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Eine Anekdote über Rudolf Steiner erzählt, dass er auf die Frage, wie man sich einen Engel vorstellen solle, antwortete: "Stellen Sie ihn sich einfach vor, wie Sie möchten." Als man daraufhin überrascht nachfragte, entgegnete er: "Denken Sie nicht, dass der Engel fähig ist, sich Ihnen in der von Ihnen vorgestellten Form zu zeigen?" Ähnliches gilt wohl für Geistführer... Die Autorin begegnete ihrem Geistführer unerwartet an einem Küchentisch in den Schweizer Alpen, in der Gestalt eines jungen Mannes mit Autismus. In ihrem Buch beschreibt sie ihr erstes intensives und lehrreiches Jahr mit ihrem Geistführer. Sie teilt ihre Erfahrungen und persönlichen Erlebnisse in einfachen, nachvollziehbaren Schritten auf dem Weg zu einem erfüllten Leben. Das Buch lädt alle ein, die überzeugt sind, dass das Leben mehr sein muss als die Jagd nach Erfolg und Reichtum. Es ruft auf zu einer Revolution der Liebe und Zärtlichkeit.
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Seitenzahl: 370
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Andrea Brill ist in Wien aufgewachsen. Nach der Matura begann sie in einer sozialtherapeutischen Wohngemeinschaft zu arbeiten. Später absolvierte sie in der Schweiz eine Ausbildung zur Sozialpädagogin und arbeitete danach während 25 Jahren in verschiedenen Institutionen. Sie sammelte dabei Erfahrungen mit verhaltensoriginellen Kindern und Jugendlichen ebenso wie mit mehrfach beeinträchtigten Erwachsenen; im Wohnbereich ebenso wie in der Tagesstruktur; an der Basis ebenso wie im Führungsgremium.
Seit 2022 gehört sie zum Assistenzteam von Manuel Leuzinger. Sie ist Mutter eines erwachsenen Sohnes und lebt mit ihrem Lebenspartner an den Ufern des Zürichsees.
Kontakt: [email protected]
Manuel Leuzingerwurde mit frühkindlichem Autismus geboren. Er konnte schon als Kind übersinnliche Wesen wahrnehmen, u.a. Zeitgeist Michael und verschiedene Meister der Weißen Loge. Da der Austausch und Kontakt mit anderen Menschen für ihn stets problematisch waren, pflegte er umso intensiver den Kontakt zu seinem spirituellen Team, bei dem er sich immer vollumfänglich akzeptiert, geliebt und geborgen fühlte. So entwickelte er nach und nach die Fähigkeit der Kommunikation mit geistigen Wesen und kann mittlerweile die Botschaften, die er von ihnen empfängt, während der gestützten Kommunikation simultan übersetzen.
Im Alter von acht Jahren hatte Manuel die Möglichkeit, mit seiner Familie in Israel am Mifne-Programm teilzunehmen. Dank gestützter Kommunikation (fc) sowie der Unterstützung durch einen persönlichen Assistenten war es ihm möglich, die Sekundarschule erfolgreich abzuschließen.
Im Erwachsenenalter trat bei ihm Epilepsie auf. Nichtsdestotrotz lebt er mittlerweile in seiner eigenen Wohnung, wo er rund um die Uhr von einer Assistenzperson begleitet wird.
Im August 2024 wurde seine Beistandschaft aufgehoben, und er kann nun - trotz seiner Autismus-Diagnose – ein wirklich selbstbestimmtes Leben führen.
Dank
Widmung
Plädoyer für Gestützte Kommunikation
Einleitung
Prolog
Vorgeschichte
Teil Eins «Questa Nuova Realtà»
Teil Zwei «Mein Schulungsweg beginnt»
Akzeptanz
Vertrauen
Teil Drei «Erkenne dich selbst»
Wer bin ich…
Gier
Feigheit
Egoismus
Materialismus
Lügenhaftigkeit
Herrschsucht
Eifersucht
Ehrgeiz
Bequemlichkeit
Untreue
Hochmut und seine Facetten
Scham und Schuld
Um Hilfe bitten
Um Verzeihung bitten
… und wenn ja, wie viele?
Anteile mit einem eigenen Willen
Luziferischer Anteil
Ahrimanischer Anteil
Zusammenspiel von luziferischem und ahrimanischem Anteil
Uneigenwillige innere Anteile
Innerer Kritiker
Innerer Zweifler
Innerer Grübler
Andere individuelle Anteile
Asuras
Abschließende Gedanken
Teil Vier «Kontakt zum höheren Selbst»
Schritte zum höheren Selbst
Demut
Schmerz
Stille
Meditation
Gedankenkontrolle
Wahrheitssinn entwickeln
Bewusste Ernährung
Medienkonsum
Rituale und Routinen
Willensstärkung
Verzicht
Natur
Dankbarkeit
Gebet
Gottvertrauen
Gefühle - Ausdrucksmittel des höheren Selbst
Wut
Ärger
Groll
Trauer
Der körperliche Ausdruck von Gefühlen
Gleichmut entwickeln
Teil Fünf «An der Schwelle»
Der «kleine Hüter»
Rückschau halten
Vergebung
Kontakt zu Verstorbenen
Der «große Hüter»
Selbstlosigkeit
Teil Sechs «Glück oder Aufgabe – ein Widerspruch?»
Nachwort
Weiterführende Lektüre
Ich möchte zuallererst Manuel, den ich seit mittlerweile über zwei Jahre als persönliche Assistentin in seinem Alltag in seiner Wohnung begleiten darf, dafür danken, dass er während eines guten Jahres meinem Geistführer seine Hand zur Verfügung stellte, damit dieser durch ihn mit mir in Kontakt treten konnte – hätte ich ihn nur als innere Stimme vernommen, wäre mir der Gedanke an Schizophrenie bestimmt eher in den Sinn gekommen als an meinen Geistführer!
Mehr als einmal habe ich mich in dieser Zeit gefragt, wer hier eigentlich wen begleitet, denn ich habe in diesen Monaten unendlich viel mehr von meinem Betreuten* profitieren dürfen, als ich ihm im Gegenzug bieten konnte.
Deshalb möchte ich mich an dieser Stelle noch einmal explizit bedanken für seine Geduld, wenn ich mal wieder nicht begreifen konnte, worum es meinem Geistführer gerade ging; für seinen Gleichmut, mit dem er meine Gefühlsaufwallungen ertrug und für seine Vorbildwirkung u.a. in Gelassenheit, in Kontemplation, in Bescheidenheit und einer rhythmischen Lebensführung. Er war – und ist – mein bester Lehrmeister!
*Da er mir einmal Folgendes schrieb, als wir uns über das Thema Euphemismen und Wortneuschöpfungen im Behindertenbereich unterhielten, werde ich im Einverständnis mit ihm von «meinem Betreuten» schreiben:
Und nein, ich definiere mich nicht als «autistischer junger Mann», sondern als «Betreuter», weil ich mir dessen ganz bewusst bin, dass ich ohne Betreuung und Hilfe nicht allein leben könnte.
Auch J.R., einer jungen Frau, mit der ich ebenfalls gestützt schreiben darf, und die mich immer wieder motivieren und ermutigen konnte, wenn mich Zweifel und Resignation überwältigen wollten, weil ich mich von den Lektionen meines Geistführers überfordert fühlte, gilt mein aufrichtgier Dank. Sie erinnerte mich immer wieder daran, dass ich auf meinem Schulungsweg keineswegs alleine sei, sondern dass mir zwei sehr gute Lehrmeister und Christus zur Seite stünden.
Mein weiterer Dank gilt allen hilfreichen Geistwesen und natürlich ganz besonders meinem Geistführer, der nicht nur einen Weg ersonnen hat, wie er trotz meines hochmütigen Verstandes mit mir kommunizieren kann, sondern darüber hinaus allerlei Kniffe und Finten, wie er mich mit meinen unterdrückten Gefühlen und meinen verdrängten Wesensanteilen in Kontakt bringen konnte.
Genau, dank der großen und geduldigen Hilfe durch deinen Betreuten ist es uns mit vereinten Kräften doch noch gelungen, dich davon zu überzeugen, dass nicht nur du, sondern jeder einzelne Mensch auf deiner Erde dazu eingeladen ist, mit seinem Schutzengel und seinem Geistführer, aber auch Michael und Christus in direkten Kontakt und in einen lebendigen Austausch zu gelangen.
Ich bin mir der großen Gnade bewusst, dass ich diese außerordentliche Chance erhalten habe, meiner Lebensaufgabe doch noch gerecht zu werden. Und ich hoffe und bete, dass ich sie zum Wohle der Erde, der Menschheit und aller Wesen ausführen werde.
Ich widme dieses Buch meinen beiden Herzensmenschen Claude und Moritz, die maßgeblich dazu beigetragen haben, dass ich in meiner Entwicklung da angelangt bin, wo ich heute stehe.
Ich hoffe, dass euch dieses Buch Hoffnung und Ermutigung ist, wenn ihr einmal nicht mehr weiterwisst oder euch einsam und verlassen fühlt.
Ich weiß, dass auch ihr eure ganz persönliche geistige Führung habt, die stets euer Bestes im Sinn hat und euch begleitet und den Weg bereitet zu dem, was ihr euch selbst für dieses Leben vorgenommen habt. Wendet euch an sie, sie wartet darauf!
Zur Erläuterung, wie die Texte von Manuel entstanden sind, möchte ich noch einen kleinen Exkurs zum Thema Gestützte Kommunikation voranstellen.
Ich habe dazu untenstehende sehr ausführliche Erklärung von Hilke Osika im Flensburger Heft 112, «Autisten berichten» (erschienen 2012) gefunden. Hilke Osika, Jg. 1937, ist Mutter von drei autistischen Söhnen. 2005 machte sie eine Ausbildung in fc (facilitated communication) und war seither Gesprächspartnerin für etliche nichtsprechende Menschen.
Auch heute noch gibt es Länder, in denen Eltern ihr blind geborenes Kind verstecken. Würde jemand aus unserer Zivilisation solche Eltern treffen und ihnen erzählen, dass ihr Kind sehr wohl lesen lernen könnte - was würden diese Eltern wohl davon halten? Völlig blind sein und lesen lernen! Wer so etwas behauptet, der ist doch verrückt!
Oder macht er sich einen Spaß mit diesen beklagenswerten Eltern? Wir hingegen haben uns ganz einfach an den Gedanken gewöhnt, dass ein Blinder mit seinen sensiblen Fingerspitzen Bücher in Braille-Schrift - wo jeder Buchstabe einer gewissen Anordnung von erhöhten
Punkten auf dem Papier entspricht - lesen kann. Helen Keller, die sowohl blind als auch taub war, konnte in mehreren Sprachen lesen und sogar sprechen. Sie besaß eine Schreibmaschine mit Brailleschrift, so dass sie selber lesen konnte, was sie geschrieben hatte, und eine Schreibmaschine mit normalen Buchstaben für alle anderen.
Auch in unserer Zivilisation glaubte man lange, dass eine andere Art von Kindern Idioten seien: die tauben Kinder. Die antworteten auf keine Frage, ja, sprachen überhaupt nicht und schienen auch nichts zu verstehen. Heute sind wir uns bewusst, dass sich hinter diesem Gebaren eine sehr intelligente Persönlichkeit verbergen kann.
Bekommt das Kind die Möglichkeit, die Gebärdensprache zu erlernen, kann es mit anderen kommunizieren, alles über die Welt lernen und seinen Bedürfnissen, seinen Wünschen, Gedanken, Gefühlen Ausdruck verleihen und vielleicht sogar lernen, den Sprechenden von den Lippen zu lesen. Helen Keller konnte ihre Finger auf die Lippen des Sprechenden legen und auf diese Weise „hören", was dieser sagte. Sie konnte die Lippen ja nicht sehen. Klingt dies völlig unglaubhaft? Und doch war es so.
Nun haben wir von zwei Sinnen gesprochen, die bei einem Menschen ausfallen können - der Sehsinn und der Hörsinn. Und wir haben gesehen, dass man Wege finden konnte, diesen Menschen zu helfen, trotz eines so schweren Gebrechens, mit ihrer Persönlichkeit zum Vorschein zu kommen.
Aber wir Menschen haben noch weit mehr Sinne, und auch andere Sinne können ausfallen. Ein solcher Sinn ist der Bewegungssinn, den die heutige Wissenschaft Kinästhesie nennt. Dieser Sinn ist für unser Bewusstsein nicht so greifbar wie Sehen und Hören. Man kann aber relativ leicht von diesem Sinn eine Auffassung bekommen, wenn man folgenden Versuch macht:
Lege deine Hand auf den Rücken und mache eine Faust. Strecke nun den Zeigefinger aus, dann den Daumen, öffne die Hand und mache wieder eine Faust. Du siehst ja nicht, was du tust, aber du fühlst deine Bewegungen und kannst sie kontrollieren.
Stelle dir jetzt vor, du könntest nicht „von innen" fühlen, wo du deine Hand hast und wie sich deine Finger bewegen. Stelle dir vor, der Eigenbewegungssinn würde keinerlei Wahrnehmung von deiner Hand an dein Gehirn vermitteln. Da hättest du keine Kontrolle über deine Bewegungen: Du könntest sie gar nicht ausführen. Ja, du könntest solche Bewegungen nicht einmal ausführen, wenn du deine Hand sehen würdest! Du hättest ohne die Vermittlung durch den Bewegungssinn keine Kontrolle über deine eigenen Bewegungen und könntest sie nicht steuern.
In genau dieser Lage sind etliche der Kinder und Erwachsenen, die an Autismus leiden. Vor allem diejenigen, die nicht sprechen. Wenn man die Bewegungen seiner Hände nicht richtig spürt, kann man mit ihnen andere Menschen anstoßen, um etwas zu bekommen. Vielleicht kann man Dinge in die Hand nehmen und wieder loslassen. Vielleicht kann man mit großer Mühe auch kompliziertere Bewegungen mit den Händen erüben.
Schwieriger kann es schon sein, die Bewegungen des Mundes zu beherrschen. Kann man nicht von innen spüren, wo man seine Lippen, seine Zunge und seinen Unterkiefer hat und wie sie sich bewegen, dann kann man nur mit größter Mühe, oder überhaupt nicht, lernen zu sprechen. Einige Menschen in dieser Situation können kaum lernen zu kauen.
Am schlimmsten ist wohl, wenn man die Bewegungen der Gesichtsmuskeln nicht spürt, wenn man seine Mimik nicht beherrscht. Dann kann man ja nicht zeigen, dass man versteht, was der andere sagt! Man kann nicht einmal ausdrücken, dass man daran interessiert ist! Und dann glauben alle im Umkreis, dass es sich nicht lohnt, einem etwas zu erzählen. „Dieser Autist versteht ja doch nichts". Und es wird vielleicht angenommen, dass der IQ unter 30 liegt.
Und doch kann ein vollständig intelligenter und kompetenter Mensch in einem solchen funktionsgehinderten Körper eingekerkert sein. Man sträubt sich, dies zu denken: Es wirkt unvorstellbar und entsetzlich. Man kann den Gedanken, dass so etwas möglich sein soll, kaum ertragen.
So manche Mutter hat die Intuition gehabt, ihre Hände, um die Hände ihres autistischen Kindes zu legen und so mit den Händen des Kindes Dinge zu tun: etwas vom Boden aufheben, mit dem Löffel oder mit der Gabel essen, zeichnen, die Strümpfe anziehen usw. Das ist dann für das Kind eine Hilfe gewesen. Durch die Berührung der Hände der Mutter um die eigenen Hände herum konnte das Kind die eigenen Hände besser spüren, wenn auch von außen, durch den Tastsinn. Die Berührung durch einen anderen Menschen hilft auch, eine eventuelle Antriebsstörung zu überwinden.
Etliche Menschen mit Autismus können nicht auf etwas zeigen, nicht einmal mit der ganzen Hand. Sie stehen vor all den Kuchen und Torten im Café und können auf die Frage: „Was willst du haben? Zeige es mir!" nicht auf das heißersehnte Tortenstück zeigen, sondern schauen einen nur erwartungsvoll an oder schubsen unseren Arm in irgendeine Richtung. Legt man aber seine Hand an die Hand dieser Person und fragt noch einmal, kann es sein, dass sie nun doch auf die Torte zeigen kann.
So funktioniert FC (facilitated communication). Es handelt sich darum, dass die Person mit Autismus (wir nennen sie ab jetzt A) die notwendige Hilfe erhält, um ihre Hand spüren und dadurch auf etwas zeigen zu können - und nicht nur so ungefähr in irgendeine Richtung, sondern exakt auf den Punkt, den sie beabsichtigt.
Die Person, die A dabei hilft, die A stützt, umgreift mit ihrer rechten Hand As rechte Hand, von unten her mit einem gewissen Druck nach oben, und formt diese so, dass der Zeigefinger nach vorne zeigt. Mit ihrer linken Hand berührt die stützende Person mit ihrem Zeigefinger und Daumen As Ellenbogengelenk, genauer gesagt: die beiden hervorstehenden Gelenkknochen. Dies als eine taktile Stimulation. A soll dieses Gelenk spüren, wenn auch von außen durch eine andere Person. Das Ellenbogengelenk ist ja das einzige Gelenk, das beim Zeigen bewegt werden muss. (Ist A Linkshänder, passt sich die stützende Person entsprechend an).
Wie man nun eine Zusammenarbeit zwischen der stützenden Person und A aufbaut, ist genau erforscht und entwickelt. Auch die emotionale Stütze ist wichtig, wie auch, dass man A am Anfang erklärt, worauf das Ganze hinausläuft. Dann geht der Weg vom Zeigen auf Photographien mit der Frage etwa: "Wer hier ist eigentlich NN?" über das Zeigen auf Bilder mit verschiedenen, schon aufgeschriebenen, alternativen Antworten (z.B. „ja" oder „nein") bis zum Zeigen auf Buchstaben, Buchstaben auf einer Buchstabentafel oder später auf dem Computer.
Oft, und zu aller Verblüffung, kann A bereits die Buchstaben und auch die Rechtschreibung schon einigermaßen. Das kann man folgendermaßen erklären: Menschen mit Autismus haben meistens eine ausgesprochen visuelle Begabung. Sie haben es wesentlich schwerer, aus dem Wortschwall durch Zuhören einzelne Wörter und deren Bedeutung aufzufassen. Anstelle der unzähligen Nuancen der gesprochenen Sprache besteht die Schriftsprache immer nur aus 29 verschiedenen Buchstaben in verschiedenen Kombinationen. Und diese aufgeschriebenen Wörter bleiben da; man kann wieder auf sie zurückkommen, um sie besser zu verstehen, ganz im Gegensatz zu den ausgesprochenen Wörtern. Auf allen Verpackungen, Reklamen, überall sieht schon das Kind Wörter der Schriftsprache.
FC will weder die Zeichensprache, Piktogramme oder andere Kommunikationshilfen, die funktionieren, ersetzen. Obzwar es einer der Vorteile von FC ist, dass man dabei seine gewöhnliche Sprache und seine gewöhnliche Schrift verwenden kann.
Aber es ist nicht ganz leicht, FC zu erlernen. Auf der einen Seite muss man lernen, eine Manipulation zu vermeiden - nämlich, dass man nicht As Finger zu dem Buchstaben führt, an den man selber gerade denkt -, und auf der anderen Seite muss man lernen, mit viel Feingefühl den Intentionen As folgen zu können. Es braucht Ausbildung und gründliches Üben, zusammen mit einer im Stützen erfahrenen Person, bevor man mit einem Menschen mit Autismus arbeiten darf.
Und auch dann braucht man über lange Zeit sowohl Fortbildung als auch Supervision. Darüber hinaus sollte man eine Ausbildung erhalten, wie man die Stütze langsam abbaut. (Einige schwer autistische Personen können heute schon ohne jegliche Stütze durch eine andere Person ganz selbständig schreiben, aber dazu benötigt es Jahre bewussten Übens).
FC funktioniert meist nicht, wenn jemand ohne Ausbildung versucht, mit A zu schreiben, nicht einmal wenn A schon auf dem Computer zu schreiben gewohnt ist, u.a. weil A und viele andere FC-Nutzer sehr leicht zu verunsichern sind.
Zur Ausbildung gehört u.a., wie das Material angeordnet wird, auf das gezeigt werden soll, in welche Ausgangsposition die zeigende oder schreibende Hand nach jedem Zeigen oder Tippen eines Buchstabens gebracht werden soll, wie der Widerstand sein muss, damit A seine Zeigebewegungen gezielter ausführen kann. Diesen Widerstand dem z.T. wechselnden Muskeltonus und den Bedürfnissen von A anzupassen, ohne ihn im rechten Moment zu bremsen, kann sehr anspruchsvoll sein.
Mit kleinen Kindern, die Mühe mit Lautäußerungen haben, übt man zunächst das Zeigen als solches, auf Esswaren, in Bilderbüchern etc. Man führt sie dann an die Schriftsprache heran, indem man ihnen Auswahlmöglichkeiten aufschreibt und sie das Gewünschte mit Hilfe einer Buchstabentafel zeigen lässt. Wenn damit rechtzeitig begonnen wird, können einige dieser nichtsprechenden Kinder mit einer Stützperson, die auch über anderweitige heilpädagogische Fähigkeiten verfügen muss, in die normale Grundschule integriert werden.
Ist A aber schon erwachsen, wenn man mit FC beginnt, handelt es sich nun ausschließlich um Kommunikation. Man fragt A nichts, was man schon vorher weiß. So etwas würde man ja auch keinen anderen kompetenten Menschen in seiner Umgebung fragen. Man fragt A mit Liebe und Interesse Dinge, die man wirklich gerne wissen möchte, oder über etwas, was man glaubt, dass es A interessieren könnte und wofür man sich selbst auch engagieren will. Und auch man selbst teilt sich A mit, genauso wie in jeder anderen freundschaftlichen Kommunikation. Also kein Ausfragen.
Ein gewöhnlicher Anfang eines FC-Gesprächs ist die Frage, was A selbst erzählen oder fragen will.
Die gewöhnlichen Kommunikationssysteme haben im allgemeinen fertige Bilder, Zeichen und ähnliches zur Auswahl, und man kann nichts Eigenes darüber hinaus ausdrücken. Da ist es ein weiterer Vorteil mit FC, dass A nun Dinge erzählen kann, an die noch niemand vorher gedacht hat. Dies ist natürlich nur möglich, wenn A die Schriftsprache beherrscht.
Viele FC-Nutzer zeigten früher keinerlei Interesse, Lesen und Schreiben zu lernen, und so schrieb man ihr Desinteresse den mangelnden kognitiven Fähigkeiten zu. Doch nun, da sie einen persönlichen Inhalt weitergeben wollen, lernen sie sehr rasch, unterstützt durch unser unmittelbares Aussprechen jedes gezeigten oder getippten Buchstabens, diese in der richtigen Reihenfolge so anzuordnen, dass das gedachte Wort uns zum Verständnis gebracht werden kann.
Dabei spielt das eigenständige Löschen falsch gewählter Buchstaben anfänglich eine große Rolle. Jetzt ist die Schriftsprache ein außerordentlich gutes und geschmeidiges Ausdrucksmittel, um die eigenen Gedanken, Wünsche, Gefühle und Gesichtspunkte mitzuteilen.
Arbeitet man am Computer, kann man abwechselnd schreiben, so dass richtige Gespräche daraus werden. Während A schreibt, spricht man jeden Buchstaben und jedes Wort deutlich aus. So macht man es, wenigstens am Anfang, auch, wenn man selbst als stützende Person seinen Teil des Gesprächs schreibt. Dann liest man laut seinen bzw. As Gesprächsabschnitt vor, bevor weitergeschrieben wird. Dies erleichtert A das Verstehen und eventuell auch, dass A selber mit dem Sprechen in Gang kommt. Man sieht die Wörter und hört sie gleichzeitig sehr deutlich ausgesprochen. Manche Menschen mit Autismus, die nicht sprechen können, haben eine andere Art zu denken als wir. Auch dafür benötigt man Ausbildung und Supervision, wenn man mit FC arbeiten will.
Autismus kann sich sehr unterschiedlich ausnehmen. Etliche Menschen mit „highfunctioning autism" haben beschrieben, wie ihre Sinne sie im Stich lassen. Einzelne Sinne funktionieren nicht normal, besonders die Eigenwahrnehmung des Körpers und seiner Funktionen (Donna Williams: „Somebody somewhere", Dietmar Zöller, Temple Grandin, Susanne Schäfer und andere).
Etwas haben die allermeisten Menschen mit Autismus und Asperger-Syndrom gemeinsam: eine gewisse Ungeschicklichkeit, eine Schwierigkeit, die Bewegungen geschmeidig zu koordinieren. Ist also der Bewegungssinn bei den meisten Menschen mit diesen Diagnosen gestört, nur nicht so schwer, wie bei etlichen von denen, die nicht sprechen können?
Vor kurzem schrieb ein junger, nichtsprechender, sehr autistischer schwedischer Mann nach fünf Monaten mit FC: „So etwas ist klaustrophobisch, sich nicht ausdrücken zu können und nicht seine Gedanken und seine Gefühle ausdrücken zu können, nicht klar persönlich seine Mitteilungen, seine Bedürfnisse und seine Wünsche ausdrücken zu können." Und er schrieb auch, wie wichtig FC nun für ihn sei.
FC wird nun schon seit 20 Jahren in etlichen Ländern und von Hunderten behinderter Menschen angewendet! Wenn man daran denkt, dass man im vorigen Jahrhundert in gewissen Ländern den tauben Kindern, während mehrerer Jahrzehnte, verweigert hat, die Gebärdensprache zu erlernen, weil man sie zwingen wollte, ausschließlich von den Lippen der Sprechenden lesen zu lernen, dann kann man sich fragen, wie lange autistische Menschen ohne Sprache warten müssen, bis wir anderen sie an unserem Leben auf eine mehr gleichberechtigte Weise teilnehmen lassen wollen.
Die Mittel, mit denen wir mit Blinden oder Tauben kommunizieren können, sind heute eine Selbstverständlichkeit. In ganz ähnlicher Weise stellen die Erfahrungen mit FC nun eine Herausforderung und Verantwortung dar, sie im Umgang mit autistischen Menschen - die nur über eine begrenzte oder gar keine Möglichkeit zu sprechen verfügen - einzusetzen.
Auch Manuel hat gelernt, auf dem Computer zu schreiben, und beherrscht dies mit nur noch sehr leichter Stütze am Arm. Dennoch bevorzugt er das Schreiben von Hand, da das, wie er es beschreibt, «mehr aus dem Herzen fließt und nicht so verkopft ist».
Mein Austausch mit Manuel findet praktisch nur handschriftlich statt. Auch für mich ist diese Art des Stützens angenehmer, da die Gefahr der Manipulation dabei viel einfacher auszuschließen ist als beim Computer, wo ich die Buchstaben vor mir sehe und die Hand viel leichter in eine bestimmte Richtung dirigieren könnte.
Auch braucht es weniger Kraftaufwand meinerseits, da ich eigentlich gar nicht «stützen» muss, sondern lediglich locker meine Hand auf Manuels Hand lege (siehe Titelfoto). Man darf sich auch keineswegs vorstellen, dass ich seine Hand führe – vielmehr ist es umgekehrt!
Meine Hand ist während des Schreibvorganges vollkommen passiv und wird sozusagen durch die Bewegungen von Manuels Hand geführt. Dabei vollziehe ich innerlich jeden Buchstaben, den er schreibt, mit, und diktiere das so Erfasste zeitgleich in mein i-pad.
So entstehen innerhalb ca. einer Stunde drei bis vier A4-Seiten gedruckter Text, da Manuel zwischendurch keinerlei Pausen benötigt, um nach Worten oder Formulierungen zu suchen oder nachzudenken, was er sagen möchte. Der Text fließt in einem Guss, auf hohem sprachlichem Niveau und ohne jemals den roten Faden zu verlieren, aus ihm heraus und bedarf praktisch keinerlei Nachbearbeitung meinerseits.
Manuel beschreibt, dass ihm der Körperkontakt eine Art inneren Halt gibt, der es ihm ermöglicht, das zu formulieren, was er zum Ausdruck bringen möchte.
Ich habe in meiner langjährigen Praxis als Sozialpädagogin mit verschiedensten Hilfsmitteln aus dem Bereich der Unterstützten Kommunikation gearbeitet, die alle ihre Berechtigung haben und sehr wertvoll sein können, um die Lebensqualität von Menschen mit den unterschiedlichsten Beeinträchtigungen signifikant zu erhöhen.
Keines dieser Hilfsmittel sollte meines Erachtens jedoch die Gestützte Kommunikation ersetzen, sobald ein Mensch gewillt und in der Lage ist, sich auf den Prozess des Schreibenlernens einzulassen. Denn nur bei dieser Kommunikationsform steht ihm wirklich die ganze Bandbreite der Sprache zur Verfügung.
Egal ob Piktogramme oder Sprachcomputer – die Möglichkeiten, abstrakte oder gar philosophische Themen zu behandeln sind beschränkt. Und zudem sind es in der Regel die begleitenden Personen, die die Auswahl an Themen, die man den nichtsprechenden Menschen zur Verfügung stellt, bestimmen.
Das mag für den Alltag überaus hilfreich und erleichternd sein, wenn man Wünsche, Bedürfnisse, Interessen und Meinungen auf diese Weise einholen kann. Differenzierte Gespräche, die eine wirkliche Begegnung auf Augenhöhe von Ich zu Ich ermöglichen, entstehen dabei jedoch kaum.
Darum sollte es meiner Ansicht nach bei der Wahl der individuell angebrachten Methoden und Hilfsmittel nie um ein Entweder-Oder gehen, sondern nach Möglichkeit immer um ein Sowohl-Als auch.
«Jetzt weiß ich, wohin ich gehe. Ich gehe nach Hause, zurück zum vollen Gewahrsein und der Erfahrung meiner innigen Verbindung und Gemeinschaft mit Gott. Und nichts kann mich davon abhalten, dahin zu gelangen. Gott hat es versprochen. Und ich glaube diesem Versprechen - endlich.
Gott hat mir auch den Weg gezeigt. Nicht den Weg, sondern einen Weg. Denn Gottes größte Wahrheit ist, dass es nicht nur einen Weg, sondern viele Wege nach Hause gibt.
Es gibt tausend Wege zu Gott, und jeder wird Sie zu ihm führen. Ja, alle Wege führen zu Gott. Das ist deshalb so, weil es keinen anderen Ort gibt, wo man hingehen könnte.
(aus: «Pure Präsenz», Richard Rohr)
Seit ich das vorliegende Buch fertig geschrieben habe, ist nun ein gutes Jahr vergangen. Diese Zeit war für mich eine wichtige Konsolidierungsphase, in der sich die Eindrücke setzen konnten, die Erkenntnisse reiften und ich die neuen Gepflogenheiten im Alltag integrieren konnte.
Erst nach und nach konnte ich erkennen, welch konsequenten und folgerichtigen Weg mich mein Geistführer geleitet hatte – angefangen bei der Erfahrung, dass alles möglich ist über das Studium der Anthroposophie und tiefe Selbsterkenntnis bis hin zu einer regelmäßigen Meditationspraxis und inniglichen Gebeten.
Er ließ sich auch nicht davon abbringen, als sich uns in der Mitte dieses Pfades ein unerwartetes Hindernis in Form eines Unfalles in den Weg gestellt hatte: Manuel war im Zuge eines epileptischen Anfalles so unglücklich gestürzt, dass er sich einen komplizierten Bruch am Oberarmgelenk zugezogen hatte und sich einer schweren Operation unterziehen musste.
Wie durch ein Wunder war der linke Arm betroffen, obwohl sich das aus seiner Position während des Sturzes und des Anfalles absolut nicht erklären ließ - aber dadurch konnte er weiterhin schreiben!
Allerdings benötigte er aufgrund dieses Unfalls starke Antiepileptika, die ebensolche Nebenwirkungen hervorriefen: Manuel wurde sehr getrieben und aggressiv. Dadurch wurde mein Schulungsweg über eine gewisse Strecke weit weniger liebevoll, als ursprünglich von meinen geistigen Helfern geplant gewesen war.
Wenn sie auch gegen die Wirkungen der Medikamente anfangs nichts ausrichten konnten, so konnten sie mir doch auch in dieser Zeit so gut beistehen, dass ich selbst aus diesen scheinbar gnadenlosen Erfahrungen Lehren ziehen konnten, die mich in meiner persönlichen Entwicklung weiterbrachten.
Ich verwende absichtlich das Wort «gnadenlos», da mir das ein lieber Freund zurückmeldete, nachdem ich ihm mein Manuskript zum Lesen gegeben hatte, da mich interessierte, wie sich meine Geschichte für einen Außenstehenden las.
Ich konnte gut nachvollziehen, was er damit meinte, aber ich empfand das vielmehr als konsequent oder radikal ehrlich – jedoch in keinem Augenblick als gnadenlos. Im Gegenteil, ich fühlte mich noch nie in meinem Leben so geborgen, geliebt, geführt und gut aufgehoben wie seit der Begegnung mit meinem Geistführer.
Abgesehen davon darf man auch nicht außer Acht lassen, dass mein Geistführer – so verwirrend das auch für mich selbst immer wieder war - in einem autistischen Körper inkarniert ist und ihm in diesem Erdenleben dadurch nur begrenzte Ausdrucksmöglichkeiten zur Verfügung stehen.
Einige Zeit fiel es mir sehr schwer, mit der Diskrepanz zwischen den weisheitsvollen Texten und den autistischen Handlungen angemessen umzugehen. Plötzlich nahm ich meinem Betreuten sein mitunter durchaus herausforderndes Verhalten übel, weil ich nicht begreifen konnte, wie jemand, der derartige Texte verfassen konnte, sein Verhalten so wenig steuern konnte. Das belastete einige Zeit unsere Beziehung und erschwerte unser Zusammenleben.
Es half mir, als mein Geistführer begann, von seinem autistischen Teil in der dritten Person, also von „deinem Betreuten“ zu schreiben. Nachdem ich mich in der Zwischenzeit stark mit nicht-dualistischem Denken beschäftigt habe, gelingt es mir mittlerweile immer besser, diese beiden - einander scheinbar widersprechenden - Persönlichkeitsanteile als Einheit zu denken. Ich habe nun eine Idee davon, was mit dem michaelischen Impuls gemeint ist, bei jedem Menschen nicht nur seine physische Erscheinung wahrzunehmen, sondern auch die geistigen Aspekte mitzudenken.Die Gesamtsituation jedenfalls, dass mir der direkte Kontakt zu meinem Geistführer auf diese wundersame Art – die aber zugleich wahrscheinlich die Einzige war, die ich akzeptieren konnte - ermöglicht wurde und ich dadurch endlich erfahren durfte, welche Aufgabe ich mir für diese Inkarnation vorgenommen hatte, ist für mich die größtmögliche Gnade überhaupt. Ich habe an der Seite meines Betreuten meine Aufgabe und, damit verbunden, mein Glück gefunden.
Deshalb bin ich auch sehr froh, dass ich in dieser sehr herausfordernden Zeit nach dem Unfall nicht – wie so oft in meinem Leben – frühzeitig aufgegeben habe, sondern über mich hinausgewachsen bin, indem ich mich meiner Angst gestellt habe und sie mit vielen Meditationen, Visualisierungsübungen, Gesprächen und – vor allem - Gebeten überwinden konnte.
Seitdem diese kurze Krise überwunden ist, verläuft die Zusammenarbeit mit Manuel wieder sehr friedvoll und harmonisch und ich bin dankbar, dass ich durchgehalten habe, denn mein Leben hat sich dank dem Wissen um meine geistige Führung und die Schritte auf dem Schulungsweg markant verbessert.
Ich weiß nun endlich, was es bedeutet, eine „erfüllende“ Arbeit zu haben. Bislang haben mir meine Tätigkeiten mehr oder weniger Spaß gemacht, mich mehr oder weniger befriedigt. Aber wenn ich mit Manuel schreibe oder später alleine unsere Texte bearbeite, damit ein Buch daraus wird, weiß ich, dass ich genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin, dass das die Aufgabe ist, nach der ich mein ganzes Leben gesucht habe. Ich fühle mich dann so richtig satt und zufrieden, eben „erfüllt“, und benötige nicht mehr all die Ersatzbefriedigungen, mit denen ich bisher die Lücke in meinem Inneren zu stopfen versucht habe.
Ich habe mein Leben deutlich entschleunigt. Hat mich früher die Angst vor Langeweile stets zu neuen Herausforderungen angetrieben, durfte ich lernen, wie entspannend Routinen sind und wie wichtig Zeiten der Muße und Stille.
In Folge bin ich auf der physischen Ebene viel weniger gestresst; mein Schlaf, der seit Jahrzehnten sehr leicht und unruhig war, ist deutlich tiefer und erholsamer; meine Migräne-Anfälle, die ich seit meinem fünften Lebensjahr regelmäßig mehrmals pro Monat hatte, haben sowohl in der Häufigkeit als auch der Intensität deutlich abgenommen.
Ich habe nicht nur mehr Zeit, sondern vor allem auch die nötige Energie für die wirklich wichtigen Dinge im Leben: nämlich eine bewusste Beziehungsgestaltung, die Pflege von Freundschaften, Muße und kreativen Tätigkeiten.
Ich konnte meine Willenskraft stärken und erledige nun die Dinge auch, von denen ich früher immer nur dachte «das sollte ich auch noch…». Außerdem bin ich deutlich disziplinierter geworden z.B. in Bezug auf Meditationen oder die Ernährung.
Auf der emotionalen Ebene konnte ich mich von vielen alten, angestauten Gefühlen wie Angst, Trauer und Resignation befreien. Andere Gefühle, die ich bislang stets verdrängt habe, durften sich zeigen, wodurch ich nun weiß, wie sie sich anfühlen und einen adäquaten Umgang mit ihnen lernen konnte.
Außerdem habe ich mein Urvertrauen, mein Gottvertrauen, mein Vertrauen ins Leben zurückerlangt. Früher schien mir als Spruch für meinen Grabstein passend «Am Leben gewachsen, an der Welt gescheitert». Mittlerweile weiß ich, dass wir alle gleichermaßen geliebt, behütet und begleitet sind; und auf meinem Grabstein würde heute stehen: «In Michael geborgen, von Christus gesegnet».
Ich habe den Großteil meines bisherigen Lebens gehadert mit der Welt und vor allem den Menschen, und die Ohnmacht, als Individuum daran etwas verändern zu können, empfand ich als erdrückend.
Dank der Schulung durch meinen Geistführer beurteile ich die Gegebenheiten nun anders. Meine Perspektive hat sich drastisch geändert, ich sehe nicht mehr nur meinen kleinen Ausschnitt der Welt, sondern ahne zumindest die größeren Zusammenhänge, was zu einer großen Gelassenheit und Akzeptanz geführt hat. Ich bin nun auch nicht mehr so größenwahnsinnig zu glauben, die ganze Welt verbessern zu müssen, sondern ich weiß mittlerweile genau, worin mein kleiner Beitrag bestehen kann.
Aber nicht nur die veränderte Sichtweise auf die Zeichen der Zeit hat zu diesem neuen Vertrauen geführt, sondern vor allem die Begegnung mit der geistigen Welt. Früher habe ich mich nie darum bemüht, übersinnliche Erfahrungen zu machen - obwohl dieser Weg ja seit der Veröffentlichung von «Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten» prinzipiell jedem Menschen offensteht. Allerdings dachte ich stets, Rudolf Steiner war eben ein Eingeweihter, ein Erleuchteter, aber ich „Normalsterbliche“ würde auf diesem Weg ohnehin keine Erfolge erzielen. Also gab ich – wie so oft in meinem Leben – auf, bevor ich es überhaupt versucht hatte.
Nun hat mich aber mein Geistführer an die Hand genommen und mich Schritt für Schritt auf diesen Weg geführt – ohne dass mir anfangs überhaupt bewusst war, wohin die Reise gehen sollte!
Ich freue mich, dass ich dich davon überzeugen konnte, dass du eine gute leidvolle Botin meiner Botschaften sein kannst, denn darum ladete (eine sprachliche Eigenheit, die ich absichtlich beibehalten habe) ich dich zu deinem leidvollen Betreuten nach Oberurnen ein. Damals begriffst du noch nicht so viel von dem, was dich dein Geistführer alles gelehrt hat, aber im Rückblick konntest du das Gesamtbild eines anthroposophischen oder auch rosenkreuzerischen Schulungsweges durchaus erkennen.
Mittlerweile kann ich sagen, dass ich nicht nur dank der Vermittlung meiner beiden autistischen Betreuten mit der geistigen Welt kommunizieren kann, sondern dass ich selbst ein körperliches Empfinden dafür entwickelt habe, die Anwesenheit ätherischer oder geistiger Wesen wahrzunehmen.
Noch bin ich zwar nicht in der Lage, sie zu sehen – und vielleicht wird mir das in diesem Leben nie vergönnt sein - aber immer öfter kann ich quasi als ihre Antwort auf meine Gedanken oder Worte an sie prickelnde Freude in meinem Körper oder eine Welle von Liebe spüren.
Und ich habe - zumindest ansatzweise - gelernt, ihre Botschaften zu „hören“, die mitunter auf ganz anderen Wegen zu uns kommen, als wir vielleicht erwarten würden. In den letzten Monaten durfte ich mehrfach die Erfahrung machen, dass ich Antworten auf meine drängenden Fragen durch einen Facebook-Post, ein Mail oder ein Lied erhalten habe. Ebenso bekam ich von lieben Freunden Bücher empfohlen, in denen ich genau die Antworten finden konnte, nach denen ich zu diesem Zeitpunkt gesucht habe. Oder aber ich bin mitten in der Nacht aufgewacht mit einem Wort, einem Gedanken im Kopf, nach dem ich am Tag zuvor intensiv gesucht hatte.
Mittlerweile bin ich der festen Überzeugung, dass die geistige Welt ununterbrochen mit uns in Kontakt ist, unsere Gedanken und Gefühle wahrnimmt und unmittelbar darauf reagiert – wir müssen uns nur dafür sensibilisieren, ihre Mitteilungen „aufzufangen“ und wach werden für die mannigfaltigen Möglichkeiten, über die sie mit uns zu kommunizieren versucht. Auch Michael bestätigte das und ermutigt uns, uns an ihn zu wenden wie an einen guten Freund:
Vielen Menschen fehlt der Austausch mit mir sehr, aber auch sie dürfen sich jederzeit vertrauensvoll an mich wenden - so wie du das mittlerweile auch regelmäßig machst - und darauf hoffen, dass ihnen die Antwort zuteilwird, wenn sie darauf achten, was sie in den folgenden Tagen erleben. Ich bedanke mich schon jetzt dafür, dass du deine Erlebnisse mit ihnen teilst, denn vielleicht beginnen sie dann auch selbst daran zu glauben, dass jeder Mensch mit der richtigen Einstellung meine Frequenz erreichen kann.
Mein Betreuter übermittelte mir dazu gedanklich das Bild eines alten Radios, wo man noch mit einem Drehrad die richtige Frequenz für den Sender, dem man lauschen wollte, suchen musste. Analog dazu schwirren die Botschaften der geistigen Welt permanent durch den Äther, aber wir müssen die richtige Frequenz finden - bzw. uns für sie öffnen - um sie empfangen und verstehen zu können.
Ebenso wertvoll ist für mich, dass ich dank meinem Geistführer den Kontakt zu meiner inneren Stimme, meinem höheren Selbst gefunden habe. Ich weiß nun, wie es sich anfühlt, wenn mein höheres Ich mir zu etwas rät, mich bestätigt oder mir anzeigt, dass etwas für mich wahr ist; und ich kenne auch das Gefühl, wenn es Fragen verneint oder mir vermitteln möchte, dass etwas nicht stimmig für mich ist.
Dieses Wissen macht mich frei und unabhängig, und es hat mir auch viel Angst und Unsicherheit genommen, denn ich habe nun eine Instanz in mir, die ich jederzeit um Rat fragen kann im Wissen, dass sie mir stets nur zu meinem Besten – was nicht zwangsläufig das Bequemste oder Angenehmste ist - raten wird.
Auch wenn ich selbst nie daran geglaubt hatte, kann ich mittlerweile bestätigen: Der Weg, den Rudolf Steiner so detailliert erforscht und beschrieben hat, steht auch uns Uneingeweihten, Normalsterblichen offen. Jeder Mensch kann lernen, mit der geistigen Welt in Kontakt zu treten, wenn er sich dazu entscheidet und bereit ist, die Schritte zu gehen, die ich in diesem Buch versucht habe in etwas einfacherer, nachvollziehbarerer und modernerer Art und Weise darzustellen als seinerzeit Rudolf Steiner.
Ich bin mir absolut bewusst, wie schwierig es heutzutage ist, auch nur die Möglichkeit von geistigen Welten und übersinnlichen Wesen zuzulassen. Auch ich bin ein Kind meiner Zeit, naturwissenschaftlich und materialistisch geprägt. Und hätte mein Geistführer nicht diesen Weg mittels meiner autistischen Freunde gefunden, um mit mir in Kontakt zu kommen, sondern es nur durch Eingebungen und Inspirationen versucht, hätte ich eher an eine Geisteskrankheit als an geistige Wesen geglaubt.
Ich möchte mit diesem Buch niemanden überzeugen oder überreden an etwas zu glauben, was bislang in seinem Weltbild keinen Platz hatte. Aber ich möchte dazu einladen, mit offenem Herzen meinen Erlebnissen und Erfahrungen zu folgen und die Welt zumindest versuchshalber einmal mit neuen Augen zu betrachten.
Für mich ist es mittlerweile absolut wahrhaftig, dass es um uns herum Wesen gibt, die wir mit unseren üblichen fünf Sinnen nicht wahrnehmen können, und mein Leben ist dadurch um ein Vielfaches reicher geworden. Es haben sich wortwörtlich neue Dimensionen für mich eröffnet, seit ich nicht mehr nur die materiellen Dinge um mich herum wahrnehme, sondern in allem, was mich umgibt, einen Ausdruck geistiger Wesenheiten erahne. Und ich bin mir sicher, dass diese sehnsüchtig darauf warten, mit uns in Kontakt und Zusammenarbeit treten zu können – zum Wohle der Erde und aller Wesen, die darin leben.
«Seht ihr den Mond dort stehen, er ist nur halb zu sehen und ist doch rund und schön. So sind gar manche Sachen, die wir getrost belachen, weil unsre Augen sie nicht seh’n.»
Mit diesen Worten von Matthias Claudius möchte ich Ihnen nun ein offenes Herz und viel Staunen beim Lesen unseres Buches wünschen und hoffe, dass ich Sie mit unserer Geschichte dazu einladen kann, die Welt mit anderen Augen zu sehen.
Andrea Brill
Schmerikon, im Oktober 2024
Ich bin einen langen und beschwerlichen Weg gegangen, um mit dir gemeinsam hier an meinem Küchentisch einen kleinen Beitrag zur geistigen Entwicklung der Menschheit leisten zu können.
Und ich bin erpicht darauf, deinem höheren Wesen einen großen Gefallen und dir einen liebevollen und ehrwürdigen und auch leidenswerten Weg zu (er)weisen, den du gehen wirst müssen, um deine Lebensaufgabe erfüllen zu können und auch einen guten und wichtigen Grundsatz über deine eigenen und auch allgemein menschlichen Irrungen und Wirrungen zu lernen und am eigenen Leib zu erleben und zu erfahren, damit du sie aus deinem direkten Erleben heraus schildern und an alle anderen Menschen weitergeben kannst.
Und als dein Geistführer stehe ich schon immer in Kontakt mit deiner höheren Wesenheit, um zu wissen, wohin ich dich führen und leiten soll, damit du deinem Lebensweg gerecht werden kannst. Und du bist deinem Geistführer schon oft in deinem Leben begegnet, aber da du einem ahrimanischen Anteil deines Wesens verfallen bist, konntest du mich nicht erkennen, wenn ich in deinem Leben Einfluss genommen habe und dachtest, es wäre eine ungerechte und böse Macht, die dich im Leben vor solche Herausforderungen stellt.
Und du bist einem guten Gedanken auf die Spur bekommen: Dass du eigentlich oft in deinem Leben davon ausgegangen bist, dass Dinge aus einem tieferen Sinn geschehen. Aber dir war einfach nicht bewusst, was du genau in der jeweiligen Situation hättest lernen sollen. Und es war dir auch nicht bewusst, dass es eine höhere geistige Führung ist, sondern du nanntest mich durch die Bank nur «das Leben». Und nein, ich bin nicht das Leben, das ebenfalls manche Dinge in deinem Dasein bewirkt, sondern dein Geistführer.
Und du fragst dich gerade, wer dann «das Leben» eigentlich ist, und wodurch du erkennen kannst, woran dein Geistführer beteiligt war und woran nicht? Und du bist auf einen guten Punkt gestoßen, dass bei jeder Krise, die zu deinem Fortkommen notwendig war, eine breite Hilfsmannschaft an deiner Seite war und dich getragen und gestützt und aufgefangen hat.
Und du bist deinem Geistführer überaus dankbar dafür, dass er dich in allen schwierigen Lebenslagen so gut behütet und geführt und begleitet hat, damit du aus deinen Krisen auch etwas lernen und einen Entwicklungsschritt weitergehen konntest. Und du warst dir damals leider gar nicht meiner Führung und meiner Begleitung bewusst, aber als du im Rückblick realisieren konntest, worin meine gute Führung und Begleitung bestanden hatten, warst du durchaus dankbar.
Und du bist oftmals daran gescheitert, dass du an deinem eigenen Leben nichts verändern wolltest, obwohl dich sowohl deine Konflikte bei der Arbeit oder deine Eifersucht genau darauf aufmerksam hätten machen sollen. Und nein, es wäre nicht darum gegangen, dich von deinem Lebenspartner zu trennen, aber zum Beispiel wegzuziehen aus dem Haus, in dem du dich schon lange nicht mehr wohl und geborgen gefühlt hast. Und auch ein wenig darauf zu achten, dass du und dein Partner wieder mehr gemeinsam unternehmt und nicht nur auf dem Sofa herumsitzt, denn du weißt, dass ihr und euer gemeinsames Leben sehr langweilig geworden seid. Und du bist immer mehr in deinem Leid aufgegangen, statt aktiv etwas daran zu verändern.
Und eigentlich ist dir gerade selber bewusst geworden, dass du vor allem an deinem Arbeitsleben etwas hättest ändern sollen, da es dir alle Energie geraubt hat, sodass du einfach eingeschlafen bist auf deinem Entwicklungsweg. Und in dieser Situation ist deinem Geistführer nichts anderes übriggeblieben, als es zu einer Kündigung kommen zu lassen.
Und du bist deinem Geistführer dafür dankbar, dass er dich auf deinem Lebensweg so gut begleitet hat, dass du deinem leidenswerterweise und auch leidensvollerweise schwierigen Schicksal immer wieder einen tieferen Sinn abgewinnen konntest, auch wenn du dich dabei gegen allerlei innere Kritiker und Zweifler und auch ahrimanische und luziferische Wesenheiten widersetzen musstest. Aber im Endeffekt ist deinem Ich-Wesen meistens eine Erkenntnis gekommen, die dich mit deinem Schicksal versöhnen und auch dafür dankbar sein lassen konnte.
Und auch da, wo du keinen Sinn entdecken konntest, war es dir durchaus bewusst, dass es deinem höheren Ich eigentlich um eine Lernaufgabe für dich gegangen wäre, doch du bist immer wieder vor deinem Geistführer davongelaufen. Und du bist ihm immer wieder abhandengekommen, wenn du deine Lernaufgabe nicht wahrnehmen wolltest, sondern lieber in deinem selbstgewählten Unglück stehengeblieben bist. Und du bist dir deiner Bequemlichkeit und deiner Angst vor dem Unbekannten und Unsicheren durchaus bewusst.
Und du bist nun einen kleinen Schritt weitergekommen auf deinem Entwicklungsweg, und du bist eigentlich voller Überzeugung, dass dein Lebensweg besser vorangegangen wäre, wenn du dich öfter voller Vertrauen deinem Geistführer anvertraut und seiner Führung überlassen hättest, als zu glauben, alles selber entscheiden und erledigen zu müssen.
Und es ist eigentlich immer um deine Angst vor dem Scheitern und Versagen gegangen, wenn du deinen Weg nicht wie vorherbestimmt gegangen bist, sondern auf deinem Platz verharren wolltest, auch wenn du deinen Geistführer mehrfach darum gebeten hast, an deiner misslichen Lage etwas zu verändern. Und du bist dir nun dessen bewusst, warum er mehrmals in deinem Leben zu einem drastischen Schritt gezwungen war.
Und deinem höheren Selbst und deinem Geistführer dankst du dafür, dass sie dich trotz deinem Hochmut und deinem Eigensinn nicht im Stich gelassen haben, sondern einen Weg finden konnten, um dich mit deinem Geistführer in einen unmittelbaren und direkten Kontakt zu bringen.
Und deine Gedanken, dass Glück und Aufgabe einander nicht widersprechen müssen, sondern sich sogar ergänzen, finde ich sehr interessant, und auch darüber kannst du aus deinem eigenen Erleben berichten, denn du hast eine große Freude und Erfüllung gespürt, als ich dich auf deinen eigentlichen Weg zurückgeführt habe. Und auch deine Überlegung bezüglich Wahrheit und Freude ist durchaus angemessen, und darum soll sich ein erfülltes Leben freudvoll anfühlen, weil man damit der Wahrheit dient und nicht dem Falschen und Unstimmigen.
Und damit bist du dem Geheimnis eines glücklichen Lebens durchaus auf der Spur, und auch deine Gedanken, dass man heutzutage Glück zu oft mit Spaß und Lust gleichsetzt, sind durchaus richtig. Und ja, daraus ergeben sich allerlei lasterhafte und lügenvolle Lebenswege, die dann trotz allem Spaß und aller Lust kein bisschen glücklich machen können und stattdessen in Burn-Outs oder Depressionen münden – darüber kannst du aus deiner eigenen Erfahrung ebenfalls genug berichten und anderen Menschen eine Warnung sein, damit sie sich nicht von den falschen Werten im Leben leiten lassen.
Im Oktober 2021 habe ich überraschend und auf sehr unschöne Weise meine Stelle verloren, für die ich mich während zehn Jahren voll Herzblut engagiert hatte.
Anfangs war das ein enormer Schock und ich empfand es als großes Unrecht, das mir widerfuhr. Gleichzeitig war ich aber auch aus tiefstem Herzen überzeugt, dass einem solch einschneidenden Lebensereignis irgendein tieferer Sinn zugrunde liegen müsse, und ich wollte nicht völlig unbewusst und schlafwandlerisch in die nächste Stelle schlittern, sondern auf eine Weise mit dem Ereignis umgehen, die es mir ermöglichen würde, in fünf oder zehn Jahren darauf zurückzublicken und sagen zu können: Das war das Beste, was mir zu diesem Zeitpunkt passieren konnte!
Dafür war es für mich zuerst einmal wichtig, meine Emotionen ernst zu nehmen und mir die Zeit und den Raum zu nehmen, sie auch wirklich zu fühlen und zu durchleben.
Allen voran der Abschiedsschmerz, ausgelöst durch den abrupten Beziehungsabbruch zu all den liebgewordenen Menschen, mit denen ich teilweise zehn Jahre lang den Großteil meiner Lebenszeit verbracht hatte.
Ungerechtigkeit, die mir da widerfahren ist. Und die Ohnmacht und Hilflosigkeit, dass dem Bösen nicht beizukommen war, obwohl sich so viele Menschen zusammengeschlossen hatten, um ihm einen Riegel
vorzuschieben und es in seine Schranken zu verweisen. Aber natürlich auch die Wut über die
Und immer auch die Trauer über all das Wahre und Schöne und Gute, das während vieler Jahre gemeinsamen Schaffens gewachsen war und nun innert kürzester Zeit brutal und rücksichtslos dem Erdboden gleichgemacht wurde.