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Warum Frauen angegriffen werden, sind meistens immer andere Gründe als bei Männern. Frauen erleiden Gewalt in Form von sexueller Belästigung, Nötigung und Vergewaltigung. Die Herausforderung einer Selbstverteidigung für Frauen liegt also darin, Abwehrtechniken zu verwenden die effektiv sind, auch bei einem stärkeren und größeren Angreifer. Präventives Verhalten aufzuzeigen, welches die Wahrscheinlichkeit minimiert in eine Notlage zu geraten. 140 Seiten und 171 Bild Darstellungen sowie YouTube Links
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Seitenzahl: 117
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S.M.A.R.T.
S. =Softskills
M. =Min/Max-Prinzip
A. =Aufmerksamkeit
R. =Reflexe T. =Techniken
Vorwort
Einleitung
Wo gibt es Hilfe?
Wer/Was/Wo?
4.1 Täter/Opfer
4.2 Alkohol
4.3 Soziale Brennpunkte
4.4 Terroranschlag
4.5 Bombendrohung
Mentale Fähigkeiten
5.1 Bewegungsprofil
5.2 Kommunikationsformen
5.3 Aufmerksamkeit
5.4
Präventives Verhalten
5.5 Adrenalin - Freund und Feind
Bedrohungen
6.1 Distanzen
6.2 Verteidigungsstellungen
6.3 Provokation
6.4 Potenziell gefährlich
6.5 Checkliste
6.6 Übungen
Abwehrtechniken
7.1 Gleichgewicht
7.2 Ausweichen
7.3 Fegetechniken
7.4 Blocktechniken
Angriffstechniken
8.1 Körperziele
8.2 Kopfstöße
8.3 Armtechniken
8.4 Handtechniken
8.5 Bein-Fuß-Techniken
Verteidigung gegen:
9.1 Schlagen, Boxen
9.1.1 Gerade Angriffe
9.1.2 Von der Seite
9.2 Treten
9.3 Würgen
9.3.1 Von Vorne
9.3.2 Von der Seite
9.3.3 Von hinten
9.3.4 Schwitzkasten
9.4 Umklammern
9.4.1 Über den Armen
9.4.2 Unter den Armen
9.5 Belästigungen
9.5.1 Stehend
9.5.2 Sitzend
9.6 Festhalten
9.6.1 Körper
9.6.2 Kleidung
9.6.3 Haare fassen
9.7 Angriffe in Bodenlage
9.7.1 Schlagen und Würgen
9.7.2 Tritte am Boden
Waffen grundsätzliches
10.1 Schlagwaffen
10.2 Messer
10.3 Schusswaffen
You Tube Links
Notwehr
Weshalb ein Buch über Selbstverteidigung, speziell für Frauen? Macht es einen Unterschied, ob ein Mann oder eine Frau, bedroht oder überfallen werden?
Wenn es um rein materiell (Geld, Handy, etc.) motivierte Überfälle geht oder um die Fälle, wo Gewalt aus Spaß verübt wird (Menschen K.O. schlagen, Treppe hinunterwerfen, vom Bahnsteig stoßen etc.), gibt es keine wirklichen Unterschiede, die für ein Selbstverteidigungs-Training relevant wären.
Dann hören die Gemeinsamkeiten aber auch schon auf. Männer sind in typische Testosteron bedingte Schlägereien verwickelt, es ist Alkohol im Spiel, es geht um Frauen, Respektlosigkeiten, Machtspiele, Provokation, Überfälle oder Gesichtsverlust.
Frauen erleiden Gewalt überwiegend in Form von sexueller Belästigung, Nötigung und Vergewaltigung. Nicht berücksichtigt, die häusliche Gewalt durch Freund oder Ehepartner. Bis zu 70 % aller Vergewaltigungen und sexuellen Belästigungen erleiden Frauen durch Freunde, Verwandte, Bekannte oder Kollegen.
Wenn Männer in irgendeine Form von Schlägerei verwickelt sind, kennen sie ihren Gegner meistens nicht.
Auch bei der Art und Weise, wie der Angriff oder Überfall erfolgt, gibt es Unterschiede. Da Frauen den Täter häufig kennen, ist die körperlich Distanz eher gering. Bedeutet, er kann die Frau sehr schnell umarmen, würgen, zu Boden werfen oder festhalten, ohne dass Sie noch reagieren kann. Die Frau befindet sich also sofort im Nahkampf. Schlägereien unter Männern sind eher Distanzkämpfe, wo geschlagen und getreten wird.
Die Gründe warum Frauen angegriffen werden, sind also überwiegend andere als bei Männern.
Die Herausforderung einer Selbstverteidigung für Frauen liegt darin, Techniken zu verwenden die effektiv sind, auch bei einem stärkeren und größeren Angreifer. Und präventives Verhalten aufzuzeigen, welches die Wahrscheinlichkeit reduziert, in bedrohliche Situationen zu geraten.
Alle drei Minuten fällt in Deutschland eine Frau einem Gewaltverbrechen zum Opfer - doch nur die wenigsten Frauen wehren sich. Dabei bricht der Täter bei Gegenwehr meist sein Vorhaben ab.
Ein Angriff oder Überfall lässt sich vereinfacht in 2 Phasen unterteilen. In Phase 1 identifiziert der Täter sein Opfer. Danach erfolgt eine wie auch immer umgesetzte Kommunikation oder Kontaktaufnahme, mit dem potenziellen Opfer.
In Phase 2 ist die Zeit der Bedrohung und Provokation vorbei. Der Typ wird handgreiflich oder der Überfall erfolgt.
Aktiv gelebte Selbstverteidigung bedeutet, das eigene Umfeld und die Mitmenschen aktiv wahrzunehmen, zu wissen, wie ein potenzieller Angreifer denkt und all dies auch mental zu verarbeiten, um im Ernstfall intuitiv richtig reagieren und entscheiden zu können.
Erfolgreiche SV bedeutet natürlich die Abwehr eines Angriffs. Das primäre Ziel muss es aber sein unverletzt zu bleiben, besser noch, gar nicht erst in eine bedrohliche Lage zu geraten. Dies kann nur durch präventives Verhalten erreicht werden.
Die im Buch dargestellten Techniken (Ausweichen, Abwehren, Konter, Angriff) basieren auf natürlichen, vorhandenen Reflexen und Bewegungen. Bei manchen Menschen sind sie besser ausgeprägt, als bei anderen. Vorhanden sind sie aber bei jedem gesunden Menschen. Im ersten Teil des Buches werden Themen rund um die „Soft Skills“
(Prävention, Aufmerksamkeit, Angst, Verhalten, Kontrolle) behandelt, und im zweiten Teil des Buches die „Hard Skills“ (Verteidigungs-und Angriffstechniken).
Woran Sie denken sollten:
Mehr als 70% aller Vergewaltigungen geschehen im bekannten sozialen Umfeld und ungefähr der gleiche Prozentsatz aller Vergewaltigungsopfer, erkranken später psychisch. Physisch werden Sie als Frau immer verletzt und mit größter Wahrscheinlichkeit auch psychisch. Daran denken Sie bitte auch, wenn Sie Hemmungen haben sollten radikale Techniken einzusetzen.
Untersuchungen haben gezeigt, dass selbstbewusstes Auftreten verhindern kann, um als Opfer in Frage zu kommen. Kräftiges „um sich Schlagen und Schreien" konnte in über 70% der Überfälle, eine Vergewaltigung verhindern. In sonstigen Fällen sexualisierter Gewalt, ließen sogar 95% der Täter von ihren Opfern ab“ (Zitat: Polizei-SV Düsseldorf)
Beim Thema Selbstverteidigung denken Sie wahrscheinlich weniger an Diebstahl und Wohnungseinbruch. Sollten Sie aber. Bemerken Sie den Taschendieb oder den Einbrecher, kann daraus schnell ein SV-Szenario entstehen. Dem können Sie mit Aufmerksamkeit und präventivem Verhalten vorbeugen.
In den verschiedenen Kapiteln dieses Buches finden Sie unter einigen Bild-Darstellungen auch YouTube Links. Wenn Sie diese am Computer, Smartphone oder Tablet eingeben, gelangen Sie zu einer entsprechenden YouTube Seite. Dort sehen Sie dann ein Video, mit Bezug zu der vorher dargestellten SV Technik oder dem gesamten Kapitel.
Die anderen Bücher der Serie:
Band 1: Selbstverteidigung beginnt im Kopf
Band 2: Selbstverteidigung mit Alltagsgegenständen
Band 3: Selbstverteidigung gegen Würgen, Klammern, Fassen
Band 4: Selbstverteidigung gegen Boxen, Schlagen, Treten
Band 5: Selbstverteidigung gegen Messer, Stock, Schusswaffe
Das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen
365 Tage im Jahr, rund um die Uhr erreichbar: Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ ist das erste bundesweite Beratungsangebot für Frauen, die von Gewalt betroffen sind. Unter der Nummer 08000 116 016 und via Online-Beratung können sich Betroffene, aber auch Angehörige, Freunde sowie Fachkräfte anonym und kostenfrei beraten lassen. Qualifizierte Beraterinnen stehen den Anrufenden vertraulich zur Seite und vermitteln sie auf Wunsch an Unterstützungsangebote vor Ort. Bei Bedarf werden Dolmetscherinnen in 15 Sprachen zum Gespräch hin zugeschaltet.
http://www.frauennotruf.de/
Taxi
Es ist möglich über die Taxizentrale eine Frau als Fahrerin anzufordern. Im Zweifelsfall die Taxinummer merken oder notieren. Viele Städte bieten einen speziellen Taxiservice für Frauen in den Abendstunden an.
Deutsche Bahn und S-Bahn
An vielen Bahnsteigen oder im Bahnhof gibt es Notrufsäulen. Fahren Sie regelmäßig mit der DB oder S-Bahn, dann schauen Sie nach ob ihr Bahnsteig damit ausgerüstet ist.
Werden Sie im Zug belästigt, ziehen Sie die Notbremse. Der Zug hält dann an der nächsten Station und der Sicherheitsdienst wird benachrichtigt.
FRAUENNOTRUFE und Fachberatungsstellen für Frauen und Mädchen
Aachen
http://www.frauennotruf-aachen.de/
Bayreuth
http://www.avalon-bayreuth.de/index2.html
Berlin
http://www.lara-berlin.de/
Berlin
http://www.lara-berlin.de/
Böblingen
http://www.thamar.de
Bielefeld
http://www.frauennotruf-bielefeld.de/
Bochum
http://www.bo-alternativ.de/Notruf.htm
Braunschweig
http://www.trau-dich-bs.de/
Düsseldorf
http://www.frauenberatungsstelle.de/
Flensburg
http://www.frauennotruf-fl.de/
Frankfurt a.M.
http://www.frauennotruf-fran
Freiburg
http://www.frauenhorizonte.de/
Gütersloh
http://frauen4frauen.de/
Hannover
http://www.frauennotruf-hannover.de/
Heidelberg
http://www.frauennotruf-heidelberg.de/
Karlsruhe
http://www.wildwasser-frauennotruf.de/
Kiel
http://www.frauennotruf-kiel.de/
Koblenz
http://www.frauennotruf-koblenz.de/
Köln
http://www.notruf-koeln.de/
Lübeck
http://www.frauennotruf-luebeck.de/
Ludwigshafen
http://www.wildwasser-ludwigshafen.de/
Mainz
http://www.frauennotruf-mainz.de/
München
http://www.frauennotrufmuenchen.de/
Münster
http://www.muenster.org/notruf/
Nürnberg
http://www.frauennotruf.info/
Oberhausen
http://www.frauenhelfenfrauen-oberhausen.de/
Rosenheim
http://www.frauennotruf-ro.de/
Salzgitter
http://www.beratung-bei-sexueller-gewalt-sz.de/
Speyer
http://frauennotruf-speyer.de/
Stuttgart
http://www.frauenberatung-fetz.de/
Wuppertal
http://notruf.wtal.de/
Grundsätzliches
Das Merkmal erfolgreicher und guter Selbstverteidigung ist, dass Sie einen Angriff möglichst unverletzt überstehen. Wenn dies durch weglaufen, verlassen eines Lokals, die Straßenseite zu wechseln oder auch einen Umweg zu machen umsetzbar ist, dann ist das der effektivste Weg und der sollte bevorzugt werden.
Machen Sie sich bewusst, dass Gewalt nicht einfach so passiert. In der Regel entwickelt sich eine gewaltsame Auseinandersetzung in mehreren Schritten und kann daher meistens frühzeitig erkannt werden. Aufmerksamkeit und Verstehen der Situation sind fundamental, für eine effektive SV.
(Polizeikriminalstatistiken von 2015)
Sexualdelikte gegen Frauen erfolgen zu ca. 70 % aus dem bekannten sozialen Umfeld heraus.Die Mehrzahl aller Opfer von Tötungsdelikten, Überfällen, Raub und Körperverletzung, waren Erwachsene zwischen 30 und 60 Jahren.Bei vollendetem Mord und Totschlag, wurden bei zwei Dritteln der Opfer, Verwandte oder Bekannte als mögliche Tatverdächtige ermittelt.Bei gefährlicher und schwerer Körperverletzung, wurden 31 % der Taten unter Alkoholeinfluss verübt.Bei den Vergewaltigungen und Tötungsdelikten, die unter Alkoholeinfluss verübt wurden war der Anteil noch höher.•Vergewaltigung und sexuelle Nötigung:7.022 Fälle•Mord und Totschlag:2.116 Fälle•Gefährliche +schwere Körperverletzung:127.395 Fälle•Vorsätzliche einfache Körperverletzung:375.395 FälleGesamt:511.928 Fälle•Raubdelikte:44.666 Fälle•Taschendiebstahl:168.142 Fälle•Wohnungseinbruchdiebstahl:167.136 Fälle•Fahrraddiebstahl:335.174 FälleEigentlich könnte man meinen, es ist völlig egal, mit welchem „Typ" von Täter Sie es bei einer Bedrohung zu tun haben. Fakt ist, Sie werden bedroht, haben Angst und wollen aus dieser Situation so schnell wie möglich raus. Natürlich sollen Sie einen Täter nicht psychisch analysieren, um dann therapeutisch tätig zu werden.
Sie müssen sich aber situationsabhängig richtig verhalten und da ist es hilfreich zu erkennen, mit wem Sie es zu tun haben. Je nach Tätertyp macht es Sinn, sein eigenes Verhalten anzupassen. Um situationsgerecht agieren zu können, muss man verstehen, was einen Täter antreibt. Wie seine typische Vorgehensweise ist. Wenn Sie wissen, wie Täter denken und agieren, sind Sie schon einen Schritt weiter.
Viele Täter suchen gezielt nach Opfern. Sie scannen und testen potentielle Opfer auf ihre Schwächen hin. Das Opfer ist also zum Teil selber dafür „verantwortlich", zum Opfer zu werden. Verstehen Sie mich jetzt bitte nicht falsch. Das Opfer ist natürlich nicht ursächlich schuld daran, dass es misshandelt wird. Sein Verhalten, also seine Reaktionen und die Körpersprache signalisieren dem Täter, dass er mit wenig nennenswerter Gegenwehr zu rechnen hat.
Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass selbstbewusstes Auftreten (Körpersprache und Reaktion) Sie nicht zum bevorzugten Opfer macht. Die Täter sind schwache Persönlichkeiten, es sind Feiglinge, die Risiken ausschließen wollen. Voraussetzung für ein selbstbewusstes Auftreten ist ein positives Selbstwertgefühl und zu akzeptieren, dass Ängste normal sind. Sowie die Bereitschaft, zu lernen, mit den eigenen Ängsten umzugehen.
Viele Ängste, gerade in Bezug auf mögliche Bedrohungen, sind unbegründet. Die Medien verstärken Eindrücke und Meinungen, die nicht immer real sind. Die meisten Vergewaltigungen finden nicht nachts im Park statt, verursacht von Fremden, sondern in geschlossenen Räumen. Die Opfer kennen in über 70 % der Fälle den Täter.
Es gibt ein besonderes Merkmal, Täter betreffend. Haben sie erst einmal ein Opfer ausgewählt, dann gehen sie mit aller Energie an die Umsetzung.
Die meisten Opfer investieren aber nicht 100 % ihrer Energie, bei einer aufkommenden Bedrohung. Warum nicht? Weil sie nicht wirklich daran glauben wollen, was gerade passiert. Sie verdrängen die offensichtlichen Anzeichen, sie hoffen dass alles nicht so schlimm wird, die Provokation nicht so gemeint ist.
„Wenn ich mich ruhig verhalte sieht er mich nicht." „Der Schubser war sicher nicht böse gemeint." „Die 3 Typen machen doch nur Spaß." „Wenn ich freundlich bin, lässt er mich schon in Ruhe."
Den rein materiellen Überfall hier unberücksichtigt lassend, will der Täter meistens Macht ausüben, demütigen und erniedrigen. Devotes und beschwichtigendes Verhalten bestätigt ihn nur darin, das richtige Opfer gefunden zu haben.
Meine Erfahrungen zeigen und sie werden gestützt durch vielfältige Statistiken der Polizei (frei zugänglich im Internet), dass der „typische" Gewalttäter männlich ist. Er ist eher jünger als im mittleren Alter. Er weiß durch Erfahrung, dass er durch Androhung und Ausübung von Gewalt bekommt, was er will. >>> Das Gefühl, Macht ausüben zu können.
Er ist nicht der Typ, der gerne diskutiert. Er handelt eher impulsiv, und was seine Opfer empfinden, ist ihm vollkommen egal. Natürlich gibt es auch gewalttätige Frauen und ihre Anzahl ist leider stetig steigend.
Opfer
Zusammenfassend lässt sich feststellen: Das Selbstwertgefühl erscheint eher gering. Es sind meist introvertierte Menschen, die ruhig und zurückhaltend sind. Sie sind freundlich, wollen Konfrontationen aus dem Wege gehen. Sie wirken eher ängstlich und unsicher. Durchaus auch verursacht durch negative Erfahrungen. Insbesondere, wenn es sich um gewalttätige Erfahrungen handelt. Allein der Gedanke, „hier und jetzt" könnte etwas passieren, verursacht Angst und Unsicherheit.
Die von mir oben beschriebenen Merkmale müssen sich nicht zwingend auf die Gesamtpersönlichkeit einer Person beziehen. Sondern eher auf eine spezifische Situation oder ein zu befürchtendes Ereignis (Bedrohung, Schlägerei, körperliche Gewalt, Überfall, Höhenangst, Angst vor Spinnen, Angst vor engen Räumen etc.).
Im normalen Alltag kann diese Person durchaus selbstbewusst und beruflich erfolgreich sein. Ich habe viele Menschen kennen gelernt, die vor Jahren geschlagen oder misshandelt wurden. Teils war es nur eine starke Ohrfeige, ein Faustschlag in den Magen oder ein Stoß zu Boden. Keine ernsthaften Verletzungen, also eher belanglos. Trotzdem erinnerten sich alle immer noch sehr genau an das demütigende Gefühl, die Hilflosigkeit. Dieses nochmals zu erfahren macht ihnen Angst und beeinflusst ihr Verhalten noch immer.
Falls das auch auf Sie zutrifft, dann müssen Sie dagegen etwas tun. Ansonsten verrät Ihre Körpersprache Sie sofort. Es ist vollkommen normal, Angst zu haben. Sie müssen nur lernen damit umzugehen und Ihr Verhalten anzupassen. Wissen ist hier der entscheidende Faktor. Vor jeder Situation, die man das erste Mal erlebt, haben die meisten Menschen Angst (einen nervösen Magen). Gute Vorbereitung hilft hier, diese Emotionen zu kontrollieren. Das gilt genauso für Bedrohungen.
Der Alkohol eine wesentliche Rolle bei potentiellen Bedrohungen. Seine enthemmende Wirkung führt meist dazu, dass Menschen Dinge tun, die sie in nüchternem Zustand niemals tun würden. Das muss nicht grundsätzlich negativ sein. Die meisten Menschen sind einfach nur fröhlicher, entspannter und manchmal etwas albern.
Fakt ist, nicht jeder Mensch verhält sich gleich bei Alkoholkonsum und wir kennen Menschen, die unter Alkoholeinfluss provozierend, aggressiv und gewaltbereit sind. Um mit jemandem zu kommunizieren, der stark alkoholisiert ist, müssen Sie wissen, wie der Alkohol Körper und Psyche beeinflusst.
Der Alkohol verzögert optische und akustische Wahrnehmungen. Dadurch erfolgt auch die entsprechende Reaktion mit einer zeitlichen Verzögerung. Wenn Sie also einem Betrunkenen sagen, er solle sie loslassen, weggehen, in Ruhe lassen etc., so sollten Sie abwarten, bis er das erfasst und umgesetzt hat. Das müssen Sie berücksichtigen, um eine unnötige Eskalation zu vermeiden.