Reise Know-How CityTrip Den Haag mit Scheveningen - Helmut Hetzel - E-Book

Reise Know-How CityTrip Den Haag mit Scheveningen E-Book

Helmut Hetzel

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Beschreibung

Den Haag, die Residenzstadt des niederländischen Königs, überzeugt mit berühmten Museen und eindrucksvoller Architektur. Als Sitz des Internationalen Gerichtshofs zeigt sie sich weltgewandt, das quirlige Chinatown verspricht Abwechslung. Kulinarisch kann man sich auf eine Reise um den Globus begeben und neben der "Passage" mit ihrem italienischen Flair laden viele kleine, inhabergeführte Geschäfte zum Shopping ein. Mit Scheveningen verfügt Den Haag gleich vor der Haustür über ein mondänes Seebad, das mehr als Strandleben zu bieten hat. Ausflüge ins Blumenparadies Keukenhof und nach Delft runden den Urlaub ab. Dieser aktuelle Stadtführer ist der ideale Begleiter, um alle Seiten von Den Haag (und Scheveningen) selbstständig zu entdecken: - Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Museen der Stadt sowie weniger bekannte Attraktionen und Viertel ausführlich vorgestellt und bewertet - Faszinierende Architektur: königliche Paläste, Wohnarchitektur des 19. Jahrhunderts und eine moderne Skyline - Abwechslungsreicher Stadtspaziergang - Erlebnisvorschläge für einen Kurztrip - Ausflüge in die historische Stadt Delft und das Blumenparadies Keukenhof - Shoppingtipps von kleinen Läden bis zu stilvollen Passagen - Die besten Lokale der Stadt und allerlei Wissenswertes über die niederländische Küche - Tipps für die Abend- und Nachtgestaltung: von der Szene-Bar bis zu klassischer Musik - Mehr als nur Fritten: das ABC der holländischen Speisekarte - Den Haag zum Durchatmen: Hofjes, Zuiderpark, Scheveninger Strand - Ausgewählte Unterkünfte von preiswert bis ausgefallen - Alle praktischen Infos zu Anreise, Preisen, Stadtverkehr, Touren, Events, Hilfe im Notfall ... - Hintergrundartikel mit Tiefgang: Geschichte, Mentalität der Bewohner, Leben in der Stadt ... - Kleine Sprachhilfe Niederländisch mit den wichtigsten Vokabeln für den Reisealltag

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 209

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Inhalt

Hinweise zur Benutzung

Stadtplan für Smartphone und Tablet

Verweise im Buch

Restaurantkategorien

Unterkunftskategorien

Den Haag entdecken

Willkommen in Den Haag

Kurztrip nach Den Haag

Stadtspaziergang

Rund um den Binnenhof

Vom Lange Voorhout zum Antiquitätenviertel

Von Noordeinde zum Friedenspalast

Das moderne Den Haag

Entdeckungen außerhalb des Zentrums: Scheveningen und der Strand

Abstecher in die Umgebung

Den Haag erleben

Den Haag für Kunst- und Museumsfreunde

Den Haag für Genießer

Den Haag am Abend

Den Haag für Shoppingfans

Den Haag zum Träumen und Entspannen

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

Den Haag verstehen

Den Haag – ein Porträt

Von den Anfängen bis zur Gegenwart

Leben in der Stadt

Die internationale Zone von Den Haag

Praktische Reisetipps

An- und Rückreise

Autofahren

Barrierefreies Reisen

Diplomatische Vertretungen

Geldfragen

Informationsquellen

Internet

LGBT+

Medizinische Versorgung

Mit Kindern unterwegs

Notfälle

Öffnungszeiten

Post

Radfahren

Sicherheit

Sport und Erholung

Sprache

Stadttouren

Telefonieren

Unterkunft

Verkehrsmittel

Wetter und Reisezeit

Anhang

Register

Die Autoren

Impressum

Kartenanhang

Hinweise zur Benutzung

Stadtplan für Smartphone und Tablet

Ergänzend zum Zentrumsausschnitt am Ende dieses Ebooks können Sie sich den Faltplan zum Buch auf Ihr mobiles Gerät laden laden: Einfach die kostenlose App „Avenza Maps“ der Firma Avenza™ installieren (erhältlich für Android, iOS und Windows Phone) und anschließend in der App den Stadtplan zum Buch herunterladen.

Die App „Avenza Maps“ ist ohne Internetverbindung nutzbar, es fallen bei der Nutzung keine Datengebühren an. Sie bietet einige Features, z.B. die Anzeige des eigenen Standorts auf der Karte oder den Import und das Speichern von Ortsmarken. Weitergehende Informationen: www.avenza.com/pdf-maps

Verweise im Buch

Alle Sehenswürdigkeiten und interessanten Orte (Points of Interest) im Buch haben eine eindeutige Nummer, die sich als Ortsmarke im Kartenmaterial wiederfinden. (Nummern von Sehenswürdigkeiten stehen in geschweiften Klammern, z.B. {2}, Nummern von Points of Interest in spitzen Klammern, z.B. <16>.) Beim Klick auf die Nummer öffnet sich die Web-App zum Buch und der ausgewählte Punkt wird auf einer Google-Maps-Karte als Ortsmarke angezeigt. Die Web-App ermöglicht zudem die Routenführung vom aktuellen Standort zur ausgewählten Ortsmarke: www.reise-know-how.de/citytrip/denhaag20

Restaurantkategorien

Preise für ein Hauptgericht ohne Getränke.

€: bis 20 €

€€: 20–25 €

€€€: ab 25 €

Unterkunftskategorien

Die Preise der angegebenen Hotels gelten für ein Doppelzimmer, Frühstück nicht immer inbegriffen. Die Hotels sind in folgende Kategorien eingeteilt:

€: 50–100 €

€€: 100–200 €

€€€: über 200 €

Liebe Leser,

die Inhalte aus diesem CityTrip wurden detailliert recherchiert und gewissenhaft kontrolliert. Allerdings bringt die Corona-Pandemie manche Unwägbarkeiten mit sich – auch in Den Haag. Da bis zum Redaktionsschluss noch nicht im Detail absehbar war, wie sich diese Krise auf das wirtschaftliche, kulturelle und soziale Leben in der Stadt auswirken wird, kann es unter Umständen passieren, dass einzelne im Buch aufgeführte Angebote, insbesondere im gastronomischen Bereich, nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr existieren.

Trotz dieser Unwägbarkeiten soll der CityTrip Den Haag stets auf dem aktuellsten Stand sein. Deshalb bitten wir Sie, den Verlag über mögliche Veränderungen zu informieren, damit wir sie über die Update-Funktion zum Buch allen Nutzern bereitstellen können.

Vielen Dank!

Den Haag entdecken

Willkommen in Den Haag

Den Haag mit seinen vielen Herrenhäusern, Villen und prachtvollen Gebäuden ist eine Stadt mit Stil. Mitten im Zentrum liegt der Binnenhof, ein ehemaliges Jagdschloss, um das herum die Stadt entstand. Heute ist hier das niederländische Parlament beheimatet.

Obwohl Den Haag inzwischen mehr als 530.000 Einwohner zählt, ist es überschaubar geblieben. Die Innenstadt lässt sich gut „erlaufen“. In Den Haag gibt es aber auch etwas, das die meisten Städte in diesem Umfang nicht bieten können: drei Strandbäder – das belebte Scheveningen, das familienfreundliche Kijkduin und das noble Wassenaar. Den Haag ist also sowohl für Kulturfreunde als auch für Strandliebhaber lohnenswert.

Den Haag ist die Stadt des Friedens und des Rechts, Regierungssitz und Residenz von König Willem-Alexander und Königin Maxima. 1899 fanden hier die ersten Friedenskonferenzen statt, Vorläufer des Völkerbunds, der nach dem Zweiten Weltkrieg in den Vereinten Nationen (UNO) seine Fortsetzung fand. Den Haag ist also de facto und de jure die Wiege der UNO. Ein Besuch im „Weltgericht“ der UNO, dem Internationalen Gerichtshof im Friedenspalast {15}, sollte man in Den Haag daher einplanen. Hier kann man Geschichte förmlich atmen.

Wie erkundet man Den Haag?

Das Zentrum von Den Haag lässt sich ganz gemütlich zu Fuß durchqueren. Vom Bahnhof aus ist man im Nu in der Innenstadt, am einzigartigen Binnenhof {1} und in den Geschäftsstraßen. Museen und Märkte, Geschäfte und Galerien, Bars und Bistros liegen ganz nah beieinander. Und wer nach Scheveningen möchte, ist mit dem Rad, dem Bus oder der Straßenbahn in ein paar Minuten dort. Ausgesprochen gut ist das öffentliche Verkehrsnetz Den Haags – kaum eine Ecke dieser Stadt, in die man nicht mit Bus oder Bahn gelangen könnte. Da es unzählige Fahrradwege gibt, kann man die Stadt auch sehr gut „erfahren“. Das Auto ist in Den Haag eher unerwünscht. Die Parkhäuser sind ausgesprochen teuer, freie Parkplätze selten und wehe dem, der nach Ablauf des Parkscheins zu seinem Auto kommt. Das Bußgeld ist horrend!

Wo kann man eine Pause einlegen?

Wer sich vom Sightseeing erholen möchte, der findet am Plein {3} oder am Grote Markt [B8/9] eine Fülle an Restaurants und Bistros, in denen man das ganze Jahr über auch im Freien sitzen kann. Hier werden Menüs oder auch nur kleine Happen angeboten. Wer sich wie ein echter Holländer fühlen möchte, der holt sich am Fischkiosk vor dem Binnenhof {1} einen Hering und isst diesen mit einem typisch schlabberigen holländischen Brötchen oder packt den Fisch am Schwanz und beißt herzhaft hinein.

Für Kulturinteressierte gibt es in den Museen oftmals schöne Cafés oder auch kleine Gärten in der Nähe, z. B. hinter dem Kunstmuseum {26}. Die schönste Pause ist jedoch für die meisten ein Ausflug an den Strand. Jacke im Sand ausbreiten, drauflegen und sich die Sonne auf die Nase scheinen lassen!

Wohin geht man am Abend?

Am Plein {3}, an der Dunne Bierkade [C9], am Denneweg {12}, der angrenzenden Maliestraat [D8] und am Grote Markt [B8/9] geht es auch am Abend sehr lebhaft zu, doch im Sommer trifft sich halb Den Haag an der Strandpromenade von Scheveningen. Die vielen Pavillons und Kneipen sind dann rappelvoll und man genießt die warme Jahreszeit. Auch der Hafen von Scheveningen {24} zeigt sich dann von seiner mediterranen Seite: Hier kann man hervorragend ein Gläschen Wein trinken – mit Blick auf die Fischerboote und Jachten. Wer es ruhiger mag, der geht zum wunderschönen Anna Paulownaplein [C7] im Mesdagkwartier oder ins Statenkwartier {25}.

Kurztrip nach Den Haag

In zwei Tagen kann man zwar nicht ganz Den Haag erkunden, es ist aber doch genug Zeit, um die Stadt ins Herz zu schließen. Empfehlenswert ist es, am ersten Tag durch die Innenstadt zu bummeln und den anderen Tag in Scheveningen in den Museen oder in den Dünen und am Strand zu verbringen – egal, wie das Wetter ist. Das Meer hat auch im Winter seinen Reiz und es findet sich immer ein gemütliches Strandcafé (–>) für eine Pause.

1. Tag: die Stadt erkunden

Am ersten Tag geht es durch Zand en veen, durch Sand und Moor. Aber keine Angst, keiner braucht hier Gummistiefel. Sand und Moor – das ist die Einteilung, die noch im 18. Jahrhundert für Den Haag galt. Auf dem „Sand“, also auf den Dünen, lebten die reichen Den Haager, auch Hagenaars genannt. Der Grund: Auf Sand konnte man stabilere Häuser bauen. Die ärmeren Leute, die Hagenezen, lebten im Moor. Noch heute gibt es diese Unterteilung, wenngleich sie mit einem Augenzwinkern bedacht wird.

Ein ausführlicher Stadtspaziergang, der durch die Altstadt mit Binnenhof {1}, königlichem Schloss {13} und Passage {8} führt, wird auf –> beschrieben.

Wer mit Kindern unterwegs ist, kann am Scheveninger Strand im Sea Life (–>) oder im neuen Legoland Discovery Centre (–>) vorbeischauen.

Wer es vorzieht, den Tag im Museum zu verbringen, dem sei ein Besuch des Mauritshuis {2}, des Historischen Museums (–>), des kleineren Museums Brederius {5} und des Gefängnismuseums {6} empfohlen, neben dem sich auch die beeindruckende historische Galerij Prins Willem V. {7} befindet.

Keine Lust auf Stadtbummel und Menschenrummel? Kein Problem, Den Haag ist eine der grünsten Städte der Niederlande und lädt in seinen wunderbaren Parks zu einer Rundfahrt mit dem Ruderboot und einem Kaffee zwischen Rhododendren ein (–>).

Abends: Sand und Moor

Am späten Nachmittag geht es in die veen, in das Moor. Wo früher die ärmeren Gegenden waren, befindet sich heute das multikulturelle Den Haag. Ein Spaziergang durch Chinatown (–>) rund um die Wagenstraat [C9] führt vorbei an Geschäften voller chinesischer Kräuter und getrockneter Pilze und an Restaurants mit Wan Tan und Chopsuey. Ganz in der Nähe von Chinatown gibt es an der Dunne Bierkade [C9] – oder inzwischen ganz chic „Avenue Culinaire“ genannt – für jeden das passende Restaurant oder die richtige Kneipe. An warmen Sommerabenden kann man hier herrlich auf einem der zahlreichen Restaurantboote sitzen.

Wer nicht in einem Boot auf dem Wasser sitzen und den Abend genießen möchte, der sollte sich Den Haag von oben aus ansehen. Das kann man in der Skybar The Penthouse tun (–>, Reservierung notwendig). Hier gibt es einen traumhaften Blick auf Den Haag bei Nacht, gutes Essen und passende Weine dazu – also echtes Haager Nightlife.

2. Tag: Strand und Scheveningen

Am zweiten Tag kann man den Sand ruhig wörtlich nehmen, denn heute geht es an den Strand. Doch bevor ein relaxter Strandspaziergang oder ein Sonnenbad angesagt ist, gibt es am Morgen noch etwas Kultur.

Vormittags

Mit dem Bus Nummer 24 gelangt man von der Innenstadt direkt zum Kunstmuseum {26}, das Museumsfreunde von innen und weniger Kulturinteressierte zumindest von außen besichtigen sollten. Vom Museum aus gibt es zwei Möglichkeiten: ein Besuch in Madurodam {27}, der – auch für Erwachsene sehenswerten – Miniaturwelt, oder ein Bummel durch das Statenkwartier {25}, einem schönen Viertel aus den Anfängen des 19. Jh. voller kleiner Geschäfte und Herrenhäuser.

Mittags

Endlich Ausruhen bei einer Pizza, einem Fischbrötchen oder einem Steak – Hauptsache, der Blick fällt auf den Hafen {24}! Rund um den Jachthafen von Scheveningen liegen unzählige Restaurants und Bistros, alle mit einer Terrasse im Freien und Blick auf die Segel- und Fischerboote. Auch für jeden Geldbeutel ist etwas dabei – und sei es die Pommesbude, die auch gebackenen Fisch anbietet und äußerst beliebt ist. Mit vollem Bauch kann man sich nun entweder an den Strand legen oder die Strandpromenade in nördlicher Richtung zum Kurhaus {20} laufen. Hier liegen der Pier {21}, das Museum Beelden aan Zee {19} und eine weitläufige Dünenlandschaft {23}.

Abends

Rund um das Scheveninger Kurhaus {20} und den Pier mit seinen zahlreichen Bars wird es niemandem sehr schwer fallen, einen geeigneten Platz für den Ausklang des Abends zu finden. Im Sommer laden unzählige Strandrestaurants zum Entspannen im Loungesessel mit Meerblick ein. Im Winter gibt es unterhalb des Kurhauses oder direkt davor viele schöne Bars und Restaurants, in die es sich einzukehren lohnt, u. a. das hervorragende und sehr gemütliche Restaurant Spijs (–>). Wer noch Energie übrig hat, kann im Crazy Pianos (–>) bis zum nächsten Morgen bei Livemusik durchtanzen.

Der Scheveninger Pier mit dem markanten Riesenrad ist weithin sichtbar (140dh Abb.: as©fotolupa)

Stadtspaziergang

Der Verlauf des hier beschriebenen Spaziergangs kann mittels unserer kostenlosen Web-App nachvollzogen werden.

Wir starten den Spaziergang im zand, im mondäneren Teil der Innenstadt rund um den Binnenhof {1}. Zur Stärkung gibt es ein Frühstück im Dudok (–>). Dann geht es über den Plaats {8} zur Straße Noordeinde, wo sich der Arbeitspalastdes Königs {13} befindet. Auf dem Weg passiert man die Shoppingareale Passage {8}, Haagsche Bluf (–>) und Molenstraat [C8]. Wer sich mehr für Kultur als fürs Einkaufen interessiert, geht die Straße Noordeinde weiter stadtauswärts (viele Galerien!) und besucht das Panorama Mesdag {14}, dessen beeindruckendes Rundum-Panoramabild eine detailgetreue Wiedergabe des früheren Scheveningen zeigt. Von dort aus geht es weiter zum Friedenspalast {15}.

Über die mondäne Javastraat, dann rechts in die Frederikstraat, die später in den schönen Denneweg {12} mit seinen kleinen Geschäften und Galerien übergeht, gelangt man zum Lange Voorhout {10}, einem der schönsten Plätze Hollands, an dem sich auch das Escher-Museum (–>) und das Luxushotel Des Indes {11} befinden. Entweder sucht man sich bereits hier ein Plätzchen unter den schattigen Bäumen oder man schlendert weiter zum Plein {3}, wo gemütliche Restaurants mit ihren Terrassen zum Ausspannen, Kaffeetrinken oder Mittagessen einladen.

Nun befindet man sich fast wieder am Ausgangspunkt, am Binnenhof {1}, in dem der Premierminister seinen Amtssitz hat. Mit einem Blick auf den idyllischen Hofvijver, einen kleinen See, der das Parlamentsgebäude an einer Seite umgibt, endet der Spaziergang.

Exkurs: Das gibt es nur in Den Haag

Das niederländische Königshaus: König Willem-Alexander und Königin Máxima residieren hier. Willem-Alexander übernahm das höchste Staatsamt am 30. April 2013 von seiner Mutter, der Ex-Königin Beatrix. Nun ist Beatrix wieder Prinzessin und ihr älterster Sohn Willem-Alexander König und Staatsoberhaupt der Niederlande. Auch dessen Gattin Máxima darf sich seit 30. April 2013 Königin nennen.

Prinsjesdag: An jedem dritten Dienstag im September eröffnet der König mit einer Thronrede das Parlament. Zum Parlament fährt er mit der Goldenen Kutsche. Dabei wird er von Tausenden Menschen bejubelt, die am Straßenrand dem Spektakel beiwohnen. Die Kinder haben an diesem Tag schulfrei.

Tong Tong Fair: Das größte euro-asiatische Festival der Welt lockt seit über 60 Jahren Tausende Besucher auf das Malieveld in Den Haag. In 14 Hallen, an Hunderten von Ständen, während 400 Workshops, Lesungen, Aufführungen, Ausstellungen und Vorlesungen bekommt man einen hervorragenden Eindruck von der indonesischen und der südostasiatischen Kultur. Wie schmeckt ein Nasi Goreng, welche Früchte wachsen auf Bali, wie klingt Musik aus Polynesien und was ist ein Tong Tong? Hier wird man es erfahren. Dieses rauschende Festival ist ein Magnet für alle, die sich für andere Kulturen interessieren (www.tongtongfair.nl).

Das „Weltgericht“: Der Internationale Gerichtshof der UNO. Den Haag ist die Wiege des internationalen Völkerrechts. Alle wichtigen internationalen Gerichte haben hier ihren Sitz, zudem viele andere Organisationen wie beispielsweise Europol, das Europäische Patentamt und die Chemiewaffenabrüstungskonferenz OPCW, die mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde.

Extratipp: Hop-On-Hop-Off-Straßenbahn

In den Sommermonaten verkehrt von Do. bis So. eine Hop-On-Hop-Off-Tourist-Tram zwischen dem Zentrum Den Haags und dem Strand von Scheveningen. Eingesetzt werden historische Fahrzeuge aus den 1950er-Jahren. Eine Tageskarte kostet 15 €, wer zwei Tage fahren möchte, muss 19 € zahlen. Tickets kauft man direkt in der Tram.

> https://denhaag.com/en/tourist-tram-the-hague

Rund um den Binnenhof

Rund um den Binnenhof, das Parlamentsviertel, schlägt das Herz der Stadt. Ob am Plein, am Plaats oder am Buitenhof – überhall ist etwas los. Der Plein bietet Nachtleben, am Plaats gibt es schöne Shops, Restaurants und Cafés und gleich dahinter befinden sich die Haager Einkaufsmeilen.

{1} Binnenhof *** [C8]

Der Binnenhof ist ein mittelalterliches Gebäudeensemble, das an einer Seite von einem kleinen See begrenzt wird. Er ist das Herz der niederländischen Demokratie und deren politisches Zentrum. Hier befinden sich die beiden Kammern des Parlaments, die Eerste Kamer (der Senat) und die Tweede Kamer (das Parlament). Zusammen bilden Eerste und Tweede Kamer die sogenannten Generalstaaten.

Im Jahr 1229 kaufte Floris IV., Graf von Holland, an der Stelle des heutigen Binnenhofes Land, um sich ein Jagdschloss zu bauen. Sein Sohn, GrafWillem II., errichtete dann zwischen 1248 und 1280 im gotischen Baustil den Ridderzaal („Rittersaal“), um den sich heute der gesamte Binnenhof gruppiert. Im Zweiten Weltkrieg wurde während der Besatzung der Niederlande durch die Nationalsozialisten (1940–1945) der Österreicher Arthur Seyß-Inquart im Ridderzaal als „Reichskommissar für die besetzten Niederlande“ installiert.

Von der Tweede Kamer, dem eigentlichen Parlament der Niederlande, hat man direkten Zugang zum Ridderzaal, ebenso vom Sitz des Ministerpräsidenten, der im Torentje, einem Turm hinter dem Ridderzaal und direkt gegenüber dem Museum Mauritshuis {2}, residiert. Die jeweiligen niederländischen Ministerpräsidenten regieren bereits seit dem Jahr 1849, nachdem die Niederlande 1813 eine konstitutionelle Monarchie mit gewähltem Parlament geworden waren, vom Torentje aus.

Gegenüber dem Ridderzaal und noch vor dem Torentje befindet sich bei der Adresse Binnenhof 20 der Eingang zum Treveszaal, einem weiteren historischen Ort mitten im Haager Regierungsviertel. Hier wurde während des Achtzigjährigen Krieges (1568–1648) gegen die spanischen Habsburger regelmäßig mit den Spaniern verhandelt und 1608 der zwölfjährige Waffenstillstand („Twaalfjarig Bestand“) geschlossen. Dieser Waffenstillstand machte es möglich, dass die damalige Republik der Vereinigten Niederlande zur Weltmacht aufsteigen und die Spanier als führende Seemacht ablösen konnte. Im Frieden zu Münster und Osnabrück 1648 – der in Deutschland auch den Dreißigjährigen Krieg beendete – wurde die Unabhängigkeit der Republik der Vereinigten Niederlande erstmals international anerkannt.

Etwa hundert Meter vor dem Haupteingang zum Ridderzaal schmückt der goldfarbene, verzierte Brunnen De Fontein den Binnenhof. Er ist ein Werk des niederländischen Architekten PierreCuypers und war eigentlich gar nicht für den Binnenhof bestimmt, sondern wurde für eine Ausstellung im Amsterdamer Rijksmuseum im Jahr 1883 geschmiedet. 1885 wurde Cuypers damit beauftragt, den Rittersaal neu zu gestalten, woraufhin der seinen Brunnen stattdessen hier aufstellen ließ. Rund um den Brunnen ist auf einem Schriftband zu lesen: „Zum Gedächtnis an den Graf von Holland, König Willem II., den Förderer der städtischen Weisheiten, den Beschützer der Kunst, den Gründer der Schlösser in Den Haag und in Haarlem.“

> Der Eintritt in den Hof des Gebäudeensembles ist kostenlos und erfolgt entweder über den Plein oder über den Buitenhof.

> ProDemos – House for Democracy and the Rule of Law, Hofweg 1-H, Tel. 070 7570200, www.prodemos.nl. Wer eine kostenpflichtige Führung durch Ridderzaal, Eerste oder Tweede Kamer wünscht, der kann sich dazu im Besucherzentrum am Hofweg 1 anmelden.

Der Binnenhof mit dem Hofvijver: Hier tagt jeden Freitag der Ministerrat (080dh Abb.: ug).

Exkurs: Parlamentseröffnung

Jedes Jahr am dritten Dienstag im September fährt die Kutsche mit Ihrer Majestät, dem König oder der Königin der Niederlande vor. Seit 2013 ist dies König Willem-Alexander, der mit seiner Gattin Königin Máxima in einer gläsernen Kutsche ankommt. (Die traditionelle Goldene Kutsche ist schon seit Jahren in Restauration.) Die Kutsche stoppt direkt vor dem Rittersaal, dem Herzstück des niederländischen Parlaments. Dann öffnen Lakaien die Tür, Seine Majestät König Willem-Alexander und seine Frau Königin Máxima steigen aus, drehen sich zur Seite und verbeugen sich vor der blau-weiß-roten Nationalflagge der Niederlande mit dem „oranje wimpel“ daran. Der orangefarbene Wimpel – Oranje ist die Farbe und der Name des niederländischen Königshauses von Oranien-Nassau – wird eigens zu diesem feierlichen Zweck an der niederländischen Trikolore angebracht. Noch während sich der König vor der Nationalflagge verbeugt, ertönt die Nationalhymne – die Wilhelmus. Sie beginnt mit den Worten „Wilhelm von Oranien bin ich, von deutschem Blut.“

Nun schreitet der König die Treppen zum Ridderzaal („Rittersaal“) empor. Sobald er das große Eingangsportal zwischen den beiden Türmen durchschritten hat, erheben sich alle im Saal Anwesenden von ihren Stühlen, um Seiner Majestät die Ehre zu erweisen. Dieser schreitet nun mit erhobenem Haupt zu seinem Thron, nimmt Platz und beginnt damit, seine alljährliche Thronrede zu verlesen. Sie beginnt immer mit den Worten „Leden der Staaten General“, denn die Mitglieder der „Staaten General“ (der Generalstaaten), das gewählte Parlament (Tweede Kamer) und der indirekt gewählte Senat (Eerste Kamer), haben sich versammelt, um aufmerksam zu verfolgen, was der König in seiner Thronrede verkündet.

Die Thronrede ist ein Ritual, de facto aber keine Rede, die der König selbst verfasst hätte, sondern die Erklärungder jeweils amtierenden Regierung. Mit der Thronrede und diesem feierlichen Zeremoniell wird alljährlich die parlamentarische Sommerpause beendet und das neue parlamentarische Jahr eingeläutet.

Am Ende der Thronrede, die meist mit den Worten „Gott schütze ihn“ abgeschlossen wird, erhebt sich der Parlamentspräsident von seinem Stuhl und ruft „Lang lebe der König!“ Dann schallt es von den anwesenden Parlamentariern zurück „Hurra, Hurra, Hurra!“

Es ist ein bewegendes politisches Schauspiel, theaterreif inszeniert, das hier alljährlich in Den Haag stattfindet. Wenn der König mit seiner Kutsche im Schritttempo durch die gesamte Innenstadt zum Binnenhof fährt, jubeln alljährlich Zehntausende begeisterte Oranje-Fans ihrem Staatsoberhaupt zu und rufen dann „Leve de Koning, leve de Koning!“ – „Lang lebe der König!“

{2} Mauritshuis *** [D8]

Die angesehene New York Times stellte das Haager Museum und dessen Gemäldesammlung auf eine Stufe mit dem Louvre in Paris und dem Prado in Madrid. Und in der Tat gibt es im Mauritshuis großartige Kunst zu sehen.

Die gesamte Kollektion des Mauritshuis besteht derzeit aus 800 Gemälden, 50 Miniaturen und 20 Skulpturen. Hier kann man viele berühmte Werke der niederländischen Malerei und anderer europäischer Maler des 17. und des 18. Jahrhunderts für sich entdecken. Das bekannteste Gemälde ist natürlich „Het meisje met de parel“ („Das Mädchen mit dem Perlenohrring“) von JohannesVermeer aus dem Jahr 1660. Wer das schöne Mädchen mit dem Perlenohrring war, ist ungewiss. Erst später bekam es in einem Roman und einem großen Hollywoodfilm eine Geschichte „angedichtet“: Es soll sich um die 17-jährige Griet handeln, die im Hause der Familie Vermeer als Magd diente und dem Meister die Farben anrühren durfte. Der für seine Perfektion bekannte Vermeer schuf nur wenige Bilder pro Jahr, drei seiner insgesamt 34 Werke sind im Besitz des Mauritshuis, darunter auch „Die Ansicht von Delft“.

Weitere Klassiker der königlichen Sammlung im Mauritshuis sind „Der Stier“ von PaulusPotter, „Der Sündenfall des Adam im irdischen Paradies“ von Jan Brueghel dem Älteren, das Selbstportrait des alternden Rembrandt van Rijn aus dem Jahr 1669 und das Portrait des Robert Cheseman, das Hans Holbeinder Jüngere 1533 auf die Leinwand bannte, als wäre es eine Hochglanzfotografie. Natürlich fehlt auch der niederländische Maler Jan Steen nicht, der im 17. Jahrhundert lebte, dem „Goldenen Zeitalter“ der Niederlande. Wenn die Deutschen sagen „Hier schaut’s aus wie bei Hempels unter’m Sofa“, dann sagen die Holländer „een huishouden van Jan Steen“. Denn Jan Steen, Zeitgenosse Rembrandts und zeitweise Den Haager Bürger, malte Bilder, in denen es recht feucht-fröhlich, gar chaotisch zugeht. Ganze Familien, vom Säugling bis zum Großvater, sitzen um einen reich gedeckten Küchentisch. Es wird Musik gespielt, aus vollem Hals gesungen und leicht angetrunken getanzt. Auf dem Boden liegen Küchenabfälle, stehen Weinkrüge und mittendrin tummeln sich Hunde und Wein trinkende Kinder. Das Mauritshuis hat insgesamt 15 Bilder von Jan Steen in seiner Sammlung, von denen derzeit drei besichtigt werden können.

Das Gebäude dieses besonderen Museums entstand ebenfalls im 17. Jahrhundert. Es grenzt an einer Seite an das Torentje, den kleinen Turm, in dem sich das Büro des Ministerpräsidenten der Niederlande befindet. Auf der anderen Seite wird das Mauritshuis vom Wasser des Hofvijvers umspült, einem idyllischen See mitten in der Stadt.

Seinen Namen verdankt das Mauritshuis dem holländischen Grafen Johann Maurits van Nassau-Siegen. Er war von 1636 bis 1644 Gouverneur einer niederländischen Kolonie in Brasilien und ließ sich dieses feudale Stadtschloss bauen, damit er es gemütlich hatte, wenn er aus der Ferne nach Den Haag zurückkehrte.

Der Architekt des im Stil des niederländischen Klassizismus erbauten Mauritshuis war Jacob van Campen – der holländische Stararchitekt jener Zeit. 2017 wurde die Büste von Johann Maurits van Nassau-Siegen aus dem Foyer des Museums entfernt: Er hat einen Großteil seines Geldes mit Sklavenhandel verdient.

Wer nach der Besichtigung Appetit auf Kaffee und Kuchen bekommen hat, kann sich einen Platz in der schönen Brasserie Mauritshuis im Museumsgebäude suchen.

> Mauritshuis, Korte Vijverberg 8, www.mauritshuis.nl, Straßenbahn 16 (Haltestelle Korte Voorhout) oder 10 Minuten Fußweg vom Zentralbahnhof, Mo. 13–18, Di.–So. 10–18 Uhr, Eintritt: Erw. 15,50 €, bis 18 Jahre frei

{3} Plein *** [D9]

Der Plein ist derzeit wohl der angesagteste Platz der Stadt, was das Nachtleben angeht. Hier wird jedem etwas geboten. Gleich nebenan befindet sich der Binnenhof, daher kann es passieren, dass man seinen Cocktail auch schon mal neben einem Minister trinkt. Durch diese Nähe zum Parlament finden auf dem Platz aber auch häufig politische Demonstrationen statt.

Der Plein liegt zwischen dem Parlamentsgebäude und den Straßen Korte und Lange Poten mitten in Den Haag. Hier befindet sich auch der Haupteingang zum Binnenhof {1}. Mitten auf dem Platz thront auf seinem Sockel die StatueWillem van Oranjes, dem „Vater“ der Niederlande. Er und seine Nachfahren erkämpften im Achtzigjährigen Krieg die Unabhängigkeit von den spanischen Habsburgern.

Rund herum pulsiert das pralle Leben. Der Plein hat sich in den vergangenen Jahren zu einem der Hotspots Den Haags entwickelt. Das Nachtleben hier kann sich mit dem des Leidseplein in Amsterdam ohne Weiteres messen. Auch viele Regierungsmitglieder und Parlamentarier kommen im Sommer gern zu einer kurzen Pause oder für ein Bierchen am Abend auf eine der vielen Terrassen des Plein, wo man sich unter das Volk mischen kann.

Exkurs: Baruch de Spinoza

Sowohl Amsterdam als auch Den Haag beanspruchen den großen Philosophen Baruch de Spinoza für sich. Der portugiesische Jude kam als Bento de Espinosa am 24. November 1632 in Amsterdam zur Welt. Genau wie René Descartes und Gottfried Leibniz war Spinoza ein Philosoph des Rationalismus. In seinem bekanntesten Werk, „Ethica“, das erst nach seinem Tod erschien, schrieb er sein radikales Denken nieder. Spinoza war der erste große Philosoph, der die Existenz von Wundern infrage stellte und das sogenannte „Übernatürliche“ anzweifelte. „Gott besteht nicht außerhalb der Natur, sondern wird personifiziert durch die Natur“, schrieb er.

Seine radikalen Ideen brachten Spinoza in Konflikt mit der jüdischen Gemeinde in Amsterdam, aus der er am 27. Juli 1656 verbannt wurde. Der „Gesegnete“, so die Bedeutung seines Vornamens, übersiedelte 1669 nach Den Haag. Zuerst wohnte er in der Veerkade und dann an der Paviljoensgracht bei dem Maler Hendrik van der Spyk. Im Jahr 1672 wurde er Zeuge, wie sein Freund und Beschützer, der Ratsherr Johan de Witt, und dessen Bruder Cornelis auf dem Plaats am heutigen Gevangenpoort von einer aufgebrachten Menge gelyncht wurden. Spinoza war empört und verfasste das Traktat „Ultimi Barbarorum“ („Ihr seid Barbaren“).

Einen Ruf, um als Philosophieprofessor an die Universität von Heidelberg zu kommen, lehnte Spinoza 1673 ab. Am 21. Februar 1677 starb er im Alter von nur 44 Jahren in Den Haag an Tuberkulose.