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Wem bloß gehören die abgetrennten Ohren? Sherlock Holmes wird gerufen, als Miss Susan Cushing ein Paket mit diesem schaurigen Inhalt erhält. Inspektor Lestrade von Scotland Yard vermutet einen dummen Scherz, doch Holmes glaubt an ein schwerwiegenderes Verbrechen und findet auch schon bald Hinweise, die in die richtige Richtung zeigen...-
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Seitenzahl: 248
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Sir Arthur Conan Doyle
Rechtmässige Uebersetzung von R. Lautenbach und A. Gleiner Illustriert von Rich. Gutschmidt
Saga
Sherlock Holmes und die Ohren ÜbersetztR. Lautenbach, A. Gleiner OriginalThe Adventure of the Cardboard BoxCoverbild/Illustration: Shutterstock Copyright © 1893, 2020 Arthur Conan Doyle und SAGA Egmont All rights reserved ISBN: 9788726693089
1. Ebook-Auflage, 2020
Format: EPUB 3.0
Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit Zustimmung von SAGA Egmont gestattet.
SAGA Egmont www.saga-books.com und Lindhardt og Ringhof www.lrforlag.dk
– a part of Egmont www.egmont.com
Indem ich eine Reihe von typischen Fällen veröffentlicht habe, welche die ausserordentlichen geistigen Eigenschaften meines Freundes Sherlock Holmes dartun, war ich möglichst bestrebt, solche Abenteuer auszuwählen, die das geringste Mass von Sensation enthalten. Diese Fälle sind nach meiner Ansicht nämlich mehr als andere geeignet, die besonderen Gaben und Fähigkeiten meines Freundes darzulegen. Es ist indessen leider unmöglich, alles Sensationelle vom Kriminellen zu trennen, und da ich mir die Aufgabe gestellt habe, über die Taten Sherlock Holmes’ zu berichten, befinde ich mich in der peinlichen Lage, entweder wichtige Einzelheiten weglassen und so ein falsches Bild von dem Problem geben zu müssen, oder nur solche Fälle auszuwählen, die zufällig nicht zugleich auch »sensationell« sind. Nach dieser kurzen Vorrede greife ich nun zu meinen Notizen über einen Fall, der sich als eine besonders seltsame und zugleich schreckliche Folge von Ereignissen herausgestellt hat.
Es war ein sengend heisser Tag im August. Die Bakerstreet glühte wie ein Backofen, und das blendende Sonnenlicht auf der Backsteinwand des dem unseren gegenüberliegenden Hauses tat dem Auge weh. Man konnte nicht glauben, dass dies dieselben Mauern seien, welche sonst so furchtbar düster durch den Winternebel zu uns herüberblickten. Unsere Vorhänge waren halb geschlossen, und Holmes lag ausgestreckt auf dem Sofa; er las einen Brief, den er mit der Morgenpost erhalten hatte, nun zum zweitenmal durch. Was mich selbst betrifft, so hatte mich mein Dienst in Indien daran gewöhnt, grosse Hitze besser denn Kälte zu ertragen, und so war es mir bei einem Thermometerstand von 30 Grad ganz behaglich zumute. Aber die Morgenzeitung bot nichts Interessantes. Das Parlament war vertagt worden; alle Welt hatte die Stadt verlassen, und ich selbst sehnte mich nach der fühlen Dämmerung des Waldes oder nach der frischen Seeluft. Mein Guthaben auf der Bank war erschöpft; dies bildete den einzigen Grund, warum ich meine Ferien noch verschoben hatte, und was meinen Freund betraf, so übten weder das Meer noch der Wald die geringste Anziehung auf ihn aus. Er liebte es, im Mittelpunkt von fünf Millionen Leuten zu sitzen und seine Fühlfäden überallhin über sie auszuspannen, stets gewärtig, bei dem geringsten Verdacht eines unaufgeklärten Verbrechens in Tätigkeit zu treten. Die Wertschätzung der Natur war unter seinen verschiedenen Gaben keineswegs anzutreffen, und aufs Land kam er nur dann, wenn er den Uebeltäter der Stadt zeitweilig verliess, um den Spuren seines Genossen auf dem Lande zu folgen.
Da ich fand, dass Holmes zu eifrig mit seinem Brief beschäftigt war, als dass ich ihn hätte unterbrechen mögen, warf ich die langweilige Zeitung beiseite und lehnte mich in meinen Stuhl zurück, worauf ich bald in Träumerei verfiel. Plötzlich riss mich die Stimme Sherlock Holmes’ aus meinen Gedanken.
„Du hast recht, Watson,“ sagte er, „dies scheint auch mir eine ganz unsinnige Art zu sein, Streitigkeiten zu erledigen.“
„Ganz sinnlos!“ rief ich aus. Aber dann wurde mir plötzlich klar, dass Sherlock Holmes den innersten Gedanken meiner Seele ausgesprochen hatte. Ich fuhr in meinem Stuhl in die Höhe und sah ihn mit unverhohlenem Erstaunen an.
„Wie kamst du darauf, Holmes?“ rief ich aus, „das übersteigt doch alles, was ich je für möglich gehalten hätte.
Er lachte herzlich über mein Erstaunen. „Du wirst dich erinnern,“ sagte er, „dass vor einiger Zeit, als ich dir jene Stelle aus einer von Poes Erzählungen vorlas, in der ein scharfer kritischer Denker den unausgesprochenen Gedanken seines Freundes folgt, dass du damals grosse Luft zeigtest, diesen Fall lediglich als einen gewandten Trick des Verfassers aufzufassen. Als ich dir damals bemerkte, dass ich die ständige Gewohnheit habe, ganz dasselbe zu tun, drücktest du mir unverkennbar deinen Zweifel an meiner Behauptung aus.“
„O, nein!“
„Vielleicht nicht mit der Stimme, mein lieber Watson, aber ganz sicherlich mit deinen Augenbrauen. So hatte ich jetzt, als ich sah, dass du deine Zeitung wegwarfest, und in deinem Stuhle anfingest, deine Gedanken wandern zu lassen, eine selten gute Gelegenheit, deinem Gedankenzug zu folgen und ihn dann plötzlich zu unterbrechen, wodurch ich dir mit grösster Klarheit beweisen konnte, dass ich genau von deinen Gedanken unterrichtet war.“
Aber ich war noch lange nicht befriedigt. „In dem Beispiel, das du mir vorgelesen hast,“ sagte ich, „schloss jener scharfe Denker nach den Handlungen des Mannes, den er beobachtete. Wenn ich mich recht erinnere, so stolperte er über einen Haufen Steine, blickte dann zum Himmel empor usw., ich dagegen bin hier ganz ruhig in meinem Stuhl gesessen — was kann ich dir da überhaupt für Anhaltspunkte gegeben haben?“
„Du tust dir selbst unrecht. Der Gesichtsausdruck ist dem Menschen als das Mittel gegeben, seine Gemütsbewegungen zu offenbaren, und deine Gesichtszüge folgen jeder Regung aufs willigste.“
„Willst du damit sagen, dass du mir die Gedanken vom Gesicht abgelesen hast?“
„Vom Gesicht und ganz besonders von den Augen! Vielleicht kannst du dich gar nicht mehr besinnen, wie deine Träumerei begonnen hat.“
„Nein, das kann ich nicht.“
„Dann will ich es dir sagen. Nachdem du die Zeitung zu Boden geworfen hast, — und das war es, was meine Aufmerksamkeit auf dich lenkte — sassest du etwa eine halbe Minute lang mit ausdruckslosem Gesichte da. Dann richteten sich deine Augen auf das neugerahmte Porträt des Generals Gordon, und ich sah an der Veränderung in deinem Gesicht, dass eine Kette von Gedanken in deinem Gehirn zu entstehen begonnen hatte; aber sie führte mich nicht weit. Deine Augen streiften das nichteingerahmte Porträt des Henry, Ward Beecher, das da oben über deinen Büchern hängt. Dann schautest du an der Wand hinauf, und was du dabei dachtest, war ganz offensichtlich: Wenn, dachtest du, auch dieses Porträt gerahmt wäre, würde es gerade die leere Fläche dort füllen und so ein hübsches Pendant zu dem Gordon bilden.“
„Du bist meinen Gedanken wunderbar gefolgt!“ rief ich aus.
„Soweit hatte ich kaum fehlgehen können. Aber nun kehrten deine Gedanken wieder zu Beecher zurück, und du schautest das Bild scharf an, wie wenn du den Charakter des Mannes in seinen Gesichtszügen hättest studieren wollen. Dann lösten sich die Falten über deinem Auge, aber immer noch sahst du nach dem Bilde hinüber, und dein Gesicht war sehr ernsthaft und gedankenvoll. Du riefest dir zweifellos die Einzelheiten aus Beechers Leben ins Gedächtnis zurück; nun war es ganz klar, dass du das nicht konntest, ohne dabei auch an die Mission zu denken, die er zurzeit des Bürgerkrieges im Interesse der amerikanischen Nordstaaten erfüllt hatte, denn ich erinnere mich noch ganz genau, wie leidenschaftlich du damals deiner Missbilligung über die Art und Weise Ausdruck gegeben hast, in welcher dieser würdige Mann von den weniger gemütlichen Elementen unserer Bevölkerung empfangen wurde. Du bist damals so empört gewesen, dass ich genau wusste, du könntest nicht an Beecher denken, ohne auch auf diese Mission zu kommen. Als dann einen Augenblick später deine Augen von dem Bilde sich wegwandten, konnte ich mit Recht annehmen, dass deine Gedanken nun beim nordamerikanischen Bürgerkrieg angelangt seien, und als ich jetzt beobachtete, dass deine Lippen sich zusammenkniffen, deine Augen glänzten und deine beiden Hände die Stuhllehnen fester umklammerten, so war ich überzeugt davon, dass du an die heroischen Taten dachtest, die in diesem Verzweiflungskampfe auf beiden Seiten ausgeführt wurden. Aber dann auf einmal wurde dein Gesicht traurig; du schütteltest den Kopf, du dachtest über die traurige und schreckliche und nutzlose Vernichtung so vieler Menschenleben nach Deine Hand griff unwillkürlich nach deiner eigenen alten Wunde, und ein leichtes Lächeln zog über deine Lippen, was mir zeigte, dass ich dich von der Lächerlichkeit dieser Methode, internationale Streitigkeiten beizulegen, überzeugt hatte. Bei diesem Punkt angelangt drückte ich dir meine Zustimmung damit aus, dass dies ganz unsinnig sei, und zu meiner grossen Freude ersah ich aus deinem Verhalten, dass alle meine Schlussfolgerungen richtig gewesen waren.“
„Vollständig richtig!“ bemerkte ich. „Und nun, wo du mir alles erklärt hast, erscheint mir alles noch viel wunderbarer als zuvor.“
„O, das war alles sehr einfach, mein lieber Watson, ich versichere dich, eine ganz oberflächliche Sache. Ich würde auch gewiss deine Aufmerksamkeit nicht darauf gelenkt haben, hättest du mir nicht neulich deine Ungläubigkeit gezeigt. Aber hier habe ich ein kleines Problem vor mir, dessen Lösung sich vermutlich schwieriger gestalten wird als mein kleiner Versuch im Gedankenlesen. Hast du in der Zeitung die kleine Notiz bemerkt, die sich auf den sonderbaren Inhalt eines Paketes bezieht, das durch die Bost einem Fräulein Susanna Cushing, Grossstreet, in Croydon zugeschickt worden ist?“
„Nein, ich habe sie nicht gelesen.“
„So? Dann musst du sie übersehen haben; bitte, gib mir mal die Zeitung herüber. Hier ist’s, unter den Börsennachrichten. Vielleicht bist du so freundlich, mir den kurzen Bericht laut vorzulesen.“
Ich nahm die Zeitung zur Hand und las die bezeichnete Stelle vor. Sie war überschrieben: »Ein grausiges Paket« und lautete folgendermassen:
„Fräulein Susanna Cushing, Grossstreet, in Croydon, ist das Opfer eines offenbar ausserordentlich schlecht angebrachten, sogenannten »Scherzes« geworden, sofern nicht überhaupt dem Zwischenfall eine viel ernstere Bedeutung beigelegt werden muss. Gestern nachmittag um zwei Uhr erhielt das Fräulein durch die Post ein in braunes Papier eingeschlagenes Paket. In dem Paket befand sich eine Pappschachtel, die mit sehr grobkörnigem Salz gefüllt war. Als Fräulein Cushing dieses ausleerte, erschrak sie zu Tode, als sie darin zwei menschliche Ohren fand, die augenscheinlich ganz frisch abgeschnitten waren. Die Schachtel war am Morgen vorher in Belfast aufgegeben worden. Wer der Absender ist, darüber fehlen noch alle Anhaltspunkte, und die ganze Angelegenheit ist um so rätselhafter, als Fräulein Cushing, eine unverheiratete Dame von über fünfzig Jahren, ein sehr zurückgezogenes Leben führt und so wenige Bekannte hat, dass sie nur selten etwas von der Post erhält. Einige Jahre vorher jedoch, als sie noch in Penge wohnte, vermietete sie in ihrem Hause Zimmer an drei junge Studenten der Medizin, die sich aber bei ihr so ungebührlich aufführten, dass sie gezwungen war, ihnen zu kündigen. Die Polizei ist der Ansicht, dass diese Studenten dem Fräulein den ungezogenen Streich gespielt haben, weil sie ihr wegen der Kündigung grollten und vielleicht hofften, sie durch Uebersendung eines solchen Andenkens aus dem Anatomiesaal zu erschrecken. Diese Annahme wird bis zu einem gewissen Grade dadurch gestützt, dass einer der Studenten aus Nordirland stammte und zwar — so glaubt sich wenigstens Fräulein Cushing zu erinnern — in Belfast zu Hause war. Der Fall wird eifrigst untersucht und liegt in den Händen des Herrn Lestrade, eines unsrerer tüchtigsten Detektivs.“
„Soweit die Zeitung,“ sagte Holmes, als ich geendigt hatte. „Nun zu unserem Freund Lestrade! Ich erhielt heute morgen eine kurze Mitteilung von ihm, in der er schreibt: ,Ich glaube, dass dieser Fall Ihr ganzes Interesse finden wird. Wir haben alle Hoffnung, die Angelegenheit aufzuklären, nur finden wir es etwas schwierig, so rasch vorzudringen, als es uns geboten scheint. Wir haben natürlich an die Post in Belfast telegraphiert, aber gerade an diesem Tage wurde eine grosse Anzahl von Paketen aufgegeben, und den Leuten dort ist es nicht möglich, den Ueberbringer des bewussten Paketes noch zu ermitteln. Die Schachtel ist eine Zigarettenschachtel für hundert Stück, aber diese Feststellung bringt uns natürlich nicht weiter. Die Annahme, dass die jungen Mediziner im Spiel sind, scheint mir noch am meisten begründet zu sein, aber wenn Sie einige Stunden übrig hätten, so würde ich mich sehr freuen, wenn Sie zu mir kämen. Sie werden mich entweder auf der Polizeistation oder in der Grossstreet finden.‘ Was sagst du dazu? Hast du Lust, trotz der grossen Hitze mit mir nach. Croydon zu fahren, auf die Möglichkeit hin, einen weiteren Fall für deine Annalen zu finden?“
„Gewiss! Ich wünsche mir gerade so etwas.“
„Gut, so gehen wir also! Rufe, bitte, nach unseren Stiefeln und lass einen Wagen bestellen. Ich bin im Augenblick fertig, ich will mich nur rasch noch umziehen und mir einige Zigarren einstecken.“
Während wir im Zug sassen, prasselte ein Gewitterregen nieder, und als wir in Croydon anlangten, war die Hitze weniger drückend als in London. Holmes hatte Lestrade telegraphisch von unserem Kommen unterrichtet, und so erwartete uns der Detektiv so tipp topp und sauber wie immer an der Station. Ein kleiner Gang von fünf Minuten brachte uns zur Grossstreet, wo Fräulein Cushing wohnte. Es war eine sehr lange Strasse mit hübschen, kleinen, zweistöckigen Backsteinhäusern; alle die Steintreppen vor den Häusern waren sauber weiss gestrichen, und kleine Gruppen von beschürzten Dienstmädchen schwatzten miteinander vor den Türen. Vor einem der Häuser hielt Lestrade und läutete an der Tür, die von einem kleinen, ordentlich gekleideten Mädchen geöffnet wurde. Fräulein Cushing sass in der Vorderstube, in die uns, das Mädchen führte. Das Fräulein hatte ein seelengutes Gesicht mit grossen, sanften Augen, und graue, gewundene Locken fielen ihr zu beiden Seiten über die Schläfen hinunter. Eine Stickerei lag auf ihrem Schoss, und ein Korb mit farbigen Seidenfäden stand neben ihr auf einem Stuhl.
„Sie sind draussen im Schuppen, diese grässlichen Dinger!“ rief sie Lestrade bei seinem Eintritt entgegen. „Ich wünschte, Sie würden sie mitnehmen, damit ich’s aus dem Haus habe.“
„Das wollen wir auch, Fräulein Cushing. Ich habe sie nur hier gelassen, damit Herr Holmes sie in Ihrer Gegenwart besehen kann.“
„Aber, bitte, warum denn in meiner Gegenwart?“
„Für den Fall, dass er irgendwelche Fragen an Sie zu richten hätte.“
„Aber was soll das nützen, mir noch weitere Fragen vorzulegen, wenn ich Ihnen doch schon erklärt habe, dass ich absolut nichts von der Sache weiss?“
„Sie haben ganz recht,“ sagte Holmes in seiner beruhigenden Art. „Ich kann mir denken, wie Sie in dieser Angelegenheit bereits mehr als genug mit Fragen belästigt worden sind.“
„Ja, wahrhaftig! Ich bin eine ruhige Frau und führe ein zurückgezogenes Leben. Es hat etwas Aufregendes für mich, meinen Namen in den Zeitungen zu finden und die Polizei im Hause zu haben. Herr Lestrade, ich will die Dinger nicht in meinem Zimmer haben! Wenn Herr Holmes sie sehen will, so müssen Sie hinaus in den Schuppen gehen.“
Wir begaben uns nun zu dem kleinen Schuppen, der in dem schmalen Gärtchen hinter dem Hause lag. Lestrade ging hinein und brachte eine gelbe Pappschachtel, ein Stück braunes Papier und einen Bindfaden heraus. In dem Garten stand eine Bank. Darauf setzten wir uns alle drei nieder, während Holmes nacheinander untersuchte, was ihm Lestrade an Indizien überreicht hatte.
„Dieser Bindfaden da kommt mir ausserordentlich interessant vor,“ bemerkte er, indem er ihn genau untersuchte und dann daran roch. „Für was halten Sie das, Lestrade?“
„Der Bindfaden ist offenbar geteert.“
„Ganz richtig. Es ist ein Stück geteertes Segelgarn. Sie haben auch ohne Zweifel bemerkt, dass Fräulein Cushing den Bindfaden mit einer Schere aufgeschnitten hat, wie man an der doppelten Einkerbung sehen kann. Das ist von Wichtigkeit.“
„Die Wichtig`keit hiervon vermag ich keineswegs einzusehen,“ bemerkte Lestrade.
„Die Bedeutung liegt in der Tatsache, dass der Knoten nicht verlegt ist und dass dieser Knoten von ganz besonderer Art ist.“
„Gewiss, gewiss,“ antwortete Lestrade zuvorkommend. „Der Knoten ist sehr schön geschlungen, und ich habe mir bereits früher schon eine Notiz darüber gemacht.“
„Gut! Das wäre also der Bindfaden, und nun wollen wir mal das Packpapier ansehen. Gewöhnliches braunes Papier mit einem ausgesprochenen Geruch von gebranntem Kaffee. Was, Sie haben das nicht bemerkt? Aber ich denke doch, darüber kann gar kein Zweifel herrschen. Die Adresse in ziemlich ungelenken Buchstaben geschrieben: ,Fräulein S. Cushing, Grossstreet in Croydon‘. Der Schreiber hat eine Feder mit sehr breiter Spitze, vermutlich eine J-Feder, und ganz schlechte Tinte benützt. Das Wort Croydon war ursprünglich mit einem i geschrieben, das dann nachher in ein y umgeändert wurde. Das Paket wurde also adressiert von einem Mann — denn die Schrift ist ganz entschieden männlich — von begrenzter Erziehung, der von der Stadt Croydon nichts wusste. Gut soweit! Die Schachtel ist eine gelbe Zigarettenschachtel für hundert Stück; es ist nichts Besonderes an ihr zu bemerken, ausser den zwei Fingerabdrücken, die da in der linken unteren Ecke zu sehen sind. Sie ist mit grobem Salz ausgefüllt, und es ist von dem Salze, wie man es benützt, um Häute und derartige Sachen zu konservieren. Und darin liegen nun diese äusserst merkwürdigen Einschlüsse.“ Während er dies sprach, nahm er die beiden Ohren heraus; er legte ein Brett über seine Knie und untersuchte die Ohren eingehend, wobei Lestrade und ich uns von beiden Seiten zu ihm herabneigten und abwechselnd diese schrecklichen Fleischstücke und das gedankenvolle ernste Antlitz unseres Freundes betrachteten. Endlich legte er sie wieder in die Schachtel zurück und sass dann einige Zeit in tiefem Nachdenken da.
„Sie haben ohne Zweifel bemerkt,“ sagte er dann zu Lestrade, „dass diese Ohren kein Paạr bilden.“
„Natürlich habe ich das bemerkt; aber wenn alles nur ein schlechter Scherz einiger junger Mediziner ist, so war es diesen ebenso leicht gewesen, zwei verschiedene Ohren aus dem Anatomiesaal zu schicken, als ein Paar.“
„Selbstverständlich! Aber es handelt sich hier gar nicht um einen Scherz.“
„Sind Sie dessen so sicher?“
„Der Augenschein spricht sehr dagegen. Die Leichname erhalten für anatomische Zwecke eine Einspritzung mit einer fäulniswidrigen Flüssigkeit. Davon aber zeigen diese Ohren nichts. Sie sind mit einem nicht sehr scharfen Instrument abgeschnitten worden, und so etwas wäre kaum der Fall, wenn es ein Student der Medizin getan hätte. Ausserdem würde einem Mediziner Formol oder Spiritus als Konservierungsmittel viel näher liegen als irgend etwas anderes; am allerwenigsten würde er wohl an Salz denken. Ich wiederhole Ihnen, es handelt sich hier nicht um einen schlechten Witz, sondern wir stehen vor einem Verbrechen, das durchaus ernst aufzufassen ist.“
Ein leichter Schauder überrieselte mich, als ich den Worten meines Freundes lauschte und den schweren Ernst beobachtete, der sich in seinen Zügen ausdrückte. Diese unvermittelte Einleitung schien mir auf irgendwelche fremdartige und unerklärliche Schrecken hinzuweisen, die im Hintergrunde lauerten. Lestrade aber schüttelte den Kopf, als sei er nur halb überzeugt von Holmes’ Worten.
„Man kann natürlich Einwendungen gegen meine Anschauung, dass es sich nur um einen Scherz handelt, erheben,“ sagte er; „das unterliegt keinem Zweifel. Aber gegen die andere Anschauung lassen sich doch noch zwingendere Gründe ins Feld führen. Wir wissen, dass diese Frau in Penge sowohl wie hier seit zwanzig Jahren ein sehr stilles und ehrbares Leben geführt hat. Während dieser ganzen Zeit ist sie kaum einmal einen vollen Tag von hier weggewesen. Warum nun ums Himmelswillen sollte irgend ein Verbrecher gerade ihr die Beweise seiner Schuld zuschicken, vollends wenn sie von der ganzen Sache so gar nichts weiss, wie sie vorgibt? Sie müsste denn geradezu die raffinierteste Schauspielerin sein!“
„Das ist gerade das Problem, das wir zu lösen haben,“ antwortete Holmes, „und ich für meinen Teil werde dem Problem auf den Leib gehen, indem ich zunächst einmal überzeugt bin, dass meine Annahmen richtig sind, und dass es sich um einen Doppelmord handelt. Eines von diesen Ohren ist das einer Frau, es ist klein, zierlich geformt und weist ein Loch für einen Ohrring auf. Das andere hat einem Mann gehört; es ist sonngebräunt, gröber in den Formen und gleichfalls am Ohrläppchen durchlocht. Diese beiden Leute sind wahrscheinlich tot, oder wir würden inzwischen von ihnen gehört haben. Heute haben wir Freitag; das Paket wurde am Donnerstag morgen zur Post gegeben. Die Tat hat sich also am Mittwoch oder Dienstag oder noch früher zugetragen. Wenn diese beiden Leute ermordet worden sind, wer anders als der Mörder sollte diese Zeichen seiner Tat an Fräulein Cushing geschickt haben? Der Absender des Pakets ist der Mann, den wir suchen müssen. Aber er muss irgend einen starken Grund dafür gehabt haben, dies Paket an Fräulein Cushing zu schicken. Welchen Grund nun? Ich kann mir kaum einen andern denken, als den, ihr auf diese Weise zu sagen, dass die Tat vollbracht ist; oder schliesslich, um ihr eine Dual zu bereiten. Aber in beiden Fällen müsste sie wissen, wer der Täter ist. Weiss sie das? Ich glaube nicht. Wenn sie es wüsste, warum hätte sie dann die Polizei benachrichtigt? Sie hätte ganz einfach die Ohren in ihrem Garten vergraben können, und kein Mensch würde irgend etwas davon erfahren haben. Das würde sie sicherlich getan haben, wenn sie gewünscht hätte, den Verbrecher zu schützen. Aber wenn sie diesen Wunsch nicht hat, so würde sie der Polizei auch sogleich seinen Namen verraten haben, wenn sie ihn wüsste. Hier gehen die Fäden so durcheinander, dass wir sie notwendig erst entwirren müssen.“
Er hatte rasch und mit erhobener Stimme gesprochen, wobei er über den Gartenzaun hinweg ins Leere blickte. Nun aber sprang er hastig auf und schritt nach dem Hause zu.
„Ich möchte einige Fragen an Fräulein Cushing richten,“ sagte er.
„In diesem Falle kann ich Sie ja allein lassen,“ bemerkte Lestrade, „ich habe noch eine andere Sache hier zu erledigen. Ich glaube auch nicht, dass ich aus Fräulein Cushing noch irgend etwas Neues herausbringen werde. Wenn Sie fertig sind, so treffen Sie mich bitte nachher auf der Polizeistation.“
„Auf unserem Rückweg nach dem Bahnhof werden wir vorsprechen,“ antwortete Holmes. Einen Augenblick später standen wir wieder in dem Vorderzimmer, wo die Dame immer noch ruhig an ihrem Sofakissen weiterstickte. Sie legte es in den Schoss, als wir eintraten, und sah uns mit ihren offenen blauen Augen fragend an.
„Ich bin überzeugt,“ sagte sie, „dass es sich hier um einen Irrtum handelt, und das Paket gar nicht für mich bestimmt war. Ich habe dies dem Herrn vom Scotland Yard schon wiederholt erklärt, aber er hat dafür nur ein Lächeln übrig. Auf der ganzen Welt habe ich, soviel ich weiss, keinen einzigen Feind, warum also sollte mir jemand diesen Streich spielen?“
„Ich komme zur selben Ansicht wie Sie, Fräulein Cushing,“ entgegnete Holmes und setzte sich neben sie. „Ich glaube, dass dies mehr als wahrscheinlich ist —“ Er hielt plötzlich inne, und wie ich aufsah, war ich überrascht, zu bemerken, dass er mit sonderbarem Interesse das Profil der Dame beobachtete. Ueberraschung und Befriedigung, beides konnte man einen Augenblick in seinem angespannten Gesichte lesen, obgleich es wieder ebenso ausdruckslos wie immer war, als Fräulein Cushing sich zu ihm wandte, um die Ursache seines plötzlichen Schweigens zu ergründen. Ich selbst starrte auf ihr flach geordnetes, von grauen Fäden durchzogenes Haar, ihren Kamm, ihre kleinen goldenen Ohrringe, ihre freundlichen Gesichtszüge; aber ich konnte nichts entdecken, was die offensichtliche Aufregung meines Freundes hätte erklären können.
„Dann hätte ich noch zwei Fragen . . .“
„O, ich habe jetzt genug,“ rief Fräulein Cushing ungeduldig.
„Sie haben zwei Schwestern, nicht wahr?“
„Woher wissen Sie das?“
„Ich bemerkte in dem Augenblick, als ich das Zimmer betrat, dass Sie auf dem Kaminsims eine Photographie von drei Damen haben. Eine dieser Damien sind unzweifelhaft Sie selbst, während die beiden anderen Ihnen so ausserordentlich ähnlich sehen, dass ich über die verwandtschaftlichen Beziehungen nicht im Zweifel sein konnte.“
„Ja, Sie haben ganz recht: Es sind meine beiden Schwestern Sara und Mary.“
„Und hier neben mir habe ich ein weiteres Bild Ihrer jüngeren Schwester bemerkt, in Gesellschaft eines Mannes, der nach seiner Uniform zu schliessen ein Steward ist. Das Bild wurde in Liverpool aufgenommen. Ich sehe, dass sie damals noch nicht verheiratet war.“
„Sie beobachten sehr rasch!“
„Das ist mein Geschäft.“
„Ja, Sie haben ganz recht. Aber wenige Tage darauf hat sie sich mit Herrn Browner verheiratet. Er fuhr mit der Südamerikalinie, als dies Bild aufgenommen wurde, aber seine Zuneigung zu seiner Frau war so gross, dass er, um die langen Trennungen von ihr zu vermeiden, feinen Dienst wechselte und auf einem Dampfer Stellung nahm, der zwischen Liverpool und London verkehrt.“
„Ach, auf der »Alten Heimat« vielleicht?“
„Nein, er war auf der »Maiblume«, als ich zuletzt von ihm hörte. Sim kam einmal hierher und hat mich besucht. Das geschah, ehe er das Gelöbnis gebrochen hat. Aber nachher fing er an zu trinken, sowie er an Land war, und so oft er dann getrunken hatte, wurde er aufgeregt und halb wahnsinnig. O, es war ein böser Tag, an dem er zum erstenmal wieder zum Glas griff. Zuerst brach er mit mir und dann fing er mit Sara Streit an und nun, wo. Mary aufgehört hat, uns zu schreiben, weiss ich gar nichts mehr von den beiden.“
Fräulein Cushing war jetzt bei einem Thema angelangt, für das sie Interesse hatte. Das unterlag keinem Zweifel. Wie die meisten Leute, die ein einsames Leben führen, war sie zuerst zurückhaltend, wurde aber schliesslich ungewöhnlich mitteilsam. Sie erzählte uns vieles über ihren Schwager, den Steward, und kam dann auf ihre früheren Mieter zu sprechen, die Studenten, von deren Ausschweifungen sie uns eingehend berichtete, indem sie uns ihre Namen nannte und die der Hospitäler, in denen sie Assistenten waren.
Holmes lauschte aufmerksam allem, was sie erzählte, und warf von Zeit zu Zeit eine Frage ein.
„Was Ihre zweite Schwester Sara betrifft,“ sagte er, „so wundert es mich, dass Sie nicht zusammen wohnen, wo Sie doch beide unverheiratet sind.“
„O, wenn Sie Saras Temperament kennten, so würde Sie das nicht weiter wundern. Ich versuchte es zuerst, als ich nach Croydon kam, mit ihr, und wir haben auch bis vor etwa zwei Monaten zusammengelebt; aber dann sind wir auseinandergegangen. Ich möchte nichts Böses über meine Schwester sagen, aber sie hat sich von jeher gern in die Angelegenheiten anderer gemischt, und es war schwer mit ihr auszukommen.“
„Sie sagten, dass sie mit Ihren Verwandten in Liverpool Streit bekommen hätte, nicht?“
„Ja, trotzdem sie früher die besten Freunde gewesen sind. Sie kam sogar gerade deshalb nach Liverpool, um in ihrer Nähe leben zu können. Und nun kennt sie keine Bezeichnung mehr, die für meinen Schwager hart genug wäre. Das letzte halbe Jahr, das wir beisammen wohnten, sprach sie nur davon, wie sehr er trinke und dabei herunterkomme. Ich glaube, er hat sich ihre Einmischung in seinen Haushalt nicht gefallen lassen und hat ihr gehörig die Meinung gesagt; und damit war dann der Krach da.“
„Ich danke Ihnen vielmals für Ihre Mitteilungen,“ schloss Holmes, indem er sich erhob und ihr eine Verbeugung machte. „Ihre Schwester Sara wohnt, wie Sie sagten, in der Newstreet in Wallington? Ich empfehle mich Ihnen und bedauere lebhaft, dass Sie hier in einer Sache so belästigt worden sind, mit der Sie, wie Sie sagen, nichts zu tun haben.“
Als wir aus dem Haus traten, fuhr eben eine Droschke vorbei. Holmes rief den Kutscher an. „Wie weit ist es bis Wallington?“ fragte er.
„Bloss ’ne halbe Meile.“
„All right. Steig’ ein, Watson! Wir müssen unser Eisen schmieden, solange es warm ist. So einfach die ganze Geschichte auch ist, so stehen doch zwei oder drei sehr lehrreiche Einzelheiten in Verbindung damit.“ Und dann zum Kutscher: „Halten Sie auf dem Hinweg am nächsten Telegraphenbureau.“
Holmes schickte ein kurzes Telegramm ab und während des Restes der Fahrt lag er in die Wagenpolster zurückgelehnt, den Hut über die Augen gezogen, damit ihm die Sonne nicht ins Gesicht scheine. Der Kutscher hielt vor einem Haus, das ähnlich gebaut war wie das des alten Fräuleins, von dem wir kamen. Mein Freund befahl ihm zu warten und hatte die Hand schon am Klingelknopf, als die Tür aufging und ein ernst aussehender junger Herr in Schwarz und mit einem Zylinderhut heraustrat.
„Ist Fräulein Sara Cushing zu Hause?“ fragte Holmes.
„Fräulein Sara Cushing ist sehr krank,“ sagte er. „Seit gestern zeigen sich bei ihr Symptome einer gefährlichen Nervenerkrankung. Ich bin ihr Arzt und kann unmöglich die Verantwortlichkeit auf mich laden, ihr jetzt irgendwelchen Besuch zu gestatten. Vielleicht haben Sie die Freundlichkeit, in etwa zehn Tagen wieder zu kommen.“ Er zog seine Handschuhe an, schloss die Tür und ging die Strasse hinunter.
„Dann eben nicht,“ sagte Sherlock Holmes in seiner gewohnten guten Laune.
„Vielleicht hätte sie dir auch gar nichts von Bedeutung sagen können oder sagen wollen,“ bemerkte ich.
„Ich wollte auch gar nichts derartiges von ihr wissen. Ich wollte sie nur sehen, und nun glaube ich, dass ich trotzdem erreicht habe, was ich wollte. — Kutscher, fahren Sie uns nach einem anständigen Hotel! Wir können da zuerst mal zu Mittag essen, und nachher wollen wir zur Polizeistation.“
Das Mittagessen war sehr gemütlich; Holmes liess sich ein Kursbuch geben, in dem er etwas aufschlug, dann aber erzählte er während des ganzen Essens beinahe nichts anderes als Geschichten von Violinen und wie er seine eigene echte Stradivarius, die zum mindestent 10000 Mark wert sei, bei einem Trödeljuden für 55 Mark gekauft hätte. Dies brachte ihn auf Paganini zu sprechen, und über eine Stunde lang sassen wir noch bei einer Flasche Burgunder, während Holmes eine Anekdote nach der anderen über diesen ausserordentlichen Mann erzählte. Der Nachmittag war schon weit vorgeschritten, und die frühere Hitze hatte sich in eine angenehme milde Frische verwandelt, als wir uns auf der Polizeistation einfanden. Lestrade erwartete uns vor der Tür.
„Ein Telegramm für Sie, Herr Holmes,“ sagte er.
„Aha, das ist die Antwort.“ Er riss es auf, seine Augen flogen über den Inhalt; dann steckte er es in die Tasche. „Es ist alles so, wie ich gedacht habe,“ sagte er.
„Haben Sie irgend etwas herausgefunden?“
„Ich habe alles herausgefunden.“
„Was!“ Lestrade sah ihn voll der grössten Verwunderung an. „Sie scherzen, Herr Holmes!“
„In meinem ganzen Leben habe ich noch nie weniger gescherzt als jetzt. Es ist ein abscheuliches Verbrechen begangen worden, und ich glaube nun alle Einzelheiten desselben aufgeklärt zu haben.“
„Und wo ist der Verbrecher?“
Holmes schrieb einige Worte auf die Rückseite seiner Visitenkarte und überreichte sie Lestrade.
„Das ist er,“ sagte er. „Sie können ihn aber nicht vor morgen nacht verhaften lassen. Ich möchte Sie noch bitten, dass Sie meinen Namen mit diesem Fall nicht in Verbindung bringen, denn ich ziehe es vor, nicht im Zusammenhang mit solchen Verbrechen genannt zu werden, deren Entdeckung so gänzlich ohne alle Schwierigkeiten ist. Empfehle mich, Herr Lestrade!“
Wir gingen miteinander zum Bahnhof und liessen Lestrade ein wenig verdutzt zurück. Aber mit verklärtem Antlitz und voll Entzücken schaute er auf die Karte, die Holmes ihm überreicht hatte.