Rheuma - die blaue Krankheit - Michael Hoffmann - E-Book

Rheuma - die blaue Krankheit E-Book

Michael Hoffmann

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  • Herausgeber: BookRix
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2022
Beschreibung

An welche Farbe denken Sie, wenn Sie „Rheuma“ hören? 90% der Befragten und die Schulmediziner denken an „rot“. Rot, wie Schmerz, Hitze, Entzündung. Aber Rhema ist anders. Rheuma ist nicht rot, es ist blau . Und weil so viele Menschen und ihre Behandler so verkehrt denken, können „Rheuma“ und der rheumatische Formenkreis von der Schulmedizin nicht geheilt werden. Dieses Buch ist vor fast 20 Jahren, im Jahr 2000, zum ersten Mal aufgelegt worden. Es wird Zeit, es gründlich zu überarbeiten und neu zu editieren, mit allen „neuen“ Erkenntnissen der Schulmedizin und doch der alten Weisheit: Die wissenschaftlichen Erkenntnisse von heute sind die Irrtümer von morgen Geändert hat sich eigentlich nichts. Immer noch werden Milliarden Euro für Therapien ausgegeben, die die Patienten an die Ärzte und die Pharmaindustrie fesseln – wenig giftig, also ein langes Leben lang anwendbar. Man schlachtet keine Gans, die goldene Eier legt. In meiner Praxis habe ich meinen Patienten nicht nur auf verständliche Weise erklärt, was es mit der Erkrankung auf sich hat, welche Ursachen sie haben kann, habe in einer umfangreichen Anamnese die individuellen Ursachen herausgefunden und dann einen teilweise auch langwierigen Behandlungsweg mit ihnen begonnen. Dieses Buch hat die Aufgabe, Sie zum Nachdenken, zur Diskussion anzuregen. Vor allem anregen, die eigene Situation nicht als gottgegeben hinzunehmen, sondern etwas zu verändern. Es ist kein Kochbuch, keine Rezeptanleitung für Patienten mit rheumatischen Beschwerden. Dazu ist das Behandlungsbild viel zu komplex, die Ursachen sind viel zu vielfältig.

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Verlag des Instituts Drachenhaus

© 2017 Babenhausen, Süd-Hessen

2. Auflage 2017Heilpraktiker Michael Hoffmann

 

Rheuma

Die blaue Krankheit

 

 

Verlag des Instituts Drachenhaus

© 2017 Babenhausen, Süd-Hessen

2. Auflage 2017

 

 

Bibliographische Angaben

Autor

Heilpraktiker Michael Hoffmann

Titel

Rheuma – die blaue Krankheit

Verlagsort

Babenhausen, Süd-Hessen

Verlag

Verlag des Instituts Drachenhaus © 2017

Volumen

224 Seiten, durchgängig 4farbig gedruckt

Grafik

38 Illustrationen

Rechte

Rechte

1. Auflage Benshausen / Südthüringen, Juni 2000

© 2017 Alle Rechte beim Verlag. 2. Auflage

Texte

Adi Mira Michaels

Lektorat

Michael Hoffmann, H.U. Schirr

Fotos, Grafiken und Titelgestaltung

Vom Verlag * Lizenzfreie Fotos sind beim Bild gekennzeichnet

Umsetzung zum eBook; Druck & Bindung

Im Verlag

ISBN

978-3-932207- Print -556, eBook -563

 

Buch / eBook

Dieses Buch ist sowohl als Print-, als auch eBook erschienen. Weitere Bücher der Serie „Medizin kontrovers“ finden Sie auf www.verindrach.de

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Der Autor

Heilpraktiker Michael Hoffmann, geboren 1964 in der Nähe von Nürnberg, begann im Alter von 19 Jahren ein Diplomstudium der Soziologie, Psychologie und Pädagogik an der Universität Würzburg. Im Zuge dieses Studiums entstand sein erstes umfassendes Buch „SEXTEEN – Vademecum für den jungen Mann“ (vergriffen) anstelle einer Doktorarbeit über sexualwissenschaftliche Themen, die in der streng konservativen Würzburger Uni eher ein Anathema war („ich verdamme Dich“), denn Interesse fand.

Wenig später begann er seine Ausbildung zum Heilpraktiker, die er mit 25 Jahren erfolgreich abschloss. Die erste Praxis in Würzburg wurde im Januar 1990 eröffnet, wobei ihn allerdings der Fall der Mauer bereits wenige Monaten später nach Suhl rief, wo er ebenfalls eine Praxis, dort die erste ihrer Art überhaupt, am 24. Mai 1990 eröffnete – bei jedem Grenzübertritt mit dem Auto voller Medikamente misstrauisch von den DDR-Grenzposten beäugt.

Der schnelle Erfolg dieser Praxis ermöglichte 1991 den vollständigen Umzug nach Suhl, 1993 nach Benshausen, einem kleinen Ort 16km entfernt von Suhl „um den Berg herum“, zwischen Zella-Mehlis und Meiningen. Dort befand sich über Jahre das Institut Drachenhaus mit Naturheilpraxis, eigener Naturkosmetik- und Nahrungsergänzungs-Entwicklung und -Produktion, Verlag mit eigener Druckerei etc.

 

Bis zum Jahr 2017, als die grundlegende Neuauflage dieses Buches in Angriff genommen wurde, hat sich so viel verändert, dass es ein eigenes Buch werden könnte.

 

Aktuell hat Heilpraktiker Michael Hoffmann keine eigene Praxis mehr, die Autoren- und Verlagstätigkeit nimmt ihn voll in Anspruch. Er hat die „neuen Bundesländer“ nach rund 20 Jahren wieder verlassen und wohnt nun in der Nähe von Frankfurt/Main, in Babenhausen.

 

Über www.verindrach.de / www.draogderm.de oder die entsprechenden Mailadressen mh@... ist der Autor jederzeit direkt erreichbar. Bitte beachten Sie, dass er keine Fern-Diagnosen oder gar –Therapien durchführen darf und wird.

 

Inhaltsverzeichnis (Detail)

Title Page

Widmung

Das Buch

Vorwort 1. Auflage, 2000

Zu diesem Buch

Vorwort zur 2. Auflage 2017

Was ist eigentlich „Rheuma“?

Heutige Definitionen

In meiner Praxis

Erste Behandlung

Thesen zu Rheuma

Ein paar Begriffe vorab

Rheuma – die blaue Krankheit

Das meiste Rheuma kommt nicht von ungefähr

Rheuma, die Unbeweglichkeit

Schritt zurück

Rheuma und die Wirbelsäule

Hexenschuss

„Ich pieke mal hier rein“

Doch was passiert nun in der Wirbelsäule?

Circulus vitiosus oder: Der Zitronensäurezyklus

Was tun?

Wirbel, Bandscheiben und Sehnen

Analoge Verdrahtung

Praxisproblem

Chronifizierung: Das Schmerzsignal ist da – was nun?

Zusammenfassende Bewertung

Der rheumatische Formenkreis

Arthritis & Arthrose

Rheuma-Faktoren – des Geplagten Schicksals

Was sind Rheuma-Faktoren?

Das Problem

Rheuma durch eigene Fehler

Rheuma – die Fließblockade

Exkurs: Trinken

Zusammenfassende Bewertung

Rheuma und die Ernährung

Körpergewicht

Ernährungs-„-ismen“

Purin

Zusammenfassende Bewertung

Rheuma und die Bewegung

Zusammenfassende Bewertung

Rheuma und das Alter

Jesus, ein moderner Heilpraktiker?!

Zusammenfassende Bewertung

Rheuma durch Infektionen

Bakterien

Aber auch andere Bakterien können Probleme verursachen.

Sepsis, Lues, Gonorrhö, TBC

Rheumatisches Fieber

Reiter-Krankheit

Lupus erythematodes

Pilze

Rheuma anderer Genese

Morbus Scheuermann – Scheuermannsche Krankheit

Morbus Bechterew

Morbus Paget

Rachitis

Allerdings gilt nach wie vor:

Psoriasis

Juvenile idiopathische Arthritis

Rheuma und PCP

Und schon wieder Schubladendenken

Rheuma und Medikamente

Medikamente, die Rheuma verursachen können

Naturheilkund­liche Denkansätze zu Rheuma

Saures Rheuma

Saure und basische Lebensmittel

Säure und Base im automatischen Gleichgewicht

Das heißt?

Wenn nicht…

Saures Fazit

Störfelder

Standardfälle in der Praxis

Schulter-Arm-Syndrom

Richtig sitzen am Schreibtisch

Tennisarm

Ischialgie & Hexenschuss

Sehnenscheidenentzündung

Bandscheibenvorfall

Die Therapie des rheumatischen Formenkreises

Wer profitiert denn als Teil der Schulmedizin alles vom Rheuma-Patienten?

Die medikamentöse Rheuma-Therapie der Schulmedizin

Schmerzmittel

Allgemeine Nebenwirkungen

Was sind Prostaglandine?

Wichtige saure Wirkstoffe der Schulmedizin

Salicylate

Arylessigsäure-Derivate

Arylpropionsäure-Derivate

Oxicame

Pyrazolidindione

Nichtsaure Wirkstoffe

Coxibe

Aminophenole

Pyrazolone

Muskelrelaxantien

Im Vergleich zu früher

Antibiotika gegen Rheuma?

Corticoide

Was zeigt uns der Ausflug in die Vergangenheit?

Salben, Gels & Cremes

Naturprodukte – mehr oder weniger

Wärmespender

Die naturheilkundliche Therapie von „Rheuma“

Beginn der Behandlung

Die Grundregeln noch einmal zusammengefasst

Medikamente in der Naturheilkunde

Salben, Cremes & Gels

Tropfen und Tabletten

Injektabilien

Nun beginnt also der lange individuelle Weg zur Heilung.

Homöopathie

Nosodentherapie

Spagyrik

Neuraltherapie nach Huneke

Phytotherapie

Injektionstherapieablauf nach Heilpraktiker Michael Hoffmann

Ganzheitliche & gemeinsame Therapieansätze

Physiotherapie

Thermalbäder, Fango, Massagen, Bestrahlungen

Sauna, Tepidarium

Microwelle

Reizstrom

Bewegungstherapie

Energetische Therapien

Die 8er-Therapie & der Ägypter

Und wie ist das mit der Chiropraktik?

Schrägsitzende Wirbel

Die Chiropraktik ist ein kraftvoller Eingriff in den Körper

Was tun?

Was ist also der richtige, ungefährliche und heilende Weg bei Wirbel­säulen­prob­lemen?

Was können Sie selbst bei Rheuma tun?

Wann ist eine Anfälligkeit für Rheuma zu vermuten?

Exkurse

Was hat das nun mit dem Nährwert der Milch zu tun?

Machen Sie nun noch ein zweites Experiment!

Die Schlussfolgerung

Venedig

Doch nun, tätärätä

Eine wunderschöne Fahrt

Auf zum Heiligen Antonius

La Montecchia

Gala

Abschied

Impfung – der komplette Irrsinn

Warnung vor Grippe-Impfung

Wie kann das Immunsystem gestärkt werden?

Impfschäden

Der Impfmechanismus

Die Schutzimpfung im Säuglingsalter

Grundlagen

Das Immunsystem des Säuglings

Doch nun tritt das eigentlich Unvorstellbare ein.

Was passiert nun?

Die Folgen können grausam sein:

Was raten wir?

Nachtrag 2017 – von wegen, ich kann den Artikel 1:1 übernehmen

Die Kur

Erst einmal ein paar Erklärungen

Erst mal Grundlagenwissen: Wie ist der Mensch aufgebaut?

Was passiert nun, wenn ein Mensch rein vegetarisch lebt?

Mischkost – so, wie es der Mensch gewöhnt ist

Geht es denn überhaupt noch um die Ernährung?

Das ist unehrlich !

Vegan

Wer profitiert nun davon?

Schlusswort

Und so erreichen Sie mich:

Index

Widmung

Ich widme dieses Buch meinem 2003 verstorbenen Lebenspartner Lothar Georg Kampe, der damals, als dieses und viele andere Bücher von mir erstmals veröffentlicht wurden, nicht nur seelischen und fachlichen Beistand geleistet hat, sondern nach dem Druck in der hauseigenen Verlagsdruckerei auch an Zusammentrage- Schneide- und Bindemaschinen saß und die Auflagen fertigte.

Das Buch

Kaum eine Heilpraktikerpraxis wird nicht früher oder später mit dem Thema „Rheuma“ konfrontiert. Wirbelsäulenprobleme, Knochenschmerzen oder auch die fertige Diagnose: „Rheuma – damit müssen Sie leben“. Und da wir als Heilpraktiker versuchen, Menschen zu helfen, suchen wir natürlich nach Möglichkeiten der Behandlung und Heilung.

In meinem Fall ergab es sich, dass mein Freund und Lebenspartner schon lange vor Beginn unserer Bekanntschaft unter starken Rückenschmerzen litt, während unseres Hausbaus auch noch einen Bandscheibenvorfall erlitt und beschloss, sich nicht operieren zu lassen.

So hatte ich die Chance, erfolgreiche Wirbelsäulenbehandlungen von Anfang an zu lernen und zu entwickeln, bei bis heute (2017) über 1800 Patienten mit über 5000 Behandlungssitzungen.

Das gesammelte Wissen ist in diesem Buch zusammengefasst, allerdings ohne direkte Therapiehinweise. Denn eines gilt auch hier: vor die Therapie haben die Götter die Diagnose gesetzt, und ohne eine fundierte Diagnose kann es keine erfolgreiche Therapie geben. Außerdem ist jeder Mensch anders.

 

Vorwort 1. Auflage, 2000

1989 habe ich nach rund fünfjähriger Ausbildung meine Heilpraktikerprüfung bestanden.

Meine eigene Wirbelsäule wurde bereits im Alter von acht Jahren als verkrümmt diagnostiziert, die nachfolgende Wirbelsäulengymnastik dauerte exakt bis zu dem Tag, an dem sich der liebe Doktor nebst seiner Frau auf der Fahrt in den Urlaub um eine Leitplanke wickelte und heute im zugig-kalten Himmel die Früchte seiner verdienstvollen Arbeit genießen darf.

Er war ein lieber Arzt, nichtsdestotrotz war seine Therapie vergebens, wie ich bereits einige Jahre später bemerkte. Warum, darauf gehe ich hier in diesem Buch ausführlich ein.

Mein Lebenspartner Lothar hatte im Alter von achtzehn Jahren einen Morbus Scheuermann (siehe Seite here), eine äußerst schmerzhafte krankhafte Rückgratverkrümmung.

Vorher hatte er in Kriegs- und Nachkriegszeit die englische Krankheit (Rachitis, siehe Seite here) – seine Rückenschmerzen sind seitdem sein ständiger Begleiter. Während meiner Ausbildungszeit bauten wir auch noch unser erstes Haus zum großen Teil in Eigenregie aus, zwei akute Bandscheibenvorfälle im Übergang von der Brust- auf die Halswirbelsäule mit Bewegungseinschränkungen, vor allem im linken Arm, waren die Folge.

Er ist zwar nicht der alleinige Grund, warum ein Schwerpunkt in meiner Heilpraktiker-Praxis mit der Zeit der Bewegungsapparat geworden ist, aber er war mein erstes Versuchskaninchen. An ihm habe ich auch alle meine Spritztechniken geübt, am Anfang zu seinem Leidwesen, heute jedoch ist seine Wirbelsäule zwar immer noch nicht hundertprozentig in Ordnung, das wird sie auch aufgrund der krankheitsbedingten Verbildungen nie mehr werden, aber er kommt ohne Operationen und ohne die üblichen schulmedizinischen Medikamente dafür aus.

Ich sehe mich also prädestiniert, meine Erfahrungen aus der Praxis zu dem Globalthema Rheuma und Bewegungsprobleme darzulegen und anderen Menschen Mut zu machen, sich doch auch in eine alternative Behandlung zu begeben.

Sie haben fast immer noch eine Chance!

Zu diesem Buch

Dieses Buch ist nicht in wenigen Tagen entstanden, sondern in monatelanger Arbeit mit vielen Recherchen in der eigenen Praxis und in der Literatur. Dabei habe ich ein Problem festgestellt und hoffe, es zu Ihrer Zufriedenheit und zu gutem Verständnis gelöst zu haben: die Reihenfolge der Kapitel. Selten ist es mir so schwer gefallen, mich zwischen den verschiedenen Gliederungsmöglichkeiten zu entscheiden. Für den Fall, dass Sie etwas nicht finden, bedienen Sie sich doch bitte des sehr umfangreichen Stichwortverzeichnisses am Ende dieses Buches. So müssten Sie alles finden.

Vorwort zur 2. Auflage 2017

Damals …

Es war einmal …

So fangen alle Märchen an, auch die Geschichte dieses Buches und doch, es ist kein Märchen. Es ist eine wahre Geschichte, die Geschichte aus einer Heilpraktikerpraxis, meiner eigenen Praxis. Ein Heilpraktiker spezialisiert sich nicht wie ein Arzt. Es gibt keine Heilpraktiker für das Innere, die Gelenke oder die Haut. Denn ein guter Heilpraktiker behandelt immer einen ganzen Menschen, nie ein Symptom, eine Schublade. Wenn ich jetzt hier in der männlichen Form schreibe, so ist dies keine Minderwürdigung weiblicher Kolleginnen oder Patientinnen, sondern dient einfach dem Erhalt der Lesbarkeit des Textes. Ganz abgesehen davon, dass Heilpraktikerinnen in der Regel anders arbeiten, als ihre männlichen Pendants.

Im Gegensatz zu vielen Kollegen habe ich mich nicht der Irisdiagnostik, asiatischen Heilweisen oder exotischen Untersuchungsmethoden und Behandlungen zugewandt, sondern habe die alte, europäische Medizin in meiner Praxis angewendet.

 

„Vor lauter ‚Tradition chinesischer Medizin‘ (TCM), Ayurveda, Akupunktur und anderen asiatischen Heilmethoden haben wir ganz vergessen, dass wir auch eine ‚Traditionelle Europäische Medizin‘ haben. Ich habe den Begriff der ‚TEM‘ dafür geprägt.“

 

Das war ein Satz, den ich schon damals verwendet habe und hinter dem ich heute noch stehe. Das bedeutet nicht, dass ich nicht über andere alternative Heilweisen, zum Teil sehr genau, Bescheid wüsste, wohl aber, dass ich sie nicht angewendet habe.

Dieses Buch, wie auch die gesamte Reihe „Medizin Kontrovers“ ist in der ersten Auflage in den Jahren 1999-2001 entstanden – 10 Jahre nachdem ich meine ersten Patienten offiziell behandeln durfte. Behandlungen von bis dato rund 1600 Patienten sind in meine Erfahrung damals eingeflossen.

Seitdem war ich weiterhin behandelnd aktiv, die medizinischen Erkenntnisse haben sich erweitert – ob sie sich verbessert haben, bleibt dahingestellt. Der alte Satz,

die wissenschaftlichen Erkenntnisse von heute sind die Irrtümer von morgen

ist aber in dieser ganzen Zeit nicht ungültig geworden.

 

Neue Medikamente wurden erfunden, teilweise kosten die Spritzen eintausend Euro und mehr – PRO STÜCK! … Erinnere ich mich falsch, oder habe ich da mal was von einem sehr einträglichen Geschäft geschrieben? Für zwei solcher Spritzen sind die allermeisten meiner Patienten bereits genesen.

Mein gesammeltes Wissen aus dieser Zeit mit bis heute knapp 2000 Patienten ist in diesem Buch zusammengeflossen.

 

Die Bücher damals habe ich, selbst an der Druckmaschine stehend, gedruckt, wir haben sie selbst gebunden, geschnitten, verpackt und verschickt – zum Teil auch an den Buchhandel, überwiegend aber an den Endkunden direkt.

 

Mittlerweile hat sich so gut wie alles geändert, auch dieses Buch kommt neben der Druck- auch als elektronische Variante auf den Markt, gedruckt wird nicht mehr auf einer tonnenschweren Heidelberger Druckmaschine, sondern digital und in kleiner Auflage – on demand.

Was Lothar wohl zu diesen Änderungen gesagt hätte?

 

Ihr Michael Hoffmann

Was ist eigentlich „Rheuma“?

Rheuma ist ein populärer Begriff, der medizinisch so gar nicht existiert. In der Fachsprache wird nur vom rheumatischen Formenkreis gesprochen, darunter versteht man laut dem Klinischen Wörterbuch von Pschyrembel, 258. Auflage. Copyright ©1999 Walter de Gruyter GmbH & Co. KG. (2017 korrigiert und wortergänzt)

Erkrankungen, rheumatische:

Oberbegriff für eine Vielzahl verschiedener Erkrankungen unterschiedlicher Ätiologie; gemeinsames Merkmal: Manifestation am Stütz- und Bindegewebe des Bewegungsapparats und häufige systemische Beteiligung des Bindegewebes innerer Organe (zum Beispiel Herz, Gefäße, Lunge, Leber, Darm, Zentralnervensystem). Wegen der vielfältig und wenig spezifischen klinischen Symptomatik (Schmerz, Funktionsbehinderung, Steifigkeit, Deformierung, systemische Organmanifestationen) erfolgt die Einteilung nach ätiologisch (infektiös, metabolisch, autoimmun), pathologisch-anatomischen (entzündlich, degenerativ, funktionell) und topographischen Gesichtspunkten (rheumatische Erkrankung der Gelenke, Bänder, Sehnen, Muskeln, Faszien, Wirbelsäule, Knochen).

Rheumatische Erkrankungen umfassen systemische Bindegewebserkrankungen (Kollagenosen) und entzündliche Manifestationen an Gelenken und Wirbelsäule (zum Beispiel chronische Polyarthritis, Spondylitis ankylosans, rheumatisches Fieber, Arthritis psoriatica, systemischer Lupus erythematodes, Progressive Systemische Sklerose, Panarteriitis nodosa, Dermatomyositis-Polymyositis-Komplex). Den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen gemeinsam sind entzündliche Immunreaktionen der mesenchymalen Gewebe, zum Teil mit Autoimmunphänomenen. Im weiteren Sinne werden den rheumatischen Erkrankungen auch degenerative Erkrankungen der Gelenke und Wirbelsäule zugerechnet (Arthrose, Spondylose, Spondylarthrose, Osteo­chon­drose).

Die degenerativ-rheumatischen Erkrankungen sind gekennzeichnet durch primär regressive Veränderungen des Knorpels beziehungsweise der Zwischenwirbelscheiben sowie durch reparative Prozesse des Knochens. Als extraartikuläre rheumatische Erkrankung (sog. Weichteilrheumatismus) werden die verschiedensten Symptome des periartikulären Bewegungsapparats zusammengefasst, denen vorwiegend degenerative und funktionelle (teilweise auch entzündliche) Prozesse zugrunde liegen. Hierzu zählen Tendinosen, Tendomyosen, Fibromyalgien, Bursopathien, Perioarthropathie, Insertionstendinosen (Gichtarthritits, Chondrokalzinose, Hydroxylapatitkristall-Ablagerungskranken-heit) werden den rheumatischen Erkrankungen zugerechnet. …

 

Wie man dieser ausführlichen Beschreibung gut entnehmen kann, wird der rheumatische Formenkreis schulmedizinisch betrachtet in viele kleine Schubladen unterteilt, die wiederum viele kleine Fächer enthalten. Am Schluss steht der Mediziner vor einem großen Schrank voller Schubladen voller Fächer und kennt sich gar nicht mehr aus. Er kann immer nur eine Schublade öffnen und sieht nur deren Inhalt. Würde er alle Schubladen gleichzeitig öffnen, fiele der ganze Schrank um und erschlüge ihn.

Also sieht er vorsichtshalber immer nur einen kleinen Teil der Wirklichkeit, einen winzig kleinen. Kein Wunder, dass seine Therapie immer nur den winzig kleinen Teil der Erkrankung zu reparieren versucht. Das wirkt genauso, als wenn der Automechaniker Öl in den Motor nachgießt, obwohl unten ein Loch in der Ölwanne ist.

Abgesehen davon, dass diese Aufteilung in Schubladen und Fächerchen nichts, aber auch gar nichts über die Ursachen des rheumatischen Formenkreises aussagt, legt sie außerdem dar, rheumatische Erkrankungen seien „unterschiedlicher Ätiologie“, das heißt, von verschiedenen Ursache ausgelöst. Das ist zwar zunächst richtig, diese Betrachtung hilft trotzdem keinem schmerzhaft Betroffenen wirklich weiter. Denn vor lauter Behandlungen der Symptome findet aber niemand mehr Zeit, nach den unterschiedlichen Ursachen zu suchen und diese dann auch wirklich zu behandeln oder auszuschalten.

 

Die Naturheilkunde hingegen betrachtet den rheumatischen Formenkreis gar nicht so aufgegliedert und zersplittert. Sie versucht „ganzheitlich“ an die Krankheit heranzugehen, und ihr ist die Einteilung letzten Endes egal. Bei ihr steht die Eingrenzung der möglichen Ursachen und deren Aufhebung an erster Stelle.

Heutige Definitionen

Internet oder gar das WorldWide Web (www) waren in der Zeit vor 20 Jahren noch auf dem langen Weg von der Utopie zur Wirklichkeit, weit entfernt von den heutigen Möglichkeiten. Insbesondere Recherchen waren nur mit erheblichem Fachwissen (oder mit hohen Kosten für spezialisierte Agenten) möglich und auch wenig erfolgreich, da die Datenfülle im Netz damals im Vergleich zu heute wie ein Tropfen gegenüber dem Ozean wirkt. Ob es damals allerdings auch weniger Unsinn im Netz gegeben hat, wage ich zu bezweifeln.

Das Internet heute ist ein großer Kräutergarten. In ihm gedeiht alles mehr oder weniger gut, ohne dass viel sortiert wird. So bekommt ein betroffener Patient im Netz heute zwar schon vom „Doktor in der Leitung“ bis zum Zaubertrank, von recht giftigen Wundermitteln (oft direkt aus China) bis zur informellen Aufklärung alles. So definiert die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V. auf ihrer Seite den aktuellen schulmedizinischen Wissensstand um den rheumatischen Formenkreis in vier Bereiche:

Entzündliche rheumatische Erkrankungen

Degenerative rheumatische Erkrankungen

Rheumatische Schmerzkrankheiten

Krankheiten des Bewegungssystems durch Stoffwechselstörungen

 

Das Wort Rheuma kommt, wie so vieles anderes, aus dem Griechischen, von ρέω „réo“, „ich fließe“. Interessanterweise aber gibt es im Griechischen noch einen dazu passenden Begriff, nämlich τα πάντα ρέει„(ta) pánta réei“, Pantharei, „alles fließt“. Rheuma damit als ein „Nicht-Pantharei“, ein „es fließt nicht(s) mehr“, zu bezeichnen, ist gar nicht verkehrt. Oder anders gesagt: es trifft den Nagel auf den Kopf.

Die Schulmedizin übersetzt es gerne mit „ziehende Schmerzen“, okay, das ist ja nicht ganz falsch, aber – was sagt das schon aus? Überspitzt gefragt: wenn mir jemand den Fußnagel rauszieht, ist das dann Rheuma? (Ja, ok, ich weiß ja, ich bin gemein.)

Aber genau so ist diese Übersetzung: eine leere Worthülle. Die Worte an sich können nichts dafür, sie sind nicht böse. Aber was dahinter steckt beziehungsweise was alles NICHT dahinter ist, DAS ist wirklich schlimm. Denn mit dieser schönen Bezeichnung, Übersetzung, dem Wegleiten vom ρέω „réo“, „ich fließe“, von Pantharei – damit lulle ich den Patienten ein, gebe ihm das Gefühl des großen Verständnisses, doch ich habe ihn mit einer Mogelpackung eines Begriffs „versorgt“, einem Begriff, der zwar nicht falsch ist, aber auch nichts aussagt über die Erkrankung an sich.

Ziehender Schmerz? Okay.

 

Mein Ziel in diesem Buch soll es sein, diese Begriffe erst mal mit Inhalt zu füllen und dann den Inhalt zu analysieren. So und nur so kommen wir weiter. Sie daheim und auch ich in meiner Praxis.

 

Denn ein weiterer, höchst wichtiger Punkt unterscheidet die ganzheitliche von der schulischen Medizin: wo keine Schublade für eine Diagnose ist, ist auch keine für eine Therapie.

Vor die Therapie haben die Götter die Diagnose gesetzt

Ein weiser alter Satz. Er kann gar nicht oft genug wiederholt werden. Nicht nur bei Rheuma, sondern auch bei allen anderen Erkrankungen, je „populärer“ sie sind, desto mehr.

 

Natürlich kann ich es mir auch ganz einfach machen:

Der Patient kommt in die Praxis, hinkt und klagt vielleicht noch über ziehende Schmerzen in den Muskeln oder Gelenken und ich gebe ihm ein Rheumamittel. Fertig.

Er wird im Regelfall erst einmal zufrieden sein, denn das Rheumamittel, in Wahrheit nichts anderes als ein Schmerzmittel, betäubt den Schmerz. Der Patient hat keine ziehenden Schmerzen mehr und ist „glücklich“. Bedauerlich nur, dass die Therapie nicht lange anhält.

Auf die schulmedizinische Behandlung von Rheuma gehe ich noch sehr gezielt ein, ebenso wie auf die naturheilkundliche.