Sozialwirtschaft und Soziale Arbeit - Katrin Schneiders - E-Book

Sozialwirtschaft und Soziale Arbeit E-Book

Katrin Schneiders

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Beschreibung

Der soziale Dienstleistungssektor hat sich in den letzten Jahren erheblich verändert. Zunehmend werden von Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern Kompetenzen im Bereich des (wirtschaftlichen) Managements erwartet. In den meisten Studiengängen der Sozialen Arbeit wurden daher Module etabliert, die in ökonomische Aspekte Sozialer Arbeit einführen. In diesem Lehrbuch werden sowohl Grundlagen der Finanzierung und Wirkungsmessung vermittelt als auch Daten und Informationen zur wirtschaftlichen Bedeutung der Sozialwirtschaft präsentiert. Studierende erhalten einen Einblick in die Beschäftigungsstrukturen im Sektor sowie einen Überblick über (neue) Beschäftigungsfelder im Kontext von Digitalisierung und demographischem Wandel. Die Analyse des Phänomens der "Ökonomisierung" stellt einen weiteren Schwerpunkt dar.

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Die Autorin

Dr. Katrin Schneiders ist Professorin für Wissenschaft der Sozialen Arbeit mit Schwerpunkt Sozialwirtschaft an der Hochschule Koblenz. Sie beschäftigt sich in Forschung und Lehre mit soziologischen und ökonomischen Aspekten des Wohlfahrtsstaats, insbesondere den Organisationen und Beschäftigten des sozialen Dienstleistungssektors.

Katrin Schneiders

Sozialwirtschaft und Soziale Arbeit

Verlag W. Kohlhammer

Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und für die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

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1. Auflage 2020

Alle Rechte vorbehalten

© W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart

Gesamtherstellung: W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart

Print:

ISBN 978-3-17-030766-7

E-Book-Formate:

pdf:        ISBN 978-3-17-030767-4

epub:    ISBN 978-3-17-030768-1

mobi:    ISBN 978-3-17-030769-8

Vorwort zur Reihe

 

 

 

Mit dem so genannten »Bologna-Prozess« galt es neu auszutarieren, welches Wissen Studierende der Sozialen Arbeit benötigen, um trotz erheblich verkürzter Ausbildungszeiten auch weiterhin »berufliche Handlungsfähigkeit« zu erlangen. Die Ergebnisse dieses nicht ganz schmerzfreien Abstimmungs- und Anpassungsprozesses lassen sich heute allerorten in volumigen Handbüchern nachlesen, in denen die neu entwickelten Module detailliert nach Lernzielen, Lehrinhalten, Lehrmethoden und Prüfungsformen beschrieben sind. Eine diskursive Selbstvergewisserung dieses Ausmaßes und dieser Präzision hat es vor Bologna allenfalls im Ausnahmefall gegeben.

Für Studierende bedeutet die Beschränkung der akademischen Grundausbildung auf sechs Semester, eine annähernd gleich große Stofffülle in deutlich verringerter Lernzeit bewältigen zu müssen. Die Erwartungen an das selbständige Lernen und Vertiefen des Stoffs in den eigenen vier Wänden sind deshalb deutlich gestiegen. Bologna hat das eigene Arbeitszimmer als Lernort gewissermaßen rekultiviert.

Die Idee zu der Reihe, in der das vorliegende Buch erscheint, ist vor dem Hintergrund dieser bildungspolitisch veränderten Rahmenbedingungen entstanden. Die nach und nach erscheinenden Bände sollen in kompakter Form nicht nur unabdingbares Grundwissen für das Studium der Sozialen Arbeit bereitstellen, sondern sich durch ihre Leserfreundlichkeit auch für das Selbststudium Studierender besonders eignen. Die Autor/innen der Reihe verpflichten sich diesem Ziel auf unterschiedliche Weise: durch die lernzielorientierte Begründung der ausgewählten Inhalte, durch die Begrenzung der Stoffmenge auf ein überschaubares Volumen, durch die Verständlichkeit ihrer Sprache, durch Anschaulichkeit und gezielte Theorie-Praxis-Verknüpfungen, nicht zuletzt aber auch durch lese(r)-freundliche Gestaltungselemente wie Schaubilder, Unterlegungen und andere Elemente.

 

Prof. Dr. Rudolf Bieker, Köln

Zu diesem Buch

 

 

 

Die Aneignung ökonomischen Grundwissens gehört nur selten zu den Lieblingsthemen von Studierenden und Praktiker_innen in Sozialen Berufen – hat man sich doch für einen Beruf entschieden, bei dem der Umgang mit Menschen und nicht der mit Zahlen im Mittelpunkt steht. Gleichwohl beeinflussen ökonomische Rahmenbedingungen die Arbeitsbedingungen; eine Situation, die oftmals als Kostendruck wahrgenommen und mit Sparzwang gleichgesetzt wird. Weniger Aufmerksamkeit wird der Tatsache gewidmet, dass Professionelle im Rahmen ihrer Tätigkeit Einfluss auf die wirtschaftliche Situation von Adressat_innen nehmen, indem Sie bspw. über vorhandene Rechtsansprüche beraten, Unterstützung bei der Bewältigung des (wirtschaftlichen) Alltags bspw. in Form von Schuldnerberatung gewähren und Zugänge zu (ökonomischer) Bildung ermöglichen. Auch der wirtschaftliche Erfolg bzw. zumindest die dauerhafte Existenz der Organisationen, bei denen Sozialarbeiter_innen, Sozialpädagog_innen beschäftigt sind, ist von der Expertise der Fachkräfte abhängig. Und letztlich ist auch die enorme volkswirtschaftliche Bedeutung der Sozialwirtschaft mit insgesamt ca. 4,5 Mio. Beschäftigten ein wichtiges Argument zur Auseinandersetzung mit den Grundlagen von Finanzierung und Wirkungsmessung.

Das vorliegende Buch gibt einen Einblick in die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Sozialwirtschaft und aktuelle Entwicklungstrends, aber auch praktische Hinweise zu deren Gestaltung und kritischen Reflektion durch (angehende) Fachkräfte in Sozialen Berufen.

Einen Großteil der dargestellten Themen und Fragestellungen habe ich im Kontext von Vorlesungen, Seminaren und Online-Veranstaltungen mit Studierenden der Hochschule Koblenz entwickelt und aufgearbeitet. Viele Studierende sind meinen Ausführungen (zunächst) mit sehr kritischer Distanz gefolgt, einige haben im Verlauf des Semesters dann tatsächlich eine Leidenschaft für ökonomische Themen entwickelt – in der Erkenntnis, dass nur mit fundiertem Wissen Strukturen auch verändert bzw. gestaltet werden können.

Ohne die Fragen und kritischen Anmerkungen meiner Studierenden hätte ich dieses Buch nicht schreiben können: Vielen Dank dafür!

Einige Teile basieren auf gemeinsamen Projekten bzw. der langjährigen Zusammenarbeit mit Rolf G. Heinze und/oder Stephan Grohs und den daraus entstandenen gemeinsamen Publikationen. Auf die (ausführlicheren) Gesamttexte wird jeweils verwiesen. Dem Herausgeber der Reihe, Rudolf Bieker, danke für ich die konstruktive Begleitung des Buches. Bedanken möchte ich mich auch bei Gianna Grams und Jessica Zahn, die große Teile dieses Buches mehrfach Korrektur gelesen haben und mich bei der Literaturbeschaffung und Zitation unterstützt haben sowie bei Elisabeth Häge vom Kohlhammer Verlag für ein sehr sorgfältiges Lektorat. Verbleibende Fehler habe nur ich zu verantworten.

 

Katrin Schneiders

Inhalt

 

 

 

Vorwort zur Reihe

Zu diesem Buch

1 Einleitung

1.1 Überblick über die Begriffsgeschichte und alternative Begriffe

1.2 Zum Verhältnis von Sozialwirtschaft, Sozialer Arbeit, Sozialrecht und Sozialpolitik

1.3 Umfang und Strukturen der Sozialwirtschaft in Deutschland

2 Finanzierung Sozialer Dienstleistungen

2.1 Kostenträger bzw. Finanzierungsquellen

2.2 Instrumente öffentlicher Finanzierung

2.2.1 Zuschüsse

2.2.2 Entgeltfinanzierung

2.2.3 Einkaufsmodelle

2.2.4 Fazit

2.3 Fundraising jenseits öffentlicher Finanzierungen

2.3.1 Spenden

2.3.2 Sponsoring

2.3.3 (Förder-)Stiftungen

2.3.4 Crowd-Funding

2.4 Fazit

3 Erwerbstätigkeit im sozialen Dienstleistungssektor

3.1 Beschäftigungsstruktur in Sozialen Berufen

3.2 Entgeltsysteme und Tarifverträge

3.3 Verdienstmöglichkeiten im Vergleich

3.4 Fazit

4 Wirkungsmessung und -forschung

4.1 Begrifflichkeiten

4.2 (Standardisierte) Instrumente der Wirkungsforschung

4.2.1 Social Reporting Standard

4.2.2 Social Return on Investment

4.2.3 Balanced Scorecard (BSC)

4.2.4 Fazit

4.3 Anwendungsbeispiele

4.3.1 Studie »Jugendhilfe-Leistungen« (JULE)

4.3.2 Jugendhilfe-Effekte-Studie (JES)

4.3.3 Kind in Diagnostik (KID)

4.3.4 Modellprojekt »Erziehungshilfe, Soziale Prävention und Quartiersentwicklung« (ESPQ)

4.4 Fazit

5 Aktuelle Debatten und Entwicklungstrends

5.1 Ökonomisierung

5.1.1 Analytische Annäherung an einen schillernden Begriff

5.1.2 Ökonomisierung in verschiedenen Handlungsfeldern

5.1.3 Bewertung

5.1.4 Fazit

5.2 Digitalisierung und Technisierung

5.2.1 Relevanz für die Soziale Arbeit bzw. Sozialwirtschaft

5.2.2 Praxisbeispiele

5.2.3 Fazit

5.3 Social Entrepreneurship

5.3.1 Begriffliche Annäherung

5.3.2 Fallbeispiele

5.3.3 Fazit

5.4 Betriebliche Sozialpolitik

5.4.1 Unternehmen als sozialpolitische Akteure

5.4.2 Historischer Rückblick

5.4.3 Formen betrieblicher Sozialpolitik

5.4.4 Betriebliche Soziale Arbeit

5.4.5 Betriebliches Eingliederungsmanagement

5.4.6 Bewertung betrieblicher Sozialpolitik und deren Relevanz für die Soziale Arbeit

5.4.7 Fazit

5.5 Soziale Arbeit als Schnittstellenmanagement zwischen dem privaten, öffentlichen und frei-gemeinnützigen Sektor

5.5.1 Tourismus

5.5.2 Finanzdienstleistungen

5.5.3 Wohnen bzw. Wohnungswirtschaft

5.5.5 Gesundheit

5.5.6 Fazit

6 Fazit: Wie geht’s weiter?

Literatur

Abkürzungsverzeichnis

Stichwortverzeichnis

1          Einleitung

 

 

 

Die Arbeit in ambulanten und stationären Diensten und Einrichtungen der Handlungsfelder Sozialer Arbeit hat sich in den letzten Jahren erheblich verändert – und zwar sowohl in qualitativer als auch in quantitativer Hinsicht.

Quantitativ betrachtet steigt die Zahl von Menschen, die soziale Dienstleistungen in Anspruch nehmen, kontinuierlich an. Die vermehrte Nachfrage resultiert dabei nicht nur aus einer steigenden Zahl hilfe- bzw. pflegebedürftiger älterer Menschen. Während diese Entwicklung als Folge des demographischen Wandels quasi zwangsläufig zu erwarten war, sind steigende Inanspruchnahmezahlen in der Kinder- und Jugendhilfe bei insgesamt sinkender Zahl dieser Altersgruppe zunächst überraschend. Hier wirken sich u. a. gravierende gesellschaftliche Veränderungen aus, die unter den Begriffen Individualisierung und Pluralisierung der Lebensstile zusammengefasst werden können. Für viele Familien, aber auch andere Lebensformen ist dies mit Herausforderungen verbunden, die allein nicht bewältigt werden können. Hinzu kommen veränderte Rollenbilder und Rollenverteilungen zwischen den Geschlechtern. Die zunehmende Frauenerwerbstätigkeit, aus der unmittelbar erhöhte Bedarfe bei der außerhäuslichen Kinderbetreuung resultieren, ist nur eine Folge. Hinzu kommen Unsicherheiten bei der Ausgestaltung (neuer) Rollenerwartungen, die zumindest mittelbar zu Beratungsbedarfen von Individuen und Familien führen. Des Weiteren hat die Intensivierung weltweiter Flucht- und Migrationsbewegungen in den Jahren 2015 und 2016 zu plötzlich massiv ansteigenden Bedarfen in der Betreuung, Beratung und Versorgung von Menschen mit Fluchterfahrung geführt. Auch wenn die Zahl neu eintreffender Flüchtlinge in den letzten Monaten stark gesunken ist, so ist aufgrund globaler Entwicklungen davon auszugehen, dass die Zahl von Menschen mit Migrations- und oder Fluchterfahrungen in Deutschland und entsprechenden Beratungsbedarfen in den kommenden Jahren auf hohem Niveau verbleiben bzw. steigen wird. Trotz der in den letzten Jahren kontinuierlich steigenden Zahl von Erwerbstätigen und einer sinkenden Zahl von Arbeitslosen benötigt weiterhin eine hohe Zahl von Menschen Unterstützung beim Zugang auf den (ersten) Arbeitsmarkt.

Neue sozialpolitische Paradigmen wie Aktivierung, Inklusion und Sozialraumorientierung führten nicht nur zu veränderten rechtlichen Rahmenbedingungen, sondern forderten von der Sozialen Arbeit umfangreiche Anpassungs- bzw. Innovationsprozesse in der konkreten Arbeit in vielen Handlungsfeldern. Die Möglichkeiten und Herausforderungen, die aus der Digitalisierung resultieren, sind bislang nur in groben Konturen erkennbar. Bereits absehbar ist aber, dass die technischen Innovationen Arbeitsprozesse verändern und gleichzeitig neue Bedarfe bzw. Adressat_innen generieren werden.

Angesichts der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen ist es nicht überraschend, dass die Höhe des Sozialbudgets – also die Summe aller Ausgaben, die für die soziale Sicherung verausgabt werden – in Deutschland seit Jahren steigt und 2018 nach Angaben des zuständigen Bundesministeriums für Arbeit und Soziales 996 Mrd. Euro beträgt. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Anstieg um 3,2 Prozent. Ca. zwei Drittel dieser Summe wird in Form von Sozialversicherungsbeiträgen von den Arbeitgeber_innen und Arbeitnehmer_innen aufgebracht, mit den verbleibenden ca. 330 Mrd. Euro werden Kinder- und Elterngeld sowie Maßnahmen der Kinder- und Jugendhilfe, der Eingliederungshilfe sowie für andere Anspruchsgruppen finanziert (BMAS 2019). Folgendes Schaubild gibt einen Überblick über die Ausgaben (Abb. 1).

Städte und Gemeinden tragen nach dieser Statistik ca. zehn Prozent aller Kosten, also 104 Mrd. Euro; ca. 46 Mrd. Euro werden jährlich allein für die Kinder- und Jugendhilfe verausgabt. Die Ausgaben für diesen Bereich sind seit 1991 deutlich gestiegen, was zu einem erheblichen Teil auf den Ausbau der Kinderbetreuungsinfrastruktur zurückzuführen ist.

Es wird deutlich, dass in Deutschland erhebliche Mittel für die Soziale Sicherung ausgegeben werden und zwar mit steigender Tendenz und trotz der über Jahre angespannten öffentlichen Haushalte bei Bund und Ländern, insbesondere aber bei einer großen Zahl von Städten und Gemeinden. Angesichts dieser Ausgabensteigerungen erscheint die Diskussion über die Effizienz und Effektivität der eingesetzten Mittel (Kap. 4) zwangsläufig. Viele Kommunen haben schon vor Jahren Maßnahmen des Controllings (also des Berichtswesens über Ausgaben und Einnahmen) ergriffen und fordern auch von Sozialunternehmen eine zunehmende Kostensensibilität und -transparenz bis hin zu massiven Kosteneinsparungen in einigen Bereichen (wie bspw. in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit). Vergütungssysteme (Kap. 2) wurden umgestellt und erfordern von Sozialarbeiter_innen zunehmend auch Kompetenzen im Bereich des (wirtschaftlichen) Managements von Einrichtungen und Projekten.

In den meisten grundständigen Studiengängen der Sozialen Arbeit sind mittlerweile Module eingeführt, die die Studierenden in die grundlegenden ökonomischen Aspekte Sozialer Arbeit einführen. Damit wird auf die zunehmenden Anforderungen in der Berufspraxis reagiert, die Kenntnisse und Kompetenzen im Bereich der Finanzierung sowie der Wirkungsmessung erfordern. Diese Module firmieren unter »Projektmanagement« oder auch »Trägerstrukturen und Finanzierung Sozialer Arbeit« u. Ä. Auch in Masterstudiengängen wird auf diese Aspekte eingegangen. Die Diskussion über die Ökonomisierung der Sozialen Arbeit wird meist in Modulen/Lehrveranstaltungen aus dem Bereich der »Theorien der Sozialen Arbeit« bzw. »Ethik« geführt. Sowohl die Finanzierung als auch Methoden und Instrumente der Wirkungsforschung und -messung sowie die dazugehörigen Diskussionen stehen jedoch in engem Zusammenhang mit Ökonomisierungsprozessen der Sozialen Arbeit. Veränderungen der Finanzierungsstrukturen – bspw. die Einwerbung von Mitteln jenseits öffentlicher Zuwendungen sind Ausdruck und Folge der Ökonomisierung. Auch die steigende Bedeutung der Wirkungsmessung bzw. -orientierung ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass Einrichtungen und Organisationen der Sozialen Arbeit zunehmend dazu aufgerufen

Abb. 1: Das Sozialbudget nach Sicherungszweigen im Jahr 2018 – Anteile an den Gesamtausgaben, einschließlich der Beiträge des Staats (Quelle: BMAS (2019): Sozialbudget 2018 Berlin, S. 6, [online] https://www.bmas.de/SharedDocs/Downloads/DE/PDF-Publikationen/a230-17-sozialbudget-2017.pdf;jsessionid=1CF53965ED31B88BABC7125BB5632CF7?__blob=publicationFile&v=2 [20.09.2019])

sind, die Zielgerichtetheit ihres Handelns auch mit (monetären) Maßzahlen zu belegen. Vor diesem Hintergrund wird in diesem Lehrbuch versucht, verschiedene Aspekte wirtschaftlichen Handelns und ihrer Folgen für die Soziale Arbeit aufzugreifen. Hierzu gehören selbstverständlich die klassischen Inhalte der Finanzierung. Ein in diesem Buch gleichrangig behandelter Aspekt ist die Wirkungsorientierung, -messung und -forschung, ohne die die Effizienz von Maßnahmen nicht ermittelt werden kann. Neben diesen ökonomischen Aspekten, die die Ebene von Organisationen und Projekten betreffen, wird in einer Makro-Perspektive die volkswirtschaftliche Bedeutung des Sektors (Kap. 1.3) dargestellt sowie ein Einblick in die Strukturen der Erwerbstätigkeit im sozialen Dienstleistungssektor gegeben (Mikro-Ebene). Hier erhalten Studierende der Sozialen Arbeit eine Orientierung über Entgeltsysteme und Verdienstmöglichkeiten – auch im Vergleich zu anderen Berufen.

Das Lehrbuch schließt mit einem Kapitel, in dem auf Trends und Entwicklungen eingegangen wird, die die Sozialwirtschaft zurzeit und in Zukunft prägen werden (Kap. 5).

Grundlegende Inhalte von Finanzierung und Wirkungsmessung werden in diesem Lehrbuch anhand der relevanten Literatur und unter Verwendung praktischer Beispiele (bspw. Beispielkalkulationen für verschiedene Finanzierungsformen von Angeboten Sozialer Arbeit) dargestellt. Ähnliches erfolgt für den Bereich der Wirkungsmessung bzw. -forschung. Auch hier werden die verschiedenen Methoden und Instrumente zunächst vorgestellt und anhand konkreter Beispiele ihre Einsetzbarkeit veranschaulicht bzw. diskutiert. Darüber hinaus wird ein Überblick über die Diskussion in Wissenschaft und Praxis über die jeweiligen Finanzierungsformen bzw. Methoden und Instrumente der Wirkungsforschung gegeben.

Folgende Ziele werden mit diesem Lehrbuch verfolgt:

Studierende der Sozialen Arbeit und angrenzender Bereiche

•  sollen die Relevanz ökonomischer Aspekte der Sozialen Arbeit verstehen und einen Überblick über aktuelle Debatten bzgl. der Ökonomisierung erlangen,

•  erwerben Kenntnisse über mögliche Finanzierungsinstrumente und deren Einsetzbarkeit in verschiedenen Handlungsfeldern und Trägersystemen,

•  erhalten einen Überblick über mögliche Beschäftigungsformen und Tarifstrukturen (sowohl im Hinblick auf spätere Tätigkeiten im Personalmanagement von Einrichtungen als auch für die eigene Positionierung als Erwerbstätige),

•  kennen Instrumente und Anwendungsbeispiele von Wirkungsmessung und sind in der Lage, deren Anwendbarkeit anhand aktueller Debatten zu bewerten.

Zur Erreichung dieser Ziele ist jedem Kapitel eine kurze Einführung vorangestellt, in der die wesentlichen Inhalte und Lernziele noch einmal kurz dargestellt werden. Jedes Kapitel enthält praktische Anwendungsbeispiele fiktiver, aber realitätsnaher Projekte, Prozesse und Strukturen. Am Ende eines Kapitels werden Hinweise zu vertiefender Literatur gegeben.

Im gesamten Lehrbuch werden Sie immer wieder auf eine Fallstudie mit dem Namen »JugendJetzt« stoßen. Anhand dieses exemplarischen Beispiels werden die verschiedenen sozialwirtschaftlichen Perspektiven veranschaulicht. Sie erkennen das Fallbeispiel an dem senkrechten Balken neben dem Text.

Fallbeispiel JugendJetzt

JugendJetzt ist eine Organisation, die in Musterstadt v. a. im Bereich der Jugendhilfe tätig ist. Es handelt sich dabei um einen sogenannten Freien Träger (also einen Träger, der nicht von der öffentlichen Hand – Land/Kommune/Bund – getragen wird). Alle weiteren Informationen zur Struktur, dem Tätigkeitsspektrum, der Finanzierung etc. finden Sie in den jeweiligen Kapiteln.

1.1       Überblick über die Begriffsgeschichte und alternative Begriffe

Der Begriff der »Sozialwirtschaft« ist noch relativ jung und hat sich erst im Umfeld der Neuausrichtung des deutschen Wohlfahrtsstaates seit den 1990er Jahren etabliert. Vor dem Hintergrund von beschränkten öffentlichen Ressourcen bei gleichzeitig stabilen bzw. steigenden Bedarfen ist die Soziale Arbeit zunehmend aufgefordert, die vorhandenen Ressourcen nicht nur effektiv (d. h. wirkungsvoll), sondern auch effizient (d. h. mit möglichst geringen Mitteln wirkungsvoll) und somit nach dem ökonomischen Prinzip zu verwenden (vgl. Finis Siegler 2009). Die wachsende Bedeutung und die Integration einer ökonomischen Perspektive in die Soziale Arbeit verlaufen zeitgleich mit der Einführung und der Diskussion um das sogenannte »Neue Steuerungsmodell« für die öffentliche Verwaltung (NSM). Wesentliche Kennzeichen des Neuen Steuerungsmodells sind die Integration betriebswirtschaftlicher Steuerungsinstrumente (bspw. Budgetierung und Kontraktmanagement) sowie der Neuzuschnitt von Fachressorts in die Kommunalverwaltung (vgl. Bieker 2004). Diese zumindest partiell in vielen deutschen Kommunen umgesetzte Verwaltungsreform hatte erhebliche Auswirkungen auf das Verhältnis zwischen kommunaler Verwaltung als einem der wichtigsten Auftraggeber Sozialer Arbeit sowie deren Leistungserbringern bzw. Anbietern und hat dazu geführt, dass die den sozialen Dienstleistungssektor bis in die 1990er Jahre weitgehend konkurrenzlos dominierenden Wohlfahrtsverbände unter Druck geraten sind, ihrerseits ökonomische Rationalitäten in der Leistungserstellung zu berücksichtigen (Heinze/Schneiders 2013). Die Neuorientierung wurde bereits früh positiv als »Modernisierung sozialer Dienste« (vgl. Heinze et al. 1997) bzw. negativ als »Ökonomisierung bzw. Entprofessionalisierung« (Buestrich et al. 2010) kontrovers diskutiert. Sowohl die kommunale Verwaltungsreform als auch die Modernisierung sozialer Dienste sind in den gesamtgesellschaftlichen Trend der Ökonomisierung eingebettet, der sich auch auf anderen Ebenen der sozialpolitischen Politikformulierung und -implementation wiederfindet. Seit den 1990er Jahren ist in der deutschen Sozialpolitik (ähnlich wie in anderen bis dato ›wirtschaftsfernen‹ Politikfeldern) eine an ökonomischen Prinzipien orientierte Neustrukturierung erkennbar, die sich u. a. in der Erosion korporatistischer Organisationsformen der Leistungserstellung, der Privatisierung vormals durch die öffentliche Hand oder frei-gemeinnützige Träger erbrachten Aufgaben sowie einer gestiegenen Selbstbestimmung der Zielgruppen Sozialer Arbeit manifestiert (Heinze/Schneiders 2013). Mit diesen strukturellen Veränderungen ging auch in der Sozialen Arbeit eine begriffliche Neuorientierung einher. Soziale Arbeit wurde nun den Sozialen Dienstleistungen als sozialpolitisch motivierte personenbezogene Dienstleistung zugeordnet (vgl. für einen Überblick über den Diskurs bzgl. des Dienstleistungsbegriffs in der Sozialen Arbeit die Beiträge in Olk/Otto 2003).

Spätestens seit Ende der 1990er Jahre bezeichnete sich zumindest ein Teil der im Sozialen Sektor tätigen Organisationen zunehmend als »Sozialunternehmen« und aus dem »Sozialwesen« bzw. »Sozialsektor« wurden Begriffe wie Sozialmanagement bzw. Sozialwirtschaft kreiert (vgl. für die Darstellung der historischen Entwicklung des Begriffs und Konzepts des »Sozialmanagements« die Beiträge in Wöhrle et al. 2017).

Vor diesem sozialhistorischen Hintergrund vereint der Begriff der Sozialwirtschaft in Anlehnung an Wendt (2002) zwei Perspektiven: eine institutionelle und eine instrumentelle. Institutionell können unter dem Begriff der Sozialwirtschaft Organisationen subsumiert werden, die soziale Dienstleistungen im oben definierten Sinne erbringen. Diese können entweder nach Zielgruppen unterschieden werden (Jugend, Menschen mit Behinderung, Menschen in besonderen Problemlagen, ältere Menschen etc.) oder aber nach Tätigkeitsfeldern (Beratung, Pflege, Erziehung). Die Sozialwirtschaft ist in diesem Kontext ein Teil des Non-Profit-Sektors, aber mit diesem nicht deckungsgleich, da hier auch andere Dienstleistungen (Kultur, Sport, Bildung) angeboten werden und zudem ein zunehmender Teil von sozialen Dienstleistungen durch erwerbswirtschaftliche Unternehmen (»For-Profit«) erbracht werden.

Fallbeispiel JugendJetzt

JugendJetzt wurde durch das örtliche Finanzamt als gemeinnützig anerkannt und ist daher dem Non-Profit-Sektor eindeutig zuzuordnen.

Trotz der beschriebenen Ökonomisierungs- und Privatisierungstendenzen verfügen die fünf großen deutschen Wohlfahrtsverbände (Arbeiterwohlfahrt, Deutsches Rotes Kreuz, Deutscher Caritasverband, Diakonisches Werk sowie Der Paritätische) in fast allen Bereichen des sozialen Dienstleistungssektors über eine zentrale Position. Die auch in der BAGFW (Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege) organisierte Zentrale Wohlfahrtsstelle der Juden (ZWST) spielt demgegenüber als Anbieter sozialer Dienstleistungen eine untergeordnete Rolle. Die in den fünf großen Verbänden organisierten Träger und Einrichtungen unterscheiden sich insofern von anderen (erwerbswirtschaftlichen) Anbietern, als sie nicht nur als Träger bzw. Anbieter von sozialen Dienstleistungen auftreten, sondern darüber hinaus Aufgaben der Interessenvermittlung bzw. der Sozialanwaltschaft übernehmen. Insbesondere die Kinder-, Jugend- und Behindertenhilfe, aber auch die Beratung von Menschen in besonderen Problemlagen (Sucht- und Straffälligenhilfe, Beratung von Menschen mit Migrationshintergrund und Asylbewerbern) werden weiterhin v. a. von frei-gemeinnützigen Anbietern, die in den Wohlfahrtsverbänden organisiert sind, dominiert. Insbesondere in der Altenpflege, in der seit Einführung der Pflegeversicherung im Jahr 1995 signifikante Ökonomisierungstendenzen erkennbar sind, zeigen sich mittlerweile deutliche Verschiebungen zugunsten privat-gewerblicher Einrichtungen bzw. Dienstleistungsanbieter (Schneiders 2010; Schneiders 2014).

Aus instrumenteller Perspektive können unter dem Begriff der Sozialwirtschaft bzw. stärker noch des »Sozialmanagements« (betriebs-)wirtschaftliche Instrumente zusammengefasst werden, die zur Steuerung, Leitung und (Erfolgs-)Kontrolle in Einrichtungen und Diensten eingesetzt werden. Vor dem Hintergrund eines zunehmenden Kostenbewusstseins zählen zu den am intensivsten diskutierten Maßnahmen das Personalmanagement, da die Personalkosten in vielen Organisationen zwischen 70 und 80 % der gesamten finanziellen Ressourcen binden. Aber auch das Qualitätsmanagement und eng damit verbunden das Controlling gewinnen als Grundlagen der Wirkungsmessung und der immer wichtiger werdenden Legitimierung sozialarbeiterischer Interventionen an Aufmerksamkeit. Schließlich ist noch auf das Fundraising als aktive Strategie zur Aktivierung zusätzlicher finanzieller Ressourcen jenseits der öffentlichen Finanzierung hinzuweisen.

In der Sozialen Arbeit ist mittlerweile eine Vielzahl von ›Management-Literatur‹ erschienen, die anwendungsbezogen betriebswirtschaftliche Instrumente und ihre Einsatzmöglichkeiten in der Sozialen Arbeit darstellt. Die wissenschaftliche Debatte in der Sozialen Arbeit haben v. a. Wolf Rainer Wendt, Armin Wöhrle und Herbert Bassarak bestimmt, die auch innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit (DGSA) wichtige Funktionen innehatten und u. a. die Arbeitsgruppe »Sozialwirtschaft« innerhalb der DGSA mit aufgebaut haben. Erst in den letzten Jahren wurden verstärkt Arbeiten mit einem theoretischen Bezug veröffentlicht (Beiträge in Wendt/Wöhrle 2007; Bassarak/Wöhrle 2008; Grillitsch et al. 2017), der auch in Lehr- und Handbücher einfließt (u. a. Finis Siegler 2009; Arnold et al. 2014; Grunwald/Langer 2018). Mittlerweile existieren auch supernationale Vereinigungen wie bspw. die Internationale Arbeitsgemeinschaft Sozialmanagement/Sozialwirtschaft (INAS), die Wissenschaftler_innen aus der Schweiz, Österreich und Deutschland organisiert, die im Bereich Sozialmanagement/Sozialwirtschaft tätig sind.

Weitgehend unabhängig von den Debatten in der Sozialen Arbeit hat sich in der (Wirtschafts- und Organisations-)Soziologie ein Diskurs über Erscheinungsformen und Folgen der Ökonomisierung entwickelt. Aus verbändesoziologischer bzw. politikwissenschaftlicher Perspektive ist das Thema mit Fokus auf die Wohlfahrtsverbände u. a. in Evers/Heinze (2008) sowie Heinze/Schneiders (2014) thematisiert worden. Die aktuelle steuerungstheoretische Debatte kreist u. a. um die Frage, inwiefern die verstärkte Integration marktlicher Steuerungsinstrumente in den sozialen Dienstleistungssektor einen Widerspruch zu der Tatsache darstellt, dass die dort tätigen Organisationen (auch als Dritte-Sektor-Organisationen bezeichnet) aus Gründen des Markt- bzw. Staatsversagens gegründet wurden bzw. vom Staat u. a. im Rahmen der Steuergesetzgebung privilegiert werden.

Aufgrund der Besonderheiten der Sozialen Dienstleistungen, insbesondere der vorhandenen Informationsasymmetrie über die Notwendigkeit und Qualität von Leistungen sowie der für einen Erfolg erforderlichen Ko-Produktion durch die Kund_innen bzw. Klient_innen handelt es sich bei diesem Sektor nicht um eine Wirtschaftsbranche wie jede andere. Anders als andere Branchen/Sektoren gelten hier nicht (nur) die Prinzipien des Marktes. Es handelt sich allenfalls um ›Quasi-Märkte‹. Dies gilt v. a. für Beratungs- bzw. Unterstützungsleistungen, denen neben der Beseitigung bzw. Reduzierung individueller Probleme auch eine gesamtgesellschaftliche Integrationsfunktion innewohnt (bspw. in der Suchthilfe sowie der Straffälligenhilfe). Kritiker_innen der Integration marktlicher Steuerungsmechanismen problematisieren die Folgen der Ökonomisierung und Privatisierung als Entprofessionalisierung der Sozialen Arbeit (Buestrich et al. 2010; Seithe 2010) mit dem Argument, dass aus Kostengründen zunehmend un- bzw. schlecht qualifiziertes Personal eingestellt würde.

Aktuelle Entwicklungstendenzen im Sozialsektor zeigen, dass sich die Unterschiede zwischen erwerbswirtschaftlichen und Non-Profit-Unternehmen zunehmend auflösen. Eine Vielzahl von frei-gemeinnützigen Organisationen (insbesondere die Wohlfahrtsverbände) haben aus rechtlichen Haftungsgründen, aber auch um eine stärkere arbeitsrechtliche Flexibilität zu gewinnen, Tochterunternehmen ausgegründet, die zum Teil als erwerbswirtschaftliche Unternehmen in Form einer GmbH organisiert sind. Auch in ihrer Funktion als Arbeitgeber unterliegen die Wohlfahrtsverbände aufgrund mittlerweile öffentlich ausgetragener Arbeitskämpfe einer zunehmenden Legitimationskrise. Auf der anderen Seite etablieren sich in Deutschland neue Organisationen jenseits der traditionellen Wohlfahrtsverbände, deren primäre Motivation zwar nicht die Gewinnerzielung ist, die aber dennoch Züge von gewerblichen Unternehmen (Rechtsform, Risikorationalität etc.) aufweisen und die unter dem Label »Sozialunternehmen« bzw. »Social Entrepreneurship« insbesondere in den Medien viel Aufmerksamkeit erregen. Diese Social Entrepreneurs verfügen zwar im Vergleich zu den etablierten Akteuren (bislang) über nur geringe Kapazitäten und bedienen v. a. sozialpolitische Nischen (niedrigschwellige Betreuungsangebote, Organisation ehrenamtlicher Unterstützungsangebote etc.), weisen jedoch eine hohe Innovationskraft insbesondere in den Bereichen Sozialmarketing sowie Einbindung ehrenamtlichen Engagements auf (vgl. die Beiträge in Hackenberg/Empter 2011 sowie Jansen et al. 2013).

Die Ausdifferenzierung der wohlfahrtsverbandlichen Organisationsstrukturen sowie die Entstehung der erwähnten neuen Organisationsformen jenseits der klassischen Trennung zwischen Rendite- und Gemeinwohlorientierung führen zu einer Unübersichtlichkeit, die aus wissenschaftlicher Perspektive eine analytische Herausforderung darstellt. Kontrastierende Vergleiche zwischen Profit- und Non-Profit-Organisationen sind angesichts der Verbetriebswirtschaftlichung vieler auch wohlfahrtsverbandlicher Organisationen und Einrichtungen nur noch bedingt möglich. In international vergleichenden Untersuchungen zu Organisationsstrukturen und Entwicklungstrends in der Sozialwirtschaft können weder die deutschen Wohlfahrtsverbände unisono dem Non-Profit-Sektor, noch die in der Rechtsform der privatwirtschaftlichen GmbH agierenden Organisationen dem Profit-Sektor zugeordnet werden. Erforderlich ist vielmehr eine detaillierte Analyse und Einschätzung der jeweiligen Handlungsrationalitäten und Umsetzungsstrukturen. Evers/Ewert (2010) haben in diesem Zusammenhang den Begriff der Hybridität in die deutsche Diskussion eingebracht (Kap. 5).

Sowohl die institutionelle als auch die instrumentelle Dimension der Sozialwirtschaft sind von erheblicher Bedeutung v. a. für die strategische Positionierung der Sozialen Arbeit, aber auch für die praktische Arbeit der in diesem Bereich Tätigen. Ein möglichst effizienter Einsatz der vorhandenen Ressourcen bzw. ein optimiertes Fundraising, das auch Finanzierungsquellen jenseits der öffentlichen Haushalte aktiviert, gehört neben fachlichen Kompetenzen zunehmend zu den Voraussetzungen für eine gelingende Soziale Arbeit. Angesichts chronisch angespannter Sozialhaushalte sind kreative Ideen des Fundraisings, insbesondere auch zur stärkeren Wiedereinbindung ehrenamtlichen Engagements, eine Möglichkeit, die vorhandenen Begrenzungen positiv umzudeuten. Darüber hinaus ist nicht nur gegenüber den Kostenträgern, sondern auch für die Reflektion der eigenen Arbeit eine konsequente Wirkungsorientierung erforderlich, die nur mit geeigneten Messinstrumenten und -verfahren gelingen kann. Studierende der Sozialen Arbeit sollten sich daher frühzeitig mit Organisationsformen, Instrumenten und Mechanismen der Sozialwirtschaft vertraut machen, um im Arbeitsalltag Strukturen zu verstehen, ggf. aber auch um innovative Lösungen entwickeln zu können. Die erforderlichen Innovationen sind nur durch stärkere Verknüpfung von fachlichem Diskurs und betriebswirtschaftlichen Erwägungen erreichbar. Einerseits kann nur so einer naiven Ökonomisierung im Sinne der unreflektierten Übertragung betriebswirtschaftlicher Instrumente auf den sozialen Dienstleistungssektor begegnet werden, andererseits ist die Entwicklung der für eine ökonomische Betrachtung von Sozialer Arbeit erforderlichen Kennziffern für eine Wirkungsmessung auf die fachliche Expertise zwingend angewiesen. Auch aus Klient_innensicht scheint eine noch stärkere Orientierung an der Wirkung wichtig. Eine fundierte Wirkungsforschung bzw. Evaluation kann dazu beitragen, die Legitimation der Sozialen Arbeit innerhalb der Gesellschaft, aber auch des Wirtschaftssystems zu erhöhen mit dem Ziel, auch ggf. wieder verstärkt Ressourcen zu aktivieren. Hierfür wurden u. a. mit dem Modell des Social Return on Investment (SROI) bzw. der Balance Score Card (BSC) Instrumente entwickelt, die den Besonderheiten der sozialen Dienstleistungsproduktion gerecht werden (Kap. 3).

In den grundständigen B. A.-Studiengängen Sozialer Arbeit werden Themen der Sozialwirtschaft u. a. im Kontext sozialrechtlicher bzw. sozialadministrativer Diskurse (sozialrechtliches bzw. sozialwirtschaftliches Dreieck der Leistungserstellung) bearbeitet. Daneben wird mittlerweile eine Vielzahl von Studiengängen zum »Sozialmanagement« angeboten. Ein Teil dieser Studiengänge und auch der vorhandenen Weiterbildungsangebote fokussiert v. a. auf die Vermittlung von Managementinstrumenten, mit denen der vorhandene Kostendruck in den Organisationen verwaltet werden kann. Auf die mit sozialen Dienstleistungen einhergehenden Besonderheiten und das jeweilige Wertesystem der Organisation wird hingehen nicht oder nur am Rande eingegangen. Eine differenzierte Auseinandersetzung mit der Fragestellung, inwieweit und inwiefern ökonomische Handlungsrationalitäten und/oder -instrumente für die Steuerung Sozialer Arbeit fruchtbar gemacht werden können, steht hingegen noch aus. Dieses Lehrbuch möchte Studierende und Praktiker_innen für Problemstellungen sensibilisieren, aber auch Berührungsängste vor ökonomischen Fragestellungen abbauen. Vor dem Hintergrund, dass öffentliche und private Kostenträger zunehmend auch ökonomische Maßstäbe bei der Vergabe von Mitteln anlegen, sind vertiefte Kenntnisse über sozialwirtschaftliche Zusammenhänge erforderlich.

Die teilweise unreflektierte bzw. naive Übernahme von Instrumenten aus einer an den Bedarfen erwerbswirtschaftlicher Unternehmen orientierten Betriebswirtschaft und eine einseitige Kostenorientierung haben in einer Vielzahl von sozialen Einrichtungen zu erheblichen Irritationen bis hin zu Frustrationen der Beschäftigten geführt.

Jenseits einer unreflektierten Ökonomisierung erwachsen aus einer stärker ökonomischen Betrachtung der Sozialen Arbeit aber auch Chancen. Die Bezeichnung der von der Sozialen Arbeit erbrachten Leistungen als (Wirtschafts-)Sektor in Abgrenzung zu anderen industriellen bzw. primären Sektoren ermöglicht, die Besonderheiten des Sektors in Bezug auf Produktionsformen etc. herauszustellen, gleichzeitig aber auch die volkswirtschaftliche Bedeutung zu konturieren. Noch relativ wenig beachtet wurde, dass für die Klient_innen Ökonomisierungsprozesse auch positive Effekte hervorrufen können. So ist bspw. die Einführung Persönlicher Budgets in der Behindertenhilfe für die Träger mit zusätzlichem Koordinierungs- und teilweise auch Marketingaufwand verbunden, bedeutet für die Betroffenen aber eine höhere Selbstbestimmung und Wahlfreiheit.

Während die ›Übergriffe‹ des Ökonomischen in das Soziale in Form der Übernahme (betriebs-) wirtschaftlicher Instrumente unter dem Stichwort der »Ökonomisierung« durch die Soziale Arbeit v. a. kritisch, teilweise auch strikt ablehnend bewertet wurden, hat das Aufgreifen »sozialer« im Sinne von »gesellschaftszuträglicher« bzw. »gemeinwohlorientierter« Handlungsmuster in erwerbswirtschaftlichen Unternehmen bislang nur marginal die Aufmerksamkeit der Sozialarbeitswissenschaft auf sich gezogen. Unter dem Begriff der Betrieblichen Sozialpolitik können sowohl Maßnahmen zusammengefasst werden, die sich an die Beschäftigten (interne betriebliche Sozialpolitik) als auch nach außen richten und die auch als Corporate Social Responsibility (CSR) diskutiert und umgesetzt werden. Auf diese Formen wird am Ende des Buches eingegangen.

1.2       Zum Verhältnis von Sozialwirtschaft, Sozialer Arbeit, Sozialrecht und Sozialpolitik

Die Sozialwirtschaft als Branche ist einerseits abzugrenzen von der Sozialpolitik als rahmensetzende Institution sowie von der Sozialen Arbeit als Bezeichnung für eine Profession. Andererseits stehen die drei Begriffe in einem engen Wechsel- aber auch Spannungsverhältnis.

Die Sozialpolitik bzw. das wohlfahrtsstaatliche Regime manifestiert sich in Regulierungen sowie distributiven und infrastrukturellen Maßnahmen, die gewährleisten sollen, dass die Ziele des Sozialstaats erreicht werden. Zu diesen Zielen gehören die Chancengleichheit und die Gleichstellung, die Kompensation des Machtungleichgewichts auf dem Arbeitsmarkt sowie die Gewährleistung von Teilhabe und Partizipation für alle Bürger_innen.

Das Sozialrecht (das v. a. in den Sozialgesetzbüchern niedergelegt ist) ist das Resultat sozialpolitischer Prozesse, strukturiert diese aber auch. Die Sozialwirtschaft als Branche wiederum organisiert und erbringt Maßnahmen (die im Sozialrecht spezifiziert sind und darüber hinaus). Darüber hinaus haben die Spitzenverbände der Wohlfahrtsverbände auch den Anspruch, die Interessen derjenigen wahrzunehmen, die diese Interessen selbst nicht vertreten können (Sozialanwaltschaft).

Die Definition der Rolle der Sozialen Arbeit ist abhängig von der jeweiligen Theorie. Fasst man Soziale Arbeit als Profession auf, setzt Soziale Arbeit gemäß des Tripelmandats (Staub-Bernasconi 2008) sozialpolitische Maßnahmen um, übernimmt die Sozialanwaltschaft für die Adressat_innen und will (zumindest nach Staub-Bernasconi) eigene professionelle Standards einhalten bzw. einfordern. In der Sozialwirtschaft gehören Sozialarbeiter_innen zu den zentralen Berufsgruppen.

Zur Veranschaulichung und Präzisierung sozialpolitischer Prozesse, an denen neben anderen politischen Akteuren auch die Sozialwirtschaft bzw. die Soziale Arbeit beteiligt ist, kann das Modell des Policy Cycle genutzt werden. Hierbei handelt es sich um ein Modell aus der Politikwissenschaft. Ausgehend davon, dass es bei Politik um Prozesse öffentlich relevanten Handelns geht, können folgende Phasen des politischen Prozesses unterschieden werden (Abb. 2).

Der politische Prozess beginnt mit der Problemformulierung. Die Wahrnehmung eines sozialen Phänomens als soziales und damit zu bearbeitendes Problem kann durch politische Akteure wie Parteien, Gewerkschaften und/oder Verbände (insbesondere Wohlfahrtsverbände) erfolgen. Auslöser können aktuelle Entwicklungen (wie bspw. die Zunahme der Zahl von Flüchtlingen), die Ergebnisse von (wissenschaftlichen) Studien (bspw. zum Ausmaß von Kinderarmut), Anforderungen des Gesetzgebers (Forderung nach Gleichstellung der Geschlechter) oder auch die (Wieder-)Aufnahme politischer Forderungen (Reduktion der Langzeitarbeitslosigkeit) sein. Trifft das Thema im politischen Raum und in den Medien auf ausreichend Interesse, folgt die Phase des Agendasettings, in der die politischen Akteure mögliche Lösungsmöglichkeiten diskutieren. Vertreter_innen von Wohlfahrtsverbänden sowie Berufsverbänden sowie ggf. auch besonders ausgewiesene Expert_innen werden von den Entscheidungsträger_innen in dieser Phase mit

Abb. 2: Policy Cycle (Quelle: Jann, Werner/Wegrich, Kai (2014): Phasenmodelle und Politikprozesse: Der Policy-Cycle, in: Schubert, Klaus/Bandelow, Nils C. (Hrsg.): Lehrbuch der Politikfeldanalyse, Berlin: De Gruyter Oldenbourg 2014, S. 97–132, Abb. 3)

eingebunden. Die Phase der Politikformulierung umfasst den Prozess von der Einbringung einer Gesetzesinitiative in den Bundestag bis hin zur Verabschiedung eines Gesetzes.

Auf kommunaler Ebene kann es um Entscheidungen des Kommunalparlaments, aber auch um Verwaltungshandeln gehen. Auch hier werden in Form von Anhörungen interessierte Kreise (wie bspw. Vertreter_innen von Wohlfahrtsverbänden mittels der Aufforderung zur Stellungnahme) eingebunden (vgl. zur kommunalen Sozialpolitik Grohs/Reiter 2014; Bieker 2016). Die verabschiedeten Gesetze werden dann auf den nachgeordneten Ebenen bzw. Behörden in Form von Verordnungen u. a. operationalisiert. Es folgt die Implementation der Gesetze in Form von Maßnahmen, der Gewährung von Leistungen etc. Dies ist die Phase, die im Bereich der sozialen Sicherung von Sozialversicherungen, Kommunen, nachgeordneten Landesbehörden und insbesondere der Sozialwirtschaft als Erbringer eines Großteils der Maßnahmen dominiert wird. Idealtypisch schließt jeder Politikprozess mit einer Evaluation ab, in deren Rahmen überprüft wird, ob das Problem beseitigt bzw. reduziert wird und inwiefern das Gesetz bzw. die eingeleiteten Maßnahmen dazu geeignet waren, das Problem anzugehen. In Abhängigkeit vom Ergebnis dieser Evaluation folgt entweder eine Neu-Definition des Problems oder das soziale Problem gilt als gelöst bzw. gut bearbeitet. Verfolgt die Soziale Arbeit als Profession den Anspruch einer umfassenden Sozialanwaltschaft bzw. reklamiert sie für sich einen politischen Auftrag, so ist sie aufgefordert, sich nicht nur am Implementationsprozess, sondern an allen Phasen des Politikprozesses zu beteiligen.

1.3       Umfang und Strukturen der Sozialwirtschaft in Deutschland

Eine Abgrenzung der Sozialwirtschaft aus institutioneller Perspektive ist schwierig. Orientiert man sich an einer weiten Definition, so sind der Sozialwirtschaft neben den Organisationen, die soziale Dienstleistungen im engeren Sinne anbieten, auch Teilbereiche des Bildungs- und Gesundheitssektors zuzurechnen. Hinzu kommt, dass es zu Verschränkungen bzw. Mischtypen kommt. Viele Organisationen bieten sowohl soziale als auch gesundheitsbezogene Dienstleistungen an, bspw. die Wohlfahrtsverbände. Darüber hinaus sind viele Angebote nicht eindeutig einem Sektor zuzuordnen. So verfügen Kindertagesstätten über einen Erziehungs-, Betreuungs- und Bildungsauftrag, sind mithin sowohl dem sozialen als auch dem Bildungssektor zuzuordnen. In Kinder- und Jugendpsychiatrien arbeiten neben Ärzt_innen und Pflegepersonal grundsätzlich auch Sozialarbeiter_innen bzw. Sozialpädagog_innen sowie Lehrer_innen. Und in der Gesundheitswirtschaft, die nicht zum Kernbereich der Sozialwirtschaft gehört, sind neben medizinischem Personal wie Ärzt_innen und Gesundheitspfleger_innen auch Sozialarbeiter_innen/Sozialpädagog_innen bspw. im Sozialen Dienst tätig. Mittlerweile unbestritten ist die hohe volkswirtschaftliche und insbesondere beschäftigungspolitische Bedeutung der Sozialwirtschaft. Eine Untersuchung auf der Basis der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung kommt zu dem Ergebnis, dass die Wirtschaftsleistung (reale Bruttowertschöpfung) der Sozialwirtschaft zwischen 1991 und 2014 um 140 %, die der Gesamtwirtschaft um ca. 40 % gewachsen ist. Seit 2003 entfallen ca. 15 % aller zusätzlich geschaffenen Arbeitsplätze auf das Sozialwesen (Brenke et al. 2018, S. 308). – Die Beschäftigungsverhältnisse der Sozialen Berufe zeichnen sich im Vergleich zu anderen Branchen durch einen hohen Frauenanteil, eine hohe Quote der Teilzeitbeschäftigung sowie einen großen Anteil von befristeten Arbeitsverträgen bzw. der befristeten Ersteinstellung aus. Der Frauenanteil beträgt rund 80 % aller Beschäftigten, ca. 270.000 Personen arbeiten in geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen und von den im vierten Quartal des Jahres 2018 insgesamt ca. 60.000 neuen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen waren 46 % (zunächst) befristetet. Alle Angaben beziehen sich auf die Wirtschaftszweige 87 und 88 »Heime und Sozialwesen« der Bundesagentur für Arbeit. Es handelt sich daher nur um einen Einblick in die Struktur der Beschäftigungsverhältnisse – ältere Daten (vgl. die in Henn et al. 2017 referierten Daten) kommen aber zu ähnlichen Ergebnissen und weisen auch auf die methodischen Schwierigkeiten bei der Abgrenzung der Sozialwirtschaft hin.

Wegen der oben dargestellten definitorischen Schwierigkeiten, welche Bereiche zur Sozialwirtschaft gehören, werden im Folgenden die Strukturen der Sozialwirtschaft anhand der zentralen Akteure (der Wohlfahrtsverbände) sowie einiger Handlungsfelder skizziert.

Aktuell nehmen die Organisationen der »Freien Wohlfahrtspflege« innerhalb des sozialen Dienstleistungssektors eine herausragende Position ein: Die sechs in der BAGFW organisierten Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege unterscheiden sich dabei sowohl hinsichtlich ihres Leistungsportfolios, der internen Organisation wie ihrer weltanschaulichen Bindung. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über Aufbau, Einrichtungen und Ausrichtung der Verbände (Tab. 1).

Tab. 1: Überblick über Aufbau, Einrichtungen und Ausrichtung der Verbände der Freien Wohlfahrtspflege

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