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"Ein besseres Leben ist möglich. Für dich, für mich ... für jeden von uns." Träumst du von einem besseren Leben, aber erlebst doch immer wieder das Gleiche? Möchtest du glücklicher sein, aber kannst nicht raus aus deiner Haut? Dr. Katharina Tempel, Expertin für Positive Psychologie, zeigt dir, wie du mit Hilfe kleiner Schritte dein Leben verändern und zu dem Menschen werden kannst, der du sein möchtest. In ihrem Buch geht es darum, sich wirklich und nachhaltig ein anderes Leben und eine neue Realität aufzubauen – ohne hohle Phrasen, aber mit ganz viel Menschlichkeit, Pragmatismus und bewegenden Geschichten aus dem echten Leben. Du erfährst: - welche Gewohnheiten dich deinem Wunschleben näherbringen und von welchen Mustern du dich lieber verabschieden solltest - welche Hebel nachhaltig glücklicher machen und welche in die Irre führen - welche Glückrituale dir helfen neue Energie zu gewinnen - wie du deine innere Haltung und Denkgewohnheiten veränderst - wie du zu dem Menschen geworden bist, der du heute bist und wie du dich mit Hilfe von Mikrogewohnheiten neu erfinden kannst.Wenn du genug davon hast, ständig mehr vom Gleichen zu erleben, wenn du einer Krise entkommen oder dir eine neue, glücklichere Realität erschaffen möchtest, führt an diesem Buch kein Weg vorbei. Du hast die Freiheit zu wählen, wie du leben möchtest. Deswegen schenk dir das Leben, von dem du träumst!
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© eBook: 2021 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München
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Projektleitung: Anja Schmidt
Lektorat: Anna Cavelius
Bildredaktion: Simone Hoffmann, Nele Schneidewind
Covergestaltung: ki36, Editorial Design, München, Daniela Hofner
eBook-Herstellung: Linda Wiederrecht
ISBN 978-3-8338-8143-5
1. Auflage 2021
Bildnachweis
Fotos: Adobe Stock; Getty Images; iStockphoto; Plainpicture; Stocksy; Unsplash/Billie/Georgia Mashford
Syndication: www.seasons.agency
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GRÄFE UND UNZER VERLAG Grillparzerstraße 12
Es gibt Momente im Leben, da wird einem bewusst, dass es so nicht weitergehen kann. Momente, in denen wir beschließen, dass wir uns nicht länger schlecht fühlen möchten und den Teufelskreis aus Leid und Kummer endlich stoppen wollen. Wenn auch du die Sehnsucht nach einem glücklicheren Leben kennst, begib dich mit mir auf den Weg und lass uns gemeinsam eine Reise antreten, die in Richtung einer besseren Zukunft führt.
Wer von Veränderung träumt, denkt oft an große Taten. Doch einfacher, alltagsnäher und zielführender ist eine Veränderung in vielen kleinen Schritten.
Wir haben jederzeit die Möglichkeit, unser Leben zu verändern. Wir können unser Umfeld neu gestalten und auch uns selbst neu erfinden. Die Dinge müssen nicht bleiben, wie sie sind. Wir sind nicht dazu verdammt, die Erfahrungen der Vergangenheit zu wiederholen. Wir müssen uns nicht für den Rest unseres Lebens schwach, unglücklich oder sonst wie schlecht fühlen. Wenn wir uns der Muster bewusstwerden, die uns leiten, können wir ändern, was uns stört und uns eine neue Realität erschaffen. Natürlich wird das Leben weiterhin mit uns Achterbahn fahren und egal, was wir auch tun, wir werden nie alles kontrollieren können. Aber selbst wenn alles verloren scheint, gibt es immer etwas, was wir tun können, um uns wenigstens ein kleines bisschen besser zu fühlen.
Genau dieses Vorgehen der kleinen Schritte möchte ich dir hier näherbringen. Denn, wenn wir ehrlich sind: Für die großen Veränderungen fehlt uns sowieso viel zu oft die Energie und auch der Mut. Das ist okay. Du brauchst keine drastischen Schritte, um glücklicher zu werden und dir ein schöneres Leben zu erschaffen. Zumal sich das, was wirklich ersetzt werden muss, sowieso nicht durch eine Aktion verändern lässt. Statt weiter davon zu träumen, eines Tages deinen Job zu kündigen und um die Welt zu segeln, nur um dann nach dem Aufwachen wieder frustriert und enttäuscht in dein altes Leben zurückzukehren, sorge lieber dafür, dass es dir im Hier und Jetzt Schritt für Schritt besser geht.
Wir träumen von einem glücklicheren Leben, doch suchen wir das Glück an falscher Stelle. Nur wer erkennt, welche Schlüssel wirklich zu mehr Erfüllung führen, kann dem Hamsterrad der modernen Leistungsgesellschaft mit ihrem Höher, Schneller, Weiter entkommen und sich ein glückliches Leben aufbauen.
Wenn du schon vieles getan hast, um glücklicher zu werden, doch nichts davon Früchte trug, hast du dich bislang vermutlich auf die falschen Wege konzentriert.
Möglicherweise träumst du davon, dich selbstständig zu machen oder du möchtest endlich eine erfüllte Beziehung führen. Vielleicht ist es dein Traum einen Haufen Kinder zu haben, nach L. A. zu ziehen, ein Café zu eröffnen oder mit Freunden auf einem Bauernhof zu leben.
Ich weiß nicht, wovon du genau träumst. Ich weiß aber, dass fast all unseren Zielen eine gemeinsame Sehnsucht zu Grunde liegt, und zwar die Sehnsucht nach einem glücklichen Leben. Manchmal glauben wir, das Glück liege am Strand von Malibu und wenn wir erstmal dort leben, könnten wir gar nicht anders, als glücklich zu sein.
Sicherlich ist es sinnvoll nach Zielen zu streben, die für dich persönlich bedeutsam sind. Und wenn L. A. ein Sehnsuchtsort von dir ist, kann es zu deinem Lebensglück beitragen, dort hinzuziehen. Das Problem ist aber, dass wir diese Dinge viel zu oft als Voraussetzung für unser Glück betrachten. Dann glauben wir, nur auf diese Weise glücklich werden zu können.
Wann immer wir unser Glück von der Erreichung eines Zieles abhängig machen, nehmen wir uns die Möglichkeit, im Hier und Jetzt glücklich zu sein. Wir können uns schließlich erst dann gut fühlen, wenn wir erreicht haben, was wir als Voraussetzung für unser Lebensglück definieren. Vielleicht hast auch du dich schon einmal in der Vorstellung verloren, dass nur der richtige Partner dich glücklich macht? Du irrst durch dein Leben und erlebst mal dies, mal das. Aber wirklich angekommen wirst du erst in dem Moment sein, wenn du den perfekten Partner gefunden hast.
Ich weiß nicht, wie es dir ergangen ist, aber ich musste leider feststellen, dass ein Partner nicht die Lösung aller Probleme ist. Denn plötzlich kamen andere auf. Zum Beispiel: Was soll ich studieren? Was will ich mit meinem Leben anfangen? Wie kann ich mich finanzieren? Eine Beziehung zu führen kann wunderschön sein, aber sie ist eben nur ein Aspekt, in einem äußerst komplexen und facettenreichen Leben.
Hast auch du schon einmal gehofft, dass etwas oder jemand dich endlich glücklich macht? Dass du nur etwas Bestimmtes erreichen musst oder dass etwas Bestimmtes passieren muss, damit dein Leben endlich schön wird und du glücklich sein kannst?
Wenn wir die Einstellung verinnerlicht haben, dass wir erst etwas Bestimmtes erreichen müssen, um glücklich zu sein, werden wir zeit unseres Lebens nach dieser Sache suchen. Dann setzen wir uns ein Ziel nach dem anderen, immer in der Hoffnung, dass das nächste endlich dasjenige ist, das uns den Weg in den siebten Himmel weist. Wie ein Esel laufen wir der vorgehaltenen Möhre hinterher und kommen doch nie an sie heran. Denn nach dem einen Ziel ist vor dem nächsten Ziel. Und weil sich – egal, was wir auch erreichen – nie grundsätzlich etwas an unserem Empfinden ändert, sind wir gezwungen, immer weiterzumachen. So rennen wir und rennen und bleiben doch dieselben.
Besonders fatal ist die Strategie, wenn das Ziel, von dem wir unser Glück abhängig machen, in unerreichbare Ferne rückt:
In Denise’ Leben lief lange Zeit alles rund. Sie hatte einen großen Freundeskreis, einen guten Job und führte eine harmonische Langzeitbeziehung. Als ihr erstes Kind zur Welt kam, schien das Glück perfekt. Denn für Denise, die selbst aus einem glücklichen und stabilen Elternhaus kam, war eines der größten Lebensziele, eine eigene Familie zu gründen. Nach dem Mädchen sollte ein Junge folgen. Doch es kam alles anders, als sie ihr Partner nach 15 Jahren Beziehung verließ. Aus der Traum von der heilen Familie. Plötzlich fand sich Denise als alleinerziehende Mutter wieder. Das Lebensbild, an das sie sich geklammert hatte, entglitt ihren Fingern. Während in ihrem Umfeld immer mehr Paare heirateten und Kinder bekamen, musste Denise ihren Traum von der perfekten Familie (vorerst) aufgeben.
Ihre Trennung liegt inzwischen mehr als drei Jahre zurück und die Tochter geht bereits zur Schule. Ob Denise irgendwann noch einmal das klassische Familienbild leben wird? Vielleicht. Aber vielleicht auch nicht. Aktuell arbeitet sie unermüdlich daran, ihr Glück auch jenseits dieser Vorstellung zu finden.
Wir können das Leben nicht zu 100 Prozent kontrollieren. Es werden immer Dinge geschehen, auf die wir keinen Einfluss haben. Eine Trennung zu verarbeiten ist schwer genug. Doch etwas zu verlieren, von dem wir überzeugt sind, dass wir es brauchen, um glücklich zu sein, hinterlässt das Leben in einem Scherbenhaufen. Wir sollten unser Glück daher nicht vom Erreichen äußerer Umstände abhängig machen. Zumal uns all diese Errungenschaften im Außen nicht das geben können, wonach wir uns wirklich sehnen – zumindest nicht dauerhaft.
Hast auch du schon einmal die Erfahrung gemacht, dass etwas, von dem du geglaubt hast, es würde dich glücklich machen, nur einen kurzen und leider keinen bleibenden Effekt auf dein Wohlbefinden hatte?
Damit bist du nicht allein. Eine Vielzahl wissenschaftlicher Studien kam zu dem Ergebnis, dass all diese wunderbaren Ereignisse, wie Hochzeiten, Beförderungen oder die Geburt eines Kindes, unser Glücksempfinden nur vorübergehend ansteigen lassen. Nach kurzer Zeit sind wir wieder genauso glücklich oder unglücklich wie zuvor. Selbst den Jackpot in der Lotterie zu knacken, kann daran nichts ändern.
So treten wir bei unseren Versuchen, durch bestimmte Ereignisse glücklicher zu werden, fortwährend auf der Stelle und kommen nicht voran.
Ein Grund dafür liegt in der ungeheuren Fähigkeit des Menschen sich an nahezu alles zu gewöhnen. Als mein Mann und ich aus unserem 40-qm-1-Zimmer-Apartment, in dem wir fünf Jahre gemeinsam gelebt hatten, in eine 2,5 Zimmer-Wohnung umzogen, sprachen wir stets davon, dass wir uns nun »im Westflügel« oder »im Ostflügel« befänden. So sehr kamen uns diese vier Wände wie ein Palast vor. Der Platz schien endlos und wir freuten uns Tag für Tag über die neuen Möglichkeiten.
Doch nach einigen Monaten wurde die große Wohnung zur Selbstverständlichkeit und noch ein paar Monate später war sie plötzlich zu klein. Ständig stolperten wir über etwas, in der Küche musste man sich zwischen Esstisch und Herd vorbeiquetschen und als dann auch noch unser Kind auf die Welt kam, hatten wir schlichtweg keinen Platz mehr für Beistellbett, Kinderwagen & Co.
Steigende Erwartungen sind ein weiterer Grund, warum die Glücksgefühle, die durch äußere Lebensereignisse und -umstände ausgelöst werden, nie lange währen. Wir wollen immer mehr. Die Nachfrage steigt und in der globalisierten Welt, in der wir leben, ist auch das Angebot schier unendlich. Das neue Handy, über das wir uns gerade noch so freuen, wird nächste Woche schon durch ein schöneres und leistungsfähigeres ersetzt.
Jedes Mal, wenn wir uns einem erwünschten Zustand nähern, führen Gewöhnung und steigende Erwartungen also dazu, dass wir nicht zufriedener sind als zuvor.
Egal, was du im Außen auch erreichst, es wird dir das ersehnte Glück nicht bringen. Denn was dich wirklich glücklich macht, ist nur in dir selbst zu finden.
Bestimmt hast auch du schon auf die ein oder andere Weise versucht glücklicher zu werden. Und vielleicht musstest du feststellen, dass nichts von dem, was du getan hast, dein Leben dauerhaft zum Positiven verändert hat. Das liegt daran, dass wir in der Regel an den falschen Stellschrauben drehen. Wir denken, dass unsere Lebensumstände darüber entscheiden, ob wir glücklich oder unglücklich sind. Also streben wir nach einem besseren Job, einer besseren Partnerschaft, nach mehr Geld, einem größeren Haus oder einem Leben im Paradies unter Palmen. Doch solange du nicht deine innere Haltung, dein Selbstbild und deine Gewohnheiten veränderst, wirst du die gleichen Probleme, Unsicherheiten und Ängste von einem Lebensabschnitt zum nächsten tragen. Dann wirst du wieder und wieder an dieselben Menschen geraten, die dir nicht guttun, in dieselben frustrierenden Situationen gelangen und dieselben altbekannten Kämpfe austragen.
Es sind nicht so sehr die äußeren Errungenschaften, die uns glücklich machen, sondern vielmehr die Gewohnheiten, die wir Tag für Tag ausleben. Denn was wir in jedem Moment denken oder tun, bestimmt wie wir uns fühlen.
Jeder Tag besteht aus einer Ansammlung scheinbar unbedeutender Momente. Alles, was du tust (ob du zur Arbeit fährst) und alles, was dir passiert (ob dir jemand den Parkplatz wegnimmt), aber auch alles, was sich in deinem Inneren abspielt (ob du dir Sorgen machst eine schlechte Leistung abzuliefern), ergibt in der Summe deinen Tag.
Was uns passiert, können wir zu großen Teilen nicht kontrollieren. Du kannst dich noch so anstrengen und wirst womöglich trotzdem bei einer Beförderung übergangen. Vielleicht zwingt dich auch eine schwere Krankheit, ein geliebtes Hobby aufzugeben oder der Rohrbruch hat ausgerechnet deine Wohnung unter Wasser gesetzt.
Was wir tun, liegt jedoch sehr wohl in unserem Einflussbereich. Wenn du dir ein schöneres Leben erschaffen möchtest, solltest du dafür sorgen, dich häufiger gut als schlecht zu fühlen. Das kannst du schon allein dadurch erreichen, indem du dir deinen Alltag so angenehm wie möglich gestaltest. Wenn unsere Tage mit interessanten Aufgaben, lieben Menschen und schönen Momenten gefüllt sind, ist es leicht, positive Emotionen, wie Freude, Dankbarkeit oder Liebe zu spüren.