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"Überrascht, mich zu sehen?" Gerade noch hat Reese sich verzückt in ihrem perlenbestickten Brautkleid vorm Spiegel gedreht, da taucht plötzlich ihr Exmann Mason auf. Reese ist fassungslos. Warum ist er hier? Was will er nach zehn Jahren von ihr? Und wieso ausgerechnet jetzt, so kurz vor ihrer Hochzeit? Nicht genug, dass Mason noch immer verboten gut aussieht, mit ihm sind auch sofort all die Gefühle von damals wieder da: Wut, Kummer - und diese verzehrende Leidenschaft, stärker denn je. Und auf einmal steht Reese vor der schwierigsten Entscheidung ihres Lebens.
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Seitenzahl: 198
Aimee Carson
Sag doch einfach noch mal JA!
IMPRESSUM
JULIA erscheint in der Harlequin Enterprises GmbH
© 2013 by Aimee Carson Originaltitel: „The Unexpected Wedding Guest“ erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London in der Reihe: RIVA Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIABand 052014 - 2014 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg Übersetzung: SAS
Abbildungen: NMaximova / iStock. by Getty Images, little Whale / Shutterstock, alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 03/2014 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733700416
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten. CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:BACCARA, BIANCA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY
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Zehn Jahre zuvor
Hillbrook Universitätscampus, Upstate New York
„Ich kann es kaum glauben. Das ist unsere letzte gemeinsame Nacht.“ Auf der Veranda hinter dem Haus setzte Reese Michaels sich in ihren Stuhl.
Ihre drei Mitbewohnerinnen saßen mit ihr draußen. Reese blickte auf den Sportplatz des Hillbrook College und die abfallende hügelige Landschaft dahinter. Hyazinthen in Pink, Weiß und Blau wuchsen im Gras, es roch nach Frühling in Upstate New York. Alles erwachte zu neuem Leben, alles veränderte sich. Genau wie ihr Leben. Und nicht nur, weil die „Fantastischen Vier“, wie jeder die Freundinnen nannte, schon bald getrennte Wege gehen würden.
Dieser traurige Umstand wurde von erwartungsvoller Aufregung verdrängt. Reese wollte ihren Freundinnen unbedingt die Neuigkeit berichten. Mason und sie hatten nämlich an diesem Morgen die Heiratslizenz beantragt …
„Zumindest können wir noch den heutigen Abend genießen.“ In Marnies Stimme schwang der träge Singsang des Südens mit. „Wir hätten es dir niemals verziehen, wenn du nicht zu unserem letzten großen Treffen wieder hier gewesen wärst, Reese.“
„Obwohl wir natürlich vollstes Verständnis dafür haben, wenn du mit deinem anbetungswürdigen Marine mehr als beschäftigt bist.“ Gina grinste verschwörerisch.
Das vertraute Gefühl machte sich in Reeses Magen breit, eine Mischung aus Hitze und freudiger Erwartung. Es trieb ihren Puls prompt in schwindelerregende Höhen. Das passierte ihr immer, wenn sie an Mason dachte – also durchschnittlich alle zweieinhalb Sekunden. Dann fühlte sie sich glücklich und voller Hoffnung und kam vor Sehnsucht nach ihm halb um.
„Seht sie euch nur an.“ Ginas britischer Akzent wurde deutlich. „Wie sie strahlt.“
„Also wenn du mich fragst“, lautete Marnies Meinung, „geht das alles viel zu schnell.“
Gina bedachte Marnie mit einem mitfühlenden Blick. „Die wenigsten Frauen sparen sich für die Ehe auf …“
Marnie schob sich eine blonde Strähne hinters Ohr. „Daran ist nichts verkehrt.“
„Ich sage ja nicht, dass es verkehrt ist.“ Gina hob eine Augenbraue. „Aber richtig ist es auch nicht.“
Mit einem Seufzer lehnte Reese sich zurück. So ging das jetzt schon seit Jahren. Die liebliche blonde Südstaatenschönheit gegen die zynische dunkelhaarige Gina. Und dann war da noch Cassie, die nüchterne australische Astrophysik-Studentin, die viel zu intelligent war und ihre Zeit lieber nutzte, um die Geheimnisse des Universums zu enträtseln, statt auch nur eine Minute an einen Mann zu vergeuden.
Sag’s ihnen, Reese. Sag ihnen, dass du in ein paar Tagen heiratest.
Vielleicht sollte sie die anderen besser erst einmal behutsam auf die Neuigkeit vorbereiten. „Mason ist … er ist der Eine.“ Dessen war sie ziemlich sicher.
Erst setzte schlagartig Stille ein, dann folgte ein kollektives Stöhnen.
„Oh Himmel, man reiche mir einen Eimer!“ Gina verdrehte die Augen. „Du bist eine hoffnungslose Romantikerin, Reese. Du glaubst doch wohl hoffentlich nicht all diesen Unsinn in den Liebesfilmen, die du dir ständig ansiehst, oder?“
Reese hatte Mühe, ihre Enttäuschung zu verbergen. Von den dreien hatte sie sich von Gina die größte Unterstützung erhofft.
„Es ist unmöglich, dass du dich auf den ersten Blick in ihn verliebt hast“, verkündete Gina. „Lust, definitiv, aber Liebe? Wohl eher nicht.“
Selbst die nüchterne Cassie starrte sie entsetzt an. „Wie viel kannst du schon von ihm wissen, wenn du ihn erst eine Woche kennst?“
Reese wusste doch selbst, dass es verrückt war. Aber als sie sich vor acht Tagen in dem Diner in Brooklyn neben Mason gesetzt hatte, war sie sofort völlig bezaubert gewesen. Nicht einmal wegen der fantastischen Figur, auch nicht wegen des hinreißend wirren braunen Haars mit dem vorwitzigen Wirbel oder des attraktiven Gesichts, sondern wegen seiner wunderschönen grünbraunen Augen, in denen Schalk und verschmitzte Arroganz blitzten. Und Selbstbewusstsein. Ein Blick hatte gereicht, und sie … sie hatte es einfach gewusst.
Ihr Herz hatte sich verabschiedet, und es bestand wenig Aussicht, dass sie es je zurückbekommen würde. Da war es völlig unwichtig, wer er war oder was er tat. Es war unwichtig, dass ihre Eltern entsetzt sein würden über … nun über alles. Darüber, dass er aus einer heruntergekommenen Gegend in New Jersey stammte. Dass er ein rangniedriger Marine war. Und vor allem darüber, dass er es wagte, das Herz ihrer Tochter zu stehlen, die sie seit der Kindheit wie eine Märchenprinzessin für den perfekten Ehemann getrimmt hatten.
„Bei Milliarden von Menschen auf diesem Planeten ist es statistisch gesehen so gut wie unmöglich, den Einen zu finden.“ Cassie hielt sich grundsätzlich an Logik.
„Da kann ich unserem Superhirn nur recht geben.“ Gina deutete mit dem Kopf zu Cassie. „Du hast einen von vielen getroffen, Reese. Mason ist ein wahres Leckerli, und du bist schlicht deiner Libido auf den Leim gegangen.“ Gina bemerkte Reeses sinkende Laune nicht und grinste. „Aber … ich sage nur, genieße, solange es geht.“
Reese brauchte einen Moment, um sich den nächsten Schritt zu überlegen. Sie stand auf und nahm die leere Champagnerflasche, um sie in die Küche zu bringen. „Du denkst immer nur an das eine.“
„Genau!“, rief Gina ihr nach. „Und darum wollen wir auch Details hören.“
Reeses Wangen brannten, als die Verandatür hinter ihr ins Schloss schlug, denn die „Details“ waren äußerst pikant. Auf jeden Fall genoss sie jeden einzelnen Moment, den sie in Masons Bett verbrachte. Aber ihre Beziehung war so viel mehr als nur das Körperliche. Mason hatte sie verändert.
Ihr Geschichtsprofessor schüchterte sie nicht mehr ein, die nervigen Anrufe ihrer Mutter waren leichter zu ertragen, und die Zukunft lag jetzt hell und strahlend und nicht länger düster und ungewiss vor ihr.
Sie holte eine weitere Flasche aus dem Kühlschrank und warf eine Tüte Popcorn in die Mikrowelle. Während sie darauf wartete, dass die Maiskörner aufplatzten, dachte sie darüber nach, wie abwertend die Reaktionen ihrer Freundinnen auf ihr Geständnis ausgefallen waren.
Sie alle dachten, dass der Sex sie blind machte.
Zugegeben, es war schwer gewesen, Masons Bett heute Morgen zu verlassen, um sich auf den langen Rückweg nach Hillbrook zu machen, vor allem, als er die muskulösen Arme von hinten um sie geschlungen und sie an sich gezogen hatte. In der winzigen Küche in seiner Wohnhöhle in New Jersey war eine Hand gen Norden gewandert, die andere Richtung Süden – und Reese war verloren gewesen. Willig hatte sie sich seinen Verführungskünsten überlassen und überhaupt nicht mehr an ihr Geschichtsexamen gedacht. Jedes Mal, wenn Mason sie in Besitz nahm, fühlte sie sich wie in tausend Teile zersplittert und neugeboren zugleich. Sie barst dann regelrecht vor Leben und Liebe, genug, um die ganze Welt damit zu versorgen. Und als Mason sie gefragt hatte, ob sie ihn heiraten wollte, hatte sie, ohne zu überlegen, Ja gesagt.
Mason zu heiraten wäre leicht.
Es ihrer Familie und ihren Freundinnen zu sagen, das war der unangenehme Teil.
Der Geruch von leicht verbranntem Popcorn stieg ihr in die Nase. Hastig rettete sie die Tüte und schüttelte den Inhalt in eine Schüssel. Mit der Schüssel und der neuen Champagnerflasche ging sie zurück auf die Veranda.
„… garantiert eine grandiose Hochzeit“, hörte sie Marnie sagen, als sie nach draußen trat.
Ihr Herz setzte aus. „Wessen Hochzeit?“
„Die von Marnies großem Bruder.“ Ginas britischer Akzent trat wie immer überdeutlich hervor, wenn sie sarkastisch wurde. „Wenn Carter sein niedliches kleines Südstaatenpüppchen zum Altar führt.“ Sie rettete die Champagnerflasche, bevor sie Reese aus der Hand fallen konnte. „Warum hat das so lange gedauert?“, fragte sie mit gerunzelter Stirn. „Und warum sind die Leute dumm genug, schon in unserem Alter zu heiraten?“
Stumm sah Reese sie an.
Cassie rümpfte die Nase. „Du hast das Popcorn anbrennen lassen.“
Vielleicht stammt der Geruch auch von meinem Hirn, dachte Reese. Es lief zumindest gerade auf Hochtouren. Wie soll ich meinen Freundinnen die Neuigkeit mitteilen, wenn Gina es gerade als Schwachsinn bezeichnet hatte, in unserem Alter zu heiraten?
Gina ließ den Korken knallen und schenkte die Gläser nach. Ihre Augen ruhten auf den Langstreckenläufern, die auf dem Sportplatz trainierten … muskulöse Beine, sonnengebräunt, und der Rest war auch nicht zu verachten. „So viele umwerfende Männer“, murmelte sie und hob ihr Glas. „Und so viele Gründe, die Jungs zu vernaschen und schnellstens zu vergessen.“
Das war selbst für ihre Verhältnisse heftig. Reese kniff die Augen zusammen. „Was ist denn heute mit dir los?“
„Nichts.“ Die Engländerin rutschte tiefer in den Stuhl.
„Gib’s zu, Gina. Du bist nur zu uns gezogen, weil Reeses Haus den direkten Blick auf den Sportplatz bietet“, mutmaßte Marnie.
„Richtig geraten. Außerdem liebe ich unsere abendliche Klatschrunde.“ Sie stopfte sich eine Handvoll Popcorn in den Mund und verzog das Gesicht. „Verbranntes Popcorn und Dom Pérignon. Ich bin wirklich neugierig, wie deine Hochzeit eines Tages aussehen wird, Reese.“
Reeses Herz zog sich zusammen. Ob eine kurze Trauungszeremonie vor dem Friedensrichter als Hochzeit galt? Wohl kaum.
Und Gina, die Zynikerin, machte alles noch schlimmer. „Und da du die einzige Park Avenue-Prinzessin von uns bist und ich mich niemals an einen Mann binden werde, muss ich meine Neugier, was Hochzeiten angeht, wohl von dir befriedigen lassen. Also sieh zu, dass es ein rauschendes Fest wird.“
„Die Zeremonie ist doch eigentlich nebensächlich, wichtig ist nur der Bräutigam. Mir reicht eine einfache Trauung.“
Das allgemeine Gelächter war nicht unbedingt ermutigend. Hielten ihre Freundinnen sie wirklich für so oberflächlich?
„Also, jetzt mal ehrlich“, meinte Gina. „Der Großteil der Studenten zwängt sich im Wohnheim in Wohnklos mit Dusche. Aber deine Eltern haben dir ein nettes großes Haus mitten auf dem Campus gekauft.“
„Einschließlich Hausmeisterservice“, fügte Cassie hinzu.
„Genau. Du darfst also schon jetzt davon ausgehen, dass sie eine Hochzeit für dich schmeißen werden, die die unserer Royals in den Schatten stellt“, fuhr Gina fort.
„Im Moment magst du ja von Mason besessen sein“, schlug Marnie zu allem Überfluss noch in die gleiche Kerbe, „aber irgendwann wirst du einem der ganz großen Bosse von der Wall Street begegnen, der Moms und Dads Segen hat und um deine Hand …“
„Nein.“ Mit ihrem entschiedenen Tonfall überraschte Reese alle drei. Sie machte eine bedeutungsvolle Pause. Es war ihr wichtig, dass sie ihren Punkt klarmachte: nämlich das ihre Herkunft – entgegen der Meinung ihrer Freundinnen – keine Rolle spielte. „Wenn ich mein Jawort gebe, dann aus Liebe. Und es wird für immer sein.“ Sie befingerte die Armeemarke unter ihrer Bluse.
Mason hatte sie ihr heute Morgen um den Hals gehängt – damit sie an ihn dachte, bis sie sich im Rathaus wiedersahen. Diese simple Kette mit den Metallplättchen, auf denen sein Name stand, besaß mehr Wert für sie als ein Fünfkaräter und sogar mehr als das Smaragdcollier, das ihre Eltern ihr zum letzten Geburtstag geschenkt hatten.
Ihre Eltern.
Unwillkürlich schlossen sich ihre Finger fester um die Hundemarke. „Wenn ich heirate, werden Geld und Status keine Bedeutung haben.“
Gina hob skeptisch eine Augenbraue. „Und wissen deine Mom und dein Dad das schon?“
„Ich bin neunzehn.“ Reese beschloss, mit der Neuigkeit erst einmal noch zu warten. „Ich brauche keine Erlaubnis, wenn ich heiraten will.“ Sie hob ihr Glas und wechselte das Thema. „Auf unsere letzte gemeinsame Nacht.“
Die Mienen der Mädchen wurden ernst, als sie alle ihr Glas zum Toast hoben.
„Ihr wisst, dass ich euch liebe, oder?“ Reese sah in die Runde. Ihre Freundinnen würden ihr vergeben, dass sie ihr Geheimnis vorerst für sich behielt, bis sie Mrs Mason Hicks war. „Und das ist auch nicht das Ende unseres Kleeblatts“, sie lächelte, „sondern gerade erst der Anfang.“
Reese stand auf einem niedrigen Podest in dem eleganten Salon inmitten der Antiquitäten aus dem achtzehnten Jahrhundert und strich sich mit den Händen über die weiße Satinkorsage. Das Hochzeitskleid schmiegte sich eng um ihre Taille, um sich dann in unzähligen Metern von Tüll über den Boden zu ergießen. Sie hatte nur ein einziges kleines Problem mit dem Kleid– wörtlich gemeint. Mit beiden Händen richtete sie ihren Busen.
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