Reise Know-How CityTrip Potsdam - Stefan Krull - E-Book

Reise Know-How CityTrip Potsdam E-Book

Stefan Krull

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Beschreibung

Potsdam besticht mit weitläufigen Parkanlagen, glanzvollen Schlössern – allen voran dem berühmten Sanssouci – und der einmaligen Lage an der Havel. Bei einer Schiffsrundfahrt erlebt man die geschichtsträchtige, preußisch geprägte Residenzstadt vom Wasser aus. Vom Belvedere auf dem Pfingstberg genießt man einen grandiosen Panoramablick. Die brandenburgische Landeshauptstadt bietet zudem eine bunte Museumslandschaft, die vom Leuchtturm-Museum Barberini bis zum jüngst eingeweihten Kunsthaus Das Minsk reicht. Die Läden und Cafés im Holländischen Viertel laden zum Bummeln ein und der Filmpark Babelsberg gewährt einen Blick hinter die Kulissen von Film und Fernsehen. Dieser aktuelle Reiseführer Potsdam ist der ideale Begleiter, um alle Seiten der malerischen und geschichtsträchtigen Havel-Metropole selbstständig zu entdecken: - Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Museen der Stadt sowie weniger bekannte Attraktionen und Viertel ausführlich vorgestellt und bewertet - Faszinierende Architektur: königlich-preußische Prachtbauten, russische Blockhäuser, holländische Backsteingiebel - Abwechslungsreicher Stadtspaziergang - Erlebnisvorschläge für einen Kurztrip - Ausflüge zur Sacrower Heilandskirche und zur Pfaueninsel - Shoppingtipps vom traditionellen Markt bis zum hippen Modegeschäft - Die besten Lokale der Stadt und Wissenswertes über die märkische Küche - Tipps für die Abend- und Nachtgestaltung: vom Kabarett bis zur angesagten Bar - Per Schiff oder Rad: Tour rund um den Schwielowsee - Potsdam zum Durchatmen: Marlygarten, Freundschaftsinsel, Holländisches Viertel … - Ausgewählte Unterkünfte von preiswert bis ausgefallen - Alle praktischen Infos zu Anreise, Preisen, Stadtverkehr, Touren, Events, Hilfe im Notfall ... - Hintergrundartikel mit Tiefgang: Geschichte, Mentalität der Bewohner, Leben in der Stadt ...

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Seitenzahl: 224

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Inhalt

Hinweise zur Benutzung

Stadtplan für Smartphone und Tablet

Verweise im Buch

Restaurantkategorien

Preiskategorien Unterkünfte

Potsdam entdecken

Langweilig wird es hier sicher nie

Willkommen in Potsdam

Kurztrip nach Potsdam

Stadtspaziergang

Im Stadtzentrum

Sanssouci und der Westen

Die nördlichen Vorstädte

Babelsberg und Umgebung

Südlich des Zentrums

Entdeckungen außerhalb der Stadt

Potsdam erleben

Potsdam für Kunst- und Museumsfreunde

Potsdam für Genießer

Potsdam am Abend

Potsdam zum Stöbern und Shoppen

Potsdam zum Durchatmen

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

Potsdam verstehen

Potsdam – ein Porträt

Von den Anfängen bis zur Gegenwart

Leben in der Stadt

Streit um die Garnisonkirche

Praktische Reisetipps

An- und Rückreise

Autofahren

Barrierefreies Reisen

Informationsquellen

LGBT+

Medizinische Versorgung

Mit Kindern unterwegs

Notfälle

Öffnungszeiten

Post

Radfahren

Sport und Freizeit

Stadttouren

Unterkunft

Verkehrsmittel

Wetter und Reisezeit

Anhang

Register

Impressum

Der Autor

Kartenanhang

Hinweise zur Benutzung

Stadtplan für Smartphone und Tablet

Ergänzend zum Zentrumsausschnitt am Ende dieses Ebooks können Sie sich den Faltplan zum Buch auf Ihr mobiles Gerät laden: Einfach die kostenlose App „Avenza Maps“ der Firma Avenza™ installieren (erhältlich für Android, iOS und Windows Phone) und anschließend in der App den Stadtplan zum Buch herunterladen.

Die App „Avenza Maps“ ist ohne Internetverbindung nutzbar, es fallen bei der Nutzung keine Datengebühren an. Sie bietet einige Features, z.B. die Anzeige des eigenen Standorts auf der Karte oder den Import und das Speichern von Ortsmarken. Weitergehende Informationen: www.avenza.com/pdf-maps

Verweise im Buch

Alle Sehenswürdigkeiten und interessanten Orte (Points of Interest) im Buch haben eine eindeutige Nummer, die sich als Ortsmarke im Kartenmaterial wiederfinden. (Nummern von Sehenswürdigkeiten stehen in geschweiften Klammern, z.B. {2}, Nummern von Points of Interest in spitzen Klammern, z.B. <16>.) Beim Klick auf die Nummer öffnet sich die Web-App zum Buch und der ausgewählte Punkt wird auf einer Online-Karte als Ortsmarke angezeigt. Die Web-App ermöglicht zudem die Routenführung vom aktuellen Standort zur ausgewählten Ortsmarke: www.reise-know-how.de/citytrip/potsdam24

Restaurantkategorien

Preis für ein Hauptgericht:

€ bis 10 €

€€ 10–17 €

€€€ 17–25 €

€€€€ ab 25 €

Preiskategorien Unterkünfte

Preis für ein Doppelzimmer:

€ bis 90 €

€€ 90–130 €

€€€ über 130 €

Potsdam entdecken

Langweilig wird es hier sicher nie

Potsdam ist immer in Bewegung und meistens kommt dabei auch etwas Faszinierendes heraus. Während die Bautätigkeiten im historischen Zentrum am Alten Markt {2} mit so spektakulären Bauten wie dem Stadtschloss {3}, dem Museum Barberini {4} und dem umgebenen urbanen Stadtquartier größtenteils abgeschlossen sind, schaut man gespannt zur Breiten Straße, wo gerade der Turm der Garnisonkirche (–>) in den Potsdamer Himmel wächst. Ähnliches lässt sich vom Brauhausberg {39} berichten: Mit dem Sport- und Freizeitbad „blu“ (–>) und dem neuen Kunsthaus Das Minsk (–>) bereichern zwei markante Attraktionen die Stadt – abzuwarten bleibt noch, wie es mit dem hoch über dem Brauhausberg thronenden Gebäude des ehemaligen Landtags weitergeht

Die baulichen Herausforderungen sind sicherlich nur eine Seite der vielschichtigen und lebendigen Preußenmetropole. Potsdam ist eine Stadt am Wasser und das bringt selbstverständlich viele Vorteile mit sich. Die Freundschaftsinsel {1} mit dem dortigen Inselcafé (–>) ist hierfür das perfekte Beispiel.

Darüber hinaus ist Potsdam mit weiteren kleinen und großen Attraktionen gesegnet: Das Extavium und die Biosphäre (beide –>), der Filmpark {36} und das Filmmuseum (–>) locken Besucher aus Nah und Fern. Die Institute auf dem Telegraphenberg mit seinem Einsteinturm {40} stehen sinnbildlich für den Wissenschaftsstandort Potsdam.

Und dann wären da natürlich noch die Schlösser und Parks der Landeshauptstadt: Sanssouci {16}, der Neue Garten {29} und der Babelsberger Park {34} sind die herausragenden Leuchttürme des UNESCO-Welterbes und zählen auch bundesweit zu den Topattraktionen. Die weitläufigen Grünanlagen laden Gäste zum Verweilen ein.

Und so bleibt nur eines zu empfehlen: Potsdam besuchen, entdecken und genießen – und am besten immer wiederkommen!

Mein Tipp: Vor der Reise erledigen

Tickets für besonders gefragte Sehenswürdigkeiten wie das Schloss Sanssouci {16} und das Museum Barberini {4} sollte man rechtzeitig vorab online buchen. Sie verfügen in der Regel über eine verbindliche Einlasszeit.

Willkommen in Potsdam

Auf den ersten Blick stellt sich Potsdam als ein Sammelsurium von historischen Bauten, weiten Wasserflächen, einladenden Parkanlagen und einer kaum zu überschauenden Ansammlung von Weltkulturgütern dar. Die Besonderheiten, Highlights und ganz speziellen Ecken der Stadt lassen sich auf vielfältige Art und Weise entdecken.

Dabei stehen die Besucher vor der Qual der Wahl, die Sehenswürdigkeiten gemütlich zu Fuß zu erkunden, sich auf einen Drahtesel zu schwingen und die Stadt im wahrsten Sinne des Wortes zu erfahren, ganz oder auch nur teilweise auf die öffentlichen Verkehrsmittel umzusteigen oder aber Potsdam von der Wasserseite zu erleben, sei es mit den Ausflugsbooten der Weissen Flotte, dem Wassertaxi oder aber mit einem eigenen Paddel- oder Segelboot. Gerade bei größeren Strecken, beispielsweise wenn man von Sanssouci und seinen weitläufigen Parkanlagen in den Neuen Garten oder weiter bis nach Babelsberg möchte, sollte man über eine Alternative zu den eigenen Füßen ernsthaft nachdenken.

Im Holländischen Viertel {12} geht es gastfreundlich und beschaulich zu (072pm Abb.: sk)

Kurztrip nach Potsdam

Potsdam in zwei bis drei Tagen? Ein Versuch lohnt sich durchaus, man darf allerdings nicht enttäuscht sein, wenn man in dieser Zeit nur einen Bruchteil dieser faszinierenden Stadt kennenlernen kann. Aber vielleicht hat man ja auch Lunte gerochen und der nächste Besuch in Potsdam ist schon so gut wie gebucht – und fällt dann natürlich länger aus!

1. Tag: Sanssouci und die Innenstadt

Nach der morgendlichen Stärkung – am besten ganz stilvoll im Palmengarten des Restaurants „Zur historischen Mühle“ (–>) – steht der Vormittag ganz im Zeichen von Sanssouci {16}. Hier reiht sich Sehenswürdigkeit an Sehenswürdigkeit, sodass einem die Zeit davonzulaufen scheint. Problemlos könnte man hier den ganzen Tag und mehr verbringen, jeder sollte daher seine eigenen Schwerpunkte setzen. Aber das kann ja auch von Vorteil sein.

Über Orangerie {18} und Historische Mühle geht es am Mittag zur Stärkung in das Krongut Bornstedt {21}. Auf dem anschließenden Weg in die Innenstadt darf man keinesfalls versäumen, aus der Ferne einen Blick auf den Ruinenberg {20} zu werfen sowie die renovierten Weinbergterrassen und den Obelisken (–>) im Eingangsbereich zum Park Sanssouci zu bestaunen.

Am Luisenplatz [D5] angekommen sollte man zunächst einmal von der Wasserfontäne aus den Blick auf die Potsdamer Ausgabe des Brandenburger Tores genießen, ehe es zum Flanieren über Potsdams Boulevard, die Brandenburger Straße {14} inklusive Seitenstraßen, geht. Über die schon von Weitem sichtbare KircheSt.Peter und Paul {10} am Bassinplatz landet man anschließend im ebenso unvergleichlichen wie charmanten Holländischen Viertel {12}. Die einzigartige Atmosphäre des Karrees und die einladenden Boutiquen laden zu einem nachmittäglichen Bummel ein. Wem der Sinn nach einer kleinen Kaffeepause steht, ist hier natürlich ebenfalls richtig aufgehoben. Zum Ende der Tagestour böte sich dann noch ein kleiner Abstecher zur Freundschaftsinsel {1} an. Auf dem Weg dorthin passiert man automatisch am anderen Ende des Bassinplatzes die von Knobelsdorff entworfene Französische Kirche {11}.

Die vielen frisch gewonnenen Eindrücke sollte man bei einem schmackhaften Abendessen verarbeiten. Einen perfekten Abschluss findet dieser aufregende Tag in einem der vielen Lokale im Holländischen Viertel oder in einem anderen Restaurant der Innenstadt, z. B. im Juliette (–>) in der Jägerstraße oder in der aufgrund der reizvollen Lage so beliebten Pizzeria L’Osteria (–>) an der Langen Brücke.

2. Tag: Potsdams Norden

Der zweite Tag gehört den nordwestlichen Stadtvierteln mit ihren Sehenswürdigkeiten und Villen sowie den langen Uferpromenaden. Zunächst steht eine fiktive Reise nach Osteuropa auf dem Programm: Die großzügige russische Musterkolonie Alexandrowka {25} mit ihren Holzhäusern und Obstgärten versetzt die Gäste in eine russische Idylle. Konsequenterweise geht es anschließend auf den Kapellenberg, wo die zauberhafte orthodoxe Alexander-Newski-Kirche {26} Besucher und Gläubige gleichermaßen anzieht.

Mit jedem weiteren Schritt den Pfingstberg hinauf nähert man sich einem der absoluten Höhepunkte eines Potsdambesuches: dem dort oben thronenden Belvedere {27}. Erdacht wurde dieses Traumschloss auf einer der höchsten Erhebungen der Stadt mit seinem unvergleichlichen Ausblick von König Friedrich Wilhelm IV., dem „Romantiker auf dem preußischen Thron“. Gleich nebenan liegt der Pomonatempel, das erste Bauwerk Schinkels.

Während des Abstiegs vom Pfingstberg hinab streift man zum ersten Mal den Neuen Garten {29}. Ganz im Norden befindet sich Schloss Cecilienhof (–>), das jüngste Schloss der Hohenzollern, in dem im Sommer 1945 die legendäre Potsdamer Konferenz stattfand. Der perfekte Ort, um sich nun zu stärken und eine Pause einzulegen, ist die nahe gelegene Meierei (–>). Von der Terrasse aus kann man beim Essen den Blick über das Wasser schweifen lassen und in aller Ruhe dem Schiffsbetrieb auf der Havel zusehen.

Hier eröffnen sich nun zwei Alternativen, den weiteren Weg fortzusetzen: Zum einen können Fußgänger auf eines der Ausflugsboote oder das Wassertaxi umsteigen, um auf dem Wasserweg beispielsweise bis zur Glienicker Brücke {31} oder bis zur Freundschaftsinsel {1} Potsdam von der Wasserseite aus zu erkunden. Ausdauerndere Zeitgenossen haben zum anderen die Möglichkeit, über die Uferpromenade im Neuen Garten und die Schwanenallee {30} mit den herrschaftlichen Villen an der Matrosenstation Kongsnaes vorbei bis zur berühmten GlienickerBrücke {31} zu spazieren. Wenn man die Strecke bis hier hin mit dem Fahrrad zurückgelegt hat, kann die Tour über Klein-Glienicke {33}, die Villenkolonie am Griebnitzsee {35} und durch Babelsberg zurück verlängert werden, um letztendlich auch an der Langen Brücke beim Lustgarten {5} zu landen.

Auch für die unermüdlichen Spaziergänger empfiehlt es sich, spätestens bei der Glienicker Brücke auf ein Boot umsteigen. Die Fahrt führt vorbei an Schloss und Park Babelsberg {34}, dem allein schon aufgrund seiner Architektur spektakulären Hans Otto Theater sowie der Freundschaftsinsel {1} und endet schließlich an der Langen Brücke.

Von dort sind es nur wenige Gehminuten zum Lustgarten {5} und zum Marstall {6}, wo das Filmmuseum untergebracht ist, sowie zum Alten Markt {2}. Hier konzentrieren sich mit Nikolaikirche,Palast Barberini {4} und Altem Rathaus inklusive Potsdam-Museum zahlreiche Attraktionen. Den Höhepunkt bildet das erst im Jahr 2014 fertiggestellte Stadtschloss {3}, in dem heute das Brandenburgische Landesparlament einquartiert ist und das sich zu einem echten Blickfang entwickelt hat.

Damit ist man wieder im unmittelbaren Stadtzentrum angekommen und kann sich schon einmal Gedanken über die weitere Abendgestaltung machen. Ein Vorschlag wäre der Besuch einer Vorstellung im einmaligen Hans Otto Theater (–>) oder einer anderen der so zahlreichen Veranstaltungen am Kulturstandort Schiffbauergasse {32}. Ein Besuch des Restaurantschiffs John Barnett (–>) oder des edleren Il Teatro (–>) würde diesen erlebnisreichen Tag stilgerecht abrunden.

Das gibt es nur in Potsdam

> Potsdam und Umgebung weisen mit den Schlössern Sanssouci {16}, Cecilienhof, Babelsberg {34}, Charlottenhof {17}, Lindstedt, Stern, Glienicke und Klein-Glienicke, Sacrow, Caputh, Golm, Marquardt, Petzow und dem Stadtschloss {3} eine weltweit vermutlich einmaligeSchlösserdichte auf. Und dabei sind die ungezählten Herrenhäuser, Villen, Palais, Belvederes, Orangerien und anderen schlossähnlichen Gebäude noch nicht einmal mit eingerechnet!

> Die Potsdamer Schlössernacht (–>) ist eines der Topevents der Stadt. Der festlich illuminierte Park Sanssouci {16} mit seinen märchenhaften Gebäuden präsentiert sich dann von seiner prächtigsten Seite. Musik, Kleinkunst, Menschen in fantasievollen Kostümen und ein grandioses Abschlussfeuerwerk verzaubern die oft sprachlosen Gäste. Wem das noch nicht reicht, kann schon beim Konzert am Vorabend erste Eindrücke sammeln.

> Man gönnt sich ja sonst nichts: ImHeiligen Seebadet man niveauvoll mit Blick auf das Marmorpalais (–>). Wer etwas weiter hinausschwimmt, hat sogar Schloss Cecilienhof im Visier. Da Schwimmen hier offiziell verboten ist – das Areal zählt zum Weltkulturerbe –, lautet die derzeitige Sprachregelung, dass das Baden nur „geduldet“ sei.

> Ein Traum für viele Freizeitkapitäne wird wahr: Einmal mit dem eigenen Boot zum Einkaufen aufbrechen. Der Aldi in der Berliner Vorstadt macht es möglich. Hier gibt es einen kleinen Bootsanleger exklusiv für Aldi-Kunden. Die logische Weiterentwicklung wäre dann noch der Ausbau zum Drive-in – pardon: „Sail-in“.

3. Tag: Ausflug ins Umland

Hoffentlich bleibt noch genügend Zeit für einen dritten Tag, denn sonst müsste man auf eine schöne Erfahrung verzichten. Dieser Tag ist einem Ausflug in die nähere Umgebung gewidmet und dazu bieten sich gleich mehrere interessante Varianten an, je nachdem ob man sich für eine Bootstour, eine Fahrradtour, einen ausgiebigen Spaziergang oder eine Kombination dieser Möglichkeiten entscheidet. Zur Auswahl stehen die 7-Seen-Tour mit dem Schiff nach Wannsee und zurück oder eine Bootstour nach Werder (–>), eine Fahrradtour um den schönen Schwielowsee (–>) – wobei praktischerweise auch der Blütenstadt Werder ein Besuch abgestattet werden könnte – oder ein Ausflug nach Sacrow {42} und zur Pfaueninsel {43}. Somit steht man vor der berühmten Qual der Wahl. Das ist aber kein Grund zur Sorge, denn eigentlich kann man sich nur richtig entscheiden und sich in jedem Fall auf einen schönen Tag freuen.

Stadtspaziergang

Ein vorzüglicher Ausgangspunkt für einen drei- bis vierstündigen Stadtspaziergang durch Potsdam ist der nette Springbrunnen auf dem Luisenplatz [D5]. Von hier sind es übrigens auch nur wenige Gehminuten in westliche Richtung durch das Grüne Gitter zum Park Sanssouci {16}.

Der Verlauf des hier beschriebenen Spaziergangs kann mittels unserer kostenlosen Web-App nachvollzogen werden.

Zur eigentlichen Stadttour betritt man in östlicher Richtung durch das an sich schon beeindruckende Brandenburger Tor die Hauptflaniermeile der Stadt, die Brandenburger Straße {14}. Viele Geschäfte, Cafés und andere Attraktionen verführen hier zum gemütlichen Bummeln und Verweilen. Bei der KirchePeter und Paul {10} am Bassinplatz schwenkt man in nördliche Richtung und gelangt an einem Markt vorbei ins Holländische Viertel {12}. Die Häuserfassaden aus rotem Backstein erzeugen ein besonderes Flair, dazu locken im Inneren der Häuser Cafés, Restaurants oder exquisite Boutiquen.

An der nordwestlichen Ecke des Viertels, am Nauener Tor {13}, verlässt man den unmittelbaren Innenstadtbereich und folgt der Friedrich-Ebert-Straße [E4] in nördlicher Richtung. Am Stadthaus vorbei erreicht man nach gut 800 m das Garten- und Architekturkleinod der Russischen Kolonie Alexandrowka {25} mit seinen schönen Holzhäusern nach russischem Vorbild.

Nach Durchquerung der Alexandrowka stößt man wenige Meter weiter nördlich, auf dem kleinen Hügel des Kapellenberges, auf die bezaubernde russisch-orthodoxe Alexander-Newski-Kirche {26}. Das Gotteshaus in seinem Rücken wissend spaziert man die kleine Anhöhe wieder herab, um gleich wieder den etwas steileren Pfingstberg zu erklimmen. Der jüdische Friedhof sowie die Villa Gericke stehen dabei Spalier.

Auf dem Pfingstberg, einer der höchsten Erhebungen Potsdams, erwartet den staunenden Besucher mit dem dortigen Belvedere {27} eine der besonders beeindruckenden Anlagen der Stadt. Das Bauwerk samt umliegender Parklandschaft spielt geradezu mit grandiosen Aussichten. Lässt man hier seinen Blick ein wenig in östlicher Richtung schweifen, erblickt man schon die nächste Station der Tour: den Neuen Garten {29}. Diese Gartenanlage beheimatet so herausragende Sehenswürdigkeiten wie das Marmorpalais oder Schloss Cecilienhof.

Über die nordöstlich des Neuen Gartens gelegene kleine Schwanenbrücke erreicht man die Schwanenallee {30} mit ihren herrschaftlichen Villen, bis schließlich am östlichen Ende der Straße die berühmte Glienicker Brücke {31} auftaucht, der Endpunkt des Spaziergangs. Von der Brücke aus erblickt man in gar nicht so weiter Entfernung das Casino des Schlosses Glienicke, das Jagdschloss Glienicke oder Schloss Babelsberg {34}. Mit dem Wassertaxi oder der Tram (Linie 93) gelangt man abschließend schnell und bequem zurück in die Innenstadt.

Im Stadtzentrum

Vom Hauptbahnhof im Osten bis zum Luisenplatz im Westen, vom Heiligen See im Norden bis zur Neustädter Havelbucht im Süden öffnet sich Potsdams historisches Stadtzentrum mit seinen vielen Sehenswürdigkeiten ganz unterschiedlicher Couleur.

{1} Freundschaftsinsel ** [E5]

Zwischen den Havelläufen der Alten und Neuen Fahrt in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof befindet sich ein grünes Kleinod, eine wahre Insel der Erholung: die Freundschaftsinsel.

Der Name der Schwemmlandinsel lässt sich auf ein vormaliges Ausflugslokal zurückführen. Ganz eng verbunden ist die Freundschaftsinsel mit dem Gärtner, Züchter, Buchautor und Ehrenbürger der Stadt, Karl Foerster (1874–1970), der zusammen mit dem Gartenarchitekten Hermann Mattern in den Jahren 1938 bis 1940 diese famose Parklandschaft konzipierte. Im Zweiten Weltkrieg stark in Mitleidenschaft gezogen, wurde die Gartenlandschaft in der Folgezeit mehrmals umgestaltet. Im Jahr 2001 stellte sie dann einen wichtigen Baustein für die Bundesgartenschau in Potsdam dar.

Ein Aufenthalt auf der Insel ist zu allen Jahreszeiten ein Erlebnis, absolute Höhepunkte sind natürlich Frühling und Sommer, wenn die ungezählten Stauden, Phloxe und Blumen die Anlagen in ein Blütenmeer verzaubern. Der Sommer übt zweifelsohne einen ganz besonderen Reiz aus, wenn man unter den schattenspendenden Bäumen durch die gepflegten Grünanlagen mit den Beeten und Springbrunnen spazieren geht. Über 20 Bronzeskulpturen aus den 1960er-Jahren säumen die Wege.

Der große und abwechslungsreiche Spielplatz ist ein Paradies für Kinder und das Café mit Terrasse am Wasser ist in wenigen Schritten zu erreichen. Kulturinteressierte werden ihr Glück bei einer Ausstellung im Pavillon des Brandenburgischen Kunstvereins Potsdam (www.bkv-potsdam.de) finden und die Freilichtbühne bietet Platz für so manche Veranstaltung. Vielleicht möchte man auch einfach mal nur entspannen und dabei dem regen Bootsverkehr zusehen. Wer sich lieber selbst auf dem Wasser aufhält, kann beim Bootsverleih auf Tretboote oder Kanus umsteigen.

Von der nördlichen Inselspitze blickt man auf die im Zweiten Weltkrieg zerstörte, ehemalige Heiligengeistkirche, jetzt eine Seniorenresidenz. Dort liegen mit dem heute aus dem Stadtbild verschwundenen slawischen Burgwall die historischen Ursprünge Potsdams.

> Haltestelle: Lange Brücke, Tramlinien 91, 92, 93, 96, 98, 99

{2} Alter Markt ** [E5]

Umringt von Nikolaikirche, Altem Rathaus, Knobelsdorff-Haus, dem Palast Barberini, Fortunaportal und dem Stadtschloss liegt das alte Herz Potsdams, der Alte Markt.

Vor dem Zweiten Weltkrieg als einer der schönsten Plätze Europas gepriesen, knüpft man nach zahlreichen Neu- und Umbauten nun wieder an die glorreichen alten Zeiten an.

In der Mitte des Platzes ragt ein beinahe 20 m hoher Obelisk in den Himmel, der nach Entwürfen von Knobelsdorff Anfang der 1750er-Jahre augestellt wurde. Ende der 1970er-Jahre wurde ein neuer Obelisk errichtet, auf dem sich die Porträts der vier großen Potsdamer Baumeister wiederfinden: Knobelsdorff, Gontard, Schinkel und Persius.

Dominiert wird der Alte Markt wie das gesamte Zentrum von dem gewaltigen Kuppelbau der Nikolaikirche. Nachdem die Vorgängerkirche 1795 den Flammen zum Opfer fiel, begann man in den Jahren 1830 bis 1850 nach Plänen von Schinkel mit dem Wiederaufbau des Sakralbaus. Persius und Stüler vollendeten schließlich den Bau, bei dem aus finanziellen Erwägungen die riesige Kuppel erst im Nachhinein (1846–48) errichtet wurde, sodass die endgültige Einweihung erst 1850 erfolgte. Unter dem Strich entstand ein imposanter Vertreter des Klassizismus mit beeindruckenden Ausmaßen: Bei einer Gesamthöhe von 77 m und einem Kuppeldurchmesser von 24 m bietet sie im Innern Platz für über 1000 Gläubige. Von der Aussichtsplattform in 42 m Höhe hat man einen überwältigenden Ausblick über die Stadt. Im Zweiten Weltkrieg schwer in Mitleidenschaft gezogen, wurde die Nikolaikirche erst 1981 wieder eingeweiht und letztmalig 2010 einer ausgiebigen Renovierung unterzogen.

Das 1753–55 von Jan Bouman errichtete barocke Alte Rathaus an der Ostseite des Platzes entstand nach dem Vorbild eines italienischen Palazzo. Auf seinem Dach müht sich Atlas mit dem mächtigen Himmelsgewölbe. Die im goldenen Glanz erstrahlende Figur der griechischen Mythologie bestand ursprünglich aus vergoldetem Blei. Nach ihrem auch gewichtsbedingten Absturz 1776 wurde sie durch eine leichtere Kupfervariante ersetzt. Nun ist das Potsdam Museum (–>) in den historischen Mauern untergebracht und somit das Gebäude einer wunderbaren Funktion zugeführt. Am besten genießt man gleich vom Café Central aus (–>) den Blick auf das Treiben auf dem Alten Markt.

Rechts nebenan – durch einen moderneren Zwischenbau mit dem Rathaus verbunden – steht das Knobelsdorff-Haus, ein vom gleichnamigen Architekten 1750 errichtetes Wohnhaus.

Wenn man sich nun umdreht und am Obelisken vorbeischaut, fällt einem sofort das Fortunaportal ins Auge. 1701 wurde das Tor von Jean de Bodt als repräsentativer Eingangsbereich zum Stadtschloss errichtet. Auftraggeber war Kurfürst Friedrich III., der sich anlässlich seiner Selbstkrönung zum König Friedrich I. in Preußen ein Denkmal setzen wollte. Auf dem Portal thront die über 2 m große, vergoldete Fortuna – die römische Glücks- und Schicksalsgöttin. Das Fortunaportal gilt als Beginn der klassizistischen Baukunst in Potsdam.

Es wurde im Zweiten Weltkrieg ebenfalls stark beschädigt und zu DDR-Zeiten zusammen mit dem Stadtschloss gesprengt. Ab Herbst 2000 konnte das Fortunaportal dank einer vom Fernsehmoderator Günther Jauch initiierten Spendenaktion originalgetreu wiederaufgebaut und zwei Jahre später eingeweiht werden. Heute dient es als würdevolles Eingangsportal zum unübersehbaren, monumentalen Stadtschloss {3}.

Eine vorläufige Abrundung der Bauvorhaben erfährt der Alte Markt an seiner nordwestlichen Ecke an der Friedrich-Ebert-Str. in Richtung Platz der Einheit, wo derzeit ein Stadtquartierin Annäherung an das historische Stadtbild errichtet wird.

> Haltestelle: Alter Markt/Landtag, Tramlinien 91, 92, 93, 96, 98, 99

> Nikolaikirche,www.nikolai-potsdam.de, Mo.–Sa. 9.30–17.30, So. ab ca. 11.30 Uhr, Gottesdienst So. 10 Uhr, Turmaufstieg ab 9.30, So. ab 12 Uhr, 5 €

Bei diesem Rundblick lohnt sich jede einzelne Stufe hoch auf die Kuppel der Nikolaikirche (081pm Abb.: sk)

DieBaumeister der Könige

Viele Menschen träumen davon, Spuren für die Ewigkeit zu hinterlassen. Bei den großen Baumeistern Potsdams scheint dies auf eindrucksvolle Art und Weise gelungen zu ein, findet man doch überall im heutigen Potsdamer Stadtbild noch ihre Handschrift.

Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff (1699–1753) verband eine lange Freundschaft mit Friedrich II., den er schon aus Neuruppinern und Rheinsberger Zeiten kannte. Nach seiner Militärzeit widmete er sich zunächst der Malerei. Hinsichtlich der Architektur galt er als Autodidakt, der sich auch von seinen Italienreisen inspirieren ließ. Neben dem Bau von Schloss Sanssouci ist Knobelsdorff bekannt für den Umbau des Potsdamer Stadtschlosses und für den Entwurf der Französischen Kirche. 1753 verstarb er vermutlich an einem Leberleiden.

Der aus einer hugenottischen Familie stammende Carl Philipp Christian von Gontard (1731–1791) befand sich seit 1764 in Diensten Friedrichs II., für den er unter anderem das Neue Palais, das Marmorpalais, Teile des Brandenburger Tors oder das Militärwaisenhaus in die Realität umsetzte.

Karl Friedrich Schinkel (1781–1841) war zwar nicht hauptsächlich in Potsdam tätig, war aber für die Stadt immens wichtig, da er als maßgeblicher Vertreter des Klassizismus in Preußen und somit auch in Potsdam galt. Ein besonders eindruckvolles Bauwerk Schinkels ist die imposante Nikolaikirche am Alten Markt. Als Maler, Baumeister und Bühnenbildner war er wie so viele seiner Kollegen durch einige Italienreisen geprägt. In den 1830er-Jahren wurde er zunächst Oberbaudirektor, später Oberlandesbaudirektor, ehe er nach längeren gesundheitlichen Beeinträchtigungen 1840 an einem Schlaganfall verstarb.

Der gebürtige Potsdamer Ludwig Persius (1803–1845), ein Schüler Schinkels, wirkte beinahe überall in Potsdam, vor allem aber im Bereich des Parks von Sanssouci. Wichtige Arbeiten waren zudem die Heilandskirche in Sacrow oder das Dampfmaschinenhaus an der Neustädter Havelbucht. 1841 wurde er zum Hofarchitekten Friedrich Wilhelms IV. ernannt, sein Grab befindet sich übrigens auf dem Bornstedter Friedhof.

Unbedingt in diese Reihe, wenn auch unter anderen Vorzeichen, gehört ferner der geniale Landschaftsarchitekt Peter Joseph Lenné (1789–1866). Er prägte wie kein anderer die Potsdamer Landschaft im Stil englischer Landschaftsgärten, wobei Lenné am liebsten mit exotischen Pflanzen und Gewächsen arbeitete. Zeugnisse seiner Arbeit lassen sich noch heute in Sanssouci, im Neuen Garten, im Schlosspark Glienicke, in der Russischen Kolonie Alexandrowka, auf der Pfaueninsel, in Sacrow oder im Babelsberger Park finden. Schon sein Vater war Hofgärtner in Brühl, er selbst befand sich seit 1816 in preußischen Diensten. Später traf er allerdings nicht mehr den Geschmack seines „Dienstherren“ Wilhelm I. und ließ fortan seinen Blick verstärkt in die rheinische Heimat schweifen. Seine Grabstätte befindet sich ebenfalls auf dem Bornstedter Friedhof.

Übrigens: Wer einmal den begnadeten Baumeistern Auge in Auge gegenüberstehen möchte, kann dies am Alten Markt {2} tun – am dortigen Obelisken sind deren Porträts zu finden.

{3} Stadtschloss * [E5]

Wo jetzt das wiederhergestellte prächtige Stadtschloss das Stadtbild dominiert, herrschte lange Zeit rege bauliche Betriebsamkeit in der historischen Mitte. Die Vorgeschichte ist schnell erzählt: In den 1660er-Jahren entstanden unter dem Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm die Vorläufer des Potsdamer Stadtschlosses. Der beinahe schon legendäre Architekt Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff gestaltete das Schloss dann 1744–1751 im Stile des friderizianischen Rokoko entscheidend um. In den letzten Kriegstagen zerstörte der alliierte Bombenangriff vom April 1945 große Teile der königlichen Residenz, nach Jahren des Zögerns wurde 1960 der SED-Beschluss zum Abriss in die Tat umgesetzt. Neuer Schwung um den möglichen Wiederaufbau kam erst im Jahr 2002 auf, als dank der maßgeblich von Günther Jauch initiierten Spende der Zement- und Betonindustrie das Fortunaportal, das Eingangsportal des Schlosses, das beinahe exakt 300 Jahre zuvor in Erinnerung an die Königskrönung Friedrichs I. errichtet worden war, auf dem Alten Markt wiederaufgebaut wurde.

Erst 2005, nach weiteren zähen Verhandlungen, kehrte die Debatte um den Wiederaufbau des Stadtschlosses mit einer spektakulären Entscheidung ins Rampenlicht zurück. Die Brandenburgischen Landtagsabgeordneten rangen sich zu dem Beschluss durch, auf dem ehemaligen Stadtschlossgelände den Bau eines neuen Landtagsgebäudes in Angriff zu nehmen. Wer aber gedacht hatte, dies sei der alles entscheidende Durchbruch gewesen, sah sich getäuscht. Von einem originalgetreuen, detaillierten Wiederaufbau war keinesfalls die Rede: Auflagen sahen zunächst nur einen Landtagsbau unter Berücksichtigung der historischen Um- und Aufrisse vor.

Vor diesem Hintergrund entwickelte sich in der Folge eine emotional geführte Diskussion, bei der die Wogen teilweise hoch schwappten. Im Wesentlichen standen sich zwei Lager gegenüber: Die eine Seite wollte einen modernen Neubau für den Landtag, die andere Seite sprach sich für einen detailgetreuen Wiederaufbau des Schlosses aus. Von anderen Meinungen, die überhaupt keinen Neubau oder diesen an einer anderer Stelle haben wollten, ganz zu schweigen. Im Jahr 2006 – der Stadtrat war sich nun bezüglich des Standortes auch nicht mehr so sicher – wurde eine Bürgerbefragung durchgeführt, bei der sich eine relative Mehrheit für den Alten Markt als Sitz des neuen Landtags entschied. Eine weitere Hürde war somit genommen. Was blieb, war die Frage nach einem völligen Neubau oder dem Stadtschloss mit seinen historischen Fassaden.

Dieses Problem wurde auf ebenso spektakuläre wie unkonventionelle Art und Weise aus der Welt geschafft: Der Milliardär, Mäzen und Wahl-Potsdamer Hasso Plattner trat auf den Plan und spendete 20 Mio. Euro für die historischen Knobelsdorff-Fassaden. Damit waren die Würfel gefallen. Im Jahr 2009 entschieden sich dann die Verantwortlichen beim konkreten Bauvorhaben für ein Public-Private-Partnership-Modell, wonach das Land das Landtagsschloss zunächst für 30 Jahre anmietet, um dann in Landesbesitz zu wechseln. Nun musste „nur“ noch den Bedürfnissen eines parlamentarischen Landtages, den Wünschen einiger Archäologen sowie den leider wohl üblichen Widrigkeiten der Bauphase Rechnung getragen werden. 2014 wurde das Stadtschloss dann endlich unter dem großen Jubel der Potsdamer Bevölkerung feierlich eröffnet. So scheinen alle Weichen gestellt für eine rosige Zukunft, in der das Leben im alten Herzstück Potsdams wieder pulsiert.

> Am Alten Markt 1, www.landtag.brandenburg.de (Menü: Landtag kennenlernen/Besucherdienst) Tel. 9660, Besucherdienst 9661253, meist Mo.–Fr. 8–18 Uhr. Frei zugänglich sind in der Regel der Innenhof, das Knobelsdorff-Treppenhaus, das Foyer, die Kantine und die Dachterrasse. Einzelbesucher können Plenarsitzungen verfolgen, Voranmeldungen empfohlen (Tel. 9661260). Offene Führungen für Einzelbesucher freitags, Anmeldungen online oder über den Besucherdienst.

> Empfehlenswert ist die Landtagskantine (in der Regel Mo., Fr. 11.30–14 und Di.–Do. 13–1 Uhr). Dachterrasse: Mo./Fr. 8–18 Uhr, Di.–Do. 8–11.30 und 13–18 Uhr. Haltestelle: Alter Markt/Landtag, Tramlinien 91, 92, 93, 96, 98, 99.

{4} Museum Barberini *** [E5]

Mit dem zum Jahreswechsel 2016/2017 wiedererrichteten Palast Barberini schließt sich das Ensemble am Alten Markt auf grandiose Art und Weise. Errichtet im 18. Jh. nach dem Vorbild des Palazzo Barberini in Rom, erlebte der prachtvolle Palast in den folgenden Zeiten eine ebenso spannende wie wechselvolle Geschichte – unter anderem fungierte er in den 1910er-Jahre als Kino oder beherbergte unterschiedliche städtische Verwaltungsämter. Im April 1945 wurde der Palast bei dem verheerenden Bombenangriff auf Potsdam sehr stark zerstört, 1948 wurden dann die Reste abgerissen. Bis schließlich der SAP-Mitbegründer und heute in Potsdam lebende Stifter und Mäzen Hasso Plattner das Potenzial dieses Ortes erkannte und ein Museum wie Phönix aus der Asche entstehen ließ, das heute wechselnde Sonderausstellung mit Leihgaben aus internationalen Museen und Privatsammlungen sowie die herausragenden Werke seiner privaten Kunstsammlung zeigt.

Das Museum möchte thematisch einen Bereich von den Alten Meistern bis zur zeitgenössischen Kunst abdecken, wobei ein Schwerpunkt auf den Impressionismus gelegt wird.

> Alter Markt/Humboldtstr. 5–6, Tel. 236014499, www.museum-barberini.de, Mi.–So. 10–19 Uhr, Eintritt: 16 €, erm. 10 € (außer Di.), Sa./So. 18 €, frei unter 18 Jahren, Haltestelle: Alter Markt, Tramlinien 91, 92, 93, 96, 98, 99

{5} Neuer Lustgarten * [E6]