Segeln für Dummies - J. J. Isler - E-Book

Segeln für Dummies E-Book

J. J. Isler

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Beschreibung

Sehnen Sie sich auch danach, die Sonne auf Ihrem Rücken zu spüren, den Wind im Gesicht und ein schaukelndes Deck unter Ihren Füßen? Segeln gehört zu den schönsten Vergnügen, die ein Urlaub am Wasser bietet. Wenn auch Sie sich treiben lassen wollen, wohin der Wind Sie bringt, finden Sie in diesem Buch alles, was Sie für ein aufregendes, aber sicheres Abenteuer brauchen. Sie erfahren, wie Sie die Segel setzen, welche Grundmanöver Sie beherrschen sollten und wie Sie die Wetterlagen richtig deuten. Zusätzlich gibt es viele Tipps und Tricks rund ums Schiff. So werden auch Sie schnell zum kompetenten Seebären!

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Segeln für Dummies

Schummelseite

Grundverkehrsregeln

Für alle Boote:

Fahrende Boote müssen stehenden Booten ausweichen.

Große Schiffe haben das Vorfahrtsrecht in eingeschränkten Gebieten, zum Beispiel in Fahrrinnen.

Große Boote und Boote, die andere Boote schleppen, können nicht leicht drehen oder abbremsen.

Segelboote haben das Vorfahrtsrecht vor Motorbooten (außer bei Booten unter Punkt 2).Auf allen Booten sollte ein Crewmitglied den Beobachtungsposten übernehmen.Falls Sie einen Kurswechsel vornehmen müssen, um eine Kollision mit einem anderen Boot zu vermeiden, sollten Sie rechtzeitig abdrehen und einen großen Bogen segeln, damit Ihre Absicht auf dem anderen Boot klar erkennbar ist.

Wenn zwei Segelboote aufeinander treffen:

Ein Boot, das über Backbordbug segelt, hat das Vorfahrtsrecht vor einem Boot, das über Steuerbordbug segelt.Das leewärtige Boot hat Vorfahrt vor dem luvwärtigen Boot.Ein überholendes Boot muss ausweichen.

Segeln für Dummies

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

4. Auflage 2023© 2023 Wiley-VCH GmbH, Boschstraße 12, 69469 Weinheim, Germany

Original English language edition Sailing for dummies © 2022 by Wiley Publishing, Inc. All rights reserved including the right of reproduction in whole or in part in any form. This translation published by arrangement with John Wiley and Sons, Inc.

Copyright der englischsprachigen Originalausgabe Sailing for dummies © 2022 by Wiley Publishing, Inc. Alle Rechte vorbehalten inklusive des Rechtes auf Reproduktion im Ganzen oder in Teilen und in jeglicher Form. Diese Übersetzung wird mit Genehmigung von John Wiley and Sons, Inc. publiziert.

Wiley, the Wiley logo, Für Dummies, the Dummies Man logo, and related trademarks and trade dress are trademarks or registered trademarks of John Wiley & Sons, Inc. and/or its affiliates, in the United States and other countries. Used by permission.

Wiley, die Bezeichnung »Für Dummies«, das Dummies-Mann-Logo und darauf bezogene Gestaltungen sind Marken oder eingetragene Marken von John Wiley & Sons, Inc., USA, Deutschland und in anderen Ländern.

Das vorliegende Werk wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autoren und Verlag für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie eventuelle Druckfehler keine Haftung.

Print ISBN: 978-3-527-71965-5ePub ISBN: 978-3-527-83821-9

Coverfoto: © Maxim Sokolov/stock.adobe.comKorrektur: Dr. Johanna Rupp, Walldorf

Über die Autoren

JJ Fetter wuchs in San Diego, Kalifornien, auf und ist bereits seit ihrer Kindheit mit Booten vertraut. Sie lernte das Segeln in einer kleinen Sieben-Fuß-Jolle vom Typ Sabot.

Peter Isler begeisterte sich zunächst für Motorboote und Angeln, doch als er mit seiner Familie nach Connecticut umzog, begann er im Alter von 13 Jahren mit dem Segeln.

JJ und Peter sind in der gesamten Segelwelt als Spitzenwettkämpfer und Lehrer bekannt. Beide haben Menschen jeden Alters und mit unterschiedlichen Erfahrungen das Segeln beigebracht. Peter spielte schon früh eine bedeutende Rolle in der Entwicklung des US-Sailing-Ausbildungsprogramms. Er war Mitbegründer der American Sailing Association, die Segelschulen akkreditiert sowie Segler und Segeltrainer zertifiziert. Im Jahr 2021 gründete er die Isler Academy of Sailing Secrets, zu der auch die Online-Schule Marine Weather University gehört.

Peter hat an fünf America’s-Cup-Kampagnen teilgenommen und dabei als Navigator an Bord der Stars & Stripes mit Dennis Connor zwei Mal den Sieg errungen. Als erfahrener Kleinbootsegler wurde Peter während seiner Zeit an der Yale University zum Intercollegiate Sailor of the Year ernannt. Er war fünf Jahre lang der am höchsten ausgezeichnete US-Segler im professionellen Regattasegeln und hat als Navigator viele der wichtigsten Hochseerennen der Welt gewonnen, darunter das Bermuda Race, das Transatlantic Race und das Transpacific Race.

Als TV-Kommentator war Peter Mitglied von zwei mit dem Emmy ausgezeichneten Fernsehteams, die über sechs America's Cups berichteten. Er ist Autor etlicher Bücher über den Segelsport und derzeit Redakteur des Sailing World-Magazins.

JJ ist (bis jetzt) die einzige Amerikanerin, die zwei Olympiamedaillen im Segeln gewonnen hat, und sie wurde in die nationale Sailing Hall of Fame aufgenommen. Zusammen mit ihrer Teamkollegin Pamela Healy gewann JJ bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona, Spanien, die Bronzemedaille der 470er-Klasse im Frauensegeln. Bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney, Australien, gewannen sie und ihre Teamkollegin Pease Glaser eine Silbermedaille.

JJ ist vier Mal zur Rolex Yachtswoman of the Year ernannt worden und hat drei Weltmeisterschaften sowie zahlreiche nationale und europäische Titel im Fleet und im Match Racing gewonnen. Sie war die erste Frau, die bei vielen Ereignissen des internationalen Wettkampfsegelns antrat. Im Jahr 1995 war sie Taktikerin und erste Skipperin des Frauenteams America3 beim America’s Cup. Sie machte ihren Abschluss an der Yale University, wo sie Mannschaftsführerin des Universitäts-Segelteams war.

JJ und Peter haben ihre Tochter Marly Isler, eine ausgezeichnete Seglerin, dazu überredet, für diese Neuauflage des Buches ein Kapitel über Kiteboarden und Windsurfen zu schreiben.

Widmung

Für unsere Töchter Marly und Megan

Danksagungen

Zunächst möchten wir unseren jeweiligen Partnern danken, die bei dieser Überarbeitung so geduldig waren. Dieses Buch wäre ohne die harte Arbeit und die Mitwirkung all derer, die uns bei der ersten Auflage geholfen haben, nicht so gut, wie es ist. Dazu gehören Peter Economy und unsere Freunde bei IMG Literary, die uns ermutigt haben, dieses Projekt in Angriff zu nehmen, als wir vor langer Zeit den Vorschlag für die erste Auflage verfasst haben. Wir sind froh, für diese Ausgabe wieder Brad Dellenbaugh als Fachredakteur an Bord zu haben. Brad ist ein Superprofi und hilft uns schon seit Jahren – nicht nur auf dem Wasser!

Wir sind sehr stolz auf die ersten Auflagen von Segeln für Dummies und den Erfolg, den das Buch erzielt hat, und wir möchten unserer Lektorin, Kelsey Baird, unserem Entwicklungsredakteur, Tim Gallan, und dem Rest des Für Dummies-Teams von Wiley dafür danken, dass sie uns bei der Erstellung dieser neuen und verbesserten dritten Auflage so großartig unterstützt haben.

Eines der Dinge, über die wir uns in dieser Ausgabe am meisten freuen, sind die neuen Illustrationen und Fotos. Und wir haben durchaus einige Hilfe von unseren Freunden gebraucht, um die Fotos zu bekommen, die wir wollten. Unser herzlicher Dank geht also, in keiner besonderen Reihenfolge, an: Marie Rogers, Madison Mansour, Alexandra Foley, Betty Brandly, Monroe Melges, Pamela Healy, Sharon Green von Ultimate Sailing, Carlo Borlenghi von Borlenghi Designs, Martina Orsini, Chris Cameron von Photosport, Charlie Devanneaux von Lagoon Catamarans, West Marine, The Satellite Phone Store sowie Trip Forman und das Team von Real Watersports.

Wir sind vielen Menschen sehr dankbar, deren Hilfe bei den ersten Auflagen auch in dieser Ausgabe noch sichtbar ist. Dazu gehören Harry Munns, Jeff Johnson, Michael Boardman und vor allem Sally Samins, die die Originalfotos des Buches geschossen und uns geholfen hat, die Bilder zu finden, die wir nicht fotografieren konnten. Andere Personen und Organisationen, die bei der ersten und zweiten Ausgabe geholfen haben, sind Pat Healy, Doug Ament von H&S Yacht Sales, Geri Conser, Billy Black, Kristen Lawton, Doug Skidmore und Matt Miller – die Leute von Hobie Cat, Jason Campbell, Aine McLean Fretwell, Tom Leweck, Cam Lewis, Skip Novak, Mark Reiter, Marty Ehrlich, Rich Roberts, Dennis Conner, J World San Diego, Craig Leweck von Scuttlebutt (dafür, dass er Peter seine Kamera geliehen hat, als sich eines Tages beim Segeln das perfekte Foto ergab), Nick White, Emily Bohl, Andy Burdick, Harry Melges und das Team von Melges Performance Boats, Tim Wilkes, Keith und Nigel Musto, der San Diego Yacht Club, US Sailing und die American Sailing Association.

Zu den Menschen, die eine Schlüsselrolle in Peters Werdegang als Segler und Lehrer gespielt haben, gehören seine Mutter, Marilyn Isler Brunger, Ted Jones, der im Norwalk (Connecticut) Yacht Club einige Regeln gebeugt hat, damit Peter am Junior-Segelprogramm teilnehmen konnte, Kendrick Wilson, Tyler Keys, Tom Whidden, Richard Hokin, Stan Honey, Steve Benjamin, Dave Perry, Lenny Shabes, Robert Hopkins, Gary Jobson und John Rousmaniere. Und natürlich waren alle seine Segelkameraden, mit denen er Hunderttausende von Meilen auf dem Wasser zurückgelegt hat, großartige Lehrer und haben ihn sicher und schnell gemacht.

JJ möchte ihren Eltern, Tom und Jane Fetter, für ihre unerschütterliche Ermutigung, Liebe und Unterstützung danken. Und sie möchte ihren ersten Segellehrern – Jack Wood, Mark und DeAnn Reynolds und Dave Perry – dafür danken, dass sie ihr schon früh eine bleibende Liebe zu diesem Sport vermittelt haben. Außerdem dankt sie ihren vielen Teamkameradinnen – insbesondere Pease Glaser, Pamela Healy – und den Trainern ihres Olympia- und America's-Cup-Teams dafür, dass sie ihr ermöglicht haben, ihre Segelfähigkeiten auf ein höheres Level zu heben. Und nicht zuletzt gelten ihr Dank und ihre Liebe ihrem wunderbaren Ehemann (und weltbekannten Schiffbauingenieur) John Reichel.

Schließlich möchten wir Ihnen für Ihr Interesse an »unserem« Sport danken. Möge der Wind immer von hinten kommen – und wenn er von vorne kommt, dann mögen Ihre Segel auf Geschwindigkeit getrimmt sein!

JJ Fetter, San Diego, Kalifornien

Peter Isler, San Diego, Kalifornien

Tabellenverzeichnis

Kapitel 8

Tabelle 8.1: Beaufort-Skala

Kapitel 12

Tabelle 12.1: Optimale Krängungswinkel

Kapitel 14

Tabelle 13.1: Löschen eines Feuers

Kapitel 16

Tabelle 16.1: Empfohlenes Mindestalter von Kindern auf verschiedenen Bootstypen

Illustrationsverzeichnis

Kapitel 1

Abbildung 1.1: Drei Typen von Segelbooten: Segelsurfbrett, Mehrrumpfboot und Ein...

Abbildung 1.2: Kiele und Ruder kommen in verschiedenen Formen und...

Abbildung 1.3: Zwei Jollen: links mit einem einklappbaren Schwert und rechts mit...

Abbildung 1.4: Die wesentlichen Teile einer Jolle.

Abbildung 1.5: Die wesentlichen Teile eines Kielbootes.

Abbildung 1.6: Großschotsystem auf einer Jolle.

Abbildung 1.7: Nehmen Sie sich vor dem Baum in Acht, wenn das Segel killt, damit...

Abbildung 1.8: Um einen Zielpunkt zu erreichen, der windwärts liegt, müssen Sie ...

Kapitel 2

Abbildung 2.1: Links sind Kinder auf einer 420er Trainingsjolle zu sehen; rechts...

Abbildung 2.2: Ein gutes Segelschulboot bietet Platz für den Trainer, der die Se...

Kapitel 3

Abbildung 3.1: Die hier abgebildeten aufblasbaren Rettungswesten ...

Abbildung 3.2: Links: Bereit für einen Tag mit Jollensegeln; rechts: Die richtig...

Kapitel 4

Abbildung 4.1: Die Teile eines Kielbootes

Abbildung 4.2: Die Teile einer Jolle

Abbildung 4.3: JJ zeigt, wie man beim Klettern an Bord einer Jolle trocken bleib...

Abbildung 4.4: Peter klettert über die Reling auf ein Kielboot. Foto mit freundl...

Abbildung 4.5: Die Teile eines Segels

Abbildung 4.6: Die wichtigsten Kontrollleinen (und einige zugehörige Beschläge),...

Abbildung 4.7: Führen Sie die Segellatten in die Taschen entlang des Achterlieks...

Abbildung 4.8: Einziehen des Unterliektaus vom Großsegel in die Baumnut. Foto mi...

Abbildung 4.9: Befestigen Sie den Segelhals des Großsegels an dem Beschlag nahe ...

Abbildung 4.10: Diese Fock ist fertig zum Setzen, mit am Vorstag...

Abbildung 4.11: Das Fockschot-System auf einer typischen Jolle. Foto mit freundl...

Abbildung 4.12: Einziehen des Vorlieks vom Großsegel in die Mastnut während des ...

Abbildung 4.13: Vorliekspannung des Großsegels: zu straff (links) und zu lose (r...

Abbildung 4.14: Schotklemmen in Aktion – »klemmen«. Foto mit freundlicher Genehm...

Abbildung 4.15: Setzen der Fock während der Fahrt und auf Vorwindkurs. Foto mit ...

Abbildung 4.16: Links: Aufhängen eines aufgeschossenen Falls zum einfachen Lösen...

Abbildung 4.17: Bewegen Sie die Pinne zu einer Seite, um das Boot in die entgege...

Abbildung 4.18: Die richtige Position zum Steuern einer Jolle

Kapitel 5

Abbildung 5.1: Windkurs-Diagramm

Abbildung 5.2: Um Ihr Boot direkt gegen den Wind zu segeln, müssen Sie einen Zic...

Abbildung 5.3: Segelboot auf Amwindkurs mit dichtgeholten Segeln. Foto mit freun...

Abbildung 5.4: Segeltrimm beim Raumschotkurs: einer der schnellsten Kurse zum Wi...

Abbildung 5.5: Unterschiedliche Segeltrimmung von links nach rechts: A) Segel ki...

Abbildung 5.6: Das ausgebaumte Focksegel kann beim Vorwindkurs noch mehr Geschwi...

Abbildung 5.7: Links: Segeln auf Vorwindkurs; rechts: Segeln mit dem Wind von de...

Abbildung 5.8: Anluven und abfallen

Abbildung 5.9: Der Wind drückt die Segel auf die leewärtige Seite.

Abbildung 5.10: Die Schritte zum Wenden

Abbildung 5.11: Werden Sie wieder manövrierfähig, indem Sie die Ruderpinne zu ei...

Abbildung 5.12: Die Schritte zum Halsen

Abbildung 5.13: Aine McLean demonstriert eine gute Körperhaltung für maximale Zu...

Abbildung 5.14: Ein einfaches 4:1-Taljensystem (links) kann in ein 8:1-System ve...

Abbildung 5.15: Kammklemme (links) und Curryklemme (rechts). Fotos mit freundlic...

Abbildung 5.16: Jeff Johnson kurbelt eine Schotwinsch, während Peter holt. Foto ...

Abbildung 5.17: Halten Sie die Leine weiter unter Spannung, während Sie beide Hä...

Abbildung 5.18: Ein Überläufer (links) und eine korrekt umwickelte Winsch (recht...

Kapitel 6

Abbildung 6.1: Ablegen von der Boje unter Segel

Abbildung 6.2: Bei dieser Windrichtung können die Boote A, B und F am einfachste...

Abbildung 6.3: Anlegen am Steg mit gesetzten Segeln

Abbildung 6.4: Die richtige Befestigung eines Bootes zwischen Dalben und Steg

Abbildung 6.5: Um eine Leine zu werfen, wirft man einige Schlingen mit einem gut...

Abbildung 6.6: Spring-Leinen helfen dabei, dieses Boot sicher am Platz zu halten...

Abbildung 6.7: Während der Trailer unter den Kran gerollt wird, schwingen Sie de...

Abbildung 6.8: Achten Sie beim Drehen des Bootes darauf, dass es immer auf Polst...

Abbildung 6.9: Heben Sie das Boot an beiden Seiten an und lassen Sie es ins Wass...

Abbildung 6.10: Eine Person hält den Mast, während die andere Person Wanten und ...

Abbildung 6.11: Anbringen eines Laser-Segels (ein Laser ist eine olympische Einm...

Kapitel 7

Abbildung 7.1: Links: die Teile einer Reffeinrichtung; rechts: ein gerefftes Gro...

Abbildung 7.2: Verkleinerte Segel bei starkem Wind: ein gerefftes Großsegel und ...

Abbildung 7.3: Das Kentern nach Lee (oben) und nach Luv (unten). Fotos mit freun...

Abbildung 7.4: Das korrekte Aufrichten einer gekenterten Jolle. Fotos mit freund...

Abbildung 7.5: Das Aufrichten eines kieloben treibenden Bootes erfordert mehr Au...

Abbildung 7.6: Q-Wende: Ihr Kurs zum Wind im Moment des Über-Bord-Gehens bestimm...

Abbildung 7.7: Die Quick-Stop-Methode in Kombination mit einer Rettungsschlinge.

Abbildung 7.8: Die HELP-Position (links) und das »Kuscheln« (rechts).

Kapitel 8

Abbildung 8.1: Wetterkarte: Die Abstände und die Ausrichtung der Isobaren (Linie...

Abbildung 8.2: Ein Tiefdrucksystem und Fronten in der nördlichen Hemisphäre. Die...

Abbildung 8.3: Der Mond und die Sonne ziehen die Ozeane an und verursachen globa...

Abbildung 8.4: Dynamik eines Seewindes

Abbildung 8.5: Segeln Sie zunächst auf dem längeren Bug. Dies hilft Ihnen, Ihr Z...

Abbildung 8.6: Bei einer Windänderung nach rechts kann das rechte Boot einen Vor...

Kapitel 9

Abbildung 9.1: Der Anlieger ist der Amwindkurs zu einem Ziel, bei dem keine weit...

Abbildung 9.2: Ein Messbereich zwischen zwei Objekten hilft Ihnen, bei einer Que...

Abbildung 9.3: Verschiedene Tonnenarten im europäischen System

Abbildung 9.4: Das Zoom-Problem bei elektronischen Seekarten: Wenn Sie herauszoo...

Abbildung 9.5: Eine Peilung nehmen: Die Peilung zum entfernten Schiff beträgt un...

Abbildung 9.6: Bei der Verwendung von zwei Standlinien (links) befindet sich Ihr...

Abbildung 9.7: Zwei Gefahrenpeilungen bestimmen die Grenzbereiche für eine siche...

Abbildung 9.8: Vorgeschriebene Navigationslichter auf einem Segelboot und auf ei...

Abbildung 9.9: Wetter-Routing: Navigations-Software hilft Ihnen bei der Navigati...

Abbildung 9.10: Bei der astronomischen Navigation erzeugen Sie eine Kreisstandli...

Kapitel 10

Abbildung 10.1: Ein Anker vom Typ Rocna/Delta und die Bestandteile seiner Ankerk...

Abbildung 10.2: Je mehr Spielraum, desto besser ist die Haltekraft des Ankers.

Abbildung 10.3: Bei starkem Gezeitenhub verändern sich sowohl die Wassertiefe al...

Abbildung 10.4: Geben Sie Ihrem Boot genügend Raum zum Schwojen um den Anker, fa...

Abbildung 10.5: Zwei Systeme für das Befestigen Ihrer Ankerleine

Abbildung 10.6: Hält Ihr Anker? Verwenden Sie eine Sichtlinie, die zwei Objekte ...

Abbildung 10.7: Drei gebräuchliche Anker für Segelboote

Abbildung 10.8: Links: Zwei Anker halten bei Stürmen besser als einer. Rechts: E...

Abbildung 10.9: Skip Novaks Charterboot Pelagic, eingebettet in einem gemütliche...

Kapitel 11

Abbildung 11.1: Der scheinbare Wind ist eine Vektorsumme und immer weiter nach v...

Abbildung 11.2: Drei Amwindkurse: kneifen (A), idealer Kurs (B) und zu tief (C)

Abbildung 11.3: Drehen der Windrichtung. Schralender Wind – der Wind fällt vorli...

Abbildung 11.4: Jollensegler reiten das Boot stark aus. Foto mit freundlicher Ge...

Abbildung 11.5: Pamela Healy (JJs Mannschaftskollegin bei den Olympischen Spiele...

Abbildung 11.6: Die Abfolge einer Rollwende

Abbildung 11.7: Eine S-förmige Halse

Abbildung 11.8: Kein Wind? Kein Problem; schaukeln Sie Ihr Boot nach Hause. Foto...

Abbildung 11.9: Ein Katamaran fliegt auf einem Rumpf. Foto mit freundlicher Gene...

Abbildung 11.10: Verwenden Sie eine Leine, um Hebelwirkung zu erzeugen und den g...

Abbildung 11.11: Die Flügeljolle Skeeta in voller Aktion. Foto mit freundlicher ...

Kapitel 12

Abbildung 12.1: Luftstrom bei einem richtig getrimmten Segel (links) und abgeris...

Abbildung 12.2: Windfädchen am Vorliek einer Fock helfen Ihnen, die Segel richti...

Abbildung 12.3: Querschnitt und Gliederung eines Segels in Seitenansicht. Foto m...

Abbildung 12.4: Die Verwindung des Großsegels vom Cockpit aus gesehen

Abbildung 12.5: Die Kontrollmöglichkeiten der Segelform auf einem Standard-Kielb...

Abbildung 12.6: Eine vollere Segelform (oben) setzt bei leichterem Wind mehr Kra...

Abbildung 12.7: Der Anströmwinkel beeinflusst die Segelkraft.

Abbildung 12.8: Links: Fockschotführung zu weit vorn. Mitte: Fockschotführung zu...

Abbildung 12.9: Zwei America's-Cup-Boote in der San Diego Bay; links ein asymmet...

Abbildung 12.10: Die Ausrüstung zum Fliegen eines Spinnakers. Dieses Boot verwen...

Abbildung 12.11: Verstauen des Spis auf einfache Art, indem man ihn auf einer Wi...

Abbildung 12.12: Die Schritte zu einer erfolgreichen Halse mit Spinnaker

Kapitel 13

Abbildung 13.1: Links: Ein Kiteboarder in Cape Hatteras, North Carolina; rechts:...

Abbildung 13.2: Die Teile eines aufgeriggten Windsurfbretts

Abbildung 13.3: Die Teile eines Kiteboards

Abbildung 13.4: Marly pumpt ihren 15-Meter-Kite am Skaneateles Lake, NY, auf.

Abbildung 13.5: Ihr Kiteschirm hat die meiste Zugkraft, wenn er sich an den Seit...

Abbildung 13.6: Meine Mutter an Land mit dem Segel in der Grundstellung. Foto mi...

Abbildung 13.7: Greifen Sie den Gabelbaum mit der vorderen Hand (links), und bri...

Abbildung 13.8: Zum Anluven kippen Sie das Segel nach hinten (Mitte); zum Abfall...

Kapitel 14

Abbildung 14.1: Durch kreatives Neigen des Bootes können Sie den Kiel unter Umst...

Abbildung 14.2: Wenn Sie Ihr Sicherheitsgeschirr an einer Sicherheitsleine einha...

Abbildung 14.3: Beidrehen: Belegen Sie die Fock auf der luvwärtigen Seite, lasse...

Abbildung 14.4: Stopfen Sie ein Leck mit irgendeinem verfügbaren Material und ve...

Kapitel 15

Abbildung 15.1: Geschlagenes Tauwerk (links) und geflochtenes Tauwerk (mit Kern,...

Abbildung 15.2: Links: Ein Augspleiß am Ende eines geflochtenen ...

Abbildung 15.3: Bearbeitung des Leinenendes. Links: Das betakelte Ende einer Lei...

Abbildung 15.4: Schäkelbolzen werden durch Steckringe (links) oder durch Splinte...

Abbildung 15.5: Entfernen Sie die Winschtrommel, um Pallkranz, Federn, Rollenlag...

Abbildung 15.6: Mithilfe eines Bootsmannstuhls kann man bequem und sicher am Mas...

Abbildung 15.7: Ein Großsegel ist auf den Baum gefaltet und mit Leinen oder Zeis...

Abbildung 15.8: Halten Sie das Segel auf Spannung, um Falten zu vermeiden.

Kapitel 18

Abbildung 18.1: Der Überhandknoten

Abbildung 18.2: Der Achtknoten

Abbildung 18.3: Der Palstek

Abbildung 18.4: Der Kreuzknoten

Abbildung 18.5: Belegen einer Leine auf einer Belegklampe

Abbildung 18.6: Rundtörn mit zwei halben Schlägen

Abbildung 18.7: Der Webeleinstek

Abbildung 18.8: Der Roringstek

Abbildung 18.9: Der Stopperstek

Abbildung 18.10: Der Trucker's Hitch

Anhang A

Abbildung A.1: Die Teile eines Kielbootes

Anhang C

Abbildung C.1: Eine Hand, die aus dem Fenster eines fahrenden Autos gehaltenen w...

Abbildung C.2: Die Summe der Kräfte über und unter Wasser erzeugt eine Vorwärtsb...

Abbildung C.3: Die Summe der Kräfte über und unter Wasser erzeugt eine Vorwärtsb...

Orientierungspunkte

Cover

Titelblatt

Impressum

Über die Autoren

Inhaltsverzeichnis

Einführung

Fangen Sie an zu lesen

Abbildungsverzeichnis

Stichwortverzeichnis

End User License Agreement

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Einführung

Es gibt nichts, mein junger Freund, absolut gar nichts auf der ganzen Welt, was auch nur annähernd soviel wert ist wie einfach in Booten umherzugondeln.

Die Wasserratte zum Maulwurf, von Kenneth Grahame, Der Wind in den Weiden

Was ist es, das den Segelsport so attraktiv macht? Die Wasserratte kam mit Sicherheit des Rätsels Lösung nahe. Das Umhergondeln in Booten – allen Arten von Booten – macht sehr viel Spaß. Sie entfliehen den Pflichten und Anstrengungen des Alltags und gleiten auf einem Boot dahin, das nur von den Kräften der Natur getragen wird. Der Zauber, den der Wind auf die Segel eines Bootes ausübt, schafft unvergessliche Momente.

Das Schönste am Segeln ist vielleicht, dass sich Ihre Fantasie entfalten kann. Ihr Geist wird an Plätze entführt, die Sie noch nie gesehen haben und die unzählige Erlebnisse versprechen. Egal wie viel Erfahrung Sie sammeln werden oder wie viel Wasser unter dem Kiel Ihres Bootes dahingeflossen ist, das Segeln hat immer noch etwas zu bieten. Dieser Sport ist so vielseitig, dass niemand alle Aspekte des Segelns in einem Leben ausschöpfen kann.

Doch nun genug der Verallgemeinerungen. Schließlich würden Sie dieses Buch nicht zur Hand nehmen, ohne wenigstens schon neugierig auf den Reiz des Segelsports zu sein.

Über dieses Buch

In diesem Buch finden Sie alle Informationen, die Sie brauchen, um segeln zu gehen. Dieses Buch ist Lehrbuch, Benutzerhandbuch und Nachschlagewerk in einem. Wir fangen mit den Grundkenntnissen des Segelns an und gehen dann zu fortgeschrittenen Themen über, die zum Beispiel Aktivitäten wie das Chartern eines Bootes und Kreuzfahrten mit dem Segelboot behandeln. Sie werden das Knüpfen von Knoten üben und herausfinden, wie man so verschiedene Dinge wie ein Kiteboard und einen Katamaran segelt. Sie werden lernen, wie man das Wetter vorhersagt und wie man einen schönen und sicheren Tag vor Anker verbringt. Sie lernen sogar die Grundlagen des Regattasegelns kennen. Wir behandeln alles, was Sie wissen müssen, um sich auf dem Wasser sicher zu fühlen, und zwar auf eine Art und Weise, die einfach zu verstehen ist und Spaß macht!

Diese Neuauflage von Segeln für Dummies enthält viele neue und überarbeitete Informationen. Zusätzlich zu den neuen Fotos haben wir

den Text im Hinblick auf Sicherheitsausrüstung und Navigation auf den aktuellen Stand gebracht.

das Kapitel über Regattasegeln und unsere Ratschläge zu Kleidung und Ausrüstung aktualisiert,

die besten Apps und Webseiten zum Thema Segeln, Navigation und Sicherheit hinzugefügt und

unsere Tochter Marly gebeten, das Kapitel über Windsurfen zu überarbeiten und um die Themen Kiteboarden und Foilen zu erweitern.

Haben Sie schon einmal dem Gespräch von zwei Seglern gelauscht? Segler haben einen Jargon, der sich anhören kann, als würden sie eine Fremdsprache sprechen. Aber lassen Sie sich davon nicht abschrecken. Die Sprache des Segelns ist alt und traditionsreich und je vertrauter Sie sich mit einem Segelboot fühlen, desto mehr werden Sie nach und nach von der Sprache aufschnappen und sich selbst als Teil dieser Tradition empfinden.

In diesem Buch versuchen wir, den Gebrauch von Segeljargon zu vermeiden. Wir kommen aber nicht ganz drum herum, da einige der Segelausdrücke sehr wichtig für die Sicherheit an Bord sind. Wenn beispielsweise der Skipper ein Manöver plant, das die Koordination der gesamten Besatzung erfordert, ist der Gebrauch und das Verständnis der genauen Ausdrücke unerlässlich, damit jeder auf dem Boot weiß, was passiert und was zu tun ist.

Um Ihnen das Verständnis der Beschreibungen zu erleichtern, und zur Vereinheitlichung, haben wir die folgenden Konventionen aufgestellt:

Kursivschrift

wird für Bootsnamen und für neue Begriffe verwendet, auf die jeweils eine leicht verständliche Erklärung folgt. Die meisten der Begriffe in Kursivschrift finden Sie auch im Glossar, sodass Sie Ihre Segelterminologie jederzeit auffrischen können.

Fettschrift

wird bei Überschriften von Aufzählungen sowie bei den Aktionsschritten innerhalb nummerierter Listen benutzt.

Außerdem beziehen wir uns in diesem Boot einfach auf Boote oder Segelboote. Wenn es das Thema erforderlich macht, unterscheiden wir manchmal auch noch zwischen größeren Segelbooten mit Kiel (Kielboote) und kleineren Segelbooten mit Schwertern (Jollen). (In den USA ist eine Jacht der versnobte Cousin des Bootes, doch in vielen anderen englisch- oder deutschsprachigen Ländern hat das Wort Jacht (oder Yacht) keinen elitären Beiklang.

Törichte Annahmen über den Leser

Die törichteste Annahme machten wir, als wir die erste Ausgabe dieses Buches schrieben. Wir nahmen an, dass höchstens unsere Eltern und ein paar enge Freunde das Buch jemals lesen würden. Wir waren schließlich überwältigt von den vielen positiven Reaktionen auf die erste Ausgabe und wir hoffen, dass Sie Spaß an all den neuen Informationen haben werden, die wir nun in dieses Buch gepackt haben. Wir nehmen an, dass eines oder mehrere der folgenden Dinge auf Sie, unsere Leserin oder unseren Leser, zutreffen werden:

Sie haben dieses Buch von einem Freund geschenkt bekommen, der Sie mit zum Segeln nehmen möchte.

Sie werden von Ihrer segelbegeisterten Familie auf das Wasser gezerrt und Sie wissen nicht genau, was Sie machen sollen.

Sie sind immer schon vom Meer fasziniert gewesen.

Sie haben vielleicht früher einmal schlechte Erfahrungen auf dem Wasser gemacht, aber Sie möchten nun mit dem Segeln einen zweiten Versuch wagen.

Sie lieben das Wasser und mögen Motorboote, doch ein Segelboot scheint besser für die Umwelt zu sein (und ist außerdem günstiger).

Sie entdeckten die Grundlagen des Segelns in einem Ferienkurs und sind seitdem nicht mehr gesegelt. Jetzt möchten Sie aber am Mittelmeer ein Boot chartern.

Sie segeln bereits und möchten ein gutes und vollständiges Nachschlagwerk haben, das Sie dazu ermutigt, neue Richtungen in diesem Sport einzuschlagen.

Wir schrieben dieses Buch, um Sie in den Sport hineinzulocken, den wir lieben – egal warum Sie diese erste Seite aufgeschlagen haben.

Symbole, die in diesem Buch verwendet werden

Sie werden sicher die Symbole oder hübschen kleinen Bildchen an den Seitenrändern bemerkt haben. Diese Symbole sind nicht einfach zur Auflockerung der weißen Ränder gedacht, sie sagen auch etwas über den Abschnitt aus, neben dem sie sich befinden.

Dieses Symbol markiert Informationen, die Ihnen helfen, häufige Anfängerfehler zu vermeiden, und macht Sie auf potenzielle Gefahren aufmerksam. Als Segler müssen Sie einen gesunden Respekt vor der Kraft des Windes und des Meeres haben.

Dieses Symbol markiert Informationen, die Sie nicht vergessen sollten. Merken Sie sich diese Hinweise, damit Sie sich diese im Bedarfsfall wieder ins Gedächtnis rufen können.

Beim Segeln ist der einfache Weg der richtige, weil der Wind Ihnen die Arbeit abnimmt. Diese Tipps werden Ihnen helfen, den einfachen Weg zu finden.

Dieses Symbol hebt detailliertere Informationen hervor, die nicht entscheidend sind, aber Ihr Wissen erweitern und Sie zu einem besseren Segler machen können.

Wie es weitergeht

Der Anfang liegt ganz bei Ihnen. Falls Sie ein absoluter Neuling in der Welt des Segelsports sind, schlagen Sie am besten die nächste Seite auf und fangen mit Kapitel 1 an. Wenn Sie sich schon vorher auf Booten herumgetrieben haben, gehen Sie das Inhaltsverzeichnis durch und wählen ein Kapitel aus, das Sie interessiert.

Doch fangen Sie an. Je schneller Sie beginnen, desto schneller können wir unsere Liebe zum Segelsport mit Ihnen teilen. Während unserer Segeltörns haben wir einige sehr abgeschiedene und wunderschöne Orte der Erde erkundet. Durch Segelrennen hatten wir die Möglichkeit, uns in internationalen Wettbewerben zu messen und überall auf der Welt Freunde zu finden. Und wer weiß? Vielleicht werden wir Sie auf einer unserer zukünftigen Reisen sogar treffen.

Teil I

Bevor Sie nasse Füße bekommen

IN DIESEM TEIL …

erhalten Sie eine formelle Einführung in den Aufbau eines Segelboots.

erfahren Sie, wo Sie Segelunterricht nehmen können.

finden Sie heraus, was Sie anziehen sollten und welche Ausrüstung Sie brauchen.

lernen Sie, was Sie wissen müssen, bevor Sie den Hafen verlassen.

Kapitel 1

Auf die Plätze, fertig, los: Es ist Zeit zum Segeln

IN DIESEM KAPITEL

Grundlegendes für den SegelanfängerTeile eines Standardbootes kennenlernenWesentliche Fragen über das SegelnWohin das Segeln Sie führen kann

Es ist eine interessante biologische Tatsache, dass in unseren Adern exakt der gleiche Prozentsatz Salz ist wie auch im Ozean. Salz ist in unserem Blut, in unserem Schweiß und in unseren Tränen. Wir sind mit dem Ozean verbunden. Und wenn wir zum Meer gehen, sei es, um zu segeln oder um es zu betrachten – so kehren wir dorthin zurück, woher wir einst kamen.

John F. Kennedy

Nahezu drei Viertel unseres Planeten sind von Wasser bedeckt. Ozeane (genauso wie Seen und Flüsse) waren schon immer Verkehrswege, über die sich Handel und Zivilisation entwickelt haben. Wenn man vom Land ablegt, fühlt man sich schnell mit jenen alten Seefahrern verbunden, die damals zu unbekannten Ufern aufbrachen. Und wenn man über das Wasser dahinfliegt, nutzt man die gleiche Kraft der Natur, die auch die frühen Entdecker antrieb.

Warum fühlen wir uns von der See so angezogen? Der amerikanische Präsident John F. Kennedy hatte darauf eine poetische Antwort. Generationen vor uns sind dem Ruf des Windes und der Wellen gefolgt, der unbekannte Möglichkeiten verspricht – Abenteuer und Entspannung.

Sogar in der heutigen Zeit des Hightech und der Hektik ist Segeln nach wissenschaftlichen Erhebungen eine der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen. Wenn Sie also davon träumen, alles einzupacken, die Segel zu setzen und zum Horizont zu reisen oder an einem warmen und windigen Nachmittag einfach Ihr eigenes Segelboot in der Nähe zu haben, dann sind Sie nicht allein. Und dieses Kapitel zeigt Ihnen, dass Sie einfacher aufs Wasser hinauskommen, als Sie denken.

Was man zu Anfang wissen sollte

Der Einstieg ins Segeln verläuft ein wenig anders als bei den meisten anderen Sportarten. Beim Basketball können Sie die Grundschritte lernen, wie zum Beispiel das Dribbeln und Werfen, ohne sich über das »Spielfeld« – die Spielfeldbegrenzungen oder die Höhe des Korbes – Gedanken machen zu müssen. Doch das »Spielfeld« des Seglers – der Wind und das Wasser – ist ständig im Fluss. Der Wind wechselt seine Stärke und Richtung, während die Wellen beziehungsweise die Strömung die Wassergegebenheiten verändern. Der Segelsport macht sich die Kraft von Mutter Natur zunutze und Segler sollten einen gehörigen Respekt vor dieser Kraft haben. In diesem Abschnitt behandeln wir daher einige wichtige Gesichtspunkte bezüglich Wetter und Sicherheit, die Sie kennen müssen, bevor Sie mit dem Segeln anfangen.

In diesem Abschnitt ermutigen wir Sie auch, Ihre Segelkarriere zunächst mit Segelstunden bei einem qualifizierten Segellehrer zu beginnen – auch wir beide haben auf diese Weise angefangen. Sie können sich dann darauf konzentrieren, die Grundschritte zu erlernen, während Ihr Trainer dafür sorgt, dass die Lernbedingungen für Anfänger geeignet sind.

Segelunterricht nehmen

Segelboote sind auf fast jedem Gewässer zu finden. Und dort, wo Sie Segelboote sehen, gibt es oft auch Segelschulen beziehungsweise Segelvereine mit erfahrenen Seglern, die nach Crewmitgliedern suchen. Die meisten Segelboote, die länger als fünf Meter sind, sollten von mehr als einer Person gesegelt werden und das durchschnittliche Neun-Meter-Segelboot wird am besten von mindestens vier Crewmitgliedern gefahren. Gehen Sie also zu Ihrem nächstgelegenen Jachthafen, schauen Sie sich das Schwarze Brett an und fragen Sie nach. Die Angebote zum Segeln werden Sie wahrscheinlich angenehm überraschen.

Wenn Freunde Sie zum Segeln mitnehmen, fällt das Üben sicherlich leichter und Sie machen schneller Fortschritte. Doch wir empfehlen Ihnen dringend, zunächst Stunden bei einer Segelschule mit geprüften Segellehrern zu nehmen, bevor Sie allein mit dem Boot hinausfahren. Aus Sicherheitsgründen raten wir, während des Erlernens der Grundkenntnisse nicht allein zu segeln. In Kapitel 2 helfen wir Ihnen, den richtigen Segelkurs für jeden Level zu finden.

Das Segelrevier auswählen

Sie können sich wahrscheinlich vorstellen, dass die Wetter- und Wasserbedingungen in einem bestimmten Gebiet die Segelmöglichkeiten beeinträchtigen und dass die meisten Segler in den nördlichen Breiten ihre Segelausrüstung im Winter wegpacken müssen, während man in den südlichen Gefilden das ganze Jahr über segeln kann. Doch nicht einmal Schnee und Eis können einige eingefleischte Enthusiasten davon abhalten, mit Eissegelschlitten auf zugefrorenen Seen zu segeln. Sie werden noch übertroffen von den abenteuerlustigen Seglern, die in trockenen Wüstenregionen oder am Strand auf beräderten »Landseglern« oder »Strandseglern« umherfegen. Wir nehmen aber an, dass Sie auf einem normalen Salz- oder Süßgewässer segeln möchten, das nicht zugefroren ist, und dass sich Ihr Hauptinteresse daher auf zwei Dinge richtet: die Wasserverhältnisse (Wellen, Strömungen, Tiefe und Wassertemperatur) und die Windverhältnisse (Windstärke und Veränderlichkeit). Einige Segelreviere bieten während einer bestimmten Jahreszeit sehr konstante Bedingungen; während sie in anderen Gebieten wechselhafter sind. Aufgrund bestimmter geografischer Gegebenheiten können in manchen Regionen eine üblicherweise windige und eine windstille Stelle weniger als zwei Kilometer voneinander entfernt liegen.

Aus diesem Grund ist das Wissen um die lokalen Bedingungen für jeden Segler von unschätzbarem Wert. Wir empfehlen Segelanfängern, wenn möglich bei einer konstant leichten bis mittleren Windstärke und in einem geschützten (ruhigen) Gewässer zu beginnen – eine Segelschule weiß, wo und wann solche Bedingungen in Ihrer Nähe zu finden sind. Wenn Sie dann mehr Erfahrungen gesammelt haben, können Sie das Segeln bei anspruchsvolleren Bedingungen genießen – wie zum Beispiel im Herbst auf dem windigen Ijssel- und Wattenmeer.

Den Wind fühlen

Sie wissen wahrscheinlich, dass ein Segelboot ohne Wind nicht fährt. (Ja natürlich – Sie können den Motor anwerfen, abgeschleppt werden, paddeln oder das Boot beim Schwimmen hinter sich herziehen – aber wir reden hier über das »Segeln«, also die Nutzung der Kraft in den Segeln, nicht wahr?) Die Regeln des Windes sind das Universum eines Seglers – sie sind sein A und O. Um ein Segler zu werden, müssen Sie Ihr Bewusstsein für das Wetter schärfen und Sie beginnen am besten mit der wichtigen Aufgabe, die Windrichtung zu fühlen und zu finden.

Schauen Sie sich in Ihrer Nähe nach einer Fahne um und nehmen Sie deren Richtung als Anhaltspunkt. In Kapitel 5 erklären wir, wie Sie Ihr Gefühl für das Spüren der Windrichtung und das Erkennen von Richtungsänderungen entwickeln können. Die Windrichtung zu wissen, ist äußerst wichtig, da Ihr Boot in Bewegung kommt, indem Sie die Segel in einem bestimmten Winkel zur Windrichtung einstellen. Wenn sich die Windrichtung ändert oder wenn Sie einen anderen Kurs einschlagen, müssen Sie den Segeltrimm (der Winkel der Segel zur Windrichtung) ändern. Diese Informationen finden Sie in Kapitel 5.

Ganz gleich, wie beständig das Wetter an Land zu sein scheint, der Wind verändert sich oft in Stärke und Richtung. Für Ihre Sicherheit und Ihren Komfort beim Segeln ist es wesentlich, dass Sie sich dieser Richtungsänderungen bewusst sind. Das Fühlen der Windstärke ist außerdem wichtig, damit Sie nicht segeln gehen, wenn der Wind zu stark oder stürmisch ist oder im Gegenteil einschläft – bei Flaute können Sie nicht mehr weitersegeln. Prüfen Sie einen Tag vor Ihrem Segelausflug die Seewettervorhersage auf www.dwd.de oder die örtliche Wind- und Wettervorhersage auf einer der Apps, die wir in Kapitel 8 vorstellen, und vermeiden Sie so, auf dem Wasser in unerfreuliche (und möglicherweise gefährliche) Bedingungen zu geraten, wie zum Beispiel Gewitter oder dichter Nebel.

Die Sicherheit beachten

Bevor Sie hinaus aufs Wasser gehen, müssen Sie einige Sicherheitsfragen beachten und sich eine grundlegende Sicherheitsausrüstung zulegen, besonders eine Rettungsweste. In Kapitel 3 geben wir Ihnen eine Menge Tipps zu Kleidung und Ausstattung, sodass Sie sich beim Segeln bequem und sicher fühlen können. In Kapitel 7 finden Sie weitere wesentliche Sicherheitsinformationen, zum Beispiel wie eine Person gerettet wird, die über Bord gefallen ist, oder wie ein gekentertes Boot wieder aufgerichtet und in Fahrt gebracht wird.

Wie sieht ein Segelboot aus?

Segelboote gibt es in allen möglichen Größen, Formen und Typen. Das Schöne am Segeln ist, dass Sie gar nicht anders können, als ein Boot (oder zwei oder drei) zu finden, das genau richtig für Sie ist. Sämtliche Segelboote, große wie kleine, haben zumindest eine (und manchmal mehrere) der Komponenten, die wir in den nachfolgenden Abschnitten darstellen: einen Rumpf, Unterwasseranhänge für Steuerung und Stabilität, einen Mast, um das oder die Segel zu stützen, ein Segel und eine Menge Taue.

Alle Segelboote haben einen Rumpf

Ein Rumpf ist (idealerweise) der schwimmende Körper eines Bootes. Er kann aus einer Vielzahl von Materialien bestehen, einschließlich Holz, Fiberglas, Metall, Kunststoff – sogar Zement. Der Rumpf kann so klein wie ein Surfbrett oder über 30 Meter lang sein.

Wenn Sie sich das Äußere eines Bootes ansehen, bekommen Sie eine recht gute Vorstellung davon, wie schnell das Boot ist. Ebenso wie Sie erkennen können, dass ein Sportwagen schneller sein wird als ein Golfcaddy, können Sie sagen, dass ein großes, schweres und breites Boot mit einem kurzen Mast ein guter Kreuzer ist, aber keine Geschwindigkeitsrekorde auf dem Wasser brechen wird. Je nach Form ihres Rumpfes werden Segelboote in drei Grundtypen eingeteilt, wie in Abbildung 1.1 dargestellt ist.

Abbildung 1.1: Drei Typen von Segelbooten: Segelsurfbrett, Mehrrumpfboot und Einrumpfboot.

Windsurf- und Kiteboards

:

Windsurf

- und

Kiteboards

sind im Wesentlichen Surfbretter mit einem Segel oder Kiteschirm. Es gibt sie in vielen Größen und Formen, je nach der beabsichtigten Verwendung und den Fähigkeiten des Surfers. Wind- und Kitesurfen bieten viel Segelspaß und erfordern so wenig Material, dass Sie das Board einfach auf das Dach Ihres Autos schnallen können. Mehr zu diesen beliebten und schnellen Varianten des Segelsports finden Sie in

Kapitel 13

.

Mehrrumpfboote

:

Mehrrumpfboote

sind Boote mit mehr als einem Rumpf (logisch, oder?). Ein Boot mit zwei Rümpfen wird

Katamaran

genannt; ein

Trimaran

ist ein Boot mit drei Rümpfen. Das Segeln von Mehrrumpfbooten, besonders von kleinen und leichten, kann sehr aufregend sein – bei etwas Wind hebt sich einer der Rümpfe über die Wasseroberfläche und Sie fühlen sich, als ob Sie über das Wasser fliegen würden. Mehr Informationen über das Segeln eines kleinen Katamarans (auch Kat genannt) finden Sie in

Kapitel 11

. Größere Mehrrumpfboote (länger als neun Meter) können großartige Fahrtenboote sein. Aufgrund ihrer Breite sind sie sehr stabil und bieten durch ihre Länge enorm viel Platz. Außerdem sind Mehrrumpfboote schnell, da sie leicht sind und keine schweren

Kiele

oder viel Oberfläche unter Wasser haben, wie

Einrumpfboote

(Boote mit einem Rumpf) der gleichen Größe. Im nächsten Abschnitt »Alle Segelboote haben Unterwasseranhänge« finden Sie Informationen über das

Steckschwert

, das bei vielen Mehrrumpfbooten anstelle eines Kieles verwendet wird. Riesige Mehrrumpfboote mit einer Länge von 37 Metern und mehr konkurrieren miteinander in Hochseerennen und halten die meisten Langstreckengeschwindigkeitsrekorde im Segelsport, einschließlich der Nonstop-Weltumseglung in 40 Tagen!

Warum schwimmt ein Boot?

Haben Sie jemals in einem Boot gesessen und sich gefragt, warum zum Kuckuck es nicht sinkt? Nun, Sie brauchen sich nicht mehr darüber wundern. Ihr Boot schwimmt, weil seine Dichte geringer ist als die des Wassers, in dem es sich befindet. Dichte wird ausgedrückt als Masse pro Volumeneinheit. Die Dichte von Süßwasser beträgt 1 Gramm pro Kubikzentimeter. Salzwasser ist schwerer als 1 g/cm3, somit kann ein schwereres Objekt besser (oder höher) in Salzwasser als in Süßwasser schwimmen. Ein Boot kann in Salzwasser schwimmen, wenn seine Dichte weniger beträgt als 1 g/cm3, einschließlich sämtlicher Ausrüstung und Personen an Bord: Mast, Segel und Besatzung. Wenn die Dichte beispielsweise 0,5 g/cm3 beträgt, dann schwimmt das Boot halb im Wasser und halb außerhalb des Wassers.

Das Gewicht eines Bootes wird als Wasserverdrängung bezeichnet, weil das Boot einen seinem Gewicht entsprechenden Rauminhalt von Wasser verdrängt (oder beiseitedrückt). Ein Gegenstand mit sehr geringer Verdrängung, wie zum Beispiel ein Surfbrett, liegt auf der Wasseroberfläche wie ein Blatt. Ein Boot mit größerer Verdrängung liegt tiefer im Wasser, weil es mehr Wasser verdrängt.

Boote können aus nicht schwimmenden Materialien (dichter als Wasser) gefertigt sein, wie zum Beispiel Stahl oder Beton, solange sie mit einem ausreichenden Volumen konstruiert sind, damit ihre gesamte Dichte weniger beträgt als die von Wasser. Als Beweis dient eine leere Aluminiumdose: Sie schwimmt, aber dieselbe Dose sinkt, wenn sie flach gedrückt und ihr Volumen auf diese Weise verkleinert wird. (Sie sollten dieses Experiment natürlich nicht auf dem Wasser durchführen – damit Sie keinen Müll verursachen.)

Einrumpfboote

: Das

Einrumpfboot

ist der häufigste Bootstyp unter den Segelbooten und es verfügt über nur einen Rumpf (ist immer noch logisch, nicht wahr?). Die meisten Segelaktivitäten und Rennen in der Welt finden auf Einrumpfbooten statt, die allgemein in Jollen und Kielboote eingeteilt werden, wie im nächsten Abschnitt noch genauer erklärt wird. Die meisten Segelschulen halten ihre Grundkurse im Segeln auf Einrumpfbooten –Jollen oder Kielbooten – ab. Für das Windsurfen und Kitesurfen gibt es spezielle Surfschulen. Mehr Informationen zum Segelunterricht, zu den verschiedenen Bootstypen und darüber, wie Sie eine gute Segelschule finden, erhalten Sie in

Kapitel 2

.

Alle Segelboote haben Unterwasseranhänge

Unterhalb des hinteren Endes der meisten Segelboote befindet sich ein beweglicher Anhang, der Ruder genannt wird. Das Ruder steuert das Boot. Unterhalb der Mitte der meisten Segelboote ist ein zweiter, größerer Anhang angebracht. Bei diesem Anhang handelt es sich um einen Kiel oder ein Schwert.

Kielboote und Jollen

Der Hauptzweck von Kiel oder Schwert liegt darin zu vermeiden, dass das Boot seitlich abdriftet, wenn der Wind über die Seite des Bootes einfällt. Außerdem bietet ein Kiel oder Schwert Auftrieb, sodass Ihr Boot näher am Wind segeln kann. (Während des Segelns verhalten sich die Segel und Unterwasseranhänge wie Flügel.) Abgesehen von einigen Ausnahmen handelt es sich gewöhnlich um einen Kiel, wenn er fest (nicht beweglich) am Bootsrumpf angebracht ist und aus einem schweren Material besteht, wie zum Beispiel Blei. Falls der Anhang leicht ist und eingezogen werden kann, handelt es sich um ein Schwert.

Kielboote

:

Kielboote

haben einen Kiel, einen fest angebrachten und schweren Bleianhang unter ihrem Rumpf, wie in

Abbildung 1.2

gezeigt wird. Der Ballast des Kiels gibt dem Boot Stabilität gegen die Windkraft. Die kleinsten Kielboote sind (manchmal ferngesteuerte) Modellsegelboote, doch Kielboote für den Transport von menschlichen Passagieren sind gewöhnlich mehr als sechs Meter lang.

Abbildung 1.2: Kiele und Ruder kommen in verschiedenen Formen und Anordnungen vor. Das linke Foto zeigt ein normales Kielboot, das rechte Foto einen Canting-Kiel (CBTF) mit zwei Rudern. Fotos mit freundlicher Genehmigung von Sally Samins

Jollen

: Bei

Jollen

handelt es sich um flinke, kleine Segelboote, die normalerweise schneller reagieren als ihre Kollegen mit den schweren Kielen. Doch seien Sie vorsichtig – Jollen können

kentern

, also umkippen. Statt des Ballasts im Kiel besitzen Jollen einen leichteren Unterwasseranhang – ein einklappbares Schwert. Je nach Position und Bewegungsmöglichkeit wird ein Schwert auch Steckschwert genannt, wenn es vertikal herausgezogen werden kann (siehe

Abbildung 1.3

), oder Seitenschwert, wenn es an der Seite des Bootes angebracht ist. Die meisten Jollen sind 2,5 bis sechs Meter lang.

Abbildung 1.3: Zwei Jollen: links mit einem einklappbaren Schwert und rechts mit einem Steckschwert.

Ruderpinne und Steuerrad

Wie wird ein Segelboot eigentlich gefahren (oder gesteuert, in Seglersprache)? Die Ruder, die in den Abbildungen 1.2 und 1.3 gezeigt werden, sind entweder mit einer Ruderpinne oder mit einem Steuerrad verbunden. Eine Ruderpinne besteht aus einem langen Hebelarm, mit dem Sie das Ruder drehen können, während ein Steuerrad mit Kabeln verbunden ist, die das Ruder bewegen. Im Allgemeinen sind kleinere Boote mit Ruderpinnen ausgestattet und größere mit Steuerrädern, da größere Boote mehr Kraft auf das Ruder ausüben und einen enormen Hebelarm brauchen würden.

Ein Boot mit einem Steuerrad wird genauso wie Ihr Auto gelenkt – Sie drehen nach links, um nach links zu fahren, und nach rechts, um nach rechts zu fahren. Im Gegensatz dazu muss eine Ruderpinne nach rechts gedrückt werden, um nach links zu fahren, und sie muss nach links gedrückt werden, um nach rechts zu fahren. (Für mehr Informationen zum Thema Steuerung siehe Kapitel 4.) Das Steuern erscheint komplizierter als es wirklich ist – das Boot reagiert recht schnell auf die Ruderpinne und Sie werden rasch ein »Gefühl« für das richtige Steuern entwickeln.

Alle Segelboote haben einen Mast

Der Mast ist die vertikale Stange, die das Segel trägt, so wie bei der Jolle in Abbildung 1.4 dargestellt ist. Obwohl die meisten modernen Segelboote über nur einen Mast verfügen, haben manche Segelboote mehrere Masten, die viele Segel tragen können. (Erinnern Sie sich an die Bilder der Niña, Pinta und der Santa Maria, die Schiffe von Christoph Columbus, in Ihrem Geschichtsbuch?)

Abbildung 1.4: Die wesentlichen Teile einer Jolle.

Sie haben vielleicht schon einmal von einem Rahsegler, einem Schoner oder einer Yawl gehört. Diese Arten von Segelbooten werden nach der Anzahl und der Position ihrer Masten sowie nach dem Umriss ihrer Segel benannt. Wenn Sie wissen möchten, wie Sie diese coolen, klassischen Segelboote erkennen können, sehen Sie im Glossar nach.

Die Masten auf älteren Segelbooten bestehen überwiegend aus Holz, doch auf den meisten modernen Booten sind Masten aus Aluminium zu finden, die leichter in größerer Stückzahl produziert werden können und bei geringem Gewicht hohe Stabilität bieten. Die schnellsten Rennboote haben Masten aus carbonfaserverstärktem Kunststoff, die über äußerste Stärke und geringstes Gewicht verfügen. Auf größeren Booten wird der Mast gewöhnlich durch eine Ansammlung von Drähten gestützt. Diese Drahtansammlung wird stehendes Gut genannt (siehe Vorstag, Achterstag und Wanten auf dem Kielboot in Abbildung 1.5).

Alle Segelboote haben Segel

Der Mast und das stehende Gut tragen das dritte gemeinsame Merkmal der Segelboote – die Segel. Ein Segel ist einfach ein großes Stück Stoff, das den Wind fängt und Ihnen ermöglicht, diese Kraft zu nutzen und das Boot zu bewegen. Die Segel sind Ihr Motor – dessen Antriebskraft oder Benzin ist der Wind. Das Großsegel sitzt entlang der hinteren Kante des höchsten Mastes. Einige Boote tragen lediglich ein Großsegel, während andere auch ein Vorsegel haben. Das Vorsegel befindet sich vor dem Mast. Es gibt verschiedene Arten von Vorsegeln, doch das am weitesten verbreitete Vorsegel ist das Focksegel. In den Abbildungen 1.4 und 1.5 sind die wichtigsten Teile einer Jolle beziehungsweise eines Kielbootes dargestellt.

Abbildung 1.5: Die wesentlichen Teile eines Kielbootes.

Man kann verschiedenste Spezialsegel verwenden, um ein Boot in verschiedenen Winkeln zum Wind so schnell wie möglich fahren zu lassen. Ein beliebtes Vorsegel ist der Spinnaker – ein großes, buntes, fallschirmartiges Segel, mit dem man vor dem Wind segeln (mit dem Wind fahren) kann. Mehr Informationen über dieses Segel finden Sie in Kapitel 12.

In den guten alten Tagen der Rahsegler wurden Segel aus Leinen oder Baumwolle gefertigt. Sie waren schwer und sehr dehnbar. Heutzutage werden die meisten Segel aus einer Polyesterfaser namens Dacron hergestellt. Doch Hightech-Rennboote haben Segel, die aus exotischen, leichten und dennoch starken Materialien gefertigt sind, wie zum Beispiel Mylar, Kohlefasern und Kevlar (das Gewebe in kugelsicheren Westen).

Alle Segelboote haben eine Menge Taue

Wenn ein Segelboot aufgeriggt ist (vorbereitet und fertig zum Segeln), sehen die Taue für das Hochziehen und Einstellen der Segel möglicherweise wie eine Ansammlung von Spaghetti aus. Diese »Nudeln« gehören alle zum laufenden Gut des Bootes. Sogar das einfachste Segelboot, ein Surfbrett, verfügt über verschiedene Taue zum Einstellen des Segels und jedes einzelne hat eine Bezeichnung. Das Fall zum Beispiel ist ein Tau, das am Mast entlang verläuft und mit dem man die Segel hochzieht. Um es noch komplizierter zu machen, werden Taue von Segelbooten »richtigerweise« Leinen genannt, so wie bei dem Ausdruck »Wirf mir die Leine zu«. Doch die meisten Segler benutzen beide Ausdrücke, ohne dabei ihre Crew zu verwirren, und sie sind beide gleichermaßen zulässig (und auch wir verwenden beide Ausdrücke in diesem Buch).

Wenn Sie mit dem Segeln beginnen, ist es wichtiger zu verstehen, wofür die Leinen da sind, als sich über deren Bezeichnung den Kopf zu zerbrechen. Die einzige Leine, die Sie sich zu Anfang merken müssen, ist die Schot – die Hauptleine, mit der Sie das Segel trimmen (Einstellung des Segelwinkels zum Wind). Sie bezieht sich normalerweise auf das einzustellende Segel (zum Beispiel Großschot und Vorschot beziehungsweise Fockschot).

Je nach Windstärke und Größe der Segel kann das Anziehen der Großschot (und der meisten anderen Leinen) harte Arbeit bedeuten. Die meisten Boote haben ein System aus Blöcken, mit denen das Anziehen von stark belasteten Leinen einfacher ist. Und damit Sie die Großschot nicht zwischen Ihren Zähnen halten müssen, wenn Ihre Arme lahm werden, verfügt ein typisches Großschotsystem auch über eine Klemme, die sich an einer geeigneten Stelle befindet.

Auf einem Segelboot ist der Wind der Kraftstoff und das Segel die Maschine. Das Gaspedal ist somit die Schot (siehe Abbildung 1.6) – die Leine, die das Segel anzieht und die Kraft des Windes einfängt.

Einige Grundmanöver beim Segeln

Da Sie nun die grundlegenden Bestandteile eines Segelbootes kennen, haben Sie vielleicht auch ein paar grundlegende Fragen. Weiter hinten in diesem Kapitel behandeln wir die Frage »Wie steuere ich dieses Ding?« (mit dem Steuerrad oder mit der Ruderpinne) und zeigen Ihnen das Gaspedal oder die Großschot (siehe Abschnitt »Alle Segelboote haben eine Menge Taue« weiter oben). Wenn Sie ein verantwortungsbewusster Fahrer sind, könnte Ihre nächste Frage vielleicht lauten: »Wo ist die Bremse?« (oder »Wie halte ich dieses verflixte Ding an?«) In diesem Abschnitt beantworten wir auch ein paar Grundsatzfragen wie: »Kann man überall hinsegeln?« und »Was mache ich als Nächstes?«.

Abbildung 1.6: Großschotsystem auf einer Jolle.

Das Boot anhalten

Sie möchten also das Bremspedal finden? Leider können Segelboote nicht auf der Stelle anhalten (es sei denn, Sie fahren mit dem Boot gegen das Ufer, werfen einen Anker aus oder wenden andere drastische Maßnahmen an). Im Wesentlichen hat ein Segelboot keine Bremse. Doch wenn Sie die Schot nach- und das Segel killen