Redefluss & Funkstille - Warum Männer stumm bleiben und Frauen endlos plaudern - Michael Stern - E-Book
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Michael Stern

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Beschreibung

Hast du dich jemals gefragt, warum sich Männer und Frauen in Gesprächen immer wieder wie zwei Planeten vorkommen, die einfach nicht miteinander kommunizieren können? Warum der eine schweigt, wenn der andere seine Gedanken in einer nie enden wollenden Rede entgleiten lässt? „Warum Männer nie zuhören und Frauen ewig reden“ ist ein humorvoller und charmant erzählter Blick hinter die Kulissen der Kommunikationswelten der Geschlechter – ein Buch, das mit Witz, Tiefgang und einer ordentlichen Portion Schalk die größten Missverständnisse und lustigsten Misskommunikationen zwischen Männern und Frauen aufzeigt. In diesem Buch wird der ewige Kampf zwischen den Geschlechtern – oder besser gesagt, die Tanzpartie der Gespräche – auf höchst unterhaltsame Weise beleuchtet. Männer, die auf die Fragen der Frauen mit einem knappen „Mhm“ antworten, und Frauen, die endlose Geschichten erzählen, um dann doch mit „Hast du mir überhaupt zugehört?“ zu konfrontieren, sind nur der Anfang einer Reihe von amüsanten Episoden, die jeder, der schon mal in einer Beziehung war, nur zu gut kennt. Es ist eine charmante Erzählung, die dir nicht nur ein Lächeln ins Gesicht zaubern wird, sondern auch die Frage aufwirft: „Warum zur Hölle verstehen wir uns immer wieder missverständlich?“ Hier werden die witzigen Eigenheiten und Kommunikationsmuster der Geschlechter nicht nur auf den Punkt gebracht, sondern auch mit einem Augenzwinkern und viel Humor hinterfragt. Die zarten Nuancen, die eine Frau in einem Gespräch oft zwischen den Zeilen versteckt – „Hast du nicht gemerkt, dass ich das gerne ändern würde?“ – während der Mann schlichtweg fragt: „Was meinst du genau?“, werden in diesem Buch in voller Blüte entfaltet. Mit einem Mix aus humorvollen Beobachtungen und treffenden Alltagsbeispielen ist es ein Buch, das du wahrscheinlich nicht mehr aus der Hand legen kannst, wenn du einmal angefangen hast. Der Autor nimmt dich mit auf eine Reise durch all die alltäglichen, und oft völlig absurden, Missverständnisse, die entstehen, wenn Mann und Frau versuchen, sich auf die gleiche Wellenlänge zu bringen. „Redefluss & Funkstille - Warum Männer nie zuhören und Frauen ewig reden“ ist dabei nicht nur ein großes Lachvergnügen, sondern lässt uns auch schmunzeln, weil es so wahr ist. Dabei geht es nicht nur um den humorvollen Blick auf die Kommunikationspannen – es sind auch tiefere Einsichten verborgen. Viel Spass!

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Veröffentlichungsjahr: 2025

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Michael Stern

Redefluss & Funkstille - Warum Männer stumm bleiben und Frauen endlos plaudern

Charmante Einblicke in das kommunikative Minenfeld zwischen Mann und Frau – Mit viel Spaß und noch mehr Humor erkennen, warum Männer abtauchen und Frauen in Worten versinken

Inhaltsverzeichnis

EINLEITUNG

KAPITEL 1: Das große Missverständnis – Männer und Frauen sprechen wirklich verschiedene Sprachen

KAPITEL 2: „Komm, wir reden später“ – Warum Männer den perfekten Zeitpunkt fürs Zuhören nie finden

KAPITEL 3: Die endlosen Monologe – Frauen und ihre unendliche Geduld für Geschichten

KAPITEL 4: DER MULTITASKING-WAHNSINN – MÄNNER UND IHRE „EINE SACHE NACH DER ANDEREN“-PHILOSOPHIE

KAPITEL 5: DIE „HÄ?“-REAKTIONEN – WARUM MÄNNER OFT EINFACH NICHTS VERSTEHEN

KAPITEL 6: FRAUEN UND IHRE „GEFÜHLTE“ KOMMUNIKATION – WAS ES BEDEUTET, WENN FRAUEN „NICHT DIREKT SAGEN, WAS SIE MEINEN“

KAPITEL 7: DER MYSTERIÖSE UMGANG MIT DEM SCHWEIGEN – WARUM MÄNNER GLAUBEN, DASS STILLE EINE LÖSUNG IST

KAPITEL 8: DIE „BITTE HÖR MIR ZU!“-KRISE – WARUM FRAUEN MANCHMAL DIE GEDULD VERLIEREN

KAPITEL 9: WENN MÄNNER SAGEN „ICH HABE DAS VERSTANDEN“… UND DOCH NICHT

KAPITEL 10: DIE SUCHE NACH DEM „RICHTIGEN MOMENT“ – WARUM MÄNNER SICH NICHT FÜR GESPRÄCHE BEREIT FÜHLEN

KAPITEL 11: DIE „ICH DACHTE, DU WOLLTEST NUR REDEN“-FALLE

KAPITEL 12: „WARUM GEHST DU NICHT EINFACH ZUM PUNKT?“ – DER HUMOR DER PRÄZISION AUS MÄNNLICHER SICHT

KAPITEL 13: DIE FRAGE DER „GEFÜHLS-DOSIS“ – WIE VIEL GEFÜHL IST ZU VIEL GEFÜHL?

KAPITEL 14: „ICH HÖRE DIR DOCH ZU!“ – MÄNNER UND IHRE SELTSAMEN METHODEN DES „ZUHÖRENS“

KAPITEL 15: DIE „ICH WOLLTE DOCH NUR HELFEN“-PARADOXIE – MÄNNER UND IHRE MISSVERSTANDENE HILFE

KAPITEL 16: DIE MACHT DER DETAILS – WARUM FRAUEN SICH IN DEN KLEINIGKEITEN VERLIEREN

KAPITEL 17: MÄNNER UND IHRE LIEBE ZU „EINFACHEN“ GESPRÄCHEN

KAPITEL 18: DIE „MÄNNER SIND JÄGER“-METAPHER – KOMMUNIKATION ALS JAGDSPIEL

KAPITEL 19: DIE „ICH HAB’S NICHT SO GEMEINT“-FALLE – WIE MISSVERSTÄNDNISSE ZU KONFLIKTEN FÜHREN

KAPITEL 20: FRAUEN UND IHRE „EMOTIONALE LOGIK“ – WARUM MÄNNER DEN ROTEN FADEN NICHT FINDEN

KAPITEL 21: DIE „WARUM REDEST DU NICHT EINFACH MIT MIR?“-FRAGE

KAPITEL 22: DIE VORSTELLUNGSKRAFT DER FRAUEN – WIE GESPRÄCHE MANCHMAL ZU MONOLOGISCHEN FANTASIEN WERDEN

KAPITEL 23: DIE MISSVERSTÄNDNISSE ZWISCHEN DEN ZEILEN – WARUM MÄNNER SELTEN ZWISCHEN DEN ZEILEN LESEN

KAPITEL 24: DAS ENDE DES DIALOGS – DER VERSUCH EINER LÖSUNG UND DER WIEDERBEGINN DER KOMMUNIKATIONSSPIRALE

SCHLUSSWORT

Impressum

EINLEITUNG

Es gibt Momente im Leben, in denen man sich fragt, wie um Himmels willen eine so charmante, aber endlos scheinende Kommunikationskomödie zwischen zwei Menschen entstehen kann. Man sitzt da, schaut zu, wie zwei Seelen, die sich eigentlich lieben, sich durch unzählige Missverständnisse winden und dabei manchmal glauben, alle vergeblichen Versuche wären ein endloser Film ohne Abspann. Und doch – bei genauerem Hinsehen steckt in diesem ganzen Hin und Her so viel Humor, so viel Situationskomik, dass man begreift: Man kann das Ganze nur mit einem Augenzwinkern betrachten, wenn man nicht im Chaos versinken will.

Man stelle sich vor: Zwei Personen, in einer Beziehung, die im Grunde nur das Beste füreinander wollen. Er wünscht sich Klartext, sie träumt von tiefem Austausch. Sie wirft zarte Andeutungen aus, er registriert sie gar nicht. Sie redet, er hört nicht genug zu. Er sagt etwas Unbedachtes, sie interpretiert einen halben Kosmos in seine Worte. Ein steter Reigen aus Reden, Schweigen, Seufzen, Lachen, Weinen und erneutem Versöhnen. Man fragt sich, ob dies immer so war und wohl auch immer so sein wird. Doch wenn man das Ganze mit einer Prise Humor würzt, verwandeln sich vermeintlich dramatische Szenen in eine Art liebevolles Kabarett des Alltags.

Genau hier setzt die Idee ein, man möge doch bitte jede noch so anstrengende Episode mit Spaß und Leichtigkeit nehmen. Denn tatsächlich ist die Kommunikation zwischen Mann und Frau eine unerschöpfliche Quelle komischer Mini-Dramen, die wir nur zu gut kennen: Angefangen bei den berühmten Fragen, die scheinbar harmlos klingen, aber tiefste Gefühle ankratzen. „Schatz, findest du, ich habe zugenommen?“ – und schon beginnt der Partner zu schwitzen, da er in eine Falle geraten könnte, ohne es zu wollen. Oder die scheinbar banale Feststellung: „Die Lampe im Flur ist aus“, die in Wahrheit ein Hinweis ist, dass man sich mehr helfen soll. All das wird erst dann unterhaltsam, wenn wir aufhören, es todernst zu nehmen.

Selbstverständlich bedeutet das nicht, man solle wirkliche Sorgen herunterspielen. Aber gerade in diesem typischen Geplauder zwischen Partnern, in dem die Frau ausufernd Fantasien spinnt und der Mann entnervt nach dem Punkt fragt, lauert so viel Schalk. Man kann darüber enttäuscht sein oder schallend lachen, je nachdem, wie man es interpretiert. Und warum nicht für das Lachen entscheiden? Wie schön kann es sein, wenn wir uns in einem flammenden Gespräch plötzlich dabei ertappen, dass wir schon wieder zehnmal denselben Punkt „geklärt“ haben, ihn aber noch immer diskutieren? Dann darf man ruhig ein Grinsen aufsetzen und sich sagen: „Was für ein köstliches Theater wir hier aufführen.“

Damit man aber auch versteht, woher all diese Differenzen rühren, lohnt es sich, die gängigen Klischees unter die Lupe zu nehmen. Ja, Männer gelten oft als wortkarger, sachorientierter, im Gespräch gerne ein bisschen bequemer, während Frauen ein reiches Arsenal an Empfindungen, Erinnerungen und Assoziationen auspacken, um ein Thema in alle Himmelsrichtungen zu zerlegen. Allein in dieser Andersartigkeit steckt genug Zündstoff für wiederkehrende Missverständnisse, die in ihrem Kern oft gar nicht schlimm sind, aber doch zu witzigen Reibereien führen. Man denke nur an all die Fälle, in denen sie sagt: „Ich weiß nicht, ob du wirklich verstanden hast, was ich meine“, und er erstaunt antwortet: „Was soll man daran nicht verstehen? Du hast doch gesagt X.“ Und sie erwidert: „Ja, aber es steckt doch noch mehr dahinter.“ Schon schwimmt man im Meer der Ungesagten und Gesagten, während die Fetzen fliegen könnten – oder man in Gelächter ausbricht, je nach Stimmung.

Ein Appell an den Spaß mag manchen widersprüchlich vorkommen, weil Kommunikation so wichtig ist. Doch gerade, weil es wichtig ist, darf man die Leichtigkeit nicht verlieren. Viele Menschen haben den Eindruck, das Leben wäre eine dröge Angelegenheit, wenn man alles exzessiv ernst nimmt. Dabei vergisst man, dass ein freundliches, augenzwinkerndes Betrachten von Kommunikation durchaus tiefe Bedeutung haben kann. Ob es nun darum geht, dass er sich über ihre ausschweifenden Monologe wundert oder sie sein stures Schweigen nicht ausstehen kann – immer lauert eine komische Seite, wenn man sie sehen will.

Man stelle sich jenen berüchtigten Satz vor: „Mir geht’s gut, mach dir keine Sorgen“, der ausgesprochen wird, während sie beleidigt oder traurig aussieht. Für den Mann kann das ein unlösbares Rätsel sein. Er denkt: „Sie sagt, es geht ihr gut, aber offensichtlich stimmt das nicht.“ Sie erwartet, dass er zwischen den Zeilen liest und fragt noch zweimal nach. Und wenn er das nicht tut, wird’s ungemütlich. Für Außenstehende klingt das wie eine Slapstick-Nummer, in der beide stur auf ihrer Perspektive beharren. Man kann versuchen, sich darüber aufzuregen – oder die Absurdität erkennen und die Schultern zucken: „Das ist eben das lustige Spiel, das wir Menschen treiben.“

Viele Paare glauben, sie müssten jeden Konflikt perfekt lösen und dabei streng seriös vorgehen. Doch wer sagt, dass man nicht auf halber Strecke schmunzeln darf, wenn man merkt, wie sehr man sich wieder mal in eine Lappalie hineinsteigert? Gerade die Fähigkeit, im entscheidenden Moment ein gemeinsames Lachen zu finden, kann die verfahrenste Situation entkrampfen. Man darf sich also ruhig erlauben, sich selbst ein wenig zu veralbern: Der Mann könnte scherzhaft fragen: „Wird das ein Vortrag in drei Akten oder kann ich mal zwischendurch eine Frage stellen?“ Die Frau könnte mit gespielter Empörung antworten, dann aber gemeinsam mit ihm über die Lage lachen. So wird aus potenziellem Zoff eine heitere Szene, die Nähe stiftet.

Natürlich bleibt Kommunikation ein emotionales Minenfeld, vor allem wenn tiefe Gefühle, Ängste oder Sehnsüchte berührt werden. Doch eben deshalb braucht es Humor – als schützendes Polster, damit man nicht im Dickicht verbissen steckenbleibt. Wenn man sich fragt: „Wie konnte aus dem harmlosen Gespräch, ob wir am Samstag früh oder spät losfahren, ein einstündiges Drama werden?“, dann sieht man, wie schnell man sich verliert. Der Humor hilft, gemeinsam zurückzublicken und zu realisieren, dass die eigentliche Ursache ein Wölkchen am Himmel war, das beide überdeutlich wahrgenommen haben.

Diese Einleitung möchte also einladen: Seid gelassen, wenn ihr all diese Kapitel oder Geschichten über „Warum Männer nicht zuhören und Frauen zu viel reden“ verfolgt. Nehmt das Ganze stets mit einer Portion Schalk, denn ohne dieses Augenzwinkern wird Kommunikation schnell zur Verbissenheit. Die Frau muss nicht ständig grollen, weil er wieder mal abgelenkt war, und er muss nicht jedes Detail so auf sich beziehen, als wäre es eine weltbewegende Herausforderung. Man darf sich gegenseitig necken und spüren, dass hinter jeder scheinbar kleinen Differenz ein kleines Theater schlummert, das man wahlweise ernst oder eben humorvoll betrachten kann.

Humor hat die Kraft, gefühlte Spannungen zu entschärfen. Sobald man sich selbst und den anderen nicht so ernst nimmt, erkennt man, dass Kommunikation keine starre Disziplin, sondern ein lebendiger Austausch ist, in dem Fehler, Schweigen, Ausufern, Rausplatzen und Fehlinterpretieren dazugehören. Man erzählt sich später lachend von peinlichen Momenten, an denen man sich beinahe ankeifte, bis man merkte, man hatte das Gleiche gemeint, aber anders formuliert. Gerade in Liebesbeziehungen, wo man ja nicht Gegner, sondern Partner ist, kann das Lachen über den eigenen Eigensinn eine tiefe Verbundenheit schaffen.

In dieser Einleitung soll auch betont werden, dass es gar keine perfekte Kommunikation gibt. Selbst wer sich als wortgewandt und empathisch beschreibt, stolpert mal. Das gehört zum Menschsein. Hauptsache ist, dass man sein Gegenüber trotz allen Differenzen wertschätzt und amüsiert über manch bizarres Ritual, das sich eingeschlichen hat. Ob es nun das ständige „Ich bin nicht sauer!“ bei finsterem Gesichtsausdruck oder das unmögliche Zuhören bei einem achtminütigen Monolog ohne Punkt und Komma ist – wir alle kennen diese Situationen, die uns leicht in den Wahnsinn treiben, wenn wir sie zu ernst nehmen.

Lassen wir deshalb die Schwere fallen und stellen uns vor, wir sähen unsere Alltagskommunikation als eine Theaterinszenierung. Ein kleines Stück, in dem die Frau die Rolle der Erklärungsbedürftigen übernimmt und der Mann den wortkargen Helden, oder umgekehrt – denn auch das kommt vor. So kann man sich leise in den Zuschauerraum setzen und verstehen, dass jede Szene ihren komischen Höhepunkt hat. In dem Moment, wo wir das Lachen finden, verlieren wir die Verbissenheit, die Missverständnisse sonst in Kraft setzt. Und aus Missverständnissen werden lustige Anekdoten, die man abends Freunden erzählt.

Wie oft passiert es, dass ein Mann sagt: „Wieso hast du nicht einfach gesagt, was du willst?“, und sie antwortet: „Hab ich doch!“, während sie in Wahrheit nur angedeutet hat. Da sind zwei Wirklichkeiten, die sich reiben. Eigentlich könnte man ausrasten, aber genauso gut kann man auch schallend lachen, weil man begreift, dass hier zwei Sprachen aufeinandertreffen. Oder wenn sie ihm stundenlang in einer Fantasie ausbreitet, wie großartig das neue Wohnzimmer aussehen könnte, er fragt: „Kannst du mir kurz sagen, welche Farbe wir wollen?“, und sie blickt ihn verletzt an, weil er den halben Roman ignoriert hat. Das ist eben die Würze einer Beziehung, die man humoristisch annehmen darf.

Damit möchte diese Einleitung uns alle ermuntern, die folgenden Ausführungen (oder allgemein alle Erfahrungen, die wir in diesem Bereich machen) nicht in strenger Ernsthaftigkeit zu lesen oder zu erleben, sondern mit dem Sinn für Komik, der in jeder partnerschaftlichen Kommunikation schlummert. Natürlich sind wir Menschen nicht immer in der Stimmung, alles locker zu sehen. Aber wenn man es schafft, selbst im Streit einen klitzekleinen Funken Belustigung zu entdecken, mag man sich danach leichter vertragen. Man könnte sagen: Humor ist der Trostpreis für das Unvermögen, sich kristallklar auszutauschen. Und in einer an sich wunderbaren Beziehung darf man sich diesen Trostpreis gern abholen.

Nicht zu vergessen: Kommunikation bedeutet, dass zwei Welten aufeinandertreffen. Er hat seine Sicht, sie ihre. Wenn beide sich gleichtun würden, wäre es womöglich langweilig. Gerade das Nebeneinander von Monologen, Schweigen, subtilen Hinweisen und robusten Klartexten sorgt für Farbe. Wir brauchen nur den Mut, es nicht als Katastrophe zu verstehen, sondern als lebendige Vielfalt. Wer das verinnerlicht, begegnet selbst stacheligen Missverständnissen mit einem Schmunzeln, weil man weiß: „Das ist unsere menschliche Imperfektion, lasst sie uns feiern!“

Somit ist alles gesagt, was eine Einleitung zu diesem großen, bunten Thema sagen kann: Es wird ein amüsanter Ritt durch die Höhen und Tiefen der Kommunikation zwischen Mann und Frau, gespickt mit Anekdoten, Prinzipien und wiederkehrenden Stolperfallen. Man muss nicht jeden Tipp bierernst nehmen, man darf sich ruhig vergnügen und seinen eigenen Stil finden. Denn wenn wir am Ende den gemeinsamen Nenner haben, dass es um Nähe, Verständnis und ein wenig Gelassenheit geht, haben wir schon viel gewonnen. Und ja, es darf auch mal poltern, es darf laut werden, solange wir im Hinterkopf behalten, dass wir uns am Ende sicher wieder in die Arme fallen und sagen: „Mein Gott, was für ein Sturm – aber war er nicht irgendwie auch lustig?“

Wer also bereit ist, durch dieses Kommunikations-Kabarett zu flanieren, dem sei gesagt: Seht jede Szene mit Spaß und Humor. Lächelt, wenn ihr euch wiedererkennt, schmunzelt, wenn ihr merkt, dass ihr vielleicht eine Angewohnheit teilt. Niemand muss sich schämen, wenn man mal in der sprichwörtlichen Zwickmühle landet. Genau darum geht es, wenn man sich ein Thema wie „Warum Männer nicht zuhören und Frauen zu viel reden“ vornimmt: Man entlarvt die kleinen Mechanismen, lacht über sich selbst und spürt, dass das Leben mit all seinen scheinbaren Kommunikationsproblemen eine unerschöpfliche Quelle an Geschichten bietet.

In diesem Sinne, lasst uns nun mit fröhlichem Gemüt die diversen Facetten erkunden. Für jeden, der sich fragt, warum Männer so unaufmerksam wirken, und jeden Mann, der sich fragt, wie eine Frau aus einem Satz einen zweistündigen Monolog basteln kann, findet sich vielleicht ein heiteres Echo in den folgenden Betrachtungen. Und bitte immer daran denken: Mögen wir noch so hitzig diskutieren, am Ende lohnt es sich, das Ganze mit einem Lächeln zu umrahmen. Denn ernst nehmen kann man vieles, aber Humor hilft uns, es lebendig, spannend und vor allem liebenswert zu halten – und genau so wollen wir eine Beziehung doch haben: voller Lachen, kleiner Dramen, großer Versöhnungen und immer genug Raum für ein freundliches Augenzwinkern.

Formularende

KAPITEL 1: Das große Missverständnis – Männer und Frauen sprechen wirklich verschiedene Sprachen

Es ist ein allseits bekannter Scherz, dass Männer angeblich von einem fernen Ort stammen und Frauen von einem anderen, völlig entgegengesetzten Planeten. Dabei ist es weniger eine Frage der Geografie als vielmehr eine Frage unterschiedlicher Denkweisen und Kommunikationsmuster. Schon in den frühesten Geschichten, die man sich in allen möglichen Kulturen erzählt, tauchen Missverständnisse zwischen den Geschlechtern auf. Da mag es das mythische Wesen geben, das den Männern befiehlt, schweigsam in die Ferne zu starren, während die Frauen ihr Herz ausschütten sollen, oder es existieren Überlieferungen über Heldinnen, die stundenlang monologisieren, während ihre männlichen Gefährten stoisch an Felsen lehnen und den Abendhimmel bewundern. Mit einem Augenzwinkern könnte man behaupten, dies alles sei der Ursprung unserer heutigen Kommunikationsprobleme, die in Gesprächen zwischen „Wischst-du-dir-alles-vom-Hals“-Männern und „Ich-muss-dir-alle-Details-erzählen“-Frauen zum großen Eklat führen.

Doch warum kommen wir überhaupt auf die Idee, dass Männer und Frauen verschiedene Sprachen sprechen? Ein Grund dafür liegt sicherlich in unserer Wahrnehmung. Wenn ein Mann ein Gespräch führt, mag ihm das ausreichen, fünf bis sechs Wörter in einer Minute zu sagen. Die Frau hört diese sechs Wörter, zuckt mit den Schultern und wundert sich, ob ihr Gegenüber überhaupt etwas mitzuteilen hat. Also fragt sie nach, will Details haben, wünscht sich Hintergründe und ausschweifende Berichte. Der Mann wiederum gerät ins Stocken, weil er gar nicht so viele Details in seinem Kopf hat, oder er empfindet sie als unwichtig, die Frau hingegen interpretiert das Schweigen als Desinteresse. Schon ist das kleine Missverständnis da.

In humorvollen Ratgebern, die uns allen geläufig sind, wird dieser Umstand gerne karikiert. Da heißt es, Männer würden nur auf Stichpunkte reagieren, sich in Kurzform ausdrücken und Probleme am liebsten direkt, ohne Umschweife, lösen wollen. Frauen hingegen neigten zu weitschweifigen Erläuterungen, detailverliebten Erzählungen und einer emotionalen Einbettung, die manchmal fünfmal so lang ausfällt wie das eigentliche Thema. Wer länger darüber nachdenkt, bemerkt, wie viele potenzielle Stolpersteine darin stecken. Wenn man mit zwei unterschiedlich programmierten Kommunikationssystemen aneinandergerät, ist es beinahe unumgänglich, dass es irgendwann knallt oder zumindest zu Verwirrung kommt.

Stellen wir uns eine ganz alltägliche Situation vor: Ein Mann und eine Frau sitzen gemeinsam am Frühstückstisch. Die Frau beginnt, von ihrem Traum zu erzählen, den sie in der Nacht hatte. Aus ihrer Sicht handelt es sich um eine höchst komplexe Geschichte, in der sie mehrfach als Heldin auftritt, in ein fremdes Land reist, zufällig ihren Onkel sieht, der etwas Merkwürdiges sagt, und plötzlich taucht ein Regenbogen auf, aus dem ein niedliches Tier springt. Sie erzählt von den Farben, die so intensiv waren, vom Geruch des Regens, der sie an ihre Kindheit erinnerte, von der Musik, die in ihrem Traum lief, und so weiter. Zehn Minuten vergehen, zwanzig Minuten, der Mann weiß mittlerweile gar nicht mehr, wie das Gespräch angefangen hat, und denkt über die Einkaufsliste fürs Wochenende nach oder ob er sein Auto tanken sollte, während sie redet. Plötzlich fragt sie ihn: „Und, was meinst du dazu?“ Er blickt auf und weiß gar nicht so recht, wo er ansetzen soll, denn er hat möglicherweise nur noch Bruchstücke der Geschichte im Kopf. Er antwortet etwas vage: „Klingt… interessant.“ Das empfängt die Frau als Lieblosigkeit, er wiederum empfindet es als abwegig, dass man mehr als 20 Minuten über einen Traum reden kann.

Dieses Beispiel zeigt, wie schnell ein harmloses Thema – ein nächtlicher Traum – zu einem ausgewachsenen Kommunikationsproblem werden kann. Beide Gesprächspartner handeln eigentlich in bester Absicht. Die Frau möchte mitteilen, was sie bewegt, was sie beschäftigt hat, was ihr vielleicht ein wenig Sorge bereitet oder sie erfreut hat. Der Mann hingegen will zwar nicht unfreundlich sein, findet aber keinen Ansatz, wie er in dieser Flut an Details und Gefühlen irgendeine sinnvolle Fragestellung oder einen aktiven Part übernehmen soll. Das nennt man ein klassisches Missverständnis zwischen den Geschlechtern.

Ein anderes Beispiel, das man ebenfalls häufig beobachtet, ist der berühmte „Heute war alles so stressig!“-Monolog. Hierbei kann die Frau – in diesem Fall die Heldin unserer Geschichte – genau auflisten, warum ihr Tag stressig war: angefangen beim frühen Aufstehen, dem hektischen Kaffee, den sie sich beinahe verschüttet hat, über den Bus, den sie gerade noch so erwischt hat, bis hin zum Büro, in dem zuerst der Drucker nicht funktionierte und dann noch ein Kollege mit einer komplizierten Frage auftauchte. Eine halbe Stunde lang kann sie eine wahre Odyssee des Stresss erzählen, garniert mit kleinen Anekdoten über ihren Kollegen, die Kollegin, die das falsche Formular benutzt hat, oder den kaputten Mülleimer auf dem Flur. Der Mann lauscht, versucht zu verstehen, was der Kern des Problems ist, und fragt irgendwann – in seiner typisch direkten Art: „Ja, aber was sollen wir jetzt tun?“ Diese Frage irritiert die Frau, denn sie wollte gar keine Lösung, sie wollte nur erzählen.

Wenn man diese Situation weiterdenkt, ließe sie sich endlos in alle möglichen Lebensbereiche übertragen. In der Beziehung, bei Freunden, im Job, sogar im Urlaub, wo Männer vielleicht einfach am Strand liegen wollen, während Frauen stundenlang in Gesprächen mit den Nachbarurlaubern versinken. Mit einem Schmunzeln kann man sagen, dass wir täglich Unmengen an Energie dafür aufwenden, das Kommunikationschaos zwischen den Geschlechtern zu ordnen oder zumindest etwas zu glätten. Doch woher kommt diese Diskrepanz eigentlich?

Manche wissenschaftliche Theorien versuchen, mit biologischen Unterschieden zu argumentieren. Es heißt dann, die weiblichen Gehirne seien stärker vernetzt, besonders im Bereich Sprache und Gefühl. Die männlichen Gehirne hingegen seien eher auf räumliches Vorstellungsvermögen und fokussierte Problemlösung ausgerichtet. Obwohl dies vereinfacht klingt, hat es in vielen Studien gewisse Indizien für sich. Wenn Männer sprechen, ist das Thema meist mit einer konkreten Absicht verbunden. Frauen dagegen nutzen Sprache oft, um Nähe, Verbundenheit und Verständnis zu erzeugen.

Andere Theorien meinen, der Unterschied läge an der Erziehung und den gesellschaftlichen Erwartungen. Mädchen wird schon früh beigebracht, sich mitzuteilen, Gefühle zu äußern, konfliktscheu zu sein oder Konflikte eher verbal zu lösen. Jungen hingegen sollen toughness zeigen, lernen, wie man im Notfall allein klar kommt, oder sind es eher gewohnt, durch Taten als durch Worte zu glänzen. So kann es im Erwachsenenalter passieren, dass Männer sich scheuen, Gefühle auszudrücken, oder dass sie gar nicht wissen, wie sie ohne ein klares, lösungsorientiertes Ziel ein Gespräch führen sollen. Frauen hingegen sind es gewohnt, in Kommunikation das Band der Gemeinschaft zu stärken und Details zu teilen, weil das zum Zeichen von Vertrauen und Nähe wird.

Im Alltag allerdings, wenn wir nicht gerade tief in wissenschaftliche Abhandlungen eintauchen, herrscht oft nur ein Seufzen, ein Augenrollen oder ein Kopfschütteln, wenn Mann und Frau aneinander vorbeireden. Oft kommentiert man das Ganze mit Floskeln wie „Typisch Mann“ oder „Typisch Frau“. Doch was steckt dahinter? Handelt es sich lediglich um eine kollektive Humortradition, die uns seit Jahrhunderten begleitet, oder gibt es echte, fundamentale Unterschiede?

Humorvoll betrachtet, kann man sagen, dass allein die Tatsache, dass wir immer wieder über diese Unterschiede sprechen, sie thematisieren und uns darüber lustig machen, ein Hinweis darauf ist, wie tief sie verankert sind. Ein Mann, der gerne ausführlich redet, gilt mitunter als „schwatzhaft“, eine Frau, die gerne schweigt, als „verschlossen“ – dabei ist das alles nur eine Frage der Perspektive. So haben wir uns auf bestimmte Rollenerwartungen eingestellt.

Eine weitere witzige Szene aus dem Alltag könnte so aussehen: Mann und Frau fahren gemeinsam im Auto. Die Frau erzählt gerade von einer gemeinsamen Freundin, die in einer komplizierten Situation steckt. Man hat das Gefühl, es handelt sich um einen achtteiligen Roman, so detailreich werden sämtliche Hintergründe dieser Freundin erläutert. Der Mann fährt konzentriert und nickt sporadisch, vielleicht stellt er zwischendurch die ein oder andere Frage, wenn überhaupt. Nach einer Weile kann er allerdings nicht mehr folgen, weil die Details sich gegenseitig überlagern. Er fragt: „Wer war das nochmal?“ Die Frau ist entsetzt: „Hörst du mir überhaupt zu?“ Und der Mann zuckt mit den Schultern, weil er nicht versteht, wie man sich das alles merken soll.

Interessanterweise taucht dieses Phänomen selbst in kurzen Nachrichten auf, die zwischen Mann und Frau hin- und her gesendet werden. Er schreibt: „Bin um sieben zu Hause.“ Sie antwortet mit einer halben Schriftrolle, in der die Tagesplanung, die Essensvorlieben, die Gedanken zum Abendprogramm und die Stimmung der Kinder oder Haustiere gleich mitgeliefert werden. Wer hier wem „nicht zuhört“ oder zu viel „redet“, liegt im Auge des Betrachters, denn in schriftlicher Form kann man diese Diskrepanz noch deutlicher erkennen: Ein Wort vs. ein ganzer Roman.

Humor entsteht oft dann, wenn zwei gegensätzliche Erwartungshaltungen aufeinandertreffen. Genau das ist der Kern des großen Missverständnisses. In gewisser Weise sind Männer und Frauen gleich: Sie möchten verstanden werden, sie möchten sich mitteilen und sie möchten, dass ihr Gegenüber würdigt, was sie sagen. Doch die Methoden unterscheiden sich. Während Frauen häufig erst die Situation, die Gefühle, die Stimmungen und sämtliche Hintergründe ausbreiten, bevor sie auf den Punkt kommen (oder manchmal auch gar nicht), fragen sich Männer, warum das denn alles relevant sein soll, wenn man doch das Problem, den Kern, in einem Satz darlegen kann.

Eine humorvolle Anekdote aus dem Familienleben könnte folgendermaßen aussehen: Die Frau stellt dem Mann eine einfache Frage: „Kannst du bitte morgen das Kind von der Schule abholen?“ Der Mann antwortet knapp: „Okay.“ Für ihn ist damit alles gesagt. Die Frau jedoch steht nun da und wundert sich, warum er nicht fragt, wann genau, welche Besonderheiten zu beachten sind, ob das Kind heute vielleicht in einer AG bleibt oder ob es früher Schluss hat, und so weiter. Also beginnt sie ungefragt, alle diese Details zu nennen. Der Mann runzelt die Stirn und fragt sich, wozu man das alles vorher wissen muss. Schließlich kann man morgen schauen, wie es läuft. Was die Frau als Vorbereitung ansieht, sieht der Mann als überflüssige Mühe.

(Ähnlich gelagert sind die Fälle, in denen es um das allseits beliebte Planen geht: Der Mann sagt: „Ich gehe einkaufen.“ Die Frau fragt: „Was willst du denn alles einkaufen? Brauchen wir nicht noch dies, das, jenes? Was ist, wenn du etwas vergisst? Ich kann dir noch eine Liste geben!“ Der Mann winkt ab: „Ach, ich kriege das schon hin.“ Zehn Minuten später kommt er zurück – und hat eventuell genau zwei Sachen besorgt, weil er nur diese zwei Dinge im Kopf hatte. Die Frau schaut entsetzt auf den Einkauf und seufzt, weil sie sich dachte, es wäre doch klar, dass man noch einige Dinge mehr bräuchte. Ein herrliches Missverständnis, das man in Tausenden von Haushalten beobachten kann.

Dieses Kapitel, in dem wir uns dem großen Missverständnis widmen, ist auch deswegen so charmant, weil es uns zeigt, wie kreativ wir Menschen sind, wenn es darum geht, uns selbst ein Bein zu stellen. Man könnte ja einfach nachfragen oder sich erklären, aber in der Dynamik einer Beziehung oder eines lockeren Gesprächs kommt es oft nicht dazu. Vielmehr sind wir so in unserer eigenen Kommunikationsweise gefangen, dass wir davon ausgehen, unser Gegenüber würde sie teilen. Wenn dem nicht so ist, kommt das berühmte Augenrollen, das Schnaufen und die Bemerkung: „Ach, du verstehst mich einfach nicht.“

Dabei wäre die Situation vielleicht ganz einfach zu lösen, wenn beide Seiten ein bisschen umdenken würden. Aber wir wollen hier ja keine Schlussfolgerungen ziehen, sondern einfach nur schildern, wie sich das große Missverständnis in unzähligen Facetten ausdrückt. Vielleicht trägt das Ganze sogar zu einem gewissen Unterhaltungswert im Alltag bei: Die vielen kleinen Reibereien, das Spekulieren, was der andere nun wirklich meint, und das hin und her im Gespräch.

Nehmen wir das Thema „Details“ nochmals genauer unter die Lupe. Wer viel berichtet, sich in Details verliert und auf Zusammenhänge Wert legt, möchte den anderen in seine Gefühls- und Gedankenwelt einführen. Wer aber nur kurz und knapp redet, empfindet diese Flut an Details als überfordernd. Mit einem Zwinkern kann man sagen, Männer fühlen sich dann oft, als würden sie gerade einen hochkomplexen Fremdsprachenkurs ohne Lehrbuch absolvieren. Sie wollen eigentlich nur wissen, ob sie am Ende der Geschichte gefragt werden, ob sie etwas tun sollen oder ob es nur eine Erzählung ist. Diese Unsicherheit kann sich als Desinteresse tarnen, ist aber in Wahrheit vielleicht einfach nur Ratlosigkeit.

(20) Auf der anderen Seite steht die Frau, die möglicherweise denkt: „Wieso ist er so still? Gefällt ihm nicht, was ich sage? Ist er genervt?“ Und schon rattert das Gedankenkarussell in ihrem Kopf los. Denn wer gewohnt ist, dass Kommunikation durch regeren Austausch gekennzeichnet ist, fragt sich zu Recht, ob Schweigen eine Art stiller Vorwurf ist. Doch manchmal ist Schweigen nur Schweigen. Oder ein simples „Ich habe gerade keine Worte parat, weil mir das alles zu viel ist.“

In manchen Fällen kann das alles so weit führen, dass man in Gruppen beobachtet, wie Männer sich lieber untereinander unterhalten und Frauen ebenfalls untereinander. Das heißt natürlich nicht, dass sie nichts miteinander zu bereden hätten, doch manchmal sind die Kommunikationsstile so verschieden, dass es einfacher ist, sich in der eigenen „Sprachgruppe“ zu bewegen. Dann stehen die Männer beieinander und sagen Sätze wie: „Was gibt’s Neues?“ „Ach, nicht viel. Gestern das Spiel gesehen?“ „Ja, war okay.“ Währenddessen tauschen die Frauen gleich eine Fülle an Neuigkeiten aus, inklusive emotionaler Lageberichte und Rückfragen zu allen möglichen Lebensbereichen.

Das könnte natürlich den Eindruck erwecken, Frauen wären kommunikativer und Männer wortkarger, doch das stimmt nicht immer. Auch Männer können sich in bestimmten Bereichen unendlich in Details verlieren. Nur handelt es sich dann vielleicht um Themen wie technische Geräte, irgendein Hobby, ein Bauprojekt oder sportliche Statistiken. Wenn man einen Mann trifft, der sich für ein bestimmtes Handwerk begeistert, kann er mit einer fast schon unheimlichen Ausführlichkeit darüber sprechen, welche Schrauben man für welches Holz benötigt und wie man den richtigen Winkel einhält. Da ist es dann oft die Frau, die nicht mehr folgen kann und denkt: „Okay, das ist mir zu komplex.“

Darin liegt letztlich die Komik des Ganzen: Beide Geschlechter können umfangreich sein, nur in unterschiedlichen Momenten. Doch sobald es um gemeinsame Alltagskommunikation geht – wie fühlt man sich, was beschäftigt einen, was ist passiert – stoßen wir häufig auf die Diskrepanz. Frauen erwarten eine ausführliche Anteilnahme, eine Reaktion, die zeigt: „Ich höre dir wirklich zu, ich verstehe dich, ich gehe empathisch auf dich ein.“ Männer hingegen suchen oft nach dem Kern, versuchen zu ermitteln, ob sie etwas tun sollen oder ob das Ganze nur eine Info ist.

(24) Daraus entstehen herrlich komische Situationen, in denen Frauen sagen: „Du hörst mir einfach nicht zu!“, und Männer erwidern: „Du redest einfach zu viel!“. Allein diese Gegenüberstellung kann zu witzigen Wortgefechten führen, die aus neutraler Sicht fast wie in einem Theaterstück wirken. Es könnte heißen: „Aber ich will dir doch nur alles erzählen, damit du verstehst, wie ich mich fühle!“ – „Ja, aber du erzählst so viel, dass ich gar nicht mehr weiß, was ich davon verstehen soll!“

In manchen humorvollen Erzählungen wird das auf die Spitze getrieben, indem man Männer als wortkarge Bergbewohner darstellt, die nur raue Laute von sich geben, während Frauen als redselige Bewohnerinnen eines weit entfernten Tals dargestellt werden, die den ganzen Tag über das Wetter, das Befinden der Tiere und die modischen Strömungen sprechen. Eine absurde Vorstellung – und dennoch fasziniert uns der Gedanke, dass es manchmal gar nicht so weit von der Realität entfernt ist.

Selbst in der Berufswelt, wo man meinen könnte, alles sei sachlich und zielorientiert, stößt man auf dieses große Missverständnis. In Meetings sitzen Männer und Frauen zusammen, und während eine Frau möglichst viele Informationen sammeln und austauschen möchte, konzentrieren sich manche Männer eher auf die Kernpunkte und fragen: „Was ist die Aufgabe?“, „Wie lösen wir sie?“. Wenn dann noch zwischen den Zeilen Gefühle, Befindlichkeiten oder Beziehungsdynamiken stecken, kann das Gespräch schnell in die Länge gezogen werden, und manch ein Mann verliert die Geduld.

Humorvoll betrachtet könnte man sagen, Männer wollen einfach nur den Lösungsweg, Frauen wollen den Hintergrund der Formel und die Geschichte, wie man überhaupt auf die Idee kam, eine Formel aufzustellen. Beide Ansätze sind legitim, beide Ansätze haben ihren Reiz. Doch sobald man sie in einen Topf wirft, fängt es an zu brodeln.

Manchmal fragt man sich, wie es überhaupt möglich ist, dass Mann und Frau so lange miteinander ausgekommen sind, wo wir doch alle offenkundig so unterschiedliche Kommunikationsstile an den Tag legen. Aber vielleicht ist genau das das Geheimnis unserer Spannung, unserer Neugierde aufeinander und unserer oft köstlichen Missverständnisse, die dann wieder neue Geschichten liefern, die wir einander erzählen können.

Denn was wären unsere Alltagsgespräche, wenn immer alles reibungslos liefe? Wenn ein Gespräch zwischen Mann und Frau so sähe: „Wie war dein Tag?“ – „Ganz gut. Meiner auch.“ – „Okay, schön.“ – „Ja, schön.“ Das wäre furchtbar langweilig. Durch das ständige Aushandeln, das liebevolle Kopfschütteln, das versuchte Verstehen und das Scheitern am Verständnis entsteht erst jener Humor, der das Leben so lebendig macht.

Dabei ist das große Missverständnis nicht nur ein Quell des Ärgernisses, sondern auch eines der größten Themen in Witzen, Kabarettprogrammen und Comedyshows auf der ganzen Welt. Da liegt offensichtlich ein universelles Phänomen vor, das Männer und Frauen gleichermaßen beschäftigt. Was im kleinen Rahmen am Küchentisch geschieht, wird auf der Bühne in skurrile Szenen verwandelt, bei denen ein Mann ernsthaft versucht, das Ohr seiner Frau zu finden, während sie ihm ununterbrochen Details über ihren Tag in einer nicht enden wollenden Litanei mitteilt.

Ob wir in diesem Kapitel nun den Kern des Missverständnisses gefunden haben, sei dahingestellt. Wichtig ist, dass wir uns amüsieren können über dieses unerschöpfliche Thema. Die angebliche Verschiedenheit der Sprachen von Mann und Frau bringt uns seit Generationen zum Lachen, zum Staunen und manchmal auch zum verzweifelten Haare raufen. Aber vielleicht wäre es ohne dieses große Missverständnis viel stiller – und damit langweiliger – in der Welt.

Die Beobachtung, dass Männer und Frauen scheinbar zwei unterschiedliche Kommunikationssysteme nutzen, kann man in jeder Lebenslage machen. Da ist das junge Pärchen, das frisch zusammengezogen ist und erstmals merkt, dass der eine sich schnell missverstanden fühlt, wenn nicht nachgefragt wird, während der andere überfordert ist, wenn zu viele Fragen kommen. Da ist das alte Ehepaar, das irgendwann keinen Hehl mehr daraus macht, dass er nicht alles mitbekommt und sie sich nicht wundert. Da sind Freunde, Kollegen, Bekannte, die allesamt an derselben Diskrepanz kratzen.

Manchmal ist es erfrischend, sich an diese Gegensätzlichkeit zu erinnern. Denn das große Missverständnis ist ja nicht zwingend destruktiv. Es sorgt dafür, dass wir Gesprächsstoff haben, dass wir uns mit einem Augenzwinkern sagen: „Ach, so sind sie halt, die Männer“ oder „Ach, so sind sie halt, die Frauen.“ Vielleicht liegt darin ein Charme, den wir bewahren sollten, auch wenn er manchmal anstrengend sein kann.

Solange dieses Missverständnis uns zum Lachen bringt, solange wir es in humorvollen Erzählungen und Anekdoten weitergeben, solange ist es eine Quelle der Inspiration. Menschen mögen eben nicht nur glatte, reibungslose Kommunikation. Der leicht holprige Weg, der uns ab und an stolpern lässt, liefert die Geschichten, aus denen unser Alltags-Kabarett entsteht.

Wenn wir also von verschiedenen Sprachen sprechen, dann ist das durchaus wörtlich zu nehmen. Jeder muss die Sprache des anderen erst erlernen. Natürlich lernt man dabei keine völlig neuen Vokabeln, aber eine andere Art, sie zu verwenden. Das kann verwirrend, aber auch äußerst amüsant sein. Und mit diesem Gedanken lassen wir das große Missverständnis fürs Erste einfach stehen, mit all seinen Eigenarten, die es so unverzichtbar in unseren Beziehungen machen.

Formularende

KAPITEL 2: „Komm, wir reden später“ – Warum Männer den perfekten Zeitpunkt fürs Zuhören nie finden

Kaum etwas ist in einer Partnerschaft oder einer zwischenmenschlichen Beziehung so nervenaufreibend wie die Situation, in der einer reden möchte und der andere nicht. Insbesondere, wenn der Satz fällt: „Können wir später darüber reden?“ – Was anfangs nach einer entspannten Verschiebung auf einen ruhigeren Moment klingt, entpuppt sich schnell als Bumerang. Der perfekte Zeitpunkt, so scheint es, existiert nämlich in vielen Fällen gar nicht.

Stellen wir uns vor, eine Frau möchte ihrem Partner etwas wirklich Wichtiges mitteilen. Es kann sich um eine banale Sache handeln, wie zum Beispiel eine kleine Anekdote vom heutigen Tag, oder um eine etwas ernstere Thematik, vielleicht ein Problem in der Familie oder eine Unsicherheit bei der Arbeit. Sie hat das Bedürfnis, gleich jetzt darüber zu sprechen, weil es ihr schon den ganzen Tag auf der Seele brennt. Der Mann, gerade vertieft in eine Aufgabe, sei es das Sortieren seiner Werkzeuge oder das Planen seines nächsten Sportabends, fühlt sich ertappt und ruft: „Lass uns später reden, ich kann mich jetzt nicht konzentrieren!“

Für ihn mag das eine legitime Bitte sein, da er tatsächlich in seinen Gedanken gefangen ist und Angst hat, dem Gespräch nicht gerecht zu werden. Für sie hingegen klingt das nach Abweisung und einem schleichenden Gefühl von „Er will gar nicht wirklich zuhören“. Schon hat sich der Unmut aufgebaut, obwohl der eigentliche Gesprächsinhalt noch gar nicht ausgetauscht wurde. Sie zieht sich zurück, schmollt vielleicht oder ist enttäuscht, und er denkt sich: „Warum reagiert sie jetzt so extrem? Ich habe doch nur gesagt, wir reden später!“

Das Problem an der Aussage „Komm, wir reden später“ besteht darin, dass „später“ oft nicht konkretisiert wird. Wann genau ist später? In einer halben Stunde? Am Abend? Nächste Woche? Oder meint er: „Darüber reden wir nie wieder, ich will das Thema unter den Teppich kehren“? Man sieht: Der Teufel steckt im Detail der Kommunikation. Wenn kein klarer Zeitrahmen festgelegt wird, bleibt eine gewisse Unsicherheit im Raum. Die Frau fragt sich, ob das Gespräch überhaupt jemals stattfinden wird.

Hinzu kommt, dass Männer oft eine andere Auffassung von „günstigen Zeitpunkten“ haben. Ein Mann wartet möglicherweise, bis er absolut entspannt ist, bis alle äußeren und inneren Störquellen ausgeschaltet sind. Das bedeutet im Extremfall: Das Haus muss ruhig sein, er muss gut gegessen haben, es darf kein spannendes Sportereignis anstehen, die Sonne sollte idealerweise gerade untergehen, seine E-Mails sollten beantwortet sein, und die Katze darf ihn nicht ablenken. Erst dann ist er bereit, ein Gespräch zu führen. Eine Frau hingegen möchte am liebsten sofort alles loswerden. Für sie ist das gesprochene Wort Ventil für Gefühle, und dieses Ventil sollte nicht verschlossen werden, bis die perfekte Stimmung eintritt – denn bis dahin kann sich eine Menge Frust anstauen.

Das führt zu der skurrilen Situation, dass Männer scheinbar immer den perfekten Zeitpunkt verpassen. Wenn man dann tatsächlich Zeit hat, ist die Frau vielleicht schon so frustriert, dass ein tiefer Groll aufgebaut wurde und das Gespräch in eine eher negative Richtung geht, obwohl das Thema an sich gar nicht so dramatisch war. Manchmal könnte man fast meinen, Männer verschieben Gespräche gerne, in der Hoffnung, dass sich das Thema von selbst erledigt. Doch diese Hoffnung bleibt in den meisten Fällen unerfüllt.

Es gibt natürlich auch Männer, die wirklich das Bedürfnis haben, in Ruhe zuzuhören. Sie möchten vielleicht die richtigen Fragen stellen, sich Zeit nehmen für die Sorgen ihrer Partnerin oder ihres Gegenübers. Aber weil sie diesen Moment so perfekt gestalten wollen, scheitert es an den Erwartungen: Die Frau hätte gerne sofort ein offenes Ohr, während er erst noch andere Dinge erledigen will.

Diese Diskrepanz sorgt immer wieder für komische Situationen. Man stelle sich eine Alltagsszene vor: Der Mann kommt von der Arbeit heim, etwas erschöpft, möchte erst einmal ein paar Minuten abschalten, vielleicht duschen gehen oder kurz am Tisch sitzen, um das eigene Hirn runterzufahren. Die Frau hat jedoch den ganzen Tag gewartet, um genau jetzt etwas erzählen zu können, weil sich das Thema in ihrem Kopf so sehr angestaut hat. Sie beginnt, ihn in Beschlag zu nehmen, noch bevor er die Schuhe ausgezogen hat. Er reagiert gereizt: „Können wir das später besprechen?“ Sie nickt vielleicht zähneknirschend, sagt aber nichts mehr. Eine halbe Stunde später sitzt er auf dem Sofa, schaut auf sein Kommunikationsgerät oder liest etwas, und sie hat das Gefühl, er sei immer noch nicht ansprechbar. Irgendwann platzt ihr der Kragen, sie schimpft, er versteht die Welt nicht mehr.

Humorvoll betrachtet kann man in diesen Momenten eine Unsichtbarkeit der Frau postulieren, eine Art geheimes Phänomen, bei dem sie erst gesehen wird, wenn alle äußeren Faktoren stimmen. Oder umgekehrt könnte man sagen, der Mann spielt Detektiv, um den perfekten Zeitpunkt ausfindig zu machen, entdeckt ihn aber nie, weil immer irgendein Detail im Weg steht. Dieses Detektivspiel kann durchaus komisch sein, wenn man das Ganze von außen betrachtet.

Unter Freunden tauscht man solche Geschichten gerne aus. In geselliger Runde hört man dann Kommentare wie: „Mein Mann sagt ständig, wir reden später, aber später kommt nie.“ Oder ein anderer erzählt: „Wenn ich nach Hause komme, springt meine Partnerin sofort auf mich zu und redet wie ein Wasserfall. Ich brauch doch erstmal meine Ruhe!“ Und während man sich gegenseitig mitfühlend zunickt, erkennt man, dass es dieses Phänomen offenbar in vielen Beziehungen gibt.

In einer überzogenen Erzählung könnte man sich vorstellen, ein Mann plant tatsächlich akribisch, wann er reden möchte. Er schreibt sich in einen Kalender, dass er am Mittwochabend um 19:42 Uhr bereit ist, ein Gespräch über das Thema „Urlaubsplanung“ zu führen. Er bereitet sich mental vor, hat seine Argumente parat, will die Stimmung kontrollieren. Als es dann 19:42 Uhr schlägt, stellt er fest, dass seine Partnerin gerade telefoniert oder keine Lust mehr hat, weil sie den Tag über auf ihn gewartet hat. So verschiebt sich alles wieder, und der Kreis beginnt von Neuem.

Woher rührt dieses Verhalten? Manche sagen, es liegt daran, dass Männer – so das Klischee – ein Gespräch als eine Art kleine Mission ansehen, bei der sie erst bereit sein müssen, um sich darauf einzulassen. Frauen hingegen brauchen keine Mission, sie wollen schlicht in dem Moment, in dem Gefühle aufkommen, darüber sprechen. Das führt dazu, dass ein Mann versucht, den Zeitpunkt zu finden, an dem er seiner Partnerin gerecht werden kann (oder sich selbst und seinem Ruhebedürfnis), während die Partnerin sich kaum bremsen kann, wenn das Bedürfnis nach Austausch akut wird.

In vielen Haushalten zeigt sich dieses Phänomen besonders abends, kurz vor dem Schlafengehen. Die Frau liegt schon im Bett oder kommt gerade frisch ins Zimmer und beginnt, tiefgründige Themen anzuschneiden. Der Mann, bereits halb im Land der Träume oder gedanklich in seinem nächsten Morgen, flüstert: „Können wir morgen drüber reden?“ Für die Frau, die womöglich gerade emotional aufgewühlt ist, ist das eine Katastrophe. Sie braucht jetzt die Entlastung, jetzt das Gefühl, sich mitteilen zu können. Doch der Mann, dem die Augen zufallen, fühlt sich schlichtweg überfahren.

(14) Eine andere Variante ist, dass sich die Frau bereits die perfekte Gesprächssituation ausgemalt hat: eine ruhige Stunde bei Kerzenschein oder in der Küche bei einem Tee, wo man sich in die Augen schauen kann. Der Mann hingegen sieht das vielleicht ganz anders: Er möchte erst die Pflichten des Tages erledigen, sich dann noch in Ruhe hinsetzen, ein wenig in die Ferne starren und seine Gedanken sortieren. Wenn sie jetzt auf ihn zukommt und sagt: „Ich hab da was auf dem Herzen, lass uns doch bitte reden“, antwortet er reflexartig: „Später.“ Ohne böse Absicht, wohlgemerkt, sondern einfach, weil sein Gehirn im Moment nicht auf Aufnahmefähigkeit eingestellt ist.

Die daraus resultierenden Missverständnisse führen oft zu Gesprächen, die gar nicht stattfinden, weil die Frau irgendwann die Geduld verliert oder sich unverstanden fühlt. Oder sie sucht andere Kanäle, um sich mitzuteilen, sei es bei einer Freundin oder einer nahestehenden Person, die sofort bereit ist, zuzuhören. Dann steht der Mann irgendwann da und wundert sich, warum er gar nicht involviert wurde. Eine ironische Lage, die sich mit dem Satz zusammenfassen lässt: „Du wolltest ja ständig später reden, jetzt ist es zu spät.“

Hier steckt natürlich enorm viel Potenzial für Komik, weil beide Seiten es eigentlich gut meinen. Der Mann will nicht ignorant sein, die Frau will nicht aufdringlich sein. Und doch treffen zwei unterschiedliche Vorstellungen davon aufeinander, wann ein Gespräch sinnvoll und angebracht ist. Ein Mann sagt sich vielleicht: „Ein Gespräch macht doch nur Sinn, wenn ich es vollständig verfolgen kann und wir eine Lösung anstreben.“ Die Frau sagt sich: „Ein Gespräch macht gerade deshalb Sinn, weil ich jetzt meine Gefühle rauslassen muss, damit ich mich besser fühle.“

In manchen humorvollen Sketchen wird das aufs Korn genommen, indem ein Schauspieler, der den Mann verkörpert, permanent beschäftigt ist – sei es das Umräumen des Kellers, das Sortieren von Büchern oder das Reparieren eines Gegenstands – und immer, wenn die Frau mit einem Satz ansetzt, hebt er den Zeigefinger und sagt: „Später, Schatz, später!“ Nach fünf oder sechs Versuchen explodiert sie natürlich und er ruft erstaunt: „Was ist denn los?“

Auch in der Öffentlichkeit lässt sich dieses Verhalten ab und an beobachten. Vielleicht steht ein Paar in einem Café, und die Frau beginnt plötzlich von etwas zu erzählen, das ihr schon länger auf dem Herzen liegt. Er gerät in Verlegenheit, weil er denkt, das sei kein Ort für tiefe Gespräche, und vertröstet sie auf später.

---ENDE DER LESEPROBE---