Sex mit Ameisenbären - Thomas Heinze - E-Book

Sex mit Ameisenbären E-Book

Thomas Heinze

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Beschreibung

Loblieder, Spottverse, Moritaten, Polemiken, Nonsens und auch eine Trauerrede werden Sie in dieser Textsammlung kennenlernen. Ein sehr bunt gemischtes Programm. Das einzige Ordnungsprinzip: sämtliche Texte in Teil 1 sind aus den Jahren 2019 bis 2021. Alles frisch aus dem Bleistift bzw. aus dem Multimarker und der Tastatur. Es sind keine Gedichte, sondern Texte die sich manchmal reimen und manchmal auch nicht. In Teil 2 habe ich Texte zusammengestellt, die schon älter sind und als Lieder verfasst wurden, teilweise sind sie bereits vertont (Hausmaster im Jenseits, CD aus 1994, siehe letzte Seite), teilweise wurden sie öffentlich präsentiert (z.B. Liiert im Spektakel in Wien), einige warten noch auf eine Vertonung.

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Seitenzahl: 64

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Vorwort

Loblieder, Spottverse, Moritaten, Polemiken, Nonsens und auch eine Trauerrede werden Sie in dieser Textsammlung kennenlernen. Ein sehr bunt gemischtes Programm. Das einzige Ordnungsprinzip: sämtliche Texte in Teil 1 sind aus den Jahren 2019 bis 2021. Alles frisch aus dem Bleistift bzw. aus dem Multimarker und der Tastatur. Es sind keine „Gedichte“, sondern Texte, die sich manchmal reimen und manchmal auch nicht.

In Teil 2 habe ich Texte zusammengestellt, die schon älter sind und als Lieder verfasst wurden, teilweise sind sie bereits vertont (Hausmaster im Jenseits, CD aus 1994, siehe letzte Seite), teilweise wurden sie öffentlich präsentiert (z.B. “Liiert” im Spektakel in Wien), einige warten noch auf eine Vertonung.

Der eine oder andere Text ist möglicherweise sehr unkorrekt, explizit, politisch oder sonstwie fragwürdig und auch unfreiwillig oder absichtlich Blödsinn oder Unsinn. Ich habe mich nicht selbst zensiert und wurde auch nicht zensiert. Ich danke allen, die mir mit Lesen und Lesen lassen sowie mit ihren Kommentaren und Hinweisen geholfen haben, etwas Ordnung in das Gestrüpp meiner Gedanken und Ideen zu bringen und mich durch ihre Hinweise vor unnötigen Provokationen bewahrten.

Wien, im April 2021 Thomas Heinze

Autor und für den Inhalt verantwortlich: Thomas Heinze

Verlag, Druck und Vertrieb: BOD Books on Demand

Öffentliche Vorträge bzw. Lesungen 2019 und 2020: Kulturverein Alberts Bücherlager, 1120 Wien, Aichholzgasse 19; im Rahmen des „Kulturjam“ und der „Kellertexte“ – Danke an Albert Dlabaja (Hüttenwirt), Chris Peterka (Master of Ceremonies „Kulturjam“) und Daniela Noitz (Mistress of Ceremonies „Kellertexte“).

Inhalt

Teil 1 - Texte

01 Auch mal danke sagen

02 K.G.B. versus M.A.F.I.A.

03 Blindenhund und blinder Hund

04 Es pfeifet der Wind

05 Ein Hund pisst auf zwei Beinen

06 Was glaube ich, was glaube ich nicht

07 Kommt, pflücken wir vom Pommesbaum

08 Die Bakschierlichkeit

09 Männer – ein Ratgeber

10 Techtelmechtel

11 Reisen in Wien

12 Die Lockungen der Frauen

13 Lesbos sehen und sterben

14 Mehr digital

15 Ein B mit arsch ist ein Barsch

16 Ullmannstrasse 1150 Wien

17 Rucola ist ein Mittelschichtsalat

18 In der Bim da ist was los

19 So isses sprach Ulysses

20 Der Ukulelekurs

21 Der Hipster

22 Dings - ein Unsinn

23 Sex mit Ameisenbären

Teil 2 Lieder

24 Das Lied vom Treibgut

25 Frankenstein auf Krankenschein

26 Song of Casey Kajiongua (Big Cake City)

27 Der dicke Onkel aus’m Park

28 Die Bar zum schrägen Pelikan

29 Liiert (extended version)

30 Die Moritat vom Breitwieser Schani

31 Die Wagnerin

Über den Autor

Hausmaster im Jenseits - die CD

Teil 1 Texte

01 Auch mal Danke sagen

Vor zehn Jahren sagte mir der Zeus

mit einem Donnerschlag,

dass er nicht länger

dabei zuschauen mag,

wie ich ständig verletzte

den Anstand und die Sitte.

Ich hörte dann auf mit solchem Unsinn

wie saufen, rauchen, kiffen, lose Weiber,

weil ich nicht sterben wollt

in meines Lebens Mitte.

Nun sitz ich munter unter euch als einer,

dem damals fast

der letzte Zipfel Leben wär entfleucht.

Ich war wirklich schwer bedient,

kannte meinen Sohn nicht mehr

und kränkte ihn mit Fragen wie:

„was will denn dieser Vogel hier?“

Gerettet haben mich außer meinen Ärzten1

meine Frauen, Gabriele ganz besonders,

die mir das Leben

durch ihre Geistesgenwart und ihr

ärztliches Können bewahrte;

Ida Lucida, die mir befahl, gesund zu werden:

„move your ass, Tom!“

Mein Sohn Igor und alle Freunde,

die mir zu verstehen gaben,

dass sie es durchaus gerne sähen,

würd’ ich noch länger unter ihnen leben.

Auch den durchwegs kompetenten Damen

In der Reha-Klinik Laab am Walde,

die mir sprechen, lachen, hüpfen,

schwimmen und gehen wieder zeigten,

ist großer Dank geschuldet meinerseits.

Aus diesen leicht verständlich Gründen

werd ich wütend wie noch was,

wenn irgendein Dorfdepp

beschwert sich lautstark über unsere Ärzte

und das damit zusammenhängende System,

weil mal wegen seinem Schnupfen

in einer Ambulanz nicht alle

sofort nach seiner Pfeife hupfen.

Ich möcht‘ an dieser Stelle deponieren,

dass mein Dank ist groß an alle,

die mir auf die Beine halfen

und dafür sorgten,

dass ich heute wieder

fröhlich und sehr zufrieden

Bücher wie dieses hier verbreite.

03 11 2019

1 Mein Dank gilt vor allem Heber Ferraz-Leite (AKH Wien), der mir mein Hirn wieder zusammenschraubte, aber auch allen anderen Ärzten und Ärztinnen im AKH und im Franz Josef Spital, deren Namen ich leider nicht mehr weiß.

02 K.G.B. versus M.A.F.I.A.

Im kalten Krieg

haben mein Kumpel Pete und ich

mit Pal Barati aus Ungarn

ein paar Geschäfte gemacht.

Pal kannte sich aus

mit russischen Großcomputern

und mit westlicher Technologie,

Rechner von DEC zum Beispiel.

Das passierte alles

vor dem Hintergrund

des US Cocom Embargos.

Coordinating Committee

on Multilateral Export Controls,

so hieß das damals.

Ein Embargo auf Hightech-Zeugs

und alle Geräte,

die schneller rechnen konnten als ein Abacus.

Die Amis wollten nicht,

dass der Iwan und dessen Freunde

die Steuerungen für ihre Raketen

mit amerikanischer IT Hardware

und IT-Software bauen konnten.

Irgendwie verständlich, das;

deshalb fielen auch PCs unter das Embargo.

Das waren damals zu Traktoren aufgemotzte

Kinderdreiräder,

die nicht viel mehr

als die Grundrechnungsarten konnten,

und das ziemlich langsam.

Pete und ich

haben ein paar Personalcomputer

nach Ungarn vercheckt,

zu ungefähr dem Zehnfachen

des Preises im Westen.

Mehr war nicht,

wir waren kleine Fische.

Die Kunden fuhren immer

mit einem eleganten

weißen Bayrischen vor,

und die Frauen, die dabei waren,

trugen feine Pelze und kurze Röcke

und staksten sehr gekonnt

auf ihren Zwölfzentimeter-Heels

durch die Gegend.

Ja so war’s, Ja so war’s,

damals im kalten Krieg;

das war Mikado Spielen mit Atomraketen.

Wer sich als erster bewegte,

war erledigt

und der halbe Planet gleich mit.

Man wusste, der KGB kassierte

immer und überall.

Die „Versicherungen“ wurden

ohne zu fragen bezahlt.

Deshalb gab es für die Kunden,

die sich das Zeug bei uns kauften,

von den Russen und den Amis

keine auf die Mütze.

Das Cocom Embargo war

eine Schnapsidee

von Bürohengsten und Sesselfurzern,

es war unmöglich zu überwachen.

Das Einigende war für die Ostler war damals:

alle versuchten die Amis

mit ihrem Computer Embargo zu hintergehen.

Die halbe Welt beschiss die Amis,

nicht nur die Ungarn machten das,

aber da waren wir halt dabei.

Ja so war’s, Ja so war’s,

damals im kalten Krieg;

das war Mikado Spielen

mit Atomraketen.

Wer sich als erster bewegte,

war erledigt

und der halbe Planet gleich mit.

Ich behaupte,

der K.G.B.

war irgendwie seriös,

man wusste, dass sie konnten,

aber man wusste auch,

was man machen musste,

damit sie einen in Ruhe ließen.

Heute möchte ich

in die ehemaligen

Warschauer Pakt Staaten

nicht einmal ein paar Radiergummis

verkaufen müssen.

Weil statt K.G.B. ist heute M.A.F.I.A.

Die sind schwer einzuschätzende,

soziopathische Killer,

die keinerlei Regeln akzeptieren,

und ihre eigenen Regeln

mit Handfeuerwaffen

und schwererem Gerät

durchzusetzen wissen.

Ein Herr Sanikidse,

der 1996 in der Annagasse in Wien

hingerichtet wurde,

war ein Geschäftspartner

meines Geschäftspartners.

Sanikidse hatte offensichtlich

nicht reibungslos genug funktioniert

in der russischen Bauwirtschaft.

Nicht den korrekten Anteil

der „Versicherungseinnahmen“

weitergeleitet.

Wenn man die Versicherungen nicht zahlte,

kamen Rollkommandos,

um die Einrichtung eines Gebäudes

mit völlig ungeeigneten Werkzeugen

zu zerkleinern

und zum Drüberstreuen

das weibliche Personal

unsanft zu einem Gangbang zu überreden.

Sanikidse war eine Warnung für mich,

ich lehnte dann sämtliche Angebote,

wieder in der UDSSR zu arbeiten, dankend ab.

Die russischen Mafiosi diskutierten nicht,

das waren digitale Maschinen.

Die Gehirne dieser Businessmeni

kannten nur zwei Zustände:

Für mich oder gegen mich,

tot oder lebendig.

Dazwischen war kein Platz

in ihrem Erbsenhirn.

Solchen Verbrechern, dachte ich,

soll man nicht bieten