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Nova Scotia, New Brunswick, Newfoundland, Prince Edward Island – die Provinzen im maritimen Osten Kanadas werden in gängigen Ostkanada-Führern oft nur als Anhängsel der großen Provinzen Ontario und Québec behandelt. In diesem Buch kommen ihre Geschichte, Eigenheiten, Landschaften und Sehenswürdigkeiten ausführlich zur Geltung. Auch das riesige nordöstliche Festlandsgebiet Labrador kann per Auto, Schiff und Bahn bereist werden. Das zu Québec gehörende Landschaftsjuwel Gaspé-Halbinsel wird ebenfalls beschrieben, außerdem Québecs Sankt-Lorenz-Strom-Route ab Montréal über Québec City. Die besten Reiserouten durch Kanadas Osten! Die ersten gut 100 Seiten bieten ausführliche Informationen zu Planung und Vorbereitung einer Ostkanada-Reise auf eigene Faust mit Miet-Pkw oder -Campmobil sowie zu allen Übernachtungsmöglichkeiten: H/Motels und Hostels, B&B, Camping.
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Seitenzahl: 706
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44 Stadt-, Regional-, Routen- und Nationalparkkarten
über 350 Farbabbildungen
Hunderte von konkreten Motel-, Hotel-, Hostel-, B&B- und Campingempfehlungen
Zahlreiche Internetadressen für Zusatzinfos
Viele Hinweise auf Hiking Trails entlang der Routen
Griffmarken, Piktogramme, Seiten- und Kartenverweise zur einfachen Handhabung
Mit diesem Reiseführer Kanadas maritime Provinzen, Neufundland und Québec auf eigene Faust entdecken:
Auf klar strukturierten Reiserouten geht es zu populären Sehenswürdigkeiten und vielen kaum bekannten Zielen von Atlantic Canada
Unterkünfte für jeden Geldbeutel und erprobte Campingempfehlungen entlang der beschriebenen Strecken und für alle nennenswerten Orte
Zahlreiche Tipps für Aktivitäten unterwegs: Wandern und Biking, Schwimmen, Kajak- und Kanutrips, Whale Watching, Vogelbeobachtung und mehr
Alles Wissenswerte zu Nationalparks, Geographie, Klima und Gezeiten, zu Natur und Kultur, zu Geschichte und Gegenwart, zu Wikingern, Akadiern und Ureinwohnern (First Nations) einst und heute
70 Themenkästen zu vielfältigen Aspekten rund um das Reiseerlebnis Atlantic Canada
Der Aufbau des reisepraktischen Teils folgt dem zeitlichen Ablauf vom Erwägen der Reise über die konkrete Organisation bis zum »Durchkommen« in Kanada: Ausführliche Kapitel behandeln alle wichtigen Punkte.
Kanada der maritime Osten
1. Reiseziel Maritimes Canada
1. Nova Scotia
ANHANG: Wissen Maritimes Canada
2. Vor der Reise
2. New Brunswick
3. Unterwegs in Atlantic Canada
3. Prince Edward Island mit Îles de la Madeleine
4. Québec Maritime
5. Newfoundland mit Labrador
Titelfoto: Swallowtail Lighthouse, Grand Manan Island, New Brunswick, siehe Seite 232
www.reise-know-how.de
Dr. Hans-R. Grundmann GmbH
Verlagsgruppe REISE KNOW-HOW
Mechtild Opel
Hans-R. Grundmann
Mechtild Opel, Hans-R. Grundmann
KANADA - DER MARITIME OSTEN
5. komplett aktualisierte Auflage 2023
ist erschienen im
Reise Know-How Verlag
Dr. Hans-R. Grundmann GmbH
Königstr. 43
26180 Rastede
ISBN 978-3-89662-771-1eISBN 978-3-89662-740-7
© Dr. Hans-R. Grundmann GmbH
Gestaltung
Umschlag und Innentitel Carsten Blind, Ulf Behrmann
Satz und Layout: Hans-R. Grundmann, Ulf Behrmann
Karten: map solutions, Karlsruhe
Fotos Fotonachweis auf Seite 467
Druck
Media Print GmbH, Paderborn
Dieses Buch ist in jeder Buchhandlung in Deutschland, Österreich und der Schweiz erhältlich.
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– AVA Verlagsauslieferung, CH-8910 Affoltern
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Wer im lokalen Buchhandel Reise Know-How-Bücher nicht findet, kann diesen und andere Titel der Reihe auch im Buchshop des Verlages im Internet bestellen: www.reise-know.how.de
Alle in diesem Buch enthaltenen Informationen und Daten wurden mit großer Sorgfalt recherchiert, zusammengestellt und vom Verlag gewissenhaft bearbeitet. Inhaltliche und sachliche Fehler sind dennoch nicht auszuschließen. Alle Angaben erfolgen daher ohne Gewähr für die Richtigkeit im Sinne einer Produkthaftung; Verlag und Autor übernehmen keine Verantwortung und Haftung für inhaltliche wie sachliche Fehler.
Kanadas atlantische Provinzen sind schon lange ein Geheimtipp, aber erst in letzter Zeit als eigenständige Reiseregion entdeckt worden. Sie sind, was die Besiedelung durch Europäer betrifft, der geschichtlich älteste Teil Kanadas und sogar ganz Nordamerikas, wenn man die zeitweilige Anwesenheit der Wikinger auf Neufundland um das Jahr 1000 herum mit einbezieht. Ebenso wie bei Reisen in den populären Westen des Landes oder nach Ontario stehen auch im äußersten Osten Kanadas Landschafts- und Naturerlebnis im Vordergrund der Motive für den Besuch.
Viele typische Merkmale Kanadas gelten auch für die Maritimes, die raue Insel Neufundland und für Labrador. Außer kaum von der Zivilsation berührten Wäldern, glasklaren Gewässern und einer in Europa so nicht mehr vorhandenen ungestörten Tierwelt gibt es viele spezifische Attraktionen wie das ganz besondere maritime Flair entlang der unendlichen Küsten mit seinen zahlreichen Fischerdörfern zwischen Grün, Felsen und Strand und den oft eindrucksvollen kleinen und großen rot-weißen Leuchttürmen. Die schönsten und längsten Strände des Landes finden sich in Atlantic Canada. Manche könnten es mit der Karibik aufnehmen, wäre nur der Hochsommer etwas länger. Hinzu kommen Besonderheiten wie Walbeobachtung im Golf von St. Lorenz und im Atlantik, auch in der Bay of Fundy, wo man überdies bis zu 16 m Tidenhub erleben kann – mit äußerst interessanten Auswirkungen.
Auch bei Reise Know-How waren die östlichsten Provinzen als Reiseführer-Thema zunächst ausschließlich der Großregion »Kanada Osten« untergeordnet. Dieser Titel geht intensiver auf die Maritimes ein. Tatsächlich füllt ein schöne Reise durch die drei klassischen maritimen Provinzen Nova Scotia, New Brunswick und Prince Edward Island locker einen drei- bis vierwöchigen Urlaub, ganz zu schweigen von einer möglichen Einbeziehung von Neufundland. Nordlandfans können allein dort eine längere Reise abwechslungsreich gestalten. Das gilt ebenso für Labrador.
Apropos Neufundland und Labrador: Autorin Mechtild Opel hat beide Gebiete mehrfach wochenlang bereist und ihre Erfahrungen kenntnisreich aufbereitet, so dass Kanadas östlichste Provinz nach Wissen des Verlages in einem deutschsprachigen Reiseführer erstmals derart ausführlich und kompetent behandelt wird.
Für alle, die via Montreal anreisen bzw. abfliegen wollen, wird auch das maritime Quebec behandelt: die Anreise zur Saguenay-Region, das Nordufer des St. Lorenz-Stroms, die Gaspé-Halbinsel und die Îles de la Madeleine (letzteren drei auch als Abstecher von Süden her machbar).
Das Buch wendet sich in erster Linie an Leser, die Kanadas atlantische Provinzen und das maritime Québec in eigener Regie entdecken und erleben möchten. Speziell dafür liefert es alle aktuellen und wichtigen Informationen. Die folgende Inhaltsübersicht lässt bereits dessen Detailfülle erkennen, die sich auch in der Kartographie fortsetzt (Seite 468). Die Karten sind auf den dazugehörigen Text abgestimmt und geographisch so exakt, wie dies im Rahmen der hier relativ kleinen Darstellung möglich ist.
TEIL 1Planung, Vorbereitung und Durchführung einer Reise durch Atlantic Canada
1Reiseziel Maritimes
1.1Charakteristik der Atlantikprovinzen
1.2Geographie und Klima
1.2.1Allgemeine Daten
1.2.2Geologie und Landschaft
ThemaGesteine und geologische Formationen
1.2.3Klima
KastenKlimatabelle
1.3Ziele und Attraktionen
1.3.1National & Provincial Parks und Schutzgebiete
1.3.2Aktivitäten in der Natur
ThemaDas Kanu – ein kanadisches Symbol
1.3.3Städte und Dörfer, Lebensweise, Kultur, Kunst
ThemaDie Kunst der Inuit
1.3.4Heritage und Historic Sites, Museen
2Vor der Reise
2.1Reiseplanung
2.1.1Organisiertes oder individuelles Reisen?
2.1.2Anreise
2.1.3Öffentliche Verkehrsmittel, Mietwagen oder -camper
·Öffentliche Verkehrsmittel
·Mietfahrzeuge
Campmobil oder Pkw/Minivan und Zelt
Pkw und feste Quartiere
Pkw und Inlandsflüge
·Sonstige
2.1.4Routenplanung
KastenEntfernungstabelle
2.1.5Saisonale Abgrenzungen, Feiertage und Schulferien
Thema»Closed for Season«
2.1.6Karten und Informationsmaterial
2.1.7Reisekosten
KastenGesamtkosten verschiedener Reiseformen
2.1.8Hinweise für Reisende mit speziellen Bedürfnissen
·Reisen mit Kindern
·Alleinreisende Frauen
·Senioren
·Barrierefrei
2.2Reiseorganisation und -vorbereitung
2.2.1Flugbuchung
KastenHinweise zur Gepäckkontrolle bei Flügen über die USA
2.2.2Buchung des Transportmittels
·Pkw-Miete: Typen, Kosten, Konditionen
Zur Haftpflicht- und Vollkaskoversicherung
·Die Miete eines Campmobils
Campertypen
Die Wahl des »richtigen« Campmobils
Tarife und Konditionen
Campermiete im voraus oder vor Ort
·Bus
·Eisenbahn
·Flugzeug
2.2.3Vorbuchung von Unterkünften
2.2.4Einreise- und Einfuhrbestimmungen - Dokumente
2.2.5Finanzen
KastenBankkarte (nur mit dem Maestro-Logo!)
2.2.6Kranken- und Reiseversicherung
2.2.7Was soll mit? Empfehlungen fürs Reisegepäck
3Unterwegs in Atlantic Canada
3.1Reisen in Kanada
3.1.1Ankunft
3.1.2Mietwagenübernahme und -rückgabe
·Pkw und Minivans
·Campmobile
3.1.3Pkw-Miete vor Ort
3.1.4Tanken, Service, Reparaturen
ThemaBaumstachler
3.1.5Straßenverkehr
KastenAutofähren
3.2Übernachten
3.2.1Zur Situation
3.2.2Hotels, Motels, Motor Inns und andere Unterkünfte
ThemaVon unterwegs Motels und Hotels reservieren
3.2.3Camping
·Allgemeine Hinweise
·Staatliche Plätze - Public Campgrounds
·Kommerziell betriebene Plätze
·Reservierung von Campingplätzen
·Abschließende Hinweise zum Camping
3.3Essen und Trinken
3.3.1Selbstverpflegung
·Allgemeine Hinweise
·Zu Lebensmitteln und Getränken
3.3.2Gastronomie
·Fast Food
·Bistros, Cafés, Tearooms & Family Restaurants
·»Richtige« Restaurants
·Kneipen, Bars und Pubs
3.4Alles Weitere von A-Z
KastenTelefonieren in Kanada
Apotheke,
Ärzte & Zahnärzte,
Banken,
Botschaften und Konsulate,
Datum,
Elektrizität,
Feiertage,
Fernsehen,
Gesundheit unterwegs,
Information,
Internetzugang,
Maße & Gewichte,
Navigeräte,
Notfälle,
Post,
Radio,
Rauchen,
Senioren,
Trinkgeld,
Telefon,
Trinkgeld,
Umsatzsteuern,
Uhrzeit,
Waschsalons,
Zeitzonen/Sommerzeit,
Zoll
3.5Bedeutung der Piktos
TEIL 2Reiseziele und Routen
1Nova Scotia
1.1Nova Scotia selbst erkunden
1.1.1Zum Reiseziel
KastenSteckbrief Nova Scotia
1.1.2Geschichte und Entwicklung
ThemaDie Mi’kmaq gestern und heute
1.1.3Klima
1.1.4Überblick über Routen und Regionen
1.2Halifax und Umgebung
1.2.1Einführung
ThemaDie Halifax Explosion
1.2.2Transport, Verkehr und praktische Tipps
1.2.3Stadtbesichtigung
ThemaHalifax und die Titanic
ThemaVom Landeplatz Chebucto zur Zitadelle von Halifax
1.3South Shore – Lighthouse Route
1.3.1Über Peggy’s Cove nach Mahone Bay
ThemaDie Schatzinsel Oak Island
ThemaScarecrow Festival
1.3.2Lunenburg und Umgebung
ThemaBluenose II
ThemaDie Kunst der Inuit
1.3.3Zwischen La Have und Sable River
ThemaPrivateers - »Piraten« im Auftrag des Königs
1.3.4Kejimkujik National Park
1.3.5Über Shelburne nach Yarmouth
ThemaSchwarze Loyalisten
1.4Der Evangeline Trail
1.4.1Yarmouth
Fähre Yarmouth - Maine/USA
1.4.2Acadian Shore, Digby und Digby Neck
KastenFähre Digby - Saint John/New Brunswick
ThemaGezeiten in der Bay of Fundy
ThemaWhale Watching in der Bay of Fundy
1.4.3Von Annapolis Royal zum Minas Basin
ThemaEvangeline
ThemaGlooscap
1.5Glooscap Trail
1.5.1Rund um das Minas Basin
1.5.2Cape Chignecto und Chignecto Bay
1.6Das östliche Mainland: Sunrise Trail und Marine Drive
1.6.1Sunrise Trail – Northumberland Shore
ThemaDie Pugwash Bewegung
1.6.2Marine Drive – Eastern Shore
1.7Cape Breton Island
1.7.1Die Anfahrt zum Cabot Trail
·Auf dem TCH (Straße #105)
·Alternativ: der Ceilidh Trail (Straße #19)
1.7.2Der Cabot Trail
ThemaAlexander Graham Bell
1.7.3Von Sydney nach Louisbourg
·»Industrial« Cape Breton
·Fortress de Louisbourg National Historic Site
ThemaZum historischen Hintergrund von Louisbourg
1.7.4Von Louisbourg zurück zum Canso Causeway
·Fleur-de-Lis-Trail
·Entlang der Ufer des Bras d’Or Lake
2New Brunswick
2.1New Brunswick selbst erkunden
2.1.1Zum Reiseziel
2.1.2Geschichte und Entwicklung
KastenSteckbrief New Brunswick
2.1.3Klima
2.1.4Regionen und Routen
2.2Fundy Coastal Drive
2.2.1Von Nova Scotia bis Moncton
·Bereich Sackville
·Moncton
2.2.2Hopewell Rocks und Fundy National Park
·Straße #114
·Fundy National Park
2.2.3Saint John
2.2.4Von Saint John nach St. Stephen
·Grand Manan Island
·Deer und Campobello Islands
·St. George und St. Andrews
·Ile St. Croix und St. Stephen
ThemaDie erste Überwinterung - Ile St. Croix
ThemaFrieden im Krieg 1812 - St. Stephen und Calais
2.3River Valley Scenic Drive und Appalachian Range Route
2.3.1Über Fredericton nach Grand Falls
·Am Unterlauf des Saint John River
·Fredericton
ThemaDie Beaverbrooks
ThemaCovered Bridges
·Weiter bis Grand Falls
ThemaDer International Appalachian Trail
2.3.2Auf der Appalachian Range Route nach Campbellton
2.4Der Acadian Coastal Drive
2.4.1Über die Acadia Peninsula nach Miramichi
KastenDie Miramichi River Route
2.4.2Kouchibouguac National Park und Südostküste
3Prince Edward Island (PEI)
3.1PEI selbst erkunden
3.1.1Zum Reiseziel - Besonderheiten
KastenSteckbrief PEI
3.1.2Zur Geschichte
3.1.3Klimatische Besonderheiten
3.1.4An- und Weiterreise
ThemaDer Confederation Trail
3.1.5Routenvorschlag für PEI
3.2Nach Charlottetown
3.2.1Anfahrt ab Confederation Bridge
3.2.2Charlottetown
3.3Ab Wood Island rund um PEI
3.3.1Die Südostküste
3.3.2Der Nordosten
3.3.3Zum Ostareal de Nationalparks
ThemaBedrohung der Natur im PEI National Park
3.3.4Der PEI National Park
ThemaLobster Supper
3.3.5Cavendisch und Anne of Green Gables
3.3.6Abstecher nach Summerside
3.3.7Über Lennox Island zum North Cape
3.3.8West Point und Cape Egmont
3.4Îles de la Madeleine
3.4.1Charakteristik, Geschichte und Klima
3.4.2Erkundung des Archipels
4»Québec Maritime«
4.1Rund um die Gaspé-Halbinsel
4.1.1Entlang der Baie des Chaleurs nach Percé
4.1.2Percé und der Parc National du Canada Forillon
4.1.3An der Nordküste der Gaspesie
4.1.4Von Matane nach Campbellton
KastenFähren über den St. Lawrence ab Gaspesie-Nordufer
4.2Côte-Nord – Am Nordufer des St. Lawrence River
ThemaRund um den Saguenay-Fjord
4.2.1Anreise
4.2.2Die Straße der Wale
ThemaL’Archipel de Mingan
4.3Von Montréal nach Atlantic Canada
4.3.1Montréal
ThemaVille Souterraine/Underground City
4.3.2Von Montréal nach Québec City
4.3.3Québec City
ThemaHotel Chateau Frontenac
4.3.4Von Québec City nach Tadoussac
5Newfoundland mit Labrador
5.1Die östlichste Provinz Kanadas selbst entdecken
5.1.1Zum Reiseziel - Besonderheiten
KastenSteckbrief Newfoundland
KastenAngeln und Jagen in Newfoundland
5.1.2Geschichte, Wirtschaft, Lebensweise und Kultur
Thema»In Cod We Trust« - Meer ohne Fisch
5.1.3Klimatische Besonderheiten
ThemaNeufundlands Flagge
5.1.4An- und Weiterreise
5.1.5Regionen und Routen Newfoundland
5.2Westliches Newfoundland
5.2.1Von Port-aux-Basques bis Deer Lake
5.2.2Gros Morne National Park
ThemaUNESCO Welterbe Gros Morne Park
ThemaWestern Brook Pond: Sauber - pur - ultraoligotroph
ThemaRoadside Gardens
5.2.3Der Viking Trail
ThemaWikinger: Sagas und Archäologie
ThemaCharakteristische, seltene und endemische Pflanzen
5.3Zentralregion
5.3.1Dorset und Beothuk Trail
5.3.2Über Conne River zur Coast of Bays
5.3.3Nach Lewisporte und Twillingate
ThemaDas Ende eines Volkes
5.3.4Gander, Terra Nova Nat’l Park und Salvage
5.4Neufundlands Osten
5.4.1Discovery Trail – die Bonavista Peninsula
ThemaRandom Passage – verfilmte Literatur
ThemaJohn Cabot und die »Matthew«
5.4.2Die Burin Peninsula
5.5Die Avalon Halbinsel
5.5.1Von Argentia zum Cape Race
5.5.2Die Ostküste der Avalon Peninsula
ThemaAvalonia, die »Colony of Avalon«
ThemaProjekt East Coast Trail
5.5.3St. John’s und Umgebung
·Lage und Geschichte
·Information, Transport, Internet und mehr
·Übernachten in St. John’s
·Stadtbesichtigung
5.5.4Conception Bay und Baccalieu Trail
ThemaKapitän Bartletts Polarexpeditionen
5.6Labrador
5.6.1Labrador Coastal Drive
ThemaWalfänger an Labradors Küsten
5.6.2Ins Inland: Nach Labrador City
·Happy Valley-Goose Bay und North West River
·Churchill Falls und und Labrador City
ThemaLabradors Küstengemeinden und die Moravian Church
5.6.3Der Norden: von Cartwright nach Nain
ThemaDer Torngat Mountains National Park
TEIL 3Anhang: Wissen – Atlantic Canada
1Geschichte - Bevölkerung - Wirtschaft
1.1Zur Geschichte
ThemaAcadians
1.2Bevölkerung
KastenDie Ureinwohner in den Atlantikprovinzen
ThemaAmerikanischer Unabhängigkeitskrieg und Loyalisten
1.3Zur Wirtschaft
2Natur und Umwelt
2.1Kleiner Naturführer
2.1.1Pflanzen
·Bäume
·Sträucher und Bodenpflanzen
·Wildblumen
2.1.2Tierwelt
·Säugetiere, häufig oder gelegentlich zu sehen
·Säugetiere - seltenere Begegnungen
ThemaSchwarzbären
·Im Wasser lebende Säugetiere
·Vögel der Küstengebiete
·Lurche und Kriechtiere
ThemaMeerespflanzen und Strandgut
·Fische - Muscheln - Krustentiere
·Insekten
2.2Umweltaspekte
Index - Stichwortverzeichnis
Fotonachweis
Kartenverzeichnis
Bedeutung der PiktogrammeSeite 119
Assoziationen
Mit Kanada verbunden sind Begriffe wie »Wildnis«, »Rocky Mountains«, »unendliche Weite«, »Blockhütten«, »Abenteuer« und »Einsamkeit«. Außer Hochgebirge gibt es all das auch in den Atlantikprovinzen. Typisch für sie sind außerdem Leuchttürme, Hummer, Robben, Wale und sogar – sieht man von Neufundland und Labrador ab – Badestrände.
Küsten
Die von der Gewalt der Elemente – Stürme und Gezeiten, Erosion und Ablagerungen – geformte Landschaft entlang der Küsten der maritimen Provinzen ist äußerst abwechslungsreich. Nah beieinander findet man Steilküsten und Sandstrände, tief ins Land reichende Buchten, Felsinseln, schmale Landzungen, Meerengen, Lagunen, Dünen und Marschwiesen.
Binnenland
Das hügelige bis gebirgige Binnenland ist überwiegend von Wald bedeckt, soweit es nicht landwirtschaftlich genutzt oder wegen seiner Bodenschätze ausgebeutet wird. Dort gibt es riesige kaum erschlossene Flächen; viele davon sind Naturschutzgebiete.
Wie Europa
Tatsächlich ähnelt die Geographie des kanadischen Ostens in weiten Teilen Landschaften Europas. Sogar erdgeschichtlich besteht ein Zusammenhang ( unter »Appalachen«, Seite 18).
Kultur
Auch starke kulturelle Parallelen mit Europa sind in den Ostprovinzen unübersehbar. Ab dem 16. Jahrhundert siedelten sich dort Engländer, Spanier (Basken), Franzosen, Iren, Schotten, Schweizer und Deutsche an. Ihre Lebensweisen und Traditionen hinterließen deutliche Spuren. Der Charakter der zwischenmenschlichen Beziehungen in den Atlantikprovinzen und die Art und Weise, wie man dort lebt, arbeitet, baut, kommuniziert, Politik und Geschäfte betreibt oder sich künstlerisch äußert, verweist oft auf europäische Wurzeln.
Wirtschaft und Umwelt
Innerhalb Kanadas gelten die Atlantikprovinzen als »strukturschwach«. Der wirtschaftliche Rückstand gegenüber zentralen Ballungsgebieten macht die Region aber reicher in anderer Hinsicht. Die schon erwähnten unberührten Landschaften bieten Schutz- und Rückzugsgebiete für eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt. Natur, geringe Besiedelungsdichte und eine vergleichsweise intakte Umwelt sorgen für eine höhere Lebensqualität. Mehr Einzelheiten zu Umwelt und Wirtschaft finden sich im Kapitel »Maritimes - Wissen« ab Seite 433 bzw. Seite 435.
Menschen
Die Uhren gehen etwas langsamer, und häufiger als bei uns trifft man auf gelassene, ausgeglichene Menschen. Ihr Leben, ihre Geschichte, ihre Traditionen, ihre Lebensweise und Kultur sind nicht zuletzt durch die Nähe zum Meer geprägt. Mehr noch als weiter westlich in Kanada sind Gespräche durch Freundlichkeit, Aufgeschlossenheit und Toleranz charakterisiert.
Lage
Die drei »Maritimes« liegen ungefähr zwischen dem 43. und 46. Breitengrad – d.h. auf derselben geographischen Breite wie Südfrankreich und Norditalien. Neufundland reicht weiter nördlich bis zum 52. Breitengrad. Das entspricht in etwa Mitteldeutschland – und Labrador überschreitet im Norden sogar den 60. Breitengrad und liegt damit auf der Höhe von Südskandinavien.
Fläche
Die Gesamtfläche aller vier Provinzen beträgt ca. 540.000 km2. Sie sind damit etwas größer als Deutschland, Österreich, Schweiz und Dänemark zusammengenommen.
Küstenlinie
Die dazugehörige Küstenlinie ist ca. 40.000 km lang.
Die folgende Übersicht mit gerundeten Zahlen zeigt – zur Relativierung – auch Fläche und Bevölkerung für ganz Kanada.
Provinz
Fläche (km2)
Bevölkerung
New Brunswick
73.400
775.000
Newfoundland
404.000
520.000
(davon Labrador
295.000
30.000)
Nova Scotia
52.900
1.000.000
Prince Edward Island
5.700
155.000
Zusammen:
536.000
2.450.000
Kanada gesamt:
9.984.670
38.500.000
Bevölkerung
Mit nicht einmal als 2,5 Mio. Einwohnern (zum Vergleich: in den vier oben genannten Staaten leben ca. 105 Mio. Menschen) ist die Bevölkerungsdichte in den Atlantikprovinzen rechnerisch mit 4,6 Einwohnern/km2 sehr niedrig (Deutschland: rund 236 E/km2). Aber selbst ohne Neufundland und das menschenleere Labrador ergeben sich für die Maritimes gerade mal 15 E/km2. Mehr Details zur Bevölkerung und ihrer Zusammensetzung finden sich im Kapitel »Wissen« ab Seite 426.
Fischerhafen Peggy’s Cove/Nova Scotia
Charakteristisch für die Atlantischen Provinzen sind bewaldete Hügel- bis Gebirgslandschaften, Hochebenen und Flusstäler. Flachland findet man vor allem in Küstennähe und auf Prince Edward Island. Bestimmende geologische Formationen sind in den südlichen Provinzen die Ausläufer der Appalachen und in Labrador der sog. Canadian Shield.
Kanadischer Schild
Der Canadian Shield ist eine rund vier Milliarden Jahre alte zusammenhängende Felsfläche, ein »Schild«, der fast die Hälfte der Fläche Kanadas bedeckt. Während der Eiszeiten war er von Gletschern bedeckt. Die verschiedenen Eisvorstöße und -rückzüge bewirkten, dass die Felsrücken abgeschliffen und dazwischen liegende Täler mit Verwitterungsschutt aufgefüllt wurden. So entstand eine relativ ausgeglichene Oberfläche mit durchschnittlichen Höhen zwischen 200 und 600 m mit zahllosen felsigen Erhebungen, Seen und einem weitverzweigten Flussnetz voller Wasserfälle und Stromschnellen. Die östlichen Ränder des Schildes in Labrador sind bis auf fast 2.000 m Höhe aufgewölbt und fallen steil zu den Fjorden des Atlantischen Ozeans ab.
Da sich für eine landwirtschaftliche Nutzung kaum geeignete Böden gebildet hatten, blieb der Canadian Shield zunächst Naturlandschaft. Aber als ab Mitte des 19. Jahrhunderts Erzlager – u.a. Eisen, Nickel, Kupfer und Zink – entdeckt wurden, begann seine Ausbeutung. Das Flussnetz ermöglichte die Anlage von Stauseen und den Bau zahlreicher Wasserkraftwerke.
Appalachen
Südöstlich des Canadian Shield ragt das nördliche Teilstück des Appalachengebirges in den atlantischen Raum. Vor Jahrmillionen zur Zeit des Superkontinents Pangäa führte eine zusammenhängende Gebirgskette über Ostkanada nach Nordspanien, in die Bretagne, nach Süd-Irland, Großbritannien und schließlich nach Mitteldeutschland und Böhmen. Nach der Trennung der Kontinente und Öffnung des Atlantiks bildeten die abgerissenen Reste dieser Kette die Gebirgszüge im Bereich der heutigen Atlantikprovinzen. Durch Erosion erhielten sie ihre jetzige Oberflächengestalt. Sie ähneln den europäischen Mittelgebirgen und sind wie diese meist dicht bewaldet. In breiteren Flusstälern und Ebenen, in denen sich auf den eiszeitlichen Sedimenten fruchtbare Böden bildeten, wurde das Land zum großen Teil kultiviert und seither landwirtschaftlich genutzt.
Der nördlichste Ausläufer der Appalachen sind die Long Range Mountains im Westteil Neufundlands. Die meisten Gipfel liegen unterhalb von 1.000 m, die höchsten erreichen über 1.200 m ( auch Essay Appalachian Trail, Teil II, Kapitel 2.3.2, Seite 251).
Gesteine und geologische Formationen
Labrador besteht aus Felsen, deren Alter auf bis zu 3,8 Mrd. Jahre geschätzt wird. Ein graues, fleckiges Feldspatgestein, das bei Lichteinfall Mineralflächen mit einem stahl- bis kobaltblauen Schimmer zeigt, heißt nach seinem typischen Fundort Labradorit. Etwa auf der Breite von Davis Inlet füllt nahe der Grenze zu Québec der Mistastin Lake einen Krater, der durch Meteoriteneinschlag vor ca. 38 Mio. Jahren entstand.
Auf Newfoundland findet man Granite, Gneise und andere harte magmatische und metamorphe Felsen sowie Kalksteine. Im Westen der Insel liegt in den »Tablelands« offenes Gestein aus dem Erdmantel, das vor etwa 500 Mio. Jahren an die Oberfläche kam, eine sehr seltene Erscheinung (Seite 365).
In den Atlantikprovinzen haben Eiszeiten viele Spuren hinterlassen. Besonders im Gros Morne National Park in Newfoundland erkennt man die Spuren der Gletscher. Erst vor etwa 15.000 Jahren zog sich dort das Eis zurück. Durch den Anstieg des Meeresspiegels wurde Prince Edward Island vom Festland getrennt. Das Land ist geologisch gesehen recht jung. Der rote, stark eisenoxidhaltige Sandstein der Insel entstand vor 250 bis 300 Mio. Jahren durch Sedimentation.
Eine geologische Besonderheit der Region ist die Bay of Fundy. In der engen trichterförmigen Bucht zwischen der Halbinsel Nova Scotia und dem Festland entfalten die Gezeiten einen gewaltigen Tidenhub, der zu bestimmten Zeiten über 16 m betragen kann und eine besonders starke Erosion bewirkt. Dadurch wurden an den Küsten der Bay of Fundy fossilienreiche Aufschlüsse freigelegt.
Zeolithe, Amethyste und Achate findet man z.B. an der Küste der North Mountains in alten vulkanischen Gesteinen.
In Nova Scotia, New Brunswick und auf PEI gibt es eine besonders große Vielfalt an unterschiedlich alten Gesteinen (bis zu mehrere 100 Mio. Jahre) verschiedener Entstehung: von diversen Sedimenten (Sand-, Ton- und Kalkstein, Kohle) über metamorphe Ablagerungen wie Schiefer oder Gneis bis hin zu magmatischen wie Granit. Im 19. Jahrhundert entdeckte man in Nova Scotia sogar Gold, das nach Unterbrechungen auch heute wieder abgebaut wird.
Erodierte Felsnase am Cape Egmont/Prince Edward Island
Die Atlantikküste zeigt mit ihren felsigen Inseln, steinigen Landzungen, engen fjordartigen Buchten, Nehrungen und Lagunen die Spuren der jahrtausendelangen Bearbeitung durch Gletscher, Wind und Wellen.
Generell
Die Lage von Nova Scotia, PEI und New Brunswick zwischen dem 43. und dem 46. Breitengrad bedeutet nicht, dass auch das Klima mit dem im Süden Frankreichs oder im Norden Italiens gleichzusetzen wäre. Verschiedene Faktoren, wie z.B. die Ablenkung des Golfstroms und der gegenläufige Labradorstrom sowie dominante Winde sorgen für ein ausgeglichenes, mildes Seeklima mit gemäßigten Temperaturen und relativ starken und häufigen Niederschlägen. Typisch sind Nebel vor der Küste, die durch das Zusammentreffen der kalten Labradorströmung aus dem Norden mit wärmerem Wasser ausgelöst werden.
Jahreszeiten
Der Hochsommer bringt nichtsdestoweniger zahlreiche warme Tage und intensive Sonneneinstrahlung mit sich. Die Temperaturen liegen dann zwischen 20° und 30°C. Die Strände laden im Juli und August bei Wassertemperaturen wie in Nord- und Ostsee durchaus zum Baden ein. Auch der Herbst zeigt sich im allgemeinen recht lange freundlich und sonnenreich. Der Winter bringt zahlreiche Niederschläge, auch ziemlich viel Schnee, doch ist er gemäßigter als im zentralen Kanada und mit Mitteleuropa zu vergleichen. Am Meer bleibt der Winter mild. Der Frühling kommt mit etwas Verspätung, geht aber spätestens im Juni ziemlich schnell in den freundlichen Sommer über.
Neufundlands Klima ist kühler und feuchter, der Winter dauert dort länger. In Labrador herrschen bereits subarktische Verhältnisse, ähnlich wie in Nordskandinavien.
In den drei »Maritimes« ermöglichen die Klimaverhältnisse eine intensive landwirtschaftliche Bodennutzung, ebenso wie in wenigen Teilen Neufundlands; dort verkürzen späte Frühjahrs- und frühe Herbstfröste die Vegetationsperiode.
Im Norden Labradors behindert Permafrost die Bodenkultivierung, auch Siedlungen und Transportwege werden damit vor Probleme gestellt.
In den atlantischen Provinzen gibt es zahlreiche unter Naturschutz stehende Gebiete.
Nationalparks
Schon vor über 100 Jahren wurden in Kanada die ersten National Parks geschaffen, um außergewöhnliche Landschaften, Naturwunder und Stätten des kulturellen Erbes der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, zu schützen und für zukünftige Generationen zu erhalten. Der erste entstand in den Rocky Mountains. In den Atlantikprovinzen gibt es zur Zeit zehn Nationalparks:
•in Nova Scotia Cape Breton Highlands und Kejimkujik sowie die nur eingeschränkt zugängliche Sable Island National Park Reserve, eine 42 km lange Düneninsel etwa 300 km östlich von Nova Scotia im Atlantik.
•auf Prince Edward Island (PEI) den PEI National Park
•in New Brunswick die Parks Fundy und Kouchibouguac
•auf Newfoundland Gros Morne und Terra Nova
•in Labrador Torngat Mountains und die Akami–Uapishku-KakKksuak-Mealy Mountains National Park Reserve
Strand an der Südküste des Forillon National Park auf Québecs Gaspesie, Seite 306
•in Québec liegen im Bereich der in diesem Buch beschriebenen Routen nur zwei »echte« ( rechts) kanadische Nationalparks – Forillon und Mingan Archipelago am Gulf of St. Lawrence – In Nationalparks ist generell alles verboten, was natürliche Ressourcen verbraucht, also z.B. Bergbau, Forst- und Landwirtschaft und Jagd. Dabei gibt es begrenzte Ausnahmen, z.B. Angeln. Aktivitäten wie Wandern, Kanu fahren und Skilanglauf sind gestattet. Die Benutzung von Drohnen ist streng verboten; dies gilt auch für National Historic Sites (Ausnahmen sind professionelle Einsätze mit Sondergenehmigung). Verstöße werden mit bis zu 25.000$ geahndet und sind zudem strafbare Handlungen; parks.canada.ca/voyage-travel/regles-rules/drones.
Ausstattung
Die Nationalparks verfügen zumeist über informative Visitor Centres, gekennzeichnete Wanderwege, Kanurouten und einfache Campingplätze. Manchmal gibt es auch Kanu- und/oder Fahrradverleih. Einkaufsmöglichkeiten und Unterkünfte sind hingegen nicht immer vorhanden, oft aber in der näheren Umgebung zu finden, außer in abgelegenen Regionen (Labrador, Cape Sable).
Eintritt
Während der Saison kosten die Parks Eintritt. Die Tarife liegen zwischen 6,25$ und 10,50$ pro Person (außer Labrador/Cape Sable). Für Senioren und in der Vor- und Nachsaison gibt es Ermäßigungen. Für Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre ist der Eintritt frei. In den Wintermonaten entfällt oft der Eintritt. Für einige Parks und andere Einrichtungen des National Park Service (z.B. National Historic Sites) gibt es kombinierte Tickets; außerdem sind Jahrespässe für alle Nationalparks für $68/Person verfügbar.
Aktuelle Informationen zu Gebühren (fees) und Öffnungszeiten findet man unter parks.canada.ca.
Visitor Centres
In den Visitor Information Centres der Parks erfährt man in Ausstellungen und Videovorführungen Wissenswertes zu deren natürlichen und kulturellen Besonderheiten. Mitarbeiter (Park Ranger) stehen für Auskünfte zur Verfügung. Oft bieten sie parkspezifische Programme an wie geführte Wanderungen, Vorträge, Diashows u.a. am abendlichen Feuer (Campfire Programmes). An Lehrpfaden, sog. Interpretive oder Nature Trails, erläutern Tafeln Details der Flora, Fauna, Geologie oder Geschichte des Parks.
Provinzparks
Sehenswerte oder einfach nur schöne Landschaften, in denen die Aspekte Erholung und Freizeit stärker im Vordergrund stehen, findet man auch in den von den jeweiligen Provinzen eingerichteten Provincial Parks. Ihre Ausrichtung kann sehr unterschiedlich sein: das Spektrum reicht vom kleinflächigen Picknickpark bis zum riesigen Naturschutzgebiet (z.B. Mount Carleton Provincial Park in New Brunswick). Die größeren Provinzparks verfügen durchweg über Wanderwege, oft auch Badestrände und mehrheitlich über schön angelegte Campingplätze. Manche Provinzparks kosten in der Saison Eintritt (bis 10$ plus ggf. Gebühren fürs Camping), die meisten Provinzparks sind aber eintrittsfrei.
Parks in Québec
In der Provinz Québec heißen die Provinzparks etwas verwirrend »Parc National« und die von der Bundesregierung verwalteten Nationalparks »Parc National du Canada«.
Naturschutzgebiete
Gebiete, in denen öffentliches Land (Crown Land) aus ökologischen Gründen geschützt wird, tragen die Bezeichnung Ecological Reserve. Dazu gehören Habitate bedrohter Tiere, Standorte seltener Pflanzen oder geologische Formationen, beispielhafte Ökosysteme oder für wissenschaftliche Forschung oder Bildungszwecke geeignete Naturflächen. Weitere Schutzgebiete, in denen Eingriffe in die Natur geregelt oder untersagt oder in denen Pflanzen und Tiere vor der Jagd und anderen Störungen geschützt sind, tragen Bezeichnungen wie Reserve, Wilderness und Sanctuary. Diese Regionen sind in etwa mit den Naturschutzgebieten oder Biosphärenreservaten in Europa vergleichbar.
Geschützte Küsten
Mit National Marine Conservation Areas sind Meeresareale und Küsten bezeichnet, die nur eingeschränkt genutzt werden dürfen.
Wasserfälle im Cape Breton Highlands Nat’l Park/Nova Scotia
Picknick
Ein Picknickplatz, d.h. eine gepflegte Außenanlage mit Tischen, Müllbehältern und Toiletten (meist nur einfache sog. pit toilets »Plumpsklos«), gehört im Normalfall zur Mindestausstattung der Provincial Parks. Picknickplätze gibt es oft auch in kommunaler Verantwortung, entweder an zentraler Stelle im Ort, oft am lokalen Visitor Information Centre oder an Plätzen mit schöner Aussicht (Viewpoints). Manchmal findet man sie auch abgelegen in der Natur, z.B. als sog. Pocket Wilderness. Selten hingegen sind die in Europa üblichen Rastplätze an Fernstraßen.
Wandern
Die Atlantikprovinzen haben Wanderern einiges zu bieten:
Viele Küstenabschnitte eignen sich wunderbar für Strandspaziergänge. Man muss jedoch die Gezeiten beachten, um nasse Füße zu vermeiden. Das gilt insbesondere an der gesamten Bay of Fundy, wo einem die Flut im Nu den Rückweg abschneiden kann.
Trails
In allen National und Provincial Parks gibt es, wie oben erwähnt, gekennzeichnete Wanderwege (Hiking Trails) für kurze Spaziergänge bis zu ausgedehnten Trips. Zunehmend sind die Pfade komfortabel angelegt – mit Splittbelag, ausgebauten Boardwalks und Treppen – und bisweilen als Lehrpfad beschildert. Zahlreiche naturbelassenere Wege führen aber auch über Stock und Stein und stellen durchaus Anforderungen an Kondition und Ausdauer.
An ausgeschilderten Wanderwegen findet man häufig Kilometerund Zeitangaben, die einander zu widersprechen scheinen. Die Kilometerangaben stimmen in der Regel, aber der Zeitbedarf ist manchmal zu hoch angesetzt bzw. berücksichtigt längere Pausen.
Zweisprachige Wanderwegerläuterung im Kejimkujik Nat’l Park (Seaside Adjunct) an der Atlantikküste von Nova Scotia
Karten
Oft sind im Visitor Centre kostenlos Faltblätter samt Karten mit den Wanderwegen und ggf. Fahrrad- wie Kanurouten verfügbar. Am jeweiligen Startpunkt, dem Trailhead, steht oft eine Tafel mit dem Wegverlauf oder ein Kasten mit Faltblättern, die zur (groben) Orientierung meist gute Dienste leisten. Topographische Wanderkarten sind selten erhältlich.
Mehrtägiges Wandern
In den Nationalparks und in manchen großen Provinzparks gibt es auch für mehrtägige Wanderungen geeignete Trails. Für ihre Über-Nacht-Nutzung muss man sich ein »Backcountry-Permit« besorgen (im Visitor Centre), meist gegen Gebühr. Entlang solcher Wanderrouten sind Backcountry oder Wilderness Campgrounds ausgewiesen, die meist für nur wenige Zelte Platz bieten.
Langstreckenwandern
Auch außerhalb von National- oder Provinzparks kann man Wanderungen unternehmen. Einige Kommunen haben für ihre Umgebung ein Netz von Spazier- und Wanderwegen entwickelt. Manche davon sind an überregionale Langstreckentrails angebunden, die von Wandervereinen oder -organisationen betreut werden. Beispiele für letztere sind der East Coast Trail (Seite 396) auf Neufundland oder der International Appalachian Trail (Seite 251).
Vielerorts sind unter dem Schlagwort »Rails to Trails« nicht mehr benutzte Eisenbahntrassen zu Wanderwegen umfunktioniert worden, manchmal nur regional auf kurzen Abschnitten – sogenannte Trailways –, manchmal auch als Langstrecke (z.B. der Confederation Trail auf PEI, Seite 266), allerdings fast nie als Rundwanderweg.
Radtouren
Für das Kennenlernen vieler Städte bietet sich auch das Fahrrad an, und in vielen findet man Fahrradverleiher (Bike Rental). Indessen sind Radwege ziemlich selten (Ausnahme: Québec), die oben erwähnten Trailways können aber auch Radfahrer nutzen.
Für die Erkundung von National und Provincial Parks ist ein Fahrrad ebenfalls gut geeignet. Dort gibt es meist auch Radwanderwege. Häufig kann man in den Parks selbst Fahrräder mieten. In New Brunswick, Nova Scotia, auf PEI und in Newfoundland/Labrador müssen Radfahrer einen Helm tragen. In Québec hingegen besteht für Erwachsene keine Helmpflicht, mit Ausnahme von Elektro-Bikes.
Informationen zu Radtouren: www.atlanticcanadacycling.com.
Mehr über Mountain Biking und Radwandern in Kanada steht im USA/CANADA Bikebuch von Reise Know-How.
Kanu & Kajak
Die First Nations benutzten Kanadas Flüsse und Seen als Verkehrsadern durch das ansonsten unwegsame Land. Vom lautlos zu bewegenden Kanu aus lassen sich Tiere in der Wildnis beobachten, die man sonst nur selten zu sehen bekommt.
Vielerorts kann man Kanus und/oder Kajaks mit kompletter Ausrüstung bei sog. Canoe Outfitters leihen. Bei Bedarf erhält man eine Einweisung in die Handhabung des Bootes und Tipps zu den bestgeeigneten Routen und Zielen. Nicht jede Strecke und jedes Wetter sind für Anfänger geeignet. Für erste Versuche empfiehlt sich ein Binnensee an einem möglichst windstillen Tag. Auf allen Gewässern sind angelegte Schwimmwesten Vorschrift. Wer sich auf das Meer hinaus begibt, muss über zusätzliche Ausrüstungsgegenstände wie Signalpfeife, Schleppleine, Lampe verfügen.
Das Kanu – ein kanadisches Symbol
Die Ureinwohner der Waldgebiete im Norden waren berühmt für ihre eleganten, höchst praktischen und schnellen Wasserfahrzeuge. Ein aus Birkenrinde hergestelltes Kanu ist extrem leicht, aber dennoch in der Lage, vergleichsweise schwere Lasten zu transportieren. Zudem ist es einfach zu reparieren.
Für die First Nations waren Kanus, die in Größen bis zu 8 m Länge und 2 m Breite gebaut wurden, das wichtigste Transportmittel. Per Kanu waren Reisen und Handel über große Entfernungen möglich. Auch den ersten europäischen Forschungsreisenden und Pelzhändlern ebneten Kanus den Weg in die sonst unzugängliche kanadische Wildnis.
Der Werkstoff Birkenrinde ist inzwischen weitgehend durch Kunststoff und Aluminium ersetzt, aber für Puristen und viel Geld gibt es durchaus noch die Kanus aus reiner Natur.
Mehrtägige Touren
Für ausgiebige, auch mehrtägige Kanutouren eignet sich besonders der Kejimkujik National Park in Nova Scotia einschließlich angrenzender Wasserwege außerhalb des Parks zwischen Annapolis Royal und Liverpool wie auch das Seen- und Flussgebiet in Richtung Shelburne/Yarmouth, die Bay du Nord Wilderness Reserve in Newfoundland und der Unterlauf des St. John River mit seinen breiten Mündungen und seeartigen Erweiterungen in New Brunswick. Der Kouchibouguac Nat’l Park an der Ostküste von Neu Braunschweig (Gulf of St. Lawrence) ist mit seinen Lagunen ein ideales Revier für Kanu- und Kajak-Kurztrips.
Transport
Längere Kanurouten sind oft mit Portages verbunden, d.h. Kanu und Gepäck müssen zwischen zwei Gewässern eine Strecke über Land getragen werden. Manche Kanuten haben für Portagen eine abnehmbare Radachse dabei.
Die »Flowerpots« der Hopewell Rocks in New Brunswick bei Niedrigwasser. Ansonsten kann man auch mit Kajaks durchpaddeln
Kajak
Sowohl auf Binnengewässern als auch an den Meeresküsten tritt immer mehr das Kajak in Erscheinung. Es gibt zahlreiche Verleiher, die geführte Touren in kleinen Gruppen anbieten. Beliebte Reviere für das Seakayaking sind geschützte Meeresbuchten mit kleinen Inseln, die man in jeder der Atlantikprovinzen findet.
Segeln
Die Küstengewässer der Atlantikprovinzen blicken auf eine lange Segeltradition zurück. Speziell die Atlantikküste mit ihren zahllosen Inseln und Buchten bietet abwechslungsreiche, wenn auch nicht ganz einfach zu befahrene Reviere. Der in einigen Bereichen häufige Nebel oder die gewaltigen Gezeitenunterschiede etwa in der Bay of Fundy sind auch Herausforderungen, die nicht jeder »Schönwettersegler« so einfach bewältigt. Man kann aber auch auf großen Binnengewässern segeln.
Segler mit Touristen vor St. George Island bei Halifax
Segeltouren
Freizeitsegler können Boote – mit oder ohne Skipper – chartern oder auch an mehrstündigen bis -tägigen Touren teilnehmen, etwa auf den Bras D’Or Lakes auf Cape Breton Island oder in der Mahone Bay in Nova Scotia. In vielen Yachthäfen findet man entsprechende Angebote.
Whale Watching
Die Gewässer vor den Atlantikprovinzen und den Neuenglandstaaten der USA waren vom 16. Jahrhundert bis etwa 1930 Schauplatz eines schonungslosen massenhaften Walfangs. Seit der Einstellung der kommerziellen Jagd beobachteten Wissenschaftler die Riesensäuger in ihrer natürlichen Umgebung, registrieren die Bestände und erforschen ihr Verhalten.
Seit den 1970er-Jahren gibt es Walbeobachtungstrips für Touristen. Ihre Frequenz hat aber derart zugenommen, dass Naturschützer auf die Einhaltung bestimmter Regeln drängten. Die Tourveranstalter der Atlantikprovinzen haben sich auf einen Code of Ethics verpflichtet, der sicherstellt, dass die Tiere nicht belästigt werden und die Beobachtungsboote untereinander fair operieren.
Zodiacs, Schlauchboote mit starken Außenbordmotoren, sind wegen ihrer Schnellig- und Wendigkeit für Whale Watching Trips beliebt
An exponierten Küstenabschnitten auf Cape Breton Island und Newfoundland kann man mit etwas Glück Wale von Land aus beobachten. Näher kommt man den Tieren indessen per Boot.
Reviere
Zu den besten Revieren für die Walbeobachtung gehört die Bay of Fundy (Seite 167). In Nova Scotia kann man Wale von Digby Neck, von Long Island und Brier Island aus sehen, in New Brunswick an der Passamaquoddy-Bay (Seite 234ff.). Auch um Cape Breton Island sowie in den Buchten Newfoundlands ( Notre Dame Bay, Seite 382 und Trinity Bay, Seite 387) lohnen sich Touren. Der St. Lorenz-Strom ist bei Tadoussac (Nordufer) und der Mündung des Saguenay River bekannt für seine Wale.
Bird Watching
In den Atlantikprovinzen gibt es mehrere hundert verschiedene Vogelarten – dauerhafte Bewohner wie Zugvögel. Wegen ausgedehnter Feuchtgebiete und raubtiersicheren Felseninseln findet man viele große Ansammlungen und Brutkolonien. In speziellen Schutzgebieten werden Forschungen betrieben; dort können auch Hobby-Ornithologen ihren gefiederten Freunden nah sein. Viele der Beobachtungsplätze, z.B. für Papageientaucher (Puffins), Basstölpel (Gannets), befinden sich an Land. Zu einigen Vogelinseln gibt es auch Bootsausflüge, so zur Witless Bay Ecological Reserve vor der Avalon-Halbinsel (Newfoundland, Seite 395), zur Île Bonaventure vor Percé auf der Gaspé-Halbinsel (Seite 303) oder zu den Vogelinseln um Grand Manan (New Brunswick, Seite 232f.)
Angeln
Die Atlantikprovinzen sind bekannt für ihre Gewässer voller Forellen und ihre Lachsflüsse. Auch im Meer kann man fischen, in vielen Küstenhäfen werden Touren zum Hochseeangeln angeboten. Ohne Angelschein (Fishing License) geht es jedoch nur an der Hafenkante. Die Gebühren für eine Lizenz und Detailregelungen sind von Provinz zu Provinz unterschiedlich Aber außer der Gebührenzahlung gibt es wenig besondere Bedingungen. Wer eine Angel halten kann, darf sie – mit Fishing License – vielerorts ins Wasser werfen. Informationen darüber und über die jeweils geltenden Regelungen, die von Provinz zu Provinz jeweils sehr verschieden sein können, erhält man in jeder Visitor Information.
Jagen
Ausländer dürfen in Kanada nur in Begleitung sogenannter Outfitter jagen. Die Kosten dafür sind beträchtlich, nicht zuletzt deshalb, weil dafür überwiegend Komplettpakete mit Unterkunft und Vollverpflegung, ggf. auch Hubschraubertransport und sogar Trophäenversand angeboten werden.
Strände/Baden
So variantenreiche und reizvolle Strände wie an den langen Küsten der Atlantikprovinzen findet man selten in einer Region: mondsichelförmige, weiße Abschnitte, abgelöst von felsigen Landzungen; Dünengebiete aus rosa Sand, dazu alle Formen von Kieselstrand, Felsblöcke und flache Felsplatten, die wie eine Rutschbahn ins Wasser ragen – für Abwechslung ist also gesorgt. Viele Strände eignen sich bestens für Spaziergänge und zum Sonnenbaden, aber die im allgemeinen niedrigen Wassertemperaturen schocken doch manchen Schwimmer. Das wärmste Wasser findet man rund um Prince Edward Island, an der Ostküste von New Brunswick, an Nova Scotias Northumberland Strait und an der Baie de Chaleur südlich der Gaspé-Halbinsel.
Der Atlantik an Süd- und Ostküste Nova Scotias ist nur etwas für abgehärtete Naturen, von Newfoundland nicht zu reden.
Dünen und unendlicher Strand im Prince Edward Island Nat’l Park, Bereich Greenwich
Viele Binnengewässer weisen dagegen im Sommer (Ende Juni bis September) angenehme Temperaturen von weit über 20°C auf.
Nur an ausgesprochen wenigen Stränden gibt es Bademeister oder Rettungsschwimmer (supervised beaches), etwa in belebten Provincial Parks oder an Stränden in/bei Ortschaften.
Reiten
Reiten ist in den Atlantikprovinzen Kanadas nicht so verbreitet wie weiter westlich. Doch gibt es hier und dort die Möglichkeit, stundenweise ein Pferd zu mieten. Vereinzelt stößt man auch auf Komplettangebote mit Unterkunft und Besichtigungsprogramm. Adressen finden sich in den Gelben Seiten (unter horse stables) und in den regionalen Visitor Information Centres oder im Internet.
Golf
In den Maritimes ist Golf kein exklusiver Sport wie in Europa. Plätze in schöner Landschaft gibt es reichlich, meist im Umfeld der Städte, manchmal aber auch in abgelegenen Regionen. Viele Plätze sind öffentlich, die Gebühren relativ gering. Die Ausrüstung lässt sich meist vor Ort leihen. Ausführliche Informationen im Internet unter:
•golfnl.ca
•golfns.ca
•golfpei.ca
•golfnb.ca
•quebecmaritime.ca/en/what-to-do/golf
Wintersport
Auch im Winter haben die Atlantikprovinzen einiges zu bieten. Abfahrtskigebiete sind zwar rar, doch es gibt sie tatsächlich (in Newfoundland Marble Mountain, in Nova Scotia Martock bei Windsor und am Cape Smokey auf Cape Breton Island). Für Skilanglauf findet man Loipen vor allem in Nationalparks. Einige abgelegene Gegenden erreicht man im Winter am besten per Schneemobil. In völlig unwegsamen und unzugänglichen Regionen, z.B. in Labrador, werden dann Wintertrails gespurt, die sogar auf speziellen Landkarten verzeichnet sind.
Schneemobile sind nicht nur Transportmittel für Fahrten in sonst unzugängliche Gebiete, sondern auch beliebte Spaßvehikel, mit denen Rennen gefahren werden, hier auf Newfoundland
Sommer in Halifax
Die »Großstädte«
In den Atlantikprovinzen gibt es nur eine »echte« Großstadt: Halifax in Nova Scotia mit rund 480.000 Einwohnern. In St. John's auf Newfoundland leben zwar immerhin auch über 100.000 Menschen, aber dort stellt sich nicht unbedingt urbanes Gefühl ein, ebensowenig wie in der größten Stadt von New Brunswick, Moncton, mit ca. 80.000 City-Bewohnern.
Halifax ist Dreh- und Angelpunkt des Kulturlebens in den maritimen Provinzen. Dank historisch gewachsener Eigenheiten und ihrer maritimem Prägung besitzt die Stadt einen unverwechselbaren Charakter. Halifax ist Sitz vieler Außenstellen der Bundesregierung sowie überregionaler Wirtschaftsunternehmen.
Nicht mehr als regionale Knotenpunkte sind die Provinzhauptstädte Charlottetown auf Prince Edward Island und Fredericton in New Brunswick. Das gilt auch für das bereits erwähnte Moncton sowie für Saint John in New Brunswick.
Uniformität
Die Mittel- und Kleinstädte sind durch uniforme Zweckbauten der Tankstellen, Supermärkte, Fast Food Restaurants und Hotels/Motels der in ganz Nordamerika bekannten Ketten an den Ausfallstraßen ziemlich gleichförmig.
Downtown
Unterscheidbar werden die Städte im mit Downtown bezeichneten Zentrum, das nicht unbedingt in der Stadtmitte liegen muss. Es ist meist bestimmt durch mehr oder weniger historische Architektur und etwas individuellere Geschäfts- und Restaurantzonen. Nur dort trifft man auf engem Raum auch Fußgänger beim Einkaufsbummel und – im Sommer – auf Restaurantterrassen. Mit einem Nachtleben darf man nirgendwo rechnen, außer in Halifax. Das muss nicht heißen, dass gar nichts los ist. Open-Air Events und kulturelle Veranstaltungen im weitesten Sinne bieten zumindest im Sommer auch vergleichsweise kleine Orte. Speziell in den Provinzhauptstädten Fredericton, Charlottetown und St. John’s, aber auch in Städten wie Moncton, Saint John oder Sydney gibt es sogar einen recht dichten sommerlichen Veranstaltungskalender. Jedes Visitor Information Centre hat die Details, man findet sie auch auf den Websites der Orte und Regionen.
Stadtrundfahrten
Nur in wenigen Städten – u.a. Halifax, St. John’s und Charlottetown – gibt es Stadtrundfahrten. Die anderen Städte sind klein genug, um zumindest das Zentrum zu Fuß erschließen zu können.
Waterfront
In manchen der am Wasser gelegenen Orte wurden nicht mehr benötigte, meist heruntergekommene Hafenbereiche saniert. Ehemalige Lagerhäuser avancierten zu Veranstaltungs- und Ausstellungshallen; viele beherbergen Shops und Restaurants und sind von Grünanlagen umgeben. Ein derart renovierte Waterfront ist Anziehungspunkt für Touristen wie für Bewohner.
Service Centres
In dünner besiedelten Gegenden fungieren größere Dörfer als Administrations-, Versorgungs- und Kulturzentrum des Umlands. In sogenannten Service Centres finden sich dann Einrichtungen, die man im ländlichen Raum sonst vergeblich sucht – Supermärkte, Banken, Bibliotheken, Kinos, Fachgeschäfte, Dienstleistungseinrichtungen und Behörden.
Dörfer
Wegen der geringen Besiedelungsdichte liegen in manchen Ortschaften die Gebäude weit auseinander. Einen identifizierbaren Ortskern gibt es daher häufig nicht. Auch ein Ortseingangsschild fehlt hin und wieder.
Festivals
Besonders in der Sommersaison werden vielerorts Feste gefeiert. Ihre historischen Wurzeln haben sie oft im harten Alltagsleben, dem zu entfliehen, man Anlässe suchte und fand. Die Feiern stärkten das Zusammengehörigkeitsgefühl, eine Voraussetzung zum Überleben und zu gegenseitiger Hilfeleistung in Notzeiten.
Die traditionellen Feste – ob zur Apfelblüte, zur Erdbeerernte, zum Auftakt der Lachssaison, also aus unmittelbaren Lebenszusammenhängen, oder in Rückbesinnung auf historische, ethnische oder religiöse Traditionen – werden zumeist mit großem Engagement aller Beteiligten durchgeführt und erhalten nicht selten auch staatliche Förderung.
Besonders im ländlichen Raum unternimmt man erhebliche Anstrengungen zur Erhöhung der Lebensqualität und der Attraktivität der Community. Damit wird letztlich auch das Touristenaufkommen erhöht. Allein in Nova Scotia gibt es mittlerweile über 800 Festivals im Jahr; dazu gehören auch Musik- und Theaterveranstaltungen.
»Schrottplatz Symphoniker« auf dem Busker Festival an Halifax’ Waterfront (Ende Juli, Seite 133)
Umzug am Canada Day (1. Juli) mit Kriegsveteranen in Annapolis Royal
Musik
In den größeren Orten gibt es auch Konzerte von Klassik über Jazz und Folk & Country bis zu Rock & Pop, im Sommer open air. In ländlichen Regionen sieht es damit schlechter aus, doch findet man hier mancherorts kleinere Events mit regionalen Talenten, bis hin zu den vor allem in Newfoundland berühmten kitchen concerts in Privathäusern.
Powwows
Viele traditionsbewusste Bands der First Nations veranstalten auf ihren Territorien alljährlich mehrtägige sog. Powwows, zu denen traditionelle Zeremonien, Tänze und Musikdarbietungen gehören. Die Termine findet man auf den Websites der jeweiligen First Nations; manchmal auch auf canadianpowwows.ca.
Arts & Crafts
In Kanada steht das Wort Art Gallery nicht in jedem Fall für das, was wir unter einer Kunstgalerie verstehen. Gallery wird dort viel weiter gefasst und kann Verkaufseinrichtung für Kunsthandwerk, Gebasteltes, Gesägtes, Genähtes oder Gestricktes sein. Ähnlich variantenreich sind die Craft Shops, in denen Handgemachtes (Crafts) zum Verkauf steht, von beachtlichen Kunstwerken über lokale kunsthandwerkliche Artikel bis zu Kitsch. Die Bezeichnung Artist Studio weist noch am ehesten auf Kunst hin. Ein Besuch im Künstlerstudio bietet manche Überraschung.
Kunst
Die Kunstsammlungen größerer Museen, wie z.B. der Beaverbrook Art Gallery (Fredericton) oder der Art Gallery of Nova Scotia (Halifax) präsentieren bildende Kunst aus Europa, den USA und natürlich Kanada. Oft gibt es Schwerpunktausstellungen mit Künstlern der jeweiligen Region. An der Mount Allison University in Sackville mit ihrer renommierten kunstwissenschaftlichen Fakultät zeigt die Owens Art Gallery neben Werken aus dem 18. bis 20. Jahrhundert insbesondere auch Bilder und Objekte junger, zeitgenössischer Künstler.
Privatgalerien für moderne Kunst findet man in den großen Städten, aber auch hier und dort auf dem Land, oft am Wohnort eines Malers oder Bildhauers. In den Tourist Information Centres gibt es bisweilen Listen derartiger Ausstellungen und Werkstätten.
Indigenous Art
In der Art Gallery of Nova Scotia ist Kunst der Inuit und der First Nations gleichberechtigter Bestandteil der Sammlungen. Insgesamt ist die Kunst der indigenen Bevölkerung Kanadas in den großen Museen jedoch noch immer unterrepräsentiert.
Typische Inuit-Kunstobjekte
Kunst und kunsthandwerkliche Arbeiten von Angehörigen der First Nations sind in anderen Galerien eher sporadisch oder in seltenen Sonderausstellungen vertreten; am ehesten findet man sie in den Cultur and Heritage Centres der First Nations oder in den Art Studios der Künstler, z.B. Alan SyliboySeite 177. Beim Finden hilft ggf. auch indigenousartscollective.org.
Die Kunst der Inuit – zumeist Skulpturen oder Druckgrafiken – findet man in Makkovik und Nain (Labrador), wo man sie auch direkt von den Künstlern erwerben kann; gelegentlich auch in kleineren Galerien weiter südlich, z.B. in Halifax, Charlottetown und St. John's.
Die Kunst der Inuit
Inuit bedeutet »Menschen«, so bezeichnen sich die Ureinwohner des hohen Nordens selbst. Sie bewohnen die Breiten nördlich der Baumgrenze, ein Gebiet mit harschen, unwirtlichen Lebensbedingungen. Bereits die Vorfahren der Inuit, die Dorset-Eskimo, haben vor 2.000 Jahren aus Walrossknochen und Holz Skulpturen geschaffen, die Tiere, menschliche Gestalten und Masken darstellen und wohl religiöse oder magische Bedeutung besaßen. Später wurden ebenfalls Knochen und Steine bearbeitet. Außer Werkzeugen und Waffen entstanden viele figürliche Skulpturen, die als Tauschobjekte bei Europäern begehrt waren. Die Kunst der Inuit hat eine Vielzahl regionaler Stile und individueller Ausdrucksformen ausgebildet. Die Materialien und Arbeitsweisen sind vielfältig, ebenso wie die Art der Darstellung von realistischen Formen über elegante Stilisierung bis zur reduzierenden Abstraktion. Wiederkehrende Motive liefert die arktische Tierwelt. Neben Vögeln, Robben, Bären und Fischen spielen aber auch menschliche Figuren eine Rolle, oft in Jagd- oder Alltagsszenen. Darüber hinaus gibt es sogenannten »Transformationen«: Gestalten, die den Übergang von Mensch, Tier und Geist ausdrücken. Das Kunsthandwerk der Inuit trägt heute einerseits dazu bei, alte Traditionen zu bewahren, und sichert andererseits einen Teil des Lebensunterhaltes.
UNESCO Heritage Sites
Die UNESCO hat besonders schützenswerte Gebiete – wegen ihrer natürlichen oder ihrer historisch-kulturellen Bedeutung – auf die Liste des Welterbes gesetzt. In den Atlantikregionen liegen acht Stätten: der Gros Morne National Park mit seinen geographischgeologischen Besonderheiten, die historische Wikinger-Siedlung in L’Anse aux Meadows und die Fossilienfundstätte Mistaken Point bei Cape Race auf Newfoundland, die baskische Walfangstation Red Bay in Labrador, die Altstadt von Lunenburg, die Landschaft von Grand Pré und die Fossilienfundstätten Joggins Fossil Cliffs in Nova Scotia. Dazu kommen im hier behandelten Teil der Provinz Québec noch Miguasha auf der Halbinsel Gaspé sowie der Historic District of Québec City.
National Historic Sites
Unter dieser Bezeichnung findet man national bedeutende historische Stätten, die sich auf wichtige Bauwerke, Personen oder Ereignisse beziehen. Hier sind z.B. die Zitadelle von Halifax und vor allem die Fortress of Louisbourg zu nennen, Seite 203.
Hoch über dem Hafen von Halifax thront eine gut erhaltene Festungsanlage, wo bis heute Soldaten in alten Uniformen (Schottenröcken) Wache stehen und für Touristen auf dem Dudelsack spielen, Seite 138
Museen
Die Atlantikprovinzen verfügen über zahlreiche Museen sowohl in den Städten als auch in kleinen Ortschaften. Hinzu kommen Ausstellungen in den Visitor Centres der Nationalparks zur jeweiligen Historie oder zu naturkundlichen Phänomenen.
Um die Menschen ins Museum zu locken, wurden interessante Arten der Präsentation und moderne museumspädagogische Ansätze entwickelt, die beim Publikum gut ankommen. Speziell in kleinen Orten gibt es indessen Museen, deren Sammlung eher an ein Kuriositätenkabinett erinnert. Nicht selten besitzen derartig unmoderne Museen aber sogar besonderen Charme.
Ein großer Teil der Museen ist historischen Themen gewidmet. In den Provinzhauptstädten stellen sie die Geschichte von der Besiedelung des Kontinents über die europäische Kolonisation bis zur jüngsten Zeit ausführlich dar. Lokale Museen beschränken sich meist – bisweilen sorgfältig und detailliert – auf interessante Facetten der Zeitläufte, sind aber dennoch oft Fundgruben.
Umfassend informiert das Maritime Museum of the Atlantic in Halifax über alles, was mit Meer und Schiffen zusammenhängt. Eine gute Ergänzung dazu bietet in Lunenburg das Fisheries Museum of the Atlantic. Über den Walfang und seine Geschichte erfährt man alles in der National Historic Site in Red Bay (Labrador), über die aktuelle Situation der Wale informiert die Grand Manan Whale and Seabird Research Station in New Brunswick.
Aquarium
Einige Küstenorte verfügen über Aquarien, so St. Andrew’s und Shippagan in New Brunswick und Sainte-Anne-des-Monts auf der Gaspé-Halbinsel.
Wildlife Parks
In den Wildlife Parks der Atlantikprovinzen gibt es vor allem einheimische Wildtiere, nach Möglichkeit in naturnahen Gehegen. Ein guter Park dieser Art ist der Shubenacadie Provincial Wildlife Park (Nova Scotia). Dort sieht man Schwarzbären, Stinktiere, Kojoten und mehr. Die Tiere in diesem Park wurden in der Regel schon in Gefangenschaft geboren oder verletzt aus der Wildnis geborgen.
Spezialmuseen
Manche kleinere Museen haben sehr spezielle, über Lokales hinausreichende Themen. So etwa mehrere Bergbaumuseen an Orten, wo einst Kohleabbau betrieben wurde. Das North Atlantic Aviation Museum in Gander bezieht sich auf die Geschichte der Luftfahrt und die einstige Bedeutung Ganders für Transatlantikflüge.
Das Fundy Geological Museum in Parrsborro informiert ausgezeichnet über Gezeiten und Geologie. Das Johnson GEO Centre in St. John’s (Newfoundland) erläutert die Geschichte unseres Planeten, und das Museum of Industry in Stellarton/New Glasgow (Nova Scotia) hat eindrucksvolle Objekte zur Technikgeschichte.
Living History
Immer häufiger weichen trockene Präsentationen historischer Dokumente und Artefakte einer lebendigen Darstellung. In der Hochsaison findet man in vielen aufwändig nachgestalteten oder restaurierten historischen Stätten zeitgenössische »Bewohner«. Diese Art der Geschichtsvermittlung in Living History Museums ist immer ein Erlebnis. Die Mitwirkenden schauspielern oft nicht nur, sondern beherrschen alte Handwerkstechniken, die sie anschaulich vorführen. »Lebendige Geschichte« beeindruckt besonders in Norstead (L’Anse aux Meadows/Newfoundland), im Fortress of Louisbourg (Nova Scotia), in Kings Landing und im Acadian Village (New Brunswick).
Manche Museen führen Abteilungen zur Geschichte und Kultur der indigenen Völker; einige sind sogar darauf spezialisiert: etwa das Beothuk Interpretation Centre Boyd’s Cove (Newfoundland), das Labrador Interpretation Centre in Northwest River (Labrador) und das Museé Amerindian et Inuit in Godbout (Québec).
First Nations/Inuit
Zunehmend werden Ausstellungen von den First Nations selbst gestaltet, wie z. B. das Millbrook Heritage Centre bei Truro (Route 102, Exit 13A) und der Membertou Heritage Park in Sydney (Nova Scotia), das Mi’kmaq Cultural Centre auf Lennox Island (Prince Edward Island), der Metepenagiag Heritage Park in Red Banks (New Brunswick) und die Site d’Interprétation Micmac de Gespeg (Gaspé Peninsula).
Soldaten in zeitgenössischer Uniform in der Fortress de Louisbourg
Zuerst ist grundsätzlich zu klären: Will man individuell reisen oder mit einer Reisegruppe? Zieht man einen vorgegeben standardisierten oder einen selbstbestimmten Reiseverlauf vor?
Das Spektrum organisierter Reisen reicht von Busrundfahrten von Stadt zu Stadt bzw. Hotel zu Hotel mit Stopps in Nationalparks und anderen Touristenzielen bis zu Aktivferien für Wanderer und Kanuten. Der Vorteil solcher Reisen ist, dass sie kaum eigenen Organisationsaufwand erfordern und die Teilnehmer sich unterwegs um nichts zu kümmern brauchen. Nachteilig ist der vorgegebene Ablauf, der kaum Reaktionen auf örtliche Gegebenheiten oder Wetterbedingungen zulässt. Sich unterwegs ergebende individuelle Wünsche können fast nie berücksichtigt werden.
Busreisen
Typisch für die von vielen Veranstaltern angebotenen Bus-Rundreisen mit Hotelübernachtung sind zahlreiche Anlaufpunkte und durchweg sehr weite Wege, so dass selten Zeit für mehr als oberflächlichere Besichtigungen und ein paar Fotos bleibt. Die Routen entsprechen außerdem durchweg gängigen touristischen Pfaden, auf denen gleichzeitig Mengen anderer Touristen unterwegs sind. Speziell Naturschönheit kommt dabei oft zu kurz, und die Stunden im Bus machen das Gros der Reisezeit aus.
Pkw-Rundreise
Etwas flexibler ist man bei einer vom Reiseveranstalter organisierten Mietwagen-Rundreise mit reservierten Unterkünften, wobei immerhin der Tagesablauf noch individuell gestaltet wird. Trotzdem ist der Spielraum solchen Touren eingeschränkt und die mit dem Mietwagen mögliche Flexibilität bei vorgegebenen Tagesetappen dahin. Unterwegs aufkommende Wünsche zu Änderungen im Zeit- und Routenplan sind nur schwer realisierbar.
Organisierte Individualreisen
Einige Reiseveranstalter bieten Programmbausteine mit spezifischen Inhalten, beispielsweise Kanu- oder Angeltouren mit Übernachtung in Blockhütten oder Camping, ein Ferienhaus am Meer, oder kleinere Rundtouren mit Spezialitäten wie Übernachtungen im Leuchtturm oder Teilnahme an einem Powwow.
Neben den großen Kanadaveranstaltern CANUSA (canusa.de) oder CRD (crd.de) gibt es eine Reihe kleinerer Spezialisten wie
•SK Touristik(sktouristik.de)
•Fasten your Seatbelt(kanadareisen.de)
•MESO Reisen(meso-berlin.de)
•Der Kandaspezialist(der-kanadaspezialist.de)
•Tour Canada(tourcanada.de)
Individuell reisen
Aber nur auf einer individuell organisierten Reise kann man die Route nach Lust, Laune oder Inspiration abändern, unabhängig von Programmvorgaben dort länger bleiben, wo es einem wirklich gefällt, bei schlechtem Wetter in andere Regionen ausweichen, an Veranstaltungen und Festen teilnehmen, von denen man vor der Reise noch nichts wusste und Dinge entdecken, die kein Reiseleiter kennt.
In den Atlantikprovinzen ist es relativ unkompliziert, individuell unterwegs zu sein. Die Versorgung bereitet ohnehin keine Probleme, und ein Quartier oder ein Campingplatz findet sich auch in der Hochsaison meistens noch irgendwo. Außerdem gibt es selbst in kleinen Orten eine Touristeninformation mit jeder Menge Infomaterial, Karten und Unterlagen.
In den folgenden Abschnitten finden sich alle Informationen, die für eine Reise in eigener Regie nötig und/oder hilfreich sind.
Über 99% aller Kanadareisenden fliegen zum Ziel. Für die allgemeine Urlaubsplanung ergibt sich daher keine Notwendigkeit, verschiedene Alternativen abzuwägen. Hinweise zur konkreten Flugbuchung finden sich ab Seite 53. Es stellt sich außerdem ggf. die Frage, ob es vielleicht Sinn macht, statt direkt nach Kanada zu fliegen, erst in den USA zu landen – Flug bis Boston oder New York – und auf dem Landweg weiter zu reisen.
über die USA
Bei Anreise über die USA fährt man mit Auto oder Bus durch mehrere der US-Neuengland-Staaten mit Grenzübertritt von Maine nach New Brunswick oder per Fährverbindung zwischen Maine (Bar Harbour) und Yarmouth direkt nach Nova Scotia.
per Schiff
Es ist zwar fast exotisch, aber nicht unmöglich, von Übersee per Schiff in die Atlantikprovinzen zu gelangen. Allerdings sind Kosten und Zeitaufwand hoch. Neben Kreuzfahrtschiffen – z.B. mit den extrem teuren Schiffen Queen Mary II und Queen Elizabeth nach Halifax oder von Warnemünde nach Boston/New York mit AIDA – kommen auch noch Frachtschiffüberfahrten in Frage (z.B. von La Spezia, Hamburg oder Bremerhaven aus nach Halifax, Montréal oder New York). Informationen dazu im Internet z.B. unter
www.frachtschiffreisen-pfeiffer.de und
www.frachtschiff-reisen.net.
Wer sich ernsthaft für dieses Abenteuer interessiert, wird sich intensiver mit der Thematik befassen wollen. Generell sehr zu empfehlen ist ein Buch von Evelyn Freitag. Die Autorin schildert darin eindrucksvoll ihre Erlebnisse und Emotionen während einer außergewöhnlichen Seereise:
Frachtschiffreise – das größte Abenteuer meines Lebens,
Evelyn Freitag, 268 Seiten
ISBN 978-3831146482, antiquarisch ab 2€.
Eisenbahn
Im weiten Kanada ist das Schienennetz recht dünn. Die für Personenverkehr zuständige Gesellschaft Via Rail unterhält in den Atlantikprovinzen nur noch die Verbindung The Ocean zwischen Halifax und Montréal, Seite 70. Damit kommt die Eisenbahn hier als alleiniges Verkehrsmittel nicht in Frage.
Informationen zum Fahrplan: www.viarail.ca.
Busrouten
•Das Liniennetz von Maritime Bus (www.maritimebus.com) umfasst wichtige Städte in New Brunswick, Prince Edward Island und Nova Scotia bis Cape Breton Island; jedoch besteht z.Zt. (Mitte 2023) keinAnschluss zum Netz von Orléans Express (www.orleansexpress.com), das von der Gaspé-Halbinsel bis Montreal reicht.
•DRL Coachlines bedient täglich die Strecke Port aux Basques – St. John’s auf Newfoundland. Infos unter http://drl-lr.com
•Seit 2018 verkehrt Alternative Routes täglich zwischen Halifax, Bridgewater und Wolfville und offeriert für Touristen sogar einen Hop-on-hop-off-Pass (www.alternativeroutes.ca). Tri-Star Charters bietet Personentransport zwischen Halifax und dem Fährhafen Yarmouth an (www.tri-starcharters.com); weitere Shuttle-Optionen ggf. unter www.novascotia.com/travel-info/getting-around.
Nur in den größeren Städten gibt es Busnahverkehr und weitere regionale Linien mit begrenzten Routen in umgebende Orte.
Fazit
Mit Linienbussen erreicht man zwar viele größere Städte und manche Kleinstädte, doch sie steuern weder National- noch Provincial Parks an. Viele der attraktivsten Ziele liegen damit außerhalb der Busrouten. Auch die preiswerteren Quartiere – Campingplätze, Hostels – befinden sich oft weit entfernt von den Bushaltestellen. Ab zwei Personen ist darüber hinaus die Miete eines PKW selbst mit »Jugendaufschlag« (Seite 56) kostengünstiger als der Bustransport.
Felslandschaft und bewegte See beim berühmten Leuchtturm von Peggy’s Cove, Coverfoto dieses Buches und Seite 140
Am flexibelsten und mobilsten bewegt man sich mit dem Auto. Auch das Suchen und Finden einer passenden Unterkunft vom Campingplatz über ein geeignetes Motel bis zum nostalgischen Bed & Breakfast-Quartier, von Restaurants und Einkaufsstätten bereitet per Pkw am wenigsten Probleme. Grundsätzlich ist die Vorausreservierung über heimische Veranstalter oder auch bei internationalen Vermietern via Internet einer Buchung erst vor Ort vorzuziehen, dazu im Detail mehr ab Seite 57.
Letzteres gilt auch für Campmobile, für die man in den größeren Städten zwar manchmal kleinere Vermieter findet, diese aber als Vertragspartner hiesiger Reiseveranstalter vergebens sucht. Per Vorausbuchung über Veranstalter kann man Campmobile für Fahrten durch die Maritimes direkt in diesen Provinzen nur ab Halifax buchen.
Camping
Für alle, die das Campen und damit die Nähe zur Natur gerade bei diesem Reiseziel vorziehen, stellt sich die Frage, ob man per Pkw und Zelt oder lieber mit dem Campmobil reist. Letztlich ist das eine Kostenfrage, wenn auch nicht ausschließlich. Vor allem in der Sommersaison sind die Campmobilkosten sehr hoch, während der saisonale Aufschlag beim Pkw sich in Grenzen hält, Seite 66.
Grundsätzlich sind die atlantischen Provinzen mit einer sehr guten Infrastruktur an schön gelegenen und angelegten, dazu nicht zu teuren Campingplätzen samt Serviceeinrichtungen bestens für Reisen im Camper geeignet, mehr dazu Seite 98.
Typisches Campareal für Zelte – hier sogar mit Blick auf den berühmten Percé Rock: Camping Côte Surprise, 335 Route 132 Ouest, Percé.
Campmobil
Das Campmobil ist die komfortablere Lösung, wobei der Wohnkomfort mit der Größe wächst, die Handlichkeit auf der Straße aber abnimmt. Am besten eignen sich in dieser Region Kanadas kompakte Modelle.
Vorteile
In welchem Camper auch immer, man sitzt und schläft in ihm trocken, warm und sicher. Neben der eingebauten Bequemlichkeit ist ein entscheidender Vorteil des Campers gegenüber anderen Reisealternativen, dass das tägliche Kofferpacken entfällt und man seine Siebensachen nicht immer wieder neu verstauen muss. Gegenüber dem Zelt zählt auch noch der Vorteil, dass das Auf- und Abbauen entfällt, insbesondere bei Nässe ein Vorteil.
Die Campgebühren liegen in der Hochsaison je nach Platz und Komfort bei ca. 27$-65$ pro Nacht und sind damit erheblich billiger als Hotel oder Motel. Wer an Bord selbst kocht, spart gegenüber einer Versorgung mit Fast Food, mehr noch im »richtigen« Restaurant eine Menge Geld und kann sich obendrein besser und individueller ernähren. Außerdem steht ein »Wohnzimmer« zur Verfügung, in dem sich auch die Abendstunden gemütlich verbringen lassen, sofern man nicht ohnehin lieber am – auf vielen Plätzen möglichen – Lagerfeuer sitzt.
Nachteile
Direkt in den Atlantikprovinzen sind – wie gesagt – die großen international anbietenden Verleihfirmen nur in Halifax (Cruise Canada, Fraserway, Canadream, Four Seasons RV) vertreten. Wer nicht dort starten möchte, findet die nächsten Übernahmestationen für Angebote europäischer Veranstalter erst wieder in Montréal, Toronto und ggf. Boston/USA und bei New York.
Class C Motorhomes und größer
Flexibilität