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Schatten im Licht. Gedichte Robert Kappels Gedichte befassen sich mit den Jahreszeiten, dem Meer, dem Land, dem Dorf und der Musik. Blues, Rock'n Roll, Klassik und die Musik der Schwingungen im Seelenleben der Menschen. Ganz nah dran an den Emotionen, Liebe und Einsamkeit, vom Schweigen, von den Tränen. Vor allem geben sie Licht, das sich immer wieder Bahn bricht. Umarmung, Oase, Hände, Haarwind, Tanzen und dem Bruch in den Zeitenwenden. Ganz nah dran. An den Macken, an der Verzweiflung, am Abgrund. Und immer wieder die Hoffnung, denn am Abend erwachen die Träume. Der Zug fährt, und die Winde fachen das Feuer an. Spiel mir den Furchenblues. Gemeinsam bleiben wir beieinander.
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Seitenzahl: 66
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Schatten im Licht
Der Blick zur Grenze
Das kleine und das große Rauschen
Seelenkartoffel
Jagd
Der warme Arm streichelt
Am Meer
Das Meer I
Das Meer II
Der Weg tut gut
Meerumschlungen
Wellen
Sprung
Am Strand
Im Schnee
Unsichtbar
Am späten Abend
Nordwind
Immer
Kladderamatsch
Der erste Frühlingstag im Norden
Wege gehen
Kurve
Duft
Sonnentag
Die große weiße Dürre
Spätsommer
Vor und nach dem Regen
Spuren
Herbst I
Herbst II
Im September
Septembertränen
Damals
In Spanien 1936
Treiben
Schweigen und Stille
Erschweigen
Zerfallende Altbauten
Weiße Zeit des Schweigens
Wie sich die Tür schloss
Tag und Nacht
Schicksalsschläge-Blues
Ach, so viel
Ich hatte dir noch so viel erzählen wollen
Zertrümmert
Der Blick ins Tal
Auf meinen Lippen
Oase
Umarme mich
Manchmal
Halte mich
Rot
Die Zeit
Wie schwer
Hände
Hinweg
Auf See
Zurück
Einsamkeit
Der ausgelatschte Pfad
Haarscharf
Fernab
Sie
Stellenbosch
Blütenträume
Pompadour
Spiel den Furchen Blues
Auf verwachsenen Pfaden
Schumann mit Rachmaninoff in der Nacht verstehen
Neill tritt in Strawinskys Fußstapfen und Igor nippt an Youngs Cocktail
Der Weltscheibenblues
D 956 – eine Ode
Die Musik spielt auf
Wenn die Winde wehn‘
Am Abend
Variationen von Blau
Die Pause vom Mauseloch
Der Ort
Wattebausch
Le ciel est mort
Schmerzfrei
Schmerzensglück
Die Kerze
Tumultös
Haarwind
Liebe in aussichtslosen Zeiten
Honigmund
Hintern
Rocksaum
Im grauen Haus
Die Pforte
Die Nacht
Der Ast
Zeit am Boden
Zugfahrt
Auf dem Weg nach unten
An und für sich da sein
Realitätskatalysator
Luftnummer
Wirrwarr
Am Vorabend
Nachbarschaften
Feuer I
Feuer II
Corona - Krone in Flammen
Am Tag danach
Der giftige Pfeil
Fieber
Home Office
Vergattert
Das Leben kann ganz schön hart sein
Die Wunschzettel von San Martino
Mein Freund der Politiker
Frantz
Knechtsein wird Herrsein
Die offenen Adern oder die verpuffte Revolution
Square Books
In der Hitze der Nacht
Die Mitte
Schreibblockade
Ein Tag
Die alten Professoren
Ein Hauch von altvorderer Wehmut
Schatten schlingt sich um die Schlehe
Schatten dringt in den Stumpf
Schatten legt sich auf den Feldsaum
Schatten erdrosselt das Licht
Schatten welkt das Laub
Schatten zerbröselt die Krume
Schatten schweigt Stille.
Der Schatten zieht von dannen
Der Schatten gibt ein Stelldichein
Der Schatten stellt sich dumm
Der Schatten übt sich im Schweigen
Der Schatten fürchtet sich
Der Schatten rankt sich hoch
Der Schatten schlingt sich um mich.
Ein Schatten auf meiner Lunge
Dunkel webend
Da drinnen
Schatten im Tal der Dunkelheit
Schatten im Licht
Schatten im Meer des Lichtes
Im Schatten das Licht
Immer habe ich den Wolken zugeschaut
Manchmal war Sturm
Manchmal eine modrige Stille
Der Himmel türkis und rostig
Immer wieder brauste es auf
Wipfelruhe.
Schnell rannte ich am Wegesrand hinterher
Um innezuhalten
Erneute Stille
Nirgends ein Ort
Landschaften verharren
Nur die weißblauen Wolken ziehen dahin.
Der Abend kommt
Die Musik spielt
Die Gedanken zyklisch
Ich kaue sie
Bleibe bei mir
Die Gedanken sind frei – manchmal
Sie ziehen immer wieder zum Ursprung zurück
Wiederholend bohrend und zertrümmernd.
Augen auf
Der Blick zur Grenze
Randständig erfahre ich die Umdrehung
Kehre erst zurück
Wenn die Turmuhr schlägt
Stundenweise war ich der Zeit entflogen
Dann summe ich die Melodie
Bin ermattet-froh
Nehme ein Bad im Gedankenstrom
Und vergesse nicht.
Siehst du
Spürst du
Da hinten am Hain
Das Rauschen
An den Furchen entlang
Hinauf auf den Hügel
Ein Duft wie ein Arm auf deiner Schulter
Der Schauer fällt einen Tag lang
Durchstreift die Schlehenbäume
Kräuselt das Gras
Hebt sich hoch
Einen Tag lang
Dann sendet die Sonne ihre warmen Strahlen.
Oh, das kleine Rauschen.
Du weißt schon
Wenn der leise Wind sich Bahn bricht.
Vom Süden
Stellt sich ein Lufthauch ein
Gesegnet mit den Gaben des Meeres
Vibrierendes Leuchten
Gespiegelt von der glitzernden See
Wie Elfenbein, das an deiner Wange streicht.
Da vorne die Silhouette
Spiegelverkehrt
Die Schattenfrau
Sie gleitet
Sie betört
Sie erhebt dich
Drei Tage Sonnenwolken
Dreimal tief durchatmen
Das große Rauschen in den Ohren
Tritt hervor aus dem Holz
Lässt sich nieder
Schwächt sich ab
Gerät in den Zyklus
Bis der Regen die Sonne vertreibt.
Oh, das große Rauschen.
Du weißt schon
Wenn der Luftzug sich Bahn bricht.
Das große und das kleine Meeresrauschen
Horch hinein
Flüstere den stillen Ton
Spiele die rauschende Melodie
Zwischen Hülsenhain und Langholz
Kaum mehr als ein Raunen
Das stille Rauschen.
Unter dem Dach
Hitze bereitet die dumpfe Stille
Am Berg
Blick in die Weite
Kaum eine Spur von den Gesängen der Alten
Steine auf dem Feld
Wir sammelten sie in den Ferien
Damals in den Jugendtagen.
Der Aufseher robust und zugetan
Auf dem Pferd
Unten wir, die Kleinen, mit den zarten Händen.
Nicht weit das Gut der Adelsfamilie.
Unsere Ferien für die Steine
Der Boden unter den Füßen
Am Abend ein kleiner Obolus.
Dann die Kartoffeln
Ferienzeit auf dem Land.
Kaum dass die herbstene Zeit angebrochen
Durchgruben wir den lehmigen Boden.
Ein Brodeln bis heute.
Sehe ich die Lichter vom Hügel
Breitet sich weiße Unruhe aus.
Kein Zürnen mehr
Nur die Erinnerung.
In der Kirche vorne die Bänke
Seitwärts sitzt die Adelsfamilie
Den Blick nach vorne
Starr
Wir in der Reihe.
Ob sie etwas ahnen,
Wenn wir „Lobet den Herrn“ singen?
Der Pastor jubiliert.
Die Ernte ist eingebracht
Nur einmal im Jahr ist die Kirche voll.
Er singt seine Weise von Versöhnung und Vergebung.
Ich stimme ein und
Erinnere mich.
Wieder einmal
Steine auf den Feldern
Wir sammeln sie ein.
Zur Jagd
Das Jagdhorn blies
Uns den Marsch.
In der Mittagspause
Essen nehmen.
Am Nachmittag in waldiger Luft
Reh, Fasan, Hase, Kaninchen, Wildschwein
Schüsse aus dem Hinterhalt
Am Abend lagen sie aufgereiht vor dem Gutshaus.
Mit Stöcken machten wir uns
Auf den Weg nach Hause.
Mutter wusch die geschundenen Füße
Eine leise Melodie
Summen in der Küche
Stille, Atmen
Im Dorf läutet die Glocke
Ich schlafe ein.
Da stand ich also
Unbeweglich
Nahm schließlich meinen Hut
Er war auf den Boden gefallen
Steif die Glieder
Der Rumpf ohne kreisende Bewegung.
Ich blickte in das Grün des Gartens
Es sah so aufgeräumt aus
Wie im Scherenschnitt
Von langer Hand vorbereitet
Tief lagen die Wolken
Sie hatten sich noch nicht davon gemacht
Blieben regungslos, bis die Sonne sie aus ihrem Stillstand vertrieb.
Alle Achtung
Diese Sonne hatte es in sich
Die Schiffe legten ab
Anker hochgezogen
Die Klappen in der Senkrechtstellung.
Der Bug drängte sich nach vorn
Ein lautes Rascheln der Gespräche an Deck
Da vorne die Verheißung
Oder war es nur der Schatten, der sich verzog.
Zug um Zug lösen sich die Gedanken von der Unterwelt
Die zermürbenden Fehlannahmen verblassen.
Dann eine Melodie
Ein warmer Arm, der den Rücken bestreichelt
Gehe hinaus in die Ebene
Wo die Sonnenstrahlen dich liebkosen.
Der Blütenstaub zieht seine Spur.
Am Meer
In den Wellen
Im Wind.
Höre dein Lachen
Dein Kichern
Das Haar weht
Deine Lippen verströmen den zarten Schmelz.
Die Flöte verspielt ihre Melodie
Die Düne verankert sich im Grund
Der Steg steht stille
Die Sonne versenkt sich hinter dem Ponton
Das Boot macht lange Beine.
Am Anfang wurde die Taufe gefeiert
Zum Schluss vergruben wir den Traum
Danach tat sich tosend die Welt auf.
Singen im Reigen
Tanzen im Schritt.
Denken im Alleingang
Im Widerstreit
Verbindend vereinend
Sprudelnd unerlässlich.