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Die trügerische Ruhe entlang der Weser wird erschüttert, als im verlassenen Bunker nahe Bremen-Nord eine Leiche gefunden wird. Kommissar Peter Klein, ein erfahrener und unkonventioneller Ermittler, wird auf den Fall angesetzt. Gemeinsam mit seiner jungen, ehrgeizigen Kollegin Ivonne Schmidt stößt er auf eine dunkle Verbindung zwischen dem Mordopfer und einem Netz aus Schmugglern, Korruption und Verrat, das die Stadt seit Jahrzehnten in seinen Fängen hält. Während die Ermittler tiefer in die düstere Vergangenheit des Hafens eintauchen, geraten sie selbst ins Visier eines mächtigen Gegners. In einem Wettlauf gegen die Zeit müssen sie das Netz durchbrechen, bevor weitere Menschen sterben und bevor der Schatten der Weser auch sie verschlingt. Atmosphärisch, spannend und voller Wendungen: ''Der Schatten der Weser" ist ein Krimi, der die dunklen Geheimnisse des Bremer Hafens in den Fokus rückt und die Leser bis zur letzten Seite fesselt.
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Seitenzahl: 29
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Kapitel 1: Ein düsterer Fund
Die Ermittler treffen ein
Der erste Verdacht
Kapitel 2: Geheimnisse des Hafens
Schweigende Zeugen
Ein verdächtiger Frachter
Kapitel 3: Schatten der Vergangenheit
Der Besuch im Archiv
Spuren im Hafenviertel
Rückkehr zum Bunker
Kapitel 4: Ein gefährliches Spiel
Die Konfrontation mit Norbert Voss
Der Hafen schlägt zurück
Kapitel 5: Die Weser spricht
Ein neuer Fund an der Weser
Der Zugriff auf der „MS Albatros“
Kapitel 6: Showdown im Bunker
Die Ankunft am Bunker
Der Abschluss der Operation
Impressum
Die grauen Wolken hingen tief über Bremen-Nord, als Karl Meissner, ein pensionierter Lehrer, seinen gewohnten Morgen-Spaziergang entlang der Weser machte. Die Kälte kroch in seine Glieder, und der Nebel lag wie ein feuchter Schleier über den Wiesen. Karl war diesen Weg unzählige Male gegangen, vorbei an dem verlassenen Bunker, der dort seit Jahrzehnten stand – ein Relikt des Zweiten Weltkriegs, das die Zeit überdauert hatte. Der Ort war ihm immer unangenehm gewesen, aber heute verspürte er eine merkwürdige Unruhe, die er sich nicht erklären konnte.
Während er seinen Weg weiter entlang schlenderte, nahm er einen eigenartigen Geruch wahr. Es war nicht der feuchte, modrige Duft des Herbstes, den er kannte. Dieser Geruch war anders – metallisch und süßlich zugleich. Widerwillig folgte Karl der Spur. Als er den Eingang des Bunkers erreichte, stockte ihm der Atem. Die schwere, rostige Stahltür, die sonst immer fest verschlossen war, stand einen Spalt weit offen. Dunkelheit gähnte ihm entgegen, und ein kalter Windhauch ließ ihn frösteln.
Mit klopfendem Herzen trat Karl näher, eine Mischung aus Neugier und Angst zwang ihn, den Kopf durch die Öffnung zu stecken. Seine Hand zitterte, als er sein Handy aus der Jackentasche zog und die Taschenlampenfunktion aktivierte. Das Licht fiel auf die Betonwände, die mit Graffiti und Moos bedeckt waren, und glitt langsam den Boden entlang – bis es auf etwas stieß, das Karls Herz beinahe zum Stillstand brachte.
Eine Gestalt lag reglos auf dem kalten, feuchten Boden des Bunkers. Der Körper war grotesk verdreht, die Kleidung schmutzig und zerfetzt. Das Gesicht war kaum zu erkennen, doch das wenige, was sichtbar war, ließ keinen Zweifel zu: Der Mann war tot.
Karl taumelte rückwärts, das Handy fiel ihm aus der Hand und knallte auf den Beton. Sein Atem ging stoßweise, sein Kopf war leer. Schließlich zwang er sich, nach dem Handy zu greifen, und wählte mit zitternden Fingern die Nummer der Polizei.
„Hier… hier liegt eine Leiche“, brachte er hervor, seine Stimme kaum mehr als ein Flüstern. „Im Bunker… Bremen-Nord… schnell!“
Kommissar Peter Klein stand neben seinem alten, zerkratzten Dienstwagen und starrte in Richtung des Bunkers. Der Fund war erst vor einer Stunde gemeldet worden, doch der Ort war bereits abgesperrt, die Spurensicherung war vor Ort. Klein nahm einen tiefen Zug von seiner Zigarette, ließ den Rauch langsam entweichen und schob seine Hände in die Taschen seines abgewetzten Trenchcoats. Er hatte solche Szenen schon unzählige Male gesehen, aber irgendetwas an diesem Fall fühlte sich anders an. Dunkler. Persönlicher.
Neben ihm stand seine junge Kollegin, Ivonne Schmidt. Sie war erst seit einem Jahr Teil seines Teams, doch ihre analytische Präzision und ihr scharfer Blick hatten ihn beeindruckt. „Was haben wir?“ fragte sie, während sie sich ein Paar blaue Handschuhe überzog.
„Männlich, etwa Mitte vierzig“, sagte ein Beamter, der ihnen entgegenkam. „Die Leiche wurde im Bunker gefunden. Keine Anzeichen dafür, dass er hier gestorben ist. Es sieht aus, als wäre der Körper absichtlich hierhergebracht worden.“