles zu wissen.

Trägt man den Umstieg in eine andere Einheit innerhalb der eigenen Organisation an Sie heran, sollten Sie gut prüfen, welche Vorteile dies für Sie haben kann oder ob es nur eine spannende Abwechslung ist. Idealerweise weiten Sie Ihr Profil – Ihre fachliche und funktionale Breite – und stärken so Ihre Beschäftigungsfähigkeit (Employability) intern wie extern. Was gab den Ausschlag, Sie zu fragen? Geht es um Krisenmanagement, und man weiß von Ihnen, dass Sie das gut können? Was ist mit Ihrer Vorgängerin oder Ihrem Vorgänger passiert? Seitenbewegungen (Sidesteps) sind gerade in großen Konzernen beliebt, um Führungskräfte auf die nächsten Karriereschritte vorzubereiten. Sie können aber auch das Rangieren in eine Parklücke sein, weil man aufgrund von Umstrukturierungen gerade nicht weiß, wohin mit Ihnen. Wir sehen immer wieder Karriereverläufe von Konzernmanager:innen, die sehr viel Unterschiedliches gemacht haben. Häufig haben sie aber kein originäres Profil. Dann ist es schwer, sie gut zu vermitteln. Daher prüfen Sie Sidestep-Angebote genau.

Ein Auf- oder Umstieg, gepaart mit einem Unternehmenswechsel innerhalb derselben Branche, macht das Loslassen noch wichtiger. Die Branchenthemen werden grundsätzlich die gleichen bleiben, das Setting wird aber ein gänzlich anderes sein. Sie werden sich Zeit und Kraft für eine gründliche Analyse nehmen müssen, um so rasch wie möglich herauszufinden, ob dieser Übergang für Sie persönlich und beruflich sinnvoll und erfolgsbringend ist.