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Loblieder, Spottverse, Moritaten, Polemiken, Nonsens und auch eine Trauerrede werden Sie in dieser Textsammlung kennenlernen. Ein sehr bunt gemischtes Programm. Das einzige Ordnungsprinzip: sämtliche Texte in Teil 1 sind aus den Jahren 2019 bis 2021. Alles frisch aus dem Bleistift bzw. aus dem Multimarker und der Tastatur. Es sind keine Gedichte, sondern Texte die sich manchmal reimen und manchmal auch nicht. In Teil 2 habe ich Texte zusammengestellt, die schon älter sind und als Lieder verfasst wurden, teilweise sind sie bereits vertont (Hausmaster im Jenseits, CD aus 1994, siehe letzte Seite), teilweise wurden sie öffentlich präsentiert (z.B. Liiert im Spektakel in Wien), einige warten noch auf eine Vertonung.
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Seitenzahl: 64
Loblieder, Spottverse, Moritaten, Polemiken, Nonsens und auch eine Trauerrede werden Sie in dieser Textsammlung kennenlernen. Ein sehr bunt gemischtes Programm. Das einzige Ordnungsprinzip: sämtliche Texte in Teil 1 sind aus den Jahren 2019 bis 2021. Alles frisch aus dem Bleistift bzw. aus dem Multimarker und der Tastatur. Es sind keine „Gedichte“, sondern Texte, die sich manchmal reimen und manchmal auch nicht.
In Teil 2 habe ich Texte zusammengestellt, die schon älter sind und als Lieder verfasst wurden, teilweise sind sie bereits vertont (Hausmaster im Jenseits, CD aus 1994, siehe letzte Seite), teilweise wurden sie öffentlich präsentiert (z.B. “Liiert” im Spektakel in Wien), einige warten noch auf eine Vertonung.
Der eine oder andere Text ist möglicherweise sehr unkorrekt, explizit, politisch oder sonstwie fragwürdig und auch unfreiwillig oder absichtlich Blödsinn oder Unsinn. Ich habe mich nicht selbst zensiert und wurde auch nicht zensiert. Ich danke allen, die mir mit Lesen und Lesen lassen sowie mit ihren Kommentaren und Hinweisen geholfen haben, etwas Ordnung in das Gestrüpp meiner Gedanken und Ideen zu bringen und mich durch ihre Hinweise vor unnötigen Provokationen bewahrten.
Wien, im April 2021 Thomas Heinze
Autor und für den Inhalt verantwortlich: Thomas Heinze
Verlag, Druck und Vertrieb: BOD Books on Demand
Öffentliche Vorträge bzw. Lesungen 2019 und 2020: Kulturverein Alberts Bücherlager, 1120 Wien, Aichholzgasse 19; im Rahmen des „Kulturjam“ und der „Kellertexte“ – Danke an Albert Dlabaja (Hüttenwirt), Chris Peterka (Master of Ceremonies „Kulturjam“) und Daniela Noitz (Mistress of Ceremonies „Kellertexte“).
Teil 1 - Texte
01 Auch mal danke sagen
02 K.G.B. versus M.A.F.I.A.
03 Blindenhund und blinder Hund
04 Es pfeifet der Wind
05 Ein Hund pisst auf zwei Beinen
06 Was glaube ich, was glaube ich nicht
07 Kommt, pflücken wir vom Pommesbaum
08 Die Bakschierlichkeit
09 Männer – ein Ratgeber
10 Techtelmechtel
11 Reisen in Wien
12 Die Lockungen der Frauen
13 Lesbos sehen und sterben
14 Mehr digital
15 Ein B mit arsch ist ein Barsch
16 Ullmannstrasse 1150 Wien
17 Rucola ist ein Mittelschichtsalat
18 In der Bim da ist was los
19 So isses sprach Ulysses
20 Der Ukulelekurs
21 Der Hipster
22 Dings - ein Unsinn
23 Sex mit Ameisenbären
Teil 2 Lieder
24 Das Lied vom Treibgut
25 Frankenstein auf Krankenschein
26 Song of Casey Kajiongua (Big Cake City)
27 Der dicke Onkel aus’m Park
28 Die Bar zum schrägen Pelikan
29 Liiert (extended version)
30 Die Moritat vom Breitwieser Schani
31 Die Wagnerin
Über den Autor
Hausmaster im Jenseits - die CD
Vor zehn Jahren sagte mir der Zeus
mit einem Donnerschlag,
dass er nicht länger
dabei zuschauen mag,
wie ich ständig verletzte
den Anstand und die Sitte.
Ich hörte dann auf mit solchem Unsinn
wie saufen, rauchen, kiffen, lose Weiber,
weil ich nicht sterben wollt
in meines Lebens Mitte.
Nun sitz ich munter unter euch als einer,
dem damals fast
der letzte Zipfel Leben wär entfleucht.
Ich war wirklich schwer bedient,
kannte meinen Sohn nicht mehr
und kränkte ihn mit Fragen wie:
„was will denn dieser Vogel hier?“
Gerettet haben mich außer meinen Ärzten1
meine Frauen, Gabriele ganz besonders,
die mir das Leben
durch ihre Geistesgenwart und ihr
ärztliches Können bewahrte;
Ida Lucida, die mir befahl, gesund zu werden:
„move your ass, Tom!“
Mein Sohn Igor und alle Freunde,
die mir zu verstehen gaben,
dass sie es durchaus gerne sähen,
würd’ ich noch länger unter ihnen leben.
Auch den durchwegs kompetenten Damen
In der Reha-Klinik Laab am Walde,
die mir sprechen, lachen, hüpfen,
schwimmen und gehen wieder zeigten,
ist großer Dank geschuldet meinerseits.
Aus diesen leicht verständlich Gründen
werd ich wütend wie noch was,
wenn irgendein Dorfdepp
beschwert sich lautstark über unsere Ärzte
und das damit zusammenhängende System,
weil mal wegen seinem Schnupfen
in einer Ambulanz nicht alle
sofort nach seiner Pfeife hupfen.
Ich möcht‘ an dieser Stelle deponieren,
dass mein Dank ist groß an alle,
die mir auf die Beine halfen
und dafür sorgten,
dass ich heute wieder
fröhlich und sehr zufrieden
Bücher wie dieses hier verbreite.
03 11 2019
1 Mein Dank gilt vor allem Heber Ferraz-Leite (AKH Wien), der mir mein Hirn wieder zusammenschraubte, aber auch allen anderen Ärzten und Ärztinnen im AKH und im Franz Josef Spital, deren Namen ich leider nicht mehr weiß.
Im kalten Krieg
haben mein Kumpel Pete und ich
mit Pal Barati aus Ungarn
ein paar Geschäfte gemacht.
Pal kannte sich aus
mit russischen Großcomputern
und mit westlicher Technologie,
Rechner von DEC zum Beispiel.
Das passierte alles
vor dem Hintergrund
des US Cocom Embargos.
Coordinating Committee
on Multilateral Export Controls,
so hieß das damals.
Ein Embargo auf Hightech-Zeugs
und alle Geräte,
die schneller rechnen konnten als ein Abacus.
Die Amis wollten nicht,
dass der Iwan und dessen Freunde
die Steuerungen für ihre Raketen
mit amerikanischer IT Hardware
und IT-Software bauen konnten.
Irgendwie verständlich, das;
deshalb fielen auch PCs unter das Embargo.
Das waren damals zu Traktoren aufgemotzte
Kinderdreiräder,
die nicht viel mehr
als die Grundrechnungsarten konnten,
und das ziemlich langsam.
Pete und ich
haben ein paar Personalcomputer
nach Ungarn vercheckt,
zu ungefähr dem Zehnfachen
des Preises im Westen.
Mehr war nicht,
wir waren kleine Fische.
Die Kunden fuhren immer
mit einem eleganten
weißen Bayrischen vor,
und die Frauen, die dabei waren,
trugen feine Pelze und kurze Röcke
und staksten sehr gekonnt
auf ihren Zwölfzentimeter-Heels
durch die Gegend.
Ja so war’s, Ja so war’s,
damals im kalten Krieg;
das war Mikado Spielen mit Atomraketen.
Wer sich als erster bewegte,
war erledigt
und der halbe Planet gleich mit.
Man wusste, der KGB kassierte
immer und überall.
Die „Versicherungen“ wurden
ohne zu fragen bezahlt.
Deshalb gab es für die Kunden,
die sich das Zeug bei uns kauften,
von den Russen und den Amis
keine auf die Mütze.
Das Cocom Embargo war
eine Schnapsidee
von Bürohengsten und Sesselfurzern,
es war unmöglich zu überwachen.
Das Einigende war für die Ostler war damals:
alle versuchten die Amis
mit ihrem Computer Embargo zu hintergehen.
Die halbe Welt beschiss die Amis,
nicht nur die Ungarn machten das,
aber da waren wir halt dabei.
Ja so war’s, Ja so war’s,
damals im kalten Krieg;
das war Mikado Spielen
mit Atomraketen.
Wer sich als erster bewegte,
war erledigt
und der halbe Planet gleich mit.
Ich behaupte,
der K.G.B.
war irgendwie seriös,
man wusste, dass sie konnten,
aber man wusste auch,
was man machen musste,
damit sie einen in Ruhe ließen.
Heute möchte ich
in die ehemaligen
Warschauer Pakt Staaten
nicht einmal ein paar Radiergummis
verkaufen müssen.
Weil statt K.G.B. ist heute M.A.F.I.A.
Die sind schwer einzuschätzende,
soziopathische Killer,
die keinerlei Regeln akzeptieren,
und ihre eigenen Regeln
mit Handfeuerwaffen
und schwererem Gerät
durchzusetzen wissen.
Ein Herr Sanikidse,
der 1996 in der Annagasse in Wien
hingerichtet wurde,
war ein Geschäftspartner
meines Geschäftspartners.
Sanikidse hatte offensichtlich
nicht reibungslos genug funktioniert
in der russischen Bauwirtschaft.
Nicht den korrekten Anteil
der „Versicherungseinnahmen“
weitergeleitet.
Wenn man die Versicherungen nicht zahlte,
kamen Rollkommandos,
um die Einrichtung eines Gebäudes
mit völlig ungeeigneten Werkzeugen
zu zerkleinern
und zum Drüberstreuen
das weibliche Personal
unsanft zu einem Gangbang zu überreden.
Sanikidse war eine Warnung für mich,
ich lehnte dann sämtliche Angebote,
wieder in der UDSSR zu arbeiten, dankend ab.
Die russischen Mafiosi diskutierten nicht,
das waren digitale Maschinen.
Die Gehirne dieser Businessmeni
kannten nur zwei Zustände:
Für mich oder gegen mich,
tot oder lebendig.
Dazwischen war kein Platz
in ihrem Erbsenhirn.
Solchen Verbrechern, dachte ich,
soll man nicht bieten