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Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Französische Philologie - Linguistik, Note: 1,0, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Romanisches Seminar), Veranstaltung: Les variétés régionales, Sprache: Deutsch, Abstract: Thematisch wird in dieser Arbeit ein Schwerpunkt gelegt auf einige regionale Bezeichnungen aus dem Brauerei- und dem Küfereiwesen, die französischen Wörterbüchern aus dem 17. Jh. entnommen sind. Die Herstellung von Fässern, die Tätigkeit des Küfers also, diente natürliche nicht nur der Aufbewahrung des Bieres, sondern auch jener des Weines. In erster Linie soll die sprachliche Weitergabe von Regionalismen im Vordergrund stehen.
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Inhaltsangabe:
Abkürzungsverzeichnis:
Zeichenerklärung
1. Einleitung
2. Standardsprache, Regionalismen und Fachlexik im 17. Jh.
2.1 Ausbreitung der französischen Standardsprache
2.2 Regionalismen und Fachsprache im metalinguistischen Diskurs des 17. Jh.
2.2.1. Malherbes Bedeutung
2.2.2. Die Bedeutung Vaugelasʼ und der Académie française
3. Regionalismen, Fachwörter und Fachsprachen in der Linguistik
4. Das Küferhandwerk in Frankreich bis zum 17. Jh.
5. Lexikographie des 17. Jahrhunderts (und Regionalismen)
6. Regionalismen aus der Küferei in der Lexikographie des 17. Jahrhunderts
6.1 Lexeme, die sich auf den Zapfen und den Spund des Fasses beziehen
6.1.1 TAPON
6.1.2 TAPER
6.1.3 DETAPPER
6.1.4 VERTAPER
6.1.5 DEVERTAPER
6.2 Lexeme, die Bestandteile des Fasses bezeichnen
6.2.1 DOUVE, DOUVELLE, DOVELLE, DOUELLE
6.3 Lexeme, die Werkzeuge von Küfern bezeichnen
6.3.1 TREFONT DE TONNELIER
6.3.2 BIRONNE
6.3.3 VILLE (WILLE), VILLETTE
6.3.4 VINBREQUIN, VIREBREQUIN, LIBRICQUIN
7. Schluss
8. Literaturverzeichnis
Zeichenerklärung:
In dieser Arbeit sollen französische Regionalismen[1] untersucht werden, die in französischen Wörterbüchern des 17. Jh. Erwähnung finden. Der Hauptschwerpunkt bleibt somit im Rahmen der Lexikographie[2]. Ausgangspunkt war hierbei HEYMANNs (1903) Arbeit Französische Dialektwörter bei Lexikographen des 16. bis 18. Jahrhunderts, von diesem aus wurden die Nachweise in ihren jeweiligen Wörterbüchern aufgesucht, in modernen etymologischen Wörterbüchern, vornehmlich dem FEW und dem DHLF, belegt und in Fachwörterbüchern nachgeprüft. Die Okzitanismen, die sich zu diesem Bedeutungsfeld bei LEIP 1921 finden ließen, wurden anmerkend und vergleichend den hier behandelten Regionalismen gegenübergestellt. Es sei an dieser Stelle an Heymanns Ansatz erinnert von allgemeinen historischen Wörterbüchern auszugehen, wird doch noch nach einem Jahrhundert von CHAMBON (2006, 36) dazu aufgerufen.
Thematisch soll in dieser Arbeit ein Schwerpunkt gelegt werden auf einige Bezeichnungen aus dem Brauerei- und dem Küfereiwesen, die Wörterbüchern aus dem 17. Jh. entnommen sind. Die Herstellung von Fässern, die Tätigkeit des Küfers also, diente natürliche nicht nur der Aufbewahrung des Bieres, sondern auch jener des Weines. In erster Linie soll die sprachliche Weitergabe von Regionalismen im Vordergrund stehen.
Man könnte hierbei auf die Lebendigkeit dieser Regionalismen eingehen, wie es BALDINGER (1957, 69) tat, der sich die Frage stellte, ob diese nun bspw. nur bei einigen Autoren, nur bei den Autoren der Wörterbücher, nur regional, nur bei einigen Gesellschaftsschichten, bei einigen Berufssprachen, oder auch in der alltäglichen Sprache fortlebten.[3]
All diese Zusammenhänge können in vorliegender Arbeit nicht erschlossen werden, der ein oder andere Aspekt, wie die Problematik der Berufssprachen, wird jedoch durchaus angeschnitten. Im Zentrum stehen soll hingegen das Vorkommen der jeweiligen Regionalismen in den verschiedenen Wörterbüchern. Es soll herausgearbeitet werden, ob es sich um authentische Angaben handelt, die für die jeweilige Region charakteristisch sind. Eine Gegenüberstellung mit eventuellen Standardformen in den verschiedenen Wörterbüchern bot sich an, besonders eine Überprüfung in den normativen Wörterbüchern Cor 1694 und DAF 1694. Das Fehlen an Sekundärliteratur zu diesem Ansatz hat die Arbeit natürlich erschwert.[4] Nichtsdestotrotz konnte ich auf einzelne Artikel und Aufsätze bei der jeweiligen Fragestellung zurückgreifen. Zu Beginn wird ein Gesamtbild dargeboten über den Prozess der Sprachnormierung des Fr. während des 17. Jh.. Bei der Darstellung des Sprachausbaus wird zudem die Problematik des von SCHMITT diesbezüglich definierten Substandards angesprochen, genauer die Grundstellung gegenüber Regionalismen und Fachbegriffen. Nach diesem Zugang wird an das Küferhandwerk angeknüpft und danach, bevor die Regionalismen dargestellt werden, die einzelnen Lexikographen und deren Bedeutung für die Thematik kurz skizziert.
Bis zum 16. Jh. bildete die Standardsprache lediglich bei einem kleinen Personenkreis (weniger als 1 %) die Grundlage – die Bewohner des Zentrums ausgenommen –, der sich schriftlich auf Französisch auszudrücken vermochte. Die Ausbreitung des Standards gegenüber den Dialekten, richtete sich vor allem gen Osten (Champagne), gen näheren Süden und Süd-Westen (unteres Loire-Tal) (vgl. BERSCHIN [u.a.] 22008/1978, 213f.).[5] Nach VÖLKER (2006, 1184) sorgten das zentrale Verwaltungssystem und der Merkantilismus dafür, dass die Schriftsprache nun auch im Süden beträchtliche Fortschritte machte.