Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Die in alphabetischer Reihenfolge aufgeführten Pflegekniffe und Pflegefehler sind wiederholt vorkommende Pflegesituationen aus der Praxis. Sie verdeutlichen, worauf es bei Prüfungen, in der Ausbildung und beruflichen Praxis der Gesundheits- und Krankenpflege sowie der Altenpflege ankommt. Neben der Pflegeplanung nach dem Pflegeprozess werden pflegewissenschaftliche, praktische und rechtliche Aspekte aufgeführt. Das kompakte Merkbuch für "Pflegekniffe" mit zahlreichen "Pflegefehler"-Suchbildern stärkt mit wenig Zeitaufwand effektiv die Pflegekompetenzen sowie das souveräne Auftreten von Pflegenden.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 137
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Die in alphabetischer Reihenfolge aufgeführten Pflegekniffe und Pflegefehler sind wiederholt vorkommende Pflegesituationen aus der Praxis. Sie verdeutlichen, worauf es bei Prüfungen, in der Ausbildung und beruflichen Praxis der Gesundheits- und Krankenpflege sowie der Altenpflege ankommt. Neben der Pflegeplanung nach dem Pflegeprozess werden pflegewissenschaftliche, praktische und rechtliche Aspekte aufgeführt. Das kompakte Merkbuch für 'Pflegekniffe' mit zahlreichen 'Pflegefehler'-Suchbildern stärkt mit wenig Zeitaufwand effektiv die Pflegekompetenzen sowie das souveräne Auftreten von Pflegenden.
Friedhelm Henke, Krankenpfleger, Lehrer für Pflegeberufe, Fachbuchautor und Dozent in der Aus-, Fort- und Weiterbildung. Christian Horstmann, Krankenpfleger, Diplom-Berufspädagoge, Dozent in der Aus-, Fort- und Weiterbildung und Zeichner.
Friedhelm Henke, Jahrgang 1967, aus Anröchte-Berge, ist examinierter Krankenpfleger, Lehrer für Pflegeberufe, Dozent in Aus-, Fort- und Weiterbildung und Fachautor. E-Mail: [email protected] Internet: www.Menschenpflege.de
Christian Horstmann, Jahrgang 1977, aus Geseke, ist examinierter Krankenpfleger, Diplom-Berufspädagoge, Dozent in Aus-, Fort- und Weiterbildung und Zeichner. E-Mail: [email protected]
Friedhelm Henke Christian Horstmann
Pflegekniffe von A - Z
Pflegefehler erfolgreich vermeiden
Verlag W. Kohlhammer
Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und für die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen, Handelsnamen oder sonstigen Kennzeichen in diesem Buch berechtigt nicht zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt werden dürfen. Vielmehr kann es sich auch dann um eingetragene Warenzeichen oder sonstige geschützte Kennzeichen handeln, wenn sie nicht eigens als solche gekennzeichnet sind.
Alle Rechte vorbehalten © 2008 W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Gesamtherstellung: W. Kohlhammer Druckerei GmbH + Co. KG, Stuttgart Printed in Germany
ISBN: 978-3-17-020048-7
E-Book-Formate
pdf:
978-3-17-026478-6
epub:
978-3-17-027910-0
mobi:
978-3-17-027911-7
Einleitung
Absaugen von Sekret
Aktivierende Pflege
An- und Auskleiden
Anamnese
Angehörigenarbeit
Aphasiker pflegen
Aromatherapie
Aspirationsprophylaxe
Augenpflege
Augentropfen/-salbe
Baden und Duschen
Basale Stimulation®
Betäubungsmittel
Betreuungsrecht
Bewusstseinskontrolle
Biografiearbeit
Blutdruckkontrolle
Blutzuckerkontrolle
Bobath-Konzept®
Burn-Out
Dehydratationsprophylaxe
Dekubitusprophylaxe
Depression
Desorientierungsprophylaxe
Dokumentation
Enterostomapflege
Entlassung, Pflegeüberleitung
Erste Hilfe
Essen und Trinken reichen
Fiebersenkende Maßnahmen
Fixiergurt anlegen (Bauchfixiergurt)
Flüssigkeitsbilanzierung
Fußpflege
Ganzkörperwaschung
Gesprächsführung
Gewichtskontrolle
Haar- und Bartpflege
Händedesinfektion
Harnblasenkatheterismus
Individualhygiene der Pflegeperson
Infusion vorbereiten und überwachen
Inhalation
Injektion (subkutan)
Injektion (intramuskulär)
Inkontinenzpflege
Intertrigoprophylaxe
Intimsphäre wahren
Kinästhetik
Körpertemperaturkontrolle
Kommunikation
Kompressionsverband
Kontrakturprophylaxe
Künstliche enterale Ernährung
Kultursensible Pflege
Lagerung (30-Grad-Seitenlagerung)
Lagerung (VATI-Lagerungen)
Medikamente richten
Medizinische Thrombo-Embolie-Strümpfe (MTS)
Mikrobewegungen
Mundpflege
Nagelpflege
Nahtod-Erfahrungen (NTE)
Nasenpflege
Obstipationsprophylaxe
Ohrenpflege
Pflegeevaluation
Pflegemaßnahmen formulieren
Pflegeprobleme und Ressourcen formulieren
Pflegestandards
Pflegevisite
Pflegeziele formulieren
Pneumonieprophylaxe
Psychiatrische Pflege
Pulskontrolle
Qualitätszirkel
Realitätsorientiertes Training (ROT)
Reinigungseinlauf
Rollstuhl bedienen
Sauerstofftherapie
Schlafunterstützung
Schmerzprophylaxe
Schweigepflicht
Sturzprophylaxe
Suizidgefahr
Teamarbeit
Thrombo-Embolie-Prophylaxe
Tracheostomapflege
Transfusionen überwachen
Übergabe
Unterzuckerung
Validation
Versorgung Verstorbener
Verwirrtheitszustände
Wundversorgung (Wundinfektionsprophylaxe)
Zahnpflege
Zentralen Venenzugang überwachen
Zimmergestaltung
Zystitisprophylaxe
Lösungen zu den Suchbildern*
Literaturverzeichnis
Stichwortverzeichnis
Pflegewissen in der Praxis kompakt parat zu haben, ist bei der Fülle an Informationen nicht immer ganz so einfach. Expertenstandards, Pflegemodelle sowie zahlreiche andere Leit-/Richtlinien und Arbeitshilfen erschweren die Übersichtlichkeit einer ganzheitlichen Pflege. Über Pflegesituationen gibt es bislang noch zu wenig eindeutige und gesicherte Studien. Professionell Pflegende wissen, dass sich Pflege nicht hundertprozentig standardisieren und vereinheitlichen lässt, sondern im Rahmen des Pflegeprozesses stets angepasst, reflektiert, evaluiert und individualisiert werden muss. Die Kunst (oder das Kniffel), korrekt zu pflegen, liegt demnach in der fachlich richtigen Argumentation. Dementsprechend liefert dieses Nachschlagewerk, neben der Orientierung an der ganzheitlichen Pflege, die Pflegeplanung nach dem Pflegeprozess, zahlreiche pflegewissenschaftliche, pflegepraktische sowie rechtliche Aspekte. Unter Berücksichtigung der Lebensaktivitäten gilt es, die jeweils optimalsten Pflegekniffe zu verwenden. Kniffelige Aufgaben verlangen Feingefühl, Geduld und Bereitschaft, sich nach allen Perspektiven zu orientieren. Es darf nicht nur beim Überlegen, Planen und Analysen bleiben. Erforderlich ist eine gut ausgeklügelte und gut begründete Pflegehandlung (ein Pflegekniff). Der zu pflegende Mensch möchte schließlich nicht überverwaltet, sondern gut versorgt werden. Dazu soll dieses Nachschlagewerk den Pflegefachkräften gute Pflegekniffe (Argumentationshilfen) bieten.
Vitale Funktionen aufrechterhalten können
Sich situativ anpassen können
Für Sicherheit sorgen können
Sich bewegen können
Sich sauberhalten und kleiden können
Essen und trinken können
Ausscheiden können
Sich beschäftigen können
Kommunizieren können
Ruhen und schlafen können
Soziale Bereiche des Lebens sichern können.
In der größten Verbraucherstudie Europas „Reader’s Digest European Trusted Brands 2007“ weisen 91 % den Pflegenden ihr größtes Vertrauen aus. Befragt wurden 25 000 Menschen in 15 europäischen Ländern u. a. nach den vertrauenswürdigsten Berufsständen (Quelle: http://www.readersdigest.de).
Dagegen enthält der erste Bericht des Medizinischen Dienstes der Spitzenverbände der Krankenkassen (MDS) über die „Qualität in der ambulanten und stationären Pflege“ viele Mängel bezüglich der Sicherheit von Patienten/Bewohnern in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen (Brüggemann et al. 2004):
Pflegeziele
64 %
Prophylaxenplanung
55 %
Pflegeplanung
54 %
Berücksichtigung der Hygienevorgaben
49 %
Dekubitusprophylaxe
49 %
Pflegeanamnese
38 %
Ernährungs-/Flüssigkeitsversorgung
37 %
Situationsgerechtes Handeln (z. B. nach Sturz)
34 %
Fachliche Qualifikation der Mitarbeiter
32 %
Dokumentation von Veränderungen
32 %
Maßnahmedokumentation
22 %
Aufbewahrung der Wohnungsschlüssel
16 %
Pflegezustand der Patienten
9 %
Pflegeziele
55 %
Pflegeplanung
49 %
Prophylaxenplanung
46 %
Dekubitusprophylaxe
43 %
Ernährungs-/Flüssigkeitsversorgung
41 %
Bauliche Ausstattung
36 %
Berücksichtigung der Hygienevorgaben
34 %
Personalqualifikation
31 %
Situationsgerechtes Handeln (z. B. nach Sturz)
28 %
Pflegeanamnese
28 %
Nachvollziehbare Delegation ärztlicher Tätigkeiten
23 %
Nachvollziehbarkeit der Bedarfsmedikation
22 %
Dokumentation von Veränderungen
22 %
Maßnahmendokumentation
21 %
Personalbesetzung
19 %
Pflegezustand der Bewohner
17 %
Richten der Medikamente
17 %
Personalbesetzung in der Nacht
16 %
Freiheitsentziehende Maßnahmen
9 %
Ein Fehler wird als Abweichung vom Optimum oder gemäß der DIN EN ISO als „nonconformity“ (Nichterfüllung einer Anordnung) verstanden. Nach Kohn et al. (1999) können Fehler in verschiedene Arten klassifiziert werden:
Diagnostische Fehler,
Behandlungsfehler,
Fehler bei der Prävention,
sonstige Fehler.
Der Begriff Pflegefehler ist nicht geklärt und wird sehr unterschiedlich (multiple) verwendet. Allein ein solches Begriffswirrwarr kann bereits als „Sonstiger Fehler“ (struktureller Organisationsfehler der Metaebene) betrachtet werden, denn die oben beschriebene fehlende Einheitlichkeit macht Fehlererkennungssysteme unmöglich. Dennoch soll und muss derjenige, der einen Fehler macht, dazu stehen. Schließlich kann es nach Einreichen einer Klage durch die geschädigte Person zu Rechtsverfahren kommen. Diese hat Beweise für eine widerrechtliche Behandlung bzw. für einen Pflegefehler zu erbringen. In der Regel besteht jedoch die Beweislastumkehr. D. h., die Pflegeeinrichtung muss beweisen, dass sie den zu Pflegenden sicher und gut versorgt hat. Die Beweislastumkehr gilt z. B. bei lückenhafter oder fehlender Dokumentation, bei fehlender oder unvollständiger Aufklärung des Pflegebedürftigen sowie bei groben Behandlungsfehlern. Weiterhin verfolgt werden können die Haftung der Einrichtung (nicht der Pflegekraft) aus dem Behandlungs-/Versorgungsvertrag sowie die Haftung aus Delikt (Persönliche Haftung des Verursachers/Vorsatz und Fahrlässigkeit).
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) startete im Frühjahr 2007 die Aktion „Neun Regeln zur Patientensicherheit“, um Millionenschäden durch Fehler in der Gesundheitsversorgung entgegen zu wirken, erklärte WHO Generaldirektorin Dr. Margaret Chan. Die Neun Regeln favorisieren klare und prägnante Handlungsanweisungen. Dementsprechend lauten die Neun Regeln zur Patientensicherheit in der Gesundheitsvorsorgung:
Ähnlich aussehende
bzw.
ähnlich klingende Medikamentenbezeichnungen
Patientenidentifikation
Kommunikation an Schnittstellen
Seitenverwechslung
Konzentration von Injektions- und Infusionslösungen
Sichere Folgemedikation bei Patientenüberleitung
Katheter-
bzw.
Sonden-Diskonnektion
Mehrfachverwendung von Einmalmaterial
Händehygiene zur Vermeidung von nosokomialen Infektionen
(Quelle: www.aktionsbuendnis-patientensicherheit.de)
Der Bericht des Medizinischen Dienstes der Spitzenverbände und die Regeln der Weltgesundheitsorganisation geben grobe Hinweise auf Pflegesituationen, die nicht optimal stattfinden. Ohne professionell Pflegende zu kritisieren oder gar eine systematische Fehlererfassung zu installieren, sollen im Folgenden anwendbare Pflegekniffe sowie vermeidbare Pflegefehler von A-Z aufgelistet werden. Die professionelle Pflege verheimlicht Fehler nicht, sondern lernt aus ihnen (Fehler als Chance zur Verbesserung) und berücksichtigt in der täglichen Praxis Pflegekniffe sorgfältig, um Gefahren von Tücken und Fallen in der Pflege zu minimieren. Die vorliegende Zusammenstellung kann das Lernen und den konstruktiven Umgang mit nachvollziehbarer Kritik fördern. Ein Lernender in der Pflege, der immer nur gelobt wird, zieht am Ende der Ausbildung das Resümee, er hätte nichts gelernt. Positives Feedback bestärkt zwar, bringt aber nicht wirklich weiter. Negative Rückmeldungen können verletzend, nachvollziehbar oder auch nicht nachvollziehbar sein. Konstruktiv betrachtet tragen sie natürlich erheblich mehr zum Lernprozess bei. Neben handwerklichen und pflegetechnischen Fehlern, wie falschen Lagerungen sowie ungenügender Desinfektion, kann in der Pflege auch mit bloßen Worten viel angerichtet werden. Wird in alltäglicher Routine z. B. über den Flur gerufen: „Schwester Maria, hast du schon die Bettgitter bei Frau Meier hochgestellt?“ gelangt es manchmal erst im Rückblick in unser Bewusstsein, was die (zwangsweisen) Zuhörer wie beispielsweise Mitbewohner oder Angehörige, die sich in der näheren Umgebung aufhalten und alles mitbekommen und interpretieren könnten. Ein Gitter kann ein Kinderbett, einen Tiergarten und/oder gar ein Gefängnis assoziieren. Dieses Nachschlagwerk soll ausdrücklich nicht als „Nestbeschmutzung“ der Berufsgruppe dienen, sondern zum selbstkritischen und reflektierten Arbeiten anregen. Insbesondere aus dem letzten Schritt des Pflegeprozesses, der Pflegeevaluation, ergibt sich diese professionelle Haltung. Anders wäre der Vorbildfunktion von Pflegefachkräften keineswegs genüge getan. So kann es beispielsweise vorkommen, dass Pflegende im Altenheim über die schlechte Pflege im Krankenhaus klagen und ebenso kritisieren auch Pflegende im Krankenhaus die Arbeit der Altenpflegeeinrichtung. Pflegefachkräfte sind aber nicht primär für die juristische Auseinandersetzung von Pflegefehlern und Missständen anderer Leistungserbringer zuständig, sondern natürlich zunächst für die professionelle pflegerische Versorgung der Menschen. Diese Zeit darf nicht mit „tätigkeitsfremden Klageliedern“ und „Wandersagen“ (aus schlechter Routine heraus formulierte „Das war schon immer so“-Regeln) vertan werden! Ansonsten versickern wertvolle Arbeitszeiten und fundierte pflegewissenschaftliche sowie pflegepraxisbezogene Erkenntnisse. Wir Pflegenden würden uns damit selbst eine schwer zu erklimmende Hürde vor der im Pflegeleitbild betonten Menschenwürde aufbauen.
Dieses Buch greift punktuell häufig vorkommende Pflegefehler und damit verbundene Pflegekniffe (begründete Pflegetipps) aus der Pflegeliteratur auf.
C
Beim Öffnen der Verpackung des Absaugkatheters bzw. beim Konnektieren (Verbinden) des Katheters mit dem Absaugschlauch des Gerätes ist steril zu arbeiten (vor allem beim endotrachealen Absaugen).
C
Ein Grundsatz beim Absaugen lautet: „Einführen des Katheters in die Atemwege ohne Sog“.
C
Das endotracheale (in der Luftröhre) Absaugen erfolgt mit sterilem Einmalkatheter max. 15 Sekunden.
C
Das endotracheale Absaugen sollte grundsätzlich vom Arzt durchgeführt werden. Der Arzt kann es jedoch delegieren, wenn er sich von der Fähigkeit der durchführenden Person überzeugt hat.
_________
Bei unsauberen Absaugschläuchen sowie nicht korrekt angebrachten Schläuchen ist die Hygiene nicht gewährt.*
Falsch eingestellter Absaugdruck (Hinweise des Geräteherstellers) kann den Pflegebedürftigen gefährden. Der Patient kann Schleimhautverletzungen erleiden, ohne dass es die Pflegeperson merkt.
Bei der Materialbereitstellung wird häufig ein Wasserbehälter zum Durchspülen des Gerätes vergessen.
_________
§
Das Absauggerät darf nicht ohne technische Überprüfung und Einweisung in die korrekte Handhabung (Medizinproduktegesetz) verwendet werden.
_________
P
Es hat eine Beurteilung des abgesaugten Sekrets nach Menge, Geruch, Farbe und Konsistenz zu erfolgen.
_________
?
_________
C
Der Pflegebedürftige darf nicht über- oder unterfordert werden, sondern soll so viel Hilfe wie nötig, aber so wenig Hilfe wie möglich erhalten.
C
Einzelne Handlungsschritte müssen konsequent mitgeteilt werden, so dass die Anleitung individuell und situationsgerecht erfolgt und den zu Pflegenden nicht irritiert, sondern dessen Ressourcen effektiv nutzt.
C
Zur Aktivierenden Pflege ist es wichtig, den Pflegebedürftigen umfassend über Grund, Art, Durchführung und Wirkung der Pflegemaßnahmen aufzuklären und ihn zur Selbstpflege zu motivieren.
_________
Ressourcen des Pflegebedürftigen dürfen nie außer Acht gelassen werden, auch wenn der Zeitaufwand für die Pflege durch die Pflegefachkraft anfänglich geringer ist als für die Aktivierung zur Selbstpflege.
Die Selbstbestimmung darf nicht vergessen werden (z. B. bei der Auswahl der Pflegeprodukte und der Kleidung).
Wird der Pflegebedürftige nicht über die Maßnahmen informiert, lässt er sich nur unzureichend aktivieren.
Es liegt kein Pflegeleitbild zugrunde, bzw. das zugrunde liegende Pflegeleitbild findet sich praktisch nicht wieder.
_________
š
Dorothea Orem definiert Selbstpflege als Selbstpflegefähigkeit. Demnach kommt es zum Selbstpflegedefizit, sobald die Selbstpflegefähigkeit kleiner wird als der Selbstpflegebedarf.
_________
§
Begrifflichkeiten wie „Beaufsichtigen“ und „Anleiten“, die in der Pflegeplanung nicht aufgeführt werden, können bei der Pflegebegutachtung nicht berücksichtigt werden.
_________
?
_________
_________
C
Erforderliche Anziehhilfen wie Strumpfanzieher und Knöpfhilfen müssen vorhanden sein und (ggf. erst unter Anleitung/Beaufsichtigung) eingesetzt werden.
C
Die Kleidung muss der Witterung entsprechen und sauber sein. Keine gelösten Knöpfe, gerissenen Nähte oder funktionsunfähigen Reißverschlüsse.
C
Notwendige Handgriffe beim An- und Auskleiden werden nicht unterstützt (z. B. das Öffnen und Schließen von Verschlüssen, das Krawattenbinden).
_________
Fehlt bei der Kleiderauswahl die beratende Funktion der Pflegefachkraft, werden besonders demenziell Erkrankte immer abhängiger und demotivierter.
Kann die/der Pflegebedürftige nicht selbst entscheiden, was sie/er tragen möchte, verliert sie/er das Interesse daran, sich schick und wetterentsprechend zu kleiden.
Unbequeme, enge und schwer zu öffnende Bekleidung, zu wenig Reiß- und Klettverschlüsse, zu kleine Knöpfe sowie zu enge Shirts und Jeans erschweren die Pflege.
_________
š
Bei Halbseitenlähmung wird der betroffene Arm zuerst angekleidet. Dabei kommt die Pflegekraft dem Kranken von außen durch den Ärmel entgegen. Ihre Hand fasst durch den Ärmel und bewegt bzw. unterstützt den Arm des Patienten. So sollen nach dem Bobath-Konzept®, im Sinne dieser so genannten assoziierten Reaktionen, Bewegungen faszilitiert (angebahnt und eingeleitet) werden.
_________
Ǝ
Bobath-Konzept®, Ganzkörperwaschung
_________
?
_________
_________
C
Informationen ergeben sich z. B. aus Beobachtungen und Gesprächen möglichst mit dem zu Pflegenden (direkt) sowie mit den Angehörigen (indirekte Quelle).
C
Informationen sollten möglichst objektiv sein. Objektive Daten umfassen Informationen, die beobachtbar und messbar sind, z. B. Gewicht, Größe, Vitalwerte, Beschaffenheit der Haut, Quantität der Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme, Ausscheidungsmenge und Ausmaß der Funktionsstörung.
C
Subjektive Daten sagen etwas über das Empfinden des Pflegebedürftigen aus (z. B. Müdigkeit, Schmerzen, Kraft, Angst, Sorgen bezüglich der Zukunft, Erwartungen und Vorstellungen).
C
Eine angemessene Gliederung der Anamnese ist die Unterteilung in Lebensaktivitäten (siehe S. 9 f.).
_________
Dem Pflegebedürftigen werden suggestive Fragen gestellt, so dass er leider kaum eine Möglichkeit hat, offen und unbeeinflusst zu antworten.
Indirekte Daten (Informationen von Dritten, von Angehörigen sowie aus Unterlagen) können fehlinterpretiert werden (erhöhtes Risiko von Umdeutungen und Missverständnissen).
Eigene Empfindungen und Meinungen (subjektiv) haben in der Pflegeanamnese grundsätzlich nichts zu suchen, oder sind deutlich kenntlich zu machen (z. B. mit dem Hinweis: „Meiner Meinung nach“ oder „Ich finde, der Pflegebedürftige ...“
_________
š
Die psychobiografische Anamnese nach Professor Erwin Böhm versucht, den Menschen mittels Hinterfragen der individuellen Prägung zu verstehen. Es wird davon ausgegangen, dass wir im Alter Prägungsphänomene unserer ersten 25–30 Lebensjahre reaktivieren. So lassen sich (nach Böhm) individuelle Erreichbarkeitsstufen entdecken, die einen guten Zugang ermöglichen. Eine gute Beziehungsaufnahme zum Menschen ist unerlässlich für das individuelle und ganzheitliche Pflegeverständnis.
_________
§
§ 203 Abs. 3 StGB regelt die Schweigepflicht für alle Ärzte, Sozialarbeiter, Rechtsanwälte und für Pflegefachkräfte. Auf Antrag wird bestraft, wer unbefugt ein fremdes Geheimnis offenbart, das ihm in der Berufsausübung anvertraut wurde oder bekannt geworden ist. Als Folge bei Missachtung dieses Paragraphen ist mit Geld- und Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr zu rechnen.
§
Die Richtlinien der Spitzenverbände der Pflegekassen zur Begutachtung von Pflegebedürftigkeit nach dem XI. Buch des Sozialgesetzbuches (BRI 2001 sowie der Ergänzung vom 11.05.2006) berücksichtigen die Lebensaktivitäten (siehe Einleitung S. 9 f.).
_________
P
Die Anamnese wird auch Informationssammlung genannt und umfasst die Beziehungsaufnahme, die Beobachtung und die Befragung des Pflegebedürftigen.
P
Zur Anamnese (1. Schritt des Pflegeprozesses) kann auch das Pflegeassessment gezählt werden (z. B. die Bradenskala).
_________
Ǝ
Gesprächsführung, Kultursensible Pflege, Pflegevisite
_________
?
_________
_________
_________
_________
_________
_________
_________
_________
C
Nicht nur der erkrankte Mensch bedarf der Hilfe von Pflegenden, sondern auch seine Angehörigen. Darum soll bewusst ein guter Kontakt zu den Angehörigen aufgebaut und gehalten werden.
C
Angehörigenabende, Einladungen zu Festen, Sprechzeiten für die Angehörigen (am besten am Abend).
_________
Zu häufiger Wechsel des Pflegepersonals oder unterschiedliche Aussagen von Pflegenden irritieren die Angehörigen. Es ist davon auszugehen, dass sie sich sorgen, für ihre Nahestehenden würde zu wenig getan.
Ein konfliktbelastetes Verhältnis zwischen dem Pflegebedürftigen und seinen Angehörigen wird in der Regel mit in die Pflegeeinrichtung genommen. Das heißt, es kann vorkommen, dass Kinder ihre Eltern ignorieren, weil sie sich in früheren Zeiten selbst allein gelassen fühlten. Die Pflegenden müssen einem solchen Konflikt vollkommen vorurteilsfrei begegnen.
_________
š
Nur wenige Pflegeeinrichtungen verfügen über ein schriftlich fixiertes Konzept zur Angehörigenarbeit. Im Rahmen der Pflegequalitätssicherung sowie vieler Pflegemodelle wird das richtigerweise mehr gefordert.
_________
P
Die Angehörigen sind eine wertvolle Ressource. Pflegende Angehörige übernehmen z. B. das Essen reichen. Aber auch delegierende Angehörige tragen häufig wesentlich zur Motivation, zur Isolationsprophylaxe und zur Stärkung des Selbstwertgefühls des Kranken bei.
_________
Ǝ
Betreuungsrecht, Biografiearbeit
_________
?
_________
_________
C
Sprachfehler des Pflegebedürftigen dürfen nicht aus Peinlichkeit übersehen werden. Es soll ehrlich mitgeteilt werden, was verstanden wurde. Zum Antworten des Nachgefragten dem Kranken genug Zeit lassen.
C
Kurze, einfache Sätze verwenden, nicht zu schnell bzw. zu langsam sprechen; deutlichen Blickkontakt zu dem Aphasiker halten.
C
Sätze mehrmals langsam wiederholen, Hilfsmittel (Tafel, Notizzettel) einsetzen.
_________
Erwachsene lassen sich ungern als Kinder behandeln, z. B. wenn über sie gesprochen oder eine dritte Person gefragt wird und für sie antwortet.