Rufus - A.M. Arimont - E-Book

Rufus E-Book

A.M. Arimont

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Beschreibung

Rufus

Eine Halloweengeschichte von A.M. Arimont


Der 31. Oktober, es ist wieder Halloween. Herr Droste möchte seine Ruhe haben und nicht von nervenden Kindern gestört werden. Doch dann bekommt er ein unerwartetes Geschenk.

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Veröffentlichungsjahr: 2016

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A.M. Arimont

Rufus

Eine Halloween Shortstory

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Rufus

Das metallische Schaben und Knarzen hallte gleichmäßig durch die Stille des kühlen Nachmittages. Tatsächlich war es ansonsten ruhig und nur vereinzelt hörte man von irgendwoher das sanfte Rascheln der Bäume. Mit kraftvollen Bewegungen gruben sich die mattsilbernen Spitzen in Boden und Gras und trieben alles zusammen. Herr Droste betrachtete kurz den Laubhaufen vor sich und ließ dann zufrieden den Blick durch seinen kleinen Vorgarten wandern. Mit offenem Mund hauchte er kleine Atemwölkchen in die Luft und stellte wieder einmal fest, dass ihm die Gartenarbeit früher doch leichter gefallen ist. Aber dennoch schaffte es der 66-jährige Rentner alleine, alles instand zu halten, worauf er auch stolz war. Er brauchte sicher keine Hilfe. Von Niemanden. Er war immer gut alleine zurechtgekommen. Als sein eingebildeter Nachbar einmal anbot, ihm gerne behilflich sein zu können (wobei auch immer), empfand Herr Droste dies schon als beleidigend. Was dachte sich der schnöselige Typ überhaupt? Der meint wohl, weil er jeden Tag im schicken Anzug ins Büro fährt, sei er etwas Besseres und könne wohl alles. Pah! Er hatte nicht wieder gefragt, ob er helfen sollte, nachdem ihm recht harsch gesagt wurde, seine Hilfe werde nicht benötigt. Diese Gedanken drückten auf seine eh schon schlechte Laune, obwohl er diese kühle, dunkle Jahreszeit eigentlich mochte. Den heutigen Tag allerdings mochte er nicht. Der letzte Oktobertag war immer ein Tag, an dem Herr Droste eine drückende Angespanntheit verspürte, angesichts der zu erwartenden Störungen seiner Ruhe. Auch deshalb begann er mit der täglichen Gartenarbeit früher als sonst – damit er sich schneller in sein schützendes Nest zurückziehen konnte. Bevor die nervenden Schreihälse alle aus der Schule kamen.

 

Als der Garten wieder so aussah, wie Herr Droste es für angemessen hielt, verschwendete er keine Zeit und ging schnell wieder in sein kleines Haus zurück. Sein Plan sah vor, diesen Tag gemütlich vor dem Fernseher zu verbringen oder den neuen Dean Koontz Roman zu lesen und dabei nicht gestört zu werden. Dies war eigentlich kein Plan, sondern der übliche Tagesablauf, bei dem meistens doch der Fernseher gewann. Kaum im Haus zurück, begrüßte Rufus ihn mit lautem Japsen und Winseln. Der Rauhaardackel war Herr Drostes einziger Freund und Gefährte, dafür aber eine ungemein treue Seele wie man sie sich nur wünschen kann. Und wahrscheinlich das einzige Lebewesen, das seine mürrische, abweisende Art ertragen konnte. Und Herr Droste wusste, dass nur dieser Hund ihn wirklich verstand und so fühlte er sich auch nicht einsam – meistens zumindest. Der 31. Oktober fiel in diesem Jahr auf einen Freitag. Am frühen Nachmittag schaute Herr Droste gerade eine der täglichen Soaps, als Rufus sich neben ihn setzte und aufgeregt mit dem Schwanz wedelte. „Na, musst du nach draußen? Klar, ich komme ja schon.“ Rufus bestätigte dies mit einem kurzen Kläffen, das mehr wie ein Quieken klang. Statt jedoch spazieren zu gehen, ging es nur in den Vorgarten. Dies musste für das kleine Geschäft reichen. Herr Droste wusste, wann sein Kumpel groß oder klein machen musste. Wenn man so lange zusammenwohnt, kennt man den Anderen. Vielleicht aber war es auch nur eine stillschweigende Vereinbarung zwischen Hund und Mensch. Spaziergänge gab es früh am Morgen oder später abends. Das war die Zeit für die großen Geschäfte. Hier im Vorgarten hatte Rufus seinen kleinen Baum und der genügte ihm. Den Apfelbaum hingegen mied er, da Herrchen es nicht gern sah, wenn er daran pinkelte. Herrchen aß nämlich gerne die Äpfel vom eigenen Baum. „Na los Kumpel! Mach dein Geschäft und dann können wir wieder rein ins Warme!“, wies Herr Droste seinen kleinen Mitbewohner an. Rufus schaute ihn an und schien die Anweisung verstanden zu haben. Er trappte rüber zu der kleinen Birke und hob das Bein.