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Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Afrikawissenschaften - Sonstiges, Note: 2,0, Universität Wien (Internationale Entwicklung), Veranstaltung: Fragwürdige Verwicklungen – Strategien der Befreiung: Frauenbewegungen und globale Ungleichheit, Sprache: Deutsch, Abstract: Wie zeigen sich die psychischen Phasen der Abwehrmechanismen bei den beiden Hauptprotagonistinnen? Wie werden Unterschiede zwischen Frauen/ Ethnien/ Kasten/ Schichten im Roman „Ein so langer Brief“ dargestellt und welche Rolle spielt die Polygamie? Welche Ereignisse im Leben der Protagonistinnen können als fragwürdige Verwicklungen zwischen Traditionen, Religion und gelebtem Alltag gesehen werden und welche Widersprüche zeigen sich im Zusammenhang damit? Der Roman „Ein so langer Brief“ beschreibt das Leben zweier senegalesischer Frauen, die von Kindestagen an eng befreundet sind, auch wenn sie eigentlich durch die gesellschaftliche Realität, das Kastenwesen, getrennt sein sollten. Die differenten Lebenswege werden dargelegt, diese gehen oft auseinander, finden aber immer wieder zusammen. Die beiden Hauptprotagonistinnen teilen Freud und Leid, sowie auch das Hauptthema des Buches: die Erfahrungen mit Polygamie. Jede der beiden geht anders mit den Erfahrungen um, die Lebenswege gehen auseinander, aber die tiefe Freundschaft bleibt. Diese Seminararbeit versucht einen Beitrag zum besseren Verständnis einer afrikanischen Kultur, der Wolof im Senegal, zu liefern und zeigt fragwürdige Verstrickungen zwischen Tradition, Religion und der Entscheidung für oder gegen Polygamie auf. Der Autorin Mariama Bâ war es wichtig, auf Herausforderungen in polygamen Ehen und die dadurch entstehenden Leiden und Schwierigkeiten hinzuweisen und öffentlich zu machen, was sonst nur hinter verschlossenen Türen passiert. Es war ihr bewusst, dass dieser Roman weltweit erscheinen würde, und es zu großen Diskussionen sowohl im Senegal, als auch in anderen (vor allem muslimen) Ländern kommen würde. Die beiden Hauptprotagonistinnen Ramatoulaye und Aïssatou haben ihren jeweils eigenen Umgang mit einer polygamen Relation und verdeutlichen, dass es eben mehrere Ansätze dazu gibt und auch geben darf. Jede Frau muss ihren eigenen Weg finden können und ihre eigenen Entscheidungen treffen. Gesellschaftliche Vorgaben blockieren oder verhindern diese Entscheidungsfreiheit, dies zu verhindern ist möglicherweise noch ein längerer Prozess.
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