Siegfried von Xanten - Willi Fährmann - E-Book

Siegfried von Xanten E-Book

Willi Fährmann

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Beschreibung

Siegfried von Xanten ist der bekannteste Held aus dem Nibelungenlied. Willi Fährmann erzählt davon, wie der junge Mann unverwundbar wurde, von der Werbung um die schöne Kriemhild und dem schrecklichen Verrat an dem starken Siegfried. In einer klaren, schönen Sprache macht der Autor die alten Sagen besonders jungen Lesern zugänglich.

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Seitenzahl: 26

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Titel

Willi Fährmann

Siegfried von Xanten

Eine alte Sage neu erzählt

Der Autor

Willi Fährmann,1929 geboren, holte nach einer Maurerlehre das Abitur an Abendschulennach und studierte anschließend an der pädagogischen Hochschule.Er arbeitete als Lehrer und als Schulrat.Er zählt zu den bedeutendsten deutschen Kinder- undJugendbuchautoren und erhielt zahlreicheAuszeichnungen, u. a. den Deutschen Jugendliteraturpreis für»Der lange Weg des Lukas B.«

Impressum

Erste Veröffentlichung als E-Book 2012© Willi Fährmann 1993Coverillustration: Tilmann MichalskiISBN 978-3-401-80160-5www.arena-verlag.de

Siegfried von Xanten

Uns ist aus alten Zeitenmanch Herrliches erzähltvon Liebe und vom Streiten,von Helden auserwählt.Vom Frieden und von Kriegen,vom Weinen und vom Klagen,vom Elend und von Siegenkönnt ihr nun hören und weitersagen.

Eine der abenteuerlichsten Geschichten ist die Sage vom jungen Siegfried. Er war ein Königssohn der Niederlande und lebte vor langer, langer Zeit in der überall bekannten Stadt Xanten. Die liegt dort, wo der Rhein auf das Meer zufließt.

Sein Vater hieß Sigismund und seine Mutter Sieglinde. Siegfried wuchs zu einem jungen Mann heran und wurde groß und stark. Die Mädchen drehten die Köpfe nach ihm. Von den Männern wagte bald keiner mehr, seine Kräfte mit ihm zu messen. Denn er besiegte sie alle.

Eines Tages machte Siegfried sich auf. Er wollte ferne Länder sehen. Sieben Tage lang feierte man in Xanten ein Abschiedsfest.

Viele Hundert Gäste kamen aus dem ganzen Land. Ritter und Knappen von nah und fern trafen ein.

In einem Wettkampf erprobten die Ritter ihre Stärke. Reiterspiele erfreuten die Gäste. Akrobaten, Tänzer und Schauspieler zeigten ihre Künste. Alle ließen es sich bei leckeren Speisen und süßem Wein gut gehen. Sigismund und Sieglinde ließen Geschenke verteilen. Die Gäste lobten das gelungene Fest.

Viele Menschen in den Niederlanden sagten: »Siegfried soll der Herr über unser Land werden.« Doch Siegfried hatte ganz andere Pläne. Ihn lockten die Fremde und das Abenteuer. Er wollte ins Weite hinaus, fort in die Welt.

»Wo kommt das Wasser des Rheinstroms her?«, fragte er und: »Wohin fliegen die Wildgänse, die in den Wiesen nahe bei den Ufern des Flusses überwintern? Wo ist ihr Ziel, wenn sie im Frühling am Himmel ihre Bahn ziehen?«

Siegfried ließ sich nicht zu Hause halten. Als er aufbrach, wurde seinem Vater das Herz schwer, und seine Mutter weinte ihm nach.

Einige Tage lang war Siegfried schon unterwegs. Da musste er einen großen, finsteren Wald durchqueren. Es wurde Abend. In der Dämmerung sah er einen Feuerschein. Er ging darauf zu und gelangte vor ein Haus, in dem sich eine Schmiede befand. Mime, der Schmiedemeister, saß auf der Bank unter einem alten Baum. Um ihn herum hockten seine Gesellen. Das waren lauter große, starke Kerle.

Siegfried fragte: »Kann ich nicht bei euch das Schmiedehandwerk erlernen?«

»Da kann ja jeder kommen«, antwortete Mime und schüttelte den Kopf.

»Nicht jeder ist so stark wie ich«, prahlte Siegfried. »Ich kann den schwersten Hammer schwingen und werde nicht müde dabei. Versucht es mit mir.«

»Zeig, was du kannst«, antwortete Mime.