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Diese Planungshilfe stellt die Erhebung und Feststellung des individuellen Pflegebedarfs sowie die Analyse, Evaluation und Sicherung der Pflege als kompakte Übersicht in den Fokus. Entlang der sechs Themenfelder der SIS® umfasst diese Zusammenstellung sämtliche relevanten Formulierungshilfen aus dem aktuellen Begutachtungsinstrument (BI) vom MD-Bund, aus allen vorliegenden Expertenstandards des DNQP sowie aus den Qualitätsprüfungs-Richtlinien (QPR) des MD und dem GKV-Spitzenverband. Die SIS®-Planungshilfe dient als Checkliste zur Erstellung einer individuellen Maßnahmenplanung entsprechend des Projekts zur Entbürokratisierung und Vereinfachung der Pflegedokumentation. Die 3. Auflage wurde um Erklärungen zum Pflegeprozess ergänzt.
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Seitenzahl: 173
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Der Autor
Friedhelm Henke, Lehrer für Pflegeberufe, Gesundheits- und Krankenpfleger, Fachbuchautor und Dozent in der Aus-, Fort- und Weiterbildung, Multiplikator der Bundesregierung zur Entbürokratisierung der Pflegedokumentation, Fachlehrer am Stift Cappel – Berufskolleg, Lippstadt-Cappel sowie an der LIPPSTÄDTER AKADEMIE FÜR PFLEGE UND GESUNDHEIT in der ESTA-Bildungswerk gGmbH in Lippstadt.
E-Mail: [email protected]
Internet: www.menschenpflege.de
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3., erweiterte und überarbeitete Auflage 2023
Alle Rechte vorbehalten
© W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart
Gesamtherstellung: W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart
Print:
ISBN 978-3-17-043491-2
E-Book-Formate:
pdf: ISBN 978-3-17-043492-9
epub: ISBN 978-3-17-043493-6
»Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin, und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.«
Kurt Marti (1921–2017), Schweizer Pfarrer, Schriftsteller und Lyriker
Angesichts immer neuer Vorgaben, wie den Expertenstandards vom Deutschen Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege und dem Begutachtungsinstrument (BI) sowie den Qualitätsprüfungs-Richtlinien der Medizinischen Dienste der Krankenkassen (MD) und dem Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV), gewinnt die Fachlichkeit des Pflegepersonals in der intraprofessionellen Pflege und Betreuung zunehmend an Bedeutung. Gleichzeitig sind in vielen Pflegeeinrichtungen wegen des immer dramatischer werdenden Personalmangels zahlreiche Stellen unbesetzt. Mit klaren Übersichten unterstützt diese kompakte Planungshilfe die praktische Umsetzung der SIS® (Strukturellen Informationssammlung) zur Entbürokratisierung der Pflegedokumentation bei knapper Besetzung und der Fülle an Reglementierungen. Neu in der 3. Auflage ist ein separates Kapitel mit grundlegenden Erklärungen zur Pflegeplanung nach dem Pflegeprozess.
Ich wünsche allen gutes Gelingen und stehe bei Unklarheiten, Fragen und Anregungen gern zur Verfügung.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in diesem Buch die männliche Form verwendet. Dies schließt alle Geschlechter ein. Vielen Dank allen Lesenden für Ihr Verständnis.
Anröchte-Berge im März 2023
Friedhelm Henke
In Erinnerung an meine Mutter
Thea Henke † 01.03.2023
Vorwort
1 SIS®-Themenfeld: Kognition und Kommunikation
1.1 Initialfrage
1.2 Erkennen von Personen aus dem näheren Umfeld
1.3 Örtliche Orientierung
1.4 Zeitliche Orientierung
1.5 Erinnern an wesentliche Ereignisse oder Beobachtungen
1.6 Steuern von mehrschrittigen Alltagshandlungen
1.7 Treffen von Entscheidungen im Alltag
1.8 Verstehen von Sachverhalten und Informationen
1.9 Erkennen von Risiken und Gefahren
1.10 Mitteilen von elementaren Bedürfnissen
1.11 Verstehen von Aufforderungen
1.12 Beteiligen an Gesprächen
1.13 Kriterien aus dem Expertenstandard Beziehungsgestaltung in der Pflege von Menschen mit Demenz
1.14 Arbeitshilfen zur Maßnahmenplanung
2 SIS®-Themenfeld: Mobilität und Beweglichkeit
2.1 Initialfrage
2.2 Positionswechsel im Bett
2.3 Halten einer stabilen Sitzposition
2.4 Aufstehen aus sitzender Position/Umsetzen
2.5 Fortbewegen innerhalb des Wohnbereiches
2.6 Treppensteigen
2.7 Kriterien aus dem Expertenstandard Dekubitusprophylaxe
2.8 Kriterien aus dem Expertenstandard Erhaltung und Förderung der Mobilität
2.9 Kriterien aus dem Expertenstandard Sturzprophylaxe
2.10 Arbeitshilfen zur Maßnahmenplanung
3 SIS®-Themenfeld: Krankheitsbezogene Anforderungen und Belastungen
3.1 Initialfrage
3.2 Verhaltensweisen und psychische Problemlagen
3.3 Bewältigung von und selbstständiger Umgang mit krankheits- oder therapiebedingten Anforderungen und Belastungen
3.4 Kriterien aus dem Expertenstandard Pflege von Menschen mit chronischen Wunden
3.5 Kriterien aus dem Expertenstandard Schmerzmanagement bei akuten Schmerzen
3.6 Kriterien aus dem Expertenstandard Schmerzmanagement bei chronischen Schmerzen
3.7 Arbeitshilfen zur Maßnahmenplanung
4 SIS®-Themenfeld: Selbstversorgung
4.1 Initialfrage
4.2 Angaben zur Versorgung; Ernährung parenteral oder über Sonde; Blasenkontrolle/Harnkontinenz
4.3 Darmkontrolle, Stuhlkontinenz
4.4 Waschen des vorderen Oberkörpers
4.5 Körperpflege im Bereich des Kopfes
4.6 Waschen des Intimbereichs
4.7 Duschen und Baden einschließlich Waschen der Haare
4.8 An- und Auskleiden des Oberkörpers
4.9 An- und Auskleiden des Unterkörpers
4.10 Mundgerechtes Zubereiten der Nahrung und Eingießen von Getränken
4.11 Essen
4.12 Trinken
4.13 Benutzen einer Toilette oder eines Toilettenstuhls
4.14 Bewältigen der Folgen einer Harninkontinenz und Umgang mit Dauerkatheter und Urostoma
4.15 Bewältigen der Folgen einer Stuhlinkontinenz und Umgang mit Stoma
4.16 Ernährung parenteral oder über Sonde
4.17 Kriterien aus dem Expertenstandard Förderung der Harnkontinenz
4.18 Kriterien aus dem Expertenstandard Ernährungsmanagement
4.19 Arbeitshilfen zur Maßnahmenplanung
5 SIS®-Themenfeld: Leben in sozialen Beziehungen
5.1 Initialfrage
5.2 Gestaltung des Tagesablaufs und Anpassung an Veränderungen
5.3 Ruhen und Schlafen
5.4 Sich beschäftigen
5.5 Vornehmen von in die Zukunft gerichteten Planungen
5.6 Interaktion mit Personen im direkten Kontakt
5.7 Kontaktpflege zu Personen außerhalb des direkten Umfelds
5.8 Arbeitshilfen zur Maßnahmenplanung
6 SIS®-Themenfeld: Haushaltsführung bzw. Wohnen/Häuslichkeit (ambulant)
6.1 Initialfrage
6.2 Verlassen des Bereichs der Wohnung oder der Einrichtung
6.3 Fortbewegen außerhalb der Wohnung oder Einrichtung
6.4 Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel im Nahverkehr
6.5 Mitfahren in einem Kraftfahrzeug
6.6 Teilnahme an Aktivitäten
6.7 Einkaufen für den täglichen Bedarf
6.8 Zubereiten einer Mahlzeit
6.9 Einfache Aufräum- und Reinigungsarbeiten
6.10 Aufwendige Aufräum- und Reinigungsarbeiten einschließlich Wäschepflege
6.11 Nutzung von Dienstleistungen
6.12 Umgang mit finanziellen Angelegenheiten
6.13 Umgang mit Behördenangelegenheiten
6.14 Arbeitshilfen zur Maßnahmenplanung
7 Erklärungen zum Pflegeprozess
7.1 Drei Bestandteile des Pflegeprozesses
7.2 Sechsschrittiger Pflegeprozess nach Fiechter und Meier 1981
7.3 Argumente/Gründe für die Pflegeplanung
7.4 Erfordernisse für eine erfolgreiche Umsetzung des Pflegeprozesses
8 Erklärungen zur Entbürokratisierten Pflegedokumentation
8.1 Entbürokratisierte Pflegedokumentation
8.2 Kasseler Erklärungen
9 Bewertungskriterien
9.1 Pflegequalität der stationären Pflegeeinrichtungen gemäß Qualitätsprüfungs-Richtlinien-Transparenzvereinbarung
9.2 Pflegequalität in ambulanten Pflegeeinrichtungen gemäß Qualitätsprüfungs-Richtlinien-Transparenzvereinbarung
10 Übersichten
10.1 Module des Begutachtungsinstruments
10.2 Vier- und sechsschrittiger Pflegeprozess im Vergleich
10.3 SIS®-Themenfelder und Lebensaktivitäten im Vergleich
10.4 Inhalte der SIS®
10.5 Schwerpunkte der nationalen Expertenstandards
10.6 Erforderliche Unterlagen zur SIS®-Planung
10.7 Vordruck Maßnahmenplan – Tagesstruktur
10.8 Vordruck Stammblatt
10.9 Vordruck Biografiebogen
10.10 Vordruck Pflegeabhängigkeitsskala (PAS)
10.11 Vordruck Bewegungs- und Positionierungsplan
10.12 Vordruck Ein- und Ausfuhrbogen
10.13 Vordruck PÜdA-Skala – Pflegerische Überwachung der Arzneimittelwirkung
10.14 Vordruck Aktivierungsnachweis
10.15 Häusliche-Pflege-Skala (HPS)
10.16 Barthel-Index
10.17 Erweiterter Barthel-Index
10.18 Risikoassessment
10.19 Kontrolle von SIS®-Planungen
10.20 Gesetzesgrundlagen von SIS®-Planungen
Literatur
Stichwortverzeichnis
Inwieweit ist die pflegebedürftige Person in der Lage, sich zeitlich, persönlich und örtlich zu orientieren und (situativ) zu interagieren sowie Risiken und Gefahren, auch unter Beachtung von Aspekten des herausfordernden Verhaltens, zu erkennen?
Die Fähigkeit, Personen aus dem näheren Umfeld wiederzuerkennen, d. h. Menschen, zu denen im Alltag regelmäßig ein direkter Kontakt besteht. Dazu gehören z. B. Familienmitglieder, Nachbarn, aber auch Pflegekräfte eines ambulanten Dienstes oder einer stationären Pflegeeinrichtung.
Ressourcen
• … erkennt andere Personen aus ihrem näheren Umfeld unmittelbar.
Probleme
• … erkennt bekannte Personen erst nach einer längeren Zeit des Kontaktes in einem Gespräch oder hat regelmäßig Schwierigkeiten, vertraute Personen zu erkennen.
• … erkennt aus dem näheren Umfeld stammende Personen nur selten.
• … erkennt auch Familienmitglieder nicht oder nur ausnahmsweise.
Die Fähigkeit, sich in der räumlichen Umgebung zurechtzufinden, andere Orte gezielt anzusteuern und zu wissen, wo man sich befindet.
Ressourcen
• … weiß, in welcher Stadt, auf welchem Stockwerk und ggf. in welcher Einrichtung er/sie sich befindet.
• … verirrt sich nicht in den Räumlichkeiten der eigenen Wohnung oder unmittelbar im Wohnbereich der Einrichtung und findet sich auch in der näheren außerhäuslichen Umgebung zurecht.
• … weiß, wie sie/er zu benachbarten Geschäften, zu einer Bushaltestelle oder zu einer anderen nahe gelegenen Örtlichkeit gelangt.
Probleme
• … hat Schwierigkeiten, sich in der außerhäuslichen Umgebung zu orientieren.
• … hat Schwierigkeiten, nach dem Verlassen des Hauses den Weg wieder zurückzufinden.
• … hat auch in der gewohnten Wohnumgebung Schwierigkeiten, sich zurechtzufinden.
• … erkennt regelmäßig genutzte Räumlichkeiten und Wege in der eigenen Wohnung nicht immer.
• … ist selbst in der eigenen Wohnumgebung regelmäßig auf Unterstützung angewiesen, um sich zurechtzufinden.
Die Fähigkeit, zeitliche Strukturen zu erkennen. Dazu gehören Uhrzeit, Tagesabschnitte (Vormittag, Nachmittag, Abend usw.), Jahreszeiten und die zeitliche Abfolge des eigenen Lebens. Aufschluss über die Fähigkeit zur zeitlichen Orientierung geben Antworten auf die Frage nach der Jahreszeit, dem Jahr, dem Wochentag, dem Monat oder der Tageszeit.
Ressourcen
• … kann sich ohne nennenswerte Beeinträchtigungen zeitlich orientieren.
Probleme
• … ist die meiste Zeit über zeitlich orientiert, aber nicht durchgängig und hat Schwierigkeiten, ohne äußere Orientierungshilfen (Uhr/Dunkelheit u. a.) die Tageszeit zu erkennen.
• … ist die meiste Zeit nur in Ansätzen zeitlich orientiert und auch unter Nutzung äußerer Orientierungshilfen zumeist nicht in der Lage, die Tageszeiten zu erkennen, zu denen regelmäßig bestimmte Ereignisse (z. B. Mittagessen) stattfinden.
• … hat kaum oder kein Verständnis für zeitliche Strukturen und Abläufe.
Die Fähigkeit, sich an kurz oder auch länger zurückliegende Ereignisse oder Beobachtungen zu erinnern. Dazu gehört, dass die Person z. B. weiß, was sie zum Frühstück gegessen hat oder mit welchen Tätigkeiten sie den Vormittag verbracht hat. Im Hinblick auf das Langzeitgedächtnis geht es bei Erwachsenen z. B. um die Kenntnis des Geburtsjahres, des Geburtsorts oder wichtiger Bestandteile des Lebensverlaufs wie Eheschließung und Berufstätigkeit.
Ressourcen
• … kann über kurz zurückliegende Ereignisse Auskunft geben oder durch Handlungen und Gesten signalisieren, dass sie/er sich erinnert.
• … hat keine nennenswerten Probleme, sich an Ereignisse aus der eigenen Lebensgeschichte zu erinnern.
• … hat nicht alle, aber besonders wichtige Ereignisse aus der eigenen Lebensgeschichte präsent.
Probleme
• … hat Schwierigkeiten, sich an manche kurz zurückliegende Ereignisse zu erinnern oder muss hierzu länger nachdenken.
• … vergisst kurz zurückliegende Ereignisse häufig.
• … ist nicht oder nur selten in der Lage, sich an Ereignisse, Dinge oder Personen aus der eigenen Lebensgeschichte zu erinnern.
Die Fähigkeit, zielgerichtete Handlungen des Lebensalltags, die eine Abfolge von Teilschritten umfassen, zu steuern. Die Betonung liegt in diesem Fall auf dem Begriff Alltagshandlungen. Gemeint sind zielgerichtete Handlungen, die diese Person täglich oder nahezu täglich im Lebensalltag durchführt oder durchgeführt hat, wie z. B. das komplette Ankleiden, Kaffeekochen oder Tischdecken.
Ressourcen
• … ist in der Lage, die erforderlichen Abfolgeschritte von Alltagshandlungen selbstständig in der richtigen Reihenfolge auszuführen oder zu steuern, sodass das angestrebte Ergebnis der Handlung erreicht wird.
Probleme
• … verliert manchmal den Faden und vergisst, welcher Handlungsschritt der nächste ist; mit einer Erinnerungshilfe wird die Handlung aber selbstständig fortgesetzt.
• … hat erhebliche Schwierigkeiten, verwechselt regelmäßig die Reihenfolge der einzelnen Handlungsschritte oder vergisst einzelne notwendige Schritte.
• … beginnt mehrschrittige Alltagshandlungen erst gar nicht oder gibt nach den ersten Versuchen direkt wieder auf.
Die Fähigkeit, folgerichtige und geeignete Entscheidungen im Alltag zu treffen. Dazu gehört z. B. die dem Wetter angepasste Auswahl der Kleidung, die Entscheidung über die Durchführung von Aktivitäten wie Einkaufen, Familienangehörige oder Freunde anrufen, einer Freizeitbeschäftigung nachgehen.
Ressourcen
• … trifft in unbekannten Situationen folgerichtige Entscheidungen, beispielsweise beim Umgang mit unbekannten Personen, die an der Haustür klingeln.
• … kann im Rahmen der Alltagsroutine oder in zuvor besprochenen Situationen Entscheidungen treffen.
Probleme
• … hat Schwierigkeiten, in unbekannten Situationen Entscheidungen zu treffen.
• … trifft in der Regel nur ungeeignete Entscheidungen, mit denen kein bestimmtes Ziel erreicht werden kann (z. B. will bei Minusgraden in leichter Bekleidung im Freien spazieren gehen).
• … kann Entscheidungen auch mit Unterstützungen (Aufforderung, Anleitung, Aufzeigen von Handlungsoptionen) nicht mehr oder nur selten treffen.
Die Fähigkeit, Sachverhalte zu verstehen und Informationen inhaltlich einordnen zu können. Hier geht es um Ereignisse und Inhalte, die Bestandteil des Alltagslebens der meisten Menschen sind. Gemeint ist etwa die Fähigkeit, zu erkennen, dass man sich in einer bestimmten Situation befindet, z. B. gemeinschaftliche Aktivitäten mit anderen Menschen, Versorgung durch eine Pflegekraft sowie die Fähigkeit, Informationen zum Tagesgeschehen aus den Medien, z. B. Fernseher und Tageszeitung, aufzunehmen und inhaltlich zu verstehen. Gleiches gilt für mündlich von anderen Personen übermittelte Informationen.
Ressourcen
• … kann Sachverhalte und Informationen aus dem Alltagsleben ohne nennenswerte Probleme verstehen.
• … kann einfache Sachverhalte und Informationen nachvollziehen.
Probleme
• … hat Schwierigkeiten, komplizierte Sachverhalte und Informationen zu verstehen.
• … kann auch einfache Informationen häufig nur verstehen, wenn sie wiederholt erklärt werden.
• … gibt weder verbal noch nonverbal zu erkennen, dass er/sie Situationen und übermittelte Informationen verstehen kann.
Die Fähigkeit, Risiken und Gefahren zu erkennen. Dazu gehören Gefahren wie Strom- und Feuerquellen, Barrieren und Hindernisse auf dem Fußboden bzw. auf den Fußwegen, eine problematische Beschaffenheit des Bodens (z. B. Glätte) oder Gefahrenzonen in der außerhäuslichen Umgebung (z. B. verkehrsreiche Straßen, Baustellen).
Ressourcen
• … erkennt Risiken und Gefahrenquellen im Alltagsleben ohne Weiteres.
• … erkennt Risiken und Gefahrenquellen innerhalb der vertrauten innerhäuslichen Wohnumgebung.
Probleme
• … hat Schwierigkeiten, Risiken und Gefahrenquellen in ungewohnter Umgebung (z. B. Straßenverkehr) zu erkennen.
• … erkennt Risiken und Gefahrenquellen auch in der gewohnten Wohnumgebung oft nicht oder nur kaum.
Fähigkeit, elementare Bedürfnisse verbal oder nonverbal mitzuteilen. Das beinhaltet, sich bei Hunger oder Durst, Schmerzen oder Frieren bemerkbar zu machen. Bei Sprachstörungen kann dies ggf. durch Laute, Mimik oder Gestik bzw. unter Nutzung von Hilfsmitteln erfolgen.
Ressourcen
• … äußert Bedürfnisse.
• … äußert auf Nachfrage elementare Bedürfnisse.
• … kann elementare Bedürfnisse nonverbal (mittels Gestik, Mimik, Lautäußerungen) mitteilen.
• … kann nach entsprechender Stimulation und Anleitung elementare Bedürfnisse mittels Zustimmungs- oder Ablehnungsreaktionen deutlich machen.
Probleme
• … äußert Bedürfnisse nicht immer von sich aus.
• … äußert von sich aus keine elementaren Bedürfnisse.
• … äußert (auch nonverbal) keine oder nur wenige Bedürfnisse und kann weder Zustimmung noch Ablehnung signalisieren.
Die Fähigkeit, Aufforderungen im Hinblick auf alltägliche und elementare Grundbedürfnisse zu verstehen. Dazu gehören z. B. Essen, Trinken, sich kleiden, sich beschäftigen, Ausscheiden.
Ressourcen
• … versteht Aufforderungen und Bitten zu alltäglichen Grundbedürfnissen.
• … versteht einfache Aufforderungen und Bitten.
• … zeigt Zustimmung oder Ablehnung mittels nonverbalen Aufforderungen (Berührungen oder Geleiten an den Esstisch).
Probleme
• … versteht Aufforderungen und Bitten in nicht alltäglichen Situationen ohne nähere Erklärung, ohne deutliche Ansprache und/oder Wiederholungen sowie ohne Zeichen-/Gebärdensprache oder ohne Schrift nicht.
• … kann Anleitungen und Aufforderungen kaum oder nicht verstehen.
Die Fähigkeit, in einem Gespräch Gesprächsinhalte aufzunehmen, sinngerecht zu antworten und zur Weiterführung des Gesprächs Inhalte einzubringen.
Ressourcen
• … kommt in Einzel- und Gruppengesprächen gut zurecht.
• … zeigt Eigeninitiative und Interesse und beteiligt sich an Gesprächen.
Probleme
• … ist in Gesprächen mit Gruppen überfordert, verliert dann den Faden, hat dann regelmäßig Wortfindungsstörungen.
• … ist auf deutliche Ansprache und auf Wiederholungen von Worten und Sätzen angewiesen.
• … kann auch einem Einzelgespräch nicht folgen und/oder sich daran nur mit einzelnen Worten beteiligen.
• … zeigt wenig Eigeninitiative; reagiert auf Ansprache mit wenigen Worten; weicht in der Regel vom Gesprächsinhalt ab, führt mehr ein Selbstgespräch; ist durch Umgebungseinflüsse rasch ablenkbar.
• … kann (auch nonverbal) kein oder kaum ein Gespräch mit einer Person führen, das über eine einfache Mitteilung hinausgeht.
• Schrittweise kriteriengestütztes pflegefachliches Erfassen von mit der Demenz einhergehenden Unterstützungsbedarfen in der Lebensgestaltung (zu Beginn des Pflegeauftrages und anlassbezogen).
• Erkennen, Schaffen und Berücksichtigen von Rahmenbedingungen für personzentrierte Angebote und Beachtung der Vorlieben und Kompetenzen des Menschen mit Demenz.
• Planung von individuell angepassten personzentrierten Maßnahmen auf Basis einer Verstehenshypothese unter Einbeziehung des Menschen mit Demenz und seiner Angehörigen sowie allen beteiligten Berufsgruppen.
• Koordination von Angeboten und Durchführung von beziehungsfördernden und -gestaltenden Maßnahmen unter Einbeziehung der Angehörigen und anderer Berufsgruppen.
Erfassung der Wünsche und Bedürfnisse des Pflegebedürftigen aus seiner eigenen Perspektive (der/die Pflegebedürftige hat auch das Recht, Pflegemaßnahmen abzulehnen):
• biografieorientierte Pflegemaßnahmen und Tagesstrukturierungen,
• gezielte Bewegungsförderung zur Vermittlung eines Gefühls von Freiheit und Selbstbestimmung sowie Berücksichtigung der Wünsche des Pflegebedürftigen.
Erfassung der Wünsche und Bedürfnisse des Pflegebedürftigen
• aus der Perspektive der Angehörigen und der Bezugspersonen oder des gesetzlichen Betreuers, da nicht alle demenziell erkrankten Pflegebedürftigen ihre Wünsche ausreichend äußern können.
Konzept zur orientierungsfördernden und individuellen Milieugestaltung (der Zimmer und Aufenthaltsräume und der Außenflächen) mit:
• örtlichen Orientierungshilfen (Unterstützung der individuellen Raumgestaltung),
• zeitlichen Orientierungshilfen (Kalender, Uhren),
• situativen Orientierungshilfen (Tagesstrukturierung),
• persönlichen Orientierungshilfen (persönliche Fotos und Erinnerungsgegenstände).
• Ermittlung der Bedürfnisse und Gefühle sowie der Handlungen und Aktivitäten, welche die Zufriedenheit des Pflegebedürftigen fördern.
• Aussagen des Pflegebedürftigen zu seinem Wohlbefinden erfassen.
• Auf den Dienst-/Tourenplan mit separater Spalte »Wunsch-Personal« und/oder Spalte »Bezugspflegeteam« hinweisen.
• Auf die Übersicht »Interne Bezugspflegeteams« hinweisen.
Bitte jeweils differenziert inklusive »Wer/Wie/Was/Wann/ggf. Wo/Wie oft?« formulieren!
• … Anschuldigungen ignorieren, nicht mit der zu betreuenden Person diskutieren
• … auf nonverbale Körpersprache achten
• … auf Wunsch etwas vorlesen
• … auf Wunsch Seelsorger informieren
• … beruhigendes Gespräch
• … Bewusstseinskontrolle
• … Blickkontakt herstellen
• … die pflegebedürftige Person für jede Tätigkeit loben, die er/sie selbst verrichtet, z. B. mit Worten, durch Berührung etc.
• … Gespräche führen, aktives Zuhören
• … Gespräche anbieten, Zuwendung
• … Gespräche und Kontaktpflege, Vertrauensaufbau
• … Hörgerät einsetzen und Funktionsweise erklären
• … in einfachen kurzen Sätzen sprechen
• … Information über Tageszeiten, Örtlichkeiten, Personen, Situationen
• … intervenierendes Gespräch
• … jahreszeitliche Orientierung fördern
• … kleine Aufgaben zuteilen (soweit möglich, z. B. hauswirtschaftliche Tätigkeiten)
• … Konfrontation mit demenzieller Symptomatik vermeiden
• … Kochen, Bereitstellen der Nahrung
• … langsam, aber deutlich und bestimmt sprechen
• … Lebensgewohnheiten ermitteln
• … motivierendes und ermutigendes Gespräch
• … Nähe und Verständnis akzeptieren
• … Nähe und Verständnis zeigen
• … orientierendes Gespräch
• … Orientierungshilfen geben (realitätsorientiertes Training)
• … reflektierendes Gespräch
• … Schreibhilfen zur Verfügung stellen
• … Situation erklären
• … situatives Gespräch
• … Uhr/Kalender/Orientierungstafeln verwenden
• … Validation, Wertschätzung
• … wichtige Informationen bei Bedarf wiederholen
• … Zeit lassen, aktiv zuhören
• … zu nonverbaler Kommunikation (Mimik, Gestik, Schreiben) auffordern
• … zum Sprechen ermutigen
• … zur selbstständigen Haushaltsführung beraten und anleiten
• … ____________________________________________________
• … ____________________________________________________
• … ____________________________________________________
Inwieweit ist die pflegebedürftige Person in der Lage, sich frei und selbstständig innerhalb und außerhalb der Wohnung bzw. des Wohnbereichs, auch unter Beachtung von Aspekten des herausfordernden Verhaltens, zu bewegen? Gibt es emotionale oder psychische Aspekte, die sich auf die Mobilität auswirken?
Einnehmen von verschiedenen Positionen im Bett, Drehen um die Längsachse, Aufrichten im Liegen.
Ressourcen
• … kann die Position unter Nutzung von Hilfsmitteln (Aufrichthilfe, Bettseitenteil, Strickleiter, elektrisch verstellbares Bett) selbstständig verändern.
Probleme
• … benötigt das Anreichen eines Hilfsmittels oder Reichen der Hand, um die Lage im Bett überwiegend selbstständig zu verändern.
• … ist beim Positionswechsel überwiegend unselbstständig und kann dabei nur wenig mithelfen, z. B. auf den Rücken rollen, am Bettgestell festhalten, Aufforderungen folgen, wie z. B. »bitte die Arme vor der Brust verschränken und den Kopf auf die Brust legen«.
• … kann sich beim Positionswechsel nicht oder nur minimal beteiligen.
Sich auf einem Bett, Stuhl oder Sessel aufrecht halten.
Ressourcen
• … kann/muss beim Sitzen gelegentlich ihre/seine Sitzposition korrigieren.
• … kann sich für die Dauer einer Mahlzeit oder eines Waschvorganges selbstständig in der Sitzposition halten.
Probleme
• … benötigt personelle Unterstützung zur Positionskorrektur.
• … kann sich aufgrund eingeschränkter Rumpfkontrolle auch mit Rücken- und Seitenstütze nicht in aufrechter Position halten.
• … benötigt auch während der Dauer einer Mahlzeit oder eines Waschvorganges personelle Unterstützung zur Positionskorrektur.
• …kann sich nicht in Sitzposition halten.
• … kann bei fehlender Rumpf- und Kopfkontrolle nur im Bett oder Lagerungsstuhl liegend gelagert werden.
Von einer erhöhten Sitzfläche, Bettkante, Stuhl, Sessel, Bank, Toilette usw. aufstehen und sich auf einen Rollstuhl, Toilettenstuhl, Sessel, o. ä. umsetzen.
Ressourcen
• … benötigt keine Personenhilfe, um sich umzusetzen.
• … kann ein Hilfsmittel oder einen anderen Gegenstand zum Festhalten oder Hochziehen benutzen.
• … kann sich auf dem Tisch, Armlehnen oder sonstigen Gegenständen abstützen, um aufzustehen.
• … kann sich mit Armkraft ohne personelle Hilfe umsetzen (z. B. Bett – Rollstuhl, Rollstuhl – Toilette).
Probleme
• … kann nur aus eigener Kraft aufstehen oder sich umsetzen, wenn er/sie eine Hand oder einen Arm gereicht bekommt (personelle Hilfe).
• … kann beim Aufstehen und Umsetzen nur im geringen Maße mithelfen (die Pflegekraft muss beim Hochziehen, Halten, Stützen und Heben erhebliche Kräfte aufbringen).
• … kann beim Aufstehen und Umsetzen nicht mithelfen und muss gehoben und getragen werden.
Sich innerhalb einer Wohnung oder im Wohnbereich einer Einrichtung zwischen den Zimmern sicher bewegen. Als Richtwert für übliche Gehstrecken innerhalb einer Wohnung gelten mindestens acht Meter.
Ressourcen
• … kann sich ohne Hilfe einer anderen Person fortbewegen.
• … kann sich unter Nutzung von Hilfsmitteln (Rollator, Rollstuhl, Stock oder sonstigen Gegenständen) fortbewegen.
• … kann sich überwiegend selbstständig fortbewegen, sofern Hilfsmittel (z. B. Rollator oder Gehstock) von einer anderen Person bereitgestellt werden, welche die Aktivität aus Sicherheitsgründen beobachtet und die zu pflegende Person gelegentlich durch Unterhaken unterstützt.
Probleme
• … kann nur wenige Schritte gehen oder sich mit dem Rollstuhl nur einige Meter fortbewegen.
• … kann nur mit Stützung oder Festhalten einer Pflegeperson gehen und sich ansonsten (wenn überhaupt) nur krabbelnd oder robbend fortbewegen.
• … muss getragen werden oder vollständig im Rollstuhl geschoben werden.
Überwinden von Treppen zwischen zwei Etagen.
Ressourcen