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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Didaktik - Deutsch - Literatur, Werke, Universität Bielefeld (Fakultät für Geschichtswissenschaft und Philosophie), Veranstaltung: Inszenierungen des Selbst in autobiographischen Zeugnissen des 19. und 20. Jahrhunderts, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit behandelt die Selbstdarstellung Bismarcks in seinen Memoiren "Gedanken und Erinnerungen" unter Berücksichtigung von Entstehung und Rezeption des Werks. Memoiren gelten als von Politikern und anderen Personen des öffentlichen Lebens vorge- nommene literarische Darstellungen des eigenen Lebens. Im Gegensatz zur Autobiographie steht in ihnen weniger Privates im Vordergrund, vielmehr liegt der Fokus auf selbst mit- erlebten und mitgestalteten öffentlichen, politischen und zeitgeschichtlichen Zuständen und Ereignissen. Insbesondere für politische Memoiren gilt, dass der Ich- Erzähler nicht als Privatmann in Erscheinung tritt, sondern in seiner Funktion als öffentlicher Rollenträger. Der Dokumentationsstil von Memoiren (Verwendung von Quellen wie Briefe, Akten, Reden etc.) hat häufig zu der missverständlichen Annahme geführt, dass dieser literarischen Gattung ein höherer Objektivitätsgrad zukomme als anderen Selbstzeugnissen. Dagegen spricht u.a. die häufig anzutreffende didaktische Absicht des Memoirenschreibers, die Auswahl und Kommentierung des Materials entscheidend beeinflusst. Der Schreiber bemüht sich in der Regel, sein politisches Denken und Handeln in der Vergangenheit zu rechtfertigen und die ungebrochene Relevanz seiner politischen Positionen und Leistungen für Gegenwart und Zukunft zu unterstreichen. In diesem Sinne lassen sich Memoiren als „subjektiv organisierte Rollendarstellungen eines Ich- Erzählers“ definieren.
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