Simson und Delila - Clara Viebig - E-Book

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Clara Viebig

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Beschreibung

Hubert Pantenburg ist ein wilder Junge, der von der Mutter abgöttisch geliebt, vom Vater aber abgelehnt wird. Insbesondere wendet sich der Vater, dem als Förster der Kunowald untersteht, gegen Huberts Umgang mit der Häuslertochter Suß (Susanne). Seiner Auffassung nach ziemt sich für den Försterssohn nicht die Freundschaft mit dem armen Mädchen. Nachdem Hubert sich tagelang in der Ruine der Abtei Himmerod versteckt hatte, schickt der Vater ihn gegen seinen Willen in eine Kaufmannslehre. Hubert bricht die Lehre ab, verweigert die Heirat mit einer reichen älteren Witwe und wird Soldat in Trier. Dort sieht er Suß wieder. Beim Tanz überschreitet er seine Ausgangszeit und wird mit Arrest bestraft. In dieser Zeit wird seine Mutter krank und stirbt. Hubert macht Suß dafür verantwortlich, dass er die Mutter vor ihrem Tod nicht mehr sehen konnte. Er fordert den Erbteil der Mutter ein, doch der Vater hat das Geld noch vor ihrem Tod auf sich überschreiben lassen. Es kommt zum Bruch zwischen Vater und Sohn. Hubert lebt mit Suß zusammen unter erbärmlichen Verhältnissen im Wald. Als sie ihn auffordert, Geld herbeizuschaffen, sorgt er als Wilderer für den Unterhalt. Dadurch kommt es zu einem Konflikt mit seinem Vater, dem Förster. Bei einem Streit wird der Vater verwundet, und auf Huberts Ergreifung wird eine Belohnung ausgesetzt. Letztlich verrät Suß den Gendarmen Huberts Aufenthalt in der Klosterruine, da sie in ihrer Armut angeblich auf die Belohnung nicht verzichten könne.

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Seitenzahl: 149

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Simson und Delila

Clara Viebig

Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Simson und Delila
Über die Autorin
Impressum

Einleitung

von Ludwig Schröder

Es war im Dezember 1897, da las ich zum ersten Male etwas von der Dichterin Clara Viebig, das Bild aus der Eifel »Am Totenmaar«. Diese kurze Probe großen Könnens genügte, mein Interesse zu wecken. Ich fühlte, da war etwas, das zu großen Hoffnungen berechtigte, so etwas Urwüchsiges, ungemein Frisches, Bodenständiges. Besonders reizte mich auch die ausdrucksvolle Benutzung des Dialekts, nach den andern Dichtungen zu greifen. Und ich habe es nicht bereut ....

Heute, nachdem Clara Viebig schon in weiten Kreisen bekannt geworden, ist es ungemein schwer, über ihre Kunst etwas zu sagen, was von andern nicht schon gesagt worden wäre. Man hat nicht die Freude wie beim Hinweisen auf einen aufgehenden Stern; es fehlt einem das so Beglückende der Entdeckerfreude. Und doch freute ich mich, als mir der Verleger der Volks-Bücherei den Auftrag gab, diese Einleitung zu schreiben, weil ich damit eine Dankespflicht erfüllen kann gegen eine Dichterin, der ich so manchen echt künstlerischen Genuß verdanke.

Die Zahl der Werke Clara Viebigs ist jetzt schon so groß, daß ich gar nicht daran denken kann, alle, auch die Novellen, eingehend zu würdigen; ich will im allgemeinen nur den Gesamteindruck festzuhalten suchen, den sie bei mir hervorriefen. In ihrem ersten Werke, der Novellensammlung »Kinder der Eifel« erfreute ich mich an der Kraft, mit der die Dichterin die Menschen ihrer Heimat und diese Heimat selbst gezeichnet hat. Es war mir, als wanderte ich in dieser düsteren, an Stürmen reichen, einsamen, zum Sterben öden Landschaft, die aber auch wieder prangende Wälder hat und herrliche Ausblicke auf das Moseltal mit seinem wonnigen Leben, in dieser eigenartigen Gegend, die Clara Viebig so sehr liebt, in der ihr jedes Fleckchen vertraut ist, die sie kennt, wie ein Kind das Antlitz seiner über alles geliebten Mutter; es war mir, als ständen sie vor mir, die Menschen dieser Landschaft, voll schroffster Gegensätze wie ihre Heimat, ebenso elementar in der Liebe wie im Haß, die hier beide mit Naturgewalt hervorbrechen wie die tobenden unterirdischen Gewalten, die den Boden der Eifel geformt haben. In dem Roman »Rheinlandstöchter«, der kurz nach der Novellensammlung im Frühling 1897 erschien, sind das Beste die auf dem Boden und unter den Menschen der Eifel sich abspielenden Szenen. Sie hauchen einen kräftigen Erdgeruch aus und sind von packender Wirkung selbst auf den, dem der Roman mit seiner manchmal hastigen und abgerissenen Darstellung als Kunstwerk nicht genügt. Man merkt es diesem Romane an, daß ihn eine Anfängerin schrieb; aber es war eine Anfängerin von höchster Begabung, die es nur noch nicht gelernt hatte, die ungeheure Fülle von Stoffen, die auf sie eindrängte, die sie, mit ungemein scharfer Beobachtungsgabe begnadet, in sich aufgenommen hatte, künstlerisch zu verwerten. Berthold Litzmann betont in einem Aufsatze über Clara Viebig (Lit. Echo, III. Jahrg. Nr. 5), daß einzelne Partien Phantasie und Sympathie des Lesers vielleicht gerade deshalb völlig in den Bannkreis der Schöpferin des Romans »Rheinlandstöchter« ziehen, weil aus ihnen eine, vom streng künstlerischen Standpunkt genommen, zu stark ausgeprägte Subjektivität mit dem erschütternden Klang persönlichster Bekenntnisse spricht.

Schon im nächsten Jahre ließ die Dichterin zwei neue Bücher folgen, die Novellensammlung »Vor Tau und Tag« und den Roman »Dilettanten des Lebens«. Beide Werke haben keinen großen äußeren Erfolg gehabt; sie bedeuten aber auch für die Entwicklung der Künstlerin nicht so viel, wie manche Kritiker glauben machen möchten. Wohl waltet in dem Roman, in dem es sich wie in den »Rheinlandstöchtern« um Kämpfe handelt, die keinem Mädchen, keiner Frau unserer Tage erspart bleiben, die den starken und berechtigten Drang haben, alle in ihnen schlummernden Kräfte zur Entfaltung zu bringen, und die dabei auf Schritt und Tritt mit ihrer Umgebung und mit ihrem eigenen ungestümen Ich in tödliche Konflikte geraten, wohl waltet in diesem Roman schon eine straffere Einheit. Doch aber gab die Dichterin mit ihm noch nicht ihr Bestes, auch hatte sein Inhalt trotz Verlegung des Schauplatzes der Begebenheiten nach Berlin mit dem des ersten Romans zu viel Gemeinsames. »Wer Clara Viebig aus den beiden ersten Werken, den Bahnbrechern, liebgewonnen hatte, der begegnete zwar hier denselben sympathischen Zügen wieder, und vor allem in dem Roman offenbarte sich der tüchtige Kern ihrer Persönlichkeit, der Ernst und die Tiefe einer gesunden charakterfesten Frauennatur in einer Weise, die der Dichtung fast den Stempel einer Konfession aufzudrücken schien. Aber wenn auch technisch ein gewisser Fortschritt über die »Rheinlandstöchter« hinaus nicht zu verkennen war, so fehlte doch der neue Trieb, der ein inneres Wachstum und Reifen der künstlerischen Persönlichkeit bekundete.« Kurz gesagt: Der Roman wirkte wie ein Tritt auf der Stelle; er war kein Schritt vorwärts auf der so verheißungsvoll betretenen dichterischen Laufbahn. Und ähnlich war's mit der Novellensammlung, die trotz aller großen Vorzüge doch zu wenig neue Züge aufwies. Beide Bücher waren nur geeignet, den guten Eindruck, den Clara Viebigs erste Dichtungen hervorgerufen hatten, zu befestigen, weniger aber, ihn zu vertiefen.

Wie ernst Clara Viebig es mit ihrer Kunst nimmt, das bewies ihr nächster Roman. »Es lebe die Kunst!« ist ein Markstein ihrer künstlerischen Entwicklung. Aus dem geborenen naturalistischen Talent ist eine künstlerische Persönlichkeit geworden, die aber an Ursprünglichkeit und Frische nichts eingebüßt hat. Der im Frühling 1899 erschienene Roman ist ebenfalls ein Bekenntnisroman. Berthold Litzmann sagt über dies Werk in dem schon erwähnten Aufsatze kurz und treffend: »Es handelt sich nicht nur um das Bekenntnis einer sympathischen, tapferen, leidenschaftlich ringenden Frauengestalt, wie andere auch, sondern einer bedeutenden Frau, einer ernsten Künstlerin, die aus einer in strenger Selbstzucht erkämpften Welt- und Lebensanschauung heraus etwas zu geben und zu sagen hat, das bleibt.« Ein näheres Eingehen, wozu gerade dieser Roman ganz besonders reizt, muß ich mir leider versagen, weil ich die später geschriebenen Werke etwas eingehender würdigen mochte.

Wieder ein Schritt vorwärts und zwar ein ganz gewaltiger war der nun folgende Roman. Die Dichterin kehrte in ihm zur Heimat, zum Schauplatze ihrer ersten Bücher zurück. Nur wenige Romane aus dem letzten Jahrzehnt haben solch zahlreiche Angriffe erfahren, neben rückhaltloser Anerkennung auf der andern Seite wie der Roman »Das Weiberdorf«. Und während sich sonst der Streit der Meinungen auf literarische Kreise beschränkt, die breite Masse aber ganz gleichgültig bleibt, hat sich an dem Streite um das »Weiberdorf« sogar das Volk beteiligt, eben das Volk, aus dem die Dichterin Gestalten mit fester Hand herausgriff, um sie in ihr Buch zu bannen. Richard Maria Werner erzählt in seinem Buche »Vollendete und Ringende« (I. C. C. Bruns' Verlag, Minden i. W.) von einem Besuche, den er im September 1898 in der Eifel machte (nach dem Erscheinen des Romans im Feuilleton der Frankfurter Zeitung): »Noch zitterte die Erregung nach, in die Clara Biebigs »Weiberdorf« die Bevölkerung versetzt und fast zu gewalttätigem Eingreifen gegen die Verfasserin hingerissen hatte. Eine wilde Gärung muß geherrscht haben, die für einen Fernstehenden freilich nicht recht zu begreifen ist, aber zeigt, wie genau Clara Viebig den Charakter dieser Menschen studiert und erkannt hat. Das kühne, dem Leben abgelauschte Motiv erhebt sich zu jener Freiheit, die Anzengruber, mit Aristophanes wetteifernd, in seinen »Kreuzelschreibern« erreichte, und gibt abermals Zeugnis für das elementare Talent der Dichterin.« Berthold Litzmann nannte in der Bonner Zeitung den Roman ein gutes, ein tapferes Buch, geboren aus reiner Menschenliebe und großem Mitleid und gestaltet mit tiefem Ernst und der erhebenden und läuternden Kraft echter großer Kunst; S. Lublinski aber ging im Kunstwart scharf vor gegen das Werk und nannte es ein »Schulbeispiel des Naturalismus«, an welchem sich die innere Kunstwidrigkeit des Naturalismus offenbare, die auch durch das größte individuelle Talent und die größte plastische Kraft nicht beseitigt und nicht ausgeglichen werden könne. Schroffer können sich Urteile kaum gegenüberstehen, und deshalb habe ich sie hier auch nacheinander wiedergegeben. Anfang und Ende des Romans, dessen Inhalt ich hier nicht mit einigen nüchternen Sätzen wiedergeben mag, sind kraftvolle Darstellungen des Naturinstinkts. Die vielumstrittene Theorie von dem übermächtigen Triebleben des Weibes hat in Clara Viebig eine Verfechterin gefunden, und sie hat den Grundgedanken in einem düsteren Sittenbilde energisch, furchtlos durchgeführt. Mit herber Ehrlichkeit hat sie den Stoff verarbeitet, unbekümmert um die Anfeindungen, die sie bestimmt erwarten mußte. Nicht frivole Sensationssucht hat die Dichterin getrieben, den Roman zu schreiben, sondern reine Menschenliebe und großes Mitleid. Das größte Unrecht haben der Dichterin jene Kritiker zugefügt, die ihr Buch vom moralischen Standpunkt aus beurteilten, denn »für die Beurteilung eines wirklichen Kunstwertes kann es eine moralische Frage gar nicht geben, weil in ihm Moral und Unmoral nur als einzelne Elemente des großen Gesamtlebens auftreten«. Wohl hat Clara Viebig ein ungemein düsteres Bild aus ihrer Heimat gezeichnet; wie sehr sie aber diese Heimat liebt, das beweist die echte Eifelstimmung, die über dem Ganzen liegt, ja fast aus jeder Zeile zittert. Der Dialekt ist ganz besonders ausdrucksvoll benutzt, und ich freue mich, daß die Dichterin von diesem vornehmsten Charakterisierungsmittel, das auch durch die erdhaltigste Schriftsprache nicht ganz ersetzt werden kann, in den meisten ihrer Dichtungen so ausgiebig Gebrauch gemacht hat.

Ihr nächster Roman trug Clara Viebig nicht solch zahllose Angriffe ein, weil durch seinen Inhalt keine lokalen und konfessionellen Vorurteile und Bedenken, die das Urteil über den Roman aus der Eifel ungemein getrübt hatten, hervorgerufen werden konnten. Der Roman »Das tägliche Brot« ist ein echter Ausschnitt aus dem sozialen Leben Deutschlands in der Gegenwart. Er weist alle Vorzüge der früheren Dichtungen auf und ist frei von deren kleinen Mängeln. Sicher ist die Führung der schlichten, ernsten Handlung; von scharfer Beobachtung zeugt die Schilderung der verschiedenartigsten Verhältnisse; die Charakterzeichnung ist vortrefflich. Dabei vermeidet die Dichterin mit großem Geschick die gefährliche Klippe, einfache Menschen in gröbster Holzschnittmanier zu zeichnen, wodurch gewollte Charakteristik allzuleicht zu ungewollter Karikatur wird. Sie zeichnet vielmehr fein psychologisch, deutet oft nur mit wenigen Strichen an und schafft doch in jeder Figur etwas durch und durch Charakteristisches. Unter den Schülern Zolas in Deutschland nimmt Clara Viebig jetzt unzweifelhaft den ersten Platz ein. Sie hat vor kurzem in einem Gespräch den Einfluß Zolas, besonders seines Romans »Germinal«, auf ihr Schaffen zugegeben und ihre Novelle »Die Schuldige« in den »Kindern der Eifel« eine Frucht der Lektüre jenes Romans genannt. Einiges in dem Romane »Das tägliche Brot« ist von so großer dichterischer Gewalt, daß eine Steigerung dieser Kunst kaum denkbar ist. Und doch ist's nicht die große Kunst allein, die den Roman so wertvoll macht. Bleibenden Wert verleiht ihm die Liebe, aus der er geboren ist. Dieser Dienstbotenroman hat keine ausgesprochene Tendenz, denn er ist ein echtes Kunstwerk; und doch ist das Ganze auch wieder eine ernste Mahnung, die nicht unbeachtet bleiben kann, ein soziales Bekenntnis, ein Wert, in dem Clara Viebig ihre ganze Kunst und ihre ganze Menschenliebe für eine gute Tat der Versöhnung eingesetzt hat. Der Ausgang des Romans befriedigt in hohem Maße. Besonders von diesem Buche gilt ein Wort R. M. Werners: »Was geheimnisvoll und rätselhaft unsere Zeit bewegt, wofür wir nach einer Formel suchen, das durchzieht mit kräftigem Hauche die Werke der Dichterin, nicht aufdringlich, nicht tendenziös, nein, ahnend, wie mit zurückgehaltenem Atem.« Dem großen Romane ließ Clara Viebig unter dem Titel »Die Rosenkranzjungfer und anderes« eine Sammlung Novellen und Skizzen folgen. Die meisten bewiesen wieder das große Talent der Dichterin; nur wenige Stücke verrieten ein Nachlassen der dichterischen Kraft und machten den Eindruck nicht ganz auf der Höhe der früheren Geschichten stehender »Füllsel«. Mit fester Hand griff die Dichterin wiederum ins Leben; scharf umrissen stehen die Gestalten ihrer düsteren oder doch ernsten Geschichten vor uns. Wir sehen ihr Schicksal sich entwickeln aus eigener und fremder Schuld; hart, unerbittlich ist manches, aber fast alles voll tiefer, innerer Wahrheit. Und das ist's, was mich bei Clara Viebig immer wieder fesselt, auch da, wo ich dem behandelten Stoffe wenig Interesse entgegenbringe. Man fühlt, daß die Dichterin sich einem inneren Zwange fügt, wenn sie schreibt, daß sie so schreibt, wie sie muß, wie ihr Genius sie treibt. Nur so konnten diese ernsten, wahren Geschichten entstehen, die den Durchschnittsleser oft so gar nicht »befriedigen«. Wer zwischen den Zeilen zu lesen versteht, wer mehr herauszuhören vermag, als das geschriebene Wort verrät, der liest auch aus vielen dieser Geschichten eine ernste Mahnung heraus, der hört den Schrei vieler zum Schweigen und Dulden verdammter elender Menschenkinder, in dessen Herzen weckt die schlichte, tendenzlose Darstellung Clara Biebigs die Gefühle, von denen das Herz der Dichterin beseelt war, als sie diese Geschichten niederschrieb. Aus reiner Menschenliebe und großem Mitleid sind auch die meisten Erzählungen dieser Sammlung geboren. Die Verschiedenheit der Stoffe, die dem Bauernleben in Posen, dem Leben in der Großstadt Berlin und auf einer Nordseeinsel entnommen sind, erschwert eine allgemeine Charakteristik der Sammlung, über die ich nur noch so viel sagen will, daß die Dichterin überall »zuhause« ist, daß ihr die Schilderung von Land und Leuten immer gelingt, ob sie nun die Menschen in den Ebenen Posens, im Gewühl der Großstadt oder im Nebel einer Nordseeinsel ihr Schicksal erleben läßt; daß sie nicht nur das Seelenleben des schlichten Mädchens aus dem Volke enträtselt und mit packender Kraft malt, sondern auch das der vornehmen Dame. Das Buch gab dem Bilde ihrer literarischen Persönlichkeit zwar keinen neuen Zug, aber die kräftigen Linien ihres dichterischen Charakterbildes erfuhren dadurch eine Verstärkung.