Schachnovelle: In Einfacher Sprache - Stefan Zweig - E-Book

Schachnovelle: In Einfacher Sprache E-Book

Zweig Stefan

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Beschreibung

Dieses Buch ist in einfacher Sprache geschrieben. Bei der Übersetzung in einfache Sprache folgen wir weitgehend der Norm DIN 8581-1. Das Buch eignet sich für Leserinnen und Leser, die eine eingeschränkte Lesefähigkeit haben (LRS), Deutsch als Zweitsprache lernen, mit komplexen Texten Schwierigkeiten haben oder einfach ein Buch in kompakter, lesefreundlicher Form genießen wollen. "Schachnovelle" ist ein bekanntes Buch von Stefan Zweig. Die Geschichte spielt auf einem Passagierschiff, das von New York nach Buenos Aires fährt. An Bord ist der Weltmeister im Schach, Mirko Czentovic, ein Mann mit begrenzten intellektuellen Fähigkeiten, aber großem schachspielerischen Talent. Ein Passagier fordert Czentovic zu einer Partie Schach heraus. Der Passagier ist während des Zweiten Weltkriegs von den Nazis in Isolation gehalten worden. Um seinen Verstand zu bewahren, hat er ein Schachbuch gestohlen und das Spiel in Perfektion gelernt. Die Schachpartie auf dem Schiff wird für Dr. B. zu einer Herausforderung. Sie weckt Erinnerungen an seine Zeit in Isolation und die psychische Belastung. "Schachnovelle" ist eine tiefgründige Geschichte über die psychologischen Auswirkungen von Isolation und die Macht des Geistes.

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Stefan Zweig

Schachnovelle: In Einfacher Sprache

Dieses Buch ist in einfacher Sprache geschrieben. Das Buch eignet sich für Leserinnen und Leser, die eine eingeschränkte Lesefähigkeit haben (LRS), Deutsch als Zweitsprache lernen, mit komplexen Texten Schwierigkeiten haben oder einfach ein Buch in kompakter, lesefreundlicher Form genießen wollen.

Inhaltsverzeichnis

Die Schachnovelle – Erster Teil

Die Schachnovelle – Zweiter Teil

Impressum

Die Schachnovelle – Erster Teil

Ein großes Passagier-Schiff fährt um Mitternacht von New York nach Buenos Aires. Vor der Abfahrt ist viel los. Gäste sagen ihren Freunden auf dem Schiff Lebewohl. Kinder laufen neugierig herum. Ein Orchester spielt Musik. Ich spreche mit einem Freund auf dem Schiff. Neben uns fotografieren Reporter einen berühmten Mann. Mein Freund sagt, es ist Mirko Czentovic, der Schach-Weltmeister. Er ist in Amerika gewesen und wird bald in Argentinien spielen.

Czentovic ist berühmt für sein Schachspiel. Er ist schnell einer der besten Spieler geworden. Früher hat niemand etwas von ihm gewusst. Er ist nicht gut in anderen Sachen. Er macht Fehler beim Schreiben. Er ist in Armut aufgewachsen. Sein Vater ist gestorben, als er zwölf gewesen ist. Ein Pfarrer hat ihn dann aufgenommen und ihm beim Lernen geholfen

Mirko hat Probleme beim Lernen. Er versteht Schriftzeichen und einfache Dinge in der Schule nicht gut. Er muss mit den Fingern rechnen, obwohl er schon 14 Jahre alt ist. Lesen fällt ihm schwer. Aber Mirko ist nicht faul. Er hilft im Haus und auf dem Feld. Er macht alles, was man ihm sagt. Er spielt nicht mit anderen Kindern. Wenn er fertig ist, sitzt er einfach da. Er guckt, aber interessiert sich für nichts.

Eines Abends im Winter kommt ein Bauer ins Dorf. Seine Mutter ist sehr krank. Der Pfarrer soll schnell kommen. Der Pfarrer geht sofort mit ihm. Ein Polizist ist auch da. Er bleibt noch etwas. Er sieht, dass Mirko das Schachspiel beobachtet.

Der Polizist fragt Mirko, ob er Schach spielen will. Er denkt, Mirko kann das nicht. Aber Mirko sagt ja und setzt sich hin. Er gewinnt schnell gegen den Polizisten. Der Pfarrer kommt zurück und ist sehr überrascht. Mirko gewinnt auch gegen ihn. Er spielt langsam, aber sicher. Niemand kann gegen ihn gewinnen.

Der Pfarrer will testen, wie gut Mirko wirklich ist. Er bringt Mirko in eine Stadt. Dort gibt es viele gute Schachspieler. Die Leute sind erstaunt, als sie Mirko sehen. Im ersten Spiel verliert Mirko. Aber dann spielt er besser. Bald gewinnt er gegen alle.

In einer kleinen Stadt in Südslawien passiert nicht oft etwas Spannendes. Als Mirko dort gut Schach spielt, sind alle beeindruckt. Die wichtigen Leute der Stadt wollen, dass er länger bleibt. Sie wollen, dass er gegen mehr Spieler und den alten Grafen Simczic spielt. Der Pfarrer lässt Mirko dort. Mirko schläft im Hotel und sieht zum ersten Mal eine Toilette. Am nächsten Tag gewinnt er viele Spiele, auch mehrere gleichzeitig.

Die Leute in der Stadt sind stolz auf Mirko. Sie wollen, dass er berühmt wird. Ein Mann namens Koller will Mirko in Wien Schach beibringen. Graf Simczic gibt Geld dafür. So beginnt Mirkos Erfolg.

Nach einem halben Jahr weiß Mirko alles über Schach. Aber er kann sich die Spiele nicht ohne Schachbrett vorstellen. Er braucht immer ein echtes Brett, um Schach zu spielen. Selbst als Weltmeister hat er immer ein kleines Schachspiel dabei. Das ist ungewöhnlich für einen Schachspieler.

Trotzdem gewinnt Mirko viele Preise. Mit siebzehn hat er schon viele gewonnen. Mit achtzehn wird er ungarischer Meister und mit zwanzig Weltmeister. Er ist sehr gut in Schach, obwohl er nicht so kreativ ist wie andere. Er ist ein einfacher Junge vom Land. Journalisten finden es schwer, mit ihm zu sprechen.

Mirko Czentovic ist ein berühmter Schachspieler. Er spricht nicht viel mit Zeitungen. Aber es gibt viele Geschichten über ihn. Wenn er nicht Schach spielt, wirkt er ungeschickt. Er kleidet sich feierlich, aber benimmt sich wie ein einfacher Junge vom Land. Er versucht, mit Schach viel Geld zu verdienen. Er spielt in vielen Städten und macht Werbung. Er schreibt ein Buch über Schach, aber eigentlich schreibt es jemand anders für ihn.

Mirko ist sehr selbstbewusst. Er denkt, er ist sehr wichtig. Er hat viele kluge Leute im Schach geschlagen. Das macht ihn stolz. Er zeigt seinen Stolz oft.

Mein Freund erzählt mir von Mirko Czentovic. Mirko ist jung und berühmt für sein Schachspiel. Er verdient viel Geld mit Schach. Er weiß nicht viel über andere berühmte Leute wie Rembrandt oder Beethoven. Mirko denkt nur an Schach und Geld. Er hat lange kein Schachspiel mehr verloren. Deshalb ist er sehr stolz auf sich.

Ich finde Mirko interessant. Ich mag Leute, die nur an eine Sache denken. Sie sind oft besonders gut in dieser Sache. Ich möchte Mirko auf der Schiffsreise besser kennenlernen.

Mein Freund sagt mir, dass ich wahrscheinlich nicht mit Mirko Czentovic sprechen kann. Mirko spricht nicht gerne mit fremden Leuten. Er redet nur mit Leuten, die er kennt. Wenn er kluge Menschen sieht, zieht er sich zurück. Niemand hat je etwas Dummes von ihm gehört.

Mein Freund hat recht. Ich kann auf der Reise nicht mit Mirko sprechen. Er geht alleine auf dem Schiff herum. Er sieht aus wie Napoleon auf einem Bild. Mirko ist nie in den Gemeinschafts-Räumen. Er ist meistens in seiner Kabine und spielt Schach.

Ich bin verärgert, weil ich nicht mit Mirko Czentovic sprechen kann. Ich habe schon immer einen Schachmeister kennenlernen wollen. Schach ist mehr als nur ein Spiel. Es ist auch eine Wissenschaft und Kunst. Es ist alt, aber immer neu. Schach ist begrenzt, aber hat unendlich viele Möglichkeiten. Es verändert sich, bleibt aber gleich. Es ist wie Mathematik und Kunst, aber anders. Schach gehört zu allen Menschen und Zeiten. Niemand weiß, wer es erfunden hat. Es hilft gegen Langeweile, macht den Verstand scharf und entspannt die Seele.

Schach ist einfach und kompliziert zugleich. Jeder kann es lernen, aber nur wenige werden Meister. Schachmeister haben eine besondere Begabung. Sie brauchen Vorstellungskraft, Geduld und Technik. Sie sind wie Mathematiker, Dichter oder Musiker, nur in Schach.

Für Forscher wäre es interessant, das Gehirn von Schachmeistern zu untersuchen. Gibt es vielleicht einen Schachmuskel oder eine Schachwindung im Gehirn. Das Gehirn von Mirko Czentovic muss besonders interessant sein. Er ist ein Schachgenie, aber sonst nicht sehr klug. Es ist, als hätte er einen Goldfaden in einem Stein.

Ich verstehe, dass Schach besondere Spieler braucht. Aber ich kann mir nicht vorstellen, wie jemand nur an Schach denken kann. Für solche Menschen ist Schach alles. Sie denken nur daran, wie sie ihre Figuren bewegen. Sie verbringen Jahre damit, nur um im Schach zu gewinnen. Sie denken immer daran, wie sie den König schlagen können.

Nun ist ein Schachgenie sehr nahe, nur sechs Kabinen entfernt auf demselben Schiff. Ich möchte unbedingt mit ihm sprechen. Ich denke über verrückte Ideen nach, um mit ihm in Kontakt zu kommen. Ich könnte so tun, als ob ich ein Interview für eine Zeitung mache. Oder ich könnte ihm ein gutes Turnier in Schottland vorschlagen. Aber dann habe ich eine bessere Idee. Ich erinnere mich, dass Jäger Vögel anlocken, indem sie ihre Rufe nachahmen. Vielleicht kann ich Mirko Czentovic auf mich aufmerksam machen, indem ich selber Schach spiele.

Ich spiele Schach nur zum Spaß. Ich spiele nicht ernsthaft oder um zu gewinnen. Ich spiele, um mich zu entspannen. Ich brauche jemanden zum Spielen. Ich weiß nicht, ob es andere Schachspieler auf dem Schiff gibt. Um sie zu finden, setze ich mich mit meiner Frau zum Schachspielen. Sie spielt nicht so gut wie ich. Bald kommt jemand und will zuschauen. Ein Mann namens McConnor fordert mich zu einem Spiel heraus. Er ist ein schottischer Ingenieur und hat in Kalifornien viel Geld verdient. Er hat ein kräftiges Gesicht und breite Schultern. Er mag Whisky.

McConnor spielt sehr ernst. Er will immer gewinnen. Wenn er verliert, ist er schlecht gelaunt. Er findet Ausreden, warum er verloren hat. Er fordert immer Revanche. Ich finde das erst lustig, aber dann ist es nur noch Teil meines Plans. Ich will den Schach-Weltmeister an unseren Tisch locken.

Am dritten Tag sehen wir Mirko Czentovic. Vielleicht hat er uns beim Schachspielen gesehen. Er kommt näher und schaut uns zu. McConnor ist gerade am Zug. Czentovic findet unser Spiel nicht gut. Er geht weg, als ob unser Spiel ihn nicht interessiert. Ich sage zu McConnor, dass der Meister unser Spiel nicht gut gefunden hat.

McConnor ist überrascht. Er möchte gegen Czentovic spielen. Er hat noch nie gegen einen Weltmeister gespielt. Er will, dass ich Czentovic frage, ob er mit uns spielt. Aber ich sage nein. Ich glaube, Czentovic hat kein Interesse an uns. Warum sollte ein Weltmeister mit uns spielen wollen? Wir sind keine guten Schachspieler, wir sind höchstens drittklassige Spieler.

Das gefällt McConnor nicht. Er ist entschlossen und will, dass Czentovic mit uns spielt. McConnor geht zu Czentovic, um ihn zu fragen. Ich denke, dass McConnor nicht aufgeben wird.

McConnor kommt zurück. Er sieht nicht glücklich aus. Er sagt, dass ich recht gehabt habe. Czentovic ist nicht nett zu ihm gewesen. McConnor hat sich vorgestellt und gefragt, ob Czentovic gegen uns spielt. Aber Czentovic sagt nein. Er spielt nur für Geld. Er verlangt mindestens zweihundertfünfzig Dollar pro Partie.

Ich lache und sage, dass ich nie gedacht hätte, dass Schach so viel Geld einbringen kann. Ich hoffe, dass McConnor höflich geblieben ist.

Aber McConnor ist ernst. Er sagt, dass das Schachspiel morgen um drei Uhr stattfindet. Er hofft, dass wir gut spielen werden. Ich bin überrascht und frage, ob er wirklich 250 Dollar bezahlt hat. McConnor sagt ja. Er meint, dass es Czentovics Beruf ist. Er würde auch nicht umsonst arbeiten. Er sagt, dass gute Spieler auch gute Geschäftsleute sind. McConnor zahlt lieber Geld, als Czentovic um einen Gefallen zu bitten. Er hat schon mehr Geld an einem Abend verloren und noch nie gegen einen Weltmeister gespielt. Es ist keine Schande, gegen Czentovic zu verlieren.

Da er bezahlt, habe ich nichts dagegen. Wir sagen den anderen Schachspielern Bescheid und reservieren die Tische für das Spiel.

---ENDE DER LESEPROBE---