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Fleisch, Fast Food, kohlensäurehaltige Getränke, Weißmehlprodukte und Zucker stehen beinahe täglich auf unserem Speiseplan. Dabei werden die ernsthaften gesundheitlichen Folgen dieser "kleinen Sünden" häufig unterschätzt: Auf Dauer und in Mengen genossen, führen sie zu einer Übersäuerung des Körpers und schädigen unseren Organismus. Denn eine ganze Reihe von Krankheitssymptomen wie Müdigkeit und Aufmerksamkeitsmangel, Kopfschmerzen, Gallen- und Nierenleiden, Sodbrennen oder Allergien ist auf ein gestörtes Säure-Basen-Gleichgewicht zurückzuführen. Dieser praktische Taschenratgeber hilft Ihnen auf leicht verständliche Weise, Ihre Ernährung umzustellen und den gestörten Säure-Basen-Haushalt wieder in die Balance zu bringen. - Wissenswertes rund um den Säure-Basen-Haushalt - Ganzheitliche Therapieansätze - Tipps und Rezepte zur Entsäuerung des Körpers Das erfolgreiche Programm gegen Übersäuerung: Weniger Stress, mehr Bewegung und eine ausgewogene Ernährung sind die besten Voraussetzungen für ein gesünderes Leben!
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Seitenzahl: 101
Impressum
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Hermann Straubinger
Säure-Basen-Balance
Bewährte Tipps und Programme zur Entsäuerung
Kompakt-Ratgeber
E-Book (epub): ISBN 978-3-863-74257-7
E-Book (pdf): ISBN 978-3-86374-256-0
(Druckausgabe: ISBN 978-3-86374-255-3, 1. Auflage 2015)
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Hinweis für die Leser:
Der Autor hat bei der Erstellung dieses Buches Informationen und Ratschläge mit Sorgfalt recherchiert und geprüft, dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Verlag und Autor können keinerlei Haftung für etwaige Schäden oder Nachteile übernehmen, die sich aus der praktischen Umsetzung der in diesem Buch vorgestellten Anwendungen ergeben. Bitte respektieren Sie die Grenzen der Selbstbehandlung und suchen Sie bei Erkrankungen einen erfahrenen Arzt oder Heilpraktiker auf.
Vorwort
Ein übersäuerter Organismus kann die Ursache für eine Vielzahl von Krankheiten sein, sicher aber einen negativen Einfluss auf Ihr psychisches wie körperliches Wohlbefinden ausüben.
Kopfschmerzen und Erschöpfung, Leistungsschwäche oder Schlafstörungen, die ersten Anzeichen können völlig unterschiedlich sein und sind nicht immer klar zu deuten und einzuordnen.
Was versteht man eigentlich unter Übersäuerung, wie und woran erkenne ich sie und was kann ich selbst dagegen unternehmen? Gibt es Wege aus der »Säure-Falle«? Übersäuerung ist kein Schicksal. Mit »guter« und vielseitiger Ernährung, ausreichend Bewegung und einem weitestgehend stressfreien und ausgewogenen Lebensstil können Sie selbst viel für einen stabilen Säure-Basen-Haushalt tun – und damit Ihrer Gesundheit und Lebensfreude Rechnung tragen!
Mit diesem Ratgeber sind Sie bestens gerüstet, und es wird Ihnen leicht gelingen, sich auf einen Weg hin zu einer basenreichen Ernährung zu machen.
Hermann Straubinger
Inhalt
Vorwort
Der Säure-Basen-Haushalt
Sauer macht krank
Störungen in der Säure-Basen-Balance
Der Mensch – das basische Wesen
So entstehen Säuren im Körper
Säuren durch falsche Ernährung
Säuren durch Krankheiten
Säuren durch Stress
Säuren durch Bewegungsmangel oder Überanstrengung
Wichtige Organe des Säure-Basen-Haushaltes
Das Blut als Transportvehikel
Die Lunge – unser Säurenschornstein
Die Nieren – unsere Kläranlage
Die Leber – unser zentrales Basenorgan
Der Magen – unsere Basenfabrik
Das Bindegewebe – unsere Mülldeponie
Säurekrankheiten
Phasen der Erkrankung
Stadien der Übersäuerung
So stellen Sie eine Übersäuerung fest
Fit durch basische Ernährung
Essen Sie sich gesund
Grundpfeiler für Fitness und Wohlbefinden
Wasser: unser wichtigstes Lebensmittel
Wertvolle basische Nahrung
Basisch dank Obst und Gemüse
Vitamine
Entsäuerungsmineralien
Sekundäre Pflanzenstoffe
Kohlenhydrate
Ballaststoffe
Die Hitliste der Obstsorten
Die Hitliste der Gemüsesorten
Aktiv werden gegen Übersäuerung
Basenfasten mit Früchten
Saftfasten heißt sanft fasten
Die Fasten-Vorbereitung
Saftrezepte für die Vorfastentage
Die Saftfastentage
Last but not least – das Fastenbrechen
So bereiten Sie Ihre Basensäfte zu
Saftrezepte für die Fastenwoche
Sport und Entspannung
Bewegung muss sein!
Einfach zur Ruhe kommen
Register
Der Säure-Basen- Haushalt
In diesem Kapitel wird der »Volkskrankheit«
Übersäuerung auf den Zahn gefühlt.
Was versteht man unter Übersäuerung?
Woher kommt ein Ungleichgewicht im
Säure-Basen-Haushalt, und welche Vorgänge
Sauer macht krank
Sauer macht lustig, so heißt es – wahrscheinlich, weil man beim Verzehr von sauren Speisen sein Gesicht verzieht und so aussieht, als ob man lachen würde.
Doch zum Lachen besteht kein Grund, denn schon die Fruchtsäure von Obst, etwa die eines Apfels, ist in der Lage, unseren harten Zahnschmelz anzugreifen! Zum Glück steuert der Speichel dem entgegen und ist in der Lage, die Säure schnell zu neutralisieren – sofern er nicht selbst zu sauer ist.
Störungen in der Säure-Basen-Balance
Übersäuerung, saures Milieu, Säurekrankheiten – das sind Begriffe, die noch vor nicht allzu langer Zeit nur von Heilpraktikern und »alternativen« Ärzten gebraucht wurden. Das hat sich geändert. Dank exakter Messmethoden und einer Reihe von Studien sehen auch immer mehr Schulmediziner darin die Ursache unterschiedlichster Krankheiten. Immer geht es dabei um eine Störung in unserem Säure-Basen-Haushalt. Wie der Ausdruck »Haushalt« schon vermuten lässt, haben wir es hier nicht mit einem konstanten Verhältnis von Säuren und Basen zu tun, sondern die Säure- und Basenmengen verändern sich ständig. So wechseln sich über den Tag verteilt sogenannte Säure- mit Basenfluten ab. Das ist gut erkennbar an unserem Urin. Morgens haben wir einen sauren Urin, während er in der Regel gegen 14 Uhr am stärksten basisch ist (→ Seite 52 ff. »Urinprobe – der einfache Test«). Ist dieser Wechsel in Richtung »basisch« gestört, heißt das nicht, dass wir es mit einer bedrohlichen Übersäuerung unseres Blutes (Azidose) zu tun haben, wohl aber, dass unser Organismus mit zu viel Säuren überschwemmt wird. Und dass die natürliche Fähigkeit unseres Körpers, schädliche Säuren zu neutralisieren und auszuscheiden, mehr oder weniger erschöpft ist.
Die Folgen davon sind zunächst Befindlichkeitsstörungen wie schlechte Stimmungslage, es können aber auch Kopfschmerzen und Allergien auftreten. Und schließlich sind Krankheiten wie Nierenleiden oder sogar ein Herzinfarkt möglich.
Die gute Nachricht: Sie können bei Anzeichen einer Übersäuerung eine Menge tun, um Ihren »Haushalt« wieder in Ordnung zu bringen. In diesem Fall müssen Sie eben an Säuren sparen, und dabei liefert den wesentlichsten Beitrag ein basischer Speiseplan. Denn in der Hauptsache trägt unsere »moderne« Ernährung zur Übersäuerung unseres Körpers bei. Statt Gemüse, Kartoffeln und Vollkorn stehen zu oft Fleisch, industriell veränderte Nahrungsmittel, Feinmehlgebäck und große Mengen von Zucker auf unserem Speiseplan. Trotzdem: Die ersten Symptome einer Übersäuerung lassen manchmal auf sich warten, da sich unser Körper lange Zeit durch eine Reihe von Gegenmaßnahmen zu helfen versucht. Erst wenn unsere Basenreserven langsam erschöpft sind, treten Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Konzentrationsmangel, Kopfschmerzen, Muskelkater, Leistungsschwäche, allergische Erscheinungen oder Herz-Kreislauf-Störungen auf.
Der Mensch – das basische Wesen
Der Großteil allen Lebens stammt aus dem Meer. Zwei Drittel der Erdoberfläche besteht aus diesem basischen Lebenswasser, das einen pH-Wert von 8,0 bis 8,5 aufweist (→ Seite 14 »Säuren, Basen und pH«). Auch der Mensch ist biologisch gesehen ein basisches Wesen.
Das Blut ist und muss ständig basisch bleiben (pH 7,35 bis 7,45). Schon geringste Abweichungen würden sich lebensbedrohlich auswirken. Alle Zellen werden vom basischen Blut versorgt. Das menschliche Leben entwickelt sich neun Monate lang in einem basischen Fruchtwasser (pH 8 bis 8,5). Damit unser Körper gesund bleibt, mag er es also ausgeglichen bis basisch – abgesehen vom Magen, der mit der starken Salzsäure unsere Nahrung zersetzt und Bakterien abtötet, und von der Haut, die mit ihrem leichten Säureschutz Krankheitserreger abwehrt. Dabei hält unser Organismus den Säuregrad seiner Organe und Flüssigkeiten in sehr engen Grenzen. Dieser Säuregrad wird als sogenannter pH-Wert angegeben. Die Skala reicht von extrem sauer mit pH-Wert 1 (Schwefelsäure) über neutral bei pH-Wert 7 (reines Wasser) bis extrem basisch mit einem pH-Wert von 14 (Natronlauge). So hat unser Blut einen sehr engen pH-Wert zwischen 7,35 und 7,45. Das zeigt, wie genau es unser Körper mit seinem Lebenssaft nimmt. Schon geringe Abweichungen führen zu massiven Störungen, die schnell lebensbedrohliche Erkrankungen hervorrufen können. Ein Blut-pH-Wert unter 6,8 ist tödlich.
Das Meer, der »basische« Urquell allen Lebens.
Wie unser Blut hat auch jeder Teil oder »Saft« unseres Körpers seinen ganz bestimmten »gesunden« pH-Wert, bei dem unsere Biokatalysatoren, die Enzyme, ihren Job optimal verrichten können. Dabei handelt es sich immer um einen Bereich und nicht um einen festen Wert, und das zeigt an, dass der pH-Wert durch vieles beeinflusst wird. Und zwar in beide Richtungen. Das kann unsere Ernährung sein, ein Medikament, eine Entzündung oder auch Stimmungsschwankungen. Unser Körper versucht dann mit einem ausgeklügelten Regelungssystem, das Gleichgewicht wiederherzustellen. Bezeichnenderweise sind fast alle diese Systeme dazu da, »saure« Störungen auszugleichen. Basen stellen also die weitaus geringere Bedrohung dar.
Der pH-Wert im menschlichen Körper
Blut ist mit pH 7,35 bis 7,45 in einem sehr engen Bereich deutlich basisch. Ein Blut-pH-Wert unter 6,8 führt zum Tod. Unter 7,35 spricht man von einer Azidose, über 7,45 von einer Alkalose.
Magensaft ist eine wässrige Flüssigkeit, die Salzsäure (pH 1,0 bis 3,0) und das eiweißspaltende Verdauungsenzym Pepsin enthält. Etwa 1,5 bis 3 Liter werden täglich gebildet. Der niedrige pH-Wert des sauren Magensaftes wirkt bakterienabtötend und führt zu einer Ausflockung (Denaturierung) von Eiweiß, wodurch dieses durch die eiweißspaltenden Enzyme besser »angreifbar« wird.
Speichel ist mit pH 7,1 bis 7,0 leicht basisch bis neutral. Wer viel Zucker zu sich nimmt, bildet Plaquebakterien, die ihren Energiebedarf durch den Abbau von Zucker aus Nahrungsmitteln decken. Dabei entstehen Säuren in der Mundhöhle, und der pH-Wert des Speichels fällt in einen sauren Bereich ab. Die Auflösung des Zahnschmelzes beginnt bei einem pH-Wert von 5,5. Ist der Zucker aufgebraucht, führt der Speichel wieder zu einem Anstieg des pH-Wertes. Er repariert die entstandenen Schäden und remineralisiert die Zähne.
Muskeln und Organzellen liegen mit pH 6,9 im sauren Bereich, weil sie Tag und Nacht unter Bildung von Kohlensäure Nährstoffe verbrennen. Sportler, die verstärkt auf kohlenhydrat- und eiweißreiche Nahrungsmittel zurückgreifen, sind besonders gefährdet zu übersäuern. Wenn der Sauerstoff in den Muskelzellen nicht mehr ausreicht, stellt unser Körper auf anaerobe (»ohne Sauerstoff«) Energiegewinnung um. Dabei werden Kohlenhydrate ohne Sauerstoff abgebaut. Es entsteht unter anderem Milchsäure (Laktat). Je mehr Laktat produziert wird, umso stärker sinkt der pH-Wert im Muskel, er wird zunehmend saurer und bringt immer weniger Leistung. Das Verdauungssekret der Bauchspeicheldrüse ist mit pH 8,0 stark basisch, da es den sauren Nahrungsbrei vom Magen im Zwölffingerdarm neutralisieren muss. Über den Dünndarm werden dann die Nährstoffe von unserem Organismus aufgenommen, weil unsere Verdauungsenzyme in basischer Umgebung an die Arbeit gehen können.
Den pH-Wert kann man zu Hause mithilfe von Teststreifen messen.
Der Harn schwankt mit Werten von pH 5,0 bis 8,0 von stark sauer bis stark basisch. Durch die Entsäuerung in der Nacht ist der Morgenurin am sauersten, nachmittags zwischen 14 Uhr und 17 Uhr am basischsten, weil unser Magen mit jeder Mahlzeit neben der Magensäure auch lebenswichtige Basen produziert. Urin besteht zu 95% aus Wasser, in dem der Harnstoff gelöst ist, der übrig bleibt, wenn wir in der Leber Eiweiß abbauen. Daneben verlassen die Harnsäure und das Kreatinin ebenfalls als Stoffwechselendprodukte und kleinere Mengen organischer und anorganischer Salze (Kochsalz), Phosphate und Säuren mit dem Harn unseren Körper. Die Niere ist unser wichtigstes Organ zur Ausscheidung überflüssiger Säuren!
Der pH-Wert von 8 ist klar basisch. Das wichtigste Eiweiß-Verdauungsenzym Trypsin, das im Saft des Dünndarms vorkommt, hat ebenso sein pH-Optimum im Bereich von 8. Bei steigendem Säuregehalt wird dieses Enzym wie die Mehrzahl aller Enzyme gehemmt oder sogar zerstört.
Säuren, Basen und pH
Chemisch gesehen sind alle Flüssigkeiten Säuren, die ein freies positives Wasserstoff-Ion (H+) besitzen. Je mehr dieser Wasserstoff-Ionen in der Flüssigkeit sind, desto stärker ist die Säure. Basen, auch Laugen genannt, sind die Gegenspieler von Säuren. Sie haben ein negativ geladenes Hydroxid-Ion (OH–) und können das H+– Ion der Säure an sich binden. Also: Säuren können H+-Ionen abgeben, Basen können H+-Ionen aufnehmen. Treffen nun Säuren und Basen aufeinander, kommt es zu einer sogenannten Neutralisation. Die Wirkung der beiden hebt sich also komplett auf, und heraus kommt ein bestimmtes Salz und Wasser.
Dies ist ein wichtiges Prinzip unseres Säure-Basen-Haushaltes, der damit gefährliche Säuren unschädlich macht. Nach diesem Muster neutralisiert zum Beispiel der basische Bauchspeichel der Bauchspeicheldrüse – immerhin 1,5 Liter täglich – die Magensäure im Zwölffingerdarm.