Sei eine Stimme, nicht nur ein Echo - Gerrit Winter - E-Book

Sei eine Stimme, nicht nur ein Echo E-Book

Gerrit Winter

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Beschreibung

Starke Stimme – starker Auftritt: Unsere Stimme ist der Spiegel unserer Seele. Sie hat großen Einfluss darauf, wie unsere Umwelt uns wahrnimmt. Habe ich überhaupt eine Stimme? Was habe ich der Welt zu sagen? Wie verschaffe ich mir Gehör? Wer bin ich? Was sagt meine innere Stimme? Musikwissenschaftler, Theologe und Coach Gerrit Winter macht in seinen Trainings den Menschen ihre schlummernden Fähigkeiten bewusst und birgt lange vergessene Potenziale. Humorvoll und zielstrebig möchte er verdeutlichen, wie viel BeSTIMMung in der Stimme steckt. Durch die Arbeit an der eigenen Stimme öffnen sich Türen zu mehr Glück, Selbstbewusstsein, Authentizität, Durchsetzungsvermögen und Selbsterkenntnis. Gerrit Winter erzählt von seiner persönlichen Achterbahn des Lebens, auf der er selbst erst seine Stimme finden musste. Sein praktisches Arbeitsbuch bietet viele Stimm-, Sprech- und Atemübungen, mit denen man seine Stimme und damit auch das Selbstbewusstsein stärkt. Anders als der Coaching-Trend der Ego-Optimierer will dieses Buch sensibilisieren. Es sagt dem Nicht-Gehört- und Übersehen-Werden den Kampf an!

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Seitenzahl: 180

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INHALT

 

 

Finde deine Stimme

 

1 Einleitung

2 Ganz einfache schwere Fragen

3 Mehr als nur Sauerstoff: Die Atmung

4 Der schlafende Riese: Die Stimme

5 In jedem steckt eine kleine Whitney

6 Energetisches Pingpong: Resonanz

7 Die laute Welt und die leise innere Stimme

8 Heldenreise: Das wahre Leben ruft

9 Mehr als gesund: Das große Ganze

10 Singen ist das neue Yoga

11 Im Wandel: Die Stimme in der Gesellschaft

12 Der Spiegel der Seele

13 Frauen, ihr habt das Wort

14 Stark mit Stimme

15 Bestimmung

 

Nachwort: Hauch dir Leben ein

FINDE DEINE STIMME

Weißt du, was du im Leben willst und was dich glücklich macht? Stehst du auch wortstark dafür ein? Für mich geht es darum, sichtbar zu werden und den Mut zu haben, sich auf seinen eigenen Weg zu machen. Auf den Weg zu sich selbst und zu einem glücklicheren Leben. Es geht darum, den Mut zu erlernen, die Dinge, die einen unglücklich machen, zu verändern oder loszulassen und neuen Dingen Raum zu geben. Es geht darum, zu lernen, was aus dem Rucksack ausgepackt werden muss und was es wert ist, weitergetragen zu werden. Raus sollten langfristig Selbstzweifel, zerstörerische Gedankenmuster, das Opfersein, Energieräuber und Menschen, die einen runter- statt raufziehen. Dieses Bewusstsein zu erlernen erfordert Mut. Denn man wird auf dieser Reise sicher des Öfteren hinfallen und muss dann wieder aufstehen. Doch das Hinfallen bringt einen ja auch wieder ein Stückchen weiter. Es macht klüger, weiser, erfahrener.

Solchen Mutigen gebührt Respekt und dieser Mut definiert den Helden. Eine Heldin oder ein Held muss nicht immer siegreich hervorgehen. Doch Helden geben nicht auf. Sie zeigen Verletzlichkeit. Sie zeigen, dass sie nicht perfekt und nicht gefeit sind vor den Dingen, die das Leben bereithält. Sie verlassen den Platz mit erhobenem Haupt, selbst wenn sie gefallen sind. Sie wagen zu verlieren und wachsen über sich hinaus. Diesen Menschen jubeln wir zu. Zu ihnen sehen wir auf, weil wir uns mit ihren Schwächen identifizieren können und sie uns an uns und unseren eigenen schweren Weg erinnern. Wir müssen uns gegenseitig applaudieren, dafür, dass wir den Mut aufgebracht haben, obwohl auch wir vielleicht scheitern.

Vor allem in diesen Zeiten. Seien es globale Krisen oder ganz persönliche Talfahrten. Wir sehen viele Missstände, soweit das Auge reicht. Man muss seinen Kopf über Wasser halten und will nicht untergehen in dem Meer von schlechten News. Das ist beschwerlich, aber es lohnt sich. Deshalb ergreifen wir jeden Tag die Möglichkeiten, die das Leben uns bietet. Wir machen weiter, weil wir wissen, dass da mehr ist. Etwas in uns sagt uns, dass wir glücklich, gesund, erfolgreich, bewusst, erfüllt und authentisch sein wollen. Deshalb gibt es jeden Morgen einen neuen Tag, der darauf wartet, dass wir wieder über uns hinauswachsen und abends zuversichtlich in unsere Kissen fallen und wissen: Es geht weiter! Natürlich klappt das mal besser, mal schlechter, aber wir tun es. Es ist wie das Atmen, es geschieht einfach. Wir denken nicht darüber nach. Wir nehmen automatisch den nächsten Atemzug und machen weiter. Obwohl wir wissen, wir werden nicht eines Tages aufwachen und es geschafft haben. Das vereint uns alle. Der Weg zum Glück ist weder kurz noch lang, er ist schlicht ein Weg. Aber er ist es wert, gegangen zu werden.

Je bewusster wir diesen Weg gehen, je leidenschaftlicher und mutiger wir sind, desto verletzlicher sind wir. Doch je mehr Imperfektion wir uns erlauben, desto schneller kommen wir auch voran, weil wir keine Zeit verschwenden, um zu gefallen, zu blenden, zu korrigieren und zu optimieren, bis wir uns selbst verloren haben. Es geht darum, den Mut zu haben, einfach loszulaufen und anzunehmen, was kommt. Haben wir immerzu Angst, ist es meiner Meinung und Erfahrung nach die Angst, verletzt zu werden oder zu scheitern. Denn das werden wir zuweilen sowieso. Das ist das Leben. Es beinhaltet Schmerz, sobald wir auf die Erde kommen. Dies ist nichts Schlimmes, es gehört schlicht und einfach dazu. Es ist Teil des Spiels und es lohnt sich, dieses Risiko in seinem Rucksack zu tragen. Genau wie den Mut, die Liebe, die Kreativität, den Erfolg, die Authentizität oder das Glück. Was sie alle vereint, ist das Risiko für Schmerz und Leid. Ohne das eine gibt es nicht das andere nicht. Authentisch und sichtbar zu sein bedeutet auch, dass wir verletzbar sind. Aber hinzu kommt, dass wir viel mehr beeinflussen können, als wir selbst oft denken. Wir sind nicht ausgeliefert. Wir haben alles, was wir brauchen. Es ist bereits in uns!

Viel mehr, als du für möglich gehalten hast, steckt schon in dir! Jeden Morgen, wenn du die Augen öffnest, hast du bereits alles, was du dazu benötigst, um ...

... die Person zu sein, die du sein willst! Und nicht nur das Echo von jemand anderem, von fremden Meinungen und Einstellungen, die dir eigentlich nicht entsprechen.

Bist du bisher das Echo von jemand anderem gewesen?

Was genau ist hier mit „Echo“ gemeint?

Unser Freund der Duden definiert es wie folgt:

1.[mehrfache] Schallreflexion; Widerhall, Nachhall

Beispiele

•ein mehrfaches Echo

•das Echo eines Hahnenschreis

•das Echo antwortete uns

•[in übertragener Bedeutung:] er ist nur das Echo seiner

Freundin (gibt nur deren Äußerungen, Ansichten wieder und hat keine eigene Meinung)

2.Resonanz, Reaktion auf etwas

Beispiele

•das Echo auf die Entscheidung

•ein unterschiedliches Echo finden

•ein großes Echo finden

3.echoartiges [Wieder]eintreffen, Zurückkommen

4.Gebrauch

5.Technik

Beispiel

•das Echo eines ausgesendeten [Radio]signals

6.[fehlerhafte] Wiederholung oder [unbeabsichtigter]

Nachhall aufgrund bestimmter technischer [Neben]effekte

Alle Definitionen vereinen das „wieder/wider“, den Effekt des Nachahmens und der Reaktion auf etwas. Das Echo ist etwas Passives, keine aktive Aktion. Ein Echo kann es nur geben, wenn eine aktive Aktion, beispielsweise die einer Stimme, vorausgegangen ist.

Auf uns übertragen ist das Echo das, was uns umgibt, ohne dass wir es gesagt haben. Es ist das, was auf uns trifft, weil bestimmte gesellschaftliche, religiöse oder kulturelle, persönliche oder familiäre Dogmen und Vorstellungen, Konventionen und Stimmen auf uns treffen und uns durch ihre Erwartungshaltungen zu einem Echo machen. Wir haben in dem Moment nicht selbst entschieden, etwas in diese Welt zu bringen. Wir wurden als Projektionsfläche oder sogar als Verstärker und Verbreiter genutzt, um durch uns dieses Echo zu erhalten.

Auch in der griechischen Mythologie findet sich diese Deutung wieder. Echó (griechisch Ἠχώ, von ἠχή