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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Ethnologie und Afrikanistik), Veranstaltung: Auswirkung unterschiedlicher Tourismusarten auf lokale Bevölkerungsgruppen im regionalen Vergleich, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema „Formen von religiösem Tourismus“ aus ethnologischer Sicht und geht insbesondere der Frage nach, welche Auswirkungen ein gezieltes Marketing religiöser Einrichtungen auf die Bevölkerung vor Ort, die wirtschaftliche Situation der Umgebung und weiterhin auf die religiöse Einrichtung selbst hat. Als Grundlage meiner Arbeit werde ich von Rinschedes Text „Forms of Religious Tourism“ ausgehen und in einem ersten Schritt auf das Thema der Wallfahrt eingehen. Der Hintergrund von religiösem Tourismus und die Motivation der Reisenden sollen hier allgemein und einleitend in kurzer Form beleuchtet werden. Zur Konkretisierung in Bezug auf die Auswirkungen von religiösem Tourismus habe ich exemplarisch das Beispiel des Kloster Andechs ausgewählt. Am Beispiel dieses Wallfahrtsortes werde ich aufzeigen, in welcher Art das Kloster als Wirtschaftsunternehmen die umliegende Region beeinflusst und welche Auswirkungen die vermehrten Marketingaktivitäten auf das Wallfahrtsziel haben. Neben öffentlich zugänglichen Quellen zu den wirtschaftlichen Aktivitäten des Klosters werden sich meine Ausführungen insbesondere auf Fragenkataloge stützen, welche mir vom Leiter der Öffentlichkeitsarbeit des Kloster Andechs (Herrn Martin Glaab), von einem Mitarbeiter der Gemeinde Andechs (Herrn Peter Kirchbichler in Zusammenarbeit mit Sachbearbeitern im Ordnungsamt/Meldeamt und nach Rücksprache mit Mitarbeitern des Bauamtes/Bauplanungsamtes) und vom zuständigen Tourismusverband Starnberger Fünf-Seen-Land (Herrn Werner Schmid) beantwortet wurden. Das Nachschlagewerk „Religion in Geschichte und Gegenwart“ (2005: 1279) definiert den Begriff Wallfahrt als „eine religiös motivierte, individuelle oder kollektive Reise, die meist über eine größere Distanz auszuführen und (v. a. in früheren Zeiten) mit großen Mühen verbunden ist.“ Eine Wallfahrt ist also vor allem charakterisiert durch die Motivation des Reisenden, welcher vollständig oder auch nur teilweise aus religiösen Beweggründen eine Reise unternimmt (Rinschede 1992: 52). Ergänzend anzuführen ist dazu, dass auch bei vorrangig religiös motivierten Reisen andere Tourismustypen wie beispielsweise Kulturtourismus mit eingeflochten sind (so etwa in Form von Tagesausflügen) und vor allem heute Reisen multifunktionell angelegt sind. Auch sind zum Beispiel die Sehenswürdigkeiten des Bildungstourismus oft eng verknüpft mit religiösen Einrichtungen (ebd.: 52, 53).
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