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Eine humorvolle Geschichte über die Liebe oder was man dafür gehalten hat. #eshort
Man sagt zwar, Schornsteinfeger bringen Glück, aber in diesem Fall wird unser schwarzer Glücksbringer vom Pech verfolgt beziehungsweise von seinem chronisch eifersüchtigen Weibe!
Überarbeitete Neuauflage!
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Mit dieser Geschichte über die Liebe (oder was man dafür gehalten hat) möchten wir mit einem Augenzwinkern zum Ausdruck bringen, dass man das Leben bitte nicht allzu erst nehmen sollte. Denn wer nichts erlebt, der kann auch nichts erzählen! Noch besser bringt es unser Lieblingsspruch auf den Punkt:
„Und während Du Dein Leben planst, fällt Gott hinter Dir lachend vom Stuhl!"
Mögliche Übereinstimmungen mit Menschen und Tieren sind rein zufällig.
Wir wünschen Ihnen nun ganz viel Freude beim entspannten Lesen!
Romy van Mader & Friends
Ein Glücksbringer im schwarzen Kehranzug. Augen so strahlend schön wie ein - ausnahmsweise mal – streifenfreier, hellblauer Sommerhimmel. Andreas, 49 Jahre, lockiges, blondes Haar und 1,79 Meter groß. Sein zahnweißes Lachen sehr einladend und seine Hände so wohlgeraten. Doch seine Frau, die alte Krähe, ein furchtbares Weib. Stichelt und zankt zu jeder Zeit. Was bleibt, ist diese Geschichte.
Eine rabenschwarze Nacht sollte es wieder für ihn werden. Mit Peitsche und im schwarzen Lederkostüm der Marke Eigenbau stand sie mit einer Grimasse, die eine Gesichtsmaske entbehren ließ, vor ihm.
„Habe ich dir nicht verboten, deinen Besen in andere Schornsteine zu stecken?“
„Schornsteine? Aber, das ist doch mein Job!“
„Du bist und bleibst ein armseliger Wicht!“
Er fällt auf die Knie: „Liebling, ich kann nichts dafür!“
Ein Surren schnalzt durch die Luft und er zuckt zusammen.
„Du gibst es also zu?“
„ALLES was du willst!“
„Ich bin dein Weib! Ich bin dein Ein und Alles!“
Erneut zuckt er zusammen: „JA! Mein Ein und Alles!“
„Hast du noch etwas zu sagen? Du Jammerlappen!“
„Nein, Liebling!“
„Dann zieh dich aus und geh ins Schlafzimmer!“
Am nächsten Morgen steht er dem Himmel so nah wieder fest auf roten Ziegeln und genießt die Luft, den Ausblick, die Freiheit. Sein sehniger Rücken brennt noch etwas, ebenso seine Handgelenke. Seine Stahlfeder jedoch hängt völlig schlapp und ausgepumpt, aber irgendwie glücklich in der Hose. Und während er über sächsischen Dächern die Kamine säubert, putzt seine Herzensdame Manuela das häusliche Heim, kümmert sich um die buchhalterischen Angelegenheiten und bereitet aus einem ihrer 1001 Diätbücher ein ganz passables Abendmahl.
Sie, Mitte 50, vom lieben Herrgott mit kinnlangen, roten Haaren, dünnen Strichlippen, herabhängenden, dunklen Mundwinkeln und eisblauen Augen, die einem das Herz gefrieren lassen, bedacht. Hinzu kommen 89 Kilogramm Körpermasse, die auf eine Körperlänge von 1,68 Meter unvorteilhaft verteilt sind. Trotz monatelangen „Punktezählens“ und entsprechendem Schon-kostprogramm plagt sie sich noch immer mit ihren überzähligen Pfunden herum. Na ja, etwas Fett hatte sie schon verloren. Nur leider im Gesicht. (Nehmen Sie ein nasses Hemd und zerknüllen Sie es mit aller Kraft und Wut, lassen Sie dieses Knäuel gut durchtrocknen – und wenn Sie es dann auseinanderziehen, dann haben Sie Manuelas Gesicht in nicht mehr angesagter „Knitteroptik“ vor sich. Ehrlich!)
Andreas und Manuela sind seit gut 8 Monaten zusammen. In dieser Zeit hat sich so manches verändert, nicht nur das Gesicht von Manuela, sondern auch die Persönlichkeit von dem einst so aufgeweckten und stets lächelnden Andreas. Dieser Wandel geht an Andreas‘ Kollegen und Freunden nicht unbemerkt vorbei. Hinter vorgehaltener Hand wird aus lauter Sorge um ihn getuschelt und gemutmaßt. Die Schuldige ist auch ganz schnell gefunden.
„Schon bemerkt? Er starrt nur noch vor sich hin. Zuckt bei jeder Kleinigkeit zusammen! Hat auch so eine kahle Stelle hinten am Kopf.“
„Kein Wunder, die eifersüchtige Alte dreht doch völlig frei zu Hause. Gibt ihm doch bestimmt immer eine Handkante mit.“
„Ja. Da sind ihre eifersüchtigen Anfälle auf diversen Partys ein Schiss dagegen!“
„Glaube ich sofort. Letztens hat Manuela meiner Frau Kathrin nicht einmal mehr die Hand gegeben!“
„Es wird gemunkelt, dass sie sich in Andreas Kehrbezirk als Heike Dietrich von der ‚Sächsischen Schornstein-Innung‘ vorstellt.“
„Wieso? Erzähl!“
„Na, um mit einem Fragebogen herauszufinden, bei wem ihr Andreas die Schornsteine besonders gut und lange ‚kehrt‘!“
„Ha, ha! Du glaubst es nicht! Die sollte sich eher als HEIKO Dietrich vorstellen. So maskulin wie die aussieht!“
Thomas übernimmt das Wort: „Jungs, mal was anderes! Meine Frau Kathrin will nicht, dass sie zu meiner Geburtstagsfeier kommt! Wie soll ich Andreas das denn verklickern?“
„Keine Ahnung, Thomas.“
„Kann ich dir auch nicht sagen. Aber was ich mich noch immer frage: Was zum Henker findet Andreas an dieser griesgrämigen Alten? Diese schmalen Lippen, diese verhärmte Fresse! Und dann diese Bauarbeiterfigur!“
„Ja und dieser fette Stiernacken! Ich bekäme da nicht im Geringsten meinen Kameraden in die Aufrechte! Pfui Deibel!“
„Der könnte sich doch locker ein anderes Modell anlachen! Intelligent und hübsch wie er ist! Ich verstehe ihn nicht!“
„Hat wahrscheinlich Torschlusspanik!“
„Freunde, es reicht! Das ist seine Entscheidung! Zurück zu meiner! Soll ich Manuela nun ausladen oder nicht? Kann ich das bringen?“ Andreas gibt seinen Kollegen und Kumpels zu verstehen, dass sie um eine Antwort nicht drum herum kommen.
„Geht gar nicht!“
„Kannste vergessen! Leider!“
„Da müssen wir alle durch!“
„Thomas, sag deiner Frau, dass sie sich nicht stressen soll. Auch mit der Alten wird die Party super.“
„Richtig! Ihr müsst nur für genügend Umdrehungen sorgen, dann ist es bloß eine Frage der Zeit, bis sie uns allen unheimlich, unheimlich sympathisch ist!“