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Die Frau ist ein kompliziertes Wesen und schwer zu verstehen. Besonders für Männer. Aber das ist ja nichts Neues. Neu hingegen ist, dass es eine gebrauchsfertige Anleitung zur Auswahl, Haltung und Erziehung des weiblichen Geschlechts gibt, und zwar von echten Frauenversteherinnen. Von der Typologie der Frau über geeignete Beschaffungsorte bis zu den weiblichen Macken erfährt der Leser alles, um bequem und stressfrei mit Frauen zusammenleben zu können. Falls das nicht klappt, bieten die Autorinnen viele individuelle und fantasievolle Möglich-keiten, wieder Schluss zu machen.
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Seitenzahl: 198
Kerstin Matthies & Mariann Ludewig
Wenn Sie dieses Buch aufschlagen und beginnen, diese Zeilen zu lesen, werden Sie viele Fragen haben. Woher bekommt man eine Frau? Warum haben manche Frauen Spliss und andere nicht? Welche Frau ist die passende? Wie erzieht man so ein Wesen richtig? Warum gibt es überhaupt Frauen? Und warum um alles in der Welt wollen mir das zwei Frauen erzählen?
Auf die ersten Fragen werden wir später eingehen, viel wichtiger ist jedoch die letzte. Es gibt viele Männer, die sich als Frauenversteher bezeichnen. Das ist eigentlich Unsinn. Denn Frauenversteher kann man nur sein, wenn man Frau ist. Zufälligerweise sind wir Frauen. Dies gab uns den Anlass, diesen kleinen Leitfaden zu schreiben. Okay, dafür gab es noch andere Gründe, aber die gehören nicht hierher (vgl. Kapitel »Die Macken«).
Lassen Sie sich das oft komplizierte Wesen Frau von zwei Personen erklären, die Frauen wirklich kennen. Die wissen, wie sehr erster Spliss an einem sonnengebleichten, frischgeschnittenen Haar schmerzt. Die wissen, warum Frauen fasziniert sind von Schuhen und warum Schuhkäufe oft Migräne nach sich ziehen. Und Migräne oft Schuhkäufe. Lassen Sie sich verzaubern von einer völlig grotesken Welt, die Sie mit Hilfe dieses kleinen Ratgebers geschickt selbst gestalten können. Wir wünschen viel Spaß bei der Lektüre!
Gewiss werden Sie schon eine gewisse Vorstellung haben, wie IHRE Frau aussehen soll. Ob sie blonde Haare haben soll oder braune, ob lang oder kurz, ob sie eher groß sein soll oder klein und überhaupt.
Solche Vorstellungen in die Tat umzusetzen ist ein Leichtes, es gibt schließlich unzählige Frauen auf diesem Planeten. Auswahlkriterien sollten sich bei Frauen aber niemals nur auf die Optik beschränken.
Gerade bei weiblichen Wesen ist das Äußere nur eine Fassade, unter der im Zweifelsfall ein brodelnder Vulkan lauert. Zwar lässt die Optik auf die grundlegende Temperatur des Vulkans schließen, nichtsdestotrotz bedarf es bei der Auswahl einer Frau sehr viel Feingefühls. Achten Sie unbedingt auf die in den folgenden Kapiteln geschilderten Warnzeichen – manche Frauen werden Sie Ihr ganzes Leben nie wieder los! Falls Sie der Meinung sind, dass das Kapitel »Fehlanschaffungen« im Vergleich zu dem mit den lohnenswerten Exemplaren zu lang ist, grämen Sie sich bitte nicht. Wir sind nämlich auch Ihrer Meinung.
Das nette Mädel
Das nette Mädel, häufig auch als das »nette Mädel von nebenan« bezeichnet, existiert in drei grundsätzlichen Ausprägungen: die Strahlemaus, die dumme Nuss und zu guter Letzt die Langweilerin.
Die Strahlemaus zeichnet sich, wie der Name schon sagt, durch ein grenzdebiles Dauerlächeln aus. Daher bringt sie den Vorteil mit sich, dass sie wenig bis gar nicht spricht. Im Laufe ihres harmonischen, friedvollen und glücklichen Lebens hat die Strahlemaus gelernt, dass ständig bis zu den Ohren gezogene Mundwinkel die Artikulation maßgeblich erschweren.
Zu erkennen ist die Strahlemaus leicht: Man findet sie zum Beispiel in Boutiquen, wo sie mit breitem Lächeln auf verschiedene Kleidungsstücke deutet, in Baumärkten, wo sie sich Männern grinsend in den Weg stellt und aufgeregt auf einen ihr unbekannten Gegenstand in den oberen Regalreihen zeigt.
Da ihr Wortschatz beschränkt ist auf Sätze wie etwa: »Hmmm, das ist aber schön …«, »Oh, wie süüüß!!«, »Jaaaa« oder »Wie interessant, erzähl doch mal«, »Nein, Schatzimausi, das darfst du aber nicht!«, ergreifen Strahlemäuse in der Regel Berufe wie Pantomimin, Gesprächstherapeutin, Krankenschwester oder Erzieherin.
Die Strahlemaus ist im Umgang sehr pflegeleicht und in jeder Situation ein passendes Accessoire. Sie strahlt einfach eine ständige Zufriedenheit aus und erweckt auf Anhieb Sympathien. Es sind zahlreiche Fälle bekannt, in denen eine Strahlemaus sich innerhalb von Sekunden in die Herzen fremder Menschen gelächelt hat.
An sich ist die Strahlemaus sehr unkompliziert. Sie dürfen nur keine gehobenen Ansprüche an Konversation haben, und Sie sollten sich vergewissern, dass die Strahlemaus eine sehr gute Krankenversicherung mit integrierten Zahnzusatzbehandlungen hat. Oder dass sie sich eine anschafft. Denn ein grenzdebiles Grinsen mit einer Reihe faulender Zähne wird auch den Hartgesottensten irgendwann abschrecken. Auch wenn dies momentan weit von Ihrer Realität entfernt ist – der Zahn der Zeit nagt auch an Zähnen!
Das Kennenlernen der Strahlemaus ist vergleichsweise einfach: Lächeln Sie einfach zurück!*
Die dumme Nuss unterscheidet sich von der Strahlemaus eigentlich nur durch ein winziges Detail. Aufgrund erheblicher geistiger Unterbelichtung hat sie entweder einfach vergessen, wie man mit dem Lächeln aufhört, oder aber sie hat vergessen, wie man damit anfängt. Sie hat einfach alles vergessen, was in der Welt um sie herum passiert. Sie hat auch ihren Namen vergessen. Ansonsten ist sie zwar nett – aber grundlegend unfähig, ihre Umwelt wahrzunehmen. Als Dekoration kann sie durchaus geeignet sein, richten Sie sich aber bitte darauf ein, dass Sie ihr täglich erneut den Weg zur Toilette erklären müssen.
Die Langweilerin ist wohl die am häufigsten anzutreffende Ausprägung des netten Mädels. Im Vergleich zu ihr wirkt Queen Mum wie ein Aphrodisiakum, die neuste Spam-Mail wie eine wichtige Botschaft und eine Vorlesung über die Entwicklung der Gemeinen Stubenfliege wie eine Erlösung. Man findet die Langweilerin in feministischen Vereinen, beim Häkeln von Tischdeckchen oder auf ihrer eigenen, groß angelegten Tupper-Party. Meist trifft man sie in Begleitung anderer Langweilerinnen an, denen sie zum x-ten Mal die Geschichte von ihrer Oma, »als sie damals gerade dem Opa Hans-Gerd die Pantoffeln brachte, kurz bevor die beiden nach Wanne-Eickel zogen …«, erzählt.
Sollten Sie mit der Anschaffung einer Langweilerin liebäugeln, versuchen Sie es einfach mal in der Stadtbibliothek in den Ecken »Christliche Literatur«, »Heim und Garten« oder »Gestalten und Verschönern mit natürlichen Materialien«. Sprechen Sie sie ruhig und freundlich an und bekunden Sie Ihr ausgeprägtes Interesse für diese Themen. Schon bald wird die Langweilerin auch Ihr Heim verschönern. Ohnehin erweist sie sich gelegentlich im eigenen Heim als günstig platziert. Sollten Sie Besuch von Steuerprüfern, Gerichtsvollziehern, der GEZ, den Zeugen Jehovas oder ähnlich gern gesehenen Zeitgenossen bekommen, stellen Sie einfach Ihre Langweilerin vor und sie wird den Rest erledigen. Da sie einfach nicht müde wird, andere Menschen mit ihren sogenannten »Interessen« zu erfreuen, hat noch jeder Gast früher oder später fluchtartig das Haus verlassen.
Ihr ausgeglichenes und unkompliziertes Wesen vermag einfach zu begeistern. In der Haltung ist die Langweilerin meistens pflegeleicht – oft kennt sie nicht einmal die neuesten Modetrends –, und auf kostspielige Erlebnisse wie Fallschirmspringen oder Wildwasser-Rafting wird Sie die Langweilerin garantiert niemals ansprechen!
* – Und erklären Sie ihr, dass das seltsame Ding im Baumarkt eine Tigersäge ist, die ihre frisch lackierten Fingernägel innerhalb von Sekunden samt Fingern abschneidet. Lächelt sie dann immer noch, dann haben Sie die Garantie, dass sie eine echte Strahlemaus ist.
Die Schicksen-Frau
Jeder kennt sie, keiner mag sie und doch ist es am ehesten der Typus Frau, den Sie kennenlernen. Das liegt auf der einen Seite natürlich daran, dass die Schickse ein sehr häufig anzutreffender Frauentyp ist. Auf der anderen Seite wird diese Tatsache dadurch bestärkt, dass die Schickse sehr stark in die Öffentlichkeit drängt. Sie hält sich für die Schönste, die Beste und überhaupt: für ein Gnadengeschenk Gottes. Lassen Sie sich bitte nicht verwirren, wenn Sie den Begriff »Schickse« bereits in einem anderen Zusammenhang gehört haben, der Begriff hat sich grundlegend gewandelt. Die Schickse selbst hat ihn umdefiniert.
Auf den ersten Blick werden Sie die Schickse vermutlich nicht sehen, sondern hören. Da sie manchmal von Natur aus nicht mit der schönsten Optik gesegnet wurde, braucht sie andere Mittel, um Aufmerksamkeit zu erlangen. Dies ist zu 99 Prozent durch eine hohe, schrille Stimme gegeben. Diese Stimme benutzt die Schickse leider häufig, da sie davon überzeugt ist, dass alle und jeder wissen will, wie ihr Tag war, wie es ihr geht, wie die Splissbehandlung gelaufen ist und was sie heute Abend kochen will. Damit auch Menschen in 200 Meter Entfernung dies noch mitbekommen, erhebt die Schickse die Stimme oft zu einem ohrenbetäubenden Kreischen. Leider lassen sich Stimmbänder auf Dauer zu mehr Leistung trainieren, sodass die Problematik mit zunehmendem Alter schlimmer wird.
Wenn Sie einmal auf eine solche Schickse treffen – bzw. Ihr Ohr von ihr Notiz genommen hat*1, werden Sie bei einem Blick auf ihr Äußeres ähnlich Schrilles entdecken. Um mangelnde optische Reize auszugleichen, benutzt die Schickse auffallendes Make-up und auffallende Kleidung, meist noch schriller als die Stimme. Weiterhin fällt die Schickse durch eine »zarte Bräune« auf, in Fachkreisen auch »Grillhähnchen-Look« genannt. So kann sie sich sicher sein, dass sie nicht übersehen wird. Neben dem liebevollen Kosenamen »Brathähnchen« eignet sich für die Schickse ebenfalls der Begriff »Schminktasche«. Ohne die Schicksen dieser Welt wäre die Kosmetikindustrie am Ende!
Prinzipiell ist die Schickse in der Haltung sehr anstrengend. Wenn Sie aber selbst ein sehr ruhiger Typ sind, eignet sich die Schickse ideal für gesellschaftliche Empfänge, Sie selbst werden niemals das Wort ergreifen müssen.*2 Sie ist auch ideal dazu geeignet, bei anderen, besser aussehenden Frauen Mitleid zu erregen.
Die Schickse ist überaus einfach zu erlegen, sie fühlt sich von jedem geschmeichelt, der vermeintlich erkannt hat, dass sie ein Geschenk Gottes ist. Sie folgt bereitwillig jedem, der ihr eine Bühne geben kann oder ihr einfach nur zuhört. Dies wird noch verstärkt durch die Tatsache, dass die Schickse oftmals sehr naiv und zudem mit recht wenig Intellekt ausgestattet ist.
Auch das Zusammenleben mit der Schickse lässt sich einfach gestalten. Haben Sie einmal genug von dem schrillen Gebrabbel oder den augenkrebsverursachenden Klamotten, so sperren Sie sie einfach für ein paar Stunden in den Keller. Besorgen Sie einen Knebel. Oder suchen Sie sich ein zeitaufwendiges Hobby oder einen Job mit viel Außendiensttätigkeit, vorzugsweise an Wochenenden. Im schlimmsten Fall besorgen Sie der Schickse einen Job bei einer Telefonhotline – sie wird nie wieder aufhören zu reden!
*1 – Oder Ihre Nase: Um auch taube Männer zu erreichen, duscht die Schickse morgens in Parfum.
*2 – Dazu haben Sie auch gar keine Chance.
Die Vamp-Frau
Stellen Sie sich Folgendes vor: Sie gehen abends nach dem Besuch bei Freunden einsam und alleine auf dem Nachhauseweg durch eine dunkle Gasse. Die Straßenlampe vor Ihnen taucht die Szenerie in ein filmreif-gespenstisches Licht. Sie spüren einen leichten Luftzug im Nacken. Sie erschrecken. Sie drehen sich um. Und hinter Ihnen steht in voller Größe ein weiblicher Vampir. Bestimmt haben Sie so etwas schon einmal in einem mehr oder weniger schlechten Horrorfilm gesehen. Würden Sie so ein Exemplar Frau etwa mit nach Hause nehmen wollen? Natürlich! Diese Einstellung, die vielen Männern eigen ist – verbunden mit der relativen Knappheit des Angebotes –, hat für ein besonderes Interesse an dem Wesen namens Vamp-Frau geführt. Natürlich ist sie kein Vampir. Aber das vergisst diese Sorte Frau manchmal.
Die Vamp-Frau ist relativ selten anzutreffen, da es nur wenige Frauen gibt, die diese Rolle spielen können. Sollte im Umkreis von 500 Metern – auch auf einer dicht gedrängten Tanzfläche – eine Vamp-Frau anwesend sein, werden Sie sie bemerken. Denn dieses Exemplar versteht es, die Sinne und Blicke und oftmals auch das Kleingeld sämtlicher anwesender Männer auf sich zu ziehen. Die Vamp-Frau liebt das Rampenlicht (was beweist, dass sie kein echter Vampir sein kann! Okay, sie verabscheut oftmals Knoblauch, was aber daran liegt, dass sie Angst hat, schlecht aus dem Mund zu riechen …), jedes Auftreten ihrerseits ist eine perfekt geplante Show. Die Vamp-Frau ist immer von atemberaubender Schönheit, oft mit langen, glänzenden Haaren. Ihre Figur ist makellos, sie betont diese gerne durch aufreizende, hautenge und oft bunte Kleidung. Sie hat perfekt gepflegte Hände mit sorgfältig manikürten Fingernägeln. Meistens ist sie in Begleitung eines ruhiger wirkenden Mannes, der niemals ihr Freund ist, sondern ihr engster Vertrauter und Diener. Das mag sich etwas seltsam anhören, aber die Vamp-Frau versteht es perfekt, männliche Wesen um den Finger zu wickeln. Der Begleiter ist oft ein jahrzehntelanger Kumpel, der jeden Wunsch ohne Zögern ausführt, nur um sich im Glanz der Vamp-Frau sonnen zu können. Die Vamp-Frau hat jedoch noch etwas anderes. Etwas, das Männer fasziniert. Etwas, das bei Frauen selten ist. Sie verfügt über die seltene Ausstrahlung von Macht und Stärke. Nicht dass sie wirklich stark und mächtig wäre, aber sie strahlt es aus. Und wenn man dieses Schauspiel nicht durchschaut, kann man sich schnell als persönlicher Spaßbringer besagter Vamp-Frau wiederfinden.*1
Andererseits birgt die Vamp-Frau auch einige nicht zu vernachlässigende Vorteile. Viele Männer reizt das Spiel mit einer starken Frau. Sie wollen eine Partnerin, um die sie beneidet werden*2 – die Vamp-Frau ist hierfür perfekt geeignet. Zudem lässt sie sich sehr einfach erlegen. Da sie selbst von ihrer eigenen Ausstrahlung derart überzeugt ist, müssen Sie sie einfach nur ignorieren. Sie wird von alleine zu Ihnen kommen, um zu prüfen, warum Sie nicht auf diese magische Anziehungskraft hereinfallen. Dann reicht es schon, wenn Sie mit dem Sabbern warten, bis Sie die Öffentlichkeit verlassen haben.
Für das spätere Zusammenleben gibt es allerdings einiges zu beachten. Die Vamp-Frau kann zum Beispiel nicht kochen. Seien Sie froh, wenn sie es auch gar nicht erst versucht. Ähnliches gilt für Wäschewaschen oder Putzen. Besorgen Sie sich eine Haushaltshilfe oder ziehen Sie wieder zu Ihrer Mutter. Die Vamp-Frau ist ein wenig wählerisch, was Ernährung etc. angeht. Sie will immer einfach nur das Beste. Da sie aber auch gleichzeitig etwas naiv ist und überhaupt nicht weiß, wie gutes Essen aussieht, können Sie ihr mit ein wenig Rhetorik und gutem Porzellan zum Abendessen auch eine Dose Katzenfutter servieren. Vergessen Sie auf keinen Fall die Petersilie – das Auge isst mit! Die Vamp-Frau wird es nicht merken. Und Katzenfutter soll sehr nahrhaft sein.
Wenn Sie das Bedürfnis verspüren, mit ihr einen ruhigen Abend zu verbringen, ohne ständig mit dem »Ich bin mächtig – himmel mich an und leck mir die Stiefel«-Getue genervt zu werden, so genügt es meistens schon, ein wenig an ihrem Ego zu kratzen. Sie ist besonders empfindlich, wenn es um ihr Äußeres geht.
Fragen Sie sie zum Beispiel, ob die Wimperntusche verschmiert ist oder ob das jetzt so aussehen soll. Fragen Sie sie, ob sie vielleicht ein wenig zugenommen hat. Ob sie nicht doch ein etwas weiteres Oberteil anziehen möchte, um dies zu kaschieren. Sie werden sehen, wie das Ego der Vamp-Frau sich langsam in Ihrer ausgestreckten Hand zusammenfaltet – an diesem Abend sind Sie der Chef. Allerdings war das auch Ihr letzter (gemeinsamer) Abend. Daher sollten Sie nicht vergessen zu erwähnen, dass Sie sie TROTZ dieser kleinen Makel vergöttern. Wegen ihres exklusiven Charakters, ihrer überragenden Intelligenz … Sie wissen schon, das übliche Blabla, nur auf hohem Niveau. Und vergessen Sie nie: Gerade Frauen sind empfänglich für Schmeicheleien der zweiten Ebene. Sie glauben dann, das Kompliment hätte sich quasi durch das Unterbewusstsein geschlichen und müsse daher von Herzen kommen …
Wenn Sie einmal das Geheimnis der Vamp-Frau erkannt haben und mit ihren Macken umzugehen wissen, werden Sie ein farbenfrohes, eindrucksvolles Wesen an Ihrer Seite haben, mit dem Sie hemmungslos bei Ihren Freunden angeben können und sich zudem durch die einfache Ernährung das notwendige Kleingeld für den nächsten Porsche zusammensparen. Sollte trotzdem die Realisation des Porsche-Traumes in weiter Ferne liegen, können Sie Ihre Vamp-Frau auch als Modell, Schauspielerin oder »Tänzerin« verkaufen. Nur eines darf nicht passieren – sie darf nie erfahren, dass Sie ihr tatsächlich Katzenfutter vorgesetzt haben!
*1 – Sie kennen die Duracell-Werbung mit der süßen Hasen-Armee?
*2 – Nicht auf jeder Party darf man sein Auto mit reinnehmen!
Die Tantige
Jedem Mann, der mit der Anschaffung einer Frau liebäugelt, können wir von der tantigen Frau nur abraten. Es sei denn, Sie befinden sich bereits im sterbefähigen Alter bzw. sind taub, halb blind und Ihr Geruchssinn ist zumindest ansatzweise degeneriert. In diesem Fall wären die Nachteile des tantigen Exemplars zumindest insoweit nicht wahrnehmbar, als sie von den wahrgenommenen Vorteilen dieses Typs überkompensiert werden.
Frauen des Typs »tantig« zeichnen sich durch folgende Merkmale aus, auf die wir kurz eingehen möchten:
Sie verhält sich wie eine 80-Jährige, selbst wenn sie die Pubertät eben erst hinter sich gebracht hat. Auffallend ist insbesondere ihr kontinuierliches und ebenso lautstarkes Klagen über allerlei erdenkliche (oder auch nicht erdenkliche) Krankheiten. Ein gewöhnlicher Schnupfen wird zur individuellen Schwerstkrankheit.*1 Ein verstauchter Knöchel bedarf einer zweijährigen Reha-Maßnahme. Insgesamt wird dieser Typ Frau es nicht müde, die interessierte – oder auch uninteressierte, was in der Mehrzahl der Fälle zutreffen sollte – Umwelt detailliert über ihre aktuellen Beschwerden ins Bild zu setzen. Wissen Sie zum Beispiel, was eine »Adenoide Vegetation«, eine »Allergose«, »Lactose-Intoleranz« oder eine »Angina tonsillaris«*2 ist? Nein? Sie können sicher sein, schon bald, nachdem Sie eine tantige Frau bei sich aufgenommen haben, kennen Sie sogar den Fachausdruck für das Krankheitsbild »Luft atmen«.
Die tantige Frau ist wenig bis überhaupt nicht stressresistent. Ihre Frustrationstoleranz konvergiert gegen null. Typische Aussagen sind: »Ich schaff das alles nicht mehr, kein Wunder, wenn ich immer krank bin, bei dem Stress …«, »Ich habs ja nicht so leicht / bequem wie andere, aber ich bin ja selbst schuld, so wie ich mich immer selbst unter (Leistungs-)Druck setze …«, »Ich mach ja immer noch alles, selbst wenn wirklich nichts mehr geht …«, »Wenn andere schon längst den Löffel abgegeben hätten …« Derartige Äußerungen sind dann zu hören, wenn die Frau gemütlich bei einer Tasse Kaffee sitzt und sich »schont, einfach mal ausspannt«. Was nahezu immer der Fall ist. Sollten Sie also ein tantiges Exemplar bei sich zu Hause aufnehmen wollen, beantragen Sie am besten gleich Pflegestufe III.
Auffällig ist auch der für die tantige Frau typische Geruch. Ein Schnüffeltest wird selbst Menschen, deren Geruchssinn nahezu vollständig degeneriert ist, an den »Rentnerduft« erinnern. Darunter versteht man eine Mischung verschiedener typischer Geruchseindrücke, beispielsweise halb vergammeltes Obst, abgestandene, muffige, staubige Luft, »Hauptmahlzeit von Essen auf Rädern«-Geruch, Rheumasalben- und / oder Knoblauchsalben-Duft, allgemeiner Krankenhausgeruch … Sicher haben auch Sie schon in den 20-Uhr-Nachrichten Berichte der Sorte »90-jährige Rentnerin erst nach acht Wochen tot in ihrer 2-Zimmer-Wohnung ohne Ausblick gefunden« gesehen. Bestimmt haben Sie auch bemerkt, dass Polizisten und Ärzte nur mit Mund-und-Nasen-Schutz bzw. Gasmasken besagte Wohnung betreten. Zwar ist das gemeine Volk der Meinung, derartige Schutzmaßnahmen sollten vor dem auftretenden Verwesungsgeruch schützen. Doch Insider wissen es besser. Es ist der auftretende »tantige« Geruch, der den Geruchssinn der Ersthelfer ins Nirwana schießt. Daher empfehlen wir die Anschaffung einer tantigen Frau nur solchen Männern, deren Geruchssinn nahezu nicht (mehr) vorhanden ist. Ein derartiger Zustand lässt sich zum Beispiel durch jahrelangen Alkohol- oder Drogenkonsum erreichen. Auch der exzessive Genuss von »Roth-Händle ohne Filter« (mindestens drei Packungen am Tag) und der daraus möglicherweise resultierende HNO-Krebs begünstigen ein rechtzeitiges Abstumpfen des Geruchssinns.
Besonders interessant ist die artikulierte Selbstwahrnehmung des tantigen Typs, die sich von der Fremdwahrnehmung in aller Regel erheblich unterscheidet. Die Frau selbst betont meist deutlich, wie einfach, unkompliziert, humorvoll, pragmatisch und fröhlich sie sei. Leider ist die tantige Frau davon nur eines, nämlich einfach, genauer gesagt einfach strukturiert. Das ist auch einer der wenigen Vorteile dieses Exemplars. Große Überraschungen werden Sie mit ihr nicht erleben.
Ein weiterer Vorteil sind ihre Fähigkeiten als Alleinunterhalterin. Die tantige Frau benötigt an sich keinen Gesprächspartner, sondern lediglich einen Zuhörer. Kommentare Ihrerseits sind nicht gewünscht und werden daher auch nicht positiv gewertet. Durch geduldiges Zuhören und Kopfnicken können Sie allerdings schon viel erreichen. Einen derart aufmerksamen Zuhörer wird die »Tantige« gerne bei Gelegenheit mit einem leckeren Essen überraschen. Wenn Sie Glück haben, dürfen Sie sogar mal unten liegen. Damit wären die Vorteile dieses Typs aber auch schon vollständig ausgereizt. Mehr können Sie einfach nicht erreichen.
*1 – Nachdem die tantige Frau von diversen ortsansässigen Ärzten der Praxis ver-wiesen wurde, konsultiert sie das Tropeninstitut.
*2 – Die Frau schnarcht, hat Heuschnupfen, verträgt keine Milchprodukte und leidet an einer Mandelentzündung.
Der Hausdrache
Der Hausdrache ist wohl der bekannteste und gleichermaßen unbeliebteste Typ Frau. Jeder von Ihnen hat bestimmt schon mal solch einem Stubenmonster Unterschlupf gewährt oder weiß zumindest von einem bemitleidenswerten Mann, der diesen Fehler begangen hat. Hat ein Hausdrache erst einmal die Türschwelle überschritten, übernimmt er sofort die Herrschaft in Ihrem bisher behaglichen Heim. »Behaglich« wird für Sie damit zum Fremdwort werden. Ihr bisheriger »Zufluchtsort« wird von jetzt an zum »Tatort«.
Dass statistisch gesehen die meisten Unfälle im Haushalt geschehen, dürfte mittlerweile hinreichend bekannt sein. Doch wie lässt sich das erklären? Es besteht Grund zu der Vermutung, dass diese Unfälle in Wahrheit tätliche Angriffe seitens des Hausdrachens sind. Es fängt im Kleinen an: Von ihrer Kommandozentrale aus, der Couch, fliegen Kissen, wenn Sie um wenige Sekunden zu spät von der Arbeit kommen. Begleitet wird dies durch Ausrufe wie »Du meinst wohl auch, ich glaub noch an den Weihnachtsmann!!«, »Das kannst du der Frau erzählen, die dich zu dem gemacht hat, was du heute bist: ein unfähiges, verlogenes Weichei!!«. Schon bald wird das Stubenmonster sich damit nicht mehr zufriedengeben. Vasen müssen her. Und Teller. Damit ist es in der Regel schon so weit gekommen, dass Sie Ihrer »Frau« die Wurfgeschosse Ihrer Wahl selbst in die Kommandozentrale reichen. Schließlich müssen Sie sich ja dankbar zeigen, dass der Hausdrachen sich überhaupt mit Ihnen abgibt.
Schon bald werden Sie mit eingezogenem Kopf durch die Welt streunen, sprechen werden Sie wenn überhaupt nur noch leise und mit gesenktem Blick. Der Großteil ihres Gehalts wird für Ihren Physiotherapeuten draufgehen. Ihre Fehlhaltung hat zu einem Wirbelsäulenschaden geführt. Den Rest bekommt Ihr Psychotherapeut. Sie bringen nicht mehr genug Geld nach Hause. Ihr Hausdrachen verprügelt Sie und zwingt Sie, einen Nebenjob anzunehmen. Sie suchen Hilfe bei »Hilfe, meine Frau schlägt mich e.V.«. Ihr Nebenjob und Ihre Therapietreffen lassen Ihnen kaum noch Zeit, Ihre Führungsposition in einem Automobilkonzern wahrzunehmen. Kollegen und Vorgesetzte bemerken, dass Ihr Auftreten gar nicht mehr dem einer Führungspersönlichkeit entspricht. Sie verlieren Ihren Job. Gott sei Dank haben Sie noch Ihren Nebenjob als »Mehleintüter« bei einem kleinen russischen Unternehmen. Ihre Kollegen mit den dunklen Sonnenbrillen schlagen vor, das »Mehl« nicht nur zu verpacken, sondern auch gleich auf der Straße zu verkaufen. Sie weigern sich, denn Ihnen dämmert was. Sie nehmen ein Tütchen Mehl für Ihre engelsgleiche Frau mit. Leider dämmert auch ihr etwas. Heute befinden Sie sich auf der Flucht vor Polizei und Stubenmonster. Ihr Geld verdienen Sie als Glöckner von Notre-Dame.
Anhand dieses kleinen Ausblicks sollte deutlich geworden sein, dass die Haltung eines Hausdrachens nahezu keine Vorteile mit sich bringt. Wenn Sie auf extreme Frauen stehen und gerne vor Frauen und der Polizei weglaufen, garantiert dieses Exemplar aber einen gewissen Nervenkitzel.*
* – Einen gravierenden Vorteil hat der Hausdrache zusätzlich: Da er den ganzen Tag auf der Couch sitzt, ist diese immer schön warm. Sie werden nur leider nie in den Genuss der Wärme kommen, dazu müssten Sie die Frau zum Aufstehen bewegen können.
Die Biest-frau