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1953 fühlte sich die Parteiführung in der DDR durch die blühende Jugendarbeit der Kirchen bedroht und setzte die jungen Christen unter fadenscheinigen Beschuldigungen massiv unter Druck. Damals verließen täglich tausende Menschen den Arbeiter- und Bauernstaat. Der Autor schildert seine Motivation zur Flucht über Berlin nach Westdeutschland und seine Genesung von der Tuberkulose durch neue Medikamente im Westen Deutschlands. Zweiter Teil einer mehrteiligen Autobiographie.
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Seitenzahl: 23
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Jürgen Ruszkowski
Rückblicke - Teil 2 - go west
Band 10-2 in der gelben Buchreihe bei Jürgen Ruszkowski
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
Vorwort
Widmung
Arbeitsplatz
Junge Gemeinde – „Tarnorganisation der westlichen Imperialisten“
Mai 1953: go west!
Stukenbrock
Westerland
Die maritime gelbe Buchreihe
Impressum neobooks
Zu den von mir bevorzugt gelesenen Büchern gehören Auseinandersetzungen mit der Zeitgeschichte und Biographien. Menschen und ihre Geschichte sind immer interessant.
Ich weiß, dass mein Leben und meine Reflexion darüber nur wenige Mitmenschen interessiert. Warum dann diese Autobiographie? Im Jahre 1987 erhielt ich einen empörten Brief in Kinderschrift von Marelina Lüneburg, einer Urenkelin des Diakons Friedrich Wilhelm Koch, des ersten Hausvaters im Hamburger Seemannsheim, in dem diese sich bitter darüber beklagte, dass die diversen Seemannspastoren in einer 1966 erschienenen Jubiläumsschrift der Seemannsmission ausgiebig gewürdigt worden waren, ihr Urgroßvater jedoch kaum Erwähnung gefunden hatte, obwohl er von 1906 bis 1933 – wie ich 27 Jahre lang – die Verantwortung der Heimleitung in schwierigen Zeiten getragen hatte. Für eine Schulprojekt-Aufgabe, in der sie über ihren Urgroßvater berichten sollte, hatte sie Informationen über den Urahn mühevoll sammeln müssen. So soll es meinen Enkelinnen Stella und Lara und eventuellen Urenkeln nicht ergehen.
Ich wollte mit diesen Rückblicken keinen spannenden Lebensbericht schreiben, sondern möglichst detailgenau mein individuelles Erleben in den zeitgeschichtlichen Zusammenhängen deutlich machen und für Nachfahren festhalten. Anstoß zu dieser Lebensreflexion gab mir ein Vortrag von Professor Wolfgang Braun anlässlich des 25jährigen Bestehens der Fachhochschule für Diakonie und Sozialarbeit des Rauhen Hauses und der darauf folgenden kontroversen Leserreaktionen von Diakonen-Kollegen. Ich erinnerte mich an alte Tagebuchnotizen aus den 1950er Jahren und blätterte darin, um mir die Situation meiner eigenen Diakonenausbildung besser vergegenwärtigen zu können. Die Erlebnisse der Jugendjahre erwachten zu intensiver Erinnerung und ich beschloss, sie in Reinschrift zu bringen, damit mein erstes Enkelkind, das zu dieser Zeit auf die Welt kommen sollte, einmal würde nachlesen können, was den Opa in jungen Jahren bewegt hat. Aus dieser Tagebuchreinschrift entwickelte sich diese Autobiographie zu einer Lebensreflexion für mich. Meine hier zitierten Tagebuchaufzeichnungen sind in der Sprache des 15- bis 22jährigen Jünglings in der seinerzeitigen Gedanken- und Erlebniswelt verfasst. Ich habe sie mit nur geringfügigen redaktionellen Änderungen wiedergegeben, weil sie große Aussagekraft über mein damaliges Befinden und Erleben haben. Manche Abschnitte werden daher für den an diesen Vorgängen nicht direkt beteiligten Leser sicherlich langweilig sein. Diese Zitate, Tagebuchnotizen und für den Leser nebensächliche Abschnitte mag man dann gerne überfliegen.
Im Zusammenhang mit meinen Reflexionen über mein Berufsleben stieß ich auch auf Michael Häuslers Dissertation über die Emanzipation der Männlichen Diakonie zwischen 1913 und 1947, die 1995 unter dem Titel „Dienst an Kirche und Volk