Secret Places London - Barbara Geier - E-Book

Secret Places London E-Book

Barbara Geier

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Beschreibung

Buckingham Palace, Westminister Abbey und Big Ben haben Sie durch? Den Tower of London, Saint Paul's Cathedral und das London Eye sowieso. Und was kommt jetzt? Besuchen Sie das Veteranenheim Royal Hospital Chelsea, vielleicht sogar zur Chelsea Flower Show. Staunen Sie über 500 Jahre britische Kunst in der Tate Britain. Entdecken Sie römische Artefakte in Londinium. Mehr davon gefällig? Dann folgen Sie unseren Londoner Secret Places.

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SECRET PLACES

LONDON

Traumhafte Orte abseits des Trubels

Barbara Geier

INHALT

Übersichtskarte

Willkommen in London

Vorwort

Unser Nachhaltigkeitskodex

ZENTRUM

1Sir John Soane’s Museum – Schatzkiste eines Exzentrikers

2Inns of Court – Ruheoasen im Stadtgetümmel

3Wallace Collection – Wenn Adlige sammeln

4Marylebone – Ein Dorf im Großstadtgetümmel

SPECIAL: Der perfekte Tag

5Fitzrovia Chapel – Traum aus Mosaik und Marmor

6Mayfair Galerierunde – Spuren zeitgenössischer Kunst

7Maison Assouline – Von der Bank zu Büchern

8Covent Garden – Entdeckungen abseits der Piazza

9Somerset House – Ein Palast für alle Londoner

10Two Temple Place – Wenn exzentrische Millionäre bauen

11Tate Britain – Ein Museum modelt sich um

WESTEN

12Richmond – Ländlich, idyllisch, trotzdem London

13Gunnersbury Park – Traumgrün mit langer Geschichte

14Hammersmith – Sundowner am Fluss

15London Wetland Centre – Urbanes Naturreservat

16Fulham Palace – Historischer Bischofssitz

17Brompton Cemetery – Zwischen Engeln und Wildblumen

18Chelsea Physic Garden – Romantisch und nützlich

19Royal Hospital Chelsea – Prunkvolles Altersheim

20Moravian Close – Allein in London

21Brompton Oratory – Kirche mit KGB-Vergangenheit

22Leighton House – So wohnten viktorianische Superstars

23Cosmic House – Zwischen Kunst und Kitsch

24Notting Hill – Londons Charmeur

25Maida Vale & Little Venice – Überbleibsel der Transportindustrie

SÜDEN

26Battersea Power Station – Das schönste Kraftwerk der Welt

27Vauxhall Park – Wo der Lavendel blüht

SPECIAL: Meine Top 10 in London

28Garden Museum – Uralte Kirche wird grünes Museum

29Southwark und seine Kathedrale – Vergangenheit trifft Gegenwart

30Bermondsey – Londoner Lagerhauscharme

31Brunel Museum – Ingenieurskunst für die Ewigkeit

32Greenwich – UNESCO-würdiges Fischerdorf

33Eltham Palace – Mittelalter goes Art déco

34Horniman Museum & Gardens – Blick in die Welt

35Brixton Village – Kulinarische Weltreise in Südlondon

OSTEN

36City of London – Auf den Spuren der Römer

37The Charterhouse – Londoner Geschichtenerzähler

38Wilton’s Music Hall – Wo Champagner-Charlie sang

39Wapping – Eine klassische Londoner Geschichte

40Shoreditch – Streetart-Bühne im Osten

41Young V&A – Museum mit Fröhlichkeitskonzept

42Queen Elizabeth Olympic Park – Lebendiges Erbe der Spiele

43William Morris Gallery – Auf den Spuren eines Multitalents

NORDEN

44King’s Cross – Urbanes Stiefkind wird Wohlfühlort

SPECIAL: Top-Events in London

45Wellcome Collection – Ein Ort für Neugierige

46Spaziergang am Regent’s Canal – Londoner Kaleidoskop

47Estorick Collection of Modern Italian Art – Italienische Entdeckungen in London

48Freud Museum – Wo Sigmund im Garten saß

49Hampstead & Hampstead Heath – Charmantes Dorf im Norden

50Isokon Building – Modernistische Utopie aus Beton

Register

Bildnachweis

Impressum

Grandioses Panorama an der Westminster Bridge

Von links nach rechts: Mercato Metropolitano Mayfair – Streetfood in heiligen Hallen; Vorteil London: Große Kunst kostet nichts – wie hier in der Tate Modern; im East End schlägt das Herz der Streetart-Szene; der Pop-up Serpentine Gallery Pavilion in Kensington Gardens sieht jedes Jahr anders aus; Borough Market – Dauerbrenner am Südufer der Themse

Besondere Londoner Community: das jährliche Festival der Kanal-Hausboote in Little Venice

Von links nach rechts: London ohne Harrods? Für Shoppingfans undenkbar; Neal’s Yard – Covent-Garden-Kleinod zwischen Monmouth Street and Short Gardens; in Mayfair treffen sich Franklin D. Roosevelt und Winston Churchill auf einen Plausch; typisch London: nach der Arbeit kurz ins Pub, hier das Horniman auf der Southbank; bunte Portobello Road

THEMENVERZEICHNIS

KUNST & KULTUR

1Sir John Soane’s Museum

3Wallace Collection

5Fitzrovia Chapel

9Somerset House

11Tate Britain

19Royal Hospital Chelsea

21Brompton Oratory

28Garden Museum

31Brunel Museum

34Horniman Museum & Gardens

37The Charterhouse

38Wilton’s Music Hall

41Young V&A

43William Morris Gallery

45Wellcome Collection

47Estorick Collection of Modern Italian Art

48Freud Museum

PARKS & GÄRTEN

13Gunnersbury Park

15London Wetland Centre

16Fulham Palace

17Brompton Cemetery

18Chelsea Physic Garden

20Moravian Close

27Vauxhall Park

42Queen Elizabeth Olympic Park

ARCHITEKTUR & DESIGN

7Maison Assouline

10Two Temple Place

23Cosmic House

26Battersea Power Station

33Eltham Palace

44King’s Cross

50Isokon Building

STADTTEILTOUREN

2Inns of Court

4Marylebone

6Mayfair Galerierunde

8Covent Garden

12Richmond

14Hammersmith

24Notting Hill

25Maida Vale & Little Venice

29Southwark und seine Kathedrale

30Bermondsey

32Greenwich

35Brixton Village

36City of London

39Wapping

40Shoreditch

46Spaziergang am Regent’s Canal

49Hampstead & Hampstead Heath

Von links nach rechts: Feines London – in Mayfair bummelt es sich schick; Mensch trifft Tier in Richmond Park; bunt und trubelig: London ist eine Stadt der Märkte; Farbenspiele in Richmond Parks Isabella Plantation

Jacob, das bronzene Zugpferd, erinnert im Shad-Thames-Speicherhausviertel an die Rolle der Tiere bei der Bierauslieferung einer Brauerei, die hier im 19. Jahrhundert operierte.

WILLKOMMEN IN LONDON

JEDE MENGE WISSENSWERTES

Kulturhochburg, Geburtsort von Musik- und Modetrends und voller Traditionen: London fasziniert jedes Jahr Millionen Besucher – mit Zeugnissen einer 2000 Jahre alten Geschichte und als ein Ort, an dem sich die ganze Welt auf einer Insel im Norden Europas trifft.

STECKBRIEF LONDON

Rund 9,7 Millionen Menschen leben in London. Die Stadt erstreckt sich im Südwesten Großbritanniens auf dem Breitengrad 51.5072 und Längengrad -0.1275 auf 45 Kilometern Länge nördlich und südlich der Themse. Der Nullmeridian führt durch die Sternwarte Royal Greenwich Observatory im Südosten. Mit einer Fläche von 1572 Quadratkilometern ist die Metropole fast doppelt so groß wie Berlin. London ist in 32 Bezirke(boroughs) eingeteilt, inklusive der City of Westminster, zu der das Gros des Stadtzentrums gehört. Die City of London als historisches Zentrum hat verwaltungstechnisch einen Sonderstatus mit eigenem Bürgermeister.

 

59 MILLIONEN

Gästeübernachtungen verzeichnete die britische Hauptstadt 2022, was sie nach dieser Kennzahl zum beliebtesten europäischen Städtereiseziel macht – vor Paris, Londons großem »Konkurrenten« in diesem Segment.

 

BEVÖLKERUNG

London spricht mehr als 300 Sprachen. Über 40 Prozent der Bevölkerung ist im Ausland geboren. Ab den 1950er-Jahren kamen viele Menschen aus den ehemaligen Kolonien nach London, insbesondere in den späten 1990er- und frühen 2000er-Jahren gab es eine große europäische Einwanderungswelle. Die wichtigsten Minderheiten sind Asian bzw. Asian British (Indien, Pakistan, Bangladesch) und Black bzw. Black British (Afrika, Karibik).

 

SEIT 1863

rattert die tube durch die Stadt. London hat damit das älteste Metrosystem der Welt. Elf Linien gibt es, die 402 Kilometer abdecken und 272 Bahnhöfe bedienen. Wichtigste Regel für Besucher: Auf den Rolltreppen herrscht das Prinzip »rechts stehen, links gehen«.

 

KULTUR, KULTUR, KULTUR

Welches der rund 200 Museen soll es sein? In London haben Kulturreisende die Qual der Wahl. Wichtig zu wissen: Die staatlichen Museen sind – mit Ausnahme der Sonderausstellungen – alle kostenlos, viele der kleineren Häuser ebenso.

 

DIE STADT ALS NATIONALPARK

2019 wurde London von der National Park City Foundation zur ersten Nationalparkstadt der Welt ernannt. Fast 50 Prozent der Fläche ist grün oder blau – mit 3000 öffentlichen Parks, Schrebergärten, Straßen- und Dachbegrünung und viel Wasser in Form von Themse, Kanälen und Teichen.

 

9 VON 10

der meistbesuchten Touristenattraktionen Großbritanniens befinden sich in London. Auf Platz eins und zwei: das British Museum und das Natural History Museum mit gut 5,8 bzw. 5,7 Millionen Besuchern. Weitere Top-Spots: Tate Modern, Southbank Centre, Victoria & Albert Museum und National Gallery.

 

1000 BLAUE GEDENKTAFELN

an Häusern jeder Art erinnern in London an bedeutende Menschen, die dort gelebt oder gearbeitet haben. Das 1866 ins Leben gerufene System gilt als das älteste seiner Art weltweit, und dank der blue plaques wissen wir zum Beispiel, dass Händel und Jimi Hendrix über Jahrhunderte getrennt Nachbarn in London waren.

 

78 MICHELIN-STERNE-RESTAURANTS

erlauben in London kulinarische Hochgenüsse. Noch besser: Die Stadt hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem Zentrum der internationalen Foodie-Szene entwickelt – mit einer enormen Vielfalt an Optionen, lecker zu essen. Das multikulturelle London bietet jede erdenkliche Küche der Welt. An erster Stelle stehen Tausende von indischen Restaurants. In den letzten 20 Jahren hat die Stadt zudem eine wahre Streetfood- und Food-Truck-Revolution erlebt. Um den Preis für die beste Location wetteifert etwa der Mercato Metropolitano Mayfair in einer ehemaligen Kirche. Einfach ausprobieren!

VORWORT

DIE GANZE WELT IN EINER STADT

London – die Stadt, in der einem das Leben gnadenlos um die Ohren schlägt; die bei Regen und Wind der ungemütlichste Ort der Welt ist und die in der Sonne strahlt wie keine andere. Eine verrückte, eine grandiose Metropole – und ein Mekka für neugierige Stadtflaneure, die mit vielfältigen urbanen Entdeckungen belohnt werden.

Blumendekorierte Fassaden, Blumen an Laternen, Blumen im Park: London blüht ausgiebig.

Eingang zum Lambeth Palace, der Londoner Residenz des Erzbischofs von Canterbury

London-Panorama mit der Kult-Kuppel von St. Paul’s – Blick von der Hungerford Bridge

London ist ein Besuchermagnet. 2023 wurden um die 19 Millionen ausländische Gäste gezählt. Buckingham Palace, der Tower, Big Ben, Westminster Abbey, die Changing-of-the-Guard-Zeremonie; jeder will die weltbekannten Sehenswürdigkeiten und historischen Attraktionen zu Gesicht bekommen. Was viele bei ihren meist auf ein Wochenende beschränkten Kurzbesuchen übersehen, ist das eigentliche London: eine von den Römern gegründete Stadt mit einer 2000 Jahre alten Geschichte, die um einen Kern am Ostrand des heutigen Zentrums über Jahrhunderte aus einer Reihe kleiner Dörfer zu einer Megalopolis zusammengewachsen ist. Was einst eigenständige Gemeinden waren, sind jetzt neighbourhoods, die ihren eigenen Charakter bewahrt haben und von Westen nach Osten und Norden nach Süden sehr verschiedenartig sind.

Historische Vielfalt und urbane Neuerfindung

London ist Europas einzige wirklich kosmopolitische Stadt, die Menschen aus aller Welt aufnimmt – gleichmütig und ohne viel Aufhebens darum zu machen. Jeder kann Londoner werden, und London macht es niemandem einfach. Die Mega-Stadt erfindet sich ständig neu. Es wird gebaut ohne Ende, und futuristische Hochhaustürme wachsen vielerorts in die Skyline. Gleichzeitig – und das ist typisch für London – behält trotz aller Innovationen Historisches seinen Platz: Eine als St. Paul’s Heights bekannte Regel schützt die Aussicht auf die St. Paul’s Cathedral mit ihrer grandiosen Kuppel und schränkt den Bau von Wolkenkratzern an bestimmten Stellen ein. Daher erkennt man das berühmte Wahrzeichen Londons von allen möglichen und unerwarteten Orten, selbst wenn man meilenweit entfernt ist. Was die Stadt für Besucher so spannend macht, sind die vielen Zeugnisse ihrer langen Geschichte. Neben den unübersehbaren Monumenten und weltbekannten Museen von British Museum bis Tate Modern finden neugierige Stadtspaziergänger Unerwartetes und verborgene Schätze: Das Kuriositäten-Kabinett eines Stararchitekten des 18. und 19. Jahrhunderts entführt in die wundersame Welt eines Visionärs; eine der erlesensten europäischen Kunstsammlungen versteckt sich in einem Anwesen unweit der Shoppinghölle Oxford Street; ein uraltes Juristenviertel lädt zum Schlendern abseits des Stadtrummels ein.

Herrliche Grünanlagen verbergen sich hinter historischen Anwesen, wie einem Bischofspalast am Themseufer. Überhaupt: Die Parks und Gärten Londons bieten urbanen Flaneuren die schönsten Momente, sei es ein Lavendelgarten, ein jahrhundertealter Apothekergarten, ein grüner Aussichtshügel oder ein Dachgarten für Cocktails an der Themse. Wer sich für Architektur interessiert, findet hinter der klassischen Fassade einer Villa aus dem 19. Jahrhundert eine postmoderne Designexplosion, stößt zwischen konservativen Stadthäusern auf eine Bauhaus-Ikone und wird die Neuerfindung monumentaler Industriemonumente bestaunen.

Ganz egal, was Sie sich auf Ihre Agenda schreiben: Genießen Sie die Vielfalt und das große, wunderbare Durcheinander Londons. Gehen Sie dafür so viel wie möglich zu Fuß, denn nur so lernt man die Stadt wirklich kennen. Biegen Sie bei jeder Gelegenheit von den Hauptstraßen ab und machen Sie ihre ganz eigenen Entdeckungen und erwarten Sie alles und wundern Sie sich über nichts. Kurz gesagt: Werden Sie einfach vorübergehend zu einem Londoner.

UNSER NACHHALTIGKEITSKODEX

Die Welt birgt viele Wunder, Abenteuer und spektakuläre Aussichten, die wir gerne erkunden möchten. Doch sie ist auch leicht aus dem Gleichgewicht zu bringen. Hier ein paar Tipps, wie wir unsere Welt nachhaltig entdecken können:

Die Hauptsaison meiden: Wenn wir nicht gerade auf die Ferienzeiten angewiesen sind, können wir der Umwelt einen großen Gefallen tun, indem wir in der Nebensaison verreisen. Damit tragen wir zu einer gleichmäßigeren Auslastung der Umwelt und der Infrastruktur bei, und der Urlaub wird dazu auch noch wesentlich entspannter.

Die Aufenthaltsdauer dem Reiseziel anpassen: Je weiter das Reiseziel ist, desto länger sollte der Aufenthalt sein. Dadurch lernen wir die Region nicht nur intensiver kennen, sondern stärken sie ganz nebenbei noch durch unsere Ausgaben vor Ort. Anfahrtsintensive Tagesausflüge sollten besser vermieden werden, das bedeutet nur Stress, sowohl für die Umwelt als auch für uns selbst.

Auf umweltschonende Verkehrsmittel setzen: Wo es möglich ist, reisen wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln an. Das reduziert nicht nur die Luftverschmutzung, sondern schont auch unsere Nerven. Falls das nicht geht, helfen verschiedenste Plattformen dabei, den CO2-Ausstoß auszugleichen, vor allem, wenn das gewünschte Reiseziel nur mit dem Flugzeug zu erreichen ist.

Nur dort parken und campen, wo es erlaubt ist: Selbst, wenn wir uns noch so vorbildlich verhalten und unseren Aufenthaltsort so hinterlassen, wie wir ihn vorgefunden haben, stören wir den Lebensraum von Wildtieren und hinterlassen Spuren und Gerüche. Auch Lagerfeuer entzünden wir ausschließlich an den dafür vorgesehenen Stellen und achten dabei auf Waldbrandstufen und Naturschutzgebiete.

Ressourcen gewissenhaft nutzen: Manche Umweltressourcen sind bereits knapp, endlich sind auf jeden Fall alle. Um sie zu schonen, sollten wir sparsam mit ihnen umgehen, gerade in Gegenden, in denen zum Beispiel Wasser oder Strom nicht im Überfluss vorhanden sind.

Ein guter Gast sein: Nachhaltig unsere Umgebung zu erkunden bedeutet auch, der hiesigen Flora und Fauna mit Respekt zu begegnen. Pflanzen sollten auf keinen Fall gepflückt werden, aber sie stehen uns bestimmt gerne Modell für das eine oder andere Foto. Das Gleiche gilt für wilde Tiere: Wir füttern sie nicht, halten Abstand und beobachten sie aus der Ferne.

Auf den Wegen bleiben: Wer die vorgegebenen Wege verlässt, dringt nicht nur in die Rückzugsräume heimischer Arten ein, sondern trägt auch dazu bei, dass sich neue Wege bilden, was zur Erosion des Bodens führt.

Abfall wieder mitnehmen: Plastikverpackungen jeglicher Art, Dosen, Flaschen und Papiertaschentücher (es dauert Jahre, bis sich ein einzelnes Taschentuch vollständig abgebaut hat!) gehören nicht in die Natur, sondern artgerecht entsorgt. Am besten gleich eine wiederverwendbare Brotdose oder Trinkflasche mitnehmen. Dazu zählen natürlich auch Toilettenpapier und der Inhalt von (Chemie-)Toiletten. Entsprechende Entsorgungsstationen finden sich überall.

Lokal kaufen: Dadurch lernen wir Land und Leute besser kennen und unterstützen die regionale Wirtschaft, außerdem sind regionale Produkte meist auch preisgünstiger und qualitativ hochwertiger.

So wie wir die Umwelt respektieren, wollen wir auch unseren Mitmenschen und deren Kultur Respekt entgegenbringen, gerade im Hinblick auf deren Traditionen, Religion oder typische Gebräuche. So können ein Lächeln oder ein paar Worte in der Landessprache Berge versetzen!

London kann Frühling: Parks, hier Greenwich Park, und Straßen im Magnolien- und Kirschblütenrausch.

ZENTRUM

Kunstspaziergänge, exzentrische Kuriositäten und urbane Shoppinggassen

Gepflegtes Schlendern? Kein Problem in Londons feinem Stadtteil Mayfair.

1

SIR JOHN SOANE’S MUSEUM

SCHATZKISTE EINES EXZENTRIKERS

Ob Canaletto-Gemälde, ein Sarkophag oder Korkmodelle antiker Strukturen: Im ehemaligen Wohnhaus eines Stararchitekten der Regency-Ära tauchen neugierige Stadtwanderer tief in eine wundersame, fantasievolle Welt ein, die genau das passende Gegenstück zur Realität des 21. Jahrhunderts darstellt.

Minimalismus geht anders: der vollgestopfte Kuppelraum im Zentrum des Museums.

Was kann Großbritannien besonders gut? Genau, Exzentriker. So zumindest das Klischee, in dem ein großes Körnchen Wahrheit steckt. Wer mit offenen Augen durch London läuft, wird sie immer wieder sehen: die Spuren dieser Menschen mit dem etwas anderen Blick auf die Welt. Wie zum Beispiel im Stadtteil Holborn am Nordende des Lincoln’s Inn Fields Park. Hier, im uralten Londoner Anwaltsviertel, erhebt sich das Haus des Architekten Sir John Soane (1753–1837), der für seine ungewöhnlichen Interpretationen des klassizistischen Stils bekannt ist. Der Brite gilt als einer der originellsten europäischen Architekten seiner Zeit und hat noch heute in der internationalen Architektur- und Designszene Fans, die ihn für einen der ersten Modernisten halten und gerne zu seinem Wohnhaus in London pilgern.

Eng, verwinkelt und voller Ein- und Ausblicke

Das Haus ist heute eines der ungewöhnlichsten Museen der Stadt und wurde vom Meister selbst noch zu seinen Lebzeiten detailliert geplant. Soanes Wunsch: Nach seinem Tod sollte sein Wohnhaus der Öffentlichkeit kostenlos als Museum zugänglich gemacht werden. Dafür sorgte 1833 ein privates Parlamentsgesetz. Zuvor hatte er zwischen 1792 und 1823 am Lincoln’s Inn Fields drei benachbarte georgianische Häuser erworben und umgebaut. Neben der Bank of England und der Dulwich Picture Gallery sind sie in London die prominentesten Beispiele seiner architektonischen Arbeit – und das Zuhause einer umfangreichen Sammlung von Kunst und Antiquitäten. Besucher tauchen ein in eine Schatzkiste eklektischer Objekte, flankiert von einer ausgefallenen Architektur mit Spiegeln, Kuppeln und Oberlichtern.

Soane, der Professor für Architektur an der Royal Academy of Art war, hat jeden Raum als Plattform für seine Skulpturen, Gemälde, Zeichnungen und allerlei Architektonisches, genauestens geplant und kuratiert. Minimalisten werden schockiert sein, aber die Erkundung des kostenlosen Museumshauses ist ein herrliches Erlebnis für Entdeckernaturen. Zu den spektakulärsten Objekten gehört der Alabaster-Sarkophag eines ägyptischen Pharaos in der »Grabeskammer«, den Soane 1824 für seine Sammlung erwarb. Ein weiteres Highlight: der Gemälderaum für seine Kunstsammlung mit Werken von William Turner, William Hogarth oder Canaletto. Der Architekt konzipierte das Zimmer so, dass dreimal so viele Bilder ausgestellt werden können (118 insgesamt!), als es der kompakte Raum eigentlich erlaubt. Sein Trick: bewegliche Holztafeln, die beim Öffnen weitere Bilder freilegen.

Tipp: Seit 2023 ist das Zeichenbüro des Architekten nach aufwendiger Restaurierung im Rahmen von geführten Touren zum ersten Mal der Öffentlichkeit zugänglich. In dem kleinen Raum in einem Zwischengeschoss, das im Wesentlichen eine auf Säulen gestützte Plattform ist, arbeiteten Soanes Schüler, umgeben von Abgüssen und Modellen. Laut Museum ist es das älteste erhaltene Zeichenbüro weltweit und eine weitere einmalige Gelegenheit, sich im Sir John Soane’s Museum in eine andere Welt entführen zu lassen.

INFO

FISH & CHIPS MIT RETRO-CHARME

Knapp zehn Minuten nördlich des Sir John Soane’s Museum geht die Reise in die Vergangenheit in einem Fish-and-Chips-Laden der alten Schule weiter. Im The Fryer’s Delight scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Die Einrichtung: retro pur, mit schwarzweißem Schachbrettmusterboden und rot-grünen Sitzecken. An den holzvertäfelten Wänden hängen alte Zeitungsausschnitte, und in der Luft liegt der Duft von frittiertem Fisch und Fritten – schön dick und nach englischer Art eher weich als knusprig. In diesem herrlich altmodischen Laden, der 1968 von einer norditalienischen Familie eröffnet wurde, werden die leckeren Fish and Chips mit Flair und Details serviert, die stets einen Besuch wert sind. Besonders schön: das humorvolle Fisch-mit-Bowler-Hut-Logo.

WEITERE INFORMATIONEN

www.soane.org

www.facebook.com/fishandchips.co.uk

Der Inhalt steckt im Namen: Frittiertes macht Vergnügen.

2

INNS OF COURT

RUHEOASEN IM STADTGETÜMMEL

Aus der Kategorie »Dinge, die es nur in London gibt«: Im Zentrum der Stadt haben sich vier uralte juristische Ministadtviertel erhalten, die mit malerischen Ecken und einer interessanten Historie aufwarten – wunderbar zum Schlendern und Staunen.

Die Inns of Court sind die Anwaltskammern und Ausbildungsstätten für die Anwälte, die in England und Wales vor Gericht plädieren dürfen (barrister). Seit dem 14. Jahrhundert gruppieren sich diese Institutionen namens Gray’s Inn, Lincoln’s Inn, Inner Temple und Middle Temple in der Nachbarschaft der Royal Courts of Justice nördlich und südlich des Strand, einer vom Trafalgar Square aus nach Osten führenden Straße. Die dazugehörigen Gebäude, Innenhöfe, Gärten und kleinen Gassen beherbergen idyllische und geschichtsträchtige Ecken. Am atmosphärischsten ist das Nachbarduo aus Inner und Middle Temple, das südlich zwischen Strand und Themse liegt – mitten in der Stadt und dennoch so versteckt, dass die meisten dran vorbeilaufen. In den archaisch anmutenden Juristendistrikt gelangt man über die vom Strand ausgehende Middle Temple Lane (am Wochenende über Tudor Street) und ein Torhaus aus dem 17. Jahrhundert.

Am Wochenende hat man den Middle Temple für sich: Schlendern und Kopfkino einschalten!

Zum Kantinenlunch mit Londoner Anwälten

Schon nach wenigen Schritten hat man den lärmigen Strand hinter sich gelassen. Stattdessen bewegt man sich über alte Steinplatten auf winkligen Wegen und vorbei an historischen Gebäuden, in denen Londons barristers des 21. Jahrhunderts nach wie vor ihre Büros (chambers) haben. Früher oder später kommt man an den eigentlichen Anwaltskammergebäuden vorbei, The Honourable Society of the Middle Temple bzw. The Inner Temple. Zugang hat die Öffentlichkeit nur im Rahmen von Touren. Ein Trick gewährt dennoch besondere Einblicke: Auf der Website des Middle Temple kann man sich in der grandiosen Middle Temple Hall (1573) – der »Anwaltskantine« – einen Platz zum Lunch an langen Tischen nebst englischer Juristenplauderei reservieren. Den Blick dann bitte auch nach oben richten, denn das typisch englische Hammerbalken-Gewölbe ist eines der beeindruckendsten des Landes.

Besondere Schmuckstücke sind die versteckten Gärten im Inner und Middle Temple. Die Inner Temple Gardens sind zur Mittagszeit zwischen 12.30 und 15 Uhr geöffnet. Die Middle Temple Gardens sind für Besucher des Garden Room Café immer zugänglich (Mo–Fr). Unabhängig davon stehen sie von Mai bis Juli sowie im September der Bevölkerung an Werktagen von 12 bis 15 Uhr offen. Die Gärten sind beliebte Lunchpausen-Orte, genau wie Lincoln’s Inn Fields etwas nördlich in Holborn. Diese weitläufige öffentliche Grünfläche aus dem 17. Jahrhundert ist nach dem östlich angrenzenden Lincoln’s Inn benannt. Lincoln’s ist der eleganteste der vier Inns. Das älteste Gebäude des Komplexes ist die Old Hall (15. Jahrhundert), an die sich die Kapelle von 1620 anschließt. Das beeindruckende Gatehouse, einer der Zugänge zum Inn, sieht man am besten von der Chancery Lane aus. Im Rahmen von geführten Touren kann man die Lincoln’s-Inn-Gebäude besichtigen, ansonsten gilt auch hier: nach Lust und Laune umherspazieren und sich auf den Lincoln’s Inn Fields unter die Londoner mischen.

Die runde Form der Temple Church erinnert an die Grabeskirche in Jerusalem.

INFO

VON DER KREUZRITTER- ZUR JURISTENKIRCHE

Östlich der Middle Temple Lane liegt mit der runden Temple Church ein besonders geschichtsträchtiger Ort. Die Rundkirche steht heute unter der Obhut des Inner und Middle Temple und wurde im 12. Jahrhundert vom Templerorden gebaut. 1215 war sie Schauplatz von Verhandlungen zwischen König John und seinen Baronen, die zur Unterzeichnung der Magna Carta führten. Die Kirche wurde nach Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg vollständig restauriert. Ihre wunderbare Akustik können Besucher beim Gesang des exzellenten Temple Church Choir, der die Gottesdienste untermalt, genießen. In der Kirche finden auch regelmäßig Konzerte statt. Ein Blick auf das Programm lohnt sich!

WEITERE INFORMATIONEN

www.middletemple.org.uk/lunch

www.innertemple.org.uk

www.templechurch.com/music/monthly-music-list

www.lincolnsinn.org.uk/the-estate/tours-of-lincolns-inn

www.graysinn.org.uk/the-inn/the-estate/the-walks

3

WALLACE COLLECTION

WENN ADLIGE SAMMELN

In London liegen Kleinode und Schnödes oft in unmittelbarer Nachbarschaft. Die prachtvolle Wallace Collection am Manchester Square nördlich der Einkaufshölle Oxford Street ist das perfekte Beispiel dafür und bietet eine gute Möglichkeit, das Shopping-Gewissen mit einer Dosis Kultur zu beruhigen.

Die britische Vorliebe für Farben schafft in der Wallace Collection ein besonderes Museumserlebnis.

Nur wenige Schritte genügen, und man gelangt von Billigmode, geschmacklosen Candy Shops und der Konsumwelt des 21. Jahrhunderts zu einem Anwesen aus dem 18. Jahrhundert, das seine Türen – kostenlos – zu einer der erlesensten europäischen Kunstsammlungen öffnet. Das Museum liegt trotz seiner Nähe zu einer von Londons Haupteinkaufsstraßen so versteckt, dass es hier selten wirklich voll ist. Die Sammlung wurde im 18. und 19. Jahrhundert von den vier Marquesses of Hertford zusammengetragen. Sir Richard Wallace (1818–1890), der uneheliche Sohn des vierten Marquess, erbte im Jahr 1870 das exquisite Allerlei an Malerei, Skulpturen, Möbeln, Waffen, Rüstungen und Porzellan. Genau wie sein Vater war er ein bedeutender Kunstsammler und erweiterte sein Erbe bis zu seinem eigenen Tod im Jahr 1890 umfangreich. Dann trat seine Witwe, Lady Wallace, auf den Plan, die ganz im Geiste ihres philanthropischen Ehemanns die Wallace Collection 1897 der britischen Nation vermachte.

Privatsammlung wird öffentliches Museum

Seit 1900 ist die Sammlung im erhabenen Hertford House aus dem 18. Jahrhundert, dem ehemaligen Wohnsitz der Wallaces, für die Öffentlichkeit zugänglich. Wer sich das Paar, dem wir all das zu verdanken haben, näher anschauen möchte, findet ein Ölgemälde von Sir Wallace im Front State Room im Erdgeschoss. Von seiner Frau, die als Julie Amélie Charlotte Castelnau (1819–1897) in Paris geboren wurde, gibt es im Porphyr Court im Untergeschoss eine Marmorbüste. Das Schöne an der Wallace Collection: Hier war kein Museumskomitee am Werk, nach dessen Vorgaben die Sammlung bestückt werden musste. Alles, was sich in dem Anwesen über drei Stockwerke verteilt, wurde von den verschiedenen Besitzern nach persönlichem Geschmack und Interesse erworben. Daher findet man auch so kuriose Dinge wie kunstvoll verzierte Tabakreiben aus dem 17. Jahrhundert (im Smoking Room), mit denen Tabakrollen gerieben wurden, um Schnupftabak herzustellen.