Schatztruhe - Geli Hagemann - E-Book

Schatztruhe E-Book

Geli Hagemann

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Beschreibung

Kurzgeschichten und Gedichte von drei Autoren. Humorvoll, mal zum nachdenken und zum mitfiebern - eine Schatztruhe eben.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 23

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Schatztruhe

Vorwort des HerausgebersDie Grabrede - Geli HagemannDer Bundestrainer - Simon BaudachDer Berg - Oliver MillerTauziehen - Geli HagemannEine neue Verwandlung - Simon BaudachGedichte - Geli HagemannEbenfalls erschienenImpressum

Vorwort des Herausgebers

Liebe Leser,

ich freue mich, dass Sie sich zum Kauf eine E-Books aus der KLV-Reihe entschieden haben.

Die Reihe „Kleines-Lese-Vergnügen“ (KLV) bietet dem Leser kurze, in sich geschlossene Geschichten, aber auch Gedichte,

die ideal sind für eine Zugfahrt, eine Mittagspause oder als Abendlektüre – eben eine kurzweilige Ablenkung und Erholung vom Alltag.

Der Umfang variiert dabei zwischen 5.000 und 10.000 Wörtern – was etwa 20 bis 35 Normseiten entspricht.

In der Reihe erscheinen dabei Geschichten aus unterschiedlichsten Genres:

Von Romantik bis Science-Fiction – von Humor bis Abenteuer wird von den Autoren alles geboten. Dabei gibt es innerhalb der Reihe durchaus die Möglichkeit, dass verschiedene Stories fortgesetzt werden und somit beliebte Protagonisten häufiger auftauchen.

Die E-Books der KLV-Reihe erscheinen dabei in unregelmäßigem Abstand im selfpublishing-Verlag (BOD),

werden natürlich lektoriert und sind frei von jeglichen gewaltverherrlichenden, pornographischen, rassistischen oder antidemokratischen Inhalten.

Ich wünsche Ihnen nun viel Vergnügen bei der Lektüre der vorliegenden Geschichte!

Der Herausgeber (2020) 

Die Grabrede - Geli Hagemann

Erst vor der Kapelle sah ich die Mail des Bestattungsunternehmens vom Tag zuvor. Der für uns vorgesehene Redner habe einen Fahrradunfall gehabt. Eine Vertretung könne so kurzfristig leider nicht gestellt werden; die Grippewelle verhindere das.

Panik ergriff mich – wer sollte nun die Rede für Tante Linda halten? Mein ratloser Blick fiel auf die kleine Trauergemeinde. Von der Familie waren meine Schwester Klara mit ihrem Mann Berthold, mein Bruder Arne und Tante Lindas älterer Bruder Ernst anwesend. Ich hatte seit zwei Tagen infolge einer heftigen Bronchitis keine Stimme. Onkel Ernst war 94 und im fortgeschrittenen Stadium einer Demenz, die ihn manchmal den eigenen Namen vergessen ließ. Meine Schwester Klara, die besonders an Tante Linda gehangen hatte, wurde gerade wieder von einem Weinkrampf geschüttelt. Berthold hatte Klara erst vor einem Jahr geheiratet und kannte Tante Linda kaum.

Neben mir stand mein jüngerer Bruder Arne, der seit seiner Kindheit am Tourette-Syndrom leidet. Gerade hatte er einen seiner Tics. Er warf den Kopf einige Male ruckartig nach oben links. Seine Augen schauten dabei in den grauen Novemberhimmel, so als suchte er dort Tante Linda, die allerdings Zeit ihres Lebens nie an Gott und ein Leben nach dem Tod geglaubt hatte.

Unsere Tante Linda war eine lebenslustige, warmherzige Frau gewesen, die uns drei nach dem Unfalltod unserer Eltern großgezogen hatte. Eigene Kinder hatte sie nie gehabt.

Mittlerweile waren weitere Trauergäste eingetroffen. Einige erkannte ich als ihre Hausnachbarn. Ihre Freunde und Freundinnen hatte Tante Linda alle überlebt.

Wer also sollte die Grabrede halten?

Ich versammelte die Verwandten um mich. Krächzend erklärte ich die Lage. Ich las blankes Entsetzen in den Augen meiner Schwester, Leere im Blick von Onkel Ernst, höfliche Anteilnahme bei Berthold.