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Examensarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Didaktik - Allgemeine Didaktik, Erziehungsziele, Methoden, Note: 1,0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Sprache: Deutsch, Abstract: »Respect – Find out what it means to me!« (ARETHA FRANKLIN) Respekt ist ein äußerst vielschichtiger und facettenreicher Begriff, der im Laufe der Zeit immer wieder Wandlungsprozesse durchlief und in der Folge unterschiedlichste Verständnisweisen mit sich brachte. Diese Vielschichtigkeit zeigt sich besonders dann, wenn man den Begriff und seine Verwendung im schulischen Kontext betrachtet. So hieß es zu Beginn des letzten Jahrhunderts in einem Ratgeber zum Thema Respekt noch: »Der Schüler sehe dem Lehrer manchen Wunsch von den Augen ab. Er hebe ihm heruntergefallene Gegenstände auf, sei ihm behilflich beim Anziehen des Überrocks, reiche ihm Hut, Stock oder Schirm dar. Er öffne ihm bei passender Gelegenheit, auch außerhalb des Unterrichts, die Türe. Treffen beide an einer Türe zusammen, so lasse der Schüler dem Lehrer den Vortritt und gehe dann hinter ihm her.« Dass dieses Verständnis von Respekt nicht mehr zeitgemäß und fern jeder Realität erscheint, steht außer Frage, wobei ohnehin äußerst fraglich ist, ob sich das obige Zitat wirklich auf Respekt bezieht, oder ob damit nicht vielmehr allgemeine Regeln der Höflichkeit, beziehungsweise des Anstandes gemeint sind. In der Folge solcher Vorstellungen und ihrer Pervertierung in Gestalt der immer stärkeren Gleichsetzung von Respekt mit absolutem Gehorsam und Unterordnung bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges, kam es schließlich dazu, dass der Begriff nahezu völlig aus dem pädagogischen Sprachgebrauch verschwand. In der schulischen Realität kommt dem Begriff dagegen nach wie vor eine große Bedeutung zu: Nach HONNETH erwartet der Mensch von seiner sozialen Umwelt neben der allgemeinen Respektierung seiner Rechte gleichzeitig auch die Respektierung seiner jeweiligen spezifischen Bemühungen und Leistungen. Im Umkehrschluss entstehen dementsprechend Frustrationen und Probleme, wenn jene Anstrengungen nicht die jeweils als angemessen erachtete positive Beachtung finden. Dies gilt in besonderem Maße für die Schule: Denn dort befinden sich die Akteure in einer Zwangsgemeinschaft, in der sich in der Regel keiner der Beteiligten – ganz gleich, ob es sich um Schüler oder Lehrer handelt – aussuchen kann, ob er mit dem jeweiligen Gegenüber in Kontakt treten möchte, weshalb der Respekt vor diesem Gegenüber ein wichtiges Fundament einer funktionierenden Schüler-Lehrer-Beziehung darstellt. Wie dieser Respekt entstehen kann, welche Faktoren von Bedeutung sind und woran er letztlich scheitern kann, ist Kern dieser Arbeit.
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