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Erleben Sie fünf aufregende Geschichten um die beiden attraktiven Reporterinnen Maren und Sophie. Die Sexy Collection No. 2 enthält die Caprice-Folgen: Heißes Spiel für 3, Süße Früchtchen auf Hawaii, Manhattan Sex Story, Interview mit einem Verführer, Fingerspiele.
Maren und Sophie sind beste Freundinnen und Journalistinnen bei Deutschlands größtem Boulevardmagazin BLITZ. Sie berichten von Events überall auf der Welt, die der internationale Adel, die High Society und Prominente aus dem Showgeschäft besuchen.
Für ihre Artikel recherchieren sie knallhart - mit vollem Körpereinsatz. Caprice ist eine Erotikserie, die monatlich in abgeschlossenen Folgen erscheint. In den einzelnen Folgen geht es mal härter und mal sanfter zu. Dafür sorgen die unterschiedlichen Autoren, die für diese Serie schreiben. Da jeder Autor seinen eigenen Stil hat, ist Caprice Folge für Folge ein neues erotisches Leseerlebnis.
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Seitenzahl: 549
Cover
Caprice - Die Erotikserie
Über diese Folge
Über die Autoren
Caprice - Maren und Sophie
Heißes Spiel für Drei
Süße Früchtchen auf Hawaii
Manhattan Sex Story
Interview mit einem Verführer
Fingerspiele
Impressum
Unsere Empfehlungen
Maren und Sophie sind beste Freundinnen und Journalistinnen bei Deutschlands größtem Boulevardmagazin BLITZ. Sie berichten von Events überall auf der Welt, die der internationale Adel, die High Society und Prominente aus dem Showgeschäft besuchen. Für ihre Artikel recherchieren sie knallhart – mit vollem Körpereinsatz …
Caprice ist eine Erotikserie, die monatlich in abgeschlossenen Folgen erscheint. In den einzelnen Folgen geht es mal härter und mal sanfter zu. Dafür sorgen die unterschiedlichen Autoren, die für diese Serie schreiben. Da jeder Autor seinen eigenen Stil hat, ist Caprice Folge für Folge ein neues erotisches Leseerlebnis.
Sex und Glamour – Caprice, die Erotikserie. Erleben Sie fünf aufregende Geschichten um die beiden attraktiven Reporterinnen Maren und Sophie. Die Sexy Collection No. 2 enthält die Caprice-Folgen: Heißes Spiel für 3, Süße Früchtchen auf Hawaii, Manhattan Sex Story, Interview mit einem Verführer, Fingerspiele
Bella Apex ist ein Kind der späten Sechziger und lebt in einer aus Film und Fernsehen bekannten westfälischen Metropole. Seit 2010 coacht sie Menschen zum Thema »erfüllte Sexualität« und schreibt mit Liebe, Lust und Leidenschaft über die schönste Sache der Welt. Jetzt auch für Caprice. www.bella-apex.eu
Nach vielen Jahren als Lektorin in einem großen deutschen Verlag arbeitet Sandra Sardy jetzt als freie Autorin. Sie hat etliche Bücher und unzählige Illustriertenromane veröffentlicht und Drehbücher verfasst. Sie liebt schwarze Katzen, gelbe Rosen und ausgedehnte Reisen, die ihr immer neue Inspirationen verschaffen.
Angelina Kay wuchs bei ihren Großeltern in New York, USA, auf. Nach ihrem College-Abschluss zog es sie nach Deutschland zurück, wo sie als freie Journalistin bei einer Zeitung arbeitete. Heute lebt sie in Kalifornien auf einer großen Ranch und widmet sich ganz ihrer Arbeit als Autorin und ihren Mustang Pferden.
Isadorra Ewans ist das Pseudonym der Autorin Klarissa Klein, die auch unter den Pseudonymen Ana Riba und Sara Bellford schreibt und auch damit in den Bestseller-Listen zu finden ist. Isadorra Ewans steht für gefühlvolle Erotik mit dem gewissen Etwas.
Natalie Frank lebt und arbeitet in Berlin. Beim Schreiben ihrer erotischen Romane lässt sie sich von den Eindrücken und Abenteuern inspirieren, die sie auf ihren Reisen zu den exklusivsten Orten der Welt erlebt.
Maren, die Unschuld vom Lande – das ist zumindest ihre Masche. Dass sie nicht so unschuldig ist, wie sie tut, haben schon die Dorfjungs, mit denen Maren in einem norddeutschen Kaff aufwuchs, am eigenen Leib erleben dürfen. Da sie die Jungs nur aus Langeweile vernaschte, zog es sie in die Großstadt, und sie landete bei Deutschlands größtem Boulevardmagazin BLITZ. Maren weiß, dass ihre mädchenhafte, naive Art den Beschützerinstinkt bei Männern weckt und nutzt diese Tatsache für ihre Zwecke. Trotzdem hofft sie, damit auch ihrem Mr. Right zu begegnen. Und so lange sie den noch nicht gefunden hat, vertreibt sie sich die Zeit mit den Stadtjungs …
Spontan, dominant, durchsetzungsstark – das ist Sophie, der selbstbewusste Vamp mit französischen Wurzeln. Aufgewachsen in einem Pariser Vorort hat sie früh gelernt, sich alleine durchzuboxen. Schon damals merkte sie, dass sie eine gewisse Anziehung auf Männer ausübt – und bekam auch so die Stelle beim BLITZ. Ihre neugierige Reporternase führt sie nicht nur zu exklusiven Topstorys, sondern auch in Situationen, bei denen sie ihre Phantasien ausleben kann. Denn das findet sie viel spannender, als die große Liebe zu suchen. Außerdem ist ihr Körper zu wertvoll, um nur von einem Mann bewundert zu werden …
Bella Apex
Heißes Spielfür Drei
Das Gespräch im Badezimmer verstummte abrupt. Offenbar hatte BLITZ-Chefredakteur Walter Stein das Telefonat mit Sophie auf seine bekannt uncharmante Art beendet.
Maren stand noch immer vor der verschlossenen Tür. Sie wusste auch ohne nachzufragen, dass sie jetzt fällig war.
»Merde«, fluchte Sophie in die Stille. Nach der Nacht und den Verwünschungen, die hinter ihr lagen, klang es nur noch kläglich. »Die waren schlecht. Garantiert«, wiederholte sie zum x-ten Mal. »Warum musste ich auch bloß diese verdammten Muscheln mit Schweinefleisch essen? Das schreit doch schier nach Magenschmerzen. Mon dieu, ich Idiot!«
Allerdings, stimmte Maren ihrer Freundin innerlich zu und dachte an Lady Gaga. Die konnte sie jetzt erst mal vergessen. Und das nur, weil Sophie sich gestern Abend beim Portugiesen stilecht auf ihren neuen Auftrag einstimmen wollte. Dreieinhalb Tage Algarve. Im Januar hatte dort das Internationale Gourmet Festival stattgefunden, das neuerdings hinter vorgehaltener Hand als Hot Spot für prominente Köche und Feinschmecker gehandelt wurde. In diesem Jahr war »Herr der Ringe«-Star Orlando Bloom unter den Besuchern gesehen worden. Seitdem brodelte die Gerüchteküche.
Fast alle einschlägigen Magazine hatten ihre üblichen Mutmaßungen angestellt: Wollte dieser Leckerbissen von einem Mann, den seine weiblichen Fans tränenreich an das »Victoria’s Secret«-Model Miranda Kerr verloren hatten, sich etwa in Portugal niederlassen? Hatte er für seine Familie sogar schon ein Haus gekauft? Warum sonst hätte er sich auf dem Festival so auffällig für die Gegend um Albufeira interessieren sollen?
Die BLITZ hatte natürlich in den Kanon mit eingestimmt. Vom fernen Hamburg aus hatte Sophie jedoch keine letzte Gewissheit bekommen können, und jetzt war Walter Stein mit seiner ohnehin nicht gerade sprichwörtlichen Geduld am Ende. Nach drei Monaten leerer Spekulation wollte er für sein Blatt endlich einen Kracher landen. Exklusiv. Klar.
Wie erwartet, klingelte Marens Handy. Die Nummer im Display kannte sie besser als ihre eigene.
Sie ging ran. »Ich tu’s nicht, Walter. Definitiv nicht.«
»Hat jemand gesagt, du hättest eine Wahl?«
»Es ist fast neun. Der Flug geht in anderthalb Stunden. Das schaff ich nie. Außerdem ist Sophie die Expertin für dieses Thema. Ich bin an der Gaga-Sache dran. Schon vergessen?«
»Nein, aber du vergisst, wer hier den Kurs bestimmt.«
»Wieso sind Bloom und sein Hollywood-Herzchen wichtiger? Ich seh nicht ein, dass –«
»Hör zu. Im Gegensatz zu dir ist Sophie bei ihrem Auftrag kurz vorm Ziel. Erfolg zählt, sonst nichts.«
»Aber Walter –«
»Am Montag will ich Ergebnisse«, blaffte er sie an, als müsse er dringend Luft ablassen, damit seine Bauchkugel nicht platzte. »An deiner Stelle würde ich jetzt mal langsam meinen Wackelarsch bewegen. Die Zeit läuft.«
Wütend starrte Maren ihr iPhone an, bis das Display erlosch. Stein gehörte zu der Sorte männlicher Wadenbeißer, die versuchten, geringe Körpergröße durch cholerisches Aufplustern wettzumachen, was ebenso nutzlos wie armselig war. Aber ihre beste Freundin hing nun mal in den Seilen, sodass Maren in diesem Fall tatsächlich keine Wahl hatte. Zweifellos würde Sophie das Gleiche auch für sie tun.
Na schön. Dann musste sie eben später beweisen, dass Lady Gaga und ihr »angeblich für immer Exfreund« Lüc Carl heimlich ihre Stunk-Beziehung wieder aufgenommen hatten.
Zum Trost würde sie sich in Portugal eine nette Zeit machen. So schwer konnte es ja nicht sein, Blooms Spuren zu folgen. Schon morgen würde sie den Auftrag erledigt haben und sich die restliche Zeit entspannt am Strand vergnügen.
Maren ging in ihr Zimmer und warf einen Blick aus dem Fenster. Der Himmel zeigte sich im schönsten Hamburger Grau. Im Nu hatte sie mit dem Handy ein Wetterportal aufgerufen, das für die nächsten Apriltage in Albufeira bereits optimale 22 Grad versprach. Na bitte, wenn das nicht nach einem Flug ins Paradies klang …
Marens Herz machte einen Satz in Richtung Schwerkraft. Noch einmal sah sie auf ihre Bordkarte, aber die Platznummer blieb dieselbe: 24 K. Erst hatte sie sich überschlagen müssen, um es buchstäblich in letzter Sekunde in den Flieger zu schaffen – und dann das.
»Moin«, sagte der Winona-Ryder-Verschnitt auf Platz 24 H und grinste ihr frech ins Gesicht. »Dein ist der Fensterplatz.«
Für Herzblut-Journalisten gibt es keine Probleme, nur Chancen. Maren hatte die Worte ihres Professors noch im Ohr, als wäre seine Einführungsvorlesung erst gestern gewesen. Super Theorie, aber der Mann kannte Jana Schneider nicht. Dieses Wesen war ein einziger Stein im beschwerlichen Weg redlich arbeitender Kollegen. Allerdings so hinderlich wie das Matterhorn und skrupellos genug, die Konkurrenz unter Bergen verbaler Lawinen zu begraben. Wer sich von Janas zierlicher Figur, den dunklen Rehaugen im blassen Gesicht und dem knabenhaft kurz geschnittenen Braunschopf täuschen ließ, war geliefert. Sie galt als schärfste Spürnase der Star-Gazette »Sternenhimmel« oder, wie böse Zungen sie gern nannten, als »Schneewittchen Gnadenlos«. Maren war Janas nähere Bekanntschaft bisher erspart geblieben. Sophie allerdings hatte schon eine ziemlich unerfreuliche Begegnung mit der Kindfrau hinter sich: Beim Rihanna-Konzert in der Hamburger o2-World im letzten Dezember hatte Jana die sonst so gewiefte Sophie mal eben auf einer Toilette eingesperrt und ihr das Exklusiv-Interview weggeschnappt.
Dass nun ausgerechnet diese Person in der Maschine nach Faro neben ihr saß, konnte kein Zufall sein. Maren hätte ihr Mittelstrecken-Menü darauf verwettet, dass Jana der gleichen Fährte folgte. Irgendwie musste sie Wind davon bekommen haben, dass die BLITZ-Redaktion jemanden nach Portugal schickte – und so viele spannende Themen warteten da nun mal nicht. Wehe, dachte Maren, wenn ich rausbekomme, wer sich da verplappert hat. Jetzt nützte ihr das aber rein gar nichts, denn der Zweikampf hatte soeben begonnen.
Umso erstaunter war sie, als Schneewittchen sich friedlich gab. Nach der Begrüßung ignorierte sie Maren völlig, sah gelegentlich in Richtung Cockpit und widmete sich ansonsten ihrem Netbook. Fast fühlte Maren sich beleidigt. War sie für Jana etwa keine ernst zu nehmende Konkurrentin? Sie spürte Ärger in sich hochsteigen. Dir zeig ich’snoch, dachte sie. Mach du ruhig auf harmlose Unschuld. Dann kann ich mir ganz in Ruhe überlegen, wie ich vorgehe. Für meine Recherche und gegen dich.
Eine halbe Stunde Grübelei und verstohlene Seitenblicke später war Maren klar, dass Jana ein paarmal zu häufig aufsah und ihren Mund dabei auf diese ganz spezielle Weise verzog, die nur eins bedeuten konnte: Sie flirtete jemanden an.
Mir doch wurscht, dachte Maren und wollte sich gerade wieder ihrem Schlachtplan widmen, als ihr einfiel, was John Feyn erst kürzlich über Jana gesagt hatte. Er fotografierte für die BLITZ und hatte sich auf dem gemeinsamen Heimweg von einem Interview nachgerade abfällig über die Kollegin geäußert.
»Die macht nie irgendwas ohne Berechnung«, hatte er geätzt, was reichlich untypisch für ihn war, wo er doch stets von sich behauptete, Frauen besonders für ihre Raffinesse zu lieben.
Mit einem Mal war Maren alarmiert.
Wenn ihr Hausfotograf für Janas offenbar enttäuschend kurze Gunst die Portugal-Info preisgegeben hatte, konnte er sich warm anziehen, sexy Arsch hin oder her.
Momentan war jedoch viel wichtiger, wem das durchtriebene Luder da gerade schöne Augen machte. Maren stand auf und tat so, als wollte sie zur Toilette. Sie schlängelte sich an Jana vorbei und warf einen Blick in die Business-Class, die ab der nächsten Sitzreihe vor ihnen begann. Alles, was sie sah, war jedoch bloß eine Stewardess, die mit routinierter Fröhlichkeit Bloody Marys verteilte.
Auf dem Rückweg hatte Maren dagegen so viel Glück, dass ihr der Atem stockte. Sie war nur noch wenige Schritte von Reihe 24 entfernt, als sie den Typen erkannte, der sich den Hals Richtung Holzklasse verdrehte und Jana sein verschmitztes Grinsen zuwarf. Nein, sie irrte sich nicht, nur eine Reihe weiter vorne saß Rick Paulsen, das Abbild des erfolgreichen hanseatischen Geschäftsmannes. Groß, blond, mit kantigem Kinn und smartem Auftreten, noch immer gut in Form für seine über vierzig Jahre und darüber hinaus mit besten Kontakten zur internationalen Prominenz gesegnet. Ein moderner Hasardeur, von dem es hieß, er sei sogar mit einigen Mitgliedern europäischer Königshäuser mehr als gut bekannt.
Maren hatte keine Ahnung, ob das stimmte. Aber ein Draufgänger war der für seine Guerilla-Methoden bekannte Unternehmensberater auf jeden Fall. Denn kaum dass er sie gesehen hatte, verlagerte sich seine Aufmerksamkeit, und er hielt sie mit seinem blauäugigen Blick gefangen. Viel zu lang, dachte sie und quetschte sich wieder an Jana vorbei.
Den restlichen Flug über hatte sie genug Zeit, um sich einzugestehen, dass sie gründlich verwirrt war. Trotzdem brauchte sie dringend einen guten Plan, jetzt umso mehr, wo klar war, dass Jana sich sofort an Rick hängen würde, um seine Verbindungen in die High Society für sich zu nutzen. Denn daran bestand kein Zweifel: Wenn jemand die gesuchten Informationen haben könnte, dann er. Der Jet Set war gewissermaßen seine Westentasche.
Ihre Chance, hineinzugreifen, bekam Maren früher als erhofft. Während sie nach der Landung auf ihr Gepäck wartete, schlenderte Rick wie beiläufig auf sie zu und sprach sie an.
»Morgen Abend lasse ich im ‚Albufeira Golf and Spa Ressort‛ eine private Party steigen. Nur Freunde. Hast du Lust, vorbeizukommen?« Mit einem Lächeln setzte er hinzu: »Wär mir eine große Freude.«
Maren sah ihn kühl an und hoffte, dass er ihr nicht anmerkte, wie sehr sie seine Einladung überraschte. Er lud sie in das Luxushotel am Platze ein, was weit mehr war, als sie sich hatte wünschen können. Trotzdem gab sie sich zurückhaltend. Ein bisschen Taktik konnte nie schaden.
»Wie komme ich zu der Ehre?«, fragte sie kühl.
»Du gefällst mir«, antwortete er so frei heraus, dass sie gegen ihren Willen beeindruckt war. »Außerdem mag ich es, wenn jemand in der Fremde meine Sprache spricht. Das ist ein bisschen wie Heimat.«
Wieder lächelte er sein verschmitztes Jungenlächeln und setzte sich in Bewegung. Nach ein paar Schritten drehte er sich um.
»Darf ich hoffen, verehrte …?«
»Maren Janson«, sagte Maren und spürte ein Ziehen im Unterleib.
Er nickte und ging langsam weiter.
»Aber ich kenne nicht mal deinen Namen«, rief Maren ihm nach. Er sollte bloß nicht glauben, dass sie wusste, wer er war und noch weniger, dass sie in Ehrfurcht vor ihm erstarrte. Oder in Erregung.
»Rick«, rief er zurück. »Rick Paulsen aus Hamburg. Frag einfach an der Rezeption nach mir.«
Als das Transfer-Taxi sein Ziel erreichte, hatte Maren einen Entschluss gefasst. Den ganzen Weg über von Faro nach Albufeira war sie mit der Frage beschäftigt gewesen, ob Rick Jana wohl ebenfalls für morgen auf seine Party eingeladen hatte. Seit sie dem Airbus entstiegen war, hatte sie Miss Gnadenlos nirgendwo mehr gesichtet. Das musste allerdings nichts heißen, denn so, wie Maren Rick einschätzte, war er ein Mensch, der sich gern mehrere Optionen offen hielt. Wenn sie am nächsten Abend also nicht mit Jana um die Wette balzen wollte, damit Rick ihr seine ungeteilte Aufmerksamkeit und womöglich auch hilfreiche Informationen schenkte, musste sie ihm schon heute eine kleine Überraschung bereiten. Je früher, desto besser.
Sie würde sich auf ihrem Zimmer ein bisschen aufhübschen und dann mit dem vorgebuchten Mietwagen einen kurzer Abstecher zur »Vila Joya« machen. In dem mehrfach ausgezeichneten Nobel-Hotel, das zu den führenden Boutique Ressorts der Welt gehörte, fand jährlich das Algarve Gourmet Festival statt. Dort traf sie in einer knappen Stunde auf Sophies Informant. Er gehörte zu den Servicekräften, deren Verträge in Kürze ausliefen, und träumte davon, in einem Sechs-Sterne-Hotel auf Kreta zu arbeiten. Für den Gegenwert eines One-Way-Fluges und garantierte Anonymität war er durchaus bereit, seine Diskretionspflicht für einen Moment unter vier Augen zu vergessen. Sophie hatte sein Jobgesuch in einer Stellenbörse für internationale Gastronomiefachkräfte gefunden, die sie gezielt nach einer solchen Chance durchforstet hatte. Und bei so was konnte sie sich immer auf ihren Riecher verlassen.
Das würde Maren jetzt auch versuchen. Sofort nach dem Termin wollte sie Rick im »Albufeira Golf and Spa Ressort« einen Besuch abstatten. Sie freute sich schon auf sein erstauntes Gesicht und wurde bei dem Gedanken an das, was folgen könnte, ganz kribbelig. Blieb nur die Frage des richtigen Outfits. Rock oder Kleid? Auf jeden Fall was mit Bein. Aber nicht zu offensichtlich. Und darunter elegante Wäsche aus der neuen Undressed-Kollektion von -
»Vila Paraiso«, unterbrach der Taxi-Fahrer ihre Gedanken und stieg aus. Maren nahm den Koffer entgegen, drückte dem Mann ein paar abgezählte Euros in die sonnengegerbte Hand und betrachtete ihre Unterkunft. Das kleine Hotel im maurischen Stil war bestimmt irgendwann einmal recht schön gewesen, wirkte aber reichlich in die Jahre gekommen. Selbst an der Front war der altrosafarbene Anstrich an mehreren Stellen abgeblättert. Die Fensterläden hingen mal mehr, mal weniger schief in den Scharnieren, und die mit braunen Wedeln durchsetzten Palmen davor hatten auch schon saftigere Zeiten gesehen. Das Paradies hatte Maren sich irgendwie prächtiger vorgestellt.
Typisch Walter, dachte sie nur und erklomm seufzend die Stufen zum Eingang. Der Streiter für maximale Ergebnisse bei minimalen Budgets.Als ob er unsere Spesen aus eigener Tasche bezahlen muss …
Drei Nächte, tröstete sie sich, nachdem sie ihr Einzelzimmer im ersten Stock in Augenschein genommen hatte. Es war winzig, mit dunklem Holz vertäfelt und einem schmalen Bett ausgestattet, dessen Matratze in der Mitte eine verräterische Kuhle aufwies. Immerhin gab es ein eigenes, sehr sauberes Bad und einen Minibalkon mit Blick auf den Pool im Garten, der mehr wild als romantisch war.
Wirklich ärgerlich wurde Maren erst, als sie an der Rezeption stand. Sie hatte sich für eine schlichte weiße Bluse zum cremefarbenen, knielangen Rock entschieden und zupfte während des Wartens noch schnell ihren mit Silberschmuck besetzten Push-up-Bra zurecht.
Pedro Velóso, der Patriarch der Familie, die dieses Hotel in drei Generationen gemeinschaftlich führte, wie eine Tafel hinter dem Empfangstresen stolz verkündete, kam gerade mit leeren Händen zurück.
»Kaputt. Tut mir leid«, sagte er und hob die Schultern.
»Wie? Kaputt?«
»Kaputt. Kein Auto. Verzeihen Sie.«
Maren runzelte die Stirn.
»Sie wollen sagen, dass Sie mir meinen Mietwagen nicht geben können, weil er nicht fährt?«
Der Mann nickte und zog die Schultern noch weiter nach oben.
»Und Sie haben auch keinen anderen?«
»Nein, aber -«
»Was? Das glaub ich jetzt nicht! Wir haben den doch extra rechtzeitig mitbestellt. Ich fass es nicht.«
»Aber -«
»Was mache ich denn jetzt? Ich brauche sofort einen Wagen, sonst -«
»Sie können fahren mit meine Sohn.«
»Wie bitte?«
»Meine Sohn, León, er bringt Sie, wo Sie wollen. Wann Sie wollen. Wie eine persönliche Fahrer.«
»Sie meinen, als eine Art Chauffeur?«
»Äh … ja.«
»Wann immer ich will?«
»Ja.«
»Kostet?«
Velóso breitete die Hände aus. »Service«, sagte er. »Wenn Sie wollen, sie zahlen. Wenn er nicht gut, zahlen nix.«
Maren sah auf ihre Uhr. Andere Möglichkeiten blieben ihr nicht. Sie hob den Kopf, um notgedrungen zuzustimmen, und bemerkte, dass Velóso einen Punkt hinter ihr fixierte. Erst jetzt spürte sie den Blick im Rücken und fuhr herum. In der offenen Eingangstür stand ein Mann, dessen schwarzbraunes Haar sein Gesicht fast ebenso wild umwucherte wie das Gartengestrüpp den Pool. Er war fast einen halben Kopf kleiner als sie, etwa gleich alt und musterte sie abweisend.
»León«, sagte Velóso zu ihm, und an Maren gewandt: »Gehen Sie gern schon zu Auto. Die Rote.« Er deutete mit dem Daumen neben das Haus und komplimentierte Maren nach draußen. Obwohl er die Tür hinter ihr schloss, war die Lautstärke, in der die beiden Männer sich anbrüllten, unüberhörbar, wenn sie auch nicht verstand, worum es ging.
Okay, nach dem Auftakt hatte sie keinen Ferrari erwartet. Aber dass ein derart abenteuerlich schrottreifer Pick-up überhaupt noch zwei Meter fahren konnte, ohne auseinanderzufallen, hätte Maren bis eben für höchst unrealistisch gehalten. Nur gut, dass sie hier niemand kannte. Wenigstens fuhr dieser León einigermaßen anständig für einen Mann, der sich frisch gestritten hatte und dazu ein temperamentvoller Südländer war. Die Hupe hatte er noch nicht benutzt, aber vielleicht war sie ja auch kaputt, denn gelegentlich benutzte er seinen aus dem Fenster lehnenden Arm, um Vorausfahrende mit eindeutigen Gesten über seine miese Stimmung in Kenntnis zu setzen.
Aus professioneller Neugier hätte Maren nur zu gern gewusst, worum es in dem Streit mit seinem Vater gegangen war, aber Leóns Miene zeigte ihr sehr deutlich, dass sie vergeblich fragen würde. Dieses Verhalten verstockt zu nennen, wäre untertrieben gewesen. Seine Abneigung ihr gegenüber war mit Händen zu greifen. Wahrscheinlich war es unter seiner Würde, sie zu fahren.
Unnötig zu sagen, dass er nicht mit ihr redete. Maren nahm es sportlich. Männer, die kleiner waren als sie, interessierten sie sowieso nicht. Auch wenn das bei diesem Exemplar hier eine fast sträfliche Verschwendung war. In der Proportion passte nämlich alles, vom knackigen Hintern bis hin zum klar profilierten Gesicht mit den tiefbraunen Augen, das sie irgendwie an Javier Bardem erinnerte, den Mann von Penélope Cruz, bloß zehn Jahre jünger. Ob er als Liebhaber so draufgängerisch war, wie er sich mit seinem Viertagebart zu geben versuchte? Amüsiert sah Maren aus dem Beifahrerfenster und war angesichts des chaotischen Verkehrstreibens um sie herum doch ganz dankbar, nicht selbst am Steuer zu sitzen.
Eine halbe Stunde später lud León sie in einer Straßenbiegung gut hundert Schritte hinter der »Vila Joya« ab. Sie lag ein paar Kilometer westlich von Albufeira und direkt an den Traumbuchten der Praia da Galé. Maren hatte ihn gebeten, hier zu halten und auf sie zu warten, was er mit einem angedeuteten Nicken quittierte. Offenbar verstand er deutsch. Na, immerhin. Denn wenn ihr Informant gesehen hätte, mit welchem Gefährt sie anreiste, hätte der sich vermutlich wieder auf dem Absatz umgedreht. Dieses Luxus-Hotel durfte man nur mit einer Premiumklassen-Limousine oder per Helikopter ansteuern, alles andere würde einen sofort disqualifizieren, den kleinen, orientalisch wirkenden Palazzo auch nur anzusehen. Zwölf Zimmer und Suiten, alle individuell eingerichtet, rekapitulierte Maren, was Sophie ihr darüber erzählt hatte. Sie ging durch eine bilderbuchhafte tropische Gartenanlage, in der Palmen, Zypressen, Agaven und Pinien um den Titel »schönstes Gewächs« wetteiferten. Dahinter fiel die Küste zu den von bizarren Klippen, Felsen und Grotten gesäumten Sandstränden ab und gab einen atemberaubenden Blick auf den Atlantik frei. Hier wäre der Name »Paradies« deutlich treffender gewesen.
Maren wollte die »Vila Joya« gerade betreten, als sie ein Schnalzen aus der üppigen Bougainvillea neben sich vernahm. Ihr Kopf zuckte unwillkürlich in die Richtung, aus der es kam. Dort stand ein dürrer Kerl im schwarzen Livree, das zum Magenta-Rot der Blüten kaum einen größeren Kontrast hätte bilden können. Er winkte sie zu sich und legte den Zeigefinger der anderen Hand an die Lippen. Wenn das ihr Informant Rodrigo Peres war, lag ihm offenbar ebenso viel an einem unbeschadeten Ruf wie an der kleinen Finanzspritze, die er gleich aus ihrer Hand erhalten würde. Na klar, dachte Maren leicht enttäuscht. Wie hatte sie bloß annehmen können, dass der Typ mit ihr vor aller Augen im Restaurant plaudern würde? Dabei hätte sie gern die Michelin-Küche gekostet, selbst wenn es bei ihrem schmalen Budget nur für eine Mini-Vorspeise gereicht hätte. Zwei Sterne durfte man sich eigentlich nicht entgehen lassen.
Peres bedeutete ihr stattdessen, ihm zu folgen und lotste sie an dem Blütenmeer vorbei zu einem winzigen Nebengebäude, in dessen Schatten er mit ausgestreckter Hand stehen blieb.
»Erst die Info«, sagte Maren und bemühte ein charmantes Lächeln.
Der Hagere war dagegen immun. Er schüttelte einfach den Kopf und schwieg.
Auf einen Machtkampf hatte Maren nun überhaupt keine Lust. »Also gut …« Sie griff in ihre Tasche und zog fünf Hunderter heraus. Aber als ihr Informant danach greifen wollte, hielt sie die Scheine fest. »Wo finde ich das Haus, für das Orlando Bloom sich interessiert?«
»Weiß nicht. Aber war hier. Januar«, sagte Peres und hob den Blick in die Ferne, als müsse er sich angestrengt an etwas erinnern. »Viel rumgefahren, hat überall geguckt und gefragt, solche Sachen wie ‚Was kostet Haus hier und da?‛.«
»Das wusste ich schon«, sagte Maren schneidend. »Hat er mit einem bestimmten Makler gesprochen? Konkret was unternommen?«
Ihr Gegenüber zuckte mit den Schultern. »Weiß nicht. Aber die beste Makler sind immer auf Golfplatz. Da machen sie Geschäfte mit …«, er stockte, seine Hand fuchtelte wild in der Luft, wie um ein Wort einzufangen, das ihm entflogen war.
»Vertraulich«, kam Maren ihm zur Hilfe, »vertrauliche Geschäfte mit Prominenten?«
»Ja.«
»Welcher Golfplatz?«
»Albufeira Spa«, sagte er, und während Maren noch dachte, dass er nur den Golfplatz von Ricks Ressorts meinen konnte, weil es die exklusivste Anlage war, riss Peres ihr unvermittelt die Scheine aus der Hand.
»Hey«, entfuhr es ihr überrascht.
»Zu wenig«, sagte er mit Blick auf sein Schmiergeld. Dann wandte er sich um und ließ Maren stehen.
»Hey!«, rief sie ihm nach, »das reicht ja wohl locker für den Hinflug.«
Peres, der Betrüger, erreichte den Palazzo und verschwand darin. Maren sah ihm noch eine Wutminute hinterher. Wenn sie ihm folgte, um ihn anzuschwärzen, würde er stumpf leugnen, sie je gesehen zu haben. Und sie konnte ihn kaum K. o. schlagen, um ihm die Scheine zum Beweis des Gegenteils aus der Hosentasche zu ziehen. Mal ganz abgesehen davon, dass der Geldbesitz allein nicht ausreichte, ihn in Schwierigkeiten zu bringen. Wahrscheinlich wäre eher sie diejenige, die achtkantig rausflog, sobald sie Krawall schlug.
Na großartig. Ihr blieb wohl nichts anderes übrig, als sich von eigener Dummheit besiegt zu geben und zu León zurückzukehren. Jetzt war es noch wichtiger, dass sie sich schleunigst im »Albufeira Golf and Spa Ressort« umsah. Erst würde sie im Golfclub vorbeischauen und anschließend bei Rick. Bis dahin musste sie nur noch ihren Biss wiederfinden.
Von sich selbst überzeugt zu sein war gar nicht so einfach, wenn man soeben übers Ohr gehauen worden war und neben jemandem saß, der einen bis zur Verbissenheit ignorierte. Trotzig versuchte Maren ihrerseits, León auszublenden und sich auf ihr weiteres Vorgehen zu konzentrieren.
Neben ihnen erstreckte sich die umzäunte Parkanlage des »Albufeira Golf and Spa Ressorts«, so weit das Auge reichte. Eine Zufahrt schlängelte sich durch das perfekt gepflegte Grün hinauf zur Küste, wo in der Ferne das mondäne Luxushotel aufragte wie der neuzeitliche Glaspalast eines Designkönigs. Sie würde ein gutes Stück laufen müssen. Zeit genug, um sich zu sammeln.
Immerhin brannte die Sonne nicht mehr ganz so heiß wie am Nachmittag und die Bewegung würde ihr guttun. Oben angekommen, wollte sie wie selbstverständlich in den Golfclub spazieren, dort eine Kleinigkeit essen, sich dabei die Gäste ansehen und überlegen, wie sie die Promi-Makler ansprechen konnte. Die richtigen Leute an ihrem Habitus zu erkennen war bestimmt kein Problem.
Maren puderte sich die Nase und legte etwas Duft nach, als wäre sie allein im Wagen. Aus dem Augenwinkel sah sie, dass León sie sehr wohl beobachtete. Sobald sie den Kopf in seine Richtung drehte, wandte er den Blick jedoch ab und starrte nach draußen.
»Warte hier«, sagte sie beim Verlassen des Pick-ups und machte sich an den Aufstieg, ohne sich noch einmal umzusehen. Die leisen Skrupel, die sie mahnten, ihn nicht wie ihren Lakaien zu behandeln, schob sie beiseite. Wer sich so unmöglich benahm, durfte für sich selbst keine Nettigkeiten erwarten.
Als sie vor dem gläsernen Entree des Hotels stand, traf sie fast der Schlag. Nicht vor Hitze und auch nicht wegen des strammen, fast zwanzigminütigen Fußmarsches, den sie hinter sich hatte. Sondern, weil sie Jana aus dem Gebäude kommen sah. Maren hatte sich gerade erst in den Schatten des Haupthauses gestellt und die goldenen Hinweisschilder nach dem Weg zum Golfclub abgesucht. Jetzt sprang sie geistesgegenwärtig hinter einen geparkten Caddy und duckte sich so weit, dass sie die andere noch eben mit ihrem Blick verfolgen konnte.
Jana hatte sie offenbar nicht bemerkt. Ihr Blick war in sich gekehrt. Sie wirkte mit sich selbst beschäftigt, nachdenklich, ja, beinahe unzufrieden. Von dem spöttischen Zug, der ihre Lippen normalerweise umspielte, war nichts zu sehen. Ohne den leicht geröteten Kopf zu drehen, preschte sie an Maren vorbei und die Auffahrt hinunter. Kurz darauf verschwand sie, verdeckt von einer Gruppe verblühter Mandelbäume, auf dem Parkplatz.
Maren erhob sich und fluchte leise. Heute ging aber auch wirklich alles daneben. Wen zum Teufel hatte Jana um diese Zeit in dem Luxusschuppen aufgesucht, wenn nicht Rick? Einen Moment lang war Maren wie versteinert vor Wut. Dann schüttelte sie den Kopf und betrat die Lobby. Der Golfclub musste warten. Jetzt galt es erst einmal, Janas Vorsprung aufzuholen und rauszukriegen, was Rick dieser Schlange erzählt haben mochte.
Von innen war das »Albufeira Golf and Spa Ressort« noch beeindruckender, als sie angenommen hatte. Maren stand in einer überwältigend großen Eingangshalle, deren vorherrschender Baustoff Licht zu sein schien. Durch eine Glaskuppel drang es in das Gebäude ein und warf seine Strahlen wie Scheinwerfer auf eine Bühne aus exklusivem Blue-Pearl-Granit und weißen Ledersofas, die so weich und gleichzeitig so ätherisch aussahen, dass sie sie am liebsten berührt hätte, um zu prüfen, ob sie sich auch wie Wolken anfühlten. Die Gäste darin unterhielten sich gedämpft, blätterten entspannt in Magazinen oder ließen ihre Blicke über das Atlantik-Panorama schweifen, das sich vor ihnen entfaltete wie die schönste Sequenz aus einem Werbefilm. Dabei wurden sie diskret von guten Servicegeistern umsorgt. Alles wirkte so leicht und luftig, dass Maren sich vorkam, als schwebe sie zur Rezeption. In Wahrheit war sie schon ein wenig eingeschüchtert von all der Pracht und lief fast nur auf Zehenspitzen.
Ihre Befürchtungen, dass man ihr die Auskunft verweigern könnte, lösten sich jedoch im herzlichen Lächeln der schwarzhaarigen Empfangsschönheit auf. Wer sich hier hereinwagte, hatte sein Anwesenheitsrecht damit offenbar schon erworben. Die Frau deutete auf einen Gang hinter sich, nannte den Namen der Suite und beschrieb ihr den weiteren Weg dorthin, als sei dies eine Selbstverständlichkeit.
Wenige Minuten später stand Maren vor der Tür mit der klangvollen Bezeichnung »Imperial White« und klopfte ebenso angespannt wie erwartungsvoll an. Erst geschah eine Weile nichts. Sie straffte sich und setzte gerade zu einem zweiten Versuch an, als sie Schritte hörte. Im nächsten Moment wurde die Tür aufgerissen und Rick stand vor ihr. Nackt bis auf ein flauschiges weißes Handtuch, das seine Hüften lässig umschlang. Ein Wassertropfen perlte über seinen gebräunten, glatten Brustkorb hinab zum Bauchnabel, wo er verharrte. Maren hätte ihn gern mit dem Finger angestupst, um zu sehen, wie seine Bahn wohl unter dem Handtuch weiter verliefe …
»Welch schöne Überraschung«, riss Rick sie aus ihren Spekulationen über seine Ausstattung und machte eine einladende Geste.
Maren trat ein. Ihre Beine zitterten. Sie straffte sich und starrte auf die Stelle, wo Rick das Handtuch eingeschlagen hatte. Wahrscheinlich müsste sie nur einmal leicht daran zupfen …
Rick bemerkte ihren Blick, schloss die Tür und zog sie zu sich heran. Seine Haut war noch feucht. Maren spürte eine langsame Verhärtung an ihrem Schambein.
»Was für ein Glück«, sagte er. »Ich habe dich nämlich schon ziemlich vermisst«.
»So sehr, dass du gleich Jana eingeladen hast?«, gab Maren kratzbürstig zurück und versteifte sich. Sie durfte sich nicht einwickeln lassen, musste die Zügel in der Hand behalten. Wenn sie sich nicht irrte, war Rick ein Mann, der Herausforderung mehr schätzte als sofortige, willenlose Hingabe. Also: Angriff.
»Jana?« Rick hielt Maren an den Schultern ein wenig auf Abstand, ohne sie jedoch loszulassen. Erstaunt zog er die Augenbrauen hoch. »Ja, ich hab Jana am Flughafen für morgen Abend eingeladen. Ich hätte es als unhöflich empfunden, das nicht zu tun. Und auf einen Gast mehr oder weniger kommt es -«
»Dann war sie eben also nicht bei dir?«
»Nein.« Rick schien ehrlich verwirrt. »Wieso?«
»Sie kam mir gerade missgelaunt entgegen.«
»Ach so.« Er lächelte. »Schon möglich, dass sie geklopft hat. Aber ich stand bis eben noch unter der Dusche. Das Wasser rauschte …« Er zuckte die Schultern. »Außerdem«, setzte er nach, und sein Lächeln wich dem typischen Grinsen, »wäre sie wohl kaum mit schlechter Laune abgezogen, nachdem sie mich zuvor getroffen hätte.«
Ehe er sich versah, fegte Maren seine Hände von ihren Schultern und versetzte ihm in gespielter Empörung einen Stoß gegen die Brust. Er war nicht heftig, aber Rick machte trotzdem einen Ausfallschritt. Jetzt lachte er herzhaft. Mit der Erschütterung löste sich das Handtuch und glitt zu Boden. Die freigelegte Erektion war beachtlich. Ebenso die sauber ausgeführte Rasur. Maren verspürte sofort den unbändigen Drang, diesen Traumschwanz in den Mund zu nehmen.
»Ups«, sagte Rick und machte keine Anstalten, seine Nacktheit wieder zu verhüllen. Von den Lachfalten um seine amüsiert blitzenden Augen abgesehen, war er straff und sehnig wie ein Sportstudent. Er stand einfach nur da und sah Maren an, sein selbstbewusst hochgereckter Schwanz eine einzige Aufforderung. Die konnte und wollte Maren beim besten Willen nicht mehr ignorieren. Trotzdem musste sie ihm die Initiative überlassen. Rick war der Macher. Also machte sie zwei Schritte zurück, lehnte sich an die Tür zum Außenflur und schloss die Augen.
Das Erste, was sie spürte, war seine Zunge, die an ihrem Hals hinabfuhr. Gleichzeitig knöpfte er ihre Bluse auf und wölbte ihre Brüste mit geübten Griffen über die BH-Schalen, während er sie mit seinen Hüften hart gegen das Türblatt drückte. Maren fragte sich kurz, ob er ihren Rock bereits mit seinem Saft benetzte, vergaß ihre Sorge aber sofort, als Rick sich ihren Brustwarzen widmete. Er saugte sie abwechselnd so kräftig, dass es ihr vorkam, als wären sie auf das Dreifache angeschwollen, und zupfte anschließend heftig mit Daumen und Zeigefingern daran, bis sie beinahe wund waren. Mit jedem Zupfen fuhr ihr ein Stromstoß in die Schamlippen, der sie noch weiter öffnete. Maren zerrte ihren Rock hoch, damit Rick ihr endlich den durchtränkten Slip ausziehen und ihre Perle massieren konnte. Doch er zog nur den Stoff beiseite, ging ein wenig in die Knie, um Schwung zu holen und stieß seinen Schwanz dann treffsicher wie einen Speer in sie hinein.
Maren japste, hatte es eigentlich gefühlvoller gewollt und nicht so schnell. Doch dann begann sie, sich auf seine kraftvollen Stöße einzustellen, die fast wehtaten, mit der Reibung an ihrer Klitoris aber zugleich heiße Zuckungen in ihre Möse jagten. Noch immer bearbeitete er dabei ihre Nippel, die inzwischen aussahen wie aufgepumpt. Sie hielt sich an seinem strammen Hintern fest und bekam nur noch am Rande mit, wie die Tür hinter ihr mit jedem Rammstoß bedrohlicher im Rahmen wackelte. Bei der Vorstellung, vögelnd in den Hotelflur durchzubrechen und von einer Gruppe geiler Männer bespritzt zu werden, die ihre prall geriebenen Schwänze kaum noch im Griff hatten, war Maren bereit, zu explodieren.
Doch Rick kam ihr knapp zuvor. Er brüllte kurz auf, bäumte sich unkontrolliert nach hinten weg, krampfte die Hände um ihre Brüste und raubte Maren von jetzt auf gleich jede weitere Stimulation.
Das war’s. Er trug sie mit fester Umarmung zur irre großen Couchlandschaft im Wohnbereich und gab ihr eine Decke. Dann mixte er ihnen beiden eine Margarita und legte sich neben sie. Sie verlor kein Wort darüber, dass sie gern noch etwas Zuwendung gehabt hätte. Er fragte nicht.
Maren sah sich das erste Mal richtig in der Suite um. Sehr edel und bombastisch geräumig. Mindestens zwei Schlafzimmer gingen vom Wohnraum ab. Und es war tatsächlich alles weiß, vom Flokati bis zum Wandschmuck. Alles, bis auf den Türkis schimmernden Privatpool, der nach ein paar Metern Bangkirai-Terrasse in den Atlantik überzugehen schien.
Okay, dachte sie sich, nachdem sie ein paar Minuten wehmütig darüber nachsinniert hatte, was darin alles möglich gewesen wäre. Ich bin ja auch nicht zum Vergnügen hier. Sie schluckte ihre Enttäuschung herunter und beschloss, wenigstens seine postkoitale Ermattung sinnvoll für sich zu nutzen.
»Wow«, sagte sie in den Raum, als wäre sie noch in anderen Sphären. »Das verlangt nach einer Fortsetzung. Aber leider wird das morgen wahrscheinlich nichts.«
Rick, der bis eben mit geschlossenen Augen neben ihr gelegen und zustimmend gemurmelt hatte, richtete sich halb auf und musterte sie mit verengten Brauen. »Und wieso nicht?«
»Ich muss arbeiten. Deshalb bin ich ja heute schon gekommen.« Schön wär‘s, fügte sie im Geiste ironisch hinzu und machte eine Kunstpause. »Meine Auftraggeberin will sich eine Immobilie in Albufeira zulegen.«
»Gute Zeit dafür«, sagte Rick und entspannte sich etwas. »Ein Hoch auf die Wirtschaftskrise in Portugal.« Er hob sein Glas und prostete ihr zu. »Aber was hat das mit morgen Abend zu tun?«
»Sie will den besten Makler, und ich soll ihn für sie finden und abchecken. Höchste Diskretion. Wird nicht so einfach, schätze ich. Und ein ewiges Rumgerenne.« Maren leerte ihre Margarita und schälte sich unter der Decke hervor. Da sie ihre Klamotten noch trug, musste sie nichts zusammensuchen. Nur eben ins Bad und alles wieder herrichten. Wie praktisch.
»Wer ist es?«
»Modebranche«, sagte Maren und wankte Richtung Bad. Ihre Beine waren noch zittriger als vorhin. Ricks Saft tröpfelte ihr trotz Beckenbodentraining ins Höschen. Aber das war eh hoffnungslos nass. Sie konnte es besser direkt ausziehen und in ihre Tasche stopfen.
»Aus Hamburg?«, rief er ihr hinterher. Doch statt einer Antwort schloss sie einfach die Badezimmertür und ließ ihn warten. Als sie wieder herauskam, stand er vor ihr. Diesmal im Hipster.
»Schon kapiert«, grinste er. »Aber das Rumgerenne kannst du dir sparen.«
»Weil du natürlich den besten Makler weit und breit kennst und für morgen eingeladen hast.«
»Genau. Wenn du willst, stell ich dir Toni morgen vor. Ist spezialisiert auf sensible Klienten.«
Maren machte innerlich einen Hüpfer. Besser als geplant. Viel besser.
»Na dann«, sagte sie bemüht gleichmütig und schlüpfte durch die offen gehaltene Tür aus der Suite.
Auf dem Weg zurück durch den Park dachte sie noch, dass sie Rick bei diesem gewinnenden Grinsen vermutlich alles verzeihen würde. Auch, dass er sie während des ganzen Aktes nicht einmal geküsst hatte.
Dafür war León ihr umso böser. Die komplette Fahrt über zur »Vila Paraiso« zischte er portugiesische Verwünschungen in sich hinein. Nicht ganz grundlos, wie Maren ihm zugestand. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass es schon dunkel geworden war.
»Und, Cherie?« Der forschen Neugier in ihrer Stimme nach zu urteilen, hatte Sophie die Talsohle ihrer Magenverstimmung durchschritten. »Hast du schon einen leckeren Portugiesen vernascht? Ah, ich beneide dich so.«
»Geht’s noch?«, stöhnte Maren ihr Handy an. »Es ist gerade mal halb acht.«
»Oh, Merde. Ich hab die Zeitverschiebung vergessen. Ihr seid eine Stunde hinter uns.«
»Genau, du Schlaumamsell. Außerdem gibt’s hier keine feschen Portugiesen, weit und breit nicht einen.«
»Aber – hast du denn sonst nichts zu tun?«
Maren brachte sich in eine Sitzposition, die weit bequemer war als der Schlafversuch, den sie auf der von ihren Vorgängern überstrapazierten Matratze hinter sich hatte, und berichtete Sophie vom gestrigen Tag.
»Mon dieu«, rief die erstaunt aus. »Da fliegt man extra an die Gourmetküste von Portugal und das Appetitlichste, was einem begegnet, ist ein Hamburger.« Sie lachten. Dann wurde Sophie ernst. »Geh trotzdem zum Golfclub.«
»Ist das wieder so ein guter Tipp von dir?«
»Hat Peres dir nicht gezeigt, dass du dich nicht auf die Männer verlassen solltest?«
Maren seufzte, robbte mit dem Po vom Bett und ging auf den Balkon. León stand in unpraktisch großem Abstand neben dem Pool und reinigte ihn mit etwas, das aussah wie ein großer Kescher. Als habe er ihren Blick gespürt, hob er den Kopf ruckartig nach oben und funkelte sie an.
»Da ist was dran«, sagte Maren zu Sophie. »Aber du brauchst mir hier nicht den Walter zu machen. Ich hatte es sowieso vor.«
»Alors, Schätzchen. Worauf wartest du dann? Hopp-hopp.«
»Gestern warst du irgendwie ergebener«, verabschiedete Maren ihre Freundin lachend und drückte die »Beenden«-Taste. Dann lehnte sie sich über das Geländer und rief Leóns Namen. Die Begeisterung in seiner Mimik war minimalistisch.
Er hatte sie an der gleichen Stelle abgesetzt wie gestern und verkündet, in zwei Stunden zurück zu sein. Maren war einverstanden. So blieb ihr wenigstens der anklagende »Wieso-kommst-du-erst-jetzt-zurück?«-Blick erspart.
Wieder nahm sie den Hügel zu Fuß, wandte sich aber diesmal vor dem Hauptgebäude sofort nach rechts und umrundete es. Der Golfclub lag dreihundert Meter dahinter und wäre auch über einen Weg quer durch den Glaspalast zu erreichen gewesen. Das hatte Maren am Vortag noch schnell geprüft, nachdem sie Ricks Suite verlassen hatte. Aber sie wollte vermeiden, ihm zu begegnen. Er sollte sich weder allzu geschmeichelt noch hintergangen fühlen. Das männliche Ego reagierte ihrer Erfahrung nach schlicht zu sensibel auf Irritationen, auch wenn speziell seins überdurchschnittlich ausgeprägt schien. Seine gestrige Vorstellung zeugte von einer Zielstrebigkeit, die ihr gut gefiel. Der Sex war allerdings optimierbar – die Kehrseite der Medaille. Mit einem bisschen Zeit jedoch …
Zu ihrer Überraschung waren sämtliche Tische im Club voll besetzt, und das weit vor Mittag. Mangels Alternative steuerte Maren die gediegene Bar an und machte einen raschen Umgebungs-Scan. Wer hier unangenehm auffallen wollte, trank Kaffee. Sie bestellte eine Weinschorle und musterte die Gäste durch ihre nachtschwarz getönte Ray Ban.
Die meisten hatten den morgendlichen Alkohol dringend nötig. Die Männer waren größtenteils zu alt und zu füllig, als dass man ihnen den Sportler ernsthaft abkaufen konnte. Also brauchten sie eine Ausrede. Ihre Frauen dagegen mussten sich selbst schön trinken. Jedenfalls bestand die Hoffnung, dass sie ihre verkniffenen Lippen und Körper mit jedem Drink entspannten. Maren machte eindeutig den Altersschnitt kaputt und fragte sich gerade, wie sie es anstellen sollte, die echten Golfer von den Immobilienhaien zu unterscheiden, als eine Hand auf ihrem Schenkel landete. Sie dankte sich insgeheim, dass sie heute Shorts statt Rock trug und dem unauffälligen Hochwandern gieriger Finger damit eine natürliche Grenze setzte.
»Du bist selbstverständlich eingeladen«, sagte der Mann, dessen Manieren nur halb so gediegen waren wie seine optische Erscheinung – und zum Barkeeper gewandt: »Das geht auf mich.« Als hätte es nicht längst der ganze Club mitbekommen.
»Danke. Sehr reizend«, sagte Maren. »Auch, dass Sie sich freiwillig zur Verfügung stellen.«
Der alternde Schwerenöter lächelte anzüglich und versuchte trotz seines teuer verhüllten Schwabbelbauchs Haltung zu bewahren.
»Aber immer gerne, Gnädigste. Womit kann ich dienen?«
»Mit Ihrer Gegenwart leisten Sie bereits einen wertvollen Beitrag für die Wissenschaft.«
Er hob die Augenbrauen und sah sich stolz um, ob das auch alle gehört hatten.
»Ich arbeite nämlich an einer verhaltensbiologischen Feldstudie zum Thema ‚Kompensation altersbedingter Impotenz durch finanzpotente Gesten‛«, fuhr Maren lauter als nötig fort und nickte ihm aufmunternd zu. Das Lächeln auf seinem Gesicht erstarb. Sein Fischmund klappte auf. Maren leerte ihr Glas und ließ sich vom Hocker gleiten.
»Bitte geben Sie mir einen kleinen Moment, um mich frisch zu machen. Dann können wir ins Detail gehen.«
Damit verließ sie ihn in Richtung Toilette und hatte Mühe, nicht in schallendes Gelächter auszubrechen.
»Erfrischungsraum« verkündete die silberne Prägung auf der Gleittür aus sandgestrahltem Glas. Auf der Wand daneben wies ein dezent gestaltetes gerahmtes Plakat auf die Beachparty am morgigen Samstagabend hin. Nur für geladene VIPs.
Maren drehte sich irritiert um und suchte die Türen mit den Piktogrammen für die einzelnen Geschlechter. Es gab keine. Sie schob die Gleittür auf und begriff, dass sie auch dahinter keine für Männlein und Weiblein getrennten Bereiche finden würde. Sie stand das erste Mal in einer Unisextoilette und staunte nicht schlecht, dass die einzelnen Kabinen durch Klarglasscheiben abgeteilt waren. Alter Falter. War die Sache mit dem Golf in Wahrheit nur die Tarnung für einen verkappten Sexclub, dessen Mitglieder hier einem perversen Voyeurismus frönten?
Vorsichtshalber wusch sie sich erst einmal nur die Hände. Eine Person betrat den Raum und ging auf eine der Kabinen zu. Ihre Absätze klickten auf dem schwarzen Schiefer. Maren hob interessiert den Kopf, sah im Spiegel aber nur noch langes, blondes Haar und schlanke, nackte Beine von hinten. Die Frau, falls es keine Transe war, was Maren in dieser Umgebung inzwischen nicht mehr für gänzlich ausgeschlossen hielt, verriegelte die Kabinentür und löste damit einen Zauber aus: Sofort tönten sich die Scheiben schwarz und waren absolut blickdicht.
Raffiniert. Ich nehme alle Unterstellungen zurück, dachte Maren. Mutig steuerte sie die Kabine links daneben an, schloss ab und beobachtete fasziniert die Verwandlung. Sie wartete, bis der Sitz sich selbsttätig gereinigt hatte und schritt zur Tat. Die Frau neben ihr machte keinen Mucks. Vielleicht hatte sie ihre Tischgesellschaft ebenfalls satt und sich einfach eine kleine Auszeit genommen. Maren wagte kaum zu plätschern, ließ der handbreit offene Spalt zwischen Glas und Boden doch vermuten, dass ihre Nachbarin es deutlich hörte. Umso erleichterter war sie, als die Gleittür erneut beiseitegeschoben wurde und sich geräuschvoll Schritte näherten. Die Glaswand neben ihr begann plötzlich ins Klare zu flackern, als die Tür der Kabine entriegelt wurde. Für einen Sekundenbruchteil sah Maren einen kurz geschnittenen graumelierten Schopf, der sich der Frau zuwandte, bevor die Schwärze ihn übermalte.
Doch nicht so ausgereift, die Technik.
Jetzt wagte sie kaum mehr zu atmen, was sich jedoch als überflüssige Zurückhaltung entpuppte. Die beiden legten sofort mit schmatzenden Küssen los, und es schien ihnen auch völlig egal, dass sie eine unfreiwillige Zeugin hatten. Die Zeit war offensichtlich knapp.
Maren saß wie angenagelt auf der Brille, hin- und hergerissen zwischen Empörung und Erregung, und lauschte den geübten Vorbereitungen. Ein Reißverschluss wurde aufgezogen, Kleidung fiel raschelnd zu Boden, die pumpsbestückten Beine der Frau platzierten sich hilfreich. Klack-klack, links, rechts, fester Stand. Maren stellte sich vor, wie die Blonde sich erwartungsvoll über den Toilettensitz beugte, die Hände darauf abgestützt, die durchgedrückten Beine so weit gespreizt, dass der Mann problemlos von hinten einlochen konnte. Hole-in-one.
Er tat es. Sie stöhnte auf. An seinem Keuchen konnte Maren den Rhythmus erkennen. Rein-raus. Erst langsam, dann immer schneller.
Und plötzlich: Pause.
Dann ein ungeduldiges »Hör auf zu lecken, fick mich weiter!« von ihr.
»Ja, aber mit Euterkneten«, bettelte er zurück.
Maren hörte, wie Bewegungen in die Nachbarkabine kam und tippte auf eine Neuausrichtung. Ein Deckel wurde heruntergeklappt, die Absätze der Frau klackerten auf dem Schieferboden, der Kerl setzte sich auf den bedeckten Topf und brunfte: »Komm schon, komm, setz dich drauf.«
Dann ging’s weiter mit neuer Intensität. Die Blondine quiekte helle, spitze Töne und Maren stellte sich vor, wie der Grauhaarige ihre Brüste gegeneinander klatschte. Ohne nachzudenken, zog Maren das iPhone aus der Hosentasche. Es war wie ein beruflicher Reflex. Die Reporterin in ihr wollte wissen, ob sie recht hatte. Routiniert prüfte sie, ob alle verräterischen Töne auf lautlos standen.
»Jaaa!«, hechelte die Frau schließlich wie nach Drehbuch, und der Mann fiel mit einem erstickten Gurgeln ein, das ebenso als Schmerzenslaut hätte durchgehen können. Dass sie beide Hauptdarsteller in einem Kurzfilm über Ekstase waren, bekam in diesem Augenblick keiner von ihnen mit. Schnell zog Maren das Handy wieder unter dem Spalt zurück.
Genauso schnell zog das Pärchen sich nach getaner Arbeit an und wechselte in einen unverfänglichen Plauderton.
»Schon gehört?«, fragte er sie, als hätten sie sich soeben zufällig beim Naseputzen getroffen. »Diese fette Hütte neben der ‚Vila Joya‛ ist weg.«
»Nein«, sagte sie und öffnete die Tür. Die Wand zu Marens Kabine blieb schwarz. »Ist nicht wahr. An wen denn?«
»An diesen Elbenkönig, du weißt schon«, antwortete er und drehte den Wasserhahn ab.
»Wer?«, fragte sie und öffnete die Schiebetür.
»Toni wieder, das alte Trüffelschwein«, redete er an ihr vorbei.
»Du gehst vor«, sagte sie nur und zog die Tür auf.
Im Gegensatz zu Blondie wusste Maren ziemlich sicher, wer gemeint war. Und zwar in beiden Fällen: 1. Ricks Toni, der Makler für die sensible Klientel. 2. Orlando Bloom, der als Legolas in der Verfilmung des Tolkien-Epos Unsterblichkeit erlangt hatte. Zumindest für weite Teile der weiblichen Erdenbewohner.
Es dauerte einen Moment, bis sie begriff, was das bedeutete. Euphorisch ging sie zur Bar zurück und warf unterwegs einen Blick auf ihr Filmchen. Als sie mit rotem Kopf wieder aufsah, bemerkte sie, dass der aufdringliche alte Sack das Weite gesucht hatte. Ebenso wie das Pärchen, das auf der Toilette gepimpert, oder besser: eine saubere »Portugiesische Galeere« nachgestellt hatte. Er saß unten, sie mit dem Rücken an seinem Bauch auf ihm und pumpte, was das Zeug hielt, während er sie an den Nippeln auf Turbo drehte. Beide Gesichter waren klar und deutlich zu erkennen, trotz der geschlossenen Augen.
Dass León sich mit seiner Rückkehr verflixt viel Zeit gelassen hatte, änderte nichts daran, dass Maren noch immer angekratzt war wie ein Baum, an dem sich die Wildschweine rieben. Die warme Luft der Algarve schien voller Sex, aber ohne Erlösung – zumindest, was sie betraf. Falls León ihren Zustand erkannt hatte, ließ er sich nichts anmerken. Wahrscheinlich würde er sich sogar einem kleinen Nümmerchen verweigern, um sich stolz als Partisan im passiven Widerstand gegen eine deutsche Touristin feiern zu können.
Was soll’s, dachte Maren. Er ist eh nicht mein Typ. Hauptsache, er befolgte die Anweisung seines Vaters. Und das tat er bislang. Quälend langsam in einem Wagen ohne Klimaautomatik, aber immerhin. Diesmal dauerte es fast eine Stunde, bis sie die Praia da Galé erreichten. So zäh, wie der Verkehr hier bisweilen floss, fragte Maren sich, warum nicht mehr Leute per Esel unterwegs waren. Verglichen mit portugiesischen Autofahrern wirkten die vereinzelt zu sehenden Lastentiere nur halb so bockig.
»Kein Wunder, dass Portugal den Bach runtergeht«, fuhr sie León ungeduldig an. »So viel Trägheit ist die reinste Sabotage.«
»Was du weißt schon …?«, erwiderte er so leise, dass Maren ihn länger ansah als sonst. Und das lag nicht bloß daran, dass León ihr in einem fast vollständigen Satz geantwortet hatte, sondern auch an der darin mitschwingenden Warnung, den Bogen nicht zu überspannen.
Wenig später passierte er die »Vila Joya«, parkte direkt neben dem Grundstück dahinter und widersetzte sich ihrer Aufforderung weiterzufahren. Stattdessen deutete er mürrisch mit dem Kinn auf das Gelände, dessen flimmernde Erde aufgewühlt, bewegt und verschoben worden war, als würde dort nach Bodenschätzen gesucht. Umzingelt von kleinen Baggern, Sägen und Betonmischern, die mitten in der Bewegung erstarrt zu sein schienen, klammerte sich ein eingerüsteter Prachtbau an die Küste als fürchtete er, die Renovierung nicht zu überleben. Das frische Weiß, das von seinen Mauern reflektierte, ließ die Spätmittagssonne für Maren noch heißer brennen. Nachdem ihre Augen sich schmerzlich an das Gleißen gewöhnt hatten, suchte sie die Umgebung nach menschlichem Leben ab. Sie fand keins, und dafür gab es aus ihrer nordeuropäischen Sicht nur eine logische Erklärung: Siesta.
Umso besser.
Sie verließ León und stakste so energisch um Erdhügel und Versorgungsgräben herum und auf das einsame herrschaftliche Gebäude zu, dass sie eine kleine Staubwolke hinter sich herzog. Aus nächster Nähe vermutete sie hinter der aufpolierten Fassade mindestens neun Zimmer plus Bäder und Küche auf gut vierhundert Quadratmetern Grundfläche. Das Ganze umschlossen von bestimmt dreitausend Quadratmetern Land, das, wenn es denn einst gestaltet wäre, bestimmt einen hübschen Park abgäbe. Auf der Rückseite der Villa bildete ein trockener Pool einen harten Kontrast zum berauschenden Blau des Atlantiks. Im vollendeten Zustand hatte all das hier ganz sicher Format. Aber war es auch Orlando Blooms Kragenweite? Ein Schild mit Informationen über die am Bau Beteiligten, wie man es aus dem geordneten Deutschland gewohnt war, hatte sie bisher nirgends entdecken können. Sie beschloss, sich in den Ort einzufühlen, um zu erspüren, ob er zu Bloom passte.
Maren setzte sich in den Schatten einer von den Grabungsarbeiten verschonten Zypresse, lauschte der Stille zwischen den Brandungswellen unterhalb der Klippe und ließ ihrer Fantasie freien Lauf. Eine Vision ploppte vor ihrem geistigen Auge auf.
Ihr Haus. Ihr Pool. Dreihundert Sonnentage im Jahr und endlich der Mann fürs Leben an ihrer Seite. Sie schloss die Augen und wunderte sich nicht, dass ihr Traumprinz große Ähnlichkeit mit Rick hatte. Nur seine Hände waren sanfter zu ihren Brüsten, würden überhaupt mit viel mehr Zärtlichkeit über ihren Körper fahren und jeden Millimeter mit Ehrfurcht erkunden. Bei dem Gedanken bekam sie eine Gänsehaut.
Sie strich vorsichtig über ihre noch immer leicht wunden Nippel und spürte, wie sie sich aufrichteten, fuhr mit den Handflächen an ihren Flanken hinab bis zur Hüfte und stellte sich vor, sie läge dabei auf einer Luftmatratze im glitzernden Süßwasser des Schwimmbeckens, bekleidet nur mit einem Hauch von Bikini.
Zwischen ihren Beinen begann sich etwas zu regen, das seit Stunden auf Entladung wartete. Maren malte sich aus, wie männliche Hände die Wassertropfen auf ihrem Körper verteilten, ihn überall berührten und streichelten und schob ihre Rechte wie in Trance unter den Gürtel in die Shorts. Mit Daumen und Zeigefinger der anderen Hand berührte sie gleichzeitig ihre Brustwarzen und begann, beide Bereiche rhythmisch zu umkreisen. In Gedanken ließ sie sich von der Luftmatratze gleiten und zum Beckenrand treiben, wo sie sich mit den Ellbogen einhakte, als wolle sie mit ausgestreckten Beinen eine Schere machen. Der Mann ihrer Träume schwamm auf sie zu, packte ihr Hüften und zog sich zwischen den gespreizten Schenkeln in Zeitlupe auf ihre Möse zu. Als er behutsam in sie eindrang, entstand eine kleine Welle, die ihren Oberkörper warm umspülte. Maren keuchte leise. Ihre Hände zuckten immer schneller um die neuralgischen Punkte herum, und als sie kurz davor war, sich loszulassen, hörte sie ein Räuspern.
Sie riss ihre Hand aus der Hose und kam mit einem Satz auf die Beine. Benommen blinzelte sie zur Hausecke. Dort lehnte León, und seine Miene war nicht das einzig Steife an ihm.
Bevor sie ihre Sprache wiederfand, deutete er mit dem Daumen hinter sich.
Maren hörte mehrere kehlige Männerstimmen, die sich lachend etwas zuriefen. Brummende Motoren folgten, als die Baumaschinen wieder angeworfen wurden.
»Danke« sagte sie nur und fragte sich, wie lange ihr Fahrer sie wohl schon beobachtet hatte. Und was er jetzt von ihr dachte. Allerdings war seine Meinung über Maren ja schon vorher nicht die beste gewesen, also konnte ihr das letztlich auch egal sein. Immerhin hatte sie sich nicht entblößt. Ein schwacher Trost angesichts der wieder einmal versagten Befriedigung, die diesmal sogar eine zweite Dimension besaß. Denn auch ihre Frage, ob dies das Haus war, das ein gewisser Immobilienmakler namens Toni an Orlando Bloom vermittelt hatte, war mangels eindeutiger Hinweise und Eingebungen noch immer unbeantwortet.
Schritte hallten aus der Villa durch die auf Kipp geöffnete Terrassentür nach draußen.
León reagierte sofort und ging schnurstracks auf den Rand der Klippe zu. Erst jetzt sah Maren den schmalen Trampelpfad, der von dort zum Strand hinunterführte. Er war halsbrecherisch steil. Die Terrassentür wurde aufgerissen. Ein Mann mit farbverschmierter Jeans stockte, rief etwas in ihre Richtung und, als sie sich wegdrehte, in aufgebrachter Tonlage ins Hausinnere.
Ohne weiteres Zögern zog Maren ihre Pumps aus und rannte León hinterher.
Über den Strand schafften sie es auf großem Umweg, aber unbehelligt zum Pick-up zurück. León würdigte sie keines Blickes mehr. Diesmal war es ihr recht.
Am Abend setzte er sie wieder vor dem »Albufeira Golf and Spa Ressort« ab. Diesmal sagte sie ihm, dass es länger dauern würde und bat ihn, ihr seine Handynummer zu geben. Seinem verkniffenen Mund war anzusehen, dass er keine Lust hatte, sie mitten in der Nacht auf Anruf abzuholen. Trotzdem notierte er ihr die Zahlen auf einem Bierdeckel, den er nach einigem Wühlen unter seinem Sitz fand. Maren steckte ihn ein und sah León hinterher, der ihr »Danke« bloß schnaubend quittierte und mit quietschenden Reifen verschwand.
Beim Betreten des Hotels schnaubte sie ebenfalls über sich. Mit diesen Stilettos war der Aufstieg erheblich schwerer gewesen als die Male zuvor. Dennoch hallten die Absätze ihrer Goya Pumps heute fester über den Granit als gestern. Was nicht bloß daran lag, dass sie den Weg durch die imposante Lobby schon kannte. Diesmal schwang auch so etwas wie Triumph darin mit, der sich in Wellen von ihren Fußsohlen bis hin zur Kopfhaut ausbreitete. Er jagte ihr einen Schauer über den Rücken und die Brustwarzen, die sich sofort erwartungsvoll aufrichteten. Sie freuten sich trotz allem auf Ricks Hände, kein Zweifel. Aber an diesem Abend würde es keinen Sex geben. Jedenfalls nicht sofort.
Erst sollte Rick ihr auf der Party seinen portugiesischen Immobilienfreund vorstellen und die Chancen standen gut, dass dies genau der Mann war, nach dem sie heute den ganzen restlichen Nachmittag vergeblich das Internet abgegrast hatte. Der Mann nämlich, der über Blooms Pläne Bescheid wusste. Er tauchte in keinem einzigen Online-Verzeichnis auf, was sie als positives Zeichen wertete, denn das sprach für den absoluten Geheimtipp. Noch dazu hielt sie es für äußerst unwahrscheinlich, dass es zwei Tonis an der Algarve gab, die sich auf Promi-Immobilien spezialisiert hatten. Dass Ricks Freund genau so hieß, wie der, den das Pärchen im Golfclub nach dem Quickie erwähnte, konnte einfach kein Zufall sein.
Maren hatte vor, sich auch ihm gegenüber als Mittlerin für eine deutsche Designerin auszugeben, die angeblich ein Haus an der Algarve erwerben, vorerst aber inkognito bleiben wollte. Oberste Liga natürlich. Deshalb hatte sie sich für das taupefarbene Etui-Kleid von Jil Sander entschieden, es mit den High Heels von Lagerfeld kombiniert und dazu dezente Perlen aufgelegt – elegant, aber nicht zu sexy.
Als sie an der Spiegelgalerie im Gang hinter der Rezeption vorbeikam, warf sie sich einen Seitenblick zu. Aus der Hochsteckfrisur hatte sich eine Strähne gelöst, die sie hinters Ohr schob. Dann straffte sie ihre Haltung noch ein wenig mehr, vorsichtig allerdings, damit der seidige Stoff des Kleides ihre Nippel nicht wieder hart rieb, und bog in den Flur zu den Suiten ein. Ein Paar in den Fünfzigern kam ihr entgegen, er mit Stielaugen, die an Marens langen Beinen hafteten, sie mit einem Blick wie das Fegefeuer. Maren genoss ihre Wirkung und lachte still in sich hinein.
Ihr Lächeln wurde noch breiter, als Rick ihr die Tür öffnete, wich jedoch langsam einem erstaunten Gesichtsausdruck, als ihr sein Aufzug bewusst wurde. Er stand da mit verstrubbelten Haaren, das Kiton-Hemd war vollständig aufgeknöpft, die Füße schauten nackt unter der Jeans hervor.
»Hey, sag nicht, du kommst grad erst aus dem Bett!«, begrüßt sie ihn betont fröhlich, um ihre Verwirrung zu überspielen. »Ich dachte, die Party hätte schon -«
Grinsend zog er sie in seine Arme und gab der Tür mit dem Fuß einen Schubs. Für eine Sekunde schloss sie die Augen, lehnte sich an seine hitzige Brust und atmete seinen Duft. Er roch gut. Anders als gestern. Nicht frisch geduscht, sondern kernig, eher wie …
Sie riss die Augen auf und blickte über seine Schulter. Das durfte doch nicht wahr sein! Auf der Sofalandschaft saß Jana, splitternackt, und sah ihr herausfordernd ins Gesicht. Sie hatte die Beine angezogen und so übereinandergeschlagen, dass Maren ihre Möse sehen konnte. Eine Hand lag lässig über der seitlichen Lehne, mit der anderen zwirbelte sie die für ihre knabenhafte Brust fast vulgär großen Nippel. Ihr Mund war spöttisch verzogen, ihr Körper eine einzige Einladung.
»Ja«, sagte Rick und zerrte dabei sachte mit seinen Zähnen an Marens Ohrläppchen. »Das Warming-up für die Party ist schon in vollem Gange. Schön, dass du endlich da bist. Mach’s dir bequem.«
Als wäre es selbstverständlich, dass sie bleiben würde, ging er zur Bar und goss drei Gläser Champagner ein. Eins bekam Jana auf dem Rückweg in die Hand gedrückt, das zweite hielt er Maren hin.
Die stand nur da wie falsch bestellt und konnte sich nicht bewegen.
»Aber -«
»Entspann dich.« Lächelnd stellte er das Glas neben sie auf den Tisch und breitete die Arme aus. »Wir sind doch erwachsen. Also, was spricht dagegen?«
Dass ich zu spießig bin?, dachte Maren. Dass ich dich für mich allein wollte? Dass du so getan hast, als sei Jana nicht dein Fall? Dass ich noch nie …
Alles in ihr ging wild durcheinander. Klar, sie hatte ja immer mal einen Dreier gewollt … und Sex mit einer Frau reizte sie schon lange, wenn sie ehrlich war.
Aber verdammt, ausgerechnet Jana!
Rick machte ein paar Schritte rückwärts und ließ sich neben ihrer Rivalin auf dem Sofa nieder.
»Die anderen kommen schon noch«, sagte er beschwichtigend. »Nur eben später. Bis dahin …«
Er legte den Arm um Jana, zog sie zu sich und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Die grinste und nickte. Dann stand sie auf und kam mit lasziven Schritten auf Maren zu. Ihre Brustwarzen waren steif wie Handtuchhaken, und jetzt sah Maren auch, warum. Ihre Konkurrentin trug Nippel-Ringe, die sie so eng zusammengedrückt hatte, dass es aussah, als wollte sie ihre prallen Knospen zum Platzen bringen. Maren konnte den Blick nicht abwenden.
Hau ab, sagte ihr Bauch. Du machst dich nur lächerlich. Wenn du gehst, hast du verloren, protestierte ihr Verstand. Willst du Jana etwa das Feld überlassen? Was die kann, kannst du doch auch. Außerdem sind deine Brüste viel besser.
Inzwischen war Jana bei ihr angelangt und ließ Schampus aus Marens Glas in ihren Mund laufen, schluckte ihn aber nicht. Ehe Maren zurückweichen konnte, spürte sie Janas Zunge an ihren Lippen, die sich wie eine Schlange wand und Einlass begehrte, erst zart, dann drängend.
Maren war wie gelähmt und musste an Sophie denken. Die würde sich das bestimmt nicht entgehen lassen. Erst recht nicht, wenn sie zur Belohnung mit Ricks Unterstützung in Sachen Immobilienmaklerfreund rechnen konnte.
Zögerlich öffnete sie ihren Mund und ließ Jana eindringen. Warmer Champagner umspülte ihre Zungen, die wie Kämpfende miteinander rangen, sich forderten und einsogen, immer tiefer, bis Maren die Augen schloss und losließ. Plötzlich spürte sie, wie Jana den Stoff ihres Kleides in Kreisen über ihre Brüste rieb. Dann fuhren deren Hände an ihren Seiten hinab. Jana entzog ihren Mund und ging vor Maren auf die Knie. Die seufzte still und rieb sich selbst die aufgebrachten Nippel weiter. Janas Hände wanderten derweil unter Marens Kleid, tasteten nach ihrem feuchten String und zogen ihn mit einem leisen Schmatzen nach unten. Dann schob sie die Dupionseide bis zur Hüfte hoch und legte die rasierte Möse frei. Im nächsten Moment leckte eine weiche Zunge an Marens Klit. Als Jana unvermittelt aufstöhnte, öffnete Maren die Augen und sah, dass Rick zwei Finger in die Kniende gesteckt hatte und sie in schnellem Rhythmus damit fickte.
Die schien es zu genießen, stellte jedoch schon wenig später ihre Zungenakrobatik ein. »Gib mir endlich deinen Schwanz«, gurrte sie Rick über den Rücken zu.