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2023 AD: Saarland Januar 2023 ... Herr Ranofer macht Nägel mit Köpfen, bucht die Reise unseres Lebens... nein, zu schwülstig! Er bucht eine Reise, die wir nie vergessen werden! Auch das trifft es nicht wirklich. Jedenfalls bucht er die Reise und man meint, von diesem Moment an geht schief, was nur schief gehen kann ... 2023 AD: Kemet Mai 2023 ... 400 km mit dem Auto, 1000 km auf dem Nil, 600 km mit dem Bus und mehr als 6000 km von zu Hause weg auf einem anderen Kontinent! ... Jetzt sind wir endlich angekommen! Das glaubte ich jedenfalls in jenem zauberhaften Augenblick am Fuße der Cheops-Pyramide. Es war der erste Urlaubstag nach einer stressigen Anreise. Vor uns flimmert Kairo im Sonnenlicht und präsentiert sich von seiner schönsten sonnigen Seite bei angenehmen 24° Grad und warmen Wind! So geht Urlaub! Oder? ...
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Seitenzahl: 141
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2023 AD:SaarlandJanuar 2023 … Herr Ranofer macht Nägel mit Köpfen, bucht die Reise unseres Lebens… nein, zu schwülstig! Er bucht eine Reise, die wir nie vergessen werden! Auch das trifft es nicht wirklich. Jedenfalls bucht er die Reise und man meint, von diesem Moment an geht schief, was nur schief gehen kann …
2023 AD:KemetMai 2023 … 400 km mit dem Auto, 1000 km auf dem Nil, 600 km mit dem Bus und mehr als 6000 km von zu Hause weg auf einem anderen Kontinent! … Jetzt sind wir endlich angekommen! Das glaubte ich jedenfalls in jenem zauberhaften Augenblick am Fuße der Cheops-Pyramide. Es war der erste Urlaubstag nach einer stressigen Anreise. Vor uns flimmert Kairo im Sonnenlicht und präsentiert sich von seiner schönsten sonnigen Seite bei angenehmen 24° Grad und warmen Wind! So geht Urlaub! Oder? …
Ich bin im Saarland (Deutschland) geboren, lebe in der Nähe von Saarbrücken und bin verheiratet. Reisen – nicht nur nach Ägypten – sind unsere Passion.
Das Land am Nil ist seit Jahrzehnten das Reich meiner Leidenschaften und Träume. Um diese versunkene Kultur, den Glanz der Pharaonen in all ihrer Pracht vor meinen Augen erstehen zu lassen, begann ich mit dem Schreiben. Die Lebens- und Denkweise der alten Ägypter, ihr unerschütterlicher Glaube an die Götter und an Maat, die alles im Gleichgewicht hält, ist das, was mich inspiriert und all meinen bereits erschienenen Romanen Leben einhaucht.
Ähnlichkeiten mit lebenden und – in Bezug auf das alte Ägypten – verstorbenen Personen sind voll beabsichtigt! Sämtliche beschriebenen Erlebnisse, Gegebenheiten, Örtlichkeiten entsprechen den Tatsachen, denn alles was da steht ist genauso passiert!
Mein innigster Dank geht auch bei diesem Büchlein an Jürgen! Zusammen haben wir dieses unglaubliche Abenteuer durchgestanden, haben gemeinsam geschwitzt, gejapst, gelacht und uns an spektakulären Sehenswürdigkeiten erfreut!
Vor kurzem stellte man mir die Frage, welches Buch mich nicht mehr losgelassen hat. Es war: GÖTTER, GRÄBER UND GELEHRTE. Darin erzählten die Autoren von goldenen Schätzen, aufregenden Funden, versunkenen Städten und untergegangenen Kulturen. Ich war acht Jahre alt als ich dieses Werk in die Finger bekam und eine Geschichte darin hat mich besonders gerührt: Die eines kleinen Jungen, der – fast genauso alt wie ich – König wurde! Knapp 10 Jahre später hat man ihn beerdigt und vergessen und 3300 Jahre später sein verschollenes Grab gefunden. Diese wahre, traurige Geschichte hat mich bis heute nicht mehr losgelassen, war der Auslöser für meine große Leidenschaft: die Geschichte des antiken Ägypten!
Dort auf dem Nil – ich hab mir diesen lautmalerischen Kalauer in Anlehnung an Agatha Christies Tod auf dem Nil erlaubt! In dieser Geschichte blieben einige der Helden auf der Strecke; ich jedenfalls kam heil zurück! Wer sich traut und mit mir nach Ägypten kommen will, unsere Reise hautnah miterleben möchte, der folgt mir an Bord der Royal Vision, sie liegt am Anleger bereit. Steigt ein und los geht’s!
Stellen Sie sich manchmal die Frage: Ist dies ein menschengemachtes Werk oder steckt eine KI dahinter? Mit diesem Logo versichere ich: das vorliegende Werk ist – wie alle meine Bücher – ausnahmslos ohne KI entstanden!
JANUAR 2023
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AM GLEICHEN TAG, NUR VIEL SPÄTER!
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Hochzeitstag, unsere runden Geburtstage, eine mehrfach aufgeschobene Reise. Jetzt war die Zeit günstig! Jetzt machen wir Nägel mit Köpfen! Jetzt wird gebucht! Und zwar das, was wir schon seit Jahren machen wollen: eine Nilkreuzfahrt mit einem Schiff der türkisfarbenen Flotte, den gesamten Nil hinauf von Kairo bis Assuan und den Ausflug nach Abu Simbel obendrein und das alles in einer Kabine der gehobenen Klasse!
Oh, sorry! Für die die mich nicht kennen und denen dieses Büchlein mehr oder weniger zufällig in die Hände gefallen ist: Ich bin Katharina, schreibe eigentlich historische Romane aus dem alten Ägypten und diese Reise sollte neben den oben aufgeführten Beweggründen auch meine kleinen grauen Zellen hinsichtlich meiner Geschichten wieder auf Vordermann bringen! Meine letzte Reise ins Land der Pharaonen ist schon zu lange her. Ein bißchen Recherchearbeit und Lokalkolorit schnuppern mußte einfach mal wieder sein.
Kurzum, Herr Ranofer rief bei der Reisegesellschaft an und wir mußten hören, es war nur noch eine einzige Kabine frei! Untergeschoß, mit nicht zu öffnendem Fenster. Ob sie die sofort blocken und buchen soll, fragte die Dame am anderen Ende der Leitung. Aber ja! Sofort!!! Unbedingt! Es war uns völlig wurscht ob das Fenster zu öffnen war und wo die Kabine lag! Nur – nehmt uns bitte bitte mit auf die Reise!
Und so geschah es!
Jetzt geht’s ans Planen! Und sich schlau machen. Vorneweg kommt das Unangenehmere. Zuerst Impfungen: Tetanus, Keuchhusten und Polio sollte man haben oder auffrischen! Kann immer mal vorkommen, daß man sich in unebenem Gelände auf die Nase legt, sich verletzt! Zweitens Lebensmittel und Getränke: Das Leitungswasser in Ägypten ist nicht für europäische Mägen gemacht! Also bitte nicht runterschlucken! Weder trinken, gurgeln, Mund abwischen, geschweige denn sich damit die Zähne putzen! Pharaos Rache läßt sonst nicht lange auf sich warten. Und das Motto schäl es, koch es oder vergiß es gilt nach wie vor! Wer sich sicher ist, daß Eiswürfel aus Mineralwasser gemacht wurden, gerne in den Drink, ansonsten Finger weg! Drittens sind wir in einem arabisch geprägten Land! Man sollte den Menschen und ihrer Religion dementsprechend entgegentreten. Viele einheimische Männer empfinden Frauen im Bikini als achtes Weltwunder… man sollte, wo es angebracht ist, sich angemessen kleiden. Viertens halte ich hier keinen Zeigefinger hoch, fünftens soll mein Bericht Spaß machen – und bitte nicht böse sein: ich rede euch hier und da mit du an! Kann‘s losgehen? Ja? Dann kommt mit!
Wie soll ich das sortieren? Wo steck‘ ich all diese unglaublichen Eindrücke – verteilt auf 4166 Fotos – hin?
Allein die Erlebnisse des ersten Urlaubstages würden für einen zweiwöchigen Urlaub reichen! 400 km mit dem Auto, 1000 km auf dem Nil geschippert, 600 km mit dem Bus durch die Wüste gefahren und mehr als 6000 km von zu Hause weg auf einem anderen Kontinent. Das alles bei Temperaturen jenseits vom Klimawandel und der eigenen Komfortzone – 42° Grad sind um diese Jahreszeit dort normal – es geht im Juli und August noch höher: bis über 50° Grad. Das nächste Mal also ein früherer Reisetermin. Aber es ergab sich nun mal so. Bekamen wir mit viel Glück die letzte Kabine mit der Nummer 108 auf dem Nildeck, Oberkante Wasserlinie. Da kannst‘e kein Fenster öffnen! Okay, ist nicht schlimm, das stecken wir weg. Haben schließlich Dank Corona drei Jahre auf diese Reise gewartet! Im nachhinein besehen, war das das kleinste Problem! Also packten wir nach vier Monaten Planungen, Impfungen, Organisieren, Vorfreude und all dem anderen Trallala, was zu so einer weiten Reise gehört, unsere Koffer, fuhren die knappen 200 km nach Frankfurt …
[… 29. April, Frankfurt, Flughafen …]
… Verbrachten dort einen sehr langen, interessanten Nachmittag auf dem gewaltigen Flughafen, welcher tatsächlich ein Ausflugsziel ist. Versuchten schon mal die Koffer aufzugeben – es hieß, ab 18:00 Uhr sei das möglich – suchten vorher – glücklicherweise ohne Koffer – den Schalter auf und wurden eines besseren belehrt: Das geht nur wenn man online das Ticket gebucht hat!!! Hammwa nicht, wir buchten die komplette Reise über jene tolle Reisegesellschaft, der man jeden Nachmittag mittels ARD auf die Weltmeere folgen kann.
Anschließend, nach gefühlten 10 km rumlaufen, einer leckeren Pizza, zurück zum feinen, teuren Hotel. Leider stinkt es in der vornehmen Lobby penetrant nach Kanal – und zu zwei Schlummerbieren an der Hotelbar. Doch bei den Preisen fällst du gleich in gnädige Ohnmacht und todmüde im Hotelzimmer ins Bett!
[… Ägypten, Kairo …]
Sagte ich was von todmüde??? Denkt euch hier einen dicken, grinsenden Smiley! Okay, knappe 30 € p.P. für ein Hotel-Frühstück finde ich nun etwas übertrieben, es reichten ein Hörnchen und zwei Kaffee aus dem Becher vom Kiosk! Man muß definitiv nicht jeden Wucher mitmachen! Unser Flug ging gegen 16:00 Uhr, heißt gegen 14:00 Uhr einchecken, ab 12:00 Uhr hieß es, kann man die Koffer aufgeben. Schlag viertel vor zwölf schlugen wir auf und prallten am Schalter der Egypt-Air gegen eine Schlange eifriger Reisender aus aller Herren Länder – alle nach dem sonnigen Süden unterwegs – darunter viele, die anhand des türkisfarbenen Zettelchens am Köfferchen anscheinend das gleiche Ziel wie wir hatten. Ratzfatz waren wir von der Schlange assimiliert, es gab kein Entkommen mehr! Der nette Herr am Schalter machte dann große Augen, befand meines Herrn Ranofers Perso kurzfristig für unwürdig, hatte der doch nur noch 5 Monate und 20 Tage Gültigkeit anstatt die geforderten sechs Monate. Himmelherrgott, wie konnte uns das entgangen sein??? Das sei aber eigentlich kein Problem, meinte der leicht konfuse Herr des Schalters, nur seines, weil er alles händlich in sein PC-Formular eintragen, und erst den „Obersten Minister der Touristen“ und eine Kollegin dazu rufen mußte. Nach zwanzig Minuten am Schalter bricht einem da leicht der Schweiß aus… Nach einer kurzen aber gründlichen Filzung durch qualifiziertes Flughafenpersonal ging es in die Abflughalle… wie gesagt, es war kurz nach 13:00 Uhr…
Kurzes INTERMEZZO:
Üblicherweise kann man ohne Visa mit einem gültigen Reisepaß nach Ägypten einreisen. Ein Personalausweis, der mindestens 6 Monate gültig ist, in Verbindung mit einem Visum geht aber genausogut
Der flotte Horus von Egypt-Air hatte sich ein bissi verflogen und Verspätung, so hoben wir gegen 17:00 Uhr endlich leicht abgenervt ab! Wow! Dreamliner, welch ein gepflegtes, ruhiges Dahingleiten! Die neuesten Filme im Angebot, leckeres Essen, ein netter, plaudernder Sitznachbar am Gang. (ein sehr gut Deutsch sprechender Student aus Kairo, der in Deutschland zum Austausch war) Und ich hatte einen Fensterplatz! Herz, was willst du mehr!
Nach der sanften Landung und dem Rausschmiß aus dem weißen Vogel, dem Herumirren im Gewühl des Kairoer Flughafen, (sagte ich, der Frankfurter sei groß???) willst‘e nur noch ankommen! Doch das Geplärre des Phoenix-Mitarbeiters, der uns wie Schafe zusammentrieb, hielt uns wach. Auf was warten wir eigentlich??? Ach so, nach einer gefühlten Unendlichkeit, einer Stunde Zeitverschiebung, dem Ausfüllen eines amtlichen, unsinnigen Zettels nach dem anschließend niemand schaute und tatsächlichen zwei Stunden Warten kamen nacheinander die verspäteten Maschinen aus München, Düsseldorf, Wien und Berlin an! Und wir Passagiere erlebten unser blaues Wunder: Wir warteten weiter! Alleingelassen, ohne Info, ohne weiteren Plan in der selbst zu dieser späten Uhrzeit von Menschen wimmelnden Halle:
a) auf unser Gepäck
b) auf den herumhuschenden Mitarbeiter im türkisfarbenen Hemd
c) auf verlorengegangene Mitreisende
d) auf den Reisebus
e) auf den Reiseleiter und schließlich und endlich auf die Polizei!
Ei, es war gegen halb zwei als wir endlich an Bord waren. Es gab einen Snack und die Zimmerkärtchen, nette Worte von unserem netten Reiseleiter Latif, der von sich behauptet, man könne sich das gut merken von wegen Relativ und Superlativ… bitte keine Kalauer mehr um diese Uhrzeit … ach seid doch still, ich will nur noch schlafen…
[… Masr, Al Qahira … Giza-Plateau, Sphinx, National-Museum, Ägyptisches Museum, Khan el Kalili]
06:00 Uhr Weckruf …
Äh??? Selbst die Sonne darf liegenbleiben und eine viertel Stunde später aufstehen! Mann! Kaffee! Bitte schnell und ganz viel davon. Nach dem ersten Schluck will ich davon gar nix mehr! Wie kann in einem arabischen Land der Kaffee sooo scheußlich schmecken? Gut, dann ein Brötchen mit Rührei! Ach, Mist, ich vergaß, daß in allen afrikanischen Ländern Brot wie Kranzkuchen schmeckt. Also Ei mit Brioche… brrr… und wir vergaßen wie Brot schmeckt … Quatsch, das gehört in eine andere Geschichte! Wo bin ich eigentlich? Kairo, okay, Ortsteil Maadi, auf einem Schiff der Phoenix-Flotte. An Bord 62 Passagiere, genausoviel Personal plus ein uniformierter Polizist. Im Bus einer in Zivil, vor uns ein Polizeiauto, hinter uns eins, ich fühl mich wie Staatsgast Nr. 1!
Wo geht’s hin? Nach dem Hochkraxeln der gefühlt halben Kilometer hohen Uferböschung und dem hineinplumpsen in den klimatisierten Bus?
Natürlich zu dem Highlight in Kairo: Zu den Pyramiden von Giza! Und ich vergaß nicht nur den Geschmack des Brotes, auch daß man an allen touristischen Stellen in Ägypten gefilzt wird! Doch wie heißt das? Body-Memory! Gürteltaschen ab, Rucksack ab, das Gedöns in die Röhre schieben, Kamera und Handys auf das Röntgengerät legen, im Gänsemarsch durch den Detektor treten – das geht ganz automatisch, der Körper vergißt das nie! Ist wie mit Fahrradfahren, das verlernt man nicht! Nachdem wir den ganzen Klädderädätsch wieder angeschnallt und umgehängt haben, verabschieden wir uns eilig von lieben Mitreisenden, die schnell das Klo suchen oder ihre Kippe aufrauchen und dem freundlichen Reiseleiter (in Folge nur noch Latif genannt) und erweisen Chufu, Chafre und Menkaure die Ehre. Was für eine erhabene Szenerie! Jetzt sind wir endlich da! Vor uns flimmert Kairo im Sonnenlicht und präsentiert sich von seiner schönsten sonnigen Seite bei angenehmen 24 ° Grad und warmen Wind! So geht Urlaub!
Herr Ranofer und ich spazieren Hand in Hand an der Cheops-Pyramide vorbei, setzen uns am Fuß der Chephren-Pyramide auf die warmen, weißen Steine, genießen das Panorama, ignorieren einen herumfuchtelnden Wichtigtuer, der pfeifend und plärrend uns weismachen will, daß Sitzen am Fuß der Pyramide was auch immer ist. Wenn hier einer was zu sagen hat, dann die Männer in den weißen Uniformen, ansonsten gilt: „Quatsch du nur, ich versteh dich nicht!“ Und eigentlich wollte er uns zu einem Kamel-Ritt auffordern…
FALSCH! Das Tier, welches den Touristen da zum Reiten angeboten wird, ist ein Dromedar! Kamele werden unterschieden in Neu- und Altwelt-Kamele und diese in Dromedare und Trampeltiere. Letztere haben zwei Höcker und kommen in Afrika nicht vor!
Auf dem Giza- oder Gizeh-Plateau am Stadtrand von Kairo stehen die drei großen Pyramiden von Cheops, Chephren und Mykerinos. Diese Namen sind die gräzisierten Formen der altägyptischen Pharaonennamen; ich werde in diesem Büchlein aber überwiegend die weniger geläufigen altägyptischen Varianten nutzen. Und die Hintergrund-Informationen zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten findet ihr immer unter der Hieroglyphe des Udjat-Auges!
Fangen wir mit der kleinsten der Pyramiden an, obwohl sie als letzte gebaut wurde. Sie gehört Menkaure, dem Sohn von Chafre und heißt: Netjeri Menkaure, das heißt Menkaure ist göttlich oder Die Göttlichkeit Menkaures. Menkaure heißt übrigens: Mit bleibenden Ka-Kräften, ein Re.
Die kleinste der Pyramiden auf dem Gizeh-Plateau hat ein Basismaß von 102,2 m × 104,6 m, sie ist ursprünglich 65 m hoch gewesen, heute schafft sie es auf 62 m und sie hat ein Volumen von 241.155 m3.
Chafre – Re erscheint – ist ein Sohn von Pharao Chufu, und seine Pyramide Wer Chafre oder Chafre ist groß oder Die Größe/Großartigkeit Chafres scheint nur, als sei sie die Größte der drei. Tatsächlich steht sie höher im Gelände und sie ist an ihrem Basismaß 215 m lang. Ursprünglich war sie mal 143,5 m hoch, heute schafft sie es auf 136,4 m und sie hat ein Volumen von 2.211.096 m3. Reste ihrer weißen Kalksteinverkleidung finden sich noch hoch oben an der Spitze.
Chnum beschützt mich bedeutet der Name von Pharao Chufu. Achet Chufu, Der Horizont des Chufu, die größte der Pyramiden und das einzig erhaltene der sieben Weltwunder, hat ein Basismaß von 230,33 m und weicht dabei von der Vollkommenheit eines Quadrates gerade mal um 2 cm ab! Sie hat eine Höhe von 146,59 m, aber durch Verwitterung und das Entwenden der weißen, polierten Kalksteinplatten ihrer Verkleidung kommt der Horizont des Chufu heute nur noch auf 138,75 m. Wollt ihr ihr Volumen wissen? 2.583.283 m3! Im Durchschnitt wurde innerhalb 20 Jahre alle fünf Minuten ein Stein gesetzt, der aus dem Steinbruch gleich dahinter gebrochen wurde.
Mein fester Vorsatz, auf dieser Reise endlich das Innere der Cheopspyramide zu besichtigen, konnte ich auch diesmal nicht in die Tat umsetzen; kurzum, wir blieben draußen. Schuld daran waren die lange Anreise und das frühe Aufstehen; zudem hatten wir einen anstrengenden Tagesplan vor uns. Daher bloß ein paar allgemeine Daten zum Inneren der großen Pyramide:
Ein absteigender Korridor führt in eine unterirdische Felsenkammer. Ein aufsteigender Korridor zur Königinnenkammer mit Luftschächten. Die Große Galerie, an ihrer höchsten Stelle 8,74 m hoch, ist 46,12 m lang und führt zur Königskammer. Von dort gelangt man durch einen kleinen Korridor zur Sarkophagkammer und Blockiersteinkammer. Chufus Granitsarkophag paßte auf Grund seiner Maße (2,28 m × 0,99 m × 1,05 m) nicht durch die Korridore und wurde bereits bei der Errichtung der Grabkammer in die Pyramide gebracht.
Ok, irgendwann müssen wir uns loseisen, umrunden die Cheopspyramide gänzlich, es geht weiter mit dem Bus zum Aussichtspunkt weiter oben. Unterwegs fällt mein Blick auf die Baustelle des GEM, des Grand Egyptian Museum – und auch in Natura und aus der Entfernung kann ich dieser architektonischen Scheußlichkeit nix abgewinnen…
Am Aussichtspunkt ist kaum was los, ein paar hundert Touris und ein paar Dromedare, aber es gelingt immer, so zu tun, als sei man allein!
Anschließend mit dem Bus runter zum Sphinx! Jepp!