Selbstversorgung - Marie Diederich - E-Book

Selbstversorgung E-Book

Marie Diederich

0,0

Beschreibung

Von Gemüsebeeten, Ziegen und Einmachgläsern: dein Weg in die Selbstversorgung Sehnst du dich danach, jeden Morgen eine Runde durch den Garten zu drehen, knallrote Tomaten und frische Kräuter zu ernten und sie gleich auf eine krosse, selbstgemachte Butterbrotscheibe zu bugsieren? Ja, Selbstversorgung klingt einfach fantastisch. Marie Diederich hat vor einigen Jahren ihren Traum Wirklichkeit werden lassen. Ihr Resümee? Gar nicht so schwer. In diesem Buch verrät sie dir: Viele Wege führen zur Selbstversorgung. Such dir deinen persönlichen Lieblingsweg aus! Ernte, bis die Sonne untergeht, hol Knusperbrote aus dem Ofen, bring deine Vorratsregale ins Wackeln ... Wie kann so ein Selbstversorger*innen-Dasein also aussehen? Legen wir im Garten los: mit 40 ausführlichen Pflanzen-Porträts und Marie Diederichs spezieller Anbaumethode für Selbstversorger*innen mit wenig Zeit. Oder aber du verdrückst dich in die Küche, um einzukochen und zu fermentieren. Oder: Backe ofenfrisches Brot und umgib dich mit gackernden Hühnern und frechen Ziegen. Marie Diederich hat das selbst alles ausprobiert und führt dich detailliert an jedes Thema heran. Mach dir deine Selbstversorger*innen-Welt, wie sie dir gefällt! Keine Angst: Es geht nicht darum, alles perfekt zu machen - sondern darum, was dir selbst guttut. Ob du deine Wolle selbst spinnst, Milch in Joghurt verwandelst oder ein Saatgutfest organisierst: Hauptsache, du gehst es an. Du bestimmst! Und: Damit schützt du Klima und Umwelt - und: es macht einfach ungeheuren Spaß. Das klingt nach einem guten Plan? Nichts wie los! - Pack es an: Lass deinen Garten aufblühen, füll die Vorratskammer bis oben hin und erfahre, wie gut es sich anfühlt, Teig zu kneten und Wolle zu spinnen. - Darauf haben deine Beete gewartet: 40 Pflanzenporträts verraten dir alles rund ums Säen, Ernten und Vermehren deiner Lieblingspflanzen. - Selbstversorgung = Dauerjob? Von wegen: Hast du den Dreh raus, hält sich der Aufwand in Grenzen -so bleibt noch Zeit für andere schöne Dinge.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 371

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Marie Diederich • Wurzelwerk

SELBSTVERSORGUNG

Dein eigenesGemüse anbauen,mit Hühnern kuscheln,in selbstgebackenesBrot beißen

Für Tisi

mit Fotografien vonMarie Diederich, Janis Jean Stoye und Lorena Jursch

INHALTSVERZEICHNIS: AUF INS ABENTEUER SELBSTVERSORGUNG

Von Gemüsebeeten, Ziegen und Vorratsgläsern: Mein Weg in ein einfaches Leben

Auf der Suche nach den Wurzeln – oder: Was brauchst du eigentlich?

Lust darauf, dir den Bauch vollzuschlagen? Ab in den Garten!

Du sehnst dich nach Gesellschaft? Auf in den Stall, die Wiese, zur Weide!

Immer her mit den Einkochgläsern? Rein damit in den Vorratsschrank!

Das eigene Brot backen – oder: „Schatz, hast du heute schon den Sauerteig gefüttert?”

Dein wilder Selbstversorger*innen-Traum – jetzt geht’s an die Planung

Autark werden: Ist eine 100%ige Selbstversorgung möglich?

 

Der Selbstversorger*innen-Garten – oder: Dein eigener Freiluftsupermarkt, der Tag und Nacht für dich geöffnet hat

Träumen erlaubt: Erstelle deinen Anbauplan!

Wie groß soll mein Gemüsegarten sein?

Was soll rein ins persönliche Gemüseregal?

1 – Zum Starten und Eintauchen: Schnuppernäschen

2 – Ausprobieren und neu verlieben: Schwärmer*in

3 – Aufs Ganze gehen: Gemüseflüsterer*in

Auf geht’s zur Gemüse-Single-Party!

Ringel, Ringel, Reihe: So erstellst du deine Fruchtfolge

Gartenzeit = Frühlingszeit? Von wegen!

Her mit den Lückenbüßern: Gemüse für zwischendrin

Ein neues Zuhause für dein Gemüse: Beete anlegen

Wo soll ich meinen Gemüsegarten anlegen?

Freiheit für dich und deinen Boden: Gärtnern ohne Umgraben

Das wundervolle Kompostbeet

Schwarzes Gold schürfen: Wie du deinen eigenen Kompost herstellst

Der beste Ort für deinen Kompostplatz

Die richtigen Zutaten für guten Kompost – und was du besser nicht kompostieren solltest

Was Komposthaufen und Torten gemeinsam haben

Knackig warm oder einfach cool? So kontrollierst du die Temperatur in deinem Komposthaufen!

Nicht zu trocken, nicht zu nass …

Umsetzen oder nicht umsetzen?

Kleine Hände, große Ernte

Von Samenkörnern und Pflanzenbabys: Jungpflanzen ziehen und eigenes Saatgut ernten

Place to be: der richtige Platz für deine Gemüsekinder

Kuschelerde und -behausung: worin die Kleinen am liebsten wachsen

Keimt’s noch? Sicher ist sicher: die Keimprobe

Standort: Check! Zubehör: Check! Samen: Check! – Jetzt geht’s ans Pflanzen

Doppelt hält besser: Schritt für Schritt zu deinen eigenen Pflanzenbabys

Warum ich Fehler liebe – die Big 7 beim Pflanzenziehen und wie du sie vermeidest

Weil Samen nicht gleich Samen sind – wie du dich und deine Pflanzen unabhängig machst

Samen ernten, Pflanzen vermehren – keine Macht den Hybridsorten

Dich plagen Bedenken? Du glaubst, du wirst nie Selbstversorger*in werden, oder siehst du gerade das Beet vor lauter Gemüsen nicht mehr? Dann bitte einmal hier entlang …

Gemüse anbauen, bis das Beet aus allen Umrandungen platzt: Meine Lieblings-Selbstversorger*innen-Pflanzen im Porträt

Wenn du klein anfangen und Großes erleben möchtest: Schnuppernäschen

Mangold

Rote Bete

Knoblauch

Zwiebel

Radieschen

Salat

Asiasalat

Zucchini

Wenn du mal wieder mit der Zucchinikeule über den Gartenzaun winkst

Postelein

Feldsalat

Stangenbohne

Buschbohne

Dicke Bohne

Topinambur

Die Must-have-Selbstversorger*innen-Werkzeuge

Wenn du Lust auf Abwechslung im Beet hast: Schwärmer*in

Lauch

Knollensellerie

Karotte/Möhre

Tomate

Paprika

Artischocke

Spinat

Kartoffel

Grünkohl

Kohlrabi

Rosenkohl

Erbse

Gurke

Kürbis

Zuckermais

Pastinake

Wenn du dich der Herausforderung stellen willst: Gemüseflüsterer*in

Kopfkohl (Weißkohl, Rotkohl, Wirsing)

Beziehungstipps im Wirsingbeet

Brokkoli und Blumenkohl

Chicorée

Kein Garten in Sicht? So geht Balkongärtnern!

Kräuter, Kräuter, Kräuter … gehen einfach immer!

Basilikum

Rosmarin

Thymian

Hallo Würmchen! – Eine Liebeserklärung an die unglaublichsten Tiere dieser Erde

Dein kleines Eden: Der Selbstversorger*innen-Obstgarten

Einen, zwei, zehn Bäume pflanzen

Wenn’s nur so vom Himmel purzelt: Streuobstwiese

Eine klitzekleine Obstauswahl, die ich liebe

Apfel

Birne

Erdbeere

Himbeere

Ein Selbstversorger*innen-Dasein: Mulchen, düngen, gießen … aber ganz entspannt!

3-Phasen-Garten oder: Die Mühelos-Methode. So musst du kaum noch gießen und jäten!

Je mehr Mulch, desto besser!

Dünger selber machen: Gemüsefutter für die Hungrigen

Deine Gästeliste für die Beetparty – wie du rüpelhafte Allesfresser aus dem Garten kickst

Wer schnabuliert da meine Salatblätter? – Tipps gegen Schnecken

Anti-Schnecken-Held im Leo-Print: Tigerschnegel

Wenn’s beißt, saugt oder fleckig wird: gefräßige Tiere und Pflanzenkrankheiten

Gartentor auf für die entspannten Gegenspieler*innen: Nützlinge

Lass uns die Welt retten: Heute der Garten, morgen der Planet!

 

Auf Tuchfühlung mit Hühnern, Ziegen, Schafen

Stall und Korn: flauschige Hühner, Hähne und Küken

Ein Zuhause für deine Hühner: So sollte dein Stall aussehen

Jetzt wird aufgetischt: Was fressen Hühner?

Endlich stolze*r Hühnerbesitzer*in? Das sind deine täglichen und wöchentlichen Aufgaben

Next-level Vorratskammer: Eier haltbar machen

Warum bei Hühnern aufhören? Enten halten

Schon mal mit Hühnern geduscht?

Wiese, Milch und Käse: Ziegen halten zur Selbstversorgung

Ziegen sind zimperlich: Ein Dach über dem Kopf muss sein

Der Bock springt hoch, der Bock springt weit, warum auch nicht, er hat ja Zeit: Der richtige Zaun

Wettervorhersage fürs Wochenende: 100%ige Wahrscheinlichkeit für Melken

Melkstand-Training

Käse, Joghurt, Butter: Die Milch verarbeiten

Ohne Zicklein keine Milch

Vertretbarer Fleischkonsum: Gibt es das?

Wärme, Wolle, Spaß: Schafe

Wollkopf oder Meckerliese?

Vom Schaf zum Flauschepulli: Selber nähen war gestern! Streichle deine Kleidung, bevor die nächste Kollektion in Produktion geht …

Warum es so wichtig ist, welche Wolle du verwendest

So spinnst du eigene Wolle

Fleißige Arbeiter und protzige Königinnen: Bienen!

Selbstversorgung mit Kindern: ein ganz eigenes Aufwachsen

 

Lagern, haltbar machen und das ganze restliche Jahr den Sommer portionsweise vernaschen

Ab in den Dornröschenschlaf mit dir: Wie du Obst und Gemüse einlagerst

Von brodelnden Einkochkesseln und durchgebogenen Vorratsregalen: sicher einkochen

Schwedische Königinnenmarmelade

Gemüsesuppe aus dem Glas

Die absolut beste Tomatensauce einkochen

Gärt’s noch!? Sprudelnd spritzige Fermente

Wer wird denn da gleich sauer werden?

Coole Bakterien: Fermentationstalk

Regenbogen-Paprika fermentieren

Fermentierte Dillbohnen

Pinkes Sauerkraut

Frische Ernte auch im Winter!

Alles Müll! – Das kannst du laut sagen!

 

Fühl den Teig: Dein eigenes Brot backen

Die Basiszutaten für dein Brot

Mahle, Mühle, mahle!

Der geheimnisvolle Teig oder: Die WG in deinem Kühlschrank

Sauerteig-Starterkultur

Grundrezept Sauerteigbrot ohne Kneten

Pimp your Bread

Brötchen und Baguette: meine Lieblingsrezepte

Roggen-Honig-Brötchen

Baguette oder: ein französischer Traum

 

Anhang: Für alles, was du noch wissen musst, um dich in dein Selbstversorgungs-Abenteuer zu stürzen

Glossar: Ist das vielleicht Selbstversorgerisch, oder was?

Zum Weiterlesen und Reinschmökern: Literaturtipps

Wo gibt’s was? Bezugsquellen

MEIN TRAUM VON DER SELBSTVERSORGUNG: ALLES BEGANN MIT EIN PAAR FLAUSCHIGEN ZIEGEN …

 

„Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Kleines“, sagte mein Vater und legte mir einen Arm um die Schulter. Warum sagte er das ausgerechnet jetzt? Er hatte mir doch heute Morgen schon gratuliert. Nach einem ausgiebigen Geburtstagsfrühstück und 12 ausgepusteten Kerzen (und zwar im ersten Anlauf!) waren wir zu diesem Spaziergang aufgebrochen. Und natürlich hatte ich an der Weide angehalten, an der wir jetzt standen, um die 3 wunderschönen Ziegen anzuschmachten, die neben einem Pferdeanhänger lagen und wiederkäuten.

„Das da sind deine Ziegen“, sagte meine Mutter – und ich starrte sie an. „Meine?“, hauchte ich. „Wirklich?“ Ich hüpfte vor Freude auf und ab, als ich meinen Eltern in die Arme fiel. Wer hätte gedacht, dass sie meinem endlosen Bitten erliegen und mir tatsächlich erlauben würden, Ziegen zu halten? Wie oft hatten sie mir vorgepredigt, dass wir in der Stadt wohnten, nicht auf einem Bauernhof? Und wie viele Vorträge hatten sie mir gehalten über die Verantwortung, die Tiere mit sich bringen, und dass ich einfach noch zu jung dafür sei?

Ich hatte keine Ahnung davon, wie man einen Elektrozaun ausschaltet. Mein Vater half mir, und ich stolperte über die Weide auf meine ersten eigenen Ziegen zu. Sie waren ganz zahm und ließen es geduldig über sich ergehen, dass ich eine nach der anderen in die Arme schloss und mein Gesicht in ihrem Fell vergrub. „Danke“, war das Einzige, was ich zu diesem besten aller Geschenke herausbekam. „Sie sind perfekt!“

Ich weiß nicht, woher dieser innige Wunsch kommt, meine eigene kleine Farm zu haben – er war einfach da, schon solange ich denken kann. Mein erstes Taschengeld sparte ich für ein Buch über Selbstversorgung. Ich erinnere mich auch noch lebhaft daran, wie ich die Saatguttütchen meiner Großmutter durchstöberte, jedes Mal, wenn ich bei ihr zu Besuch war. Sie füllte mir dann gerne etwas ab, und noch am selben Tag säte ich die Samen in Töpfe auf der Dachterrasse meiner Eltern.

Mein Freund, mit dem ich 7 Jahre später in unsere erste eigene Wohnung zog, hatte es nicht leicht mit mir. Nicht nur, dass ich anfing, den winzigen Garten, der zur Wohnung gehörte, in einen Gemüseacker zu verwandeln, während sich drinnen noch die Umzugskartons stapelten. Es dauerte auch nicht lange, bis ich 2 kranke Hennen anschleppte, die ich wochenlang in unserem Badezimmer aufpäppelte. Und ich bin mir nicht sicher, ob er sich im Klaren darüber war, wie oft sein Auto in den nächsten Jahren für Ziegen-Notfalltransporte würde herhalten müssen und dass die Erdschicht im Fußraum des Beifahrersitzes von nun an zum Inventar gehörte.

Als unser Sohn auf die Welt kam, hatte ich einen noch viel größeren Ansporn, unser Essen selbst anzubauen. Ich wollte, dass das, was ich ihm auftischte, wirklich, wirklich gut ist. Und was ist besser und frischer als das Gemüse, das direkt vor dem Küchenfenster wächst? Oder das leckerste Tomaten-Rührei der Welt, aus frisch gelegten Eiern, garniert mit ein paar Gartenkräutern?

Ich fing an, mir Gedanken über die Kindheit zu machen, die ich meinem Sohn ermöglichen wollte. Wäre es nicht wunderschön, wenn er seine Tage draußen an der frischen Luft verbringen, zusammen mit Tieren aufwachsen und von klein auf lernen könnte, was es bedeutet, mit der Natur zu arbeiten statt gegen sie? Ich sah ihn barfuß durch einen großen Garten flitzen, eine Möhre in der Hand, die er sich aus einem der Beete stibitzt hatte, und ein Huhn unter dem anderen Arm. Die Tatsache, dass ich nicht mehr nur für mich selbst verantwortlich war, sondern auch für ihn, feuerte meine Träume nur noch weiter an.

Auch was meinen Studienort anging, hatte ich genaue Vorstellungen: Ich wollte ökologische Landwirtschaft studieren und nichts anderes. Und tatsächlich (er ist so süß!) zog mein Freund statt nach Berlin, Leipzig oder Hamburg mit mir nach „Kleinalmerode“, ein winziges Dorf, in dem es nichts gibt außer Wald, Wiesen und eben die Landwirtschaftsuni gleich um die Ecke.

Das einzige Manko: Unsere Wohnung hatte keinen Garten, nicht einen einzigen Quadratmeter. Aber es dauerte nicht lange, bis ich die Besitzer*innen aller verwilderten Grundstücke im Umkreis ausfindig gemacht hatte, meist alte Leute, die sich nicht mehr um ihr eigenes Land kümmern konnten und deren Kinder längst in die Stadt gezogen waren. Sie waren allesamt begeistert, als ich vorschlug, dass ich diese Flächen beweiden und begärtnern und im Gegenzug pflegen könnte. So hatte ich auf einmal genug Platz, alles auszuprobieren, wovon ich immer geträumt hatte. Meine Ziegenherde wuchs, wir legten uns noch mehr Hühner zu und ich baute zum ersten Mal so viel Obst und Gemüse an, dass wir nur noch wenig zukaufen mussten. Und nach und nach fing auch mein anfangs so skeptischer Freund an, sich für Gemüse und Co. zu begeistern, sodass ich nun schon lange nicht mehr alleine im Garten arbeite, sondern wir fast alles als Familie erledigen.

Wenn mir vor 6 Jahren jemand erzählt hätte, dass wir so schnell so viel von dem, was wir essen, selbst anbauen und erzeugen würden, hätte ich ihm niemals geglaubt. Überall habe ich gelesen, man soll besser langsam anfangen und sich nicht überfordern. Und ich glaube, dass das ein wertvoller Rat ist – immerhin ist nichts frustrierender, als das Handtuch zu werfen, weil man sich zu viel vorgenommen hat. Aber dieser Rat hat meine Träume kleingehalten. Ich hatte zwar die Vision von einem wuchernden, üppigen, riesengroßen Garten, der genug Obst und Gemüse für unsere Familie abwirft, von eigenen Hühnern, selbstgebackenem Brot, Käse, Milch und Fleisch (wenn du mehr über meine Sicht auf ethischen Fleischkonsum lesen möchtest, blättere doch auf Seite 241) von eigenen Tieren. Aber ich dachte, dass Jahrzehnte vergehen würden, bis wir an diesem Punkt ankommen.

Und ta-da: Nachdem wir einfach angefangen hatten, unseren Traum umzusetzen, hat es keine 3 Jahre gedauert, bis wir genau da angekommen waren, wo ich immer sein wollte. Wir bauen unser Obst und Gemüse fast komplett selbst an, essen nur Eier von unseren eigenen Hühnern, backen unser Brot selbst, trinken nach Möglichkeit unsere eigene Milch und essen Frischkäse, Feta, Camembert, Joghurt, Eis, Wurst und Fleisch von unseren eigenen Tieren. Und das alles neben Vollzeitjob, Studium, Kind und allem, was das Leben sonst noch so bereithält. Mittlerweile ist es nämlich mein Beruf geworden, anderen Menschen zu zeigen, wie sie sich aus ihrem Garten selbst versorgen können. Und weil das mit Abstand der tollste Job der Welt ist, arbeite ich Vollzeit in unserem gemütlichen kleinen Wurzelwerk-Büro, plane Videos für meine Selbstversorger*innen-Kurse, schreibe Anleitungen (oder Bücher) und helfe meinen Kursteilnehmer*innen in Garten- oder Hühnerfragen weiter. Selbstversorgung und Vollzeitjob müssen sich also nicht widersprechen, im Gegenteil: Nach einem langen Tag im Büro sehne ich mich danach, bei dem rhythmischen „Zsch zsch“ der Milch im Melkeimer zur Ruhe zu kommen, es mir mit einem Huhn und einem guten Buch auf der Gartenbank bequem zu machen oder mit dem Erntekorb durch den Garten zu streifen und zu überlegen, was wir heute Abend kochen könnten.

In der Erde wühlen, jeden Tag unter freiem Himmel und inmitten von wuchernden Beeten verbringen? Für mich gibt es nichts Schöneres.

Schau mal, wer sich da hinter dem Ziegenstall versteckt.

Ich möchte niemandem etwas vormachen: Selbstversorgung auf diesem Level kann verdammt hart sein. Wenn dein liebevoll gehegter und gepflegter Gemüsegarten innerhalb kürzester Zeit komplett von Kaninchen abgefressen wird. Wenn du bei klirrender Kälte Eimer voll Wasser durch die Gegend schleppst, um das Trinkwasser deiner Tiere auszutauschen, das schon nach ein paar Stunden wieder einfrieren wird. Oder wenn deine geliebte Milchziege einen Tumor an der Gebärmutter hat und du nicht weißt, ob sie die Geburt der 3 Zicklein in ihrem Bauch überleben wird. Solche Momente werden kommen, daran führt kein Weg vorbei. Aber: Abgesehen von diesen Rückschlägen ist Selbstversorgung längst nicht so aufwändig, wie du es dir im Moment wahrscheinlich vorstellst. Unser Garten „kostet“ uns im Schnitt 3 Stunden Arbeit in der Woche und die Tiere ungefähr 5 Stunden. Dann fällt noch Zeit zum Haltbarmachen der Ernte an, auch die Milch will verarbeitet werden. Insgesamt kommen wir auf ca. 10 Stunden, was nicht viel ist, wenn man bedenkt, dass man sich die Arbeit eventuell auch mit anderen Familienmitgliedern aufteilen kann. Natürlich haben wir am Anfang länger gebraucht, als wir uns all die neuen Fähigkeiten aneignen mussten und im Grunde keinen Schimmer hatten, was wir eigentlich taten. Aber ich bin mir absolut sicher: Wir wären noch viel schneller an diesen Punkt gekommen, wenn wir nur genug Mut gehabt hätten bzw. den Glauben daran, dass das alles überhaupt möglich ist. Wenn ich in den letzten Jahren eine Sache gelernt habe, dann die:

Hab große Träume und trau dir zu, sie zu erreichen.

Wenn du von einem großen Garten träumst oder Tiere zur Selbstversorgung halten möchtest, dann fang an! Und zwar jetzt, nicht nächstes Jahr, wenn dein Kind in den Kindergarten kommt oder wenn du endlich in Rente gehst. Es gibt tausend Gründe, warum es „jetzt gerade nicht passt“. Aber wahrscheinlich wird dieser „richtige Zeitpunkt“, auf den du wartest, nie eintreten. Alles, was du brauchst, ist die Lust, Neues zu lernen, und genug Durchhaltevermögen, um weiterzumachen, wenn es mal hart auf hart kommt (denn das wird es ganz bestimmt!). Dann kannst du alles schaffen, was du dir vornimmst, da bin ich mir sicher!

Es gibt so viele wundervolle Gründe, sich zumindest ein Stück weit selbst zu versorgen: unsere Umwelt, unser Kopf und Körper, Unabhängigkeit, Freiheit, die Zukunft … und: ungeheuer viel Spaß. Es tut gut, zu wissen, wo das Essen herkommt, das auf dem eigenen Teller landet. Es tut gut, die Hände in die Erde zu stecken, beim Säen, Ernten, Naschen. Es tut gut, die Hühner gackern zu hören, oder ungläubig in die Blumenwiese zu lauschen, weil die Bienen summen und sammeln, bis sie nicht mehr tragen können. Es ist fantastisch, wenn sich der Duft deines frisch gebackenen Brotes im ganzen Haus ausbreitet und sich die ganze Familie in der Küche einfindet, um sich um den „Knust“ (den Anschnitt des Brotes) zu balgen. Es macht Freude, mitten im Winter ein Einkochglas aufzumachen und dir den Geschmack des Sommers zurückzuholen. Es macht stolz, Wolle am Spinnrad zu spinnen und den Kleinen eine Mütze zu stricken. Das alles bedeutet nicht nur, sich selbst zu versorgen, es bedeutet vor allem: sich selbst und das Leben neu zu entdecken und einen neuen Bezug zur Natur zu erlangen.

Mit diesem Buch möchte ich dich also an die Hand nehmen und dir zeigen, wie Selbstversorgung aussehen kann. Selbstversorgung ist zu einem Schlagwort geworden, zu einem Begriff, den man heute überall liest – und das ist gut so. Weil er uns dazu anhält, über unseren Konsum nachzudenken, über die Gesellschaft, in der wir leben. Aber er macht auch Angst. Weil Selbstversorgung ein großes Wort ist, das für viele heißt: ganz oder gar nicht.

Dabei kann Selbstversorgung ganz unterschiedlich aussehen. Und es geht nicht darum, alles perfekt zu machen, sondern deinen persönlichen Lieblingsweg zu finden. Vielleicht bist du auf der Suche nach Inspiration, welche Dinge du nach und nach selber machen kannst? Vielleicht möchtest du dein komplettes Gemüse selbst anbauen, vielleicht aber auch nur Tomaten – weil du die einfach furchtbar gerne isst? Vielleicht hast du vor, den Platz in deinem Garten endlich mit süßen Hühnern und frechen Ziegen zu teilen? Vielleicht möchtest du aber nur endlich wissen, wie du die Zucchinischwemme nächstes Jahr überlebst? Egal, wo du momentan stehst oder was dir im Kopf herumschwirrt – auf alle diese Ideen gibt es nur eine Antwort: Trau dich.

Lass dich ein auf das Abenteuer Selbstversorgung!

JEDES HUHN HAT SEINE GANZ EIGENE PERSÖNLICHKEIT.

 

Die große Frage, eine, die wir uns immer öfter stellen, ist die nach dem, was wir wirklich brauchen. Oder anders gesagt: Geht es nicht einfacher, können wir nicht leichter werden? Viele sehnen sich nach Entschleunigung, nach weniger. Es erdet ungemein, im Garten zu arbeiten, etwas mit den eigenen Händen zu erschaffen und Wind und Wetter zu spüren. Und abends am Lagerfeuer zu sitzen, ist so viel erfüllender als der nächste Serienmarathon.

Das Schöne an der Selbstversorgung, egal ob teilweise oder voll, ist die Wertschätzung, die man zurückgewinnt: für das Gemüse, Obst, überhaupt für sein Essen, für die Tiere – und für die Dinge, die wir schon so gewohnt sind, dass wir gar nicht mehr wissen, woher sie kommen oder wie sie entstehen. Frische Sommergemüse wie Tomaten und Zucchini gibt’s bei uns nur in den warmen Monaten. Was sich erst mal nach einem entbehrungsreichen Leben anhört, ist eigentlich genau das Gegenteil: Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie groß unsere Vorfreude auf die erste Tomatenernte ist. Der süße Geschmack einer selbstgezogenen Tomate ist einfach unvergleichlich. Und wenn man sich erst mal daran gewöhnt hat, kann eine wässrige Wintertomate, die in den kalten Monaten in einem weit entfernten Gewächshaus gewachsen ist, nicht mehr mithalten.

Auch die Hühner machen im Winter eine Legepause – wir sorgen zwar vor und machen den Sommer über Eier für den Winter haltbar, aber wenn die aufgebraucht sind, legen auch wir eine Eierpause ein und können es kaum erwarten, dass die Tage länger werden und unsere Hennen wieder anfangen zu legen (Du willst gleich mehr darüber wissen? Schau doch auf Seite 224). Das erste Ei im Jahr ist immer ein kleines Festmahl.

Wir kennen die Geschichte hinter den Lebensmitteln, die wir selbst anbauen. Wir haben das, was wir essen, mit eigenen Händen erzeugt, und das fühlt sich einfach gut an. Wer Selbstversorgung ausprobiert, wird ganz automatisch verzaubert: vom Brot, das man selbst gebacken hat, von den unterschiedlichsten Farben, in denen Hühnereier leuchten können, oder vom Geschmack selbstgezogener Karotten, den man eigentlich schon vergessen hatte. Selbstversorgung ist magisch!

Also: Was brauchen wir wirklich? Was wollen wir selbst machen und vor allem: Was können wir überhaupt selbst machen? Und was passt zu dir? Das sind die großen Fragen, die gleich zu Beginn aufkommen. Denn sich selbst zu versorgen, heißt auch planen.

Ich bin der festen Überzeugung, dass du dir viel zutrauen solltest. Alles auf einmal zu wollen und sofort durchzustarten mit der Rundum-Selbstversorgung, ist aber (fast) unmöglich – zumindest, wenn man noch ganz am Anfang steht und sich all die alten Fertigkeiten und Fähigkeiten neu aneignen muss. Deswegen möchte ich dir mit diesem Kapitel helfen, zu entscheiden, wo zum Himmel du anfangen sollst, mit deinem Kopf voller Ideen und deinem Herzen voller Träume. Was braucht es für welche Teile der Selbstversorgung und wie zeitaufwändig ist das alles? Lass uns gemeinsam herausfinden, wie deine nächsten Schritte aussehen können!

 

Lust darauf, dir den Bauch vollzuschlagen? Ab in den Garten!

Dein erstes Gemüsebeet ist ruckzuck angelegt und mit dem richtigen Anbauplan und ein paar anfängerfreundlichen Gemüsepflanzen steht schon bald die erste Ernte an. Nach und nach kannst du dich dann auch an die anspruchsvolleren Kandidaten der Gemüsewelt herantasten und einen Regenbogen unterschiedlichster Gemüse selber anbauen – auch alte, fast vergessene Pflanzen, die man in keinem Supermarkt bekommt.

Zuerst solltest du aber an das Obst denken. Im Gegensatz zum Gemüse dauert es nämlich viele Jahre, bis ein Obstbaum Früchte trägt. Du kannst also gar nicht früh genug damit starten, deinen Obstgarten anzulegen. Vielleicht kennst du den Spruch: „Die perfekte Zeit, einen Baum zu pflanzen, war vor 20 Jahren. Die zweitbeste Zeit ist jetzt.“

Ich halte es für realistisch, dass du 2 Jahre brauchst, um dich zumindest im Sommer so gut wie komplett mit Gemüse selbst zu versorgen (wenn das dein Plan ist). Das ist nämlich gar nicht so schwer, wie viele denken. Und wenn du nach und nach mehr Erfahrungen sammelst, hast du irgendwann den Dreh raus, wann du was wo pflanzen musst, damit es auch mit der ganzjährigen Gemüse-Selbstversorgung klappt. Also: Wenn du mit Beeten, Töpfen, Samen und Pflänzlein loslegen willst, lies doch gleich im Kapitel „Der Selbstversorger*innen-Garten – oder: Dein eigener Freiluftsupermarkt, der Tag und Nacht für dich geöffnet hat“ ab Seite 28 weiter.

AB IN DEN GARTEN MIT DIR! LASS UNS DIE WELT EIN BISSCHEN GRÜNER MACHEN.

MAL SCHNUPPERN: ZIEGEN KÖNNEN GANZ SCHÖN NEUGIERIG SEIN.

 

Du sehnst dich nach Gesellschaft? Auf in den Stall, die Wiese, zur Weide!

Wer Hühner hält, braucht keinen Fernseher. Sie sind einfach urkomisch! Und sie sind alle unterschiedlich: Es gibt die zutraulichen, die am liebsten den ganzen Tag herumgetragen werden, die neugierigen, die dir durch den ganzen Garten folgen und jeden Handgriff beobachten, und die Freiheitskämpferinnen, die in den Obstbäumen nisten und jede Gelegenheit nutzen, den Garten deiner Nachbar*innen zu plündern.

Es hat etwas Friedliches, frühmorgens in den Garten zu gehen, um die Stalltür zu öffnen. Es ist ein schöner Start in den Tag, wenn man hört, wie die Hühner voller Vorfreude gackern, sobald sie bemerken, dass du kommst. Und zu beobachten, wie sie aufgeregt über die Wiese rennen und sich auf den Komposthaufen stürzen. Oder abends leise mit ihnen zu reden, wenn sie schon alle auf ihren Stangen sitzen. Sie antworten dann mit einem zarten, fast liebevollen Gurren.

Hühner und Kaninchen sind die perfekten Selbstversorger*innen-Einsteigertiere. Sie brauchen wenig Pflege und Platz, eine überschaubare Grundausstattung, und sie sind so klein, dass selbst deine Kinder sie ohne Probleme versorgen können.

Aber auch das Melken unserer Ziegen ist eine besondere Zeit. Es ist eine große Verpflichtung, jeden Tag zur selben Uhrzeit zuhause zu sein, um zu melken. Doch ich möchte diese intime, meditative Zeit bei den Tieren nicht missen. Es ist erstaunlich, wie schnell man beim rhythmischen Spritzen der Milch in den Melkeimer nach einem hektischen Tag zur Ruhe kommt. Egal ob du Ziegen, Schafe oder Kühe melkst: Es schweißt dich mit deinen Tieren zusammen. Ich empfinde für keines unserer Tiere eine so tiefe Liebe und Verbundenheit wie für meine Milchziegen. Und das will was heißen, hier wird nämlich jedes Tier heiß und innig geliebt!

Es ist so wertvoll, nicht mehr nach einem Siegel suchen zu müssen, das deinen ethischen und ökologischen Werten entspricht. Massentierhaltung und Gammelfleisch? Nein, danke! Unsere Tiere leben ein so freies und glückliches Leben, wie wir es ihnen nur ermöglichen können. Und der einzige Lebensmittelskandal, um den wir uns sorgen müssen, ist, wenn die Hühner marodierend durch die Erdbeerbeete ziehen.

Aber: Tiere bringen immer auch Verantwortung mit sich. Sie wollen jeden Tag verpflegt werden, egal ob du krank bist, es den ganzen Tag wie aus Eimern schüttet oder der Sommerurlaub ansteht. Wenn du viel unterwegs bist, solltest du dir also eine zuverlässige „Urlaubsvertretung“ organisieren, bevor die ersten Tiere einziehen.

Hast du jetzt so richtig Lust bekommen, dich mit der Tierhaltung auseinanderzusetzen? Das kann ich gut verstehen – im Kapitel „Auf Tuchfühlung mit Hühnern, Ziegen, Schafen“ ab Seite 212 erzähle ich dir von unserem Leben mit Tieren.

 

Es geht doch nichts über ein Glas eingekochter Pflaumen, in dem der Sommer steckt.

Immer her mit den Einkochgläsern? Rein damit in den Vorratsschrank!

Wenn du auch im Winter und Frühling abwechslungsreich aus deinem Garten essen willst, solltest du einen Teil deiner Sommerernte haltbar machen. Natürlich gibt es eine ganze Palette von Gemüsen, die du auch im Winter essen kannst (mehr über frostige Gemüse findest du auf Seite 44), aber es ist genial, auch noch bei Schneetreiben die sommerliche Vielfalt im Schrank zu haben.

Ganz ehrlich: Die Tomaten und andere Sommergemüse, die du im Winter im Supermarkt kaufen kannst, sind nur ein schwacher Abklatsch davon, wie sie eigentlich schmecken sollten. Wie wäre es stattdessen mit einer leckeren selbstgemachten Tomatensauce, die den Sommer innerhalb von Sekunden zurückholt und deine Geschmacksknospen zum Jubeln bringt? Im Kapitel „Lagern, haltbar machen und das ganze restliche Jahr portionsweise vernaschen“ ab Seite 252 zeige ich dir, wie du Obst und Gemüse naturbelassen lagerst und deine Ernte durch Fermentieren oder Einkochen haltbar machst. Wenn deine eigene Ernte zum Haltbarmachen noch nicht ausreicht, lass dich nicht aufhalten: Besorg dir einfach eine Kiste Tomaten von einem Biobauernhof oder Marktstand in deiner Umgebung! Zur Hochsaison ist das gar nicht teuer – und du kannst das ganze Jahr über superlecker regional essen.

 

Das eigene Brot backen – oder: „Schatz, hast du heute schon den Sauerteig gefüttert?”

Nichts fühlt sich so sehr nach zuhause an wie der Duft von frisch gebackenem Brot. Wenn du einmal anfängst, dein eigenes Brot zu backen, ist es schwer, wieder damit aufzuhören. Allein schon, weil es so viel besser schmeckt als gekauftes Brot. Und weil Brotbacken einfach Spaß macht! Wir backen unser Brot seit 8 Jahren komplett selbst, und zwar mit Sauerteig. Woran mag es nur liegen, dass so viele Menschen glauben, mit Sauerteig zu backen sei viel zu kompliziert? Natürlich kannst du auch Hefe verwenden, aber Sauerteig ist absolut faszinierend, gesund und lecker. Und wenn du den Dreh einmal raushast, ist es nicht besonders aufwändig, richtig gutes Sauerteigbrot zu backen.

Und das Beste: Dafür brauchst du noch nicht mal einen Garten! Wenn du zurzeit (noch) gartenlos bist: Hier kannst du dich trotzdem richtig austoben! Deswegen zeige ich dir im letzten Kapitel „Fühl den Teig: Dein eigenes Brot backen“ ab Seite 284, wie du einen Sauerteigstarter ansetzt, und teile unsere besten Brotback-Rezepte mit dir.

Na, kannst du ihn schon riechen: den Duft von deinem selbstgemachten Knusperbrot?

NOTIEREN, SKIZZIEREN, AUSMALEN: DAMIT BEGINNT DEIN MASTERPLAN FÜR DIE SELBSTVERSORGUNG.

 

Dein wilder Selbstversorger*innen-Traum – jetzt geht’s an die Planung

Nimm dir die Zeit, dir ganz detailliert auszumalen, wo du hinwillst. Denn alles, was es braucht, um einen Traum Realität werden zu lassen, ist ein konkretes Ziel. Als wir ganz am Anfang standen, habe ich einen mehrseitigen Text über meinen „großen, mutigen Selbstversorgertraum“ geschrieben, und diese Vision hat mir ungemein dabei geholfen, all die konkreten Projekte anzugehen und „endlich mal zu machen“.

Wie sieht der Garten aus, von dem du träumst? Wie riecht es dort? Was hörst du? Wie könnte ein typischer Tagesablauf aussehen? Mit diesem Ziel vor Augen kannst du entscheiden, wann du welches Projekt angehst. Anschließend ist es nämlich Zeit für deinen ganz persönlichen Selbstversorger*innen-Actionplan. Worauf hast du am meisten Lust? Was würdest du am liebsten sofort in die Tat umsetzen? Was möchtest du nächstes Jahr erreichen? Wo willst du in 3 Jahren stehen? Wo in 5? Schreib dir deine Ziele auf (die dürfen sich natürlich auch wieder ändern – wie sagt man so schön: So ist das Leben … und das Selbstversorger*innen-Leben erst!) und erstelle dann einen Schritt-für-Schritt-Plan mit allem, was passieren muss, damit du dahin kommst, wo du hinwillst. Ich trage mir für neue Projekte sogar jeden Schritt in meinen Kalender ein, um vom Träumen ins Tun zu kommen. Und dann steht nur noch eins an: rausgehen und loslegen!

Die Sonne geht hinter dem Gemüsebeet unter. Herrlich, oder?

 

Autark werden: Ist eine 100%ige Selbstversorgung möglich?

Selbstversorger*in zu werden, bedeutet schon eine ganze Menge Unabhängigkeit. Mit der Selbstversorgung (egal, ob in Teilen oder ganz) beginnt auch eine Zeit, in der man sich sehr viel mehr über bestimmte Vorgänge, Angebote und Zusammenhänge Gedanken macht. Die meisten von uns werden nicht zu Selbstversorger*innen, weil sie es satthaben, eine große Auswahl an köstlichen Gemüsesorten, die rein biologisch angebaut wurden und wenig Ressourcen verbraucht haben, im Supermarktregal vorzufinden. Sondern eben, weil ihnen genau das fehlt. Und natürlich, weil es unfassbar viel Spaß macht, mit den Händen in der Erde zu wühlen, und das eigene Gemüse so gut schmeckt wie nichts anderes auf der Welt. Aber: Obst und Gemüse allein machen weder besonders satt, noch haben sie einen hohen kalorischen Nährwert. Sie sind superlecker und wichtig für eine ausgewogene Ernährung, aber die meisten von uns werden den Großteil der Kalorien, die sie zu sich nehmen, weiterhin im Laden finden, in Form von Getreide, Nudeln, Öl, Süßigkeiten … Aber was, wenn wir noch eine Schippe obendrauf legen? Ist es möglich, sich komplett autark selbst zu ernähren?

Auch wenn das nie mein Ziel war, ist es sicherlich spannend, den Gedanken einmal weiterzuspinnen. Erst mal vorweg: Es ist möglich, alle Nahrungsmittel, die man braucht, selbst zu erzeugen. Woher ich das weiß? Weil eine (ziemlich beeindruckende) Freundin von mir genau das macht. Bei ihr ist das mit einer radikalen Ernährungsumstellung einhergegangen, weg von Getreide und Zucker und hin zu mehr Kartoffeln, Nüssen und tierischen Produkten, die sie leichter selbst erzeugen kann. Natürlich ist es auch möglich, Getreide und Ölfrüchte selber anzubauen, allerdings ist das (vor allem ohne das passende Zubehör) sehr aufwändig. Ein Getreide, das ich sehr gerne anbaue, ist Hartmais, weil die Körner größer sind und im Vergleich zu vielen anderen Getreiden nicht entspelzt werden müssen. Das macht es sehr leicht, den Mais zuhause selbst weiterzuverarbeiten. Und es ist schon ein tolles Gefühl, in ein Brot zu beißen, das man im eigenen Garten angebaut hat.

Ansonsten versuche ich, weniger Getreide zu kaufen und dafür mehr mit Kartoffeln zu kochen und backen. Kartoffelbrei, Kartoffelbrot, Bratkartoffeln, Rösti, Kartoffelgratin, Kartoffelpuffer … Kartoffeln sind so vielfältig, dass sie auch dann nicht langweilig werden, wenn sie 3-mal pro Woche auf dem Teller landen. Erst recht nicht, wenn man viele verschiedene Sorten anbaut und jede davon anders schmeckt.

Was viele Menschen übersehen, wenn sie über 100%ige Selbstversorgung sprechen, ist das Tierfutter. Einige Tiere brauchen Kraftfutter, das man entweder selbst erzeugen oder kaufen muss. Am einfachsten ist es, Tiere zu halten, die mit Gras und Grünzeug vollauf zufrieden sind. Es ist problemlos möglich, Fleischziegen oder Kaninchen großzuziehen, ohne Kraftfutter zuzufüttern, auch wenn die Tiere dann langsamer wachsen. Allerdings kaufe ich für die Hühner und für die Milchziegen Kraftfutter zu, weil sie sonst schnell abmagern.

Aber um auf meine Freundin zurückzukommen: Sie ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie viel selbstversorgermäßig möglich ist, und wenn du Lust hast, zu schauen, wie weit du gehen kannst, ist das mit Sicherheit ein sehr spannendes Projekt! Meine Freundin konzentriert sich auf ihrem Hof vor allem auf diese Bereiche, weil sie die meisten Kalorien liefern bzw. satt machen: Ziegenfleisch, Ziegenmilch und -käse, Nüsse, Kartoffeln, Kürbis und Wurzelgemüse.

Und dann kann man das Ganze natürlich noch weiterdenken. Selbstversorgung ist für viele ein kulinarisches Projekt, aber sie kann noch so viel mehr bedeuten. Wie sieht das eigentlich in unseren Leben aus? In unseren Häusern, Wohnungen etc.? Und was würde wirkliche Unabhängigkeit eigentlich bedeuten? Den eigenen Strom zu erzeugen und das Haus autark zu beheizen? Die Wasserversorgung in die eigene Hand zu nehmen und das Geschäft von nun an auf der Humustoilette zu verrichten?

So schön es ist, größer zu träumen, so wichtig finde ich auch, sich nicht unter Druck zu setzen. Es muss nicht jede*r alles selber machen. Wenn du deine Tomaten komplett selbst anbaust, bist du Selbstversorger*in: Tomaten-Selbstversorger*in, und das ist absolut großartig! Selbstversorgung ist ein großes Wort, aber im Grunde soll sie doch vor allem eins: Freude bereiten! Du findest bestimmt einen guten Weg, wie viel Selbstversorgung es bei dir sein darf.

Selbstversorgung, so wie du es möchtest und wie es zu dir passt: Das ist das Ziel.

GARTEN, WIR KOMMEN! LASS UNS LOSLEGEN, UND BALD GEMEINSAM JEDE MENGE BUNTES, PRALLES GEMÜSE ERNTEN.

 

Gemüse einkaufen war gestern – von jetzt an wirst du stattdessen nämlich deinen persönlichen Freiluftsupermarkt hinterm Haus aufsuchen. Ganz ehrlich: Gibt es etwas Besseres, als durch Reihen voller taufrischer, üppiger Gemüse zu streichen, die du mit viel Liebe gehegt und gepflegt hast, während du überlegst, was du Leckeres daraus kochen könntest? Und den Garten mit einem Korb Gemüse wieder zu verlassen, von dem du weißt, dass es besser ist als alles, was es im Laden zu kaufen gibt?

Ich liebe den Rhythmus der Jahreszeiten. Wenn im Januar die Saatgutkataloge eintrudeln und du dich tagelang auf dem Sofa einkuschelst und Pläne für das neue Gartenjahr schmiedest. Der erste schöne Frühlingstag, an dem du endlich wieder mit der ganzen Familie an der frischen Luft arbeiten und den Garten bestellen kannst. Zu erleben, wie Jahr für Jahr aus einer Handvoll Samen ein ganzer Garten wächst. Bald sind die ersten eigenen Gurken, Tomaten und Paprika reif, auf die wir so lange hingefiebert haben und die so unvergleichlich viel besser schmecken als gekaufte! Dann ist deine Küche erfüllt vom Klappern des Einkochkessels, der im Sommer und Herbst gefühlt ohne Unterbrechung auf dem Herd steht, um all den Überfluss, den der Garten abwirft, für den Winter haltbar zu machen. Und die Ruhepause im Winter, wenn im Garten kaum noch Arbeit anfällt und Zeit ist, sich zurückzulehnen und an den ganzen Leckereien zu erfreuen, die sich mittlerweile in der Vorratskammer türmen.

Ohne Tomaten – ohne mich. Ich liebe es, die ersten reifen Früchte zu ernten und mich damit gleich in die Küche zu verziehen.

Deine Gartenmitarbeiter des Jahres: Anbauplan, Kompost und Mulch

Ich will dir nichts vormachen: Ein Gemüsegarten macht Arbeit – eine gute, unglaublich erfüllende Arbeit zwar, aber gerade, wenn du einen Job hast, Kinder und all die anderen Verpflichtungen, die das Leben so mit sich bringt, ist es manchmal schwer, genug Zeit für den Garten zu finden. Ich hatte anfangs riesengroße Ambitionen, unser Garten hat aber täglich mehrere Stunden Arbeit gefordert, was mit unserem Leben einfach nicht kompatibel war. Deswegen habe ich angefangen, zu experimentieren, wie ich unseren Garten pflegeleichter gestalten könnte, und habe schnell gemerkt, wie unglaublich nützlich Kompost und Mulch sind. Jahr für Jahr habe ich meine Techniken verbessert und erstaunliche Ergebnisse erzielt. Tatsächlich wächst in unserem Garten mittlerweile so gut wie kein Unkraut mehr, und das ganz ohne Unkrautvernichtungsmittel oder flächendeckende Mulchfolien aus Plastik. Stattdessen ahmen wir beim Gärtnern natürliche Prozesse nach und versuchen, mit der Natur zu arbeiten statt gegen sie.

Kennst du den Spruch „Traue keinem Garten, in dem kein Unkraut wächst“? Vor 6 Jahren hätte ich das noch 1:1 unterschrieben – mittlerweile bin ich aber anderer Meinung. Wenn das Unkrautrupfen erst mal wegfällt, macht das Gärtnern nämlich gleich viel mehr Spaß!

Ich habe außerdem mit immer dickeren Mulchschichten aus den unterschiedlichsten natürlichen Materialien experimentiert, vor allem angespornt von der Tatsache, dass wir keinen Wasseranschluss im Garten hatten und jeden Tropfen Gießwasser 10 Minuten lang in Kanistern durch die Gegend tragen mussten. Und siehe da: Es ist möglich, dass wir selbst in trockenen Sommern kaum gießen müssen.

Dein Wundermittel für den Garten, das du lieben lernen wirst: Mulch.

Aus diesen Erkenntnissen habe ich nach und nach mein eigenes Gartensystem entwickelt, das ich in meinen Kursen an Gartenbegeisterte weitergebe. Wenn Gießen und Jäten weitestgehend wegfallen, steht zwischen Aussaat und Ernte nämlich kaum noch Arbeit an.

Je länger ich gärtnere, desto klarer wird mir, dass 3 Sachen superwichtig sind, wenn es darum geht, bei einem Minimum an Arbeit möglichst das ganze Jahr über richtig gutes Gemüse zu ernten: ein gut durchdachter Anbauplan, die richtige Beet-Anlegetechnik und eine dicke Mulchschicht, die den Boden vor Austrocknung schützt und Unkräuter unterdrückt. In diesem Kapitel möchte ich dir Schritt für Schritt zeigen, wie du einen üppigen und pflegeleichten Gemüsegarten anlegst. Und mit einem guten Plan fängt alles an:

 

Träumen erlaubt: Erstelle deinen Anbauplan!

Ein gut ausgetüftelter Anbauplan hilft dir, deinen Garten so zu bepflanzen, dass dein Gemüse auf natürliche Weise gesund bleibt, Krankheiten und Schädlinge nicht von einem aufs nächste Jahr übertragen werden und du deine Beete so nutzt, dass du auf ein und derselben Fläche bis zu 3 oder 4 Ernten im Jahr einfahren kannst.

Ich kann Tage damit verbringen, über meinem Anbauplan zu brüten. Dir auszumalen, wie dein Garten im Sommer aussehen wird und welche tollen, bunten, außergewöhnlichen Gemüse du dieses Jahr ausprobieren könntest, hat einen besonderen Zauber. Gleichzeitig ist es auch gar nicht so leicht, einen Anbauplan zu erstellen, der wirklich gut durchdacht ist. Es gibt schlichtweg so viele Dinge zu beachten! Aber keine Sorge: So etwas wie einen „perfekten“ Anbauplan gibt es nicht. Es ist gut, sich an die Grundregeln der Anbauplanung zu halten, die ich dir auf den nächsten Seiten vorstelle, aber an der einen oder anderen Stelle einen Kompromiss einzugehen, ist überhaupt nicht schlimm.

Hallo ihr Süßen, alles klar bei euch? Meine Pflanzen bekommen ab und zu auch mal Streicheleinheiten.

Wie groß soll mein Gemüsegarten sein?

Die Größe deines Gartens hängt natürlich in erster Linie davon ab, was dein Garten für dich sein soll. Nicht jeder ist so verrückt wie ich und will gleich ALLES selber anbauen. Vielleicht reichen dir eine Handvoll deiner Lieblingsgemüse völlig aus – dann wären 3 kleine Beete viel sinnvoller als meine 300 m² Beetfläche.

Für die komplette Gemüse-Selbstversorgung solltest du ungefähr 60 m² Beetfläche pro Person einplanen, solange du die Kartoffeln weiterhin zukaufst. Wenn du gerade erst mit dem Gärtnern anfängst, wären 60 m² aber etwas übereifrig. Gerade in den ersten paar Gartenjahren wirst du so viel dazulernen, und – da kommst du gar nicht drum herum – auch einige Fehler machen. Deswegen ist es gut, erst mal eine überschaubare „Spielwiese“ zu begärtnern, die Jahr für Jahr mit deinen Erfahrungen mitwachsen kann.

Allen ambitionierten Gemüsegarten-Anfänger*innen mit Selbstversorger*innen-Träumen für die Zukunft würde ich fürs 1. Jahr eine Beetfläche von 20 m² empfehlen. Kleiner geht natürlich immer, und wenn du dir mehr zutraust: Nur zu, du weißt schon, mutig sein und so!

Was soll rein ins persönliche Gemüseregal?

Um deinen Gartenplan zu erstellen, solltest du zuerst einmal festlegen, welche Gemüse du anbauen möchtest (damit du dann auch einen Überblick hast, wie deine Gemüsefavoriten gehegt werden wollen, findest du die wichtigsten Fakten zu den Pflanzen ab Seite 81).

Was sind deine absoluten Lieblingsgemüse? Womit kannst du deine Familie oder Mitbewohner*innen glücklich machen? Welche Gemüse sind im Laden besonders teuer, sodass es sich finanziell lohnen würde, sie selbst anzubauen? Diese und andere Fragen können dir dabei helfen, deinen Gemüse-Wunschzettel zusammenzustellen.

Wenn du noch wenig Erfahrung im Garten hast, solltest du dir erst mal die „Quasi-Selbstläufer“ unter den Gemüsen vorknöpfen. Die Primadonnen der Gemüsewelt kannst du dir getrost für später aufheben. Aber vielleicht bist du ja auch schon ein richtiger Gemüseprofi und auf der Suche nach einer neuen Anbauherausforderung? Deshalb gibt’s hier meine Empfehlungen für alle Level und Vorlieben:

Unter www.wurzelwerk.net/quiz habe ich ein Quiz eingerichtet, mit dem ich dir helfen möchte, die richtige Gartengröße zu finden, die am besten zu dir passt.

1 — Zum Starten und Eintauchen: Schnuppernäschen

Du willst neue Erfahrungen machen, hunderte Gemüseländer auf einmal besuchen, alles kosten, was dir vor den Mund kommt – stehst aber noch am Anfang deiner Farming-Reise? Dann probier’s mit diesen Gemüsen: Mangold, Rote Bete, Zwiebel, Knoblauch, Radieschen, Salat, Zucchini, Postelein, Feldsalat, Stangenbohne, Buschbohne, Dicke Bohne oder Topinambur

Die dazugehörigen Pflanzenporträts findest du ab Seite 82.

2 — Ausprobieren und neu verlieben: Schwärmer*in

Du kennst dich bereits ein wenig mit Gemüse und Anbau aus … aber dich juckt es, noch mehr und Neues anzupflanzen? Hier sind die perfekten Kandidaten für die nächste Gartensaison: Spinat, Lauch, Karotte/Möhre, Knollensellerie, Tomate, Paprika, Kartoffel, Grünkohl, Kohlrabi, Rosenkohl, Asiasalat, Artischocke, Gurke, Kürbis, Zuckermais, Erbse oder Pastinake

Blätter auf Seite 118, um Näheres zu diesen Lieblingsgemüse-Kandidaten zu erfahren.

3 — Aufs Ganze gehen: Gemüseflüsterer*in

Du bist ein alter Hase im Gemüsegeschäft und hast schon super viel gepflanzt, geerntet, gegessen? Dann versuch dich an den Prinzessinnen im Gemüsegarten: Weißkohl, Rotkohl, Wirsing, Brokkoli, Blumenkohl, Chicorée

Mehr Infos zu Kohl und Konsorten findest du ab Seite 162.

Na, welche Gemüse schaffen es auf deine Beetplan-Hitliste?

FÜR DICH: EIN GEMÜSESTRAUSS AUS MANGOLD. MÖCHTEST DU WISSEN, WER SICH AM LIEBSTEN INS BEETCHEN DAZUGESELLT? LIES HIER WEITER …

Auf geht’s zur Gemüse-Single-Party!

Wenn du dir überlegt hast, welche Gemüse du anbauen möchtest, gilt es, die passenden Beetpartner*innen zu kombinieren. Das klassische Beispiel für eine solche Mischkultur ist der gemeinsame Anbau von Möhren und Zwiebeln in einem Beet. Die Möhre vertreibt die Zwiebelfliege und die Zwiebel hält die Möhrenfliege fern.

Es gibt noch viele andere Mischkultur-Kombinationen, die du in deinem Garten nutzen kannst – und die dein Gemüse ganz nebenbei und natürlich gesund halten sollen. Also los: Schau gleich rein in die Gemüse-Singlebörse!

AUBERGINE

×Ich wachse gerne neben: Blumenkohl, Brokkoli, Salat, Kohl, Spinat

×Die kommen mir nicht ins Beet: Erbsen, Paprika, Rote Bete

BOHNEN

×Ich wachse gerne neben: Kohl, Sellerie, Bohnenkraut, Gurken, Kürbis, Tomaten, Salat, Rüben, Spargel, Rhabarber, Kresse, Dill

×Die kommen mir nicht ins Beet: Bohnen, Erbsen, alles aus der Zwiebelfamilie, Fenchel

BROKKOLI UND BLUMENKOHL

×Ich wachse gerne neben: Rote Bete, Sellerie, Aubergine, Erbsen, Kartoffeln

×Die kommen mir nicht ins Beet: Zwiebeln, Kohl

ERBSEN

×Ich wachse gerne neben: Kohl, Salat, Rhabarber, Puffbohnen als Stützpflanze, Rettich, Spargel, Karotten

×Die kommen mir nicht ins Beet: Zwiebel- und Lauchgewächse, Bohnen, Kartoffeln, Tomaten

ERDBEEREN

×Ich wachse gerne neben: Buschbohnen, Knoblauch, Lauch, Zwiebeln, Ringelblumen, Chrysanthemen

×Die kommen mir nicht ins Beet: Kohl

FENCHEL

×Ich wachse gerne neben: Gurken, Salat, Erbsen, Anbau nach Frühkartoffeln

×Die kommen mir nicht ins Beet: Bohnen, Tomaten, Kümmel, Paprika, Kohlrabi

GURKEN

×Ich wachse gerne neben: Dill, Bohnen, Kohl, Zwiebeln, Salat, Knoblauch, Mais, Paprika, Sellerie, Spinat

×Die kommen mir nicht ins Beet: Radieschen, Rettich, Zucchini

KAROTTEN/MÖHREN

×Ich wachse gerne neben: Zwiebel- und Lauchgewächsen, Erbsen, Radieschen, Rettich, Dill, Pfefferminze

×Die kommen mir nicht ins Beet: Sellerie

KARTOFFELN

×Ich wachse gerne neben: Bohnen, Meerrettich, Pfefferminze, Baldrian, Kohlrabi, Kapuzinerkresse, Mais

×Die kommen mir nicht ins Beet: Aubergine, Tomaten, Erbsen, Sellerie

KNOBLAUCH

×Ich wachse gerne neben: Karotten/Möhren, Erdbeeren, Salat, Gurken, Obstbäumen

×Die kommen mir nicht ins Beet: Erbsen, Bohnen, Kohl, Zwiebel, Lauch

KOHLGEWÄCHSE

×Ich wachse gerne neben: Karotten/Möhren, Erbsen, Rhabarber, Tomaten (!), Sellerie, Spinat, Kresse, Gurken, Aubergine, Mangold, Rote Bete, Pfefferminze

×Die kommen mir nicht ins Beet: andere Kohlarten, Zwiebeln, Knoblauch, Erdbeeren, Kartoffeln

KÜRBIS

×Ich wachse gerne neben: Bohnen, Mais, Zwiebeln

×Die kommen mir nicht ins Beet: Gurken, Zucchini

LAUCH

×Ich wachse gerne neben: Karotten/Möhren, Schwarzwurzeln, Kohlrabi, Erdbeeren, Salat, Tomaten, Sellerie, Pastinaken

×Die kommen mir nicht ins Beet: Rote Bete, Bohnen, Erbsen, Zwiebeln, Knoblauch

MAIS

×Ich wachse gerne neben: Bohnen, Kürbis, Gurken, Kohl, Karotten/Möhren, Pastinaken

×Die kommen mir nicht ins Beet: Sellerie, Rote Bete

Prachtexemplar und Blickfang im Garten: Gestatten, der Mais.

MANGOLD

×Ich wachse gerne neben: Karotten/Möhren, Radieschen, Kohl, Bohnen, Pastinaken

×Die kommen mir nicht ins Beet: Rote Bete, Spinat, Schwarzwurzeln

OBSTBÄUME

×Ich wachse gerne neben: Knoblauch, Kapuzinerkresse, Meerrettich

×Die kommen mir nicht ins Beet: nichts

PAPRIKA

×Ich wachse gerne neben: Tomaten, Gurken, Kohl, Karotten/Möhren

×Die kommen mir nicht ins Beet: Walnuss, Aubergine, Fenchel, Kapuzinerkresse

ROTE BETE

×Ich wachse gerne neben: Bohnen, Zwiebeln, Gurken, Salat, Knoblauch, Kohl, Lauch, Salat, Zucchini

×Die kommen mir nicht ins Beet: Spinat, Mangold, Aubergine, Kartoffeln, Lauch

Damit sich niemand in die Quere kommt, heißt es: Mischkulturen gut planen.

RADIESCHEN UND RETTICH

×Ich wachse gerne neben: Salat, Spinat, Erbsen, Karotten/Möhren, Bohnen, Kohl, Mangold, Kresse, Petersilie, Pfefferminze, Bohnen, Erbsen, Erdbeeren, Mangold

×Die kommen mir nicht ins Beet: Gurken

RHABARBER

×Ich wachse gerne neben: Kohl, Salat, Spinat, Bohnen, Erbsen

×Die kommen mir nicht ins Beet: nichts

SALAT

×Ich wachse gerne neben: Aubergine, Bohnen, Bohnenkraut, Erbsen, Rettich, Schwarzwurzeln, Rhabarber, Lauch, Knoblauch, Spargel, Ringelblumen

×Die kommen mir nicht ins Beet: Petersilie, Sellerie, Kartoffeln

SCHWARZWURZEL

×Ich wachse gerne neben: Lauch, Ringelblumen, Salat, Bohnen, Karotten/Möhren, Radieschen

×Die kommen mir nicht ins Beet: Mangold

SELLERIE

×Ich wachse gerne neben: Bohnen, Erbsen, Dill, Ringelblumen, Kohl, Tomaten, Spinat, Lauch

×Die kommen mir nicht ins Beet: Sellerie, Karotten/Möhren, Mais, Salat, Kartoffeln

SPARGEL

×Ich wachse gerne neben: Dill, Petersilie, Salat, Ringelblumen, Erbsen, Bohnen

×