7,99 €
Mehr erfahren.
- Herausgeber: neobooks
- Kategorie: Geisteswissenschaft
- Sprache: Deutsch
- Veröffentlichungsjahr: 2023
Sergej Wassiljewitsch Rachmaninow (1. April [O.S. 20. März] 1873 - 28. März 1943) war ein russischer Komponist, virtuoser Pianist und Dirigent. Rachmaninow gilt weithin als einer der besten Pianisten seiner Zeit und als Komponist als einer der letzten großen Vertreter der Romantik in der russischen klassischen Musik. Frühe Einflüsse von Tschaikowsky, Rimski-Korsakow und anderen russischen Komponisten wichen einem ganz persönlichen Idiom, das sich durch liedhafte Melodik, Ausdruckskraft, dichte kontrapunktische Strukturen und reiche Orchesterfarben auszeichnet. Das Klavier spielt in Rachmaninoffs kompositorischem Schaffen eine herausragende Rolle, und er nutzte seine Fähigkeiten als Interpret, um die ausdrucksstarken und technischen Möglichkeiten des Instruments voll auszuschöpfen.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 50
Ähnliche
Thomas Westphal
Sergej Rachmaninow
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
Sergej Rachmaninow
Leben und Karriere
Alexander Siloti und Rachmaninoff
Moskauer Konservatorium und erste Kompositionen: 1885-1894
Sinfonie Nr. 1, Depression und Debüt als Dirigent: 1894-1900
Genesung, Auftauchen und Dirigieren: 1900-1906
Umzug nach Dresden und erste US-Tournee: 1906-1917
Verlassen Russlands, Emigration in die USA und Konzertpianist: 1917-1925
Tourneen, letzte Kompositionen und die Villa Senar: 1926-1942
Krankheit, Umzug nach Kalifornien und Tod: 1942-43
Einflüsse
Werke
Kompositorischer Stil
Ruf und Vermächtnis
Der Pianist
Spieltechnik
Ton
Interpretationen
Handgröße und medizinische Spekulationen
Aufzeichnungen
Dirigent
Impressum neobooks
Sergej Rachmaninow
Sergej Wassiljewitsch Rachmaninow (1. April [O.S. 20. März] 1873 - 28. März 1943) war ein russischer Komponist, virtuoser Pianist und Dirigent. Rachmaninow gilt weithin als einer der besten Pianisten seiner Zeit und als Komponist als einer der letzten großen Vertreter der Romantik in der russischen klassischen Musik. Frühe Einflüsse von Tschaikowsky, Rimski-Korsakow und anderen russischen Komponisten wichen einem ganz persönlichen Idiom, das sich durch liedhafte Melodik, Ausdruckskraft, dichte kontrapunktische Strukturen und reiche Orchesterfarben auszeichnet. Das Klavier spielt in Rachmaninoffs kompositorischem Schaffen eine herausragende Rolle, und er nutzte seine Fähigkeiten als Interpret, um die ausdrucksstarken und technischen Möglichkeiten des Instruments voll auszuschöpfen.
Rachmaninow wurde in eine musikalische Familie hineingeboren und begann im Alter von vier Jahren mit dem Klavierunterricht. Er studierte Klavier und Komposition am Moskauer Konservatorium, das er 1892 abschloss, nachdem er bereits mehrere Kompositionen geschrieben hatte. Nach der katastrophalen Uraufführung seiner Sinfonie Nr. 1 im Jahr 1897 verfiel Rachmaninow in eine vierjährige Depression und komponierte nur wenig, bis eine unterstützende Therapie ihm 1901 die Fertigstellung seines viel beachteten Klavierkonzerts Nr. 2 ermöglichte. Von 1904 bis 2006 wurde Rachmaninoff Dirigent des Bolschoi-Theaters und zog 1906 nach Dresden. Später unternahm er 1909 seine erste Tournee als Pianist durch die Vereinigten Staaten.
Nach der Russischen Revolution verließen Rachmaninow und seine Familie Russland endgültig und ließen sich 1918 in New York nieder. Danach verbrachte er die meiste Zeit als Pianist auf Tourneen durch die USA und Europa, ab 1932 verbrachte er die Sommer in seiner Villa in der Schweiz. In dieser Zeit widmete sich Rachmaninoff hauptsächlich der Konzerttätigkeit, und sein kompositorisches Schaffen nahm deutlich ab: Nach seiner Abreise aus Russland vollendete er lediglich sechs Werke. 1942 zog er aufgrund seines schlechten Gesundheitszustands nach Beverly Hills in Kalifornien, wo er 1943 an einem Melanom starb.
Leben und Karriere
Rachmaninoff wurde am 1. April [O.S. 20. März] 1873 in eine Familie des russischen Adels im Russischen Reich geboren. Die Familientradition behauptet, er stamme von einem legendären Wassili ab, der den Spitznamen "Rachman" trug und ein angeblicher Enkel Stephans III. von Moldawien war. Rachmaninoffs Familie hatte starke musikalische und militärische Neigungen. Sein Großvater väterlicherseits, Arkadi Alexandrowitsch, war Musiker und hatte Unterricht bei dem irischen Komponisten John Field genommen. Sein Vater, Wassili Arkadjewitsch Rachmaninow (1841-1916), war Armeeoffizier und Amateurpianist, der Ljubow Petrowna Butakowa (1853-1929), die Tochter eines wohlhabenden Armeegenerals, heiratete, die ihm als Teil ihrer Mitgift fünf Ländereien vermachte. Das Paar hatte drei Söhne und drei Töchter, Sergej war ihr drittes Kind.
Rachmaninow wurde auf dem Familiengut im Dorf Semjonowo in der Nähe von Staraja Russa im Gouvernement Nowgorod geboren. Seine Geburt wurde im Kirchenbuch von Semjonowo eingetragen. Nachdem Sergej vier Jahre alt geworden war, zog die Familie in ein anderes Haus in der Siedlung Oneg, etwa 110 Meilen nördlich von Semjonowo, und das Gut Semjonowo wurde 1879 von Rachmaninoffs Vater verkauft. Der junge Sergej Rachmaninow wuchs vom vierten bis zum neunten Lebensjahr auf dem Gut Oneg auf, das er als Erwachsener fälschlicherweise als seinen Geburtsort angab. Rachmaninow begann im Alter von vier Jahren mit Klavier- und Musikunterricht, den seine Mutter organisierte. Ihr fiel auf, dass er in der Lage war, Passagen aus dem Gedächtnis wiederzugeben, ohne eine falsche Note zu spielen. Als Arkady von der Begabung des Jungen hörte, schlug er ihr vor, Anna Ornatskaya, eine Lehrerin und frischgebackene Absolventin des Sankt Petersburger Konservatoriums, einzustellen, die bei der Familie leben und mit dem Unterricht beginnen sollte. Rachmaninow widmete Ornatskaja seine berühmte Romanze für Gesang und Klavier "Spring Waters" aus 12 Romanzen op. 14.
Rachmaninoffs Vater, der wollte, dass Rachmaninoff eine Ausbildung beim Pagenkorps absolvierte und dann zum Militär ging, musste aufgrund seiner finanziellen Unfähigkeit die fünf Anwesen eines nach dem anderen verkaufen, um seine Schulden zu begleichen, und konnte sich daher eine teure Militärkarriere für ihn nicht leisten. Das letzte Anwesen in Oneg wurde 1882 versteigert, und die Familie zog in eine kleine Wohnung in Sankt Petersburg. 1883 arrangierte Ornatskaya für den inzwischen 10-jährigen Rachmaninoff ein Musikstudium am Sankt Petersburger Konservatorium. Später im selben Jahr starb seine Schwester Sofia an Diphtherie, und sein Vater verließ die Familie in Richtung Moskau. Seine Großmutter mütterlicherseits half bei der Erziehung der Kinder und kümmerte sich besonders um deren religiöses Leben, indem sie Rachmaninoff regelmäßig zu den Gottesdiensten der russisch-orthodoxen Kirche mitnahm, wo er zum ersten Mal liturgische Gesänge und Kirchenglocken kennenlernte, zwei Elemente, die er in seine Kompositionen einfließen ließ.
Alexander Siloti und Rachmaninoff
1885 erlitt Rachmaninow einen weiteren Verlust, als seine Schwester Jelena im Alter von 18 Jahren an perniziöser Anämie starb. Sie war ein wichtiger musikalischer Einfluss auf Rachmaninow und hatte ihn mit den Werken von Pjotr Iljitsch Tschaikowsky bekannt gemacht. Zur Erholung nahm ihn seine Großmutter mit auf einen Bauernhof am Fluss Wolchow. Am Konservatorium nahm er jedoch eine lockere Haltung ein, schwänzte die Schule, fiel in den allgemeinbildenden Fächern durch und fälschte absichtlich seine Zeugnisse. Rachmaninoff trat in dieser Zeit bei Veranstaltungen des Moskauer Konservatoriums auf, an denen auch der Großfürst Konstantin und andere bedeutende Persönlichkeiten teilnahmen. Als Rachmaninoff jedoch bei den Frühjahrsprüfungen durchfiel, teilte Ornatskaya seiner Mutter mit, dass ihm die Zulassung zur weiteren Ausbildung entzogen werden könnte. Seine Mutter wandte sich daraufhin an Alexander Siloti, ihren Neffen, einen versierten Pianisten und Schüler von Franz Liszt. Er empfahl, Rachmaninow an das Moskauer Konservatorium zu versetzen, um dort Unterricht bei seinem früheren Lehrer, dem strengeren Nikolai Zverev, zu erhalten, was bis 1888 dauerte.
