Skinwalker im Pentagon - James T. Lacatski - E-Book

Skinwalker im Pentagon E-Book

James T. Lacatski

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Beschreibung

US-Regierung bestätigt erstmals die Existenz von UFOs!

Die Skinwalker-Ranch in Utah ist seit fast 30 Jahren Schauplatz von Begebenheiten, die so beunruhigend sind wie ihr Name: Unter Skinwalker verstanden die Navajo-Indianer Wesen, die ihre Gestalt wandeln können - nicht immer mit den besten Absichten. Augenzeugenberichte über Kornkreise, chirurgisch verstümmeltes Vieh und formwandelnde humanoide Kreaturen finden sich mit schöner Regelmäßigkeit in der regionalen und überregionalen Presse.

Skinwalker im Pentagon ist die lange erwartete Fortsetzung von Jagd auf den Skinwalker und enthüllt das gewaltige Ausmaß der bahnbrechenden UFO-Studie des Pentagons, die im Auftrag des Verteidigungsnachrichtendienstes DIA in Washington, D.C., von Bigelow Aerospace Advanced Space Studies in Las Vegas, Nevada, durchgeführt wurde.

Das Anwendungsprogramm für fortschrittliche Waffensysteme in der Luft- und Raumfahrt (Advanced Aerospace Weapon System Applications Program, kurz AAWSAP) untersuchte die Sichtungen des »Tic Tac« und anderer konkreter UFOs, es analysierte die unidentifizierten Flugobjekte, die in den Luftraum von US-Militärstützpunkten eindrangen, sowie eine Vielzahl bizarrer Phänomene, auf die die staatlichen Ermittler auf der Skinwalker-Ranch stießen. Häufig brachten die Militärs, die die Ranch besuchten, »etwas« mit nach Hause, das in ihren Wohnhäusern zu erschreckenden paranormalen Ereignissen führte.

Am Ende des 2-jährigen Programms waren dem Verteidigungsnachrichtendienst DIA mehr als Hundert einzelne Berichte vorgelegt worden. Einige von ihnen umfassten mehrere Hundert Seiten. Ein 149-seitiger Bericht handelte von der sowjetischen (und inzwischen russischen) Kapazität bezüglich der UAP-Forschung und -Analyse, ein anderer befasste sich mit der Entwicklung und Konstruktion eines funktionsfähigen Prototyps einer Plattform, die nicht identifizierte Flugphänomene autonom überwacht.

Dieses von zwei Programm-Insidern und einem angesehenen Journalisten verfasste Buch kommt zu Schlussfolgerungen, wie sie noch nie zuvor gezogen wurden!

»Die Leser werden erstaunt und begeistert sein, und ich hoffe, dass das Interesse an der Erforschung von UAPs und den damit einhergehenden Phänomenen zunehmen wird.« Harry Reid, Mehrheitsführer im US-Senat

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1. Auflage Oktober 2024

Copyright © 2021 by James Lacatski, Colm Kelleher und George Knapp

Titel der amerikanischen Originalausgabe:Skinwalkers at the Pentagon: An Insiders’ Account of the Government’s Secret UFO Program

Copyright © 2024 für die deutschsprachige Ausgabe bei Kopp Verlag, Bertha-Benz-Straße 10, D-72108 Rottenburg

Alle Rechte vorbehalten

Satz und Layout: Mohn Media Mohndruck GmbH, Gütersloh Covergestaltung: Nicole Lechner

ISBN E-Book 978-3-98992-054-5 eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

Gerne senden wir Ihnen unser Verlagsverzeichnis Kopp Verlag Bertha-Benz-Straße 10 D-72108 Rottenburg E-Mail: [email protected] Tel.: (07472) 98 06-10 Fax: (07472) 98 06-11

Unser Buchprogramm finden Sie auch im Internet unter:www.kopp-verlag.de

Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten

VERTEIDIGUNGSMINISTERIUM DER VEREINIGTEN STAATEN

Amt für Vorveröffentlichung undSicherheitsüberprüfung

(Defense Office of Prepublication and Security Review, DOPSR)

Fall 20-SB-0058

FREIGEGEBEN zur Veröffentlichung

11. Mai 2021

Die in diesem Buch vertretenen Meinungen sind die der Autoren und geben nicht unbedingt die offiziellen Ansichten oder Positionen des Verteidigungsministeriums oder der US-Regierung wieder.

Die Freigabe zur Veröffentlichung durch das Verteidigungsministerium bedeutet nicht, dass das Material vom Verteidigungsministerium gebilligt oder sachlich richtig ist.

Zum Schutz personenbezogener Daten und geschützter Gesundheitsinformationen wurden Namen und andere Angaben zu Personen gegebenenfalls geändert.

Widmung

Dieses Buch ist Robert T. Bigelow und Senator Harry Reid gewidmet, ohne die nichts von all dem möglich gewesen wäre.

Abkürzungen

ABKÜRZUNGEN

AATIP

Advanced Aerospace Threat Identification Program (Hoch entwickeltes Programm zur Identifizierung von Bedrohungen aus der Luft und dem Weltraum)

AAP

Abnormal Aerospace Phenomena (Abnormale Luft- und Raumfahrtphänomene)

AAV

Advanced Aerospace Vehicle (Hoch entwickeltes Luft- und Raumfahrzeug) oder Anomalous Aerial Vehicle (Anomales Luftfahrzeug)

AAWSAP

Advanced Aerospace Weapon System Applications Program (Anwendungsprogramm für fortschrittliche Waffensysteme in der Luft- und Raumfahrt)

AFB

Air Force Base (Luftwaffenstützpunkt)

AFOSI

Air Force Office of Special Investigations (Amt für Sonderermittlungen der Luftwaffe)

ATFLIR

Advanced Targeting Forward Looking Infrared (Hoch entwickelte Zielbestimmung mithilfe eines vorausschauenden Infrarot-Sichtgeräts)

BAASS

Bigelow Aerospace Advanced Space Studies (Fortschrittliche Raumfahrtstudien durch Bigelow Aerospace)

BEAM

Bigelow Expandable Activity Module (Bigelows erweiterbares Aktivitätsmodul)

BICS

Bigelow Institute for Consciousness Studies (Bigelow- Institut für Bewusstseinsstudien)

CAP

Combat Air Patrol (Kampfflugzeugpatrouille)

CIA

Central Intelligence Agency (Zentrale Geheimdienststelle)

CMS

Case Management System (Fall-Managementsystem, MUFONs Datenbank)

CSG

Carrier Strike Group (Flugzeugträger-Sturmtrupp)

CVIC

Carrier Intelligence Center (Flugzeugträger-Geheimdienstzentrum)

DCIS

Ductal Carcinoma in situ (Noch nicht metastasierte Brustkrebsfrühform)

DHS

Department of Homeland Security (Ministerium für Innere Sicherheit)

DIA

Defense Intelligence Agency (Verteidigungsnachrichtendienst, »Pentagon-Version der CIA«)

DIMOC

Defense Imagery Management Operations Center (Bildmanagementcenter des Verteidigungsministeriums)

DIRD

Defense Intelligence Reference Document (Referenzdokument des Verteidigungsnachrichtendienstes)

DoD

Department of Defense (Verteidigungsministerium)

DOPSR

Defense Office of Prepublication and Security Review (Verteidigungsbüro für Vorveröffentlichung und Sicherheitsüberprüfung)

DSS

Defense Security Service (Dienst für Verteidigungssicherheit)

DWO

Defense Warning Office (Verteidigungswarnzentrale)

FAA

Federal Aviation Administration (Bundesluftfahrtbehörde)

FBO

FedBizOpps or Federal Business Opportunities (Ausschreibungen des Bundes)

FISA

Foreign Intelligence Surveillance Act (Gesetz zur Überwachung in der Auslandsaufklärung)

HIPAA

Health Insurance Portability and Accountability Act (Gesetz zur Datenübertragbarkeit und Rechenschaftspflicht von Krankenversicherungen)

ISS

International Space Station (Internationale Raumstation)

JWICS

Joint Worldwide Intelligence Communications System (Gemeinsames Weltweites Nachrichtendienstliches Kommunikationssystem)

LEO

Low Earth Orbit (Erdnahe Umlaufbahnen)

LLNL

Lawrence Livermore National Laboratory (Lawrence Livermore Nationallabor)

MDA

Missile Defense Agency (Raketenabwehrbehörde)

MUFON

Mutual UFO Network (Gemeinsames UFO-Netzwerk)

NASIC

National Air and Space Intel Center (Nationales Luft- und Raumfahrt-Geheimdienstzentrum)

NIDS

National Institute for Discovery Science (Nationales Institut für Entdeckungswissenschaften)

NVG

Night Vision Googles (Nachtsichtbrille)

ODNI

Office of the Director of National Intelligence (Büro des Direktors des Nationalen Nachrichtendienstes)

OSD

Office of the Secretary of Defense (Büro des Verteidigungsministers)

PE

Program Element (Programmelement)

RAF

Royal Air Force (Britische Luftwaffe)

RF

Radio Frequency (Funkfrequenz)

RV

Remote Viewing (Fernwahrnehmung) oder Remote Viewer (Remote Viewer)

SAP

Special Access Program (Sonderzugangsprogramm)

SAPOC

Special Access Program Oversight Commitee (Ausschuss für die Aufsicht über das Sonderzugangsprogramm)

SCI

Sensitive Compartmented Information (Sensible, unter Verschluss gehaltene Informationen)

SCIF

Sensitive Compartmented Information Facility (Einrichtung für sensible Informationen)

SCU

Scientific Coalition for UAP Studies (Wissenschaftliche Vereinigung für UAP-Studien)

TS

Top Secret (Streng geheim)

TS-SCI

Top Secret – Sensitive Compartmented Information (Sensible, streng geheime und unter Verschluss gehaltene Informationen)

TTSA

To The Stars Academy of Arts & Science (Akademie Zu den Sternen)

UAP

Unidentified Aerial Phenomenon (Unbekanntes Luftphänomen)

UAPTF

Unidentified Aerial Phenomena Task Force (Taskforce für unidentifizierte Luftphänomene)

UFO

Unidentified Flying Object (Unidentifiziertes Flugobjekt)

USAF

United States Air Force (Luftwaffe der Vereinigten Staaten)

USDI

Under Secretary of Defense for Intelligence (Unterstaatssekretär der Verteidigung für Nachrichtendienste)

USO

Unidentified Submerged Object (Unidentifiziertes Unterwasserobjekt)

Vorwort von Senator Harry Reid

VORWORT

von Senator Harry Reid

Häufig werde ich gefragt, was mein Interesse an dem geweckt hat, was die US-Regierung inzwischen generell als »Unidentifizierte Luftphänomene – Unidentified Aerial Phenomena«, UAPs) bezeichnet, die meisten Menschen aber einfach UFOs oder fliegende Untertassen nennen. Offen gesagt, weiß ich nicht, was genau es war, aber es gibt da etwas an Nevada, das mich dazu gebracht hat. Ich stamme nicht aus dem Teil Nevadas, an den die meisten Menschen zuerst denken: Las Vegas. Denn ich komme aus einem kleinen Ort in der Hochwüste namens Searchlight mit rund 300 Einwohnern. Aufgewachsen bin ich in einem Haus aus Eisenbahnschwellen, und schwimmen lernte ich im einzigen Pool des Dorfes, der zu einem Bordell gehörte. Nach dem Wegfall des Bergbaus war die Prostitution der einzige Wirtschaftszweig im Ort.

Wenn man im ländlichen Amerika lebt, weit weg von den hellen Lichtern von Boston, Denver, Dallas, Salt Lake City und Las Vegas, kann man in einer klaren Nacht die Milchstraße am Himmel sehen. In den Großstädten gibt es zu viel Luftverschmutzung, um einen Blick auf dieses nächtliche Wunder zu erhaschen.

Solange ich denken kann, hatte meine Familie im Hinterhof eine Matratze liegen. Ich verbrachte unzählige Nächte damit, zusammen mit meiner Mom, meinem Dad und meinen Brüdern in den endlosen Sternenhimmel zu blicken. Nur selten sah ich dabei keine Sternschnuppen. Die Weite des Himmels beflügelte meine Fantasie.

Eines Abends, als ich mal wieder in den rätselhaften Himmel schaute, fragte ich meinen Dad, wie viele Sterne es wohl gebe. Er sagte, es seien Hunderttausende. In Ehrfurcht und Erstaunen lag ich da auf der Matratze. Als Erwachsener erfuhr ich dann, dass allein die Galaxie der Milchstraße aus schätzungsweise 100 Milliarden Sternen besteht. Diese Zahlen waren riesig, genau wie meine Neugier.

Als Erwachsener hat mich immer die Tatsache gestört, dass ich keinen wissenschaftlichen Hintergrund habe. In meiner Grundschule gab es keinen Lehrer für Naturwissenschaften – ein einziger Lehrer unterrichtete alle acht Klassen in allen Fächern. In der Highschool war das einzige Fach, das annähernd mit Wissenschaft zu tun hatte, Geometrie. An der Universität absolvierte ich dann ein Doppelstudium aus Politikwissenschaft und Geschichte und machte anschließend einen Abschluss in Rechtswissenschaften.

Doch trotz meines fehlenden wissenschaftlichen Wissens oder vielleicht auch genau deswegen, war ich immer von Dingen fasziniert, die ich nicht verstand – vom Mysteriösen und Unerklärlichen. Warum bleibt die Sonne dauerhaft heiß?, fragte ich mich als Junge. Warum kühlt sie am Ende des Tages nicht ab? Albert Einstein sagte einmal: »Das Wichtigste ist, nicht mit dem Hinterfragen aufzuhören. Neugier hat ihre eigene Daseinsberechtigung. Man kann nicht anders, als die Geheimnisse von Ewigkeit, Leben oder die wunderbare Struktur der Wirklichkeit ehrfurchtsvoll zu bestaunen. Es reicht schon, wenn man versucht, an jedem Tag nur ein wenig von diesem Geheimnis zu erfassen. Diese heilige Neugier sollte man nie verlieren.«

Als junger Mann habe ich vielleicht nicht die Antworten (oder zumindest nicht die richtigen Antworten) gefunden, aber ich habe nie aufgehört, Fragen zu stellen. Seit den stillen Nächten, die ich im ländlichen Nevada damit verbrachte, den Himmel mit all seinen Wundern zu bestaunen, bis hin zur Erforschung der Rätsel der Gegenwart, habe ich diese heilige Neugier nie verloren.

Deshalb war sofort meine Neugier geweckt, als mein Freund George Knapp, Investigativjournalist und Nachrichtensprecher bei KLAS-TV in Las Vegas, 1989 wegen einer Story an mich herantrat, an der er arbeitete und die die Area 51 mit UFOs in Verbindung brachte. Schon lange, bevor George mich wegen seiner Recherche kontaktierte, hatte die streng geheime Einrichtung der US-Luftwaffe mit dem Namen »Area 51« den Ruf eines Mysteriums erlangt.

In meiner Kindheit kursierten Geschichten über die staatliche Beschlagnahmung eines Bergbaugrundstücks im Lincoln County, 120 Meilen nördlich von Las Vegas, das die Familie Sheahan seit 1889 ihr Zuhause genannt hatte. Die Groom Mine befindet sich an einem Berghang über dem trostlosen, längst ausgetrockneten Groom Lake. Die Familie durfte hier ungestört Silber, Blei, Zink und Kupfer abbauen, bis die Regierung in den 1940er-Jahren 6 Meilen entfernt einen Militärstützpunkt errichtete, der als Area 51 bekannt wurde.

Jahrelang mussten die Sheahans militärische Flüge für Schieß- und Bombardierungsmanöver ertragen. Verirrte Geschosse verfehlten dabei die vor dem Haus spielenden Kinder nur knapp. Eine Luftbombardierung löste ein Inferno aus, das ihre Mühle zerstörte. Als die Atomenergiekommission 20 Meilen südwestlich ihres Hauses mit Atomtests begann, regneten heiße Metallkugeln und andere radioaktive Trümmer auf die Familie herab.

1959 waren die Sheahans bankrott und mussten feststellen, dass die US-Luftwaffe ihnen die Reparatur der Schäden an ihrer Mühle niemals bezahlen würde, und sie zogen nach Las Vegas um. Die Groom Mine, in der sie bis dahin gelebt und gearbeitet hatten, wurde zu ihrem Ausflugsort, an dem sie sich am Wochenende Geschichten erzählten, grillten und Schießübungen machten. Doch all das endete an einem Wochenende im Jahr 1978, als die Sheahan-Brüder auf ihrem Anwesen ankamen und feststellen mussten, dass es vom US-Militär umzäunt worden war. Die bewaffneten Bundesbeamten erklärten ihnen: »Sie dürfen diesen Bereich nicht mehr betreten.«

Als sich George wegen dieser Area-51-Geschichte an mich wandte, musste ich sofort an die Sheahans denken. Ich willigte ein, in dieser Sache zu recherchieren, und gab George von Washington, D.C., aus ein Live-Interview. Wir blieben in Kontakt und tauschten regelmäßig Geschichten aus, und George hat unermüdlich über dieses Thema berichtet. Er ist auch Co-Autor dieses Buches. Dies unterstreicht die Tatsache, dass sich George den wohlverdienten Ruf als Fachmann und preisgekrönter Journalist zum Thema UAPs und verwandte Phänomene erworben hat.

Eines Tages im Jahr 1996 rief George mich an und sagte: »Harry, da gibt es etwas, an dem du teilnehmen solltest.« Er lud mich zu einer Veranstaltung des Nationalen Instituts für Entdeckungswissenschaften (National Institute for Discovery Science, NIDS) ein und machte mich mit dem NIDS-Gründer und Geschäftsmann Robert »Bob« Bigelow aus Las Vegas bekannt. Von Bob hatte ich erstmals gehört, als ich als Jurist an einem Fall arbeitete, bei dem ein Flugzeug beim Starten abgestürzt war und alle Insassen ums Leben kamen. Eines der Todesopfer war Bobs Vater.

Ich unterhielt mich mit ihm über unsere gemeinsamen Interessen, und im selben Jahr konnte ich noch an einer NIDS-Vorstandssitzung teilnehmen. Bei der Sitzung in einem großen Konferenzsaal waren viele renommierte Akademiker, ehemalige US-Senatoren, interessierte Bürger und ein paar Exzentriker anwesend. Hier lernte ich Dr. Colm Kelleher kennen. Über NIDS sagte Dr. Kelleher ganz treffend: »Wir erforschen keine Außerirdischen, wir erforschen Anomalien. In den Köpfen vieler Leute ist das das Gleiche, aber nicht in unseren.« Das ist genau das, was ich über UAPs denke.

Ich war sehr beeindruckt von den Akademikern, die das Thema UAPs wissenschaftlich und im Hinblick auf die technologischen Fortschritte und die nationale Sicherheit diskutierten. Diese Veranstaltung hat mein Interesse an UFOs für immer zementiert.

Durch meine Tätigkeit im US-Senat freundete ich mich mit John Glenn an, Marinekampfflieger in Korea und Vietnam, Astronaut, Ingenieur und Senatskollege. Mehrmals habe ich mich mit ihm über UAPs unterhalten. Dieser brillante und angesehene amerikanische Held war der Meinung, dass wir mehr über dieses Thema erfahren müssten. Dem konnte ich nur zustimmen.

Als mein Interesse an UAPs wuchs, warnten mich Mitarbeiter, mich nicht darauf einzulassen. »Halten Sie sich verdammt noch mal davon fern«, rieten sie mir. Aber ich konnte nicht anders – ich war neugierig. Ich hielt es für ein Thema, das einen seriösen Blick verdiente, und ich befand mich in einer Position, in der ich etwas dafür tun konnte. Also lehnte ich die Ratschläge meiner Mitarbeiter höflich ab und beschloss zu handeln.

2007 rief mich Bob Bigelow wegen eines Briefes an, den er vom Verteidigungsnachrichtendienst (Defense Intelligence Agency, DIA) erhalten hatte. Er wollte, dass ich mir den Brief ansah. Darin bat ein Mann von der DIA um die Erlaubnis, Bob zu treffen, um ihn zu mehreren Dingen zu befragen und sein Anwesen in Utah, bekannt als Skinwalker-Ranch, zu besuchen. Der Brief stammte von einem DIA-Physiker: Dr. James Lacatski.

Da keiner von uns das Treffen in seinem Büro anberaumen wollte, kam Dr. Lacatski zu mir nach Hause, wo er mir sagte, er sei Fachmann für Raketen. Er wisse, wie Raketen gestartet werden, wie sie derzeit funktionierten und wie die Zukunft der Raketentechnik aussehen würde. Er sagte aber auch, dass er nicht verstehe, warum UAPs von der Wissenschaft ignoriert würden. Und er wollte das Phänomen auf der Skinwalker-Ranch erforschen.

Ich war davon überzeugt, dass Dr. Lacatski an etwas dran war. Ich erinnerte mich an die NIDS-Versammlung von 1996, an meine Gespräche mit dem amerikanischen Helden John Glenn und glaubte, dass es nun an der Zeit war, sich auf UAPs und damit einhergehende Phänomene im wissenschaftlichen Kontext zu konzentrieren.

Als Mehrheitsführer im US-Senat beschloss ich, mich an einem geheimen Ort im US-Kapitol mit zwei wichtigen Mitgliedern des Haushaltsausschusses zu treffen. Die beiden Männer, die das »geheime«, nicht öffentliche Geld verwalteten, waren der republikanische Senator Ted Stevens aus Alaska und der demokratische Senator Dan Inouye aus Hawaii.

Nachdem ich dargelegt hatte, was ich wollte, erzählte Senator Stevens eine Geschichte aus seiner Zeit als Pilot im Zweiten Weltkrieg. Während eines Fluges hatte er etwas vor seinem Flügel gesehen, das er nicht identifizieren konnte und das sich in einer Art und Weise bewegte, wie er es nicht für möglich gehalten hatte. Ihm ging der Kraftstoff aus, und er musste landen. Am Boden fragte er die Crew, was das gewesen sei, das er da oben gesehen hatte. Sie schauten ihn schief an und sagten, dass sie dort oben nichts außer seinem Flugzeug beobachtet hätten. Damals ließ er die Sache auf sich beruhen, weil er nicht in den Verdacht geraten wollte, dubiose Dinge wahrzunehmen. Das Erlebnis ließ ihn aber nie wirklich los. Aufgrund seiner früheren Erfahrungen sagte er Senator Inouye und mir, dass er gerne die Finanzierung zur Untersuchung von UAPs und damit einhergehenden Phänomenen sicherstellen würde.

So entstand das Anwendungsprogramm für fortgeschrittene Waffensysteme in der Luft- und Raumfahrt (Advanced Aerospace Weapon System Applications Program, AAWSAP). Wir drei Senatoren, Stevens, Inouye und ich, beschlossen, für den Start des Programms 22 Millionen Dollar zur Verfügung zu stellen. Bei einer Ausschreibung der Regierung bekam Bob Bigelows Unternehmen den Zuschlag.

Als ich mich erstmals zum Thema UAPs an meine Senatskollegen wandte, wollte ich herausfinden, ob an diesen Sichtungen etwas dran war. Der New Yorker Senator Daniel Patrick Moynihan sagte einmal: »Sie haben das Recht auf Ihre eigene Meinung. Aber Sie haben kein Recht auf Ihre eigenen Fakten.« Durch das AAWSAP fanden wir heraus, dass es nicht nur Dutzende oder Hunderte, sondern Tausende von Menschen gab, die glaubhaft Zeugen von UAPs waren.

Kaum jemand hatte von der UAP-Studie, die die Senatoren Stevens, Inouye und ich unterstützten, gehört, bis mich eines Tages eine Reporterin von der NewYork Times anrief. Ich zögerte, darüber zu sprechen. Ich war kürzlich aus dem Senat ausgeschieden, und das Thema war nach wie vor mit einem Stigma behaftet – »kleine grüne Männchen« und dergleichen. Aber mir wurde klar, dass die Reporterin ernsthaft an dem Thema interessiert war und sich auf die Wissenschaft konzentrierte, und ich entschied mich, ihr zu sagen, was ich wusste.

Am 6. Dezember 2017 erschien in der New York Times der Artikel »Glowing Auras and ›Black Money‹: The Pentagon’s Mysterious U.F.O. Program« (Leuchtende Auren und »Schwarzgeld«: Das geheimnisvolle UFO-Programm des Pentagons). Er schlug ein wie eine Bombe, und ich bekam umgehend Dutzende von Interviewanfragen. Wildfremde Leute im Aufzug und Freunde wie beispielsweise Mitglieder des US-Kongresses dankten mir dafür, dass UAPs näher erforscht wurden. Ein paar Monate später sagte sogar meine Frau Landra zu mir: »Du bist ja gar nicht so verrückt.« Das mediale und öffentliche Interesse hat seither nicht nachgelassen, und es vergeht keine Woche, ohne dass mich irgendjemand über UAPs befragt.

Die Geschichte vom Dezember 2017 hat viele gute Entwicklungen nach sich gezogen, so etwa hat die US-Marine ein formelles System geschaffen, nach dem Piloten über UAP-Sichtungen Bericht erstatten – nach jahrelanger Stigmatisierung und Verleugnung. Aber leider hat sie die Sache auch verwirrender gemacht. Im Artikel stand korrekterweise, dass die von Stevens, Inouye und mir bewilligten 22 Millionen Dollar an Bigelow Aerospace Advanced Space Studies (BAASS – Fortschrittliche Raumfahrtstudien durch Bigelow Aerospace) gingen, doch er ließ das AAWSAP-Programm der Regierung vollends außer Acht. Der Beitrag vermischte das Original-AAWSAP-Programm mit dem Hoch entwickelten Programm zur Identifizierung fortgeschrittener Bedrohungen aus der Luft und dem Weltraum (Advanced Aerospace Threat Identification Program (AATIP) des Pentagons, das zwar ebenfalls UAPs untersuchte, aber im Kontext mit dem US-Militär. Das Buch Skinwalker im Pentagon. Ein Insiderbericht über das geheimeUFO-Programm der US-Regierung liefert einen umfassenden Überblick über die Reichweite und die Erfolge des AAWSAP-Programms. Es wird seine Leser erstaunen und faszinieren, und ich hoffe, dass dadurch das Interesse an UAPs und damit einhergehenden Phänomenen wächst.

Unabhängig davon, wann das AAWSAP endete oder wann das AATIP begann – die Fakten sind unbestreitbar. Es existieren Daten über UAPs, die noch auszuwerten sind. Es müssen noch weitere Daten gesammelt werden, und die Öffentlichkeit sollte darüber so gut wie möglich informiert werden. Die Verwirrung über diese beiden Programme unterstreicht auch die Notwendigkeit, dass die US-Regierung eine zentralisierte und koordinierte Organisation einrichten und vollständig finanzieren muss, die sich auf die wissenschaftlichen und technologischen Implikationen sowie die Konsequenzen für die nationale Sicherheit von UAPs konzentriert.

Mein Lob gilt dem republikanischen Senator Marco Rubio aus Florida und dem demokratischen Senator Mark Warner aus Virginia, weil sie den Geheimdienstausschuss des Senats leiteten, der im Juni 2020 die Einrichtung einer UAP Task Force im Pentagon gebilligt hat. Diese Projektgruppe sollte dem Kongress und der amerikanischen Bevölkerung innerhalb von 180 Tagen eine nachrichtendienstliche Bewertung der von UAPs ausgehenden Bedrohung und der Fortschritte vorlegen, die sie im Verständnis der Bedrohung gemacht hat.

Pünktlich am 25. Juni 2021 publizierte die UAP Task Force ihren Bericht und bestätigte, dass die US-Regierung die Existenz von UAPs anerkennt. Die Autoren untersuchten 144 Berichte von Militärmitarbeitern über UAPs seit 2004 und stellten nur einen einzigen Fall fest, in dem sie ein UAP mit hoher Sicherheit identifizieren konnten (als großen, in sich zusammenfallenden Ballon). Die restlichen 143 UAPs waren nicht zu identifizieren. Doch das ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Wir alle wissen, dass es viel mehr Sichtungen gibt als diese analysierten – in den USA und in aller Welt gibt es seit über 70 Jahren militärische wie zivile UAP-Meldungen.

Der Bericht der UAP Task Force bewies das, was ich die ganze Zeit sage: Dies ist eine Sache der Wissenschaft, der nationalen Sicherheit und des technologischen Fortschritts. Von welcher Hypothese auch immer man ausgehen mag – ob UAPs nun technologische Leistungen fremdländischer Feinde, Naturereignisse, die die visuelle Wahrnehmung verzerren, Besuche aus anderen Dimensionen oder Technologien außerirdischen Ursprungs sind –, am wichtigsten ist, dass wir die besten Köpfe der Wissenschaft damit beauftragen, die uns bekannten Daten zu analysieren. In seinem Buch Extraterrestrial (Außerirdisch) sagt der Harvard-Physiker Avi Loeb: »Niemand darf neue Beweise erfinden, niemand darf Beweise ignorieren, die im Widerspruch zu einer Hypothese stehen, und niemand darf – wie in der alten Karikatur eines Wissenschaftlers, der sich durch eine komplexe Gleichung arbeitet – davon ausgehen, dass hier und da ›ein Wunder geschieht‹.«

Einige der wissenschaftlichen Erkenntnisse, von denen Sie in diesem Buch erfahren werden, sind eventuell schwer zu akzeptieren oder zu verstehen. Einige wissenschaftliche Methoden verstehe ich selbst nicht und weiß nicht, was ich von paranormalen Ereignissen halten soll. Je mehr wir über UAPs erfahren, desto mehr wird uns bewusst, dass wir nichts wissen. Das ist der Schlüssel zu allem. Die US-Regierung, Akademiker und Industrielle müssen UAPs und damit einhergehende Phänomene erforschen. Und sie müssen die Bevölkerung darüber informieren – deshalb spielen auch Journalisten wie George Knapp, die über das Thema berichten, eine wichtige Rolle für die Transparenz. Das amerikanische Volk kann mit der Wahrheit durchaus umgehen.

Unser Universum ist riesig. Die Wissenschaft sagt, dass es innerhalb unserer Galaxie 500 Millionen Planeten gibt, auf denen möglicherweise Leben möglich ist – und das ist gerade einmal die Milchstraße. Viele fragen mich: »Was, wenn die Forschung ergibt, dass UAPs von irgendwo anders herkommen?« Meine Antwort lautet nach wie vor: »Na und?« Die Menschen haben geglaubt, die Erde sei flach, Aderlass sei das Allheilmittel, der Klimawandel sei ein Fake, die Covid-19-Pandemie sei ein Schwindel und UAPs seien Einbildungen und als solche zu ignorieren. Die Wissenschaft hat das Gegenteil bewiesen.

Ich glaube an die Wissenschaft. Mächtige Länder wie China, Russland und Frankreich untersuchen UAP-Begegnungen. Die Vereinigten Staaten sollten bei diesen weltweiten Bemühungen eine Vorreiterrolle einnehmen. Es bringt uns nicht weiter, wenn wir uns auf kleine grüne Männchen und Verschwörungstheorien konzentrieren oder UAPs als verrückte Spinnereien aus dem Bereich der Science-Fiction abtun. Und der Bericht der UAP Task Force darf nicht das Ende der staatlichen Forschung über UAPs sein. Die besten und klügsten Köpfe unseres Landes müssen sich mit der Erforschung dieser unglaublichen Phänomene befassen. Und wir müssen eine dauerhafte und gut finanzierte Behörde einrichten, die sich mit UAPs beschäftigt.

Ich glaube auch an Transparenz. Gewählte Volksvertreter und Bürokraten dürfen nichts vor den Bürgern geheim halten. Natürlich gibt es gewisse Dinge, die sensibel zu behandeln sind, und dafür haben wir Geheimdienste. Die Area 51 wurde auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges entwickelt, aber erst 2013 informierte die US-Regierung die Öffentlichkeit über deren Existenz. Hätte sie es früher getan, wäre das verheerend für unsere Sicherheit als Nation gewesen.

In einer funktionierenden Demokratie müssen wir ständig zwischen den widersprüchlichen Prioritäten von staatlicher Geheimhaltung und Transparenz abwägen. Ich glaube, dass es Informationen gibt, die durch die verdeckten staatlichen Ermittlungen über UAPs aufgedeckt wurden und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können, ohne unsere nationale Sicherheit zu gefährden. Das amerikanische Volk verdient es, mehr zu erfahren, und Skinwalker im Pentagon. EinInsiderbericht über das geheime UFO-Programm der US-Regierung ist da ein hervorragender Anfang.

Transparenz ist die beste Medizin für eine gute Regierung. Wir haben Fortschritte gemacht, aber es gibt noch sehr viel zu tun.

Einführung

Am 25. Juni 2021 legte das Büro des Leiters des Nationalen Nachrichtendienstes (Office of the Director of National Intelligence, ODNI) der verblüfften amerikanischen und weltweiten Öffentlichkeit eine nachrichtendienstliche Einschätzung der Bedrohung durch Unidentifizierte Luftphänomene (Unidentified Aerial Phenomena, (UAPs), auch bekannt als UFOs, vor. In dem Bericht stellte das ODNI unverblümt fest, dass »UAPs eindeutig ein Problem für die Flugsicherheit darstellen und eine Herausforderung für die nationale Sicherheit sein können«.

Der langjährige UFO-Forscher Barry Greenwood erkannte, dass der Bericht der UAP Task Force (UAPTF) für die Regierung der Vereinigten Staaten eine Kehrtwende um 180 Grad bedeutete, da sie damit die Existenz von UAPs zugab. »Erinnern Sie sich noch an die Zeiten«, sagt Greenwood, »als die US-Regierung UFO-Sichtungen als Schwindel und Einbildung und die Zeugen als Betrunkene und Geistesgestörte abgetan hat?« 1

Die Bevölkerung hat das Recht zu fragen: Wie kam der UAPTF-Bericht zustande? Warum vollzog die US-Regierung eine so abrupte Kehrtwende und nahm das Thema plötzlich ernst, statt Augenzeugen nach wie vor als Betrunkene und Geisteskranke abzustempeln? Um diese Frage zu beantworten, müssen wir ins Jahr 2008 zurückschauen.

Dieses Buch beschreibt die ersten Schritte auf dieser 13 Jahre langen steinigen Strecke, die in der Veröffentlichung des UAPTF-Berichts im Juni 2021 ihren Höhepunkt fand. Es beschreibt den Ursprung und die Umsetzung eines einzigartigen Programms, das der Verteidigungsnachrichtendienst (Defense Intelligence Agency, DIA) der Vereinigten Staaten von 2008 bis 2010 durchführte und das die erste offizielle, voll finanzierte Studie über UAPs seit der Beendigung des berüchtigten Projekts Blue Book der US-amerikanischen Luftwaffe im Jahr 1969 war.

Der Name dieses geheimen, 2 Jahre dauernden und 22 Millionen Dollar teuren DIA-Programms lautete Advanced Aerospace Weapon System Application Program (AAWSAP).

Wie die Öffentlichkeit inzwischen weiß, hatte die US-Regierung über 50 Jahre lang jedes Interesse an und jede Beschäftigung mit UAPs kategorisch abgestritten. Seit einem Artikel in der New York Times im Dezember 2017 weiß die Welt, dass dieses Leugnen nicht sachgerecht war.

Am AAWSAP waren zwei Dinge bemerkenswert. Das erste war, dass es überhaupt existierte. Zwischen September 2008 und Dezember 2010 gab das Pentagon diese Zigmillionen Dollar aus, um UAPs sowie deren paranormale und übersinnlichen Zusammenhänge zu untersuchen.

Die zweite bemerkenswerte Sache, die bis zur Veröffentlichung dieses Buches geheim gehalten wurde, war die große Dimension von AAWSAP. Die Details von Dutzenden umstrittener Projekte, die dieses gewaltige Programm umfasste, werden nun in diesem Buch erstmals offengelegt.

Seit Ende 2021 wird das Thema UAP zum ersten Mal seit Jahrzehnten in vielen Berichten in den großen Zeitungen und Fernsehsendungen, darunter auch in dem renommierten Nachrichtenmagazin 60 Minutes, ernsthaft behandelt. Doch die Medien konzentrieren sich dabei ausschließlich auf die kleine Anzahl von UAP-Vorfällen, bei denen es zu Interaktionen mit Militärfliegern und -schiffen kam. Wie dieses Buch erstmals schildert, war der Umfang der AAWSAP-Untersuchungen bei der DIA, betrieben von Bigelow Aerospace Advanced Space Studies (BAASS), weitaus größer, und sie tauchten tief in die übernatürlichen und paranormalen Zusammenhänge der UAP-Interaktionen ein. Wie Anhang I dieses Buches detailliert darlegt, existiert beim Verteidigungsnachrichtendienst DIA eine enorme Menge an Daten über die übersinnlichen und paranormalen Zusammenhänge von UAP-Interaktionen.

Kurz nach der Auftragsvergabe entschied sich der AAWSAP-Mitarbeiterstab, das UAP-Programm so breit wie möglich aufzustellen. Die Entscheidung, paranormale Phänomene zu erforschen, die mit UAPs einhergehen, und neben der UAP-Technologie selbst auch die psychischen Effekte bei UAP-Zeugen zu untersuchen, wurde aufgrund der kontroversen Debatte über UAPs und deren Paranormalität nicht leichtfertig getroffen. Zahlreiche Personen, sowohl innerhalb als auch außerhalb der DIA, sprachen sich dafür aus, dass sich das AAWSAP ausschließlich auf die Technologie von UAPs konzentrieren sollte.

Wir hatten wirklich Glück, dass die AAWSAP-Leitung bei der DIA dem ausgedehnten Umfang des Programms zustimmte, da dies bedeutete, dass von Anfang an eine viel breitere Perspektive von UAPs in jeden einzelnen Aspekt der AAWSAP-Untersuchungen einbezogen wurde.

Die Logik hinter dieser Strategie ergab sich aus der langjährigen unmittelbaren Erfahrung mit der Untersuchung von UAPs an Robert T. Bigelows Nationalem Institut für Entdeckungswissenschaften (National Institute of Discovery Science, NIDS) sowie aus der jahrzehntelangen Erfahrung der AAWSAP-Berater auf demselben Gebiet. Vieles von dieser Logik ist auch in einer bahnbrechenden Abhandlung über UFOs und Inkommensurabilität enthalten, die Dr. Jacques Vallée und Dr. Eric Davis verfassten. 2

Nach etwa 14 Monaten sorgfältiger Prüfung des Manuskripts vor Drucklegung hat das Pentagon den Inhalt dieses Buches offiziell zur Veröffentlichung freigegeben. Das Büro des Verteidigungsministeriums für Vorveröffentlichungen und Sicherheitsüberprüfungen) schickte das Buch an mehrere zuständige Ministerien und Behörden, ehe es vom Pentagon genehmigt wurde – unter der Bedingung, dass mehrere Änderungen vorgenommen würden. Eine wichtige Überarbeitung, die vom Pentagon gefordert wurde, bestand darin, die Namen aktiver Diensthabender und anderer Akteure zu ändern, was wir auch getan haben. Die Namen einiger hochrangiger Personen haben wir jedoch beibehalten, da die meisten von ihnen inzwischen aus dem Staatsdienst ausgeschieden sind.

Und weil einige der in diesem Buch geschilderten Fälle medizinisch heikel sind und wir uns an das Gesetz zur Datenübertragbarkeit und Rechenschaftspflicht von Krankenversicherungen (Health Insurance Portability and Accountability Act, HIPAA) halten müssen, wurde die Identität der Teilnehmer und der medizinischen Berater des AAWSAP in diesen Fällen unkenntlich gemacht.

Was war das AAWSAP – und was nicht?

Das AAWSAP wurde entwickelt, um die potenzielle Bedrohung von UAPs einzuschätzen. BAASS war eine Organisation, die speziell dafür geschaffen wurde, um den AAWSAP-Auftrag zur Bewertung des Bedrohungspotenzials von UAPs durchzuführen. In diesem Buch werden die Bezeichnungen »AAWSAP«, »BAASS« und »AAWSAP BAASS« synonym verwendet, um auf die große operative Ähnlichkeit hinzuweisen.

Das AAWSAP wurde nicht konzipiert, um prognostizierte Fortschritte in der Luft- und Raumfahrttechnik zu untersuchen, außer in Bezug auf UAPs.

Von Anfang an sollte das AAWSAP ein möglichst weites Netz spannen, um alle Phänomene mit UAP-Bezug zu studieren. Das bedeutete, dass paranormale Phänomene, die erwiesenermaßen mit UAPs zusammenfielen und sich zeitlich mit ihnen überschnitten, ebenfalls vom AAWSAP untersucht wurden. Die Philosophie hinter dem AAWSAP war es, alle Phänomene im Zusammenhang mit UAPs zu analysieren.

Nachdem die New York Times im Dezember 2017 den Artikel »Glowing Auras and ›Black Money‹: The Pentagon’s Mysterious U.F.O. Program« (Glühende Auren und »Schwarzgeld«: Das mysteriöse UFO-Programm des Pentagons«) veröffentlicht hatte, kam es zu einem mehrere Jahre andauernden Rausch aus Spekulationen, Fehlinformationen und Verwirrung über die Art des Programms.

AAWSAP war nicht AATIP

Dieses Buch stammt aus der Feder der beiden Programmmanager Dr. James T. Lacatski und Colm A. Kelleher, die das Tagesgeschäft von AAWSAP BAASS beaufsichtigten. Es ist ein Versuch, die Aufzeichnungen zu korrigieren und wissenschaftliche Daten zu präsentieren, die die Notwendigkeit der Erforschung von UAPs und damit einhergehenden Phänomenen unterstreichen. Und George Knapp, die wohl weltweit führende journalistische Autorität auf diesem Gebiet, hat maßgeblich zu diesem Buch beigetragen.

AAWSAP BAASS war nicht AATIP. Der Name AATIP geht auf eine nicht klassifizierte Bezeichnung zurück, die in einem Schreiben von Senator Harry Reid an den stellvertretenden Verteidigungsminister verwendet wurde, in dem er die Einrichtung eines Sonderzugangsprogramms (Special Access Program, SAP) forderte. Auf diesen Brief wird in Kapitel 10 näher eingegangen. Da Lacatski, der DIA-Programmmanager, aus Sicherheitsgründen die Bezeichnung AAWSAP schützen wollte, entstand der »ausgedachte« Ersatzname AATIP, um in Reids Brief das AAWSAP zu beschreiben.

Nach der Beendigung des AAWSAP wurde der Name AATIP verwendet, um eine völlig separate, kleine Initiative zu beschreiben, die im Pentagon UAP-Sichtungen von Militärpersonal untersuchte. Am AATIP war eine kleine Gruppe beteiligt, die sich mit dem UAP-Problem befasste – mit direktem Wissen ihrer Vorgesetzten, so es deren tägliche Arbeit zuließ.

Der New-York-Times-Artikel sorgte für gewaltige Verwirrung, weil er die 22 Millionen Dollar fälschlicherweise dem kleinen informellen AATIP zuschrieb. Tatsächlich waren die 22 Millionen ausschließlich für das AAWSAP gedacht. AATIP, wie es von der New York Times verwendet wurde, war nicht das AAWSAP, und das AAWSAP war nicht AATIP. Die 22 Millionen Dollar wurden vom Verteidigungsnachrichtendienst ans AAWSAP vergeben, um das Bedrohungspotenzial von UAPs zu bewerten. Kein einziger Dollar davon ging – trotz vieler anderslautender Aussagen in den letzten Jahren – ans AATIP.

Der Hintergrund

James T. Lacatski war der führende Kopf hinter dem AAWSAP, wie wir in diesem Buch detailliert darlegen werden. Nachdem das Programm aus den Einsendungen auf die Ausschreibung ausgewählt worden war, wurde Lacatski zum DIA-Programmmanager, Vertragsbeauftragten sowie Sicherheits- und Spionageabwehrkoordinator dieses mehrjährigen Multi-Millionen-Dollar-Auftrags.

Lacatski nutzte das Interesse von Kongressmitgliedern beider Parteien und die Unterstützung zweier DIA-Direktoren, um eine mehrjährige Finanzierung der DIA-Analysedirektion, insbesondere der Verteidigungswarnzentrale (Defense Warning Office, DWO), zu erlangen.

Dann entwickelte er die strategischen Leitlinien und die Struktur eines neuen Projekts zur Unterstützung von Auftragnehmern, und unter Mitwirkung der Finanzdirektion der DIA verfasste er eine Ausschreibung für kleine Unternehmen (HHM402-08-R-0211) unter Verwendung des damals neuen Formats für Zielvereinbarungen. Sie wurde am 18. August 2008 auf der Website der Federal Business Opportunities (FedBizOpps, FBO, Geschäftsmöglichkeiten des Bundes) veröffentlicht, und als Frist für die Einreichung von Vorschlägen wurde der 10. September 2008 angegeben. 12 Tage später bekam der einzige Bewerber, Bigelow Aerospace Advanced Space Studies (BAASS), den Auftrag (HHM402-08-C-0072) für eine Laufzeit von zunächst 2 Jahren.

Die Ziele des AAWSAP

Das von FedBizOpps beauftragte kleine Unternehmen erklärte: »Ein Aspekt des künftigen Bedrohungsumfelds sind fortschrittliche Waffensysteme für die Luft- und Raumfahrt. Das Ziel dieses Programms ist es, die physikalischen und technischen Hintergründe dieser Anwendungen zu verstehen, die sich auf die Bedrohung von außen auf lange Sicht beziehen, das heißt, von heute bis zum Jahr 2050. Das Hauptaugenmerk liegt auf bahnbrechenden Technologien und Einsatzbereichen, die Diskontinuitäten in den sich derzeit entwickelnden Technologietrends schaffen. Der Fokus liegt nicht auf Extrapolationen der aktuellen Luft- und Raumfahrttechnologie.«

Die Formulierung deutete ganz klar auf eine Studie über UAPs hin. Hier gab es keinerlei Zweideutigkeit. Alle Studien zur fortschrittlichen Luft- und Raumfahrttechnologie im Rahmen des AAWSAP fanden unter der Rubrik UAPs statt.

Das »dicke Ende« kommt in diesem Buch in der Tat zum Schluss: Wenn Leser daran zweifeln, dass das AAWSAP einen viel größeren Umfang hatte als das AATIP des Pentagons, wie das in Medien bisher propagiert wurde, müssen sie nur in Anhang I die Titel der 109 Berichte und Datenbanken lesen, die an den Verteidigungsnachrichtendienst der Vereinigten Staaten geschickt wurden und sich derzeit dort befinden.

Was ist die Skinwalker-Ranch, und was hat sie mit dem AAWSAP zu tun?

Seit 1994 wird das als Skinwalker-Ranch bekannte, 200 Hektar große Anwesen im Nordosten von Utah kontinuierlich von Menschen und Sensoren beobachtet. Auf dem Grundstück materialisieren sich metallene UAPs, fliegende Kugeln in unterschiedlichen Farben, außerirdisch scheinende Kreaturen, körperlose Stimmen, Poltergeister, elektromagnetische Anomalien und orangefarbene »Portale«, sowohl gemeinsam als auch einzeln. Viele voneinander unabhängige Besucher haben zwischen 1994 und 2001 nahezu kontinuierlich diese ungewöhnlichen Phänomene auf der Ranch beobachtet. Weitere Details über den Hintergrund der Skinwalker-Ranch haben wir in Anhang IV zusammengefasst.

Durch die Veröffentlichung von Hunt for theSkinwalker (auf Deutsch unter dem Titel Jagd auf den Skinwalker erschienen) 3 über die wissenschaftlichen Studien, die Colm Kelleher, Eric Davis und George Onet von Robert Bigelows NIDS-Organisation zwischen 1996 und 2002 über diese Anomalien durchführten, wurde die Skinwalker-Ranch nahezu über Nacht berühmt.

James Lacatski und Jonathan Axelrod sind zwei der Hauptfiguren in diesem Buch und hatten beide 2007 Jagd auf den Skinwalker gelesen. Und wie in Kapitel 5 ausführlich beschrieben, war das Buch wiederum der Hauptgrund dafür, dass Lacatski im Juli 2007 mit Bigelow Kontakt aufnahm und die Ranch besuchte.

Es gibt also eine schier unheimliche Ursache-Wirkungs-Kette, die 1996 mit den Forschungsausflügen auf die Skinwalker-Ranch begann. 2007 lasen dann Lacatski und Axelrod Jagd aufden Skinwalker, 2008 folgte die Gründung des AAWSAP, Jahre später wurde das AATIP ins Leben gerufen und 2018 schließlich die UAPTF. Wie ein gruseliges Miasma versteckte sich hinter der Gründung dieser Organisationen die Skinwalker-Ranch, und ihr unheilvoller Einfluss war von ihren wichtigsten Vertretern zu spüren.

Kapitel 1: Juli 2009

KAPITEL 1

Juli 2009

Es gibt Dinge in dieser Welt, die weitüber den menschlichen Verstand hinausreichen. Dinge, die nicht zu erklärensind. Dinge, von denen die meisten gar nichts wissen wollen. Da kommen wir ins Spiel.

– Bill Murray in Ghostbusters II

Die Sonne war fast vollständig hinter der Skinwalker-Ranch untergegangen, als sich die drei Kameraden zum westlichen Ende des Anwesens aufmachten. Die drei waren bester Laune, als sie den staubigen Weg entlangschlenderten. Sie machten über einige ihrer vorherigen Missionen Späße und schwelgten in Erinnerungen daran, was sie an diesen seltsamen Ort gebracht hatte. Tags zuvor waren sie auf Einladung von Bigelow Aerospace Advanced Space Studies (BAASS) von der Ostküste nach Utah zur Skinwalker-Ranch geflogen. Alle drei waren erfahrene Kämpfer, die an den Kriegsschauplätzen in Afghanistan und im Irak stationiert waren.

Jonathan Axelrod war der anerkannte Anführer des Trios. Als leitender Ingenieur für Luft- und Raumfahrt beim Marinenachrichtendienst hatte er eine steile Karriere gemacht, und sein ruhiges Auftreten und sein ansteckender Sinn für Humor machten es ihm leicht, sich in Pentagon-Kreisen zu bewegen. Im selben Jahr, 2009, war Axelrod auch der leitende Ermittler im inzwischen berühmt-berüchtigten »Tic-Tac«-Fall, der ein paar Jahre zuvor vor der Küste von San Diego den Nimitz-Flugzeugträger-Sturmtrupp in eine Reihe von riskanten Katz-und-Maus-Spielen verwickelt hatte. Das sogenannte Tic Tac hatte mehrere F/A-18 Hornets ausmanövriert und die Top-Piloten des Flugzeugträgers Nimitz abgehängt. Axelrod hatte alle beteiligten Piloten und die Radarbeobachter auf der USS Princeton und andere auf der USS Nimitz selbst persönlich befragt.

Als Axelrod auf der Skinwalker-Ranch in Utah eintraf, hatte er die Nimitz-Ermittlung sub rosa noch nicht abgeschlossen. Noch ahnte er nicht, dass diese geheime UAP-Untersuchung im Dezember 2017 es auf die Titelseite der New York Times schaffen würde. Axelrod war sehr versiert in der Untersuchung von Anomalien und ging dabei durch und durch professionell vor. Mit seinem sicheren Auftreten konnte er ängstliche Militärpiloten sofort beruhigen, und er versicherte ihnen, dass ihre Aussage keine negativen Folgen für ihre Laufbahn haben würde. Axelrod war der perfekte Militärprofi, aber an jenem heiteren Abend auf der Skinwalker-Ranch hatte er keine Ahnung, auf was er sich da einließ.

Inzwischen war es auf der Ranch dunkel geworden. Als Axelrod spielerisch seinen besten Freund, Jim Costigan, von sich wegschubste, taumelte Jim etwas und ließ beinahe sein Nachtsichtgerät fallen. Costigan verfluchte seinen Freund im Spaß. Er hatte als Marinesoldat in Afghanistan zusammen mit Axelrod so manch brenzlige Mission durchgeführt, und sie kannten einander sehr gut.