Schluss mit Bla Bla Bla! - Heinz Ryborz - E-Book

Schluss mit Bla Bla Bla! E-Book

Heinz Ryborz

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Beschreibung

Die meisten Menschen haben die Kontrolle über ihr Kommunikationsverhalten verloren. Die Reiz- und Informationsüberflutung im digitalen Zeitalter führt zu voreiligen und wenig durchdachten Reaktionen. Mangelnde Substanz, Oberflächlichkeit, Daherplappern, Gewohnheit und die Unfähigkeit, Perspektiven zu verändern, beherrschen die Gespräche.

Rhetorik-Experte Professor Heinz Ryborz zeigt mit dem Buch Schluss mit Bla bla bla! einfache Möglichkeiten, sich von Automatismen zu befreien und wieder bewusster und authentischer zu kommunizieren. Mithilfe von zahlreichen Checklisten, Beispielen und Übungen sollen nicht nur die kritische Denkfähigkeit und das Durchsetzungsvermögen verbessert werden, sondern auch die Wahrnehmung, Intuition und Achtsamkeit.

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2. Auflage

© WALHALLA Fachverlag, Regensburg

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Kurzbeschreibung

Die meisten Menschen haben die Kontrolle über ihr Kommunikationsverhalten verloren. Die Reiz- und Informationsüberflutung im digitalen Zeitalter führt zu voreiligen und wenig durchdachten Reaktionen. Mangelnde Substanz, Oberflächlichkeit, Daherplappern, Gewohnheit und die Unfähigkeit, Perspektiven zu verändern, beherrschen die Gespräche.

Rhetorik-Experte Professor Heinz Ryborz zeigt mit dem Buch Schluss mit Bla bla bla! einfache Möglichkeiten, sich von Automatismen zu befreien und wieder bewusster und authentischer zu kommunizieren. Mithilfe von zahlreichen Checklisten, Beispielen und Übungen sollen nicht nur die kritische Denkfähigkeit und das Durchsetzungsvermögen verbessert werden, sondern auch die Wahrnehmung, Intuition und Achtsamkeit.

Kommunikation mit Gefühl und Verstand ermöglicht es, die eigene Persönlichkeit stärker zu entfalten, andere besser zu verstehen und im Beruf sowie im Privatleben erfolgreicher zu sein.

Autor

Professor Dr. Heinz Ryborz studierte in Berlin Naturwissenschaften und Psychologie. Er war in leitenden Positionen in der Industrie tätig und trainiert heute Führungskräfte. Zahlreiche Veröffentlichungen. Bestsellerautor.

Schnellübersicht

Vorwort

1. Kommunikation und Persönlichkeit

2. Bausteine der Kommunikation

3. Kommunikationsblocker vermeiden

4. Mit Herz kommunizieren

5. Einfluss nehmen

6. Durchsetzungsstarke Kommunikation

7. Konflikte lösen

8. Verhandeln

9. Umgang mit Gefühlen

10. Lösungen

11. Literaturhinweise

12. Über den Autor

Warum Ihnen das Buch hilft

Seit vielen Jahren führe ich Kommunikationsseminare durch und stelle fest: Die meisten Menschen sind nicht mehr Herr ihres Kommunikationsverhaltens. Das Gesprächsverhalten spielt sich nach Automatismen ab – und das ist den meisten Menschen noch nicht einmal bewusst. Von den faszinierenden Möglichkeiten der Kommunikation, die das ganze Menschsein einschließt, ist die Mehrzahl der Menschen weit entfernt.

Die Reizüberflutung des Informationszeitalters bringt Menschen dazu, gedankenlos und unachtsam nach vereinfachten Skripten, nach Mustern zu handeln. Die Folge ist, dass diese Skripten unsere Fähigkeiten zur Empathie ebenso wie unsere intellektuellen Fähigkeiten zum Negativen beeinflussen, Menschen verdummen und wie Maschinen funktionieren lassen. Mangelnde Substanz, Oberflächlichkeit, Daherplappern, Gewohnheit und die Unfähigkeit, Perspektiven zu verändern, beherrschen die meisten Gespräche. Dieses Buch zeigt Ihnen Möglichkeiten, sich von den Automatismen und einengenden Skripten zu befreien, wieder Herr im eigenen Kopf zu werden und bewusster zu kommunizieren.

Wir beschäftigen uns jedoch nicht nur mit kognitiven und intellektuellen Inhalten, sondern mit etwas, das erlebnisnäher ist – das nicht nur mit Worten, sondern mit Gefühlen zu tun hat. Ziel ist es, die Gefühlsnuancen des anderen aufzunehmen und die Klänge seiner inneren Welt zu hören. Sie treten mit der Gefühlswelt des Gesprächspartners so in Resonanz, dass Sie Dinge spüren, die dem anderen selbst nicht so bewusst sind und gehört werden wollen. Nicht nur das eigene Denkvermögen muss wieder in Gebrauch kommen, sondern auch die Sinne, das Herz und die Intuition.

Obwohl die Forschungen zur emotionalen Intelligenz längst bewiesen haben, dass Gefühle wichtig für die komplexen Prozesse des Gehirns sind, werden die eigenen und die Gefühle des Gesprächspartners wenig oder gar nicht in die Kommunikation einbezogen, sie sind oft noch nicht einmal bewusst.

Dieses Buch vermittelt Ihnen, wie Sie die Vernunft und die Kräfte des Herzens in die Kommunikation einbeziehen und so Ihre Persönlichkeit entfalten. Sie erfahren, welche Beziehungen es zwischen Ihrer Persönlichkeit und Ihrer Kommunikation gibt.

Die Kapitel „Bausteine der Kommunikation“ und „Kommunikationsblocker vermeiden“ helfen Ihnen, die rationale Seite der Kommunikation erfolgreich umzusetzen. Mit der Fragetechnik schärfen Sie Ihren Verstand, gehen den Dingen auf den Grund, werden kritischer und vermeiden, Opfer von Manipulationen zu werden.

Wie Sie die Kraft des Herzens und der Gefühle nutzen, vermittelt Ihnen der Abschnitt „Mit Herz kommunizieren“.

Die Kapitel „Einfluss nehmen“ und „Durchsetzungsstarke Kommunikation“ zeigen Ihnen, wie Sie sich für die eigenen Interessen geschickt einsetzen. Leider habe ich in den letzten Jahren erfahren, dass viele Menschen betrogen wurden und so ihr Lebenstraum scheiterte. Deshalb ist nicht nur das kritische Beurteilungsvermögen, sondern auch das Durchsetzen enorm wichtig.

Da Konflikte ein Teil des Lebens sind, wird dieser Bereich im Kapitel „Konflikte lösen“ behandelt. In diesem Zusammenhang steht der Abschnitt „Verhandeln“.

Das letzte Kapitel „Umgang mit Gefühlen“ hilft Ihnen, Ihr emotionales Skript zu erkennen und sich dessen Zwang zu entziehen. Sie lesen, wie Sie mit Ihren positiven Gefühlen, Ihrer Intuition und inneren Weisheit mehr in Beziehung kommen.

Öffnen Sie sich Ihrer Gefühlswelt, verstehen Sie sich und Ihre Mitmenschen besser und bereichern Sie Ihre Beziehungen. Sie gewinnen Offenheit und Authentizität und bringen mehr Erfolg und Lebensfreude in Beruf und Familie.

Kommunikation mit Herz und Verstand ist der Weg, Ihr ganzes Menschsein zur Entfaltung zu bringen. Möge das Buch Sie dazu begeistern, dem Weg zu folgen. Das Ausprobieren und das Voranschreiten werden für Sie mindestens so faszinierend sein wie eine Expedition.

Viel Erfolg wünscht Ihnen

Prof. Dr. Heinz Ryborz

1. Kommunikation und Persönlichkeit

Ihre Persönlichkeit beeinflusst Ihre Kommunikation

Bewusstheit statt Unachtsamkeit

Präsenz statt geistiger Abwesenheit

Selbststeuerung statt impulsiver Reaktion

Selbstwertgefühl statt Minderwertigkeitsgefühl

Erkunden statt Annahmen und Projektionen

Beobachtung statt Bewertung

Mit dem Herzen sprechen statt nur mit dem Verstand

Interesse am Partner statt egozentriert

Anerkennung statt Manipulation

Selbstklärung statt inneres Durcheinander

Selbsterkenntnis statt Selbsttäuschung

Vernunft statt Leichtgläubigkeit

Ihre Persönlichkeit beeinflusst Ihre Kommunikation

Die Persönlichkeit jedes Menschen beeinflusst mit all ihren Stärken und Schwächen die Art und den Erfolg seiner Kommunikation.

Beispiel:

Ein Abteilungsleiter sagt zu seinem Mitarbeiter: „Ich bin mit Ihrer Arbeit überhaupt nicht zufrieden.“ Der Mitarbeiter fühlt sich angegriffen und wirft dem Chef spontan vor: „Man kann es Ihnen überhaupt nicht recht machen. Immer suchen Sie nur bei mir nach Fehlern.“

Ein anderer Mitarbeiter reagiert in dieser Situation ganz anders. Er fühlt sich zwar bei der Äußerung auch nicht wohl. Doch er wird sich seines Gefühls bewusst und hält inne. Er macht eine Pause, überlegt und sagt dann: „Ihnen gefällt meine Arbeit nicht? Was genau hätte ich anders tun müssen?“

Im zweiten Fall beschädigt die Kommunikation nicht die Beziehung und hat mehr Aussicht auf Erfolg.

Ich beschränke mich an dieser Stelle auf ein Beispiel. Aufgrund meiner langjährigen Erfahrungen erkenne ich zwölf Faktoren beziehungsweise Schlüsselverhaltensweisen, die in Verbindung mit den Kommunikationstechniken entscheidenden Einfluss auf Ihre Kommunikation haben. Um den Erfolg zu erhöhen, sollten Sie die Persönlichkeitsfaktoren verstärkt einsetzen. Zugleich verbessern sich die Beziehungen zu Ihren Gesprächspartnern.

Bewusstheit statt Unachtsamkeit

Ich führe Seminare für Mitarbeiter und Führungskräfte in Unternehmen durch. Die Themen reichen vom Umgang mit schwierigen und reklamierenden Kunden, Dialektik, Verkauf, Mitarbeiterführung bis zu speziellen Themen aus dem Bereich Führung. Im Rahmen dieser Seminare werden Fallbeispiele auf Video aufgezeichnet und anschließend besprochen.

Unabhängig vom Thema ist die überwiegende Mehrheit der Teilnehmer sich ihres eigenen Gesprächsverhaltens nicht bewusst. Und auch das Bewusstsein für die Ausführungen des Gesprächspartners offenbart erhebliche Mängel.

Nur selten wies ein Teilnehmer den Gesprächspartner darauf hin, dass seine Ausführungen keine Antwort auf die gestellte Frage waren oder dieser sogar mit einer Gegenfrage antwortete ohne zur gestellten Frage zurückzukehren. Viele der Ausführungen waren Worthülsen und nahmen meistens keinen Bezug auf die Ausführungen der Gegenseite. Anstelle eines echten Dialogs spulten Teilnehmer nur Gesprächsmuster ab, ohne sich hierüber bewusst zu sein.

Wenn diese nun ihre Seminaraufnahmen betrachten, wird ihnen erst aus der Distanz ihr eigenes Kommunikationsverhalten bewusst. Sie empfinden ihr Kommunikationsverhalten als sehr unangenehm. Wenn ich am Ende eines Seminars – selbst bei Führungsseminaren – die Teilnehmer frage, was sie bei sich verändern wollen, wünschen alle vorrangig eine Verbesserung des eigenen Gesprächsverhaltens.

Wichtig:

Alles Wissen um die Führung bleibt Theorie, solange wir im Gespräch die Steuerung nicht selbst übernehmen. Allzu leicht werden wir Opfer negativer Verhaltensmuster.

Um Ihr Gesprächsverhalten zu verbessern, müssen Sie Ihr Verhalten zunächst wahrnehmen. Denn nur, wenn Sie sich dessen bewusst sind, vermögen Sie es auch zu steuern. Was ist also erforderlich, um das eigene Kommunikationsverhalten besser wahrzunehmen, das heißt, ein Bewusstsein für das eigene Gesprächsverhalten zu bekommen? Was können Sie im Detail tun, um dem Hinweis zu folgen, bewusster zu kommunizieren?

Sprechen Sie langsamer und machen Sie Pausen!

Sprechen Sie langsamer

Zu schnelles Sprechen verhindert das bewusste Wahrnehmen des eigenen Gesprächsverhaltens. Um bewusster wahrzunehmen, haben Sie sich zu verlangsamen. Je schneller Sie sprechen, desto eher brechen in Ihrer Kommunikation negative Kommunikationsmuster durch, je weniger vermögen Sie sich zu steuern.

Für viele Menschen ist heute die Verlangsamung schwer, da Menschen auf Schnelligkeit fixiert sind. Es sind einige Wochen regelmäßiges Training notwendig, um sich zu schnelles Sprechen abzugewöhnen.

TIPP:

Zu schnelles Sprechen verweist auf Angst des Sprechers. Sie wirken souveräner, wenn Sie langsamer sprechen.

Machen Sie Pausen

Wie wollen Sie sich der eigenen Gedanken bewusst werden, bevor Sie diese äußern, ohne Pausen nach den Ausführungen des Partners entstehen zu lassen? Oder wollen Sie es mit dem Vorgehen so mancher Zeitgenossen halten: Am Gesicht des anderen erkenne ich, was ich gesagt habe?

Wie kann ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage? Übrigens wirkt es sehr unangenehm auf den Gesprächspartner, wenn Sie sofort loslegen, nachdem er zu Ende gesprochen hat. Die Pause verhilft Ihnen auch dazu, den Gehalt der Aussagen des Partners besser wahrzunehmen. Sie überlegen in der Pause, was Sie sagen, und nicht während der andere noch spricht, weil Sie dann nicht richtig und analytisch zuhören.

Nur wenn Sie langsam sprechen und Pausen machen, werden Sie auch die Körpersprache Ihres Gegenübers wahrnehmen können.

Präsenz statt geistiger Abwesenheit

Präsenz beschränkt sich nicht darauf, nur Gesicht zu zeigen. Sie haben auch Ihre Aufmerksamkeit, Ihre Bewusstheit ins Gespräch zu bringen. Was Sie nicht bewusst wahrnehmen, existiert für Sie nicht. Sie erreichen Bewusstheit, wenn Sie achtsam auf Ihre Empfindungen und Verhaltensweisen blicken. Ihr Bewusstsein ist wie ein Beobachter, mit dem Sie sich wahrnehmen. Dieses Bewusstsein können Sie auch als Achtsamkeit bezeichnen.

Die meisten Menschen achten wenig auf ihre Emotionen, Verhaltensweisen oder Kommunikation. Die Fähigkeit, achtsam zu sein, lässt sich zum Beispiel mit der Achtsamkeitsmeditation trainieren. Je achtsamer Sie sind, desto mehr erleben Sie sich selbst und die Realität.

Mit folgender Übung lässt sich Ihre geistige Präsenz und Wachheit in der Kommunikation steigern: Schätzen Sie auf einer Skala von 1 bis 10 Ihre Energie, Offenheit, Konzentration und Ihr Interesse ein. Die Stufe 10 ist das höchste Niveau.

Wie ist Ihr Energieniveau im Augenblick?

Wie offen und aufgeschlossen sind Sie?

Wie schätzen Sie Ihre Konzentration auf der Skala ein?

Wie bewerten Sie das Niveau Ihres Interesses? Welches ehrliche und aktive Interesse haben Sie daran, bei dem Kontakt etwas Neues zu lernen? Es gibt einen gewaltigen Unterschied zwischen Interesse zeigen und sich tatsächlich für etwas zu interessieren.

Diese Übung dauert nur etwa zehn Sekunden. Sie werden feststellen, dass Sie damit Ihre geistige Präsenz im Gespräch erhöhen.

Ihr Bewusstsein hat die Fähigkeit, den eigenen Zustand wahrzunehmen, zu verstärken und dadurch das Gesamtniveau Ihrer Achtsamkeit zu erhöhen. Im Einzelnen werden Klarheit, Aufgeschlossenheit, Sensibilität, Empathie und Konzentration für die Kommunikation erhöht.

Zu Ihrer geistigen Präsenz gehört nicht nur Ihr Kopf, sondern auch Ihr Herz. Die beschriebene Übung sowie die Achtsamkeitsmeditation (siehe Kapitel 9) aktivieren auch Ihre Intuition. Es gilt, mehr Offenheit dafür zu gewinnen, was die anderen fühlen und wünschen. Das werden Sie erreichen, wenn Sie offen sind für die Gefühle, die Sie selbst bewegen. Ein aufmerk sames Ohr und ein offenes Herz sind bei Gesprächen sehr wirkungsvoll. Deshalb ist es so wichtig, mit Herz und Verstand zu kommunizieren.

Selbststeuerung statt impulsiver Reaktion

Wer in einem Gespräch unkontrolliert alles sagt, weil er zum Opfer seiner Gefühle und negativen Verhaltensmuster wird, erlebt herbe Enttäuschungen. Manche Karrieren und viele Beziehungen sind daran gescheitert. Natürlich soll Kommunikation ehrlich sein. Ehrlichkeit bedeutet aber nicht, zu jedem Zeitpunkt alles zu sagen, was Sie fühlen und denken.

TIPP:

Seien Sie in der Kommunikation authentisch und selektiv authentisch. Sie sagen die Wahrheit, doch Sie entscheiden, was Sie sagen. Sie sagen deshalb nicht alles, was Sie denken und fühlen.

Ohne Selbstwahrnehmung ist eine Steuerung des eigenen Verhaltens nicht möglich. Selbststeuerung erfordert, eine Auswahl zwischen Handlungsmöglichkeiten vorzunehmen, wobei Sie die Folgen vorzeitig abschätzen sollten:

Sie nehmen ein Gefühl, einen Gedanken oder Impuls wahr, etwas zu sagen oder zu handeln. Sie werden sich dessen bewusst.

Sie halten inne (etwa 1 bis 3 Sekunden), sagen es noch nicht und handeln nicht.

Sie überlegen: Ist es zweckmäßig, nach der Absicht zu handeln oder den Gedanken zu äußern? Denken Sie an die Folgen!

Nach Ihrer Entscheidung handeln und sprechen Sie oder unterlassen es.

Wenn Sie in dieser Weise trainieren, lösen Sie sich langsam von starren, schädlichen Mustern und kommunizieren und handeln erfolgreicher.

Selbstwertgefühl statt Minderwertigkeitsgefühl

Was ist Selbstwertgefühl? Es sind die Gefühle und Vorstellungen, die Sie über sich selbst haben. Die amerikanische Psychologin Virginia Satir stellte fest, dass zwischen der Kommunikation und dem Selbstwert eines Menschen folgender Zusammenhang besteht:

niedriges Selbstwertgefühl→Kommunikation indirekt, unklar,nicht ehrlichhohes Selbstwertgefühl→Kommunikation direkt, klar, ehrlich

Zur Veranschaulichung Ihres Selbstwertgefühls schlägt Satir vor, sich einen Topf vorzustellen. Ist dieser mit positiven Gefühlen über die eigene Person gefüllt, haben Sie Vorstellungen vom eigenen Wert. Sie glauben an die eigenen Fähigkeiten und die Kräfte in Ihnen. Da Sie sich selbst schätzen, erkennen Sie auch den Wert Ihrer Mitmenschen. Sie akzeptieren sich und strahlen Vertrauen aus.

Viele Menschen verbringen die meiste Zeit ihres Lebens im Zustand des fast leeren Potts. Da sie über ein geringes Selbstwertgefühl verfügen, erwarten sie von ihren Mitmenschen verachtet und hintergangen zu werden. Indem sie Schlechtes erwarten, beschwören sie dieses selbst herauf und tatsächlich geschieht es. Um sich zu schützen, werden solche Menschen misstrauisch und tendieren dazu, andere zu verletzen.

Selbstwertgefühl ist erlernt, deshalb lässt sich neues Selbstwertgefühl erlernen – ganz gleich, in welchem Alter Sie sind.

Steigerung des Selbstwertgefühls durch Selbstbejahung:

Ich bin ich. Ich bin einmalig. Es gibt niemanden, der ganz genau so ist wie ich. Zu mir gehören meine Freuden, Gedanken, all meine Gefühle.

Ich bin mit allem vertraut und habe mich lieb. Weil ich liebevoll mit mir umgehe, vermag ich Neues an mir zu entdecken und zu entwickeln.

Ich kann es und ich schaffe es. Ich gehöre mir. Ich fühle, denke und ich handle.

Ich bin ich. Ich mag mich. Ich bejahe mich. Ich bin der Lenker und der Gestalter meines Lebens. Ich habe Freude am Leben.

Satir stellt fest: Menschen mit niedrigem Selbstwertgefühl haben eines der vier destruktiven Kommunikationsmuster:

1.

Beschwichtigen

2.

Anklagen

3.

Rationalisieren

4.

Ablenken

Wir werden uns in Kapitel 3 damit beschäftigen. Es gilt auch die Umkehrung der obigen Feststellung.

Erkunden statt Annahmen und Projektionen

Annahmen über die Welt sind notwendig und sie helfen Ihnen zu handeln. Sie haben jedoch zu beachten, dass Ihre Annahmen Ihre individuellen Interpretationen von Situationen und Ereignissen sind. Diese Annahmen können falsch sein. Falsche Annahmen und Interpretationen sind der Zündstoff für viele Missverständnisse und Konflikte.

Beispiel:

Eine Mutter überlegt schon seit Tagen, wann und wie sie ihren Sohn Max aufklärt. Nun kommt der Achtjährige aus der Schule und fragt: „Mama, wo komme ich eigentlich her?“ Die Mutter sieht den richtigen Zeitpunkt für die Aufklärung gekommen. Sie holt ein bereits dafür gekauftes Buch und gibt sich große Mühe, ihren Sohn altersgerecht zu informieren. Nach einer Stunde ist die Mutter mit ihren Ausführungen fertig und hat alle Fragen des Kindes beantwortet. Erschöpft fragt sie: „Sag mal, Max, wie bist du eigentlich auf die Frage gekommen?“ Worauf er erwidert: „In unsere Klasse ist ein Neuer gekommen und der kommt aus Hamburg.“

Leider finden solche falschen Annahmen in vielen Gesprächssituationen statt. Dass falsche Bilder vom Gegenüber und Beziehungsprobleme oft nur die Produkte der eigenen Fantasie sind, zeigt die Geschichte mit dem Hammer von Paul Watzlawik:

Ein Mann will ein Bild aufhängen. Den Nagel hat er, nicht aber den Hammer. Der Nachbar hat einen. Also beschließt unser Mann, hinüberzugehen und ihn auszuborgen. Doch da kommt ihm ein Zweifel: Was, wenn mir der Nachbar nun den Hammer nicht leihen will? Gestern schon grüßte er mich sehr flüchtig. Vielleicht war er in Eile. Aber vielleicht war die Eile nur vorgeschützt und er hat etwas gegen mich. Und was?

Ich habe ihm nichts getan, der bildet sich da etwas ein. Wenn jemand von mir ein Werkzeug borgen will, ich gäbe es ihm sofort. Und warum er nicht? Wie kann man einem Mitmenschen einen so einfachen Gefallen abschlagen? Leute wie dieser Kerl vergiften einem das Leben.

Und dann bildet er sich noch ein, ich sei auf ihn angewiesen. Bloß weil er einen Hammer hat. Jetzt reicht es mir wirklich. – Und so stürmt er hinüber, läutet, der Nachbar öffnet, doch noch bevor er „Guten Tag“ sagen kann, schreit ihn unser Mann an: „Behalten Sie doch Ihren Hammer, Sie Rüpel!“

Menschen machen sich voreilig wirklichkeitsfremde Bilder vom Gegenüber und von Situationen. Nur zu oft entsprechen die Annahmen nicht den Fakten.

Nun gibt es in der Arbeits- und Geschäftswelt Situationen, in denen falsche Annahmen zu schweren Fehlern und großen finanziellen Reinfällen führen. Deshalb ist es so wichtig, nicht zum Opfer falscher Annahmen zu werden. Was gilt es zu tun, um diesen Fehler zu vermeiden?

Falsche Annahmen zu verhindern, erfordert Offenheit:

1.

Machen Sie sich bewusst, was Sie wahrnehmen, fühlen und denken.

2.

Seien Sie sich bewusst, dass Ihre Gedanken falsche Annahmen sein könnten.

3.

Warten Sie ab, ob Ihre Annahmen durch weitere Informationen bestätigt werden.

4.

Dies erfordert, die Gedanken noch gleichsam in der Schwebe zu halten, das heißt die Unklarheit der Situation noch einige Zeit auszuhalten und nicht sofort zu handeln.

Wenden wir uns nun den Übertragungen und Projektionen zu. Vielleicht meinen Sie, Sie würden in der Kommunikation nur auf das Verhalten eines Menschen reagieren, mit dem Sie im direkten Gespräch sind. Das ist ein Irrtum. Nehmen wir an, Sie machen mit einer Person unangenehme Erfahrungen. Diese Person hat eine charakteristische Stimme. Treffen Sie nun auf einen anderen Menschen mit einer ähnlichen Stimme, werden Ihre destruktiven Erlebnisse lebendig. Die Gefahr ist groß, die negativen Gefühle auf die zweite Person zu übertragen. Dies wird Übertragung genannt. Von einer Projektion sprechen wir, wenn eine Person eigenes Fehlverhalten auf andere überträgt. Mit wachsender Selbsterkenntnis erkennen Sie diese Prozesse immer besser und befreien sich davon.

Beobachtung statt Bewertung

Worin liegt der Unterschied zwischen einer Beobachtung, das heißt einer Tatsache, und einer Bewertung?

Beispiel:

Eine Person liest an einem Thermometer die Zimmertemperatur richtig mit 21 °C ab. Alle anderen Anwesenden werden dieser Aussage zu stimmen. Diese Aussage ist eine Beobachtung oder Tatsache. Die Bewertung der Anwesenden zu dieser Tatsache kann jedoch sehr unterschiedlich ausfallen. So bewertet die eine Person die Zimmertemperatur als warm, eine andere als kühl und eine dritte als weder warm noch kühl.

Um Ihre Kommunikation zu verbessern, stellen Sie sich immer wieder folgende Frage: Handelt es sich bei der Mitteilung oder Äußerung um eine Bewertung oder um eine Tatsache, die auf einer Beobachtung begründet ist?

Beispiel:

Tatsache: Der Brief wurde von Ihnen noch nicht geschrieben.

Bewertung: Sie sind faul.

Tatsache: Das von Ihnen gefertigte Teil ist 1 cm zu kurz.

Bewertung: Sie haben eine schludrige Arbeitsweise.

Ihre Bewertungen sind stets Ihre eigene Sicht der Wirklichkeit. Andere Menschen schauen durch ihre eigene Brille. Akzeptieren Sie diese Tatsache, werden Sie auch weniger unter anderen Sichtweisen leiden. Sie entwickeln mehr Verständnis und Toleranz. Gleichzeitig vermeiden Sie, die Beziehungsebene zum Gesprächspartner zu beschädigen, was dem Erfolg der Kommunikation dienlich ist. Weitere Beispiele zu bewertenden Formulierungen finden Sie in Kapitel 4.

Mit dem Herzen sprechen statt nur mit dem Verstand

Mit dem Herzen zu sprechen ist eine alte Weisheit. Schon Goethe legte seinem Faust die Worte in den Mund: „Ihr werdet es nicht zum Herzen schaffen, wenn es euch nicht von Herzen geht.“

Eine Regel mit langer Tradition für die Zusammenkünfte der Indianer Amerikas ist: „Sprich von Herzen und fass dich kurz.“

Vermeiden Sie das Wort „man“ in Ihrer Rede

Leider reden einige Menschen nur allein aus dem Intellekt und abstrakt. Die Aussagen haben keinen Bezug zur eigenen Person und es wird von „man“ statt von sich selbst gesprochen. Wer von Herzen spricht, redet davon, was für ihn wichtig ist und ist auch bereit, dafür Verantwortung zu übernehmen.

Bauen Sie positive Gefühle auf

Wie Sie über den Partner denken und fühlen, zeigt sich in der Art, wie Sie mit ihm reden. Das Herz Ihres Partners nimmt das wahr. Deshalb ist es wichtig, sich vor dem Gespräch Gedanken über die positiven Seiten des Partners zu machen und mit diesem positiven Gefühl auf ihn zuzugehen.

Beispiel:

Ein Verkäufer erzählte mir: „Ich habe einige Kunden, mit denen ist es nicht einfach auszukommen. Besuche ich solche Kunden, bleibe ich zunächst noch fünf Minuten im Auto sitzen. Ich schließe die Augen und richte wohlwollende Gefühle auf mich. Danach projiziere ich die positiven Gefühle des Wohlwollens auf meinen Kunden. Dann erst betrete ich das Geschäft. Die Übung hat mir schon oft geholfen.“

Als ich dem Verkäufer sagte, dass seine Übung weitgehend der christlichen Herzensmeditation oder der buddhistischen Maitri-Meditation entspricht, war er sehr überrascht.

Sehen und hören Sie mit dem Herzen

Es geht nicht nur darum, aus dem Herzen zu sprechen, sondern mit dem ganzen Herzen wahrzunehmen. Antoine de Saint Exupéry sagt in „Der kleine Prinz“: „Es ist ganz einfach: Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

Seit Jahrtausenden ist das Herz in der östlichen und westlichen Kultur das Zentrum der Gefühlswelt. Mit dem Herzen wahrzunehmen heißt, die Gefühle der Mitmenschen wahrzunehmen.

Beispiele:

Der Präsident eines amerikanischen Unternehmens teilte mir einst seine Erfahrungen mit: „Das Wichtigste, was ich in den 25 Jahren meines Lebens gelernt habe, ist die Gefühle anderer Menschen wahrzunehmen. Ich versuche das wahrzunehmen, was sich hinter dem Wort des anderen verbirgt. Ich versuche seine Gefühle wahrzunehmen. Das können Zweifel, Ärger oder auch andere Gefühle sein. Ich spreche die Gefühle an. Dann sage ich zum Beispiel: ‚Es hört sich so an, als hätten Sie Zweifel.’ Ich mache eine Pause und versuche nie, dem Gesprächspartner die Gefühle auszureden. Dann fängt mein Gegenüber schon meistens selbst an, mir mehr dazu mitzuteilen. Manchmal verändert sich das Gefühl des anderen allein dadurch, weil ich es durch Ansprechen bewusster gemacht habe.“

Tim berichtet von einem Erlebnis mit einem Freund. Dieser rief ihn an, um mit ihm etwas zu besprechen. Nach Beendigung des Gesprächs wurde Tim erst voll bewusst, welchen Tonfall sein Freund hatte. Er spürte darin einen Unterton von Bedrücktheit, Entmutigung und Verzweiflung, der nichts mit dem Inhalt des Gesprächs zu tun hatte. Tim schrieb ihm eine E-Mail, in der er ihm mitteilte, dass er den Eindruck hätte, er sei in seelischer Not, vielleicht sogar verzweifelt. Tim könne sich allerdings auch geirrt haben. Die Antwort erfolgte schnell. Der Freund rief ihn an und teilte ihm mit, dass Tim seinen Tonfall richtig gedeutet hätte und er sehr froh darüber wäre. Erst dann begann zwischen beiden wirkliche Kommunikation. Worte übermitteln oft eine andere Botschaft als der Ton, in dem sie geäußert werden.

Um in der Kommunikation einen besseren Zugang zum Denken und Fühlen des Partners zu erhalten, werden wir uns in Kapitel 4 mit der Methode des aktiven und öffnenden Zuhörens beschäftigen.

Einstellungen, die Ihr Herz verschließen

Es gibt nur eine Sicht der Realität, das ist meine!

Mit dieser Einstellung sind Sie ein Rechthaber, mit typischen Bemerkungen wie

„Das sehen Sie falsch.“

„Das dürfen Sie nicht so sehen.“