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Seppi könnte wirklich zufrieden sein. Sein Erzfeind Kevin ist mittlerweile zu einem Verbündeten geworden. Zusammen mit Hansi und Merlin halten sich die vier für unschlagbar. Wenn da nicht Schacke-Line und andere Nervtöter wären. Als ein Projekttag zum Thema "Mittelalter" angekündigt wird, wittern die vier Schüler ihre Chance. In ihrem Hauptquartier hecken sie die größten Ideen aus, die je von Schülern ausgedacht wurden. Dass dabei nicht immer alles rund läuft, versteht sich von selbst … Auch im dritten Teil des Überfliegers sind Seppi & Co. wieder außer Rand und Band.
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LESEPROBE zu
Vollständige E-Book-Ausgabe der im Rosenheimer Verlagshaus erschienenen Originalausgabe 2014
© 2015 Rosenheimer Verlagshaus GmbH & Co. KG, Rosenheimwww.rosenheimer.com
Illustrationen: Christiane Franke, Basel
Satz: Christiane Franke, Basel
eISBN 978-3-475-54355-5 (epub)
Hans-Peter Schneider
Seppis Tagebuch - Saustark!
Seppi könnte wirklich zufrieden sein. Sein Erzfeind Kevin ist mittlerweile zu einem Verbündeten geworden. Zusammen mit Hansi und Merlin halten sich die vier für unschlagbar. Wenn da nicht Schacke-Line und andere Nervtöter wären. Als ein Projekttag zum Thema „Mittelalter“ angekündigt wird, wittern die vier Schüler ihre Chance. In ihrem Hauptquartier hecken sie die größten Ideen aus, die je von Schülern ausgedacht wurden. Dass dabei nicht immer alles rund läuft, versteht sich von selbst … Auch im dritten Teil des Überfliegers sind Seppi & Co. wieder außer Rand und Band.
Saustark: mit Seppis bayerischem Deppenquartett zum Nachlesen und Spielen!
Für meine Lieben
Oh, was für ein wunderschöner Tag! Die Luft duftet nach Frühling! Die Vögel zwitschern vergnügt! Mein Herz hüpft vor Freude! Schmetterlinge fliegen in meinem Bauch! Ich kann nur noch an SIE denken! Endlich kann ich mit meiner großen Liebe über die Frühlingswiese schweben! Und als Höhepunkt ein Picknick im Sonnenschein.
Doch die größte Überraschung kommt nun. Meine lieben Lehrer haben extra für Schacke-Line und mich ein paar Liebeslieder eingeübt. Und sie haben sich als Liebesband verkleidet. Und das alles nur, um uns beiden eine Freude zu machen. Ist das nicht lieb von ihnen? Kann es denn tollere Lehrer auf der Welt geben als meine?!?
Ich hätte das den dreien früher nie zugetraut! Dass unser Direktor, der Killer-Miller, für mich ein Lied singt! Dass die heftige Englischlehrerin Runzheimer-Schimmel so freundlich sein kann! Dass der Rammelmeyer ein Musikinstrument spielen kann und nicht nur spaßbefreiter Deutschlehrer ist! Und dass sich alle drei für meine Schacke-Line und mich so ins Zeug legen! Oh wie toll!!! Wie man sich doch in Menschen täuschen kann!
Ja, ein wirkliches Wunder! Schacke-Line und ich! Endlich vereint!
Doch gerade als ich denke, es kann nicht mehr schöner werden, kommt mein liebster Freund, der Hansi, als Liebesgott Amor verkleidet. Als Gehilfen hat er unsere neuen Kumpels dabei, Kevin im Engelskostüm und Merlin als Liebesbärchen. Und sie haben für uns ein Liebesgedicht eingeübt! Was hab ich nur für wunderbare Freunde!
Oh, dieses seltsame Kribbeln im Bauch! Wie wundervoll! Die Welt ist völlig verdreht! Ich weiß nicht mehr, was ich denken soll! Kann das denn wirklich wahr sein?!?
Schacke-Line, meine liebe Schacke-Line! Und alle freuen sich für uns! ALLE!!!
Alle meine Wünsche sind erfüllt! Was kann es noch Schöneres geben? Wie kann dieses Glück noch wundervoller werden?
Ich schaue zum Himmel hinauf. Die Sonne lacht! Vereinzelt ziehen ein paar weiße, süße Wölckchen vorbei. Und dann stelle ich die Frage aller Fragen.
Ich warte auf die Worte meiner Schacke-Line! Ihre Stimme ist so lieblich! So zärtlich! So süß!
Ich halte ihre Hände fest umschlossen! Ich warte auf ihren einzigen Wunsch. Ich bin gespannt wie nie zuvor. Alles, alles würde ich ihr erfüllen! Alles, wirklich alles! Alles, bis auf …
Hilfe! Nein! Oh Gott! Hilfe! HILFE!!! Hört mich denn keiner! Was soll ich nur tun! HILFEEEEEEE!!!!!!!! Bitte! Bitte! Bitte! Muss das denn wirklich sein! Oh nein! Bitte nicht! HILFEEEEEE!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Was war das denn bitte für ein schrecklicher Albtraum! Ich bin patschnass in meinem Bett gelegen! Was für ein Schock! Was für ein Graus! Mann, Mann, Mann! So einen Albtraum würde ich echt nicht mal meinem schlimmsten Feind wünschen, also nicht mal Schacke-Line.
Anscheinend hab ich während des Albtraums sogar laut geschrien. Denn kurz danach ist meine Zimmertür aufgegangen …
Das kann echt nicht sein! Jetzt verfolgt mich meine übelst doofe Mitschülerin Schacke-Line sogar bis in den Schlaf! Der absolute Horror!
Wobei es fast genauso grausam ist, meine blöde kleine Schwester Veronika im Nachthemd sehen zu müssen! Vor drei Tagen hat Schacke-Line im Skilager meinen Erzfeind, den Kevin, geküsst. Seitdem sind ich und Kevin eine Leidensgemeinschaft, weil sie ja mich auch schon mal geküsst hat. Und deshalb haben ich und Kevin unseren Streit begraben und sind nun Freunde.
Schließlich wissen wir, dass wir eine viel wichtigere Aufgabe haben, als uns gegenseitig zu bekämpfen. Und zwar den Kampf gegen Schacke-Line! Denn nur gemeinsam können wir es gegen dieses Küssmonster schaffen. Denn gemeinsam sind wir SAUSTARK!
Nach dem grausamen Albtraum letzte Nacht bin ich heute ziemlich platt in die Schule gegangen. Erster Schultag nach dem Skilager. Meine Lust hat sich echt in Grenzen gehalten. Und das wurde beim Blick auf den Stundenplan nicht besser.
Erste Stunde Deutsch beim Rammelmeyer, zweite Stunde Erdkunde beim Fritte, dritte Stunde Englisch bei der Runzheimer-Schimmel, also der Miss Runzel-Hex, und vierte Stunde dann Mathe.
An Mathe gibt es eigentlich nichts Gutes. Nur unsere Lehrerin ist da echt okay. Die ist zwar voll verplant und verrechnet sich andauernd, aber sonst ist sie gar nicht so übel, die Frau Lieblich. Die wirkt immer so, also würde sie uns alle am liebsten ständig in den Arm nehmen und drücken wollen, weil wir so süß und unbeholfen sind. Warum sie ausgerechnet Mathe unterrichtet, weiß ich nicht wirklich. Eigentlich hab ich früher immer gedacht, dass man als Mathelehrer Mathe richtig gut können muss. Aber bei der Frau Lieblich ist das irgendwie nicht der Fall.
Obwohl ich Mathe nicht wirklich verstehe, schreibe ich oft gar nicht so schlechte Noten. Deswegen mag mich die Frau Lieblich echt gern. Sie mag aber eigentlich auch alle anderen, nur mit dem Hansi kommt sie nicht so gut zurecht.
Aber dass sie den Hansi nicht mag, juckt mich nicht besonders, weil das ja Hansis Problem ist.
Bis Dezember hat die Frau Lieblich den Hansi übrigens noch gemocht. Doch dann hat es mal einen Tag gegeben, an dem es bei uns im Klassenzimmer total heiß war, weil die Heizung so stark gelaufen ist. Und weil sie geschwitzt hat, wollte sich die Frau Lieblich ihren Pullover ausziehen. Da der Hansi aber auch geschwitzt hat, hat er leider etwas gesagt, was die Frau Lieblich nicht so lustig gefunden hat.
Seit diesem Zeitpunkt ist der Hansi ungefähr fünfzehn Mal abgefragt worden. Das wäre an sich noch gar nicht so wild, wenn man nicht wissen würde, dass alle anderen in der Klasse in der gleichen Zeit nur maximal einmal abgefragt worden sind.
Na ja, da hat der Hansi wohl ein bisschen Pech. Weil eigentlich hat er das mit dem Ausziehen und so gar nicht böse gemeint, sondern er wollte halt einfach ein bisschen mehr Kälte im Zimmer haben.
Besonders genial ist die Frau Lieblich übrigens, weil sie immer mal wieder versucht, ihre Aussagen durch Sprichwörter zu verstärken. Da hat sie heute einen gigantischen Spruch rausgehaut, als sich Luis und Leon über eine Aufgabe beschwert haben.
Solche Sprüche bringt die Frau Lieblich übrigens am Fließband. Obwohl die ganze Klasse sich dann immer kaputtlacht, checkt sie meistens gar nicht, was falsch an ihrem Sprichwort war. Und wir würden es ihr dann auch nicht verraten. Wenn da nicht eine gewisse Mitschülerin wäre!
Ach ja, das hätte ich beinahe vergessen! Die Frau Lieblich mag neben dem Hansi noch jemand Zweiten aus der Klasse nicht: DIE SCHACKE-LINE!
Damit ist sie die einzige Lehrkraft an der Schule, die die Schacke-Line nicht mag. Und damit könnte sie für uns zu einer großen Hilfe bei unserem Kampf gegen die nervigste Mitschülerin aller Zeiten werden!
Heute hab ich mich nach der Schule mit Kevin, Merlin und Hansi getroffen. Wir wollten uns überlegen, was wir gegen Schacke-Line unternehmen werden. Allerdings gibt es natürlich nichts Schlimmeres, als mit leerem Magen denken zu müssen. Deswegen haben wir davor einen Stopp bei unserem Lieblings-Döner-Italiener gemacht. Da hat’s gerade Spezialangebotswochen gegeben!
Bei solchen Angeboten haben wir uns natürlich überlegt, was im Schülerdöner wohl drin ist. Weil im Putendöner ist ja schließlich Pute und im Lammdöner Lamm. Also ist es ja wohl logisch, dass Luigi für seine Sonderangebotswochen irgendwoher eine Lieferung Schüler und Rentner bekommen haben muss. Wahrscheinlich von der italienischen Mafia, weil Luigi ja eigentlich Italiener ist und weil die Mafia ja immer wieder mal irgendwen erschießt. Oder ersticht. Oder beides. Das haben wir uns zumindest gedacht.
Während wir den Döner gegessen haben, sind wir zu unserem neuen Hauptquartier gegangen. Kevin hat gesagt, seine Eltern haben eine kleine Hütte im Garten, die sie nicht brauchen. Und in der können wir uns ab sofort immer treffen. Na ja, als wir dort waren, haben wir allerdings unseren Augen nicht getraut!
Der absolute Wahnsinn! Das war keine Hütte, sondern ein Luxusbunker! Das Gartenhäuschen von Kevins Eltern ist fast so groß wie unser ganzes Haus! Und wir dürfen das als Hauptquartier nutzen! Wie geil ist das denn?!? Aber das war noch lange nicht das Geilste. Denn als wir unser Hauptquartier betreten haben, haben wir uns überhaupt nicht mehr eingekriegt. Das war wie in einem Luxushotel!
Eigene Riesenglotze, eigenes Riesensofa, eigenes Soundsystem – puh, da kann man es sich richtig gut gehen lassen! Ich denke, in Kevins Luxusgartenhaus werden wir viel Spaß haben!
Ach ja, Kevin hat mir übrigens versprochen, nie wieder „lol“ oder „lollig“ zu sagen. Er hat es kapiert, dass das echt kindergartenmäßig ist. Wobei er wegen mir ab sofort alle Kindergartenwörter benutzen darf, die er will. Hauptsache, wir dürfen immer in seinen Luxusbunker!
Es ist zwar schwer zu glauben, aber der absolute Oberhammer ist erst noch gekommen! Denn wir haben gerade voll auf dem Sofa gechillt, da ist die Tür zur Key-Basis aufgegangen, und ein Engel ist erschienen!
Die schönste Mutter der Welt hat uns kurz darauf leckere Fruchtcocktails gebracht. Was für eine Hammerfrau! Also ich finde, die Freundschaft mit Kevin hat durchaus Vorteile!
Und dann haben wir angefangen zu überlegen, was wir mit Schacke-Line machen könnten. Und weil wir gerade dabei waren, haben wir uns natürlich auch was Tolles für unsere Lehrer ausgedacht.
Und so hat an diesem Nachmittag unter dem Code „Küssmonster“ unsere groß angelegte Aktion gegen Schacke-Line und nervige Lehrer begonnen. Das wurde aber auch Zeit!
Gut vorbereitet wie selten zuvor haben wir vier heute unsere erste Küssmonster-Aktion durchgeführt. Als Hauptgegenstand für unsere Aktion haben wir unsere alte Kreidetafel im Klassenzimmer gewählt. Die müssen wir noch ausnutzen, denn bald wird sie durch so ein modernes Elektro-Beamer-Tafel-Dings ersetzt, hat der Rammelmeyer uns gestern gesagt.
Eine Kreidetafel bietet eine gigantische Zahl an Möglichkeiten. Den Plan für unsere Aktion hab ich übrigens schon in meinem „Wer-Kreidetafeln-nur-zum-Schreibennimmt-ist-übelst-langweilig-Tipp“ entwickelt. Das ist mein Tipp Nummer 97, und der steht wie alle meine anderen Tipps in meinem sensationellen Ratgeber. Der wird ganz sicher bald als Buch erscheinen.
Da wir ja jetzt ein Viererteam sind, haben wir die Aufgaben verteilen können. Wir sind heute früher als alle anderen im Klassenzimmer gewesen und sind nach folgendem Einsatzplan vorgegangen:
Wir vier haben nun in unseren Einsatzbereichen begonnen, blitzschnell und exakt nach Plan unsere Aktion anlaufen zu lassen. Es hat unbedingt alles fertig sein müssen, bevor unsere Klassenkameraden gekommen sind!
Ich habe einen Liter Zitronensaft mitgebracht. Mit diesem habe ich nun großflächig die Tafel eingeschmiert. Es hat gerochen wie der Klostein meiner Fleischer-Oma.
Zeitgleich hat der Kevin in den Tafelschwamm Flüssighonig hineinlaufen lassen. Er hat danach erzählt, dass es echt unglaublich ist, wie viel Honig so ein Schwamm in sich aufsaugen kann. Faszinierend!
Eigentlich hätte ich auch gerne Hansis Aufgabe gemacht. Denn das ist echt eine geniale Sache. Der Hansi hat ein Stück eines anderen Tafelschwamms direkt in den Tageslichtprojektor neben die Glühbirne gelegt. Natürlich hat er den Deckel danach wieder geschlossen, damit keiner Verdacht schöpft.
Den Babyeinsatzbereich hat der Merlin bekommen. Aber dem wollten wir noch nichts Schwieriges machen lassen. Schließlich war der Merlin bis vor wenigen Wochen noch echt langweilig und unlustig. Also muss er sich erst langsam an sein neues Leben als cooler Schüler gewöhnen. Deswegen hat er nur sämtliche Kreiden in einen Kübel voll Wasser einlegen und danach zur Tafel bringen müssen. Ein idiotensicherer Job!
Nachdem wir unseren jeweiligen Einsatzbereich erledigt hatten, haben wir natürlich noch die Tatgegenstände präparieren müssen. Denn die Lehrer stehen ja manchmal auf der Leitung, bis sie checken, wer der Schuldige an solchen üblen Streichen ist. Da muss man ihnen schon kleine Hilfestellungen geben!
Die Tatgegenstände haben wir sauber in „Schacke-Lines-Streiche-Kiste“ gelegt, um sie dann im richtigen Moment unter der Bank des Küssmonsters zu verstecken.
Die Kiste hat die Schacke-Line natürlich nicht selbst gemacht, die haben wir vorsichtshalber schon mal für sie vorbereitet.
Genau als wir mit unseren Vorbereitungen für Tipp 97 fertig waren, sind die ersten unserer Mitschüler eingetroffen. Denn wir haben voller Vorfreude auf die erste Stunde warten können. Und wir hatten in der ersten Stunde wieder mal den idealen Lehrer für unseren Plan!
Der Fritte hat zum Glück unsere witzigen Sätze nicht verstanden. Aber er hat sich gefreut, dass wir heute so glücklich und aufmerksam bei ihm im Unterricht sind. Da hat er uns dann gleich mal was zu Finnland gefragt.
Und Schacke-Lines Streberantwort wollte er dann gleich mal an die Tafel schreiben. Nun würde es sich zeigen, ob wir alle unsere Einsatzbereiche ordentlich erledigt haben. Aber der Merlin hat seine Sache echt richtig gut gemacht!
Natürlich ist der Fritte lieber selbst zum Kreideholen gegangen. Und zwar, wie immer, 6 Minuten und 37 Sekunden. Stolz hat er die neuen, trockenen Kreiden aus der Schachtel genommen. Hat uns ein erfreutes Lächeln zugeworfen. Hat sich in froher Erwartung zur Tafel umgedreht. Und … hat gemerkt, dass eine mit Zitronensaft eingeschmierte Tafel nicht beschreibbar ist. Da hätte er sich den Weg zum Kreideholen wohl sparen können.
Glücklicherweise ist uns dann auch noch der Zufall zu Hilfe gekommen. Denn Schacke-Line hat den Fritte auf eine geniale Idee gebracht! Besser hätten wir das gar nicht einfädeln können! Und darüber hinaus hat sie sich damit äußerst verdächtig gemacht!
Und was macht der Fritte?!? Der hört auch noch auf die Schacke-Line! Wie geil ist das denn! Er nimmt energisch den Schwamm, will ihn gerade an der Tafel ansetzen, drückt ihn fest zusammen, als er die gute Arbeit Kevins erkennt! Der Honig läuft ihm über sein Handgelenk. Voll Schreck und angeekelt pfeffert er den Schwamm in die Klasse. Und, na ja, wie soll man sagen, der Zufall hat uns auch hier wieder geholfen!!!
Er hat die Schacke-Line wirklich nicht treffen wollen, er wollte nur den Schwamm wegwerfen. Aber er hat doch keine Falsche getroffen, find ich!
Und dann haben sich der Fritte und die Schacke-Line erst mal ein paar Minuten unter dem Wasserhahn gewaschen. Danach ist uns zum dritten Mal an diesem Tag das Schicksal mehr als genial zu Hilfe gekommen.
Ich meine, die Schacke-Line hätte den Fritte da echt nicht so drauf hinweisen müssen. Vielleicht wär er ja auch selber draufgekommen! Aber so war’s natürlich noch viel genialer! Denn sie hat ihn damit zum zweiten Mal zu etwas aufgefordert, was direkt danach zu einer Katastrophe geführt hat. Ja, du Küssmonster, da hast du dir mal sauber zwei Eigentore geschossen!
Der Fritte hat natürlich sofort auf die Schacke-Line gehört, den Tageslichtprojektor eingeschaltet, eine Folie draufgelegt, zu schreiben begonnen, und dann ist Hansis Werk gigantisch genial zur Geltung gekommen. Weil nämlich ein Schwamm, der eine gewisse Zeit neben einer heißen Glühbirne liegt, irgendwann zu glimmen und gewaltig zu rauchen anfängt.
Der Fritte und die Schacke-Line haben dann völlig hysterisch reagiert. Die haben doch tatsächlich die zwei Papierkörbe genommen, haben sie voll Wasser laufen lassen und haben das dann in den Tageslichtprojektor reingekippt! Hat echt eine ganz schöne Sauerei gegeben. Aber der Fritte hat sich von der Hilfsbereitschaft Schacke-Lines nicht täuschen lassen. Er ist halt doch ein echt schlauer Lehrer, gell!
Diesen sensationellen Verdacht haben wir jetzt noch zum krönenden Abschluss führen können. Weil wir die allgemeine Verwirrung natürlich ausgenutzt haben, um „Schacke-Lines-Streiche-Kiste“ perfekt unter Schacke-Lines Bank zu verstecken. Und weil Merlin ja der vertrauenswürdigste Schüler unserer Klasse ist, hat er den Fritte darauf hinweisen dürfen!
Ich würde sagen: Tipp 97, du bist absolut genial! SAUSTARK! Und du, Küssmonster, du hast endlich mal gemerkt, was wir vier Jungs alles draufhaben! Und das Schöne daran ist: DAS WAR ERST DER ANFANG!!!!!!!!!!!!!!
Heute hab ich mich auf einen wirklich gechillten Schultag gefreut. Unser Tipp 97 gestern war doch ziemlich nervenaufreibend. Deshalb ist es gut, dass wir heute ganz viele unstressige Fächer hatten.
Besonders unstressig ist im Moment Geschichte. Da erzählt uns der Herr Glas immer coole Geschichten aus dem Mittelalter. Letztes Jahr hab ich Geschichte echt langweilig gefunden.
Ich finde nämlich, dass es eigentlich ein bisschen doof ist, sich mit lauter Menschen zu beschäftigen, die schon seit Tausenden von Jahren tot sind und aus Ägypten, Athen oder Rom kommen. Das Einzige, was einigermaßen okay war, waren die Ermordung vom Cäsar und die Christen als lebendige brennende Menschenfackeln vor Rom.
Aber heuer ist Geschichte echt viel cooler. Da gibt’s nämlich ständig irgendwelche spektakulären Gemetzel oder Massensterben. Zum Beispiel metzeln da Hunderte von Kreuzrittern Tausende von armen Jerusalemianern. Oder Tausende von Spaniern erschießen Hunderttausende von noch ärmeren Indianern oder stecken sie mit Schnupfen an, wodurch die dann auch massenhaft sterben. Oder die übelst heftige Seuche, die Pest, bringt lockerflockig mal ein paar Millionen von Mittelaltereuropäern um. So macht Geschichte Spaß, find ich! Da kann man sich wenigstens was drunter vorstellen. Endsgenial find ich auch den Umgang der Christen mit den Frauen im Mittelalter. Der Herr Glas beschreibt das ungefähr so:
Und der Glas hat auch erzählt, dass man dann als angeklagte Hexe eine ziemlich unchillige Überlebenschance hatte. Die ging nämlich so gegen null! Da hab ich mir gleich mal vorgestellt, was ich damals für ein toller Hexenverfolger gewesen wäre:
Mir wär da als Richter einfach keine andere Wahl geblieben, als die beiden auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen. Schließlich haben die ja gelogen. Aber vielleicht hätte ich ihnen noch mal eine zweite Chance gegeben.
Weil eigentlich soll man ja Leute, die man kennt, nicht sofort verurteilen. Ich glaub, ich wär da echt fair zu denen gewesen:
Danach hätte ich als Richter also meine Pflicht bereits erledigt gehabt. Meine Gehilfen hätten dann gemütlich ein kleines Feuerchen gemacht.
Aber leider ist das Mittelalter schon eine Ewigkeit vorbei. Und ehrlich gesagt würd ich die Runzel-Hex und die Schacke-Line ja auch niemals wirklich verbrennen, weil‘s ohne die ja irgendwie auch langweilig wär. Und ich glaub, Verbrennen war echt nicht besonders angenehm. Da bleib ich lieber beim Streichespielen.
Außerdem hab ich eh gerade eine deutlich bessere Position wie Schacke-Line. Weil die ja schließlich gestern mit ihren doofen Tafel-Streichen ziemlich viel Mist gebaut hat. Aber leider haben wir noch nicht herausgekriegt, was der Killer-Miller ihr als Strafe aufgebrummt hat.
Auf jeden Fall hat der Herr Glas am Stundenende angekündigt, dass es bald mal einen Mittelalter-Projekttag an der Schule geben wird.
Da bin ich mal gespannt, was bei diesem Projekt rauskommt. Ich finde ja eigentlich, dass wir Schüler mit dem normalen Schulalltag schon so überlastet sind, dass wir auf keinen Fall etwas Zusätzliches machen sollten. Aber vielleicht wird’s ja gar nicht so schlimm. Oder wir können den Tag vielleicht sogar für unseren Kampf gegen das Küssmonster verwenden. Schau ma mal!!!
Seit Weihnachten hab ich mich auf diesen Tag gefreut. Da hab ich nämlich von meinem Opa vier Karten für das Bayern-Spiel gegen den FC Augsburg in der Allianz Arena geschenkt bekommen. Und heute war’s endlich so weit! Blöd ist nur, dass mich meine Mutter bei der Verteilung meiner vier Karten unter Druck gesetzt hat. Eine Frechheit! Das war schließlich mein Geschenk!!!
Bitte WAS?!? DIE FLEISCHER-OMA?!? Das kann doch nicht Mamas Ernst sein. Okay, dass ich den Opa mitnehmen muss, passt scho! Schließlich hat er mir die Karten geschenkt und hat ein Auto und ist Bayern-Fan und hat damit Ahnung vom Fußball! Aber doch nicht die Fleischer-Oma!!!
Meine Mutter hat mir das übrigens folgendermaßen erklärt:
Na super, mit der Oma ins Stadion! Ich glaub, meine Oma hat vor diesem Tag noch nicht mal gewusst, was Fußball überhaupt ist. Und es ist echt nicht besser geworden, als sie gekommen ist.
Kann es denn irgendetwas Schlimmeres geben?!? Da hab ich schon mal Karten für die Allianz Arena, und dann muss ich mit einer Person fahren, der es egal ist, ob sie ein Bayern- oder ein Dortmund-Trikot anhat!!!
Na ja, ich hoff einfach mal, dass der Hansi und der Opa sich wenigstens normal verhalten. Zumindest der Start mit den beiden war okay!!!
Hansi und mein Opa haben mich dann schon wieder mehr mit Vorfreude auf das Spiel schauen lassen. Die beiden haben ja schließlich Ahnung vom Fußball. Und der Opa war dann auch überhaupt nicht begeistert, als er gecheckt hat, dass die Fleischer-Oma mit uns mitfährt. Denn der mag die ja eigentlich gar nicht.
Kaum sind wir im Auto gesessen, hat Oma bewiesen, dass der Fußball-Ausflug noch viel heftiger wird, als wir uns das überhaupt vorstellen konnten.
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Hans-Peter Schneider wurde 1981 in Eichstätt geboren und ist in Preith aufgewachsen. Dort lebt er nach einem zehnjährigen München-Aufenthalt auch heute wieder mit seiner Frau Antonia und seiner Tochter Emma. Er arbeitet als Gymnasiallehrer für Deutsch und Geschichte. Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit ist er als Schauspieler, Moderator und Regisseur aktiv und außerdem Vorsitzender von zwei Kulturvereinen.
Im Rosenheimer Verlagshaus sind von Hans-Peter Schneider außerdem „Seppis Tagebuch - Passt scho!“, „Seppis Tagebuch - Lauter Deppen!“ sowie „Weihnachtsstern – Zauberhafte Geschichten und Gedichte“ erschienen.
Meinungen, Ideen, Wünsche und Lesungsanfragen: Besuche meine Hans-Peter-Schneider-Seite auf Facebook, schau vorbei auf www.h-pschneider.de oder schreibe einfach eine Mail an [email protected]!
Seppis Tagebuch – Passt scho!
eISBN 978-3-475-54249-7 (epub)
Bereits im ersten Band von „Seppis Tagebuch“ erzählt der 14-jährige Seppi von all den Problemen, die der Schüleralltag so mit sich bringt: eine Mutter, die alles besser weiß, ein Vater, der keine Ahnung vom Fußball hat, eine Mitschülerin, die unglaublich nervig ist, oder ein bester Freund, der sich in letzter Zeit irgendwie komisch verhält. Außerdem muss Seppi beim Krippenspiel des gefürchteten Direktors mitmachen. In seinem Tagebuch macht sich der Bub seine Gedanken darüber. Eine Freude für alle Schüler und alle, die sich gerne an ihre Schulzeit zurückerinnern.
„Ein knallkomisches Buch. Es ist eine Freude für Schüler und Eltern gleichermaßen.“ Münchner Merkur
Seppis Tagebuch – Lauter Deppen!
eISBN 978-3-475-54278-7 (epub)
Der fast 14-jährige Seppi ist zurück! Nachdem ihn seine persönliche „Feindin“ Schacke-Line beim Krippenspiel gegen seinen Willen geküsst hat, wollte er sich in Ruhe auf seine Rache vorbereiten. Doch dazu bleibt ihm keine Zeit, denn ein neuer Schüler macht ihm seinen Rang streitig: Kevin! Und der ist bei allen sofort superbeliebt. Nur Seppi und sein bester Freund Hansi durchschauen ihn. Beide beginnen die „Operation Deppenabwehr“ und nehmen den Kampf auf gegen lästige Klassenkameraden, nervige Lehrer und anstrengende Mütter.
„Der zweite Sprechblasen-Knüller – flott geschrieben, unterhaltsam und „genial“ recherchiert.“ Ebersberger Zeitung
Weihnachtsstern – Zauberhafte Geschichten und Gedichte
eISBN 978-3-475-54379-1 (epub)
Hans-Peter Schneider entdeckt die unterschiedlichen Facetten des Weihnachtsfestes neu und bringt sie in besinnlichen, heiteren und nachdenklichen Geschichten und Gedichten zum Ausdruck. Er erzählt von der kleinen Marie, die davon überzeugt ist, dass ihr Opa nur mit Sauerkraut und Bratwurst ein schönes Weihnachten haben kann – selbst wenn er schon im Himmel ist. Von einem Vater, der die Weihnachtsgans beim Metzger vergessen hat und es trotzdem schafft, seiner Familie ein ganz besonderes Fest zu bereiten. Dass nicht jeder in Wohlstand lebt, zeigt der Autor in der Geschichte des kleinen Florian, der stehlen muss, um seinem Vater ein Geschenk machen zu können. Lustig, berührend und einstimmend – dieses Buch bringt uns den Wert von Weihnachten nahe.
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