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Dieses Buch ist in einfacher Sprache geschrieben. Bei der Übersetzung in einfache Sprache folgen wir weitgehend der Norm DIN 8581-1. Das Buch eignet sich für Leserinnen und Leser, die eine eingeschränkte Lesefähigkeit haben (LRS), Deutsch als Zweitsprache lernen, mit komplexen Texten Schwierigkeiten haben oder einfach ein Buch in kompakter, lesefreundlicher Form genießen wollen. "Reise zum Mittelpunkt der Erde" ist ein klassischer Science-Fiction-Roman von Jules Verne, veröffentlicht im Jahr 1864. Die Geschichte folgt dem deutschen Professor Otto Lidenbrock, der zusammen mit seinem ängstlichen Neffen Axel eine abenteuerliche Expedition zum Mittelpunkt der Erde unternimmt. Die Expedition führt sie durch fantastische unterirdische Landschaften, darunter riesige Höhlen, unterirdische Seen und prähistorische Wälder. Auf ihrem Weg begegnen sie zahlreichen natürlichen Gefahren und entdecken wunderliche Phänomene sowie prähistorische Kreaturen, die seit Millionen von Jahren ausgestorben sind. "Reise zum Mittelpunkt der Erde" zeigt Vernes Faszination für die Wissenschaft und das Unbekannte. Es ist ein zeitloser Roman, der Leser aller Altersgruppen fesselt und inspiriert.
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Inhaltsverzeichnis
1. Kapitel – Professor Lidenbrock
2. Kapitel – Ein altes Dokument
3. Kapitel – Das Pergament des Arne Saknussemm
4. Kapitel – Entzifferung des Geheimnisses
5. Kapitel – Der Schlüssel des Dokuments
6. Kapitel – Das Zentrum der Erde
7. Kapitel – Reise-Vorbereitungen
8. Kapitel – Reise nach Island
9. Kapitel – Ankunft auf Island
10. Kapitel – Professor Fridrickson
11. Kapitel – Hans Bjelke
12. Kapitel – Nach Snäfieldsnäß
13. Kapitel – Eine Bauernherberge
14. Kapitel – Im Pfarrhaus
15. Kapitel – Auf dem Vulkan
16. Kapitel – Im Krater
17. Kapitel – In den Schlund hinab
18. Kapitel – Durch die Lavagalerie
19. Kapitel – Auf dem Irrweg
20. Kapitel – Verlegenheit
21. Kapitel – Wassermangel
22. Kapitel – Not
23. Kapitel – Der Hansbach
24. Kapitel – Weiter hinab
25. Kapitel – Rasttag
26. Kapitel – Verirrt
27. Kapitel – Im dunkeln Labyrinth
28. Kapitel – Ein Spiel der Akustik
29. Kapitel – Rettung
30. Kapitel – Das Meer Lidenbrock
31. Kapitel – Zu Schiffe
32. Kapitel – Eine Wasserpartie
33. Kapitel – Ein Riesenkampf
34. Kapitel – Ein Geysir
35. Kapitel – Ein Gewitter
36. Kapitel – Verschlagen
37. Kapitel – Ein Gebeinfeld
38. Kapitel – Ein fossiler Mensch
39. Kapitel – Ein Proteus der Urwelt
40. Kapitel – Cap Saknussemm
41. Kapitel – Eine Explosion
42. Kapitel – Bergfahrt im Tunnel
43. Kapitel – Ausgeworfen aus dem Krater
44. Kapitel – Stromboli
45. Kapitel – Schluss
Impressum
Professor Lidenbrock ist mein Onkel. Am 24. Mai 1863 kommt er eilig nach Hause in sein kleines Haus in Hamburg. Martha, die Haushälterin, ist beunruhigt, weil das Mittagessen noch nicht fertig ist. Sie öffnet die Türe zum Esszimmer und ruft, dass Herr Lidenbrock schon da ist. Ich erwidere, dass das Essen noch etwas kochen kann. Martha eilt zurück in die Küche.
Gerade als ich mich zurückziehen will, höre ich, wie er schnell die Treppe hinauf zu seinem Arbeitszimmer geht. Er ruft mir zu, ich soll zu ihm kommen. Bevor ich aufstehen kann, ruft er ungeduldig, warum ich noch nicht da bin.
Ich beeile mich, ins Arbeitszimmer zu gehen. Obwohl er kein böser Mensch ist, ist er sehr eigenwillig. Er ist Professor und hält Vorträge über Mineralogie. Er regt sich oft auf, während er lehrt. Es ist ihm egal, ob seine Studenten seine Vorlesungen besuchen oder Fortschritte machen. Er hält die Vorträge mehr für sich selbst als für andere.
Leider spricht mein Onkel nicht gut, wenn er öffentlich redet. Manchmal stockt er mitten im Satz, weil er mit einem schwierigen Wort kämpft. Manchmal flucht er sogar. Die Mineralogie verwendet viele komplizierte Begriffe, die schwer auszusprechen sind. Diese Fachsprache kann selbst die flinkste Zunge ins Stolpern bringen.
Die Leute in der Stadt wissen um diese Schwäche und machen sich oft lustig darüber.
Trotz allem ist mein Onkel ein wahrer Gelehrter. Er vereint das Talent eines Geologen mit dem Auge eines Mineralogen. Er kann jedes Metall in eine der bekannten Kategorien einordnen. Wichtige Wissenschaftler wie Humphry Davy und Humboldt haben ihn besucht. Er hat bedeutende Beiträge zur Chemie geleistet. Lidenbrock verwaltet auch das mineralogische Museum des russischen Gesandten Struve.
Er ist groß, sieht jünger aus, als er ist und trägt eine Brille. Er hat eine lange Nase. Er macht große Schritte und zeigt sein lebhaftes Temperament. Zu seinem Haushalt gehören seine Patin Gretchen, die Haushälterin Martha und ich, sein Neffe und Assistent. Ich helfe ihm bei seinen geologischen Experimenten, da ich ein großes Interesse an Mineralogie habe. Obwohl mein Onkel ungeduldig ist, fühlt man sich in seinem Haus wohl.
Mein Onkel hat ein Museum als Arbeitszimmer. Hier stehen alle Mineralien ordentlich sortiert. Ich habe oft lieber diese Sammlung gesäubert, als draußen gespielt. Alle Metalle sind da und so viele Steine, dass man damit ein ganzes Haus bauen kann.
Doch als ich ins Arbeitszimmer komme, sitzt er tief in seinem samtbezogenen Stuhl und bewundert ein Buch. "Was für ein Buch!" ruft er. Er liebt Bücher besonders, wenn sie alt und selten sind. Er ist begeistert von diesem Buch, das er gefunden hat und lobt es: "Siehst du, wie schön es ist? Es ist so gut erhalten!"
Ich tue so, als wäre ich auch begeistert. Ich frage ihn dann aber nach dem Inhalt des Buches.
"Das ist die Heimskringla von Snorro Sturleson, einem Isländer."
Ich versuche, interessiert zu wirken und lobe die Schönheit der Buchstaben. Mein Onkel korrigiert mich schnell. Es sind keine gedruckten Buchstaben, sondern Runen. Er ist fasziniert von diesen alten Schriftzeichen.
Plötzlich fällt ein schmutziges Pergament aus dem Buch. Mein Onkel breitet es sorgfältig aus und betrachtet das unverständliche Gekritzel darauf.
Die Runen sind identisch mit denen in Snorros Manuskript. Er ist verwirrt und murmelt, dass es altes Isländisch sein muss. Als er im Begriff ist, seinem Ärger freien Lauf zu lassen, schlägt die Uhr zwei. Martha betritt den Raum und sagt, dass die Suppe serviert ist. Mein Onkel schreit verärgert, dass ihm die Suppe egal ist. Martha flüchtet und ich folge ihr automatisch ins Esszimmer. Zum ersten Mal erscheint mein Onkel nicht rechtzeitig zum Essen. Auf dem Tisch steht ein ausgezeichnetes Mittagessen.
Als sein Neffe glaube ich, für uns beide essen zu müssen. Ich tue es gewissenhaft.
Martha, die Haushälterin, ist überrascht und besorgt, weil Herr Lidenbrock nicht am Tisch ist.
"Ich habe so etwas noch nie erlebt!" sagt sie.
Ich bin gerade beim letzten Bissen, als die laute Stimme meines Onkels mich von den Genüssen des Nachtisches ablenkt. Ich springe auf und eile in sein Arbeitszimmer.
"Es scheint Runenschrift zu sein", sagt der Professor und runzelt die Stirn. "Ich werde dieses Geheimnis lüften, sonst.…"
Er macht eine heftige Handbewegung.
"Setz dich hin und schreib", befiehlt er und zeigt auf den Tisch.
"Ich werde dir jetzt jeden Buchstaben. Lass uns sehen, was dabei herauskommt."
Er beginnt zu diktieren und ich konzentriere mich sehr. Er nennt die Buchstaben nacheinander und so entstehen unverständliche Wörter. Als wir fertig sind, schnappt mein Onkel sich schnell das Blatt, auf das ich geschrieben habe.
"Was soll das bedeuten?" fragt er mechanisch.
Ehrlich gesagt, ich weiß es auch nicht. Er fragt mich aber nicht weiter und spricht vor sich hin: "Das nennen wir eine Geheimschrift", erklärt er. "Wenn wir die Buchstaben in der richtigen Reihenfolge anordnen, ergibt sich ein verständlicher Satz. Vielleicht verbirgt sich dahinter der Hinweis auf eine große Entdeckung."
Ich persönlich denke, dass nichts dahintersteckt, aber ich behalte meine Meinung für mich.
Dann nimmt der Professor das Buch und das Pergament und vergleicht sie miteinander.
"Diese Schriften stammen nicht von derselben Person", sagt mein Onkel. "Das Manuskript ist neuer. Der erste Buchstabe, ein doppeltes M, existierte im Buch von Sturleson noch nicht, denn es ist erst viel später zur isländischen Sprache hinzugefügt worden." Er sucht im Buch weiter. Plötzlich entdeckt er mit einer Lupe den Namen "Arne Saknussemm" auf einer Seite. "Das ist der Name eines bekannten Alchemisten aus dem sechzehnten Jahrhundert", ruft mein Onkel.
Mein Onkel ist entschlossen, das Geheimnis des alten Dokuments zu entschlüsseln und will nicht ruhen, bis er es gelöst hat.
Mein Onkel betrachtet das Blatt, das ich beschrieben habe und beginnt es zu analysieren. "Hier sehen wir 132 Buchstaben, die komplett durcheinander sind", erklärt er. Einige Worte bestehen nur aus Konsonanten, wie 'rnlls', andere haben überwiegend Vokale, wie 'uneeief'.